Geschäftsbericht 2016 - S Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch - Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch

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Geschäftsbericht 2016 - S Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch - Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
Geschäftsbericht 2016
Regionaldirektion Pfullendorf

                                             S Sparkasse
                                               Pfullendorf-Meßkirch
Geschäftsbericht 2016 - S Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch - Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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            Geschäftsstellen

            Hauptstellen

            Sparkasse in Pfullendorf               Sparkasse in Meßkirch
            Bahnhofstraße 14                       Conradin-Kreutzer-Straße 21

            Geschäftsstellen

            Pfullendorf/Aach-Linz                  Pfullendorf/Denkingen
            St. Martinsplatz 1                     Linzgaustraße

            Großschönach                           Herdwangen
            Josef-Buchholz-Straße 12               Dorfstraße

            Illmensee                              Kreenheinstetten
            Kirchplatz 7                           Abraham-a-Sancta-Clara-Straße 9

            Leibertingen                           Pfullendorf
            Rathausstraße 4                        Hauptstraße 19

            Sauldorf                               Schwenningen/Baden
            Hauptstraße 15                         Hauptstraße 36a

            Stetten a.k.M.
            Lagerstraße 21

            Selbstbedienungszweigstellen

            Pfullendorf                            Pfullendorf
            Zum Eichberg 7                         Firma Geberit
            S-Geldautomat, S-Kontoauszugsdrucker   S-Geldautomat

            Meßkirch
            Hauptstraße 25 und 27
            S-Geldautomat, S-Kontoauszugsdrucker

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016

1. Grundlagen der Sparkasse

2. Wirtschaftsbericht

3. Nachtragsbericht

4. Risiko- und Chancenbericht

5. Prognosebericht

                                         Geschäftsbericht
                                         Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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            1     Grundlagen der Sparkasse

            1.1   Geschäftsmodell

            Die Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit
            Sitz in Pfullendorf und Meßkirch. Träger der Sparkasse sind die Städte Pfullendorf und Meßkirch
            sowie die Gemeinden Herdwangen-Schönach, Illmensee, Leibertingen, Sauldorf, Schwenningen
            und Stetten am kalten Markt. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen bietet sie zusammen
            mit ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe sowohl für private und gewerbliche
            Kunden Finanzdienstleistungsprodukte an.

            Direkt vor Ort und dadurch kundennah trifft die Sparkasse schnelle und an den Interessen
            unseres Geschäftsgebiets orientierte Entscheidungen, bei denen sie die wirtschaftlichen und
            gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region berücksichtigt. Auf Grundlage der Markt- und
            Wettbewerbserfordernisse ist es die besondere, gesetzliche Aufgabe der Sparkasse, im
            Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung
            aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirt-
            schaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu wer-
            den, unterhalten wir, neben den beiden Hauptstellen, elf weitere Geschäftsstellen in unserem
            Geschäftsgebiet und beschäftigten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 151 Mitarbeiter.

            Sicherheit ist seit Ausbruch der Finanzmarktkrise ein großes Anliegen. Unsere Sparkasse ist
            als Mitglied im Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) über dessen Sparkassen-
            stützungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen.
            Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG
            anerkannt worden.

            1.2   Organisationsstruktur

            Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand.
            Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse, erlässt
            Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht deren
            Tätigkeit. Er setzt sich aus insgesamt 15 Mitgliedern zusammen. Der Kreditausschuss,
            bestehend aus fünf Mitgliedern, beschließt über die Zustimmung zur Gewährung von Krediten
            nach der Geschäftsanweisung und über die Zustimmung zur Gewährung von Organkrediten
            im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand, bestehend aus zwei
            Mitgliedern, leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung. Er vertritt die Sparkasse und führt
            ihre Geschäfte.

            1.3   Ziele und Strategien

            Die Sparkasse will auch in Zukunft wichtigster Partner ihrer Privat- und Firmenkunden in allen
            Finanzangelegenheiten im Geschäftsgebiet sein. Dabei ist unser oberstes strategisches Ziel die
            langfristige Existenzsicherung der Sparkasse.

            Durch Verstärkung unserer Vertriebsaktivitäten wollen wir die Marktposition weiter ausbauen
            und unsere Ertragskraft auf einem soliden Niveau halten. Nur eine angemessene Ertragskraft
            gewährleistet, dass wir den finanziellen Spielraum für die zukünftige Geschäftsentwicklung ha-
            ben. Dies fördern wir unter anderem durch Zielvereinbarungen mit unseren Mitarbeitern. Durch
            den effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen und die kontinuierliche Verbesserung
            unserer Prozesse erreichen wir die gestellten Ziele in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld.
            Qualität ist in einem umfassenden Sinne zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor für
            alle Finanzdienstleister geworden. Ziel ist es, die hohen Qualitätsansprüche unserer Kunden
            zu erfüllen. Hierzu bedarf es ständiger Anpassungsprozesse, um den sich veränderten
            Anforderungen gerecht zu werden.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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Unter Beachtung unseres öffentlichen Auftrages haben wir dabei als Ziele festgelegt,
wirtschaftlich zu arbeiten, eine ausreichende Risikovorsorge zu treffen und disponible Mittel zu
erwirtschaften. Zur Erzielung angemessener Gewinne und zur Sicherung der Risikotragfähigkeit
der Sparkasse wurden bilanzwirksame Wachstumsziele und Aufwands- und Ertragsziele festge-
legt. Wir strebten ein Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (Cost-Income-Ratio) von rd. 77 % an.
Die Erreichung der Ziele wird kontinuierlich im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs mittels der
Wachstumszahlen und der Prognoserechnung überwacht.

Kennzahlen auf Basis der Bilanzzahlen

                                                Bestand                 in % des Geschäfts-          Veränderungen          Prognose
                                                                              volumens
                                      31.12.16         31.12.15         31.12.16   31.12.15   2016       2016     2015        2016
                                       Mio. €             Mio. €          %           %       Mio. €      %          %
     Bilanzsumme                       750,4              733,4          97,1        96,6     17,0        2,3        3,4
     Geschäftsvolumen       1)
                                       772,7              759,2                               13,5        1,8        3,0
     Aktivgeschäft     2)

     Kundenkreditvolumen               477,2              456,2          61,8        60,1     21,0        4,6        0,3    1,0 – 2,0 %
     darunter Avalkredite               22,3              25,8            2,9        3,3       -3,5      -13,6       -6,9
     Forderungen an                     57,4              62,5            7,4        8,2       -5,0       -8,1     69,2
     Kreditinstitute
     Wertpapiervermögen                218,6              221,6          28,3        29,2      -3,0       -1,4       -1,9
     Passivgeschäft
     Mittelaufkommen                   561,1              539,4          72,6        71,0     21,7        4,0        2,7    1,0 – 2,0 %
     von Kunden
     darunter Spareinlagen             272,3              265,2          35,2        34,3      7,1        2,7        3,2
     Verbindlichkeiten gegen-          114,7              122,5          14,8        16,1      -7,8       -6,4       4,2
     über Kreditinstitute
     Sonstige Passivposten              61,2              63,0            7,9        8,3       -1,8       -2,9       3,1
     (einschließlich Eventualver-
     bindlichkeiten und Rückstel-
     lungen)
     Eigene Mittel                      35,6              34,3            4,6        4,5       1,3        3,8        4,6
1) Geschäftsvolumen = Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten
2) inklusive Passivposten 1 unter dem Strich

                                                                                                                 Geschäftsbericht
                                                                                                                 Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
6

            Kennzahlen auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung

                 Gewinn- und Verlustrechnung                                Ergebnis                                    Veränderungen                Prognose
                                                               1.1. – 31.12.16     1.1. – 31.12.15              2016          2016           2015     2016
                                                                   TEUR                  TEUR                  TEUR            %              %       TEUR
                 Zinsüberschuss1)                                 11.717                 11.380                 337            3,0           -10,5
                 Provisionsüberschuss                              3.437                 3.521                  -84           -2,4           12,3
                 Verwaltungsaufwand                               11.073                 11.253                 -180          -1,6            3,4
                 Sonstige ordentliche Erträge / Aufwendungen        -180                     696                -876            -              -
                 Ergebnis vor Bewertung                            3.901                 4.344                  -443          -10,2          -8,6     3.400
                 Bewertungsergebnis                                 127                  2.669                 -2.542           -              -
                 Steuern                                           1.189                 2.995                 -1.806           -              -
                 Zuführung zum Fonds                               1.500                 2.500                 -1.000           -              -
                 für allgemeine Bankrisiken
                 Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines            53                       -                     -           -              -
                 Gewinnabführungs- oder Teilgewinn-
                 abführungsvertrages abgeführte Gewinne
                 Jahresüberschuss                                  1.286                 1.518                  -232          -15,2          -5,8
                 Cost-Income-Ratio                                  73,1                  69,3                      -           -              -      < 76,8
            1) Zinsüberschuss = GuV-Positionen 1, 2, 3 und 4
            2) Cost-Income-Ratio = Aufwands-Ertrags-Relation

            Bankenaufsichtliche Kennzahlen

                           Bankenaufsichtliche                                                    Bestand                      Prognose
                           Kennzahlen                                             31.12.16                  31.12.15           31.12.16
                           Eigenmittel                                             Mio. €                    Mio. €                 Mio. €
                             Kernkapital                                               52,8                  49,1
                                 Hartes Kernkapital                                    52,8                  48,8
                                 Zusätzliches Kernkapital                              0,0                    0,3
                             Ergänzungskapital                                         2,7                    2,9
                           Gesamtrisikobetrag                                      411,1                     372,6
                           Harte Kernkapitalquote                                  12,9 %                   13,1 %
                           Kernkapitalquote                                        12,9 %                   13,2 %
                           Gesamtkapitalquote                                      13,5 %                   14,0 %              14,6 %

            2          Wirtschaftsbericht

            2.1        Gesamtaussage des Vorstands zum Geschäftsverlauf und zur Lage 2016

            Unsere Sparkasse kann auf ein noch zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2016 zurückblicken.
            Die geschäftliche Entwicklung und die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage kann unter
            Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen sowie branchenspezifischen Entwicklung
            insgesamt als befriedigend bezeichnet werden. Das für das Geschäftsjahr 2016 prognostizierte
            Wachstum in Höhe von 1,0 % bis 2,0 % beim Kundenkreditvolumen und beim Mittelauf-
            kommen von Kunden konnten wir deutlich übertreffen. Der erzielte Jahresüberschuss lag über
            dem erwarteten Geschäftsergebnis.

            Im Kreis der Mitbewerber nimmt die Sparkasse eine starke Stellung ein.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
7

2.2   Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2016 um preisbereinigt 1,9 % in einem unruhigen
außenwirtschaftlichen Umfeld solide gewachsen, nach einem Anstieg des Bruttoinlands-
produkts (BIP) um 1,7 % im vorangegangen Jahr. Die Entwicklung wurde rechnerisch von der
Binnennachfrage getragen. Vor allem die staatlichen und privaten Konsumausgaben, aber auch
die Bauinvestitionen, legten kräftig zu. Mit der starken Binnennachfrage nahmen die
Importe stärker zu als die Exporte, so dass der Wachstumsbeitrag des Außenhandels leicht
negativ ausfiel.

Die Staatshaushalte sind weiter auf Konsolidierungskurs. Bund, Länder, Gemeinden und
Sozialversicherungen erreichten 2016 einen Finanzierungsüberschuss von 19,2 Milliarden Euro.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus für den Staat
eine Überschussquote von + 0,6 %.

Der Arbeitsmarkt entwickelte sich erfreulich und auch der Ausblick bleibt positiv. Die Wirt-
schaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 2016 von knapp 43,5 Millionen
Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das ist der höchste Stand seit 1991.

Im März 2016 hat die EZB ihren Zins für die Einlagefazilität noch tiefer ins Negative abgesenkt,
von zuvor -0,3 % auf seither bis heute gültige -0,4 %. Außerdem hat sie ihr „Quantitative
Easing“ verlängert und beschleunigt. Unter dem „Asset Purchase Programme“ wurden bis März
2016 im Gesamtumfang von 60 Mrd. Euro monatlich u. a. Covered Bonds und Asset Backed
Securities, größtenteils aber Staatsanleihen, gekauft. Ab April 2016 wurde das Volumen dieser
Aufkäufe auf 80 Mrd. Euro monatlich erhöht. Seit Juni 2016 kaufte die EZB in diesem Rahmen
auch Unternehmensanleihen. Schließlich wurde 2016 eine neue Serie von Langfristtendern
aufgelegt, bei denen unter bestimmten Bedingungen (bei nachgewiesener Ausweitung der
Kredite an Kunden) Kreditinstitute auch zu Negativzinsen Zentralbankgeld aufnehmen können.

Entwicklung der Region
Die Konjunktur in der Region zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von allen innen- und außenpo-
litischen Unsicherheiten. Über fast alle Branchen hinweg konnten Umsatzsteigerungen erzielt
werden. Fast könnte der Eindruck entstehen, die Konjunktur würde zum Selbstläufer. Aber die
Sonderfaktoren tragen nicht ewig. Niedrige Zinsen und Ölpreise sowie ein günstiger Wechsel-
kurs gibt es nicht auf Dauer und auch nicht umsonst. Für einige Teile der Wirtschaft – vor allem
für die Banken – sind sie zu einem echten Problem geworden. Noch sind die geringen Zinsen
Treiber für Konsum und Investitionen. Die Vorteile kehren sich aber langsam ins Gegenteil um:
Privathaushalte stellen fest, dass ihre Altersvorsorge abschmilzt, und der Immobilienmarkt ist
angespannt. Die Unternehmen müssen ihre Pensionsrückstellungen neu bewerten, was zum
Teil die Bilanzen drückt, und vereinzelt werden sie bereits mit Negativzinsen konfrontiert. Nach
der jüngsten OPEC-Entscheidung, die Ölfördermenge zu deckeln, dürfte sich zudem die Zeit
niedriger Ölpreise dem Ende zuneigen, was sich auch auf den Geldbeutel der Verbraucher
auswirken dürfte. Auch der Brexit mit seinen unklaren Auswirkungen macht die Unternehmen
vorsichtiger. Aktuell rangieren die Sorgen um die Inlandsnachfrage, um die Arbeitskosten und
um die Wirtschaftspolitik ganz oben.

Im Baugewerbe herrscht – wie schon seit Monaten – aktuell eine gute Stimmung vor. Die
Bauproduktion hat über den Sommer zugelegt und die Werte aus dem Vorjahr übertroffen.
Die Bauunternehmen beurteilen in einer großen Mehrheit von über 90 % ihre Ertragslage als
gut oder zufriedenstellend.

Die Arbeitslosenquote lag im Bereich der Agentur für Arbeit Balingen im Dezember nach einem
leichten Rückgang unverändert bei 3,3 % und liegt damit um ein Zehntel unter dem Vorjahres-
wert und weiterhin um 0,3 Prozentpunkte unter dem Landesschnitt. Im Landkreis Sigmaringen
sank die Quote um zwei Zehntel auf 3,2 %.

Entwicklung der Konkurrenzsituation im Geschäftsgebiet
Nennenswerte Veränderungen im Wettbewerbsumfeld waren in 2016 nicht zu verzeichnen.

                                                                              Geschäftsbericht
                                                                              Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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            Deutsche Kreditwirtschaft
            Die deutsche Kreditwirtschaft befindet sich weiterhin in einem schwierigen Umfeld mit erheb-
            lichen Unsicherheiten und Risiken. Bezeichnend hierfür sind unter anderem die Entwicklungen
            im regulatorischen Bereich sowie das anhaltend niedrige Zinsniveau.

            Die BaFin und die Deutsche Bundesbank haben im Frühjahr 2016 im Rahmen des aufsichts-
            rechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation
            Process - SREP) die Grundzüge für die Festsetzung von Kapitalzuschlägen bei den Eigenmitteln
            der Kreditinstitute bekannt gegeben. Der SREP-Kapitalzuschlag dient der Unterlegung des
            Zinsänderungsrisikos sowie weiterer wesentlicher Risiken, die von der BaFin definiert werden.
            Daneben werden weitere Eigenmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stress-
            situationen festgelegt. Die BaFin hat mit Bescheid vom 10.10.2016 bei der Sparkasse
            einen SREP-Kapitalzuschlag festgesetzt. Deshalb berücksichtigt die Sparkasse ab dem
            31. Dezember 2016 einen Kapitalzuschlag, der sich aufgrund weiterer wesentlicher Risiken,
            die nicht bereits durch die Eigenmittelanforderung nach CRR oder nach der Solvabilitäts-
            verordnung abgedeckt sind, ergibt.

            Entwicklungen in der Sparkassenorganisation
            Die Sparkasse-Finanzgruppe konnte auch 2016 wieder auf gute Ratingnoten verweisen.
            Die Ratingagenturen FitchRatings, Moody´s Investors Service und DBRS Ratings Limited
            bestätigten erneut ihre jeweils guten Ratingeinstufungen der Vorjahre.

            2.3   Geschäftsentwicklung

            2.3.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen

            Die Bilanzsumme ist mit 750 Mio. EUR um 2,4 % über dem Wert des Vorjahres. Ursächlich
            für die Steigerung der Bilanzsumme waren die Erhöhung des Kundenkreditvolumens und der
            Zuwachs bei den Kundeneinlagen.

            2.3.2 Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Strich)

            Kundenkreditvolumen
            Die Sparkasse hat im Geschäftsjahr 2016 neue Kredite in Höhe von insgesamt 120 Mio. EUR
            (i. Vj. 104 Mio. EUR) zugesagt. Die prozentuale Erhöhung des Kundenkreditvolumens mit 4,6 %
            lag deutlich über dem Wert des Vorjahres (i. Vj. 0,3 %), der im Vorjahr prognostizierten Steigerung
            von 1,0 % bis 2,0 % und unter dem Durchschnitt der Sparkassen unseres Verbandsgebietes.

            Einen deutlichen Zugang verzeichneten die Ausleihungen an Privatpersonen. Im Bereich der
            Unternehmenskunden (einschließlich Selbstständiger) und öffentliche Haushalte verzeichneten
            wir ein moderates Wachstum, auch unter Berücksichtigung von Schuldscheindarlehen. Das
            Wachstum vollzog sich überwiegend im langfristigen Bereich, während bei den kurzfristigen
            Forderungen ein Rückgang zu verzeichnen war. Vor allem unsere Privatkunden nutzten die
            im langfristigen Vergleich nach wie vor günstigen Konditionen und bevorzugten langfristige
            Kreditlaufzeiten für Baufinanzierungen.

            Forderungen an Kreditinstitute
            Der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute um 5 Mio. EUR ist zu einem wesentlichen Teil
            auf die Fälligkeit eines Termingeldes zurückzuführen.

            Wertpapiervermögen
            Das Wertpapiervermögen wurde nur unwesentlich gegenüber dem Vorjahr reduziert. Es dient
            vor allem der Vermögensanlage und setzt sich insbesondere aus festverzinslichen Wertpapieren
            guter Adressen, Aktien sowie aus einem Spezialfonds zusammen.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
9

2.3.3 Passivgeschäft

Mittelaufkommen von Kunden
Das Mittelaufkommen von Kunden entwickelte sich sowohl im Vergleich zum Vorjahr als
auch im Verbandsvergleich überdurchschnittlich. Hierbei übertrafen wir unseren prognostizierten
Wert deutlich. Die Zunahme des Mittelaufkommens von Kunden resultiert weitgehend aus
der Entwicklung der Spareinlagen und der Sichteinlagen, während bei den Eigenemissionen
und den Termingeldern Rückgänge zu verzeichnen waren. Diese Aussage trifft mit Ausnahme
der Öffentlichen Haushalte auf alle Kundensegmente (Privatpersonen, Unternehmen) zu.
Angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus haben die Kunden kurzfristig verfügbare Einlagen
bevorzugt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich nach einer Erhöhung im Vorjahr
deutlich verringert. Während die langfristigen Verbindlichkeiten, die der Finanzierung des
Kreditgeschäfts dienen, sich nur unwesentlich verändert haben, wurden die kurzfristigen
Interbankenverbindlichkeiten dispositionsbedingt reduziert.

2.3.4 Dienstleistungen

Das Dienstleistungsgeschäft der Sparkasse umfasst vor allem die Teilbereiche Zahlungs-
verkehr, Wertpapiergeschäft, Vermittlungsgeschäft im Sparkassenverbund und das Auslands-
geschäft. Die Erträge aus dem Zahlungsverkehr einschließlich der elektronischen Dienste sind
unsere Hauptertragsquelle im Dienstleistungsgeschäft, dieser Ertrag hat sich gegenüber dem
Vorjahr leicht erhöht. Die Wertpapierumsätze haben sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die
Bruttoerträge haben sich dabei gegenüber dem Vorjahr verringert. Im Auslandsgeschäft konnte
trotz der rückläufigen Entwicklung der Fremdwährungskredite eine leichte Erhöhung der
Bruttoerträge erreicht werden. Das mit der LBS Immobilien GmbH in Kooperation betriebene
Immobiliengeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr unwesentlich verändert. Aufgrund
rückläufiger Vermittlungsleistungen in den Sparten „Bausparen“ und „Lebensversicherungen“
hat sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um rund 10 % verringert.

2.4   Vermögenslage

Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt durch
überdurchschnittliche Eigenanlagen sowie den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
gekennzeichnet. Dem gegenüber sind bei uns die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das Wertpapiervermögen ist nach dem strengen
Niederstwertprinzip bewertet. Direkte Engagements in Anleihen von Emittenten aus
wirtschaftsschwachen Staaten bestanden nicht.

In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven
enthalten. Außerdem bestehen gemäß § 340f HGB für die besonderen Risiken des Geschäfts-
zweigs der Kreditinstitute Vorsorgereserven. Der für allgemeine Bankrisiken gebildete Fonds
nach § 340g HGB ist nach einer Zuführung von 1,5 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahres
auf 21,0 Mio. EUR angestiegen. Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren
Pensionsverpflichtungen für die Zusatzversorgung der Beschäftigten verweisen wir auf die
Darstellung im Anhang.

                                                                             Geschäftsbericht
                                                                             Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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          Die Eigenmittelanforderungen wurden auch unter Berücksichtigung des Kapitalerhaltungspuf-
          fers im gesamten Jahresablauf jederzeit eingehalten. Die Gesamtkapitalquote (Relation der
          Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere bestehend aus Kreditrisiken, Marktrisiken
          und operationellen Risiken) belief sich zum 31.12.2016 auf 13,5 % (Vorjahr: 14,0 %). Die harte
          Kernkapitalquote liegt bei 12,9 % (Vorjahr: 13,1 %) und die Kernkapitalquote bei 12,9 % (Vor-
          jahr: 13,2 %). Damit erfüllt die Sparkasse zum Bilanzstichtag jeweils deutlich die gesetzlichen
          Anforderungen an die harte Kernkapitalquote (5,125 %), die Kernkapitalquote (6,625 %) und
          die Gesamtkapitalquote (8,625 %) - jeweils unter Berücksichtigung des gemäß § 10c KWG aus
          hartem Kernkapital zusätzlich vorzuhaltenden Kapitalerhaltungspuffers. Auch der durch die
          BaFin mit SREP-Bescheid festgelegte Kapitalzuschlag (in Höhe von 0,25 %) wurde eingehalten.
          Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn
          2016 wird sich die Sicherheitsrücklage auf 34,6 Mio. EUR belaufen – dies entspricht einem Plus
          von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr.

          2.5     Finanzlage

          Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und
          ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung und Steuerung
          unserer Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns im Wesentlichen kurz- und mittelfristiger
          Finanzpläne, die - nach Monaten gestaffelt - die fälligen Geldanlagen und -aufnahmen sowie die
          statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts enthalten.
          Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und bei der
          Landesbank Baden-Württemberg wurden bei Bedarf in Anspruch genommen. Das zur Erfüllung
          der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei
          der Deutschen Bundesbank unterhalten. Von der Möglichkeit, sich bei der europäischen
          Zentralbank über Offenmarktgeschäfte zu refinanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht.

          Die zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eines Instituts über einen Betrachtungszeitraum
          von 30 Kalendertagen zu erfüllende Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio – LCR)
          von mindestens 70 % hat die Sparkasse in 2016 mit Werten von 114,80 % bis 168,77 % jeder-
          zeit vollständig eingehalten.

          Zum Jahresende errechnete sich eine nach der Liquiditätsverordnung berechnete Liquiditäts-
          kennzahl (Untergrenze 1,0) von 2,48 (i. Vj. 2,45), so dass die Liquidität wie auch im gesamten
          Geschäftsjahr 2016 als ausreichend anzusehen war. Die Anforderungen der LiqV wurden in
          2016 mit Werten zwischen 1,94 und 2,71 jederzeit deutlich überschritten.

          Auch die nach der Liquiditätsverordnung für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeit-
          bänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen deuten nicht auf zu
          erwartende Engpässe hin.

          Die Zahlungsbereitschaft ist nach unserer Finanzplanung auch für die absehbare Zukunft gesichert.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
11

2.6   Ertragslage

Der Zinsüberschuss (einschließlich der laufenden Erträge aus Aktien und Beteiligungen) ist
gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % auf 11,7 Mio. EUR gestiegen. Er ist weiterhin die
bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts. Verantwortlich für den Anstieg waren die
Änderung des Abzinsungssatzes bei den Pensionsrückstellungen und höhere laufende Erträge
aus Aktien und dem Spezialfonds. Das ansonsten deutlich rückläufige Zinsergebnis aus dem
Kunden- und Eigengeschäft aufgrund des lang anhaltenden, historisch niedrigen Zinsniveaus
wurde überkompensiert. Der Rückgang des Provisionsüberschusses um 2,4 % auf
3,4 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus rückläufigen Erträgen im Wertpapiergeschäft mit
Kunden und aus der Vermittlung von Produkten unserer Verbundpartner. Der
Verwaltungsaufwand hat sich um 1,6 % auf 11,1 Mio. EUR ermäßigt. Ausschlaggebende
Faktoren waren rückläufige Personal- und Sachaufwendungen. Bei den sonstigen ordentlichen
Erträgen / Aufwendungen ergab sich im Vergleich mit dem Vorjahr ein negativer Saldo. Das
Ergebnis vor Bewertung liegt um 10,2 % unter dem Wert des Vorjahres.

Das Bewertungsergebnis war gekennzeichnet durch im Vergleich mit dem Vorjahr deutlich
niedrigeren Auflösungen und höheren Zuführungen bei den Wertberichtigungen aus dem
Kreditgeschäft. Das Bewertungsergebnis im Bereich der Wertpapieranlagen hat sich im
Vergleich zum Vorjahr verbessert. Weitere wesentliche Bewertungsmaßnahmen waren im
Geschäftsjahr nicht notwendig. Im Vergleich zum Vorjahr weisen wir nach Vornahme aller
notwendigen Bewertungsmaßnahmen ein deutlich verschlechtertes Ergebnis nach Bewertung
aus. Nach Abzug des Steueraufwandes von 1.189 TEUR verbleibt ein Jahresüberschuss von
1.286 TEUR, der nach einer Vorwegzuführung von 593 TEUR in voller Höhe der Sicherheits-
rücklage zugeführt wird. Der ausgewiesene Jahresüberschuss reicht aus, den notwendigen
Kernkapitalbedarf der Sparkasse, der für eine stetige Geschäftsentwicklung notwendig ist,
zu sichern.

Die gemäß § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG offen zu legende Kapitalrendite, berechnet als Quotient
aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt 0,17 %.

Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den
„Betriebsvergleich“ der Sparkassenorganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und
Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt.
In das danach errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus
Zins-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungs-
ergebnisses errechnet sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des
neutralen Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss.

Das Betriebsergebnis unserer Sparkasse vor Bewertung liegt im Vergleich mit baden-
württembergischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung deutlich unter dem Durchschnitt
und ist noch als zufriedenstellend zu bezeichnen. Nach Berücksichtigung der Bewertungs-
maßnahmen haben wir gegenüber dem Vorjahr ein niedrigeres und erheblich unter dem
Gruppenniveau liegendes Betriebsergebnis nach Bewertung als entscheidende Kennziffer
für den wirtschaftlichen Erfolg erzielt.

                                                                           Geschäftsbericht
                                                                           Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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          2.7     Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

          Mitarbeiter
          Zum Jahresende beschäftigte die Sparkasse insgesamt 151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
          davon 72 vollzeitbeschäftigte, 67 teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
          12 Auszubildende. Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat sich gegenüber 2015 leicht reduziert.

          Wir haben zahlreiche Angebote entwickelt, mit denen sich Familie und Beruf vereinbaren
          lassen. Es gibt unterschiedliche Teilzeitmodelle. Insgesamt sind 44,4 % unserer aktiven
          Beschäftigten in einem Teilzeitarbeitsverhältnis. Lebenslanges Lernen ist heute notwendige
          Voraussetzung, um bis zum Pensionsalter beschäftigungsfähig zu sein. Stete Weiterbildung
          liegt deshalb sowohl im Interesse des Arbeitgebers wie des Arbeitnehmers. Daher stehen wir zu
          der Strategie des lebenslangen Lernens vom Auszubildenden bis zur Führungsebene – nicht
          nur in wirtschaftlich guten, sondern auch in schwierigen Zeiten. Angesichts der ständigen
          Weiterentwicklung der Sparkassenprodukte sowie technischer Neuerungen bildeten auch
          im vergangenen Jahr die gezielte Förderung, Weiterbildung und Höherqualifizierung der
          Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schwerpunkte der Personalentwicklung.

          Die Ausbildung Jugendlicher hat hohe Priorität. Fünf Auszubildende, die ihre Ausbildung
          mit Erfolg beendeten, übernahmen wir in das Angestelltenverhältnis. Im Geschäftsjahr haben
          wir vier Auszubildende neu eingestellt. Die Quote der Auszubildenden betrug 7,9 % gemessen
          am gesamten Personalbestand.

          Kundenbeziehungen
          Wir stellen das Interesse der Kunden in den Vordergrund und orientieren unsere internen Maß-
          stäbe konsequent an den Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen unserer Kunden. Schlüssel
          zur strukturierten Bedarfsanalyse ist das Sparkassenfinanzkonzept. Für die Sparkasse hängt
          der wirtschaftliche Erfolg in den kommenden Jahren wesentlich davon ab, ob es uns gelingt,
          neue Märkte zu erschließen und bestehende auszubauen. Voraussetzung dafür ist es, neue und
          latente Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und in Lösungen umzusetzen. Basis hierfür
          bildet der langjährige Erfahrungsschatz kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
          der Beratung und Betreuung unserer Kunden. Die enge Beziehung und das hohe Vertrauens-
          verhältnis ist eine wesentliche Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg. Deshalb begegnen
          wir einem veränderten Kundenverhalten aufgrund der zunehmenden Digitalisierung mit
          entsprechenden Angeboten.

          Soziale Verantwortung
          Soziale Verantwortung überall dort zu leben, wo die Sparkasse tätig ist, betrachten wir seit je-
          her als Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur. Mit Spenden, Sponsoring und Dotierung von
          Bürgerstiftungen fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung und Attraktivität in unserem Ge-
          schäftsgebiet. Im vergangenen Jahr betrug das Gesamtvolumen rd. 131 TEUR. Es wurden sozia-
          le Einrichtungen unterstützt und das kulturelle und sportliche Leben gefördert. Die Verantwor-
          tung beschränkt sich aber nicht auf Fürsorgemaßnahmen oder Sponsoringaktivitäten. Nach
          unserer Auffassung handelt ein Unternehmen heute nur dann sozial, wenn es Beschäftigung
          aktiv sichert, seine Mitarbeiter qualifiziert und in die Gestaltung der Unternehmenszukunft ein-
          bezieht. Dies setzen wir konsequent um.

          3       Nachtragsbericht:
                  Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

          Vorgänge von besonderer Bedeutung nach             dem    Schluss   des   Geschäftsjahres   zum
          31. Dezember 2016 haben sich nicht ergeben.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
13

4     Risiko- und Chancenbericht

4.1   Risikobericht

Da die bewusste Übernahme, die aktive Steuerung und die gezielte Transformation von
Risiken unter Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals
Kernfunktionen von Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung
vom Vorstand der Sparkasse ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurtei-
lung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten
Steuerungsinformationen dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsent-
scheidungen. Klare Aufgabenteilung und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten
Geschäftsbereichen der Sparkasse ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen
Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen an die sich kontinuierlich verändernden Rahmen-
bedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente
und aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen stetig an. Die Sparkasse hält bezüglich
ihrer gesetzten Strategien und implementierten Prozesse die Mindestanforderungen an das
Risikomanagement (MaRisk) ein.

Auf der Grundlage einer Risikoinventur stufen wir die Adressenausfallrisiken, insbesondere
im Kundenkredit-, Handels- und Beteiligungsgeschäft, Marktpreisrisiken, hier vor allem
das Zinsänderungsrisiko, die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft, die Liquiditätsrisiken, die
operationellen Risiken sowie das Risiko aus Mindererträgen bei den Provisionen als wesent-
liche Risiken für unser Haus ein.

Risikomanagement der Sparkasse
Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse und erlässt
Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht deren
Tätigkeit. Über die Risikosituation der Sparkasse wird er durch den Vorstand vierteljährlich
anhand des Risikoberichts informiert.

Der Vorstand, verantwortlich für die Geschäftsstrategie, legt neben der geschäftspolitischen
Zielsetzung die wesentlichen strategischen und methodischen Ausrichtungen fest und
bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung bereitgestellten Risikodeckungspotenzials
sowie dessen Verteilung auf die einzelnen Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird
dann dezentral durch die Managementeinheiten in den verschiedenen Geschäftsbereichen
wahrgenommen.

Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt im Bereich des Kundenkreditgeschäfts durch
den Fachbereich „Kreditsekretariat“ und bei den Handelsgeschäften durch den Fachbereich
„Zentrale Steuerung“. Bei Kreditentscheidungen bis zu 0,8 Mio. EUR und einem Blankoanteil
von 0,5 Mio. EUR entscheidet der Gesamtvorstand einzelfallbezogen. Oberhalb dieser Grenzen
ist bei Kundenkrediten eine Zustimmung des Kreditausschusses notwendig. Auf der Basis der
jeweiligen betragsabhängigen Kreditkompetenzen gibt der Marktbereich in Form eines Erstvo-
tums eine erste Risikoeinschätzung ab. Der Fachbereich „Marktfolge Kredit“ nimmt im Rahmen
des Zweitvotums die Kreditanalyse und -überwachung auf Einzelgeschäftsebene wahr. Ent-
scheidungen über Engagements mit akuten Risiken erfolgen durch den Überwachungsvorstand
bzw. Gesamtvorstand. Deren Überwachung nimmt der Fachbereich „Kreditsekretariat“ vor.

Für die Messung und Steuerung der Marktpreisrisiken im Rahmen der Limitvorgaben des
Vorstandes ist der Fachbereich „Zentrale Steuerung“ zuständig. Darüber hinaus steuert er auch
die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften und die Liquiditätsrisiken.

Der Fachbereich „Vorstandssekretariat“ koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operatio-
nellen Risiken, überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die
Entwicklung der Risiken auf Basis der Risikolandkarte und der Ergebnisse der Internen
Revision und erstellt jährlich den Risikoreport „Operationelle Risiken“.

                                                                             Geschäftsbericht
                                                                             Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
14

          Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können,
          werden die Voraussetzungen für die Einführung von den betroffenen Fachbereichen analysiert
          und diskutiert. Bei den Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine
          Testphase unter Einbindung der betroffenen Fachbereiche durchgeführt. Erst bei erfolgreichem
          Test und Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente kann nach Genehmigung
          des Vorstandes der laufende Handel beginnen.

          Vor einer geplanten Veränderung betrieblicher Prozesse und Strukturen werden die Auswirkungen
          auf die Kontrollverfahren und die Kontrollintensität im Rahmen des Projektmanagements erhoben
          und analysiert.

          Das Risikocontrolling, das aufbauorganisatorisch von Bereichen, die Geschäfte initiieren oder
          abschließen, getrennt ist, hat die Funktion, die Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditätsrisiken
          und operationellen Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber zu be-
          richten. Dem Risikocontrolling obliegt die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten
          Methoden und Verfahren, die Errichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und
          -controllingprozesse. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling die Umsetzung der
          aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risikotragfähigkeits-
          berechnung und die laufende Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten. Es unterstützt
          den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen und ist an der Erstellung und Umsetzung der
          Risikostrategie maßgeblich beteiligt. Diese für die Überwachung und Steuerung von Risiken
          zuständige Risikocontrolling-Funktion wird im Wesentlichen durch die Mitarbeiter der Bereiche
          „Vorstandssekretariat“, „Kreditsekretariat“ und „Zentrale Steuerung“ wahrgenommen. Die
          Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter des Bereichs „Vorstandssekretariat“.
          Der Bereich „Vorstandssekretariat“ sowie die weiteren beteiligten Bereiche unterstehen dem
          Überwachungsvorstand.

          Die Compliance-Funktion wurde mit dem Ziel eingerichtet, Risiken, die sich aus der Nicht-
          einhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben können, entgegenzuwirken.

          Als prozessunabhängige Stelle unterstützt die Interne Revision in ihrer Überwachungsfunktion
          den Vorstand und die weitere Führungsebene der Sparkasse. Grundlage hierfür ist ein
          risikoorientierter Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wurde. Auf dieser Grundlage
          prüft und bewertet die Interne Revision die Betriebs- und Geschäftsabläufe. Dazu zählen auch
          die Prüfung des Risikomanagements und Risikocontrollings, das interne Berichtswesen sowie
          die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus liegt hierbei auf den Prozessen
          und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit sowie
          Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur Einhaltung definierter
          Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Risikomanage-
          mentprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw.
          Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2016 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision
          bezüglich Verbesserungen werden umgesetzt.

          Phasen des Risikomanagementprozesses
          Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse
          und Quantifizierung der bestehenden wesentlichen Risiken unterscheiden wir vier Phasen im
          Risikomanagementprozess. Zuerst sollen im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und
          zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden, um davon ausgehend eine Klassifizierung
          durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die bei neuen Produkten oder komplexen
          Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das bestehende System. Mit wesent-
          lichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen der Risikoidentifikation
          berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist, mit einer dem Risiko angemessenen Methode
          das Risiko zu bestimmen und zu bewerten. Dabei werden für die einbezogenen wesentlichen
          Risiken adäquate Risikomessungen für die Risikotragfähigkeit und Stresstests durchgeführt.
          Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen, Risiken
          einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
15

des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Reporting
der Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand, den Verwaltungsrat und die
zuständigen Bereiche durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung
über die wesentlichen Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-
Berichterstattung. Darüber hinaus werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen
und die Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert.

Risikotragfähigkeit
Im Rahmen der vierteljährlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsanalyse stellen wir dem
Risikodeckungspotenzial die eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten
Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit
durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotrag-
fähigkeit gegeben ist. Die Sparkasse setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes
Risikotragfähigkeitskonzept ein. Sie richtet sich dabei an einem Going-Concern-Ansatz aus,
wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des zur Risikoabdeckung bereitgestellten
Risikodeckungspotenzials die Mindestkapitalanforderungen gemäß CRR einschließlich der von
der Aufsicht angeordneten zusätzlichen harten Eigenmittelanforderungen sowie die mitgeteilte
Eigenmittelzielkennziffer erfüllt werden können. Ausgehend vom maximalen Risikodeckungs-
potenzial werden Abzugspositionen angesetzt, die die erwarteten negativen Wertänderungen
sowie die nicht hinreichend genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken (operationelle Risiken /
Liquiditätsrisiken) abdecken. Der Vorstand legt jeweils fest, welcher Teilbetrag vom verbleiben-
den maximalen Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen anzurechnenden
Risiken zur Verfügung stehen soll. Wesentliche Bestandteile des bereitgestellten Risiko-
deckungspotenzials sind das Betriebsergebnis vor Bewertung des laufenden Jahres, die Vorsor-
gereserven nach §§ 340f und 340g HGB abzüglich des ggf. geplanten Mindestgewinns (Jahres-
überschuss). Anschließend werden die hinreichend genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken
auf die aus dem bereitgestellten Risikodeckungspotenzial abgeleiteten Limite angerechnet.

Das maximale Risikodeckungspotenzial, das auf dieser Basis bereitgestellte Risikodeckungspo-
tenzial sowie die Auslastung stellen sich im Zeitablauf wie folgt dar:

                                                                          31.12.2016         31.12.2015
                                                                             TEUR               TEUR
 Maximales Risikodeckungspotenzial                                             62.433             58.705
 Bereitgestelltes Risikodeckungspotenzial                                      18.088             21.751
 Auslastung des bereitgestellten Risikodeckungspotenzials                      11.956              9.137
 Auslastung in %                                                                 66,1               42,0

Das eingerichtete Limitsystem stellt sich zum 31.12.2016 wie folgt dar:

                                                        Limitsystem
                                                                                    TEUR
                                                                      Limit                 Auslastung
 Zinsänderungsrisiko                                                   7.500                       6.811
 Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften
 Adressenausfallrisiken aus Kundenkreditgeschäften                     4.000                       2.864
 Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften                          1.000                         947
 Beteiligungsrisiken                                                   1.000                         988
 Mindereinnahmen Provisionserlöse                                        500                         346
 Freier Risikopuffer                                                   4.088                           0
 Summe                                                                18.088                      11.956

Um die Risikotragfähigkeit über den Bilanzstichtag hinaus sicherstellen zu können, stellen wir
auf eine rollierende Zwölf-Monats-Betrachtung ab.

                                                                                           Geschäftsbericht
                                                                                           Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
16

          Um einen möglichen etwaigen Kapitalbedarf rechtzeitig identifizieren zu können, haben wir
          einen zukunftsgerichteten Kapitalplanungsprozess installiert. Mit Blick auf die steigenden
          quantitativen und qualitativen Eigenmittelanforderungen aus Basel III haben wir Berechnungen
          zur Quantifizierung des voraussichtlichen Kapitalbedarfs bis zum Jahr 2021 vorgenommen.
          Dabei wurden diverse Annahmen über die künftige Ergebnisentwicklung sowie den künftigen
          Kapitalbedarf getroffen, wie zum Beispiel rückläufige Betriebsergebnisse aufgrund einer anhal-
          tenden Niedrigzinsphase sowie eine Gesamtkapitalquote gemäß CRR im Jahr 2021 von
          10,75 %. Danach reduziert sich das für die Risikotragfähigkeit nach MaRisk zur Verfügung
          gestellte Risikodeckungspotenzial von 20,6 Mio. EUR im Jahr 2017 auf 14,0 Mio. EUR im Jahr
          2021. Auf Basis des aktuellen Planszenarios wäre die Risikotragfähigkeit damit ab 2019 nicht
          mehr darstellbar. Um dieser Entwicklung frühzeitig entgegenzuwirken, haben wir weitere
          Maßnahmen zur Reduzierung der Risikoaktiva sowie der Erwartungs- und Risikowerte, zum
          Beispiel durch den Verkauf von Aktien der Direktanlage, sowie die Aufnahme nachrangiger
          Mittel zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sowie zur Sicherstellung der
          Risikotragfähigkeit identifiziert. Unter Berücksichtigung dieser weiteren Maßnahmen wäre die
          Risikotragfähigkeit bis einschließlich 2021 sichergestellt.

          Risikostrategie
          Beim Umgang mit unseren Geschäftsrisiken verfolgen wir auf Basis der Risikotragfähigkeit eine
          Risikostrategie, die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:

                   Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Risiken und für die Umsetzung der
                    Risikostrategie und baut dabei auf das risikobewusste Verhalten der Mitarbeiter.
                   Die Risikostrategie berücksichtigt die in der Geschäftsstrategie niedergelegten Ziele
                    und Planungen der wesentlichen Geschäftsaktivitäten und die Risiken wesentlicher
                    Auslagerungen.
                   Mit Hilfe installierter Risikolimite und effizienter Kontrollsysteme soll der Ertrag sicher-
                    gestellt und das Vermögen der Sparkasse geschützt werden. Durch die Festlegung von
                    Risikotoleranzen wurde bestimmt, zu welchen Bedingungen die Sparkasse bereit ist,
                    Risiken einzugehen.
                   Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches haben unsere Führungskräfte für ein entspre-
                    chend den Vorgaben des Vorstandes orientiertes Verhältnis von eingegangenen Risiken
                    zu erzielten Erträgen zu sorgen. Es sollen nur Risiken mit einem für die Sparkasse
                    günstigen Verhältnis von Risiko und Ertrag eingegangen werden. Risiken mit ungünstiger
                    Relation sollen vermieden, vermindert oder kompensiert werden. Die eingesetzten
                    Kontrolleinheiten haben dies zu überwachen.
                   Unser hervorragender Ruf bei der Kundschaft muss, auch durch den Einsatz des Risiko-
                    managements, gefestigt und erhalten werden.
                   Bei neuen Geschäftsaktivitäten sind angemessene Analysen hinsichtlich organisatori-
                    scher Umsetzbarkeit, rechtlicher Konsequenzen und deren Risikogehalt durchzuführen.
                   Die zuständigen Entscheidungsträger müssen die erforderlichen Informationen
                    vollständig und zeitnah zur Verfügung gestellt bekommen.
                   Aufsichtsrechtliche und gesetzliche Normen müssen jederzeit erfüllt werden.
                   Grundsätzlich sind alle Betriebsabläufe durch die Interne Revision zu prüfen.
                   Die Risikostrategie wird jährlich überprüft und sukzessive weiterentwickelt.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
17

4.2   Überwachung und Steuerung der Risikoarten

4.2.1 Adressenausfallrisiken

Unter Adressenausfallrisiken versteht man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen
Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner aufgrund der
Verschlechterung ihrer Bonität oder deren Zahlungsunfähigkeit.

Da das Kundenkreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der Sparkasse bildet, ist das
Eingehen von Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine
Kernkompetenz der Sparkasse. In der Kreditrisikostrategie wird für alle Geschäftssegmente die
Risikoneigung, differenziert nach Produkten, Kundensegmenten und Risikoklassen, definiert.
Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kreditgeschäfts geschieht unter besonderer
Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der Bonitäten, der Branchen, der gestellten
Sicherheiten sowie des Risikos der einzelnen Engagements. Der Vorstand der Sparkasse misst
der Risikobegrenzung im Kundenkreditgeschäft eine hohe Bedeutung bei. Der Begrenzung
wird auch dadurch Rechnung getragen, dass bei den Unternehmenszielen für das Geschäftsjahr
2017 ein Wachstum von circa 20 Mio. EUR des Kundenkreditgeschäfts geplant wurde.

Das Bruttokundenkreditvolumen beläuft sich zum Jahresende auf 608 Mio. EUR (i. Vj.
583 Mio. EUR) und beansprucht rd. 68 % des Gesamtkreditvolumens. Die Ausleihungen im
Kundenkreditgeschäft verteilen sich mit rd. 47 % auf Kredite an wirtschaftlich Unselbständige
und Privatpersonen sowie mit rd. 47 % auf Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige. Nach
Größenklassen zeigt unser Kreditportfolio eine für unsere Größe hinreichend ausgewogene
Streuung des Kreditvolumens. Der Anteil kleinerer Engagements am Kundenkreditportfolio bis
zu einem Obligo von 500 TEUR beläuft sich auf rd. 51 %. Bei Engagements mit einem Obligo
über 1 Mio. EUR beläuft sich der Anteil auf 37 %.
Die Sparkasse verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken
bei Kreditengagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch
Risikovorsorge (Wertberichtigungen, Rückstellungen) abzuschirmen. Die Kreditengagements
werden regelmäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht. Zentrale Bedeu-
tung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitätsbeurteilung.
Zur Steuerung der Kreditrisiken setzt die Sparkasse ein Rating-/ Scoring-Verfahren ein.
Basis für die mindestens jährlich stattfindende Bonitätsprüfung sind Jahresabschlüsse,
Einnahmen-Überschussrechnungen, Einkommensteuererklärungen und -bescheide sowie
Vermögensaufstellungen der Kunden. Im gewerblichen Kundenkreditgeschäft kommen das
Standard-Rating (Gesamtengagement > 250 TEUR) sowie das KundenKompaktRating
(Gesamtengagement ≤ 250 TEUR) zum Einsatz. Beim StandardRating basiert die quantitative
Beurteilung auf einer systematischen Analyse der Jahresabschlüsse in Verbindung mit einem
mathematisch-statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt durch die Beurteilung
der Geschäftsentwicklung, der Kapitaldienstfähigkeit sowie der Qualität und Aktualität der
vorliegenden Unternehmenszahlen. Darüber hinaus werden qualitative Faktoren wie die
Unternehmensführung, die Marktstellung, das Produkt- und Leistungsangebot sowie die
Branchenaussichten bewertet. Im Privatkundengeschäft nutzt die Sparkasse das bestands-
bezogene Kunden-Scoring sowie das anlassbezogene Konsumentenkredit-Scoring. Die
nachstehende Übersicht zeigt die prozentuale Verteilung unseres mit Rating- und Scoring-
Verfahren beurteilten Kundenkreditportfolios (klassisches Kundenkreditvolumen, d. h.
ohne Wertpapiere, Derivate und Beteiligungen, aber einschließlich Schuldscheindarlehen) nach
Ratingklassen.

 Externes Rating
 Rating-/Scoringklassen   1-3          4-6          7-9         10 - 15    16 - 18    ungeratet
 31.12.2015 in %          44,3         20,3         16,3          9,7        7,4         2,0
 31.12.2016 in %          48,0         23,5         12,0          8,3        5,6         2,6

                                                                            Geschäftsbericht
                                                                            Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
18

          Die Bonitätsbeurteilung erfolgt durch die verantwortlichen Kundenbetreuer. Außerdem ist
          im risikorelevanten Kreditgeschäft eine zusätzliche Bonitätsbeurteilung durch den Über-
          wachungsbereich installiert. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung
          der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung.
          Notleidende Engagements werden durch das Kreditsekretariat betreut.

          Darüber hinaus werden im Kundenkreditgeschäft neben der reinen Kundenbonitätsbeurteilung
          auch die Sicherheiten bei der Risikobetrachtung berücksichtigt. Entscheidend für die Bonitäts-
          einstufung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die daraus ermittelte
          Zahlungsfähigkeit. Die Höhe der im Einzelfall zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich zum
          einen an der Wahrscheinlichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtun-
          gen nicht mehr nachkommen kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der wirtschaftlichen
          Verhältnisse und das Zahlungsverhalten des Kunden. Zum anderen erfolgt eine Bewertung der
          Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen Realisationswert, um einschätzen zu können, welche
          Zahlungen nach Eintritt von Leistungsstörungen noch erwartet werden. Die Wertberichtigun-
          gen, Rückstellungen und Direktabschreibungen werden per Antrag kompetenzgerecht
          entschieden. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit und ggf. daraus
          resultierende Anpassungen. Bei nachhaltiger Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse
          des Kreditnehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit erkennen lassen, oder bei einer zweifels-
          freien Kreditrückführung aus vorhandenen Sicherheiten, erfolgt eine Auflösung der Risiko-
          vorsorge. Die Erfassung, Fortschreibung und Auflösung der Risikovorsorge erfolgt bei der
          Sparkasse in einem zentralen System. Für latente Ausfallrisiken bildet die Sparkasse Pauschal-
          wertberichtigungen. Darüber hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine Bankrisiken nach
          § 340f HGB. In den Arbeitsanweisungen sind die Berechnungsweisen sowie die Prozesse zur
          Genehmigung der Risikovorsorgen geregelt.

          Die folgende Aufstellung zeigt die Veränderungen der Risikovorsorge im Kreditgeschäft im
          Geschäftsjahr 2016.

                                                                                         wechsel-
                                                                                       kursbedingte
                                 Anfangsbestand   Zuführung   Auflösung   Verbrauch                   Endbestand
                                                                                       und sonstige
                                                                                      Veränderungen

                                      TEUR           TEUR      TEUR         TEUR           TEUR         TEUR
            Einzelwertbe-
                                     9.271           1.601       2.019      2.250              -          6.603
            richtigungen
            Rückstellungen            566              72         146           0              -           492
            Pauschalwert-
                                      392             274             0         0              -           666
            berichtigungen

          Wir berechnen das Adressenausfallrisiko für die Risikotragfähigkeit ratingbasiert. Ausgehend
          von den Ausfallwahrscheinlichkeiten, die den aktuellen Ratingeinstufungen zugrunde liegen,
          wird eine Verschlechterung der Ratings aller Kreditnehmer um zwei Ratingnoten unterstellt.
          Das Adressenausfallrisiko wird zusätzlich über Stressszenarien abgebildet.

          Hinsichtlich Größenklassen und Ratingklassen sehen wir eine ausgewogene Diversifizierung
          unseres Kreditportfolios.

          Eine Risikokonzentration sehen wir bei den Blankoanteilen der zehn größten Kundenkredite.

          Vor dem Hintergrund der sich aus den Bonitätsbeurteilungssystemen ergebenden Erkenntnisse
          stufen wir die Entwicklung unserer Risikolage aus dem Kreditgeschäft als durchschnittlich ein.

          Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen Limite je Partner
          (Emittenten- und Kontrahentenlimite). Die Risiken werden durch sorgfältige Auswahl unserer
          Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung begrenzt. Die Auslastung der
          Limite wird durch den Fachbereich „Zentrale Steuerung“ vierteljährlich dem Vorstand zur
          Kenntnis gebracht.

Geschäftsbericht
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch
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