Geschäftsbericht | 2017 - Sparkasse Vorderpfalz

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Geschäftsbericht | 2017 - Sparkasse Vorderpfalz
Geschäftsbericht | 2017

Bei dem nachfolgenden Jahresabschluss handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Der vollständige Jahresabschluss trägt den
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers der Prüfungsstelle des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz.
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Der vollständigeJahresabschluss und der Lagebericht sind über den elektronischen Bundesanzeiger einsehbar.
Inhaltsverzeichnis

A. Grundlagen der Sparkasse.................................................................................................... 3

B. Darstellung des Geschäftsverlaufs....................................................................................... 4
     1.     Gesamtwirtschaftliche Entwicklung.......................................................................................................................... 4
     2.     Kredit- und Geldwirtschaft......................................................................................................................................... 5
     3.     Die wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz............................................................................................... 6
     4.     Darstellung der Geschäftsentwicklung..................................................................................................................... 7
            Dienstleistungen......................................................................................................................................................... 8
     5.     Wesentliche Sach- und Finanzinvestitionen..........................................................................................................10
     6.     Personal......................................................................................................................................................................10
     7.     Zusammenfassende Darstellung der Geschäftsentwicklung..............................................................................10

C. Darstellung der Lage........................................................................................................... 11
     1.     Finanzlage...................................................................................................................................................................11
     2.     Ertragslage..................................................................................................................................................................11
     3.     Kapital- und Vermögenslage....................................................................................................................................12
     4.     Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Sparkasse...................................................................................13

D. Nachtragsbericht................................................................................................................. 14

E. Nichtfinanzielle Berichterstattung..................................................................................... 15

F. Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntGTranspG...................... 16

G. Risikobericht....................................................................................................................... 17
     1.     Ziele und Strategien des Risikomanagements......................................................................................................17
     2.     Risikomanagementsystem.......................................................................................................................................17
     3.     Risikomanagementprozess......................................................................................................................................18
     4.     Aufgabenzuordnung im Rahmen des Risikomanagementsystems....................................................................18
     5.     Strukturierte Darstellung der Risikotrag­fähigkeit und wesentlicher Risikoarten............................................19

H. Prognosebericht.................................................................................................................. 23

I.   Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017.......................................................................... 26

J. Organe der Sparkasse......................................................................................................... 29
     Verwaltungsrat...................................................................................................................................................................29
     Vorstand..............................................................................................................................................................................30
     Bericht des Verwaltungsrates..........................................................................................................................................31
     Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG*..............................................................32

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A. Grundlagen der Sparkasse
Die Sparkasse Vorderpfalz ist gemäß § 1 SpkG eine An-       Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu
stalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Spar-   schützen.
kassenverbands Rheinland-Pfalz, Budenheim, und über
diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband            Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunterneh-
e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amts-   men mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaft-
gericht Ludwigshafen unter der Nummer HRA 3647 im           liche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft
Handelsregister eingetragen.                                insbesondere im satzungsrechtlichen Geschäftsgebiet
                                                            sicherzustellen. Daneben ist das soziale und kulturelle
Träger der Sparkasse ist der „Zweckverband Sparkasse        Engagement der Sparkasse von wesentlicher identifika­
Vorderpfalz“, dem die Städte Ludwigshafen, Speyer und       tionsstiftender Bedeutung. In der Geschäftsstrategie
Schifferstadt sowie der Rhein-Pfalz-Kreis angehören.        sind die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrich-
Ausleihbezirk ist das Gebiet der Zweckverbandsmitglie-      tung zusammengefasst. Die übergeordneten Ziele wer-
der sowie der angrenzenden Städte und Landkreise. Die       den im Lagebericht im Folgenden dargestellt. Durch eine
Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsver-         zielorientierte Bearbeitung der strategischen Geschäfts-
bund der Sparkassen-Finanzgruppe. Der aus Sparkassen,       felder soll die Aufgabenerfüllung der Sparkasse über die
Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende             Ausschöpfung von Ertragspotenzialen sowie Kosten-
überregionale Haftungsverbund stellt sicher, dass im        senkungsmaßnahmen sichergestellt werden. Dabei steht
Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um     das Wohl unserer Kunden und unserer Mitarbeiter im
                                                            Fokus unserer geschäftspolitischen Ausrichtung.

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B. Darstellung des
    Geschäftsverlaufs

1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Synchroner Aufschwung der Weltwirtschaft                   Der Aufschwung wurde vor allem von der Binnenwirt-
Der Aufschwung der Weltwirtschaft gewann 2017 an           schaft getragen. Aber in dem freundlichen Umfeld der
Tempo und an Breite. Die OECD beziffert das Wachstum       wachsenden Weltwirtschaft und insbesondere auf-
der Weltproduktion 2017 auf 3,6 Prozent. Das sind          grund des beschleunigten Wachstums bei den engs-
0,5 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Daran waren     ten Handelspartnern im Euroraum konnte auch der
zuletzt praktisch alle großen Weltwirtschaftsregionen      deutsche Außenhandel erneut einen Wachstumsanteil
beteiligt. Während es in Ländern wie Russland, Brasilien   beisteuern.
oder Argentinien 2016 noch lokale Rezessionen gab,
sind für 2017 durchgängig Pluszeichen beim BIP auszu-      Sowohl die Exporte als auch die Importe erhöhten sich
machen.                                                    mit preisbereinigten Raten von 4,7 bzw. 5,2 Prozent sehr
                                                           deutlich. Wegen des größeren Umfangs der Ausgangsba-
China wuchs erneut mit den amtlich geplanten fast          sis der Exporte legte bei diesen eng beieinander liegen-
sieben Prozent. Aber auch die Industrieländer zeichne-     den Raten der reale Außenbeitrag per saldo ein Stück zu
ten sich 2017 durch neue Wachstumsdynamik aus. Die         und steuerte 0,2 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei.
Wirtschaft der USA wuchs um mehr als zwei Prozent,         Der Außenhandelsüberschuss Deutschlands blieb 2017
Japan immerhin um rund 1,5 Prozent. Lediglich im Ver-      auf seinem sehr hohen Niveau, was aus dem Ausland
einigten Königreich waren aufgrund der Verunsicherun-      häufig kritisiert wird. Doch ist dieser Saldo begründbar
gen um den Brexit-Prozess eine Abwertung des Pfundes,      und vor allem ein Marktergebnis, nicht Ausdruck von
steigende Inflation und auch eine Verlangsamung des        wirtschaftspolitischen Interventionen. Aufgrund stärker
Wachstums zu verzeichnen, jedoch keine Rezession.          steigender Importpreise im Vergleich zu den Exportprei-
                                                           sen reduzierte sich in nominaler Betrachtung der Saldo
Die Erholung im Euroraum gewann 2017 an Fahrt und          leicht um 2,5 Mrd. Euro. Der im Jahr 2017 erzielte no-
kann inzwischen als ein fortgeschrittener Aufschwung       minale Außenhandelsüberschuss von gut 248 Mrd. Euro
bezeichnet werden. Im vergangenen Jahr wurde mit           entsprach 7,6 Prozent des nominalen BIP.
einem Wachstum von 2,4 Prozent ein Tempo erreicht, das
über dem Potenzialwachstum liegt. Die Arbeitslosen­        Investitionen sind 2017 angesprungen und wuch-
quoten in den meisten Ländern konnten dadurch abge-        sen stärker als das BIP
baut werden. Vor allem Spanien lag 2017 beim Wachs-        2017 war ein weiteres Jahr mit einem Wachstum ober-
tum des BIP, trotz der Irritationen um den katalonischen   halb des Zuwachses des Produktionspotenzials, das
Separatismus, erneut deutlich über dem Schnitt. Frank-     meist in der Größenordnung von 1,5 Prozent veran-
reich und Italien blieben unter dem Schnitt des Euro-      schlagt wird. Dadurch lief die deutsche Volkswirtschaft
raums, konnten aber ihr zuvor lethargisches Wachstums-     allmählich in eine Überauslastungssituation hinein.
tempo ebenfalls ein Stück steigern.                        Dies gab den Unternehmen Anlass zu einer verstärk-
                                                           ten Investitionstätigkeit. Die Investitionen sprangen
Deutschland erzielte ein Wachstum von 2,2 Prozent          in diesem Zyklus recht spät an –trotz der seit Jahren
Laut der ersten Schätzung des Statistischen Bundesam-      ungewöhnlich günstigen Finanzierungssituation. Die
tes erreichte die deutsche Wirtschaft 2017 ein Wachstum    Bruttoanlageinvestitionen erhöhten sich 2017 real um
von 2,2 Prozent. Dieser Produktionszuwachs ist umso        3,0 Prozent.
beachtlicher, als aufgrund der Lage der Feiertage drei
Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im Jahr      Stärkste Teilkomponente waren die Ausrüstungs­
zuvor.                                                     investitionen mit einem realen Zuwachs um 3,5 Prozent.
                                                           Aber auch die Bauinvestitionen legten mit 2,6 Prozent
                                                           deutlich zu, darunter mit 3,1 Prozent die Teilkompo-

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nente der Wohnbauten überproportional. Dabei geht          der privaten Haushalte blieb somit – trotz der anhalten-
das anhaltend hohe Nachfragewachstum angesichts            den Nullzinsphase – konstant bei 9,7 Prozent.
von Engpässen sowohl beim Bauland als auch bei den
Produktionskapazitäten der Bauindustrie neben der          Der moderat expandierende, das BIP begleitende und
Volumenausweitung zunehmend in die Preise.                 stützende, Konsum findet eine solide Grundlage in der
                                                           guten Arbeitsmarktlage, die sich in hoher Arbeits-
Wachsender Konsum stützt sich auf neues                    platzsicherheit und allmählich auch stärker in Lohn-
Rekord­niveau am Arbeitsmarkt                              steigerungen niederschlägt. Die Zahl der Erwerbstä-
Der private Konsum hat sich 2017 um real 2,0 Prozent       tigen ist noch einmal um rund 1,5 Prozent gestiegen
ausgeweitet und ist somit in annähernd gleichem Tempo      auf jahresdurchschnittlich 44.276.000 mit Arbeitsort
wie schon im vorangegangenen Jahr gewachsen. In            im Inland. Die Arbeitslosenquote ist weiter gesunken
laufenden Preisen erhöhten sich die privaten Konsum-       auf 5,7 Prozent im Mittel des Jahres 2017 und hat somit
ausgaben um 3,8 Prozent, d. h. in annähernd gleichem       den niedrigsten Stand Gesamtdeutschlands seit der
Ausmaß wie die nominalen verfügbaren Einkommen der         Wiedervereinigung erreicht.
Haushalte mit einem Plus von 3,9 Prozent. Die Sparquote

2. Kredit- und Geldwirtschaft
Moderater Preisauftrieb hielt Geldpolitik der EZB auf      Die längerfristigen Kapitalmarktzinsen entwickelten
Expansionskurs                                             sich im Euroraum 2017 per saldo seitwärts. Nach Tiefst-
Auf die Güterpreise haben die stärker ausgelasteten        ständen im Februar erreichten die Umlaufrenditen am
Produktionskapazitäten und zunehmenden Engpässe            Jahresende 2017 ähnliche Niveaus wie zu Jahresbeginn.
am Arbeitsmarkt bisher noch nicht durchgeschlagen.         Bei deutschen Bundesanleihen lagen Restlaufzeiten mit
Vielmehr blieb die Preisdynamik entgegen der sehr          bis zu sechs Jahren durchgängig bei einer Negativverzin-
guten Konjunktursituation weiterhin moderat. Im Jahres-    sung. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen beweg-
durchschnitt sind die Verbraucherpreise in Deutschland     ten sich nach Tiefstständen im Februar 2017 die meiste
per nationaler Definition um 1,8 Prozent, gemäß harmo-     Zeit des Jahres in der Spanne zwischen 0,3 und 0,5 Pro-
nisiertem Index um 1,7 Prozent, gestiegen. Im Euroraum     zent (plus), am Jahresende an deren oberem Rand.
war der Anstieg mit 1,5 Prozent schwächer und lag deut-
licher unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank.   Deutsche Staatsfinanzen mit steigenden Überschüs-
Die EZB verweist außerdem auf die 2017 noch schwä-         sen
chere Kernrate der Preisentwicklung (ohne Energie und      Im vierten Jahr in Folge hat der deutsche Gesamtstaat
Lebensmittel: 1,3 Prozent in Deutschland und 1,0 Prozent   in der Definition der Volkswirtschaftlichen Gesamtrech-
im Euroraum).                                              nung, bestehend aus Bund, Ländern und Sozialversi-
                                                           cherungen einen Finanzierungsüberschuss erzielt. Alle
Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Zentralbank     Ebenen hatten – in ihren jeweiligen Aggregaten – daran
ihre Leitzinsen 2017 unverändert gelassen, insbesonde-     Anteil. Der Positivsaldo des Gesamtstaates betrug ge-
re die Verzinsung für Guthaben der Geschäftsbanken auf     mäß erster Schätzung 1,2 Prozent des Bruttoinlandspro-
der Einlagefazilität und für Überschussreserven bei der    duktes.
schon seit März 2016 geltenden Negativverzinsung von
-0,4 Prozent belassen. Die Ankaufprogramme von Wert-       Durch diese Überschüsse, aber auch durch das Wachs-
papieren – hauptsächlich Staatsanleihen, eine Beimi-       tum des BIP selbst, reduzierte sich die Bruttoschul-
schung von Unternehmensanleihen, Covered Bonds und         denquote des Staates weiter recht deutlich. Sie sank
Asset Backed Securities – wurden 2017 fortgesetzt. Zu-     für Deutschland gemäß erster amtlicher Schätzung
nächst erfolgten Nettokäufe von 80 Mrd. Euro monatlich,    Ende 2017 auf 64,8 Prozent des BIP. Damit kommt für
dann ab April 2017, wie bereits Ende 2016 beschlossen,     Deutschland als einem von wenigen Ländern im Euro-
60 Mrd. Euro monatlich. Die konsolidierte Bilanzsumme      raum und als einzigem unter den großen Mitgliedstaa-
des Eurosystems weitete sich dadurch zum Ende 2017         ten allmählich die Schuldengrenze des Stabilitäts- und
auf rund 4,5 Bio. Euro aus.                                Wachstumspaktes von 60 Prozent des BIP in Sichtweite.

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3. Die wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz
Die Daten für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung          wickelten sich mit einem Plus von 8,3 Prozent überdurch-
für das Gesamtjahr 2017 in Rheinland-Pfalz liegen noch         schnittlich. Hier legten insbesondere die Exporte nach
nicht vor. Vorläufigen, indikatorgestützten Berechnun-         Russland zu (+15,4 Prozent). Große Zuwächse gab es
gen zufolge nahm das Bruttoinlandsprodukt im dritten           beim Export von pharmazeutischen Erzeugnissen sowie
Quartal 2017 in Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vor-             von Metallen (+9,9 bzw. +9,0 Prozent). Der Maschinenbau
quartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Pro-      konnte sein Auslandsgeschäft um 5,1 Prozent steigern.
zent zu. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016 stieg die       Die Ausfuhr chemischer Erzeugnisse legte um 4,3 Pro-
Wirtschaftsleistung im Land um 2,3 Prozent.                    zent zu. Dagegen gingen die Exporte von Kraftwagen
                                                               und Kraftwagenteilen um 3,8 Prozent zurück.
Die Preise in Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr
so stark gestiegen wie zuletzt 2012. Im Jahresdurch-           Der Tourismus ist ein traditionell wichtiger Wirtschafts-
schnitt lagen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent             sektor und zugleich Imageträger für Rheinland-Pfalz. Vor
höher als 2016. Die Preisniveauentwicklung in Rhein-           allem für den ländlichen Raum sind die Arbeitsplätze der
land-Pfalz unterschritt damit jedoch weiterhin den von         Querschnittsbranche Tourismus von hoher regional- und
der EZB angestrebten Wert von knapp unter 2,0 Prozent.         strukturpolitischer Bedeutung, da sie ortsgebunden
Am stärksten verteuerten sich im vergangenen Jahr              sind. Im Jahr 2017 verzeichneten die rheinland-pfälzi-
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+3,0 Prozent).       schen Tourismusbetriebe zum fünften Mal in Folge einen
Auch im Bereich „Verkehr“ gab es deutliche Preissteige-        Anstieg ihrer Gästezahlen. Nach ersten vorläufigen Be-
rungen (+2,9 Prozent). Ein wesentlicher Grund dafür ist        rechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems
der Anstieg der Kraftstoffpreise um 6,2 Prozent. Für Be-       nahmen die Besucherzahlen um 2,0 Prozent auf 9,8 Mio.
herbergungs- und Gaststättendienstleistungen mussten           zu. Die Übernachtungszahlen stiegen auf 25,29 Mio.
die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls merk-           (+1,1 Prozent).
lich tiefer in die Tasche greifen (+2,5 Prozent). Im Bereich
Nachrichtenübermittlung hingegen sanken die Preise             Die insgesamt positiven wirtschaftlichen Rahmenbe-
um 0,7 Prozent.                                                dingungen spiegelten sich auch auf dem Arbeitsmarkt
                                                               wider. Im Durchschnitt des Jahres 2017 hatten gut
Die rheinland-pfälzische Industrie erwirtschaftete im          zwei Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rhein-
Gesamtjahr 2017 wesentlich höhere Umsätze als im               land-Pfalz. Nach ersten vorläufigen Berechnungen waren
Vorjahr. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes            dies 19.600 Personen oder 1,0 Prozent mehr als 2016.
in Bad Ems beliefen sich die Erlöse auf 93,9 Mrd. Euro;        Damit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen das siebte
das waren 8,3 Prozent mehr als im Jahr 2016 (Deutsch-          Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Im Bundesdurch-
land: +5,7 Prozent). Damit erreichte der Umsatz einen          schnitt war der Beschäftigungszuwachs mit +1,5 Prozent
neuen Höchststand. Die rheinland-pfälzischen Indust-           etwas stärker als in Rheinland-Pfalz. Die jahresdurch-
riebetriebe erzielten 55,8 Prozent ihrer Erlöse im Aus-        schnittliche Arbeitslosenquote 2017 betrug in Rhein-
land (Deutschland: 50,1 Prozent). Die Exportquote lag          land-Pfalz 4,8 Prozent und war damit der drittbeste Wert
damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (+0,4 Pro-          im Bund hinter Bayern und Baden-Württemberg. Für
zent-Punkte).                                                  Gesamtdeutschland weist die Bundesagentur für Arbeit
                                                               eine jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote 2017
Beflügelt von der Erholung der Weltwirtschaft befand           von 5,7 Prozent aus.
sich der rheinland-pfälzische Außenhandel weiterhin
auf Wachstumskurs. Rheinland-Pfalz profitiert dabei            Wechselkursentwicklung
nicht nur von seinen guten Außenhandelsbeziehungen,            Der Euro hat im vergangenen Jahr spürbar an Stärke
sondern ebenfalls von der guten Qualität der expor-            gewonnen. Den stärksten Wertzuwachs erzielte der Euro
tierten Güter. Die heimischen Unternehmen führten              gegenüber dem US-Dollar mit 13 Prozent. Mehrmals
bis einschließlich dem dritten Quartal 2017 Waren im           wurde vergeblich versucht, die Hürde von 1,21 USD zu
Wert von 41,5 Mrd. Euro aus. Das entsprach einem Plus          überspringen. Auch gegenüber dem Schweizer Fran-
von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Importe          ken und dem japanischen Yen legte der Euro um knapp
kletterten im vergangenen Jahr um 16,5 Prozent auf             10 Prozent zu.
einen Wert von 29,8 Mrd. Euro. In die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union wurden in den ersten neun Monaten           Zins- und Börsenentwicklung
2017 Waren im Wert von 25,9 Mrd. Euro geliefert; das           Die konjunkturellen Perspektiven im Jahresverlauf 2017
waren 62 Prozent aller rheinland-pfälzischen Exporte. Die      waren über weite Strecken durch politische Unwägbar-
Ausfuhren in europäische Länder außerhalb der EU ent-          keiten geprägt. So sorgte seit Jahresbeginn die Politik

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des neuen US- Präsidenten Trump für vielerlei Irritatio-                       die EZB nur begrenzt vom Geld-Gaspedal. In der Folge
nen. Selbst sicher geglaubte Handelspartnerschaften                            ist die Bundesanleihen-Rendite im Jahresverlauf nur
befanden sich auf dem Prüfstand. Während die US-Unter-                         geringfügig von 0,2 Prozent in Richtung 0,4 Prozent ge-
nehmen durch die Ankündigung massiver Steuerentlas-                            stiegen.
tungen bei Laune gehalten wurden, warfen diesseits des
„großen Teichs“ die Präsidentschaftswahlen in Frank-                           Angetrieben von der Rally an den amerikanischen
reich ihre Schatten voraus. Nachdem der EU-freundliche                         Börsen in Erwartung konjunkturstimulierender Maß-
Emmanuel Macron die Urnengänge für sich entscheiden                            nahmen der neuen Trump-Administration verbuchten
konnte, wendeten sich die internationalen Investoren                           die europäischen Börsen in den ersten Monaten 2017
erleichtert wieder den Märkten des Euroraums zu. Im                            kräftige Kursgewinne. Solide Unternehmenszahlen und
Kon­trast zu den klaren Verhältnissen in Paris endeten                         die mit der Wahl Macrons zum französischen Präsidenten
die von der britischen Premierministerin May herbeige-                         nachlassenden politischen EU-Sorgen verhalfen DAX und
führten Neuwahlen mit Mehrheitsverlust für die Tories –                        Co. zu Kursschüben. Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte
keine Vereinfachung für die Brexit-Verhandlungen.                              drückten die auslaufende Trump-Euphorie in den USA,
                                                                               der teurere Euro mit den entsprechenden Sorgen um die
Die Entwicklung der Renditen diesseits des Atlantiks                           Exportchancen und insbesondere die Diesel- und Kartell-
verlief schwächer als erwartet. Denn die Inflation legte                       vorwürfe in der heimischen Autobranche die DAX-No-
im Euroraum und in Deutschland – aufgrund von Basis-                           tierungen knapp unter 12 000 Zähler. Seit September
effekten bei den Energiepreisen gegenüber den stark                            dominierte bei den Dividendenpapieren wieder der
gedrückten Niveaus von Anfang 2016 – zunächst deutlich                         Vorwärtsgang. Eine weltweit synchrone Konjunkturauf-
auf gut 2 Prozent und damit in Richtung der EZB-Zielmar-                       hellung, die moderate Tonlage seitens der großen Noten-
ke zu, ermäßigte sich aber anschließend wieder wegen                           banken und verstärkte Fusions- und Übernahmeaktivi-
der fehlenden Anschlussdynamik der Rohölpreise. Die                            täten ermöglichten eine vorzeitige Jahresendrally mit
Notenbanker sahen vor diesem Hintergrund trotz Kon-                            neuen DAX-Rekordhochs oberhalb von 13.000 Punkten.
junkturaufhellung noch wenig Veranlassung, die mone-
täre Expansion in Form von Anleihekäufen am Euro-Ren-                          Mitbewerber im Geschäftsgebiet
tenmarkt einzustellen. Während die amerikanische Fed                           Die Sparkasse steht in der Region in einem intensiven
ihren behutsamen Normalisierungskurs bereits mit drei                          Wettbewerb sowohl mit den im Geschäftsgebiet vertrete-
Leitzinsstraffungen und dem beginnenden Abschmelzen                            nen Genossenschafts- und Geschäftsbanken als auch mit
der gekauften Anleihebestände unterstrichen hat, geht                          den sogenannten Direktbanken

4. Darstellung der Geschäftsentwicklung
                                              Bestände                         Veränderungen
Bilanzsumme und
Geschäftsvolumen                   31.12.2016       31.12.2017       2017          2017        2016
                                    Mio. Euro        Mio. Euro     Mio. Euro       v. H.       v. H.
Bilanzsumme                           5.364,7            5.081,5     -283,2          -5,3        -2,5
Geschäftsvolumen*                     5.428,8            5.138,0     -290,8          -5,4        -3,0
*Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten

Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme und Eventualver-                             rung langfristiger Geldaufnahmen der Sparkasse stärker
bindlichkeiten) ging um 5,4 Prozent auf 5.138,0 Mio. Euro                      ausfielen als ursprünglich geplant. Im Kundenkreditge-
zurück. Wesentlicher Grund für den Rückgang war, dass                          schäft wurde mit einem deutlichen Wachstum geplant,
die strategische Reduzierung der Eigenanlagen im ers-                          was in 2017 trotz Steigerung der Darlehensauszahlun-
ten Quartal sowie die zeitgleiche (vorzeitige) Rückfüh-                        gen um 10,1 Prozent nicht ganz erreicht wurde.

                                                                                                                                         7
Bestände                         Veränderungen
Passivgeschäft            31.12.2016    31.12.2017       2017          2017        2016
                           Mio. Euro     Mio. Euro     Mio. Euro       v. H.       v. H.
Spareinlagen                 841,4            743,3       -98,1         -11,7        -7,6
Befristete Einlagen und
aufgenommene Gelder            25,5             25,2       -0,3          -1,2       -62,1
Sichteinlagen               3.064,1          3.148,1       84,0           2,7         5,4
Schuldverschreibungen         204,7             95,2     -109,5         -53,5        -4,1
Kundeneinlagen              4.135,7          4.011,8     -123,9          -3,0         0,9
Verbindlichkeiten
gegenüber                    627,1            454,4      -172,7         -27,5       -21,4
Kreditinstituten
Summe Kundeneinlagen
und Verbindlich­keiten
                            4.762,8          4.466,2     -296,6          -6,2        -2,7
gegenüber Kreditinsti-
tuten

Die Sparkasse war in ihrer Planung für das abgelaufene             Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2017 um 3,0 Prozent
Geschäftsjahr von einem leichten Rückgang der Kunden-              zurück.
einlagen als Folge der andauernden Niedrigzinsphase
ausgegangen. Insbesondere aufgrund der stärker als                 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen
ursprünglich geplant ausgefallenen Rückführung von                 auf 454,4 Mio. Euro, und damit ebenfalls mehr als ur-
Geldaufnahmen bei institutionellen Anlegern gingen die             sprünglich erwartet, zurück.

                                  Bestände                         Veränderungen
Kreditgeschäft und
Geldanlagen               31.12.2016    31.12.2017       2017          2017        2016
                           Mio. Euro     Mio. Euro     Mio. Euro       v. H.       v. H.
Kreditgeschäft
Wechsel, Kontokorrent-
und Dispositionskredite        71,1             73,7        2,6           3,7       -10,0
Übrige Personalkredite      1.107,6          1.225,4      117,8          10,6        10,3
Realkredite                 1.929,4          2007,7        78,3           4,1         0,0
Körperschaftskredite          508,7            451,4      -57,3         -11,3       -15,5
Kreditvolumen               3.616,8          3.758,2      141,4           3,9         0,1
außerdem Avalkredite          64,1             56,5        -7,6         -11,9       -31,4
Geldanlagen
Kasse und Bankguthaben       100,3            148,3        48,0          47,9        -6,7
Wertpapiere und
Schuldscheinforderungen     1.540,4          1.057,9     -482,5         -31,3        -7,5
Geldanlagen insgesamt       1.640,7          1.206,2     -434,5         -26,5        -7,5
Summe Kreditvolumen,
Avalkredite und Geldan-     5.321,6          5.020,9     -300,7          -5,7        -2,9
lagen

In 2017 entwickelte sich das Kreditgeschäft zufrieden-             Die Darlehenszusagen bei den privaten Wohnungsbau-
stellend. Das Kreditvolumen belief sich per 31.12.2017             krediten betrugen 368,3 Mio. Euro, was eine Steigerungs-
auf 3.758,2 Mio. Euro und konnte damit gegenüber dem               rate gegenüber dem Vorjahr von 22,3 Prozent bedeutete.
Vorjahr deutlich gesteigert werden. (+141,4 Mio. Euro              Auch die Darlehensauszahlungen nahmen in vergleich-
oder +3,9 Prozent).                                                barem Umfang zu (+19,4 Prozent) und summierten sich
                                                                   Ende des Geschäftsjahres auf 315,4 Mio. Euro nach
Die Sparkasse hat der gewerblichen Wirtschaft 2017 Fi-             264,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Sparkasse Vorderpfalz ist
nanzierungsmittel in Höhe von 340,3 Mio. Euro zugesagt;            einer der bedeutendsten privaten Wohnungsbaufinan-
dies waren 85,1 Mio. Euro oder 33,3 Prozent höhere Zusa-           zierer in der Metropolregion Rhein Neckar.
gen als im Vorjahr. Die Darlehensauszahlungen stiegen
im gleichen Zeitraum um 14,1 Mio. Euro oder 5,6 Prozent            Am 31.12.2017 betrugen die Geldanlagen der Spar-
auf insgesamt 265,5 Mio. Euro. Dies bestätigt, dass die            kasse in Form von liquiden Mitteln – Kassenbestände
Sparkasse Vorderpfalz einer der führenden Partner des              und Bankguthaben – sowie von Wertpapieren und
Mittelstandes in der Metropolregion Rhein-Neckar ist.              Schuldscheinforderungen 1.206,2 Mio. Euro. Gegen-

                                                                                                                           8
über dem Vorjahr ist das ein deutlicher Rückgang von         Länder Spanien (85,8 Mio. Euro), Italien (75,6 Mio. Euro),
434,5 Mio. Euro oder 26,5 Prozent, maßgeblich getrieben      Irland (15,4 Mio. Euro) und Portugal (2,9 Mio. Euro). In
durch eine Neuausrichtung der Eigenanlagen unter Ren-        Griechenland hat die Sparkasse nicht investiert.
dite- und Risikogesichtspunkten.
                                                             Zur Diversifikation ihrer Geldanlagen hat die Sparkasse
Die Sparkasse hat in überschaubarem Umfang auch in           von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Gelder in ver-
Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe sowie          schiedenen Spezialfonds und Publikumsfonds anzule-
Aktien von Emittenten aus den sogenannten PIIGS-Län-         gen.
dern investiert. Sie verteilen sich ausschließlich auf die

Dienstleistungen
Kundenwertpapiergeschäft                                     und Geschäftsanbahnung bis hin zur Etablierung von
Die gute Börsenstimmung des Jahres 2017 spiegelte            Vertriebsbüros und Produktionsstätten hält die Spar-
sich auch in der Umsatztätigkeit wider. Stabile Börsen       kasse Vorderpfalz für ihre Firmenkunden das passende
und weiterhin sehr niedrige Zinsen veranlassten immer        Beratungs- und Produktangebot bereit.
mehr Anleger zu Investitionen in börsennotierte Wertpa-
piere und Investmentfonds. Die Wertpapierumsätze be-         Verbundgeschäft
wegten sich im gesamten Jahr 2017 auf hohem Niveau,          Im Bauspargeschäft betrug das Vermittlungsgeschäft
nahezu alle Fälligkeiten wurden von den Kunden zeitnah       im Jahr 2017 99,2 Mio. Euro Bausparsumme. Gegenüber
reinvestiert.                                                dem Jahr 2016 (105,3 Mio. Euro) bedeutet dies eine Re-
                                                             duzierung um 6,1 Mio. Euro oder -5,8 Prozent.
Internationales Geschäft
Das internationale Geschäft ist Teil des Firmenkunden-       2017 betrug das Vermittlungsvolumen von Versicherun-
geschäftes und steht seit vielen Jahren unseren Kunden       gen für Altersvorsorge 59,9 Mio. Euro, gegenüber dem
mit vielfältigem Leistungsangebot zur Seite. Die Pro-        Jahr 2016 (48,8 Mio. Euro) ergab dies eine Steigerung
duktpalette reicht vom Basisgeschäft, dem weltweiten         von 11,1 Mio. Euro oder +22,8 Prozent.
Zahlungsverkehr und dem Dokumentengeschäft (Ex- und
Import Akkreditive, Inkassi, Garantien), über Fremdwäh-      Im Jahr 2017 konnten wir in einem hart umkämpf-
rungsanlagen und -kredite bis hin zu Zinssicherungsge-       ten Markt Immobilien mit einem Gesamtwert von
schäften und Währungsabsicherungen mit Devisenkas-           37,6 Mio. Euro (Vorjahr 40,1 Mio. Euro) vermitteln. Ins-
sa- und Devisentermingeschäften.                             gesamt konnten wir für 155 Objekte einen Käufer finden.
                                                             Das erzielte Courtageergebnis betrug rund 1,8 Mio. Euro.
Selbst kleine und mittlere Unternehmen sind heute ver-       Damit konnte der Wert des Vorjahres (rund 1,7 Mio. Euro)
stärkt im Ausland tätig. Mangels Routine ist die Erschlie-   übertroffen werden.
ßung dieser Märkte für sie eine besondere Herausforde-
rung, die Chancen aber auch Risiken birgt.                   In einem weiterhin schwierigen Umfeld geprägt von
                                                             schwachen Zinsen hat die Sparkasse Vorderpfalz ihren
Hier bietet die Sparkasse Vorderpfalz den geschäftlich im    Kunden durch ein vielseitiges Produktspektrum neue
Ausland engagierten Unternehmen fallbezogene und in-         Anlagelösungen liefern können. Der Bruttoabsatz
dividuelle Beratung und Lösungen an. Dabei ist vor allem     von Publikumsfonds lag im Kalenderjahr 2017 bei
die Verbindung der Betreuung am Heimatstandort und           102,8 Mio. Euro.
die grenzüberschreitende Begleitung ein großer Vorteil
für unseren Kunden.                                          Mit 54,4 Mio. Euro verbuchte die Sparkasse Vorderpfalz
                                                             durch Rentenfonds den stärksten Bruttoabsatz, gefolgt
Mit unseren Partnern und dem internationalen Netzwerk        von Aktienfonds mit 25,5 Mio. Euro. Erfreulich verlief
der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe ist die Sparkas-        ebenfalls der Vermögensaufbau für Retail-Kunden mit
se Vorderpfalz in der Lage, ihren Kunden überall auf der     mehr als 1.700 neu eröffneten Fondssparplänen.
Welt kreditwirtschaftlich zu begleiten. Vom Markteinstieg

                                                                                                                          9
5. Wesentliche Sach- und Finanzinvestitionen
Sachinvestitionen                                            Beteiligungen
Im Jahr2017 wurden in die Betriebs- und Geschäftsaus-        Die größte Beteiligung gemessen am Volumen wird
stattung ca. 1,0Mio.Euro investiert.                         weiterhin am Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
                                                             gehalten (27,5 Mio. Euro).
Die Erhaltungsaufwendungen für eigene Immobilien
betrugen im Jahr 2017 insgesamt 1,6 Mio. Euro.

6. Personal
Die Sparkasse Vorderpfalz beschäftigte am 31. Dezem-         in Kooperation mit der Dualen Hochschule in Mann-
ber 2017 insgesamt 965 Arbeitnehmerinnen, Arbeit-            heim ein Studium zum „Bachelor of Arts“ begonnen. Per
nehmer und Auszubildende, davon 612 Frauen und               31.12.2017 waren insgesamt 52 Auszubildende beschäf-
353 Männer. Darin enthalten sind 341 Teilzeitkräfte. Mit     tigt.
dem Angebot von Teilzeitarbeitsplätzen und vielfältigen,
individuellen Arbeitszeitmodellen schafft die Sparkasse      Auch in 2017 hat die Sparkasse Vorderpfalz umfang-
Vorderpfalz die Grundlage für die Vereinbarkeit von Beruf    reiche Personalentwicklungsmaßnahmen sowohl im
und Familie. Der Personalbestand beinhaltet außerdem         Bereich der Anpassungsweiterbildungen, der Führungs-
31 Stellen, die überwiegend für Mitarbeiterinnen und         kräfteentwicklung als auch der Förderung berufsbeglei-
Mitarbeiter in Elternzeit vorbehalten sind. Der Personal-    tender Aufstiegsweiterbildungen durchgeführt. Darüber
bestand beinhaltet weiterhin 28 Stellen für Mitarbeiterin-   hinaus wurde der permanente Weiterbildungsbedarf in
nen und Mitarbeiter in der Passiv-Phase der Altersteilzeit   den Bereichen, die gesetzlichen Anforderungen unter-
sowie 21 Stellen für freigestellte Mitarbeiterinnen und      liegen, gedeckt.
Mitarbeiter im Rahmen der kapazitätsanpassenden Maß-
nahmen.                                                      In 2017 wurde wiederholt eine für das gesamte Haus
                                                             umfassende Arbeitsplatzerhebung durchgeführt mit dem
Der Bedarf an Nachwuchskräften konnte überwiegend            Ziel, Optimierungspotenziale für Prozessgestaltung, Pro-
durch die Übernahme von 27 eigenen Auszubilden-              duktivität und Personalausstattung offen zu legen. Die
den gedeckt werden, so dass wir uns nur punktuell am         Auswertung dieser Erhebung wurde in 2017 abgeschlos-
Arbeitsmarkt bedienen mussten. Ab 01.08.2017 haben           sen und die sich daraus ergebenden Potenziale für Kapa-
18 Auszubildende ihre Berufsausbildung als „Bankkauf-        zitätsanpassungen wurden bis Jahresende ermittelt. Der
mann/-kauffrau“ begonnen, Ein weiterer Student hat           Umsetzungsprozess startet im ersten Quartal 2018.

7. Zusammenfassende Darstellung
   der Geschäftsentwicklung
Die Bestände an Krediten und Darlehen an Kun-                Anstieg der Sichteinlagen (84,0 Mio. Euro oder 2,7 Pro-
den erhöhten sich 2017 deutlich um 141,4 Mio. Euro           zent) nicht vollständig kompensiert werden.
oder 3,9 Prozent. Die Darlehenszusagen in Höhe von
746,3 Mio. Euro konnten gegenüber dem Vorjahr um             Im Kundenwertpapiergeschäft stieg das Umsatzvolumen
23,5 Prozent gesteigert werden.                              gegenüber dem Vorjahr um 37,6 Prozent. Das Wert-
                                                             papiervermögen unserer Kunden betrug zum Jahresen-
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden gingen ins-           de 1.912,3 Mio. Euro und stieg damit um 84,9 Mio. Euro
gesamt um 123,9 Mio. Euro (-3,0 Prozent) zurück. Die         (+4,6 Prozent) an.
Rückgänge bei den Spareinlagen (-98,1 Mio. Euro oder
-11,7 Prozent), den befristeten Einlagen (-0,3 Mio. Euro     In der Summe hat sich das betreute Gesamtkundenvo-
oder -1,2 Prozent) sowie den Schuldverschreibungen           lumen gegenüber dem Vorjahr um 102,5 Mio. Euro auf
(-109,5 Mio. Euro oder -53,5 Prozent) konnten durch den      9.682,3 Mio. Euro erhöht. Mit dem Geschäftsverlauf in
                                                             2017 ist die Sparkasse insgesamt zufrieden.

                                                                                                                       10
C. Darstellung der Lage

1. Finanzlage
Die Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer plan-                                 Zur Erfüllung der Mindestreservebestimmungen wurden
vollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit                                   stets ausreichende Guthaben bei der Deutschen Bundes-
zahlungsbereit. Es wurden Tagesgelder bei der Landes-                                   bank unterhalten.
bank Baden- Württemberg, Stuttgart, der Landesbank
Saar, Saarbrücken, der Landesbank Berlin AG, Berlin,                                    Die vom Bundesministerium der Finanzen gemäß
sowie der DekaBank, Frankfurt am Main, aufgenommen.                                     § 11 KWG erlassene Liquiditätsverordnung, die zur bank-
Aufnahmen von Termingeldern erfolgten bei der Landes-                                   aufsichtsrechtlichen Beurteilung der Liquiditätslage
bank Baden-Württemberg, Stuttgart, bei der Landesbank                                   eines Kreditinstituts dient, war im Geschäftsjahr stets
Hessen- Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/                                      eingehalten. Mit Veröffentlichung der delegierten Ver-
Erfurt, der Landesbank Berlin AG, Berlin, der Landesbank                                ordnung (EU) 2015/61 vom 10. Oktober 2014 wurde die
Saar, Saarbrücken, und der Bayerischen Landesbank,                                      Verordnung(EU) Nr. 575/2013 in Bezug auf die Liquidi-
München. Die von der Deutschen Bundesbank angebote-                                     tätsdeckungsanforderungen ergänzt. Die Einhaltung
nen Refinanzierungsgeschäfte in Form von Offenmarkt-                                    der Liquiditätsdeckungsquote (LCR) war ebenfalls stets
geschäften wurden nicht genutzt.                                                        gegeben (siehe auch Abschnitt „F. Risikobericht“ Kapi-
                                                                                        tel „5.4 Liquiditätsrisiken“).

2. Ertragslage
Die wesentlichen Erfolgskomponenten, die wir in Über-                                   DSGV ermittelt haben, stellen sich im Vergleich zum Vor-
einstimmung mit unserem internen Berichtswesen nach                                     jahr wie folgt dar:
der Systematik des Sparkassenbetriebsvergleichs des

                                                  Berichtsjahr              2016          Veränderung
Erfolgskomponenten
                                                      TEUR                 TEUR        TEUR         %
Zinsüberschuss                                      86.625,9          94.329,7       -7.703,8           -8,2
Provisionsüberschuss                                36.387,3          33.888,8        2.498,5           7,4
Sonstiger ordentlicher Ertrag                         2.238,3             2.836,6      -598,3       -21,1
Bruttoertrag                                       125.251,5         131.055,1       -5.803,6           -4,4
Verwaltungsaufwand
 a) Personalaufwand                                 55.428,7          57.715,9       -2.287,2           -4,0
 b) Sachaufwand                                     32.128,8          35.203,4       -3.074,6           -8,7
Sonstiger ordentlicher Aufwand                        1.466,8             1.546,8       -80,0           -5,2
Ordentlicher Aufwand                                89.024,3          94.466,1       -5.441,8           -5,8
Betriebsergebnis vor Bewertung                      36.227,2          36.589,0         -361,8           -1,0
Bewertungsergebnis                                  +1.860,4          -20.586,0      22.446,4
Betriebsergebnis nach Bewertung                     38.087,6          16.003,0       22.084,6       138,0
Neutrales Ergebnis                                 -25.646,8              -1.160,0   24.486,8     2.110,9
Ergebnis vor Steuern                                12.440,8          14.843,0       -2.402,2       -16,2
Gewinnabhängige Steuern                               5.225,5             7.899,2    -2.673,7       -33,8
Jahresüberschuss                                      7.215,3             6.943,8      271,5            3,9
Aufgrund von Rundungen der Zahlen sind geringfügige Differenzen möglich

                                                                                                                                              11
Das Zinsgeschäft ist die bedeutendste Ertragsquelle der        dem Fonds für allgemeine Bankrisiken (Rücklage nach
Geschäftstätigkeit. Der Zinsüberschuss – einschließlich        § 340 g HGB) zugewiesen. Insgesamt war eine deutlich
laufender Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen           positive Entwicklung der Bewertungsergebnisse zu ver-
– reduzierte sich zum Vorjahr aufgrund des weiterhin           zeichnen. Auflösungen überstiegen die Zuführungen zur
anhaltenden Niedrigzinsniveaus sowie der Veräußerung           Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft deutlich, zudem
von Eigenanlagen um 7,7 Mio. Euro oder 8,2 Prozent auf         konnte ein positives Bewertungsergebnis bei den Wert-
86,6 Mio. Euro nach 94,3 Mio. Euro im Vorjahr. Die vor-        papieranlagen der Sparkasse erzielt werden. Dies war
zeitige Auflösung langfristiger Refinanzierungsmittel der      auf Kursgewinne bei der Veräußerung von Eigenanlagen
Sparkasse reduzierte den Zinsaufwand in 2017 und den           sowie die insgesamt positive Entwicklung der Eigenanla-
Folgejahren, konnte den deutlichen Rückgang im Zins-           gen zurückzuführen.
ertrag jedoch nur teilweise kompensieren.
                                                               Das neutrale Ergebnis verschlechterte sich gegenüber
Der Provisionsüberschuss verzeichnete 2017 eine deut-          dem Vorjahr um 24,5 Mio. Euro auf -25,6 Mio. Euro. Diese
liche Steigerung. Er erhöhte sich von 33,9 Mio. Euro um        Entwicklung ist auf die vorzeitige Auflösung langfristiger
2,5 Mio. Euro oder 7,4 Prozent auf 36,4 Mio. Euro. Es wur-     Refinanzierungen der Sparkasse – für die entsprechend
den sowohl im Vermittlungs- und Wertpapiergeschäft als         Vorfälligkeitsentgelt zu leisten war – zurückzuführen.
auch im Zahlungsverkehr höhere Erträge erzielt.                Zudem wurden bestehende Derivatepositionen der Spar-
                                                               kasse aufgelöst, was ebenfalls das neutrale Ergebnis
Die sonstigen ordentlichen Erträge hingegen reduzier-          belastete. Die Auflösung der genannten Positionen führt
ten sich um 0,6 Mio. Euro auf 2,2 Mio. Euro. Dies resultiert   jedoch gleichzeitig zu einer Entlastung des Zinsüber-
aus dem Rückgang der Grundstücks- und Gebäudeerträ-            schusses im aktuellen Berichtsjahr sowie in den Folge-
ge sowie dem Rückgang der Gebühren aus dem Darle-              jahren.
hensgeschäft.
                                                               Nach Verrechnung des Betriebsergebnisses vor Bewer-
Der ordentliche Aufwand fiel im Berichtsjahr um                tung mit den saldierten Bewertungsergebnissen aus
5,4 Mio. Euro oder 5,8 Prozent von 94,5 Mio. Euro auf          dem Kredit-, Wertpapier- und Beteiligungsgeschäft,
89,0 Mio. Euro. Aufgrund von Personalabbaumaßnahmen            der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken
konnten die Personalaufwendungen um 2,3 Mio. Euro              nach § 340 g HGB, der neutralen Aufwendungen und
verringert werden. Gleichzeitig reduzierte sich der Sach-      Erträge sowie der gewinnabhängigen Steuern ergibt
aufwand um 3,1 Mio. Euro. Hatte sich der Sachaufwand           sich ein Jahresüberschuss von 7,2 Mio. Euro (Vorjahr
in 2016 aufgrund von Sondereffekten erhöht, konnten in         6,9 Mio. Euro).
2017 u. a. auch durch Einsparungsmaßnahmen die Sach-
aufwendungen zurückgeführt werden.                             Das Betriebsergebnis nach Bewertung betrug
                                                               38,1 Mio. Euro oder 0,74 Prozent der DBS (Vorjahr
Das Betriebsergebnis vor Bewertung betrug                      16,0 Mio. Euro oder 0,29 Prozent der DBS).
36,2 Mio. Euro oder 0,70 Prozent der DBS (Vorjahr
36,6 Mio. Euro oder 0,67 Prozent der DBS).                     Die Aufwands-/Ertragsrelation (AER), die ausdrückt, wie
                                                               viel Aufwand in Euro notwendig ist, um einen Euro zu er-
Das Bewertungsergebnis verbesserte sich gegenüber              lösen, lag bei 70,7 Prozent nach 71,7 Prozent im Vorjahr.
dem Vorjahr um 22,4 Mio. Euro auf +1,9 Mio. Euro, wobei
im Vorjahr noch rund 9,1 Mio. Euro mehr den versteu-           Die Kapitalrendite, die sich als Quotient aus dem Netto­
erten Reserven zugeführt wurden. In 2016 betrug die            gewinn und der Vorjahresbilanzsumme errechnet, betrug
Zuführung zu den Vorsorgereserven nach § 340 f HGB             0,34 Prozent (Vorjahr 0,49 Prozent).
20,0 Mio. Euro, in 2017 wurden hingegen 11,0 Mio. Euro

3. Kapital- und Vermögenslage
Sämtliche Vermögensgegenstände und Verbindlichkei-             ausreichendem Umfang Wertberichtigungen und Rück-
ten wurden unter Beachtung der geltenden handels- und          stellungen gebildet. Von der durch das Handelsgesetz-
steuerrechtlichen Vorschriften bilanziert. Der Wert-           buch eingeräumten Möglichkeit, zur Sicherung gegen
papierbestand sowie die Beteiligungen wurden nach              allgemeine Bankrisiken einen Fonds für allgemeine
dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Für die             Bankrisiken zu bilden, wurde Gebrauch gemacht.
erkennbaren akuten Risiken im Kreditgeschäft wurden in

                                                                                                                       12
Die Mindestquote gemäß Art. 92 CRR für das Gesamt-          Im Rahmen eines europaweiten aufsichtsrechtlichen
kapital (8,00 Prozent) wurde in 2017 stets übertroffen.     Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP) werden
Ende 2017 betrug sie 18,24 Prozent. Die Kernkapitalquo-     alle Kreditinstitute hinsichtlich ihrer Eigenkapitalaus-
te lag bei 16,38 Prozent. Zusätzlich zum Gesamtkapital in   stattung überprüft. Auch unserem Haus, der Sparkasse
Höhe von 8,00 Prozent ist von 2016 bis 2019 schrittwei-     Vorderpfalz, liegt ein SREP-Bescheid vor. Die erhöhten
se ein sog. Kapitalerhaltungspuffer in Höhe von 2,5 Pro-    Eigenmittelanforderungen können erfüllt werden, beein-
zent aufzubauen. Zum 31.12.2017 betrug der anteilige        flussen allerdings die Ausgestaltung des Risikotragfähig-
einzuhaltende Kapitalerhaltungspuffer 1,25 Prozent.         keitssystems und der Kapitalplanung.

4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
   der Sparkasse
Die Sparkasse behauptet sich bei leicht erhöhter Kapital-   Mit dem im Jahr 2017 erzielten Ergebnis ist die Spar-
ausstattung in einem schwierigen Umfeld und verfügt         kasse insgesamt zufrieden. Der Jahresüberschuss ist
über entsprechende Infrastruktur, um auch künftig ihren     ausreichend, um eine angemessene Aufstockung des
Kunden ein umfassendes Produkt- und Leistungsange-          Eigenkapitals als Basis für die zukünftige Geschäftsent-
bot bieten zu können.                                       wicklung zu gewährleisten.

                                                                                                                   13
D. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres, die Auswirkungen auf die Lage der Spar-
kasse haben könnten, gab es zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts keine.

                                                                                                                14
E. Nichtfinanzielle
    Berichterstattung
Den gesonderten Bericht mit den nichtfinanziellen Informationen im Sinne von § 289c HGB i. V. mit § 340a Abs. 1a HGB
werden wir im Bundesanzeiger zusammen mit dem Lagebericht veröffentlichen.

                                                                                                                  15
F. B
    ericht zur Gleichstellung
   und Entgeltgleichheit nach
   § 21 EntGTranspG
Der Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit ist als Anlage dem Lagebericht beigefügt und wird zusammen mit
diesem im Bundesanzeiger veröffentlicht.

                                                                                                                 16
G. Risikobericht

1. Ziele und Strategien des Risikomanagements
Die geschäftliche Tätigkeit eines Kreditinstitutes bein-    Risikomanagement (MaRisk) setzt die Sparkasse vollum-
haltet das bewusste Eingehen von Risiken. Diese müssen      fänglich um und gewährleistet eine laufende Überprü-
zeitnah erkannt, bewertet, umfassend gesteuert und die      fung sowie erforderlichenfalls Anpassung.
Steuerungsmaßnahmen laufend überwacht werden. Zur
Risikosteuerung besteht ein umfassen- des Risikoma-         Der Vorstand erachtet das eingerichtete Risikomanage-
nagementsystem. Die Grundlage für das Risikomanage-         mentverfahren als angemessen. Es entspricht sowohl der
ment bildet die Risikostrategie der Sparkasse.              Strategie als auch dem spezifischen Geschäftsmodell der
                                                            Sparkasse.
Die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf-
sicht (BaFin) erlassenen Mindestanforderungen an das

2. Risikomanagementsystem
Das Risikomanagementsystem ist Bestandteil einer            Die Organisationseinheit (OE) Risikocontrolling über-
ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation gemäß                 wacht die Risiken auf aggregierter Gesamtbankebene in
§ 25a Abs. 1 KWG und dient dem Vorstand und dem Ver-        ihrer Wechselwirkung zueinander. Darüber hinaus ist zur
waltungsrat zur Überwachung der Risiken der Sparkasse.      Risikosteuerung ein Limitsystem eingerichtet, um die Ri-
                                                            sikotragfähigkeit der Sparkasse jederzeit sicherzustellen.
Zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung der Ri-        Dieses Limitsystem unterliegt einer ständigen Überprü-
siken ist ein wirksames Risikomanagement- und Über-         fung und wird sukzessive weiterentwickelt.
wachungssystem eingerichtet. Das Risikomanagement
umfasst die Verfahren zur Identifizierung und Bewertung     Das Risikomanagementsystem ist in der Risikostrategie,
der Risiken, die Festlegung von geeigneten Steuerungs-      dem Risikohandbuch sowie in internen Organisations-
maßnahmen und die notwendigen Kontrollprozesse.             richtlinien dokumentiert.
Das Risiko wird dabei als Verlust- oder Schadensgefahr
verstanden, wenn eine erwartete zukünftige Entwicklung      Ein wichtiges Element des Risikomanagementsystems
ungünstiger verläuft als geplant oder sogar existenz-       ist die Revision, die prozessunabhängig Überwachungs-
bedrohend wird. Die Verringerung oder das vollständige      und Prüfungsaufgaben wahrnimmt. Sie führt hinsichtlich
Ausbleiben einer Chance zur Erhöhung der Erträge oder       der Einhaltung gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher
des Vermögens wird nicht als Risiko angesehen.              Vorgaben systematisch und regelmäßig risikoorientier-
                                                            te Prüfungen durch und beurteilt die Funktionsfähig-
Der Vorstand ist für die Festlegung der Risikostrategien    keit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems.
in den Geschäftsfeldern und für die Entwicklung des         Die Revision ist dem Vorstand direkt unterstellt. Die in
Risikomanagementsystems verantwortlich. Der Verwal-         den MaRisk festgelegten Anforderungen an die Aus-
tungsrat wird vierteljährlich über die Einhaltung der Ri-   gestaltung der Revision werden erfüllt. Sie berichtet
sikostrategie informiert. Ferner werden der Vorstand und    vierteljährlich – bei bedeutenden Feststellungen auch
der Verwaltungsrat der Sparkasse nach klar definierten      unverzüglich – an den Gesamtvorstand. Dieser legt die
Vorgaben ad hoc über Risikoereignisse von wesentlicher      Quartalsberichte der Revision regelmäßig dem Verwal-
Bedeutung in Kenntnis gesetzt.                              tungsrat der Sparkasse vor.

                                                                                                                    17
3. Risikomanagementprozess
In der Risikostrategie, die durch Ausführungen in den        Neben der Bewertung der einzelnen Risiken wird regel-
Teilstrategien zum Adressenausfall-, Beteiligungs-,          mäßig überprüft, ob in Teilbereichen der Geschäfts-
Marktpreis-, Liquiditäts-, und operationellen Risiko         tätigkeiten Risikokonzentrationen vorliegen. Zudem
detailliert wird, sind die Grundsätze des Risikoma-          werden für die ermittelten Risiken Stresstests durch-
nagements und der risikopolitischen Ausrichtung              geführt, um das mögliche Gefährdungspotenzial zu
der Sparkasse festgelegt. Danach werden Risiken              erkennen und um Erkenntnisse für die Risikosteuerung
bewusst vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit          zu erlangen.
eingegangen, wenn sie zur Erzielung von Erfolgen
notwendig und im Verhältnis zu den Chancen vertret-          Im Rahmen eines festgelegten Strategieprozesses wer-
bar sind. Entwickelt sich das Ertrags-/Risikoverhältnis      den die Risikostrategie und die Teilstrategien minde-
ungünstig, dann erfolgt eine Verringerung oder voll-         stens jährlich überprüft und – sofern erforderlich – an
ständige Kompensation der Risiken durch Umsetzung            die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Vor
geeigneter Steuerungsmaßnahmen. Risikobehaftete              dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit, der Risi-
Geschäfte werden nur getätigt, sofern deren Risikoge-        kostrategie, des eingerichteten Risikomanagement-
halt von allen damit befassten Mitarbeitern beurteilt        systems und des allgemeinen Umgangs mit Risiken
werden kann. Bevor Geschäfte mit neuen Produkten             bewertet der Vorstand der Sparkasse die geschäftspo-
oder auf neuen Märkten abgeschlossen werden, wird            litische Ausrichtung als angemessen.
das Risikopotenzial dieser Geschäfte bewertet und ge-
gebenenfalls eine Testphase durchgeführt.

4. Aufgabenzuordnung im Rahmen
   des Risikomanagementsystems
Die Risikocontrolling-Funktion gemäß                         tung wird anhand einer Risikokennzahl, die sich aus den
§ 25a Abs. 1 Satz 3 Nr. 3c KWG i.V. mit AT 4.4.1 (MaRisk)    Merkmalen Eintrittswahrscheinlichkeit, mögliche Scha-
wird von den Mitarbeitern der OE Risikocontrolling, die      denshöhe und Beherrschbarkeit zusammensetzt, vorge-
der OE Unternehmenssteuerung angegliedert ist, wahr-         nommen. Nach der Höhe der Risikokennzahl erfolgt die
genommen. Die OE Unternehmenssteuerung ist direkt            Einordnung des jeweiligen Risikos in eine Risikoklasse.
unterhalb des Vorstandes angesiedelt. Der Leitung            Die Risikoklasse bestimmt den Umfang der notwendigen
dieser Organisationseinheit obliegt auch die Leitung         Maßnahmen zur Überwachung und Steuerung des jewei­
der Risikocontrolling-Funktion. Die Stellvertretung wird     ligen Risikos. Die im Risikohandbuch beschriebenen
durch die Leitung der OE Risikocontrolling übernommen.       wesentlichen Risikoarten der Sparkasse sind

Für Kreditgeschäfte ist eine funktionale Trennung zwi-       •   Marktpreisrisiken,
schen Markt und Marktfolge bis einschließlich der Ebene
des Vorstandes festgelegt. Darüber hinaus sind für eine      •   Adressenrisiken (einschließlich der Beteiligungsrisi-
Kreditentscheidung bei risikorelevanten Kreditgeschäf-           ken),
ten zwei zustimmende Voten aus den Bereichen Markt
und Marktfolge erforderlich.                                 •   Operationelle Risiken,

Die funktionale Trennung gilt analog für Handelsgeschäf-     •   Liquiditätsrisiken,
te. Der entsprechende Bereich ist von den Funktionen
des Risikocontrollings, der Abwicklung und Kontrolle bis     •   und Sonstige Risiken.
einschließlich der Ebene des Vorstandes getrennt.
                                                             Die Überwachung der Risiken erfolgt durch die OE
Für alle Risikomanagementprozesse sind Verantwortlich-       Risikocontrolling. Diese analysiert und quantifiziert die
keiten festgelegt. Die jährlich durchzuführende Risikoin-    Risiken, überwacht die Einhaltung der vom Vorstand fest-
ventur erfolgt zentral durch die OE Risikocontrolling. Sie   gelegten Limite und verantwortet die Risikoberichter-
beinhaltet sowohl Bewertung aller Risiken, als auch die      stattung. Zudem ist die OE Risikocontrolling für die Wei-
Bestimmung der wesentlichen Risiken. Die Risikobewer-        terentwicklung des Risikomanagementsystems und die

                                                                                                                    18
Abstimmung der gesamten Aktivitäten im Risikomanage-        Neben der Geschäftsleitung wird der Verwaltungsrat
ment zuständig. Die Berechnung der Risikotragfähigkeit      vierteljährlich umfassend über die Risikosituation der
erfolgt rollierend mit einem Risikobetrachtungshorizont     Sparkasse informiert. Der Gesamtrisikobericht enthält
von 12 Monaten. Die Risikotragfähigkeitskonzeption          neben einer zusammenfassenden Beurteilung der Risi-
wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Es      ko- und Ertragssituation sowie der Limitauslastungen
werden keine risikomindernden Diversifikationseffekte       der einzelnen Risikoarten auch Handlungsempfehlungen
zwischen den Risikoarten berücksichtigt.                    zur Steuerung und Reduzierung der Risiken. Die Bericht-
                                                            erstattung umfasst auch Auswirkungen von Stressein-
Die Risikomessung erfolgt grundsätzlich nach der han-       flüssen auf die Risikolage. Dadurch wird die Wirkung von
delsrechtlichen (GuV-orientierten) Sichtweise. Für alle     unwahrscheinlichen, aber plausibel möglichen Ereignis-
wesentlichen Risikoarten werden Teillimite im Rahmen        sen auf die Risikotragfähigkeit dargestellt und analysiert.
der Risikotragfähigkeit (RTF) vorgehalten, welche in        Dabei werden das Szenario eines schweren konjunktu-
Summe das RTF Gesamtlimit ergeben. Über die aktuelle        rellen Abschwungs simuliert sowie inverse Stresstests
Risikolage wird dem Vorstand monatlich berichtet, so        identifiziert. Die Stresstests berücksichtigen auch Risiko-
dass erforderliche Handlungsmaßnahmen rechtzeitig           konzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen)
ergriffen werden können.                                    und zwischen einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzen-
                                                            trationen).
Die Risikotragfähigkeit der Sparkasse Vorderpfalz war zu
jedem Zeitpunkt des Geschäftsjahres 2017 gegeben. Das       Zusätzlich zur regulären Risikoberichterstattung sind
zur Verfügung gestellte Limit zur Absorption unerwarte-     Regeln für ad hoc Meldungen beim Eintritt von Risikoer-
ter Verluste war im Jahresverlauf stets eingehalten.        eignissen mit wesentlicher Bedeutung vorgesehen.

5. Strukturierte Darstellung der Risikotrag­fähigkeit und
   wesentlicher Risikoarten
5.1 Risikotragfähigkeit                                     kann, spielt im Kundengeschäft aufgrund der regionalen
Die Risikotragfähigkeit wird monatlich unter Beachtung      Ausrichtung der Sparkasse eine untergeordnete Rolle.
der aufsichtsrechtlichen Anforderungen ermittelt und        Die Steuerung der Adressenausfallrisiken ist in der Ri-
bildet die Grundlage für das Risikomanagement der           sikostrategie festgelegt, die mindestens jährlich über-
Sparkasse. Das Risikotragfähigkeitskonzept basiert auf      prüft wird. Im Rahmen dieser Strategie werden u. a. Ziele
einer periodischen Sichtweise, bei der die Auswirkungen     zur Verbesserung der Risikopositionen festgelegt, die
der Risiken auf die Gewinn- und Verlustrechnung für         schwerpunktmäßig Bonitätsbegrenzungen und Struktur-
einen rollierenden Horizont von zwölf Monaten gemes-        vorgaben für das Kreditneugeschäft betreffen.
sen werden. Das zur Erfüllung der Eigenmittelanforde-
rungen benötigte Risikodeckungspotenzial wird bei der       Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die Einhaltung
Ermittlung der Risikotragfähigkeit nicht zur Abdeckung      der Risikotragfähigkeit, die Gewährleistung einer hinrei-
von Risiken bereitgestellt.                                 chenden Portfolioqualität und die Vermeidung bzw. Steu-
                                                            erung von Risikokonzentrationen. Dies wird insbesonde-
5.2 Adressenausfallrisiken                                  re durch Limite erreicht. Darunter fallen Branchenlimite
Das Adressenausfallrisiko beschreibt die Gefahr, dass       sowie ratingbasierte interne engagementbezogene
vertraglich zugesagte Leistungen durch den Ausfall          Kredithöchstgrenzen und Blankokrediteinzelhöchstgren-
eines Geschäftspartners ganz oder teilweise ausblei-        zen. Für Engagements, die die festgelegten Höchstgren-
ben. Ferner besteht das Risiko, dass sich der Wert einer    zen überschreiten, werden Einzelstrategien beschlossen,
Forderung durch eine nicht vorhersehbare Bonitätsver-       deren Einhaltung regelmäßig überwacht wird.
schlechterung verringert.
                                                            Die Limitierung, Steuerung und Überwachung der Ad-
Adressenausfallrisiken umfassen im Wesentlichen das         ressenausfallrisiken im Kreditgeschäft erfolgen mit Hilfe
Ausfallrisiko aus Kreditgeschäften, das Beteiligungsrisi-   umfassender Analysen des Kreditportfolios. Die wesent-
ko, das Emittenten- und Kontrahentenrisiko aus Han-         lichen Erkenntnisse sowie die Entwicklung der Risiko-
delsgeschäften sowie das Länderrisiko. Das Länderrisiko,    vorsorge werden vierteljährlich im Kreditrisikobericht
das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und   veröffentlicht. Ferner ist ein Risikofrüherkennungsver-
sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben         fahren implementiert.

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