50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
1954 – 2004

50 Jahre Geschichte(n)

WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT   »EINHEIT«   eG   CHEMNITZ
50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
1954 – 2004            Einheit

                           50 JAHRE WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT »EINHEIT« eG CHEMNITZ
Wohnungsgenossenschaft
„Einheit“ eG Chemnitz
Comeniusstraße 28
                           3 Fünfzig Jahre sind ein halbes Menschen-       einer Genossenschaft machen. Ihr Leben          aber zuversichtlichen Anfang, vom Mitein-
09120 Chemnitz
                           leben. Ja, mehr als das! In den letzten fünf-   spiegelt sich wider in den vielen kleinen Ge-   ander und Füreinander. Geschichten von
Telefon: 0371 / 52 34 80   zig Jahren hat unsere Stadt zweimal ihren       schichtchen, in den großen Geschichten und      Menschen, die unserer Genossenschaft die-
Telefax: 0371 / 5 58 20    Namen gewechselt. Und obwohl der neue           in der ganz großen Geschichte der Stadt und     ses wichtige Stück Menschlichkeit geben,
http://wg-einheit.de       Name der alte ist, ist es Chemnitz keines-      des Landes.                                     das uns von anderen unterscheidet. Und Ge-
                           wegs. Denn viel ist geschehen in diesen fünf    Deshalb wollen wir zum 50jährigen Jubiläum      schichten von der komplizierten Umgestaltung
Vorstand:
Detlef Hecker              Jahrzehnten. Menschen und Unternehmen           nicht nur die Vergangenheit, Gegenwart und      der AWG „Einheit“ zu einem modernen Woh-
Roswitha Kühnel            haben das Leben ihrer Stadt maßgeblich          Zukunft unserer Wohnungsgenossenschaft          nungsunternehmen, das auch in Zukunft
                           geprägt.                                        „Einheit“ eG Chemnitz beleuchten. Nein, wir     seinen Mitgliedern und Mietern ein moder-
Aufsichtsrat:              Die Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ eG         werden auch Geschichten erzählen. Ge-           nes und sicheres Zuhause bieten wird.
Reiner Brumme                                                              schichten von den Menschen, die diese Ge-
                           Chemnitz ist solch ein prägendes Unter-
Ingeburg Hambach
                           nehmen. Doch was wäre das beste Woh-            nossenschaft geschaffen haben und heute
Stefan Heinitz
Ullrich König              nungsunternehmen ohne die Mieter und Mit-       das genossenschaftliche Leben so facetten-      Detlef Hecker        Roswitha Kühnel
Hans-Jörg Schneider        glieder, die eine Genossenschaft erst zu        reich gestalten. Geschichten vom schweren,                  Vorstand

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Einheit
1852                          Genossenschaftliche Tradition                                                                                                                                                                                                    Zeichen wie der Wiederer-
Eröffnung der Eisenbahn-      3Die Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ eG                                                                                                                                                                                         öffnung des Opernhauses 1951
strecke Chemnitz-Riesa.
                              Chemnitz setzt die lange Reihe genossen-                                                                                                                                                                                         kehrte nur langsam wieder Nor-
1863                          schaftlicher Traditionen fort.                                                                                                                                                                                                   malität in den Alltag der Chem-
Gründung der
Maschinenbau-Arbeiter-        Im Jahre 1859 gründete Hermann Schulze-                                                                                                                                                                                          nitzer Bevölkerung ein.
Kompagnie in Chemnitz.        Delitzsch den „Allgemeinen Verband der
1883                          deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsge-                                                                                                                                                                                            Wohnungsmangel
Chemnitz zählt 103.000
Einwohner und ist damit
                              nossenschaften“. Im Jahre 1864 stand auf                                                                                                                                                                                         3 Besonders die schlechte Versor-
Großstadt.                    der Tagesordnung des Vereinstages des                                                                                                                                                                                            gung mit Wohnraum erschwerte die
1884
                              Allgemeinen Genossenschaftsverbandes                                                                                                                                                                                             Aufbauarbeit. Viele Betriebe brauchten
Geburt des Mitbegründers      die Frage der „Gründung von Arbeiter-        Zum 1. Mai 1889 wurde das „Gesetz, be-      verein zur Beschaffung preiswerter Woh-                                                                                                 mehr Arbeitskräfte, doch wo sollten die
des deutschen
Expressionismus Karl          wohnungen“.                                  treffend die Erwerbs- und Wirtschaftsge-    nungen in Leipzig“ und der „Dresdner Spar-                                                                                              wohnen?
Schmidt-Rottluff.             Bald nach der Verabschiedung des ersten      nossenschaften“ erlassen. Dieses Ge-        und Bauverein“.                              gegründet. Der Baugenossenschaft Beamten-    Genossenschaften in und um Chemnitz.          Dies wurde auch staatlicherseits erkannt.
1897                          Genossenschaftsgesetzes im Jahre 1867        nossenschaftsgesetz ist mit einigen Er-                                                  siedlung eGmbH Chemnitz Altendorf folg-      Der II. Weltkrieg unterbrach diese Entwick-   Am 20. Dezember 1953 erließ man des-
Wahl der ersten sozialdemo-   kam es in mehreren deutschen Städten zu      gänzungen heute auch noch gültig. Auf       Selbsthilfe, Selbstverwaltung                ten die Allgemeine Baugenossenschaft für     lung. 1945 wurden die bestehenden Woh-        halb die Verordnung „Über die weitere Ver-
kratischen Stadtverordneten
in Chemnitz.                  Genossenschaftsgründungen.                   seiner Grundlage erfuhr die Genossen-       und Selbstverantwortung                      Chemnitz und Umgebung eGmbH mit ihrer        nungsgenossenschaften mit dem Prüfungs-       besserung der Arbeits- und Lebensbedin-
                              In Sachsen wurden aber erst fünf Jahre       schaftsbewegung zum Ende des 19. Jahr-      3Aus diesen drei Säulen ist das genossen-    im Jahre 1915 gegründeten ersten Arbeiter-   verband der gemeinnützigen Wohnungsun-        gungen der Arbeiter und der Rechte der
1900
Chemnitz zählt über 200.000   danach, im Jahre 1873, kurz hinterein-       hunderts einen enormen Aufschwung. Im       schaftliche Denken aufgebaut. Damals und     wohnsiedlung in Gablenz, die Siedlungsge-    ternehmen für die Länder Sachsen, Bran-       Gewerkschaften“.
Einwohner. Eingemeindung      ander zwei Genossenschaften gegründet, die   Jahre 1895 wurde in Leipzig die „Gemein-    auch heute.                                  sellschaft Chemnitz Altendorf und andere     denburg und Mecklenburg organisiert.
von Gablenz, Kappel und
Altendorf.                    eigene Wohnungen errichteten: der „Bau-      nützige Baugenossenschaft zu Leipzig“       Im Jahre 1912 wurde der Verband der ge-
                              verein zu Mittweida" und als zweite Ge-      gegründet. Es folgten u.a. 1898 der „Bau-   meinnützigen Bauvereinigungen im König-                                                   Aufbruchstimmung nach dem Krieg
1911
Eröffnung des neuen                        nossenschaft der „Meißner                                                   reich Sachsen e.V. gegründet, dem 1935                                                    3 Nach dem II. Weltkrieg mit seinen für
Rathauses am Markt.                                        Bauverein“.                                                 der Verband sächsischer Wohnungsun-                                                       Chemnitz verheerenden Luftangriffen waren
1912                                                                                                                   ternehmen (Baugenossenschaften und                                                        80 Prozent der Innenstadt zerstört. In der
Verband der gemeinnützigen
                                                                                                                       -gesellschaften) e.V. folgte.                                                             von sowjetischen Truppen besetzten Stadt
Bauvereinigungen im
Königreich Sachsen e.V.                                                                                                Auch in Chemnitz nahm die Genossen-                                                       begann der Neuaufbau der Verwaltung. Ab
1914-1918
                                                                                                                       schaftsbewegung konkrete Gestalt an. In                                                   August 1945 wurden erste Arbeitseinsätze
Während des I. Weltkrieges                                                                                             den ersten zwei Jahrzehnten des vorigen                                                   zur Trümmerberäumung durchgeführt.
verlieren über 8.000
Chemnitzer ihr Leben.                                                                                                  Jahrhunderts wurden hier eine ganze                                                       Doch trotz der ersten Wahlen zur Stadtver-
                                                                                                                       Reihe von Wohnungsbaugenossenschaften                                                     ordnetenversammlung 1946 und so positiver

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Gründung

1915                             Die Gewerkschaften sollten in den Betrie-     neu gegründeten Genossenschaft. Als                                                                                                                                                    Heimat, von dem die meisten von ihnen nie
Grundsteinlegung für die erste
Arbeiterwohnsiedlung der         ben ihren Einfluss geltend machen, um die     erster hatte sich bereits am 24. April                                                                                                                                                 mehr lassen konnten. Was machte es da
Allgemeinen Baugenossenschaft    Bildung von Arbeiterwohnungsbaugenos-         1954 der Arbeiter Horst Bluschke vom VEB                                                                                                                                               schon, dass besonders schwere körperliche
in Gablenz.
                                 senschaften zu initiieren. Damit wurden       Modul eingeschrieben. Er war dann auch                                                                                                                                                 Arbeit wie das Ausschachten der Baugruben
1918                             verschiedene Ziele verfolgt. Einerseits war   der erste Vorsitzende der AWG.                                                                                                                                                         und Fundamentgräben von den Genossen-
Verband der Sächsischen
Bauvereinigungen e. V.           die gravierende Wohnungsnot zu mildern.       Ende Mai wurde die Genossenschaft beim                                                                                                                                                 schaftern zu erbringen war. Nach der Schicht
                                 Andererseits ging es aber auch um die         Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt als Arbeiter-                                                                                                                                            im Betrieb ging es damals für viele von Mon-
1930
Die Stadt erreicht mit über      Steuerung des Zuzugs von Arbeitskräften       Wohnungsbau-Genossenschaft „Einheit“                                                                                                                                                   tag bis Samstag noch zur Baustelle bei der
360.000 ihre bislang größte      und deren Bindung an die Unternehmen.         zugelassen und unter Nr. 4/1954 registriert.                                                                                                                                           Genossenschaft. Unter welch schwierigen
Einwohnerzahl.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Bedingungen diese Leistungen erbracht
1935                                                                                                                                                                                                                                                                  wurden, ist in der technisierten Welt von
Verband Sächsischer
Wohnungsunternehmen                                                                                                                                                                                                                                                   heute kaum noch vorstellbar.
(Baugenossenschaften und
-gesellschaften) e.V.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Neben den Arbeitsleistungen hatten die Mit-
                                                                                                                                                                                                                                                                      glieder gemäß dem Statut der AWG ihren Ge-
1944
Erste Bombenangriffe auf
                                                                                                                                                                                                                                                                      nossenschaftsanteil einzuzahlen, der in den
Chemnitz, Rabenstein und                                                                                                                                                                                                                                              Gründungsjahren unabhängig von der Woh-
Siegmar-Schönau.
                                                                                                                                                                                                                                                                      nungsgröße 2.500 Mark betrug. Die für da-
1945                                                                                                                                                                                                                                                                  malige Verhältnisse hohe Summe musste
Prüfungsverband der gemein-
nützigen Wohnungsunternehmen                                                                                                                                               Bau der ersten 36 Wohnungen begonnen          Aufbau des Hauses, in dem künftig auch die   nicht auf einmal, sondern konnte in Raten zu
                                                                                                                                                                           werden. Bereits Ende 1955 wurden diese        eigene Wohnung sein würde - dies war für     je 30 Mark entrichtet werden. Zusammen
1946
Erste Wahlen zur                                                                                                                                                           Wohnungen an 36 Genossenschafter und          viele Mitglieder eine prägende Erfahrung.    mit der Miete, die rund eine Mark pro Qua-
Stadtverordnetenversammlung      Gründung der Genossenschaft                   Durch die Gründung der Genossenschaft                                                       ihre Familien übergeben.                      Hier schufen sie sich ihr eigenes Zuhause.   dratmeter betrug, war dies eine verkraft-
nach dem Krieg.
                                 3 Auf der Basis der oben genannten Ver-       wurden die Mitarbeiter stärker an ihre Be-                                                                                                Hier wuchs aus der Erde das Stückchen        bare Belastung für die jungen Familien.
1948                             ordnung trafen sich am 18. Mai 1954           triebe gebunden. Der Zusammenschluss                                                        Ohne Fleiß kein Preis
Entwicklung des „Chemnitzer                                                                                                                                                                                                                                                                                          Rege Bautätigkeit prägte
hydraulischen Binders“, einem    32 der insgesamt 53 Gründungsmitglie-         der Trägerbetriebe zu einer Interessenge-                                                   3 Doch bevor der Traum von der eigenen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     auch schon in den ersten
Bindemittel, das in den ersten   der im VEB Modul Karl-Marx-Stadt mit          meinschaft gab ihnen die Möglichkeit, ihre                                                  Wohnung in Erfüllung gehen konnte, waren
Neubauten Verwendung findet.                                                                                                                                                                                                                                                                                         Jahren nach ihrer Gründung
                                 Vertretern der Betriebe, der Gewerkschaf-     Beschäftigten bei der Lösung der Woh-          ihre Zahl doch stetig an. Und auch das       laut Statut der AWG von den Mitgliedern Ar-                                                                                               die Entwicklung der AWG
1950                             ten und der Verwaltung, um eine „Woh-         nungsprobleme zu unterstützen. Da die                                                       beitsleistungen zu erbringen. Die Stunden-                                                                                                „Einheit“.
Abschluss des Wiederaufbaus
                                                                                                                              vorrangige Ziel, die Schaffung von Wohn-
des Alten Rathauses.             nungsbau-Genossenschaft“ zu gründen.          Aufnahme eines Mitgliedes ohne die Zu-         raum, wurde sofort in Angriff genommen.      anzahl richtete sich dabei nach der Größe
Einweihung einer Radrennbahn
                                                                               stimmung des Trägerbetriebes nicht mög-        In Altchemnitz begann die Bautätigkeit der   der zu beziehenden Wohnung. Waren es für
am heutigen Sportforum.
Eingemeindung von Adelsberg,     Trägerbetriebe waren neben dem VEB            lich war, konnte sich eine Stammbeleg-         AWG „Einheit“. Die Stadt übergab der Ge-     eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche und
Erfenschlag, Glösa, Harthau,
Rabenstein sowie der Stadt
                                 Modul, der VEB Motorenwerk Ifa, der VEB       schaft herausbilden, die für den wirt-         nossenschaft kostenlos das erste Grund-      Bad 500 Stunden, wurden für eine 2-1/2-
Siegmar-Schönau.                 Bau-Union, der VEB Buchungsmaschi-            schaftlichen Aufbau benötigt wurde.            stück mit der Flurstücksnummer 395/15.       Zimmer-Wohnung schon 600 Stunden und
1950/1951                        nenwerk und der VEB Gemania. 53 Ge-           Handelte es sich bei den ersten Genos-         In der Wilhelm-Raabe-Straße, der heutigen    für eine 2-2/2-Zimmer-Wohnung gar 700
Errichtung der ersten            nossenschafter stehen auf der Liste der       senschaftern noch um Enthusiasten, wuchs       Comeniusstraße, konnte daraufhin mit dem     Stunden bis zum Einzug gefordert. Der
Wohnhäuser im Gewölbebau-
verfahren an der Zschopauer
Straße/Ecke Moritzstraße.

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Gründung
                                                                                                                                                                              Margot und
                                                                                                                                                                             Wolfgang Looß

                             Gezeichnet von den harten Nachkriegsjahren,
                             doch voller Zuversicht und Tatendrang.
                             Lebensmut                                     Nur seiner Anpassungsfähigkeit, seinem        Alles wurde irgendwie organisiert. Hier halfen
                             3 Man sieht Wolfgang Looß die schwere         Geschick und seinem Fleiß verdankt er wahr-   die sechs Trägerbetriebe enorm mit. Um
                             Zeit nicht an, die der 1928 in Chemnitz ge-   scheinlich sein Leben. Nach jahrelangen       die Wohnungen noch schöner zu machen,
                             borene hat durchleiden müssen. Kaum zu        Irrfahrten durch die sowjetischen Gefange-    kamen die umtriebigen Genossenschafter
                             glauben, dass dieser lebensfrohe, vitale                                                    zum Beispiel auf die Idee, ihr eigenes Par-
                             ältere Herr sieben Jahre seines Lebens oh-                                                  kett herzustellen und die Zimmer damit aus-
                             ne Schuld in Gefangenschaft verbrachte.                                                     zustatten. Gesagt getan. Vom VEB Sportge-
                             Dabei hatte alles ganz normal begonnen.                                                     rätewerk kam das Holz, Pfiffikus Looß baute
                             Nach der Schule erlernte der handwerklich                                                   eine Fünfblattkreissäge, und in einer Garage
                                                                                                                         stellten dann die Frauen das genossen-
                                                                                                                         schaftliche Parkett her. Wolfgang Looß bezog

                                                                           nenlager kehrte Wolfgang Looß erst am
                                                                           28. Februar 1952 nach fast 7 Jahren in
                                                                           sein geliebtes Chemnitz zurück.

Als erster hauptamtlicher
Vorsitzender der damaligen
                             geschickte Junge in den traditionsreichen     Tatendrang
AWG Einheit prägte der       Wandererwerken den Beruf eines Werk-          3 Doch anstatt der gesellschaftlichen Ord-
gelernte Werkzeugmacher      zeugmachers und überstand so die Kriegs-      nung, die ihm so viel Unrecht zugefügt hat-
Wolfgang Looß das Gesicht
                             jahre. 1945 dann, der Krieg war schon ein     te, den Rücken zu kehren, packte er mit an,   die Wohnung in der Comeniusstraße 10, in         Heute genießt das Ehepaar
der Wohnungsgenossen-
                             paar Monate vorbei, brach das Unglück         war aktiv und kümmerte sich darum, dass       der die AWG ihre erste Musterwohnung ein-        Margot und Wolfgang Looß
schaft entscheidend mit.
                                                                                                                                                                          den Ruhestand in seiner
                             über den jungen Wolfgang Looß herein. Er      es vorwärts ging im Lande. Logisch, dass      gerichtet hatte. Schließlich kam der 1. Juli
                                                                                                                                                                          gemütlichen Wohnung in
                             wurde verhaftet, ohne Anklage, ohne Pro-      er als Arbeiter im VEB Modul auch bei der     1958. Der bis dahin ehrenamtlich tätige Vor-     der Erdmannsdorfer Straße.
                             zess, ohne Schuld. Verbrachte anderthalb      Gründung der Arbeiterwohnungsgenossen-        sitzende erhielt den hauptamtlichen Status.
                             Jahre im Gefängnis in Bautzen und wurde       schaft "Einheit" mitmischte. Die Augen von    Somit war die AWG „Einheit“ die erste im da-
                             dann mit Hunderten Leidensgenossen zur        Wolfgang Looß beginnen zu leuchten,           maligen Karl-Marx-Stadt, die über eine solche
                             Zwangsarbeit nach Sibirien abtransportiert.   wenn er von dieser Aufbruchzeit berichtet.    Position verfügte. Die neu entstandene AWG

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Aufbau
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aufbau

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gebäude in der
1951                                                                                                                             Menschen optimistisch in die Zukunft. Viele                                                                                                                                                  Annaberger Straße
Wiedereröffnung des Opernhauses
und Einweihung des                                                                                                               Familien wurden gegründet, die alle eine
Puppentheaters im Gebäude der                                                                                                    Wohnung suchten. Klar war deshalb eines:        Neue Wege im Wohnungsbau                      bauweise eingesetzt. Es entstanden 112        wurde ein Raum einer Wohnung in der Co-
ehemaligen Aktienspinnerei.                                                                                                                                                      3 Die Bautechnologen suchten damals           Wohnungen des Types Q25 auf der rech-         meniusstraße als Verwaltungsraum ge-
                                                                                                                                 Mit der herkömmlichen Ziegelbauweise
1952                                                                                                                             und der damit möglichen Baugeschwindig-         nach Möglichkeiten, die Produktivität ent-    ten Seite der Scharfensteiner Straße.         nutzt. Hier waren sowohl der damalige Bau-
Bildung des Bezirkes Chemnitz
mit der Bezirksstadt Chemnitz.                                                                                                   keit konnte der immense Bedarf nicht ge-        scheidend zu verbessern. Dies war mit der                                                   leiter Günter Körbitz als auch Frau Pohle, die
                                                                                                                                 deckt werden.                                   herkömmlichen Ziegelbauweise offensicht-      Parallel dazu wurden vier Blöcke auf der      Buchhalterin tätig. Von hier aus steuerten sie
1953
Ministerratsbeschluss zur
                                                                                                                                                                                 lich nicht möglich. Erst mit der Einführung   linken Seite der Straße mit 96 Wohnungen      das Geschehen auf den Baustellen, koordi-
Umbenennung der Stadt in                                                                                                         Zum Ende des Jahres 1956 zählte die             der Großblock- und Großplattenbauweise        gleichen Typs errichtet.                      nierten die Einsätze der künftigen Bewohner
„Karl-Marx-Stadt“.
Gründung der Hochschule für                                                                                                      AWG „Einheit“ 213 Mitglieder. Der Genos-        konnte der notwendige Zuwachs erzielt                                                       und kontrollierten die Arbeit der Handwerker.
Maschinenbau, der heutigen                                                                                                       senschaftsgedanke wurde immer populä-           werden. Daher wurde ein Partner gesucht,      Einrichtung fester Strukturen
Technischen Universität
Chemnitz-Zwickau.                                                                                                                rer. Dank der Bautätigkeit und verschie-        mit dem man diese neue Technologie in die     3 Diese rege Bautätigkeit machte die Eta-     Zu dieser Zeit war der Vorstandsvorsitzen-
                                                                                                                                 dener Maßnahmen wie das Einrichten              Praxis einführen konnte.                      blierung festerer Strukturen für die Genos-   de ehrenamtlich tätig. Er wurde jedoch vom
1954
Überschwemmungen im                                                                                                              einer voll ausgestatteten Musterwohnung         1958 wurde in der AWG „Einheit“ die erste     senschaft notwendig. Dies betraf einerseits   Trägerbetrieb, dem VEB Modul, freigestellt.
Stadtgebiet; alle Brücken,                                                                                                                                                       Fließstrecke des Bezirkes Karl-Marx-Stadt     die räumliche, andererseits auch die perso-   Die Lohnkosten teilten sich die Betriebe
außer der Kaßbergauffahrt,         war auch die erste, die über einen eige-      Genossenschaften wuchs. Entfielen auf           in der Comeniusstraße stieg die Mitglie-
werden überflutet.                 nen Bauleiter verfügte. Günter Körbitz, der   sie im Jahre 1958 noch 25 Prozent aller         derzahl innerhalb eines Jahres auf 373.         für den Wohnungsbau nach der Großblock-       nelle Situation der AWG. Von 1957 bis 1958    Modul, Barkas und Buchungsmaschinenwerk.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              In der
1955                               später Wolfgang Looß in seinem Amt als        neugebauten Wohnungen der Stadt, waren          Auch immer mehr Betriebe sahen im Bei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Scharfensteiner
Konstituierung der PGH             Vorsitzender folgte, sorgte dafür, dass der   es ein Jahr später bereits 35 Prozent. Den-     tritt zur Genossenschaft die Chance, ihrer                                                                                                                                                   Straße wurde die
Elektromaschinenbau-Handwerk
„Dynamo“ als erste der Stadt.      Bau zügig voran ging. Nach der Schicht        noch nahm die Zahl der Wohnungssuchen-          Belegschaft bei der Schaffung von Wohn-                                                                                                                                                      erste Fließstrecke des
                                                                                                                                 raum wirkungsvoll zu helfen.                                                                                                                                                                 Bezirkes Karl-Marx-
                                   traten fast täglich 50 bis 60 Mitglieder      den in Karl-Marx-Stadt ständig zu. Dies war
1956                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Stadt für den
Gründung des Sportclubs Motor      an, um ihre Aufbaustunden zu leisten. Das     zum einen auf den wachsenden Arbeits-           Diese Entwicklung brachte für die AWG                                                                                                                                                        Wohnungsbau
Karl-Marx-Stadt. Einweihung des    musste alles koordiniert werden.              kräftebedarf der sich entwickelnden Industrie   „Einheit“ die materielle Basis, den Woh-                                                                                                                                                     eingesetzt.
Pionierhauses, des heutigen
Hauses „spektrum“.                                                               zurückzuführen. Zum anderen blickten                        nungsbau noch weiter zu for-
                                   Wachstum und Schaffensfreude                  wieder mehr                                                  cieren. Er konzentrierte sich in
1957
Wiederaufbau des Roten Turmes.     3 Anfang des Jahres 1955 waren fast                                                                        dieser Zeit auf die Errichtung
                                   11.000 Menschen in Karl-Marx-Stadt                                                                          neuer Häuser in der Come-
1958
Auf der Annaberger Straße          als wohnungssuchend registriert. Von                                                                         niusstraße und in der Anna-
beginnt die Umstellung des                                                                                                                       berger Straße. Gleichzeitig
                                   staatlicher Seite konnte dieser Bedarf
Straßenbahnnetzes auf Breitspur.
Einweihung des Kunsteisstadions    bei weitem nicht gedeckt werden. Die                                                                          begann die Bebauung in
am Küchwald.
                                   Bedeutung der Arbeiterwohnungsbau-                                                                             der Scharfensteiner Straße.

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Arbeit
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                                                                                                                                                                              Egon Grimm,
                                                                                                                                                                            Rolf Schott
                             Arbeit, Zufriedenheit und Liebe -
                             ein gemeinsames Leben mit der Genossenschaft.
                             Zuhause.                                                                                         Engagement.
                             3 Das erste was auffällt, wenn man das                                                           3 Für seine Genossenschaft konnte Egon
                             Wohnzimmer von Gudrun und Egon Grimm                                                             Grimm schon immer einstehen. Als Walter
                             betritt, sind die großen maritimen Gemälde                                                       Ulbricht die junge Karl-Marx-Städter Genos-
                             an der Wand. Nein, zur See sei er nicht ge-                                                      senschaft besuchte, konnte der energische
                             fahren, verneint der 1930 geborene Chem-                                                         Werkzeugmacher sich nicht enthalten und       Für Geschichte kann
                             nitzer. Aber er interessiere sich eben sehr                                                      machte den Regierungschef auf die man-        er sich begeistern,
                             für Geschichte und Traditionen. Das glaubt                                                       gelhafte Infrastruktur und die schlechten     der passionierte
                                                                                                                                                                            Feuerwehrmann.
                             man ihm aufs Wort. Die Grimms gehören                                                            Straßen aufmerksam. Der Hinweis kam an
                                                                                                                                                                            Und Geschichten kann
                                                                                                                              und die damalige Wilhelm-Raabe-Straße zu      er erzählen. Lebendig
                                                                           Wenn die drei zusammensitzen, kann es              ihrem Belag.                                  und greifbar.
                                                                           schon mal hoch her gehen. Gudrun und               Bei solchen Erinnerungen lachen die drei
Aufgebaut hat er sie mit
                                                                           Egon Grimm wohnen mit Nachbar und Kum-             Genossenschafter. Die beiden Freunde
seinen eigenen Händen, die
Genossenschaftswohnung                                                     pel Rolf Schott seit 1957 Tür an Tür. Sie helfen   Schott und Grimm haben noch eine weitere
in der Comeniusstraße.                                                     einander; seit Anbeginn. Die ersten Gas-           große Gemeinsamkeit: Über vier Jahrzehn-
Angepackt, geholfen und                                                                                                       te Freiwillige Feuerwehr. Das prägt.
                                                                           öfen haben sie geschleppt und den Aushub
geschuftet. Und sein
Zuhause geschaffen seit                                                    beseitigt. „Damals war Geld nicht so
fast einem halben Jahr-                                                    wichtig wie heute“, erinnert sich Egon Grimm.
hundert - Egon Grimm.                                                      „Gezählt haben die gemeinsame Arbeit und
                                                                           die gemeinsame Freude.“
                             zur Genossenschaft. Sie sind von Anfang an    In solch einer Atmosphäre haben sie sich
                             dabei. „Mitgliedsnummer 60!“, wie Ehefrau     immer wohl gefühlt. Und wohl fühlen sich
                             Gudrun verkündet. 1956 haben die beiden       die Eheleute immer noch. Hier in ihrer Woh-
                             geheiratet. Der Werkzeugmacher und die da-    nung und hier in ihrer Genossenschaft. Die
                             malige Mechanikerin, die später dann als      Häuser sind frisch modernisiert und instand-
                             Betriebsfotografin arbeitete, haben mit an-   gesetzt. „Klar gab es etwas Dreck bei der
                             gepackt. Das Haus in der Comeniusstraße,      Sanierung. Aber im Endeffekt hat das alles
                             in dem sie heute noch wohnen, entstand        super geklappt mit den ganzen Handwer-
                             durch ihrer Hände Arbeit.                     kern“, berichtet Gudrun Grimm.

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Arbeit

1959                                Helfen und für andere da sein. Das liegt      sich schnell enttäuscht. Als Mitglied der
Inbetriebnahme der ersten
Trinkwasser-Fluoridierungsanlage.   Egon Grimm im Blut. Sei es als jahrelan-      Vertreterversammlung nimmt Egon Grimm
Grundsteinlegung für das            ger Brandschutzbeauftragter oder bei der      noch regen Einfluss auf die Geschicke der
Heizkraftwerk Nord.
                                    Kinderbetreuung im Betriebsferienlager, die   Wohnungsgenossenschaft. Und dann ist
1961                                schon zu einer Instanz geworden war. Da       da der Garten, an dem die Eheleute sehr
Weihe des jüdischen Gemeinde-
hauses an der Stollberger Straße.   kann es der begeisterte Hobbyhistoriker       hängen. Sie sind oft draußen. „Natürlich
Bau der Berliner Mauer              überhaupt nicht verstehen, wenn heute         mit dem Auto“, schwärmt Gudrun Grimm.
1962                                die Schulkinder ihr Schokoladenpapier oder    „Egon mit seinem schnellen Honda. Und
Eröffnung des Hotels „Moskau“.      ihre Coladose einfach wegwerfen. Egon         ich habe so ´nen schönen bulligen Gelän-
                                    Grimm bückt sich, schafft die Sachen in       dewagen. Ich liebe die großen Kisten.“ Die
1963                                den Papierkorb, sorgt wieder für Ordnung.     Grimms kennen keinen Ruhestand. „Wer
Eröffnung der Freilichtbühne
im Küchwald, des Warenhauses        So einer ist er.                              rastet, der rostet“, meint Egon Grimm und
„Centrum“ und des Heimattier-
parkes an der Pelzmühle.
                                                                                  schaut auf die Uhr. Die steht noch immer
                                    Unruhestand.                                  auf derselben Wohnzimmer-Anrichte wie
1964
Teilfertigstellung der Straße der
                                    3 Wer denkt, die Grimms genössen in Be-       vor fast 50 Jahren, als das junge Paar seine
Nationen zwischen Brücken-          schaulichkeit ihren Ruhestand, der sieht      Wohnung in der Comeniusstraße bezog.
und Bahnhofstraße.
Zentrales Pioniertreffen
in Karl-Marx-Stadt.

1965
Eröffnung der Eissporthalle.                                                                                                                                                                                                 Solide, praktisch und
Benennung des Holzmarktes
in Rosenhof und Pflanzung von                                                                                                                                                                                                gemütlich - so war und
4.000 Rosen zur Erinnerung an                                                                                                                                                                                                ist die Einrichtung vieler
die Schrecken und Leiden des                                                                                                                                                                                                 genossenschaftlicher
II. Weltkrieges.                                                                                                                                                                                                             Wohnungen, wie hier in
                                                                                                                                                                                                                             der Comeniusstraße.

                                                                                                                                 Entbehrung und Luxus                         angeschafft. Dies war jedoch nicht immer
                                                                                                                                 3 Die neuen Wohnungen waren für die Ge-      ein leichtes Unterfangen. Um die gewünsch-
                                                                                                                                 nossenschafter einfach ein Traum, wohnten    ten Schränke, Betten und Möbel beim Han-
                                                                                                                                 doch die meisten bisher in sehr beengten     del zu ergattern, brauchte es gute Bekannte
                                                                                                                                 Verhältnissen, oft mit mehreren Generatio-   oder langes Stehvermögen. Wie dem auch
                                                                                                                                 nen auf wenigen Quadratmetern.               sei. Der für heutige Begriffe bescheidene
                                                                                                                                 Jetzt in den Wohnungen der AWG „Einheit“     Luxus der Wohnungen mit Ofenheizung
                                                                                                                                 konnte man sich endlich sein Leben nach      und Elektroboiler war für die meisten der
                                                                                                                                 eigenem Geschmack aufbauen. Familien-        Inbegriff des Wohlstandes. Hier fühlten sich
                                                                                                                                 pläne wurden geschmiedet, die Einrichtung    die Genossenschafter einfach zu Hause.

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Heimat
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                                                                                                                                                                               Martin Fiedler

                            Heimat ist, wo die Familie sich wohl fühlt,
                            wo ein gemütliches Zuhause Wärme spendet.
                            Familienglück.                                   mit dieser Aufbauarbeit kam auch ein an-         ohnehin eine neue berufliche Aufgabe
                            3 Der Schmetterling entstammt einer phan-        deres Gefühl. Bereits auf der Baustelle spürte   suchte, nahm sie das spätere Angebot,
                            tasievollen Kinderhand. „Ja, den hat unser       man den Gemeinschaftssinn der Genossen-          halbtags in der AWG zu arbeiten, gern an.
                            Christian gemalt. Der ist jetzt aber schon       schafter. Das hat den Fiedlers gefallen. Und     Aus diesem Angebot wurden 17 Jahre. Jahre,
                            zwölf.“ Stolz weist Edelgard Fiedler auf das     nach dem in die im August 1959 bezogene          in denen Edelgard Fiedler den Bereich Mit-
                            Foto, das die Tochter Steffi und Schwieger-      Zweieinhalbzimmerwohnung in der Schar-           gliederwesen betreute. Deshalb kennt sie         Voll Begeisterung
                            sohn Ralf mit dem geliebten Enkel zeigt.         fensteiner Straße im Jahre 1963 mit Tochter      auch heute noch so viele Genossenschaf-          berichtet Edelgard
                            Der Familie geht es gut. Alles ist wohl ein-     Steffi auch noch Kinderlachen Einzug hielt,      ter. Und die kennen sie. Das Zusammenge-         Fiedler vom Wachsen
                                                                                                                                                                               der Familie und vom
                            gerichtet. Und überhaupt sind Edelgard und       war das Familienglück perfekt. Für Edelgard      hörigkeitsgefühl mit der Genossenschaft und      Zusammenhalt in der
                            ihr Mann Martin Fiedler zufrieden mit ihrem      Fiedler kam eine Zeit, in der sie sich ganz      den anderen Mitgliedern ist geblieben. So, wie   Genossenschaft.
                            Leben.                                           der Familie und ihrer Tochter widmete.
                            Dass die Wohnungsgenossenschaft darin im-
                            mer eine große Rolle gespielt hat, ist für die   Arbeit in der Genossenschaft
                            gebürtige Dresdnerin nichts Ungewöhn-            3 Als dann Günter Körbitz, der damalige Vor-
                            liches. „Immerhin bin ich ja schon seit dem      sitzende der AWG „Einheit“, sie für seine
                            13. Januar 1957 Mitglied bei der Einheit.“       berühmte „Hausfrauenbrigade“ gewinnen
                            Zwei Jahre zuvor hatte sie den Ingenieur         wollte, kam das der gelernten Modistin –
                            Martin Fiedler geheiratet und war so nach        „Also Hutmacherin“, fügt Edelgard Fiedler
                            Chemnitz gekommen.                               erklärend hinzu – gerade recht. Und da sie
                            Doch wo sollte das junge Paar wohnen?
                            Das Zimmer bei der Großmutter war auf                                                             sie es auch die ganzen Jahre in der Hausge-
                            Dauer keine Lösung. „Da lag für uns der                                                           meinschaft gepflegt haben. „Das gehört für
                            Genossenschaftsgedanke nahe.“ Die Auf-                                                            mich dazu – füreinander da zu sein. In der
Edelgard Fiedler ist seit
                            baustunden wurden gemeinsam geleistet.                                                            Familie und natürlich auch in der Nachbar-
1957 Mitglied in der        Nun ja: fast gemeinsam. „Da mein Mann in                                                          schaft.“
„Einheit“. Wenn sie im      technischen Dingen sehr bewandert ist, hat                                                        Heute tritt Tochter Steffi in die Fußstapfen
Familienalbum blättert,
                            er Vermessungsarbeiten auf der Baustelle                                                          der Mutter; als Mitglied und als engagierte
geht es immer auch um
die Geschichte der          durchgeführt. Mir blieb dann nur noch die                                                         Mitarbeiterin in der Wohnungsgenossen-
Wohnungsgenossenschaft.     Schaufel“, lächelt Edelgard Fiedler. Doch                                                         schaft „Einheit“ eG Chemnitz.

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50 Jahre Geschichte(n) 1954 - 2004 - WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT "EINHEIT" eG CHEMNITZ
Heimat

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Grundsteinlegung für das
Wohngebiet an der Geibelstraße                                                                                                                                               3 Die Genossenschaft schaffte 1960 die Vor-
(später Hans-Beimler-Straße).                                                                                                                                                aussetzungen, die Fließstrecke des Woh-
1967                                                                                                                                                                         nungsbaukombinates zur Erdmannsdorfer
Eröffnung der Hauptpost an                                                                                                                                                   Straße umzusetzen. In der Folge wurden dort
der Straße der Nationen.
Inbetriebnahme der                                                                                                                                                           bis 1961 acht Wohnblöcke mit insgesamt
Zentralhaltestelle.                                                                                                                                                          192 Wohnungen errichtet. Im gleichen Zeit-
Titelgewinn des Fußballclubs
Karl-Marx-Stadt in der                                                                                                                                                       raum entstand ein Block mit 24 Wohnun-
Deutschen Meisterschaft der DDR.                                                                                                                                             gen in der Comeniusstraße 32-36. In den
1968                                                                                                                                                                         Jahren 1962 / 1963 baute die AWG „Einheit“
Übergabe des neuen                                                                                                                                                           an der Stollberger Straße einen Wohnblock
Omnibusbahnhofes am
Schillerplatz.                                                                                                                                                               mit 32 Wohnungen.
1971
                                                                                                                                                                             Ab 1963 wurde dann für alle Genossen-
Übergabe des Hauses der                                                                                                                                                      schaften der Stadt zentral im Flemminggebiet
Staatsorgane und Einweihung        Staat und Genossenschaft                     einem zentral festgelegten Schlüssel die
                                                                                                                                                                             gebaut. Auch unsere Genossenschaft über-
des Karl-Marx-Monumentes.          3 Ständiger intensiver Zuzug nach Karl-      Wohnhäuser. Die Genossenschaft war ver-
Fertigstellung von rund 2.000                                                                                                                                                nahm in den Jahren 1963 - 1966 insgesamt         Seiten aus einem Reklameprospekt für genossen-
Wohnungen im Baugebiet             Marx-Stadt trieb auch den Wohnungsbau        pflichtet, die zugewiesenen Objekte zu kau-
Yorckstraße.                                                                                                                                                                 8 Blöcke mit 288 Wohnungen des Typs Q6.          schaftliches Wohnen. In diesen Jahren wurde noch
                                   voran. Neue Baugebiete wurden erschlos-      fen und natürlich auch zu bezahlen.
                                                                                                                                                                             Der Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt beschloss,     um Mitglieder geworben. Bereits einige Zeit später
                                   sen. Der Hauptbauträger war die Stadt. Von   Finanziert wurde dies zuerst bei der Spar-                                                                                                    wäre dies unvorstellbar gewesen, da die Wartezeit
                                                                                                                                                                             diese zentrale Baustelle auch von einem zen-     auf eine Mitgliedschaft mehrere Jahre betrug.
                                   ihr übernahmen die Genossenschaften nach     kasse Karl-Marx-Stadt und später dann bei
                                                                                                                                                                             tralen Bauträger entwickeln zu lassen. Darauf-
                                                                                der Staatsbank der DDR durch langfristige
                                                                                                                                                                             hin wurde der Hauptauftraggeber Komplexer
                                                                                Kredite, deren Laufzeit 99 Jahre betrug.
                                                                                                                                                                             Wohnungsbau gebildet, der fortan die Ge-
                                                                                15 Prozent der Kaufsumme mussten in
                                                                                                                                                                             schicke der Bautätigkeit bestimmte. Für die
                                                                                Eigenleistung in Form von Anteilen und
                                                                                                                              Fusion                                         AWG „Einheit“ entfiel somit die Notwendig-
                                                                                Stunden durch die Genossenschafter er-
                                                                                                                              3 Zum 1. Januar 1960 fusionierte die AWG       keit, einen eigenen Bauleiter zu beschäfti-
                                                                                bracht werden. Doch neben der staatlichen
                                                                                                                              „Frohe Zukunft“ mit unserer Genossenschaft.    gen. Günter Körbitz wurde daraufhin mit
                                                                                Reglementierung bei Übernahme, Vergabe
                                                                                                                              Die AWG „Einheit“ wuchs auf einen Schlag       der Geschäftsführung der Genossenschaft
                                                                                und Finanzierung hatte dieses System
                                                                                                                              um 220 Mitglieder und erweiterte ihren Be-     beauftragt.
                                                                                durchaus auch positive Seiten. So erhielt
                                                                                                                              stand um 84 Wohnungen. Diese befanden          In den darauf folgenden Jahren entstanden
                                                                                zum Beispiel die AWG von den Trägerbe-
                                                                                                                              sich in der Zschopauer Straße, der Alten-      eine Vielzahl neuer Wohnungen, so zum Bei-
                                                                                trieben pro aufgenommenem Mitglied 500
                                                                                                                              hainer Straße und in der Andreasstraße.        spiel in der Wartburgstraße und im Beim-
                                                                                Mark. Außerdem halfen die Betriebe mit
                                                                                                                              Die administrativen Aufgaben einer solchen     lergebiet. Zum 31. Dezember 1970 waren
                                                                                Technik, Material und Ressourcen. Die Be-
                                                                                                                              Fusion waren auch damals schon keine           in der AWG „Einheit“ 1.782 Mitglieder re-
                                                                                wirtschaftungskosten der Wohnungen er-
                                                                                                                              Kleinigkeit. Die beiden Vorstände lösten die   gistriert. Der Bestand an Wohnungen betrug
                                                                                fuhren eine staatliche Stützung, so dass
                                                                                                                              Probleme unkompliziert und kollegial.          1.508. Davon waren schon 812 fernbeheizt.
                                                                                die Mieten niedrig gehalten wurden.

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Liane und Claus

Gemeinschaft                     Modernes Wohnen in einer starken Gemeinschaft
                                 ist für Genossenschafter selbstverständlich.
                                                                                                                                                                              Schubert

                                 Das Warten hatte ein Ende.                                                                    „Und wenn wir heute noch regelmäßig
                                 3 Acht Jahre haben Liane und Claus Schubert                                                   Besuch von ehemaligen Nachbarn bekom-
                                 auf ihre Wohnung nach dem Eintritt in die                                                     men, zeigt das doch, wie wohl sich die
                                 Genossenschaft gewartet. Für das seit 1970                                                    Leute hier in dieser Gemeinschaft gefühlt
                                 verheiratete Ehepaar heute unvorstellbar.                                                     haben, oder?!“, fragt Liane Schubert.
                                 Aber damals in den 70ern war das eben
                                 so. Man ging zur Arbeit - sie als Sachbear-                                                   Neues Land - neue Wohnung.
                                 beiterin und er als Maschinenbauingenieur                                                     3 Die Wende begrüßten die Schuberts wie
                                 in die Konstruktion beim VEB Drahtziehma-        Kellergespräche.                             die meisten der damaligen Karl-Marx-Städter    Schuberts wohnen gern
                                 schinenwerk Grüna. 1972 war der erste            3 „Wir waren von Anfang an eine starke       mit großer Euphorie. Dass die neue Zeit auch   hier in Markersdorf-
                                                                                                                                                                              Nord.
                                 Sohn gekommen, die Wohnung in Raben-             Hausgemeinschaft. Wir haben uns alle gut
                                 stein wurde zu klein. Nach unzähligen Ge-        verstanden“, berichtet Claus Schubert, der
                                 sprächen, Bitten, Protesten und Flüchen          viele Jahre als Hausvertrauensmann wirkte.
                                 teilte man der Familie Schubert endlich eine     Feste wurden gefeiert, jedes Jahr gab es
Liane und Claus Schubert sind    Wohnung in Markersdorf-Nord zu. Damals           Fasching und regelmässig fanden in ge-
seit 1978 in der Otto-Hofmann-
Straße zu Hause. Eine gute
                                 bedauerten die Eheleute zwar, dass sie in        mütlicher Runde die „Kellergespräche“
Hausgemeinschaft ist für das     das Erdgeschoss ziehen sollten, aber heute       statt. Inzwischen seien zwar von den Erst-
Ehepaar ebenso wichtig wie       sind sie froh darüber. Claus Schubert war        bewohnern nur noch drei Parteien im Ein-
ein gepflegtes Umfeld.
                                 in dieser Zeit ständig auf „seiner Baustelle“,   gang, aber die neu Hinzukommenden werden
                                 passte auf, dass nicht alles seinen gewohn-      gleich mit in die Gemeinschaft einbezogen.
                                 ten Gang ging, sondern besser wurde. Im                                                       neue Probleme mit sich brachte, spürten
                                 September 1978 bezogen sie dann die nagel-                                                    die beiden spätestens 1992 mit dem Über-
                                 neue Wohnung. Und als drei Jahre später der                                                   gang in den Vorruhestand am eigenen Leib.
                                 zweite Sohn das Licht der Welt erblickte,                                                     Doch Herr und Frau Schubert sind aktive
                                 war nicht nur die Familie komplett, sondern                                                   Zeitgenossen. An der Umwandlung der
                                 auch die schwierige Anfangszeit im Wohn-                                                      ehemaligen AWG zur heutigen Wohnungs-
                                 gebiet vergessen. Schlamm, Staub und feh-                                                     genossenschaft „Einheit“ eG Chemnitz war
                                 lende Einkaufsmöglichkeiten waren Grün-                                                       Claus Schubert als Mitgliedervertreter be-
                                 anlagen und der Kaufhalle gewichen.                                                           teiligt. Gut erinnern können sich die beiden

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Gemeinschaft

1973                           an die Modernisierung ihrer Wohnung.         und das Ergebnis lässt die paar kleinen                                 Neue Gebiete - neues Leben                                                                     nungen. Einen Block mit 32 Wohnungen in
Übergabe des Wildgatters
Oberrabenstein.                1996 wurde ihr Gebäude einer kompletten      Unannehmlichkeiten vergessen. Die mo-                                   3 Die Bestände der verschiedenen Arbei-                                                        der Stollberger Straße erhielt die AWG „Rudolf
Eröffnung einer 400-m-Bahn     Verjüngungskur unterzogen. „Das Ganze war    dernisierte Wohnung kann sich sehen las-                                terwohnungsbau-Genossenschaften waren                                                          Marek“. Dieses Verfahren bedingte, dass zur
im Eissportzentrum.
                               generalstabsmäßig vorbereitet und wurde      sen. Hell, geräumig und gemütlich.                                      über die unterschiedlichsten Standorte in Karl-                                                Zeit der Errichtung des Yorkgebietes die Bau-
1974                           glatt durchgeführt“, resümiert Claus Schu-   Neues Bad, neue Fenster, neue Elektrik -                                Marx-Stadt verteilt. Dies zog erhebliche Auf-                                                  tätigkeit unserer Genossenschaft stagnierte.
Eröffnung der Stadthalle.
Grundsteinlegung für das       bert. „Ja, aber die zwei Wochen waren        alles neu. Hier fühlen sich Schuberts da-                               wendungen in der Verwaltung und der re-
Wohngebiet „Fritz Heckert“.    schon der reine Wahnsinn“, ergänzt seine     heim. Und auch die zwei Söhne - der eine                                paraturmäßigen Betreuung der Wohnungen                                                         Die AWG „Einheit“ war als Rechtsträger für
Übergabe der Kaufhalle
Kappel als größte Verkaufs-    Frau, die noch mit Schrecken an das mit      ist promovierter Chemiker, der andere folgt                             nach sich. Der Rat der Stadt beschloss aus                                                     das seit 1974 im Bau befindliche Wohnge-
einrichtung des Bezirkes.      Folie abgetrennte Wohnzimmer denkt. Das      mit seinem Studium des Werkzeugma-                                      diesem Grund eine territoriale Bereinigung                                                     biet „Fritz Heckert“ vorgesehen. Das be-
1975                           Provisorium der zeitweilig auch im Wohn-     schinenbaus eher dem Weg des Vaters -                                   der bisherigen bebauten Gebiete der Genos-                                                     deutete für unsere Genossenschaft, ab 1975
Grundsteinlegung für ein       zimmer installierten Kochstelle habe schon   haben hier immer noch ihr Zuhause. Je-        Dreisprachiger Prospekt   senschaften. Der Beschluss stieß auf breite                                                    im Baugebiet 1 / Abschnitt 3 wieder zu bauen.
neues Plattenwerk an der                                                                                                  über den Wohnungsbau
Blankenauer Straße.            fast der Atmosphäre eines Campingplatzes     denfalls immer dann, wenn sie die Eltern      in Karl-Marx-Stadt
                                                                                                                                                    Zustimmung der AWGen, da diese sich da-                                                        So wurden von 1975 bis 1977 an der Paul-
1976
                               geähnelt, erinnert sie sich schmunzelnd.     besuchen. Die Schuberts sind zufrieden:                                 von eine erhebliche Kosteneinsparung ver-                                                      Bertz-Straße 18 Wohnblöcke mit 1056 Woh-
Erste Badesaison am Stausee    Das Ganze hat aber nur 14 Tage gedauert      „Hier weggehen? Warum denn?“                                            sprachen.                                                                                      nungen des Typs IW 73 und der 9-geschos-
und Eröffnung der Sport- und
Versorgungseinrichtungen in
                                                                                                                                                    Künftig sollte nur noch eine Genossenschaft                                                    sige Großplattenbau vom Wohnungsbau-
Oberrabenstein.                                                                                                                                     als Rechtsträger alle Genossenschaftswoh-                                                      kombinat „Wilhelm Pieck“ Karl-Marx-Stadt
Grundsteinlegung für das
Bezirkskrankenhaus.                                                                                                                                 nungen eines Baugebietes zugesprochen                                                          übernommen. Diese Gebäude wurden alle
                                                                                                                                                                                                                                                   in industrieller Plattenbauweise errichtet. Nach
1977
Wolkenbruchartige                                                                                                                                                                                                                                  1977 liefen die Vorbereitungen für die Bau-
Regenfälle verursachen                                                                                                                                                                                                                             gebiete III/IV des Wohngebietes „Fritz
Überschwemmungen u. a.
des Fritz-Heckert-Platzes.                                                                                                                                                                                                                         Heckert“ an. Die AWG „Einheit“ übernahm
                                                                                                                                                                                                                                                   in den Jahren 1978 und 1979 1.553 Woh-
1978
Eröffnung des                                                                                                                                                                                                                                      nungen der Bautypen IW 73 und erstmals
Fußgängertunnels an                                                                                                                                                                                                                                11-geschossige Häuser des Typs IW 77.
der Zentralhaltestelle.
                                                                                                                                                                                                                                                   Die Wohnungen an der Paul-Bertz-Straße
                                                                                                                                                                                                                                                   wurden dann bei einer weiteren territoria-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Feier zum 25jährigen
                                                                                                                                                                                                                                                   len Bereinigung im Jahre 1984 an die AWG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jubiläum der AWG „Einheit“
                                                                                                                                                                                                                                                   „Fortschritt“ übergeben.                           im Mai 1979.
                                                                                                                                                    bekommen. Die anderen AWGen traten dann           Wohngebiet korrigiert werden mussten. Für
                                                                                                                                                    vor der Zuteilung der Wohnungen ihre Mit-         unsere Genossenschaft bedeutete dies die     Ein Vierteljahrhundert Genossenschaft
                                                                                                                                                    glieder dem genossenschaftlichen Rechts-          Abgabe von 288 Wohnungen aus dem             3 1979 beging unsere Genossenschaft ihr
                                                                                                                                                    träger ab. Die gesamte Maßnahme zog               Flemminggebiet an die AWG „Solidarität“      25-jähriges Jubiläum. Der Vorstand bedankte
                                                                                                                                                    sich über mehrere Jahre hin und brachte           zum 1. Januar 1977. Die AWG „Ernst Schnel-   sich bei rund 300 verdienten Mitgliedern, Be-
                                                                                                                                                    doch einige Probleme mit sich, da ja auch         ler“ erhielt im Beimlergebiet 492 Wohnun-    schäftigten und Gästen mit einer zünftigen
                                                                                                                                                    die Mitgliedschaften entsprechend dem             gen und aus Bernsdorf nochmals 130 Woh-      Feier im Kulturhaus von Oelsnitz / Erzgebirge.

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Verbundenheit
                                                                                                                                                                            Familie
                                                                                                                                                                            Schwarzbold

                             Wie zeigt man am besten seine Verbundenheit?
                             Ganz einfach: Man pflanzt einen Baum.
                             „Ich wohne gern hier.“                          gerade im Bau. Hier bot sich der jungen         Die Zeiten ändern sich.
                             3 Dieser Satz stammt von Eveline Schwarz-       Familie die Möglichkeit, eine größere           3 Familie Schwarzbold ist in Markersdorf-
                             bold. Die Eheleute sind beide Architekten.      Wohnung zu erhalten. Im Juli 1982 zogen         Süd verwurzelt. Mittlerweile hat sich hier
                             Das sagt schon viel. Kennengelernt haben        die Schwarzbolds ein. Zwischen Staub,           im Wohngebiet einiges getan. Bewohner
                             sich Eveline und ihr Mann Pieter beim           Dreck und LKW-Lärm. Heute spricht Eveline       ziehen weg. Bewohner ziehen neu dazu.
                             Studium in Weimar. Kamen dann 1973              Schwarzbold vom Hochhauskoller, den sie         Viele Häuser sind saniert worden. Andere
                                                                             erlebte, als sie mit Tochter Margret zu
                                                                             Hause saß. Offensichtlich ging es nicht nur
                                                                             ihr so. Die Bewohner taten sich zusammen
                                                                             und legten die Außenanlagen vor ihrem Ein-
                                                                                                                                                                           Eveline und Pieter
                                                                             gang selbst an. Besorgten Mutterboden, säten                                                  Schwarzbold waren als
                                                                             Rasen und pflanzten Bäume. Drei Familien:                                                     Architekten seinerzeit
                                                                             eine Eiche, eine Buche und Schwarzbolds                                                       nicht nur in die Planung
                                                                                                                                                                           des Wohngebietes
                                                                             einen Ahornbaum.
                                                                                                                                                                           einbezogen, sondern
                                                                                                                                                                           haben auch ihre eigene
                                                                             Drei Generationen.                                                                            Wohnung nachträglich
                                                                                                                                                                           individuell umgebaut
                                                                             3 Heute wohnen hier drei Generationen der
                                                                                                                                                                           und ausgestattet.
Drei Generationen der                                                        Familie unter einem Dach. Der vierjährige
Schwarzbolds beherbergt
                             nach Karl-Marx-Stadt, wo sie eine Stelle        Sohn von Tochter Margret bringt jeden Tag       stehen nicht mehr. Das schafft zwar einer-
die geräumige Wohnung in
der Alfred-Neubert-Straße.   beim damaligen Wohnungsbaukombinat              neue Aufregung ins Haus. Eveline Schwarz-       seits den von Eveline Schwarzbold so viele
                             bekam und er beim Bezirksbauamt anfing.         bold liebt ihren Enkel Justin, der gleich um    Jahre vermissten Freiraum. Andererseits
                             Wie allen jungen Absolventen mangelte es        die Ecke seinen Kita-Platz hat. Oft kümmert     befürchtet die Architektin, dass es Ein-
                             den Schwarzbolds vor allem an einem: an         sie sich um den Blondschopf, damit die          flüsse auf das Mikroklima des Gebietes
                             einer Wohnung. Bereits da nutzten die Ehe-      Tochter in Ruhe ihr Abitur nachholen kann.      geben wird. Und auch an Enkel Justin
                             leute die Chance, als Mitglieder einer Genos-   Die zwei Söhne Sebastian und Stephan sind       gehen die Veränderungen nicht spurlos
                             senschaft früher an die Reihe zu kommen.        schon aus dem Haus. Der eine arbeitet bei       vorbei. Sein neuestes Lieblingsspiel heisst
                             Aber als die Kinder kamen, wurde die Woh-       der Citybank in Cottbus. Der andere studiert    „Schwimmhalle abreißen“.
                             nung in der Irkutsker Straße bald zu eng.       als fertiger Tischlermeister wie seine Eltern   Doch vor dem Eingang steht der Ahorn-
                             Damals befand sich das Wohngebiet VII           in Weimar Architektur.                          baum und wächst und gedeiht.

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Verbundenheit

1980                                „Komplexer Wohnungsbau“                        Baufortschritt. Bedingt waren sie zumeist
Einweihung des Brühl-Boulevards.
Wiedereröffnung des durch einen     3 1974 wurde der Grundstein für die Groß-      durch fehlende Kapazitäten. Da musste man
Brand 1976 völlig zerstörten        wohnanlage „Fritz Heckert“ am südlichen        auf die Zulieferung aus den Plattenwerken
Schauspielhauses.
                                    Stadtrand von Karl-Marx-Stadt gelegt. Mit      warten, hier fehlten Komponenten für die
1981                                dem Bauen selbst wurde aber erst später        technische Ausrüstung und dort mangelte
Beginn des
Rekonstruktionsvorhabens auf        begonnen.                                      es an Splitt. Übrigens, die Farbe der ent-
dem Sonnenberg. Übergabe des        Die Planung des Wohngebietes oblag dem         stehenden Häuser richtete sich zum großen
Neubaus „Bezirkskrankenhaus“.                                                                                                                                        Straßenbau. Die Arbeit der Bauleute wurde                                               Einsatz. Mit einem angemessenen Vorlauf
                                    Büro des Stadtarchitekten. Hier erfolgte die   Teil nach der Farbe des zur Verfügung ste-
1983                                                                                                                                                                 nach fertiggestellten Wohnungen bewertet.                                               kümmerte sich der erste Bereich um die
                                    zweijährige städtebauliche Grobplanung.        henden Splittes. Besonders heikel war der
Verleihung des Namens                                                                                                                                                Deshalb wurde natürlich zuerst an diesen                                                Gründung. Dazu gehörten die Baugruben, die
„Robert-Schumann-Philharmonie“
an das Städtische Orchester.                                                                                                                                         gearbeitet. Das Zweitwichtigste waren Kin-                                              Keller sowie die Versorgungs- und Entsor-
                                                                                                                                                                     derkrippen, Kindergärten und Schulen. Dann,                                             gungsleitungen. Dann kam die Montage.
1985
Grundsteinlegung für das Institut                                                                                                                                    nach Monaten des Staubes und des Schlam-                                                   Die fertigen Platten und die vorgefertigten
für Mechanik der Akademie der                                                                                                                                        mes, wurden Straßen und Gehwege gebaut.                                                     Elemente wie die Nasszelle kamen -
Wissenschaften der DDR an der
Reichenhainer Straße.                                                                                                                                                Ganz zum Schluss kamen dann die Versor-                                                      heute würde man sagen „just in time“ -
                                                                                                                                                                     gungseinrichtungen an die Reihe. Bis dahin                                                   auf die Baustelle und wurden dort zu
1986
Die Technische Hochschule erhält                                                                                                                                     mussten die Bewohner teilweise zwei Jahre                                                     Wohnblöcken montiert. Zum Schluss
den Status einer Technischen                                                                                                                                         lang in Übergangslösungen wie zweckent-                                                       erfolgte noch der technische Ausbau.
Universität.
                                                                                                                                                                     fremdeten Turnhallen die Waren des tägli-                                                      Und das Haus war fertig.
1987
Fertigstellung der 50.000sten
                                                                                                                                                                     chen Bedarfes einkaufen. Und doch waren
Werkzeugmaschine im Fritz-                                                                                                                                           alle froh, überhaupt eine Wohnung hier im                                                       Kommunal - Genossenschaft?
Heckert-Werk seit 1946.
Erstmals findet das Festival
                                                                                                                                                                     Heckert-Gebiet bekommen zu haben.                                                                3 Die Aufteilung der errichteten
                                    Nicht im ausreichenden Maße war das
„Begegnungen“ statt.                                                                                                                                                                                                                                                  Wohnungen erfolgte nach einem           Gesellschaftliche
                                    Problem der Baufreimachung geklärt wor-
1988                                                                                                                                                                 Logistische Meisterleistung                                                                       einfachen Schlüssel. Die eine          Veranstaltungen prägten
                                    den. Die Grundstücke, auf denen sich
Einstellung des Fahrbetriebes der                                                                                                                                    3 Trotz aller Widrigkeiten war der Bau des                                                         Hälfte wurde in den Bestand der       in den 80er Jahren das
letzten Schmalspur-Straßenbahn      künftig die Wohnbauten, Schulen, Spiel-                                                                                                                                                                                                                                   Leben in Karl-Marx-
auf der Linie 3 nach Rottluff,                                                                                                                                       Wohngebietes in solch einer kurzen Zeit eine                                                      kommunalen Gebäudewirtschaft
                                    plätze und Kaufhallen befinden sollten,                                                                                                                                                                                                                                   Stadt.
Einsatz von Gelenkomnibussen.                                                                                                                                        logistische Meisterleistung. Im rollenden                                               aufgenommen. Die anderen 50 Prozent
                                    waren nicht nur städtisches Eigentum,                                                                                                                                           Dokumente der 80er Jahre: das Hausbuch
                                                                                                                                                                     Schichtsystem entstand Wohnung um Woh-         für jede Hausgemeinschaft und das
                                                                                                                                                                                                                                                             entfielen auf die Genossenschaft, die die
                                    sondern befanden sich auch im Besitz von
                                                                                                                                                                     nung, wuchs Block um Block in die Höhe.        obligatorische Brigadetagebuch für das   Wohnungen dann wiederum an die Mit-
                                    landwirtschaftlichen Betrieben. Den LPG
                                                                                                                                                                     Dabei kamen typische Fließstrecken zum         Kollektiv in den Betrieben.              glieder verteilte, die an der Reihe waren.
                                    und Gärtnern musste erst entsprechender
                                    Ersatz für den Verlust der bewirtschafteten
                                                                                                                                Familienglück und Kinderlachen.
                                    Fläche verschafft werden, bevor gebaut                                                      Für viele Karl-Marx-Städter befand
                                    werden konnte. Trotz zentraler Steuerung                                                    sich der Mittelpunkt des Lebens im
                                    durch das VE WBK „Wilhelm Pieck“ kam                                                        Wohngebiet „Fritz Heckert“.

                                    es immer wieder zu Unterbrechungen im

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Zeitenwende
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zeitenwende

                                                                                                                                                                         Die Mitglieder geben der Genossenschaft den
                                                                                                                                                                         rechtlichen Rahmen für die Zukunft.
1989                            Basis für einen Neustart                      Wohnungs-Baugenossenschaft Düsseldorf                                                                                                      Kommune. Den rechtlichen Rahmen dieses         31. Dezember 1994 wurde auf der Grundlage
Gewaltfreie Demonstrationen
Zehntausender Chemnitzer.       3 Der Bestand der AWG „Einheit“ zum           und der Wiederaufbau GmbH Schweinfurt.                                                                                                     Prozesses bildete dann das Vermögenszu-        des Wohnungsgenossenschaftsvermögens-
                                31. Dezember 1989 umfasste insgesamt          Zur Währungsunion am 1. Juli 1990 wur-                                                                                                     ordnungsgesetz.                                gesetzes für die überwiegende Anzahl der
Zulassung der Bürger-
bewegung „Neues Forum“          8.596 Wohnungen. Im Einzelnen waren           den die Mitgliederanteile im Verhältnis 1:1                                                                                                Im September 1991 wählten die Vertreter der    Flurstücke die WG „Einheit“ in die Grund-
und Konstituierung des          dies 566 WE im Wohngebiet Altchemnitz,        von DDR-Mark in DM umgewandelt. Die                                                                                                        Mitglieder den Aufsichtsrat der Genossen-      buchblätter eingetragen.
Runden Tisches.
                                282 WE im Wohngebiet Eisenweg / Am            AWG erstellte ihre DM-Eröffnungsbilanz.                                                                                                    schaft. Nachdem alle rechtlichen Voraus-
1990                            Hochfeld und 7.748 WE im Wohngebiet           Aus der alten AWG sollte eine neue Woh-                                                                                                    setzungen geschaffen waren, wurde die Woh-     Beginn der ersten Sanierungen
Erste demokratische
Kommunalwahl seit 1946.         „Fritz Heckert“. Dieser Bestand bildete die   nungsgenossenschaft werden. Dies setzte                                                                                                    nungsgenossenschaft „Einheit“ eG Chemnitz      3 Trotz dieser vielschichtigen Aufgaben
Rückbenennung der Stadt in      Basis für den soliden Start unserer Genos-    die Neuwahl der demokratischen Genossen-                                                                                                   am 20. Mai 1992 unter der Nummer GnR           verlor die Genossenschaft nicht die Notwen-
„Chemnitz“ als Ergebnis
einer Bürgerbefragung.          senschaft unter neuen gesellschaftlichen      schaftsorgane voraus. Nachdem die De-                                                      der Genossenschaft waren zumeist auf städti-    204 beim Amtsgericht Chemnitz registriert.     digkeit der grundlegenden Modernisierung
                                Bedingungen.                                  legiertenversammlung einen Tag vor dem                                                     schen Grundstücken errichtet worden - ein       Am 1. Dezember des gleichen Jahres löste       des Wohnungsbestandes aus den Augen.
1991
Montage des kupfernen                                                         offiziellen Ende der DDR - am 2. Oktober                                                   Zustand, der auf Dauer untragbar war. Zur       Detlef Hecker den in den wohlverdienten        Bereits 1992 begann man mit den ersten
Turmes auf dem Ostteil des                                                                                                                                               Finanzierung der notwendigen Grundstücks-
                                Rechtlicher Rahmen neu gesteckt               1990 - eine Übergangssatzung angenom-                                                                                                      Ruhestand gehenden Günter Körbitz als          Modernisierungen in Altchemnitz. Die Wohn-
Museums am Theaterplatz.
                                3 Vor der AWG „Einheit“ stand ein gan-        men hatte, wurde am 13. Dezember des                                                       käufe wurde beschlossen, die Geschäftsanteile   Vorstandsvorsitzenden ab.                      gebäude in der Scharfensteiner Straße 1-5
Demontage und Abtransport                                                                                                                                                aufzustocken. Im August 1991 beauftragte
des Sowjetischen Panzer-
                                zer Komplex an Aufgaben, dem sich der         gleichen Jahres die neue Satzung der Woh-                                                                                                  Eine Voraussetzung für die weitere Tätigkeit   und 7-11 wurden komplett modernisiert.
Denkmals.                       Vorstand beherzt widmete. Unterstützung       nungsgenossenschaft "Einheit" verab-          die wohnungswirtschaftliche Software         die Vertreterversammlung den Vorstand mit       der WG war die rechtliche Klärung der Be-      Später folgten Gebäude in der Comenius-
                                erhielten wir dabei von der Beamten-          schiedet. Kurz zuvor hatten die Genos-        UNIWOP eingeführt. Die Notwendigkeit hier-   dem Kauf von Grund und Boden von der            sitzverhältnisse von Grund und Boden. Per      straße. Im Jahre 1993 wurde die Revitali-
1992
Wiedereröffnung des                                                                        senschafter zu entscheiden,      zu ergab sich hauptsächlich aus der kom-                                                                                                    sierung in den Stadtteilen Markersdorf und
Opernhauses nach
vierjähriger Rekonstruktion.                                                               welcher der beiden Ehepartner    pletten Umstellung des Mietensystems so-                                                                                                    Hutholz in Angriff genommen.
                                                                                            die bis dahin gemeinsame Mit-   wie den neuen Grundsätzen für das Rech-
Inbetriebnahme der ersten
                                                                                            gliedschaft in Zukunft juris-   nungswesen und die Bilanzierung.                                                                                                            Wohneigentum                                  Das 40-jährige Jubiläum im
kommunal betriebenen
Tiefgarage in den neuen                                                                                                                                                                                                                                                                                               Jahre 1994 wurde im
                                                                                             tisch fortführen wird.         Im Oktober 1991 trat die 1. Grundmieten-                                                                                                    3 Die WG „Einheit“ war mit der Annahme
Bundesländern unter dem                                                                                                                                                                                                                                                                                               Rahmen eines Empfanges
Theaterplatz.                                                                                                               verordnung in Kraft, die eine Mieterhöhung                                                                                                  der Teilentlastung von den Altkrediten ver-   festlich begangen. Die
                                                                                             Eine wichtige Aufgabe für      von 1,30 DM/m2 nach sich zog. Ihr folgte                                                                                                    pflichtet, Wohneigentum zu bilden. Aus die-   Wohnungsgenossenschaft
Eröffnung des Industrie-                                                                                                                                                                                                                                                                                              „Einheit“ eG Chemnitz gab
museums in der ehemaligen                                                                    die Genossenschaft be-         die 2. Grundmietenverordnung und die Ein-                                                                                                   sem Grund wurden die Wohneigentumsan-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      eine erste Chronik heraus.
Richterschen Gießerei auf der                                                                 stand in der Effektivierung   führung der Betriebskostenumlage.                                                                                                           lagen Kurt-Schneider-Straße und Faleska-
Annaberger Straße.
                                                                                               der Arbeits- und Organisa-   Als Bürde des alten Verteilungssystems                                                                                                      Meinig-Straße gegründet. Die erste Eigen-
                                                                                               tionsstrukturen. So wurde    in der DDR erwiesen sich jetzt die Besitz-                                                                                                  tumswohnung wurde dann am 21. Dezem-
                                                                                                zum Beispiel schon 1991     verhältnisse der Grundstücke. Die Häuser                                                                                                    ber 1994 verkauft.

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Sicherheit
                                                                                                                                                                             Doris und Josef
                                                                                                                                                                              Janotta

                            Neue Genossensschaft sichert
                            Bestand für die Mitglieder.
                            Das neue Zuhause.                               Munde. Der 1927 geborene Josef und seine       Josef Janotta erinnert sich: „Der Vorstand
                            3 Ganz plötzlich mussten sich Doris und         um ein Jahr jüngere Frau Doris Janotta         der Genossenschaft hat uns ausführlich und
                            Josef Janotta 1993 um eine neue Bleibe          schätzen vor allem die Sicherheit des ge-      ehrlich das Für und Wider der verschiedenen
                            kümmern. Nach 45 Jahren sollte das Ehe-         nossenschaftlichen Wohnens. „Wir fahren        Varianten dargelegt. Die Mitglieder entschie-
                            paar aus der großen Wohnung in Glösa            viel weg. Nach Österreich, ans Mittelmeer,     den sich für eine eigene Genossenschaft und
                            ausziehen. Das Gebäude wurde reprivati-         in die Berge. Aber wenn wir von einer un-      somit für ein sicheres Wohnen. Ich war dann
                            siert, die Mieter mussten raus. Hier war        serer Reisen zurückkehren, freuen wir uns      in dem Beirat, der die Gründung Ende 1996
                            aber doch das Zuhause des pensionierten         immer richtig, wieder zu Hause zu sein.“       mit vorbereitete.“ Als Resultat entstand die
                            Schuldirektors und seiner Frau, die zuletzt                                                    neue eigentumsorientierte Genossenschaft
                            als Verkaufsstellenleiterin gearbeitet hatte.   Sicheres Wohnen.                               „Friedrich-Viertel-Straße“ eG Chemnitz, zu de-
                            Was sollten sie tun? Wo sollten sie hin?        3 Vor ein paar Jahren, 1996, dachten die       ren Bestand heute 289 Wohnungen gehören.         Josef Janotta war an
                            Von ihrer Tochter kam die Empfehlung, sich      Janottas allerdings, dass das Unglück sie                                                       der Gründung der neuen
                                                                                                                                                                            eigentumsorientierten
                            an die Wohnungsgenossenschaft „Einheit“         verfolge. Zur Erfüllung der Forderungen aus    Modern und freundlich.
                                                                                                                                                                            Wohnungsgenossenschaft
                            zu wenden. Und richtig. In der Friedrich-       dem Altschuldenhilfegesetz musste die          3 Besser hätte es nicht kommen können.           „Friedrich-Viertel-Straße“
                            Viertel-Straße fanden sie ihr neues Zuhause.    „Einheit“ eine Vielzahl von Wohnungen pri-     Die Eheleute Janotta sind sehr zufrieden.        eG Chemnitz maßgeblich
Den Schritt in die          „Wir haben diesen Schritt nie bereut, obwohl    vatisieren. Unter den verschiedenen Mög-       1997 wurde in ihrer Wohnung die erste Teil-      beteiligt.
Genossenschaft haben
                            es für uns eine sehr große Umstellung           lichkeiten wurde die Gründung einer eigen-     modernisierung durchgeführt. Über das neue
die Eheleute Janotta nie
bereut. Für sie als Mit-    war“, erzählen die beiden wie aus einem         tumsorientierten Genossenschaft favorisiert.   Bad und den Balkon sind sie des Lobes
glieder ist ihr Wohnrecht                                                                                                  voll. Mit der Zeit gibt es eine ständige Ver-
unkündbar.                                                                                                                 besserung der Wohnqualität. Und auch sonst
                                                                                                                           fühlen sie sich wohl hier in der Friedrich-
                                                                                                                           Viertel-Straße. Das Umfeld ist sehr ange-
                                                                                                                           nehm, ihre Tochter wohnt gleich um die
                                                                                                                           Ecke. Da ist auch der Garten. Janottas
                                                                                                                           haben einen großen Bekanntenkreis „...und
                                                                                                                           sehr nette Nachbarn“, wie Doris Janotta
                                                                                                                           ergänzt. Und wenn eine wichtige Feier an-
                                                                                                                           steht, kommen neben Tochter und Sohn
                                                                                                                           auch noch die fünf Enkel und fünf Urenkel.

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