Geschäftsbericht 2020 - vbs-frankfurt.de
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Wir über uns „Ich wohne beim Volksbau“, heißt es bei unseren Mitgliedern in aller Kürze. Seit ihrer Gründung im Jahr 1900 hat die Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG (VBS eG) Tausende von Wohnungen gebaut, ganz ihrem ursprünglichen Auftrag gemäß: „Förderung der Genos- senschaftsmitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Woh- nungsversorgung“. Der Zusammenschluss vieler gleichgesinnter Menschen bedeutet heute eine solidarische Gemeinschaft, in der über 7.000 Mitglieder Miteigentümer von mehr als 4.300 genossenschaftlichen Wohnungen an den beiden Standorten Frankfurt a. M. und Steinbach/ Taunus sind. Zu dem in vielen Jahren gewachsenen Bestand zählen denkmalgeschützte Jahrhundertwende- bauten, kleine Reihenhäuser, funktionale Gebäudezeilen der Nachkriegszeit genauso wie mo- derne Neubauten. Zusammenhängende größere VBS-Quartiere liegen in den Frankfurter Stadt- teilen Eckenheim, Preungesheim, Ginnheim, Gutleut und Riederwald. Sowohl bei dem Thema Neubau als auch Modernisierung arbeiten wir daran, in unseren Bestän- den Klimaschutz und energetische Sanierung voranzutreiben – und setzen hinsichtlich tech- nischer Ausstattung und sicherheitsrelevanter Aspekte oft genossenschaftliche Maßstäbe für zukunftsfähigen und bezahlbaren Wohnraum. Wir sind davon überzeugt, dass nur nachhaltiges Wirtschaften die Stadt lebenswert erhält und auch die Interessen künftiger Generationen im Blick behält. Standorte Steinbach im Taunus Servicecenter Frankfurt Großer Hirschgraben 20–26 Preungesheim Servicebüro Steinbach Ginnheim Hessenring 2 Hausmeisterbüros Riederwald Riederwald 1, Am Erlenbruch 24 Riederwald 2, Schulze-Delitzsch-Str. 1 Rödelheim City Preungesheim, Homburger Landstr. 67 Rödelheim, Lohoffstr. 2 Ginnheim, Reichelstr. 50 Steinbach 1, Bahnstr. 50 Steinbach 2, Berliner Str. 58 Frankfurt am Main etreuungsbüros Seniorenwohnanlagen B Ginnheim, Reichelstr. 50 Riederwald, Schulze-Delitzsch-Str. 11 Steinbach, Birkenweg 3a
Geschäftsjahr 2020 Natürlich: Als größte Wohnungsbaugenossenschaft in der Region Frankfurt ist unser Handeln von den traditionellen Werten der Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung und Selbstverwaltung geprägt. Doch wir bieten unseren Mitgliedern noch mehr: neben lebenslangem Wohnrecht und sozial ver- träglichen Mieten auch unsere genossenschaftliche Spareinrichtung, von denen es nur einige in ganz Deutschland gibt. Die VBS-Mitglieder legen ihre Sparguthaben in die Hände der Genossen- schaft, die Genossenschaft investiert in den eigenen Immobilienbestand. Ohne Gewinnabflüsse an renditeorientierte Akteure. Mit höherer Unabhängigkeit von externen Einflüssen. Ethisch klar aufgestellt. Kennzahlen im Jahresvergleich Kennzahlen zum 31.12. 2020 2019 Mitglieder 7.442 7.340 Geschäftsanteile 446.866 451.927 Geschäftsguthaben 11.288,9 TEuro 11.611,2 TEuro Spareinlagen 29.449,6 TEuro 26.413,2 TEuro Wohnungsbestand 4.317 4.308 davon mit Mietpreisbindung 1.021 1.089 Mitarbeiter (Durchschnitt) 37 35 Bilanzsumme 192.044,6 TEuro 187.400,8 TEuro Anlagevermögen 181.506,8 TEuro 178.355,2 TEuro Eigenkapital 63.094,6 TEuro 60.891,1 TEuro Rohergebnis 16.775,3 TEuro 18.096,4 TEuro Ergebnis nach Steuern 2.835,9 TEuro 4.243,1 TEuro Jahresüberschuss 2.094,4 TEuro 3.495,5 TEuro
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Inhalt Inhalt Lagebericht 8 Bilanz zum 31. Dezember 2020 24 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 26 Anhang zum Jahresabschluss 27 Zusammengefasstes Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 38 Bericht des Aufsichtsrates 43 7
Lagebericht Lagebericht Gegenstand des Unternehmens ten. Auch in Deutschland hat die Pandemie seit Februar 2020 gesellschaftlich und wirtschaftlich zu deutlichen Gegenstand der Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt Einschränkungen geführt, wenn auch nicht in allen am Main eG (VBS eG) sind die Bewirtschaftung, Errich- Branchen. Zunehmend ist mit Beeinträchtigungen der tung, Betreuung und der Erwerb von Bauten in allen Wirtschaftsstruktur durch Insolvenzen und Entlassun- Rechts- und Nutzungsformen. Alle im Bereich der Woh- gen sowie mit geringeren Investitionen der öffentlichen nungs- und Immobilienwirtschaft, des Städtebaus und Haushalte als Folge von coronabedingten finanziel- der Infrastruktur anfallenden Aufgaben kann sie über- len Belastungen zu rechnen. Die Wohnungswirtschaft nehmen. Ferner bietet die VBS eG ihren Mitgliedern und hat sich in der Pandemie bisher allerdings als robust deren Angehörigen die Möglichkeit, von ihnen Sparein- und widerstandsfähig erwiesen. Bei der Wohnungsver- lagen im Sinne der Abgabenordnung hereinzunehmen. mietung sind bisher coronabedingt keine signifikanten Der Geschäftsbetrieb der Genossenschaft erstreckt sich Mietrückstände oder gar ein Rückgang der Wohnungs- auf die Stadt Frankfurt am Main und die unmittelbar nachfrage feststellbar. angrenzenden Stadt- und Landkreise. Im gesamten Geschäftsgebiet der Metropolregion Die VBS eG setzt mit ihrem Modell des generationenüber- Rhein-Main sind circa 5,75 Millionen Einwohner ansäs- greifenden Eigentums auf Langfristigkeit, Beständigkeit sig, wovon allein rund 760.000 auf Frankfurt entfallen. und Berechenbarkeit – ein Modell, das nicht von kurz- Bis 2035 wird für die Stadt ein Bevölkerungswachstum fristigen Trends gesteuert ist. Dies gilt für die Instand- von 6,2 Prozent prognostiziert. haltung, den Neubau, aber auch für die Vermietung Gemäß der in 2020 im Auftrag des Landes Hessen erstell- und bezieht auch neue Mitglieder und Förderer mit ein, ten Wohnungsbedarfsprognose werden bundesland- die das genossenschaftliche Modell mit unterstützen. weit bis zum Jahr 2040 zusätzlich 367.000 Wohnungen Hierdurch wird die genossenschaftliche Gemeinschaft benötigt. Diese Zahl wurde auf Basis der prognostizier- gestärkt und die VBS eG kann ihren Immobilienbestand ten Bevölkerungsentwicklung, der gesellschaftlichen adäquat instand halten und bewirtschaften. Entwicklungen sowie des durchschnittlichen Zubaus an Die Genossenschaft fördert eine hohe Bewohnerbindung Wohnungen der vergangenen Jahre berechnet. Schwer- unter anderem auch mit bezahlbaren Nutzungsgebüh- punkt des Bedarfs bildet dabei Südhessen; allein 83 Pro- ren, was sie von vielen anderen Vermietern unterschei- zent der Wohnungen, die bis 2040 in Hessen nötig sind, det und als Genossenschaft auszeichnet. Besonders die fehlen im Regierungsbezirk Darmstadt. Spareinrichtung mit dem konstanten Sparvolumen und Mit dem Ziel, die Wohnraumversorgung in Rhein-Main den attraktiven Angeboten findet bei den Mitgliedern mittel- und langfristig zu verbessern, wurde seitens und ihren Angehörigen großen Zuspruch. Die Sicherheit der hessischen Landesregierung in 2020 das Programm der Spareinlagen wird in der heutigen Zeit nicht mehr „Großer Frankfurter Bogen“ aufgelegt. Insgesamt 55 bezweifelt, die hohen Grundstücks- und Vermögens- Städte und Gemeinden, die innerhalb von maximal 30 werte in Frankfurt und Steinbach sowie das Geschäfts- Minuten mit der S- oder Regionalbahn vom Frankfurter modell sprechen für sich. Hauptbahnhof erreichbar sind, können fortan vor allem von höheren Fördersätzen in bestimmten Wohnungs- und Städtebauprogrammen profitieren. Mehr als die Geschäftsverlauf Hälfte der betroffenen Kommunen hat sich bereits für das Angebot entschieden, Teil des Großen Frankfurter Rahmenbedingungen Bogens zu sein. Nach aktuellen Angaben des Frankfurter Planungsdezer- Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (Covid-19) nats beläuft sich das flächenbezogene Wohnungsbau- weltweit ausgebreitet und zeigt seitdem bereits starke potenzial der Stadt auf fast 40.000 Wohnungen. Davon negative Auswirkungen auf die globalen Volkswirtschaf- seien Flächen für 16.500 Wohnungen kurzfristig bebau- 8
Lagebericht bar und für 9.200 Wohneinheiten sind Bebauungsplan- gelegen sogar um 8,7 Prozent und Reihenmittelhäuser verfahren im Gange; in der Entwurfsphase befinden sich kosteten rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Der soge- Potenziale für weitere 14.000 Wohnungen. nannte Vervielfältiger, der das Verhältnis von Jahres- Unterdessen ist das Bauland in Rhein-Main weiterhin nettomiete zu Kaufpreis ausdrückt, erreichte mit 33,5 knapp und teuer. Zahlreiche Wohnungsunternehmen einen neuen Höchststand. Angesichts der Preisentwick- konzentrieren sich daher auf ihre Flächenreserven bei lung stieg die Nachfrage nach kleinen Wohnungen. Dies bestehenden Grundstücken und forcieren Nachverdich- spiegelte sich auch in der kontinuierlich rückläufigen tungsprojekte, wie etwa im Wege der Aufstockung. Seit mittleren Wohnfläche wider, deren Wert zuletzt 71 Qua- Mai 2020 ist in Frankfurt ein städtischer Baulandbeschluss dratmeter betrug. in Kraft, der Investoren zu 70 Prozent vorschreibt, in wel- Die Mietpreise legten in 2020 weiter zu, wenn auch cher Mischung sie ihre Wohnprojekte realisieren müs- nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. So kostete der sen. Es gelten feste Quoten für geförderte Wohnungen, Quadratmeter einer neuvermieteten Wohnung durch- preisfreie Mietwohnungen, gemeinschaftliche Wohnfor- schnittlich 16,44 Euro, in bestehenden Mietverhältnis- men und preisreduzierte Eigentumswohnungen. Zudem sen betrug er im Durchschnitt 10,71 Euro. Bedingt durch schöpft die Stadt Frankfurt bis zu 2/3 des Planungsge- die teuren Mieten und das begrenzte Angebot verlagerte winns ab, der entsteht, wenn ein Grundstück durch neues sich die Nachfrage weiterhin auch in das Frankfurter Planungsrecht eine Wertsteigerung erfährt. Umland, wo sich allmählich gleichfalls ein Anstieg der Die hohen Bodenpreise wirken sich zunehmend auch auf Mietpreise abzeichnet. die städtischen Erbbaugrundstücke aus. Die Erbbauzin- Die Aufwendungen für den Klimaschutz im Bereich der sen steigen, infolgedessen ebenso die Mieten. Wohnungswirtschaft haben sich weiter erhöht. Beispiel- Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie führ- haft zu nennen sind hier die Bepreisung von CO²-Emis- ten auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt zu keinen sionen seit Januar 2021, die steigenden Kosten bei der merklichen Veränderungen. Die Nachfrage nach Wohn- energetischen Gebäudesanierung sowie die Austausch- raum war ungebrochen hoch. Die Leerstandsquote lag pflicht von alten Öl- und Gasheizungen. in 2020 stadtweit bei nur 0,2 Prozent. Die Finanzierungsbedingungen sind im langjährigen Bei den Immobilien war abermals ein Preisanstieg zu Vergleich weiterhin von Niedrigzinsen geprägt und tra- verzeichnen: Eigentumswohnungen verteuerten sich gen somit zur regen Investitionstätigkeit in der regiona- durchschnittlich um rund 6 Prozent, in Neubauten len Wohnungswirtschaft bei. Bestandsbewirtschaftung Die Entwicklung des VBS-Wohnungsbestandes und der anderen bewirtschafteten Einheiten in 2020 zeigt die nach- folgende Übersicht: Garagen gewerblich Sonstige Wohnungen Einstellplätze genutzte Einheiten Mieteinheiten Bestand am 31.12.2019 4.308 1.064 26 166 Zugang 2020 10 10 0 0 Abgang 2020 1 76 0 0 Bestand am 31.12.2020 4.317 998 26 166 Der gesamte Objektbestand befindet sich in Frankfurt am Main und in Steinbach/Taunus. Der Belegungsbindung unterliegen am 31.12.2020 noch 1.021 Wohneinheiten. 9
Lagebericht Auswirkungen der Coronapandemie Hier sollen im Rahmen eines Modernisierungs- und Aufstockungsprojekts 14 neue Wohneinheiten errichtet Seit Beginn der Coronakrise zu Jahresbeginn 2020 waren werden. lediglich in geringem Umfang negative Auswirkun- Weiter vorangetrieben wurde die Vor- und Entwurfs- gen auf die Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Sie planung für das gleichfalls in Ginnheim gelegene Neu- betrafen in untergeordnetem Umfang Stundungen, indi- bauvorhaben in der Reichelstraße 50a mit insgesamt 16 viduelle Vereinbarungen und Ausfälle bei Mietforderun- Wohnungen. gen sowie in Einzelfällen Verzögerungen bei laufenden Der Abstimmungsprozess für das Neubauprojekt Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen. Daher wurden „Hilgenfeld“ im Stadtteil Frankfurter Berg wurde im hinsichtlich der beobachteten Leistungsindikatoren die Berichtsjahr kontinuierlich fortgesetzt, so dass zwi- Erwartungen für den Berichtszeitraum durch die Coro- schenzeitlich Art und Umfang des Vorhabens konkrete nakrise nicht maßgeblich beeinflusst. Züge annehmen. Für die Zeit ab 2022 plant die Genossenschaft weitere Neubau- und Aufstockungsprojekte in den Stadtteilen Neubautätigkeit Ginnheim und Preungesheim sowie in Steinbach/Tau- nus. Diese Vorhaben befinden sich bereits teilweise in Neben der Instandhaltung und Modernisierung ihrer der Vorabstimmung mit den Behörden. Wohnungsbestände investierte die Genossenschaft auch in 2020 in den Bau neuer Wohnungen. Die bereits in 2019 begonnene Aufstockungsmaßnahme Reichelstraße Modernisierung/Instandhaltung 25–45 im Stadtteil Ginnheim, die mit einer energetischen Modernisierung der Bestandsgebäude einherging, wurde Den Schwerpunkt der Modernisierungsarbeiten bilden in der zweiten Jahreshälfte 2020 fertiggestellt. Hier ent- weiterhin Maßnahmen zur Verbesserung der Energie- standen insgesamt 10 neue 2- bis 4-Zimmer-Wohnun- effizienz. Um den hohen Anforderungen des Gebäude gen, die alle bereits bis August 2020 vermietet waren. energiegesetzes (GEG) gerecht zu werden, erfolgt Des Weiteren wurde im Berichtsjahr der Abriss des regelmäßig die Dämmung der Gebäudehüllflächen (Kel- Bestandsgebäudes in der Schulze-Delitzsch-Straße lerdecke, Fassade und Dach), die Installation moderner 22–28 im Stadtteil Riederwald vollzogen. An seiner Stelle Heizungsanlagen und der Einbau von Isolierglasfens- wird in den Jahren 2021 bis 2022 ein Neubau mit ins- tern. Außerdem werden bei Bedarf regenerative Energien gesamt 16 familienfreundlichen Wohnungen entstehen. genutzt, wie zum Beispiel Solarthermie und Luftwär- Ferner wurde die Planung und Vorbereitung der Neu- mepumpen. Die energetischen Komponenten werden bau- und Aufstockungsmaßnahme Hessenring 6–14 in ergänzt um die Modernisierung der Elektro- und Sani- Steinbach/Taunus mit insgesamt 22 Wohnungen abge- tärversorgungen, die Neugestaltung der Treppenhäuser schlossen, so dass die Arbeiten im ersten Quartal 2021 und Außenanlagen und – soweit möglich – durch den werden beginnen können. Gleiches gilt für die Maßnahme Anbau von Balkonen. Damit führen Modernisierungs- in den Objekten Mahräckerstraße 1–7, Guaitastraße maßnahmen auch immer zu einer für die Mieter spür- 18–24 und Reichelstraße 10–16 in Frankfurt-Ginnheim. baren Steigerung des Wohnkomforts. 10
Lagebericht Grundsätzlich strebt die Genossenschaft bei Vollmoder- Außerdem wurden im Berichtsjahr in verschiedenen nisierungen energetisch mindestens die Grenzwerte für Siedlungsbezirken wiederum einzelne, aufgrund von Neubauten gemäß jeweils gültigem GEG an. Mieterwechseln freigewordene Wohnungen im Sinne Mit Blick auf die konkurrierenden Wohnungsanbieter im des aktivierungspflichtigen Herstellungsaufwandes Raum Frankfurt tragen umfangreiche Modernisierungs- modernisiert. Diese Modernisierungen beinhalten in maßnahmen auch maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit erster Linie die Änderung des Wohnungsgrundrisses, der Genossenschaft bei und stellen die langfristige Ver- den Anschluss an eine vorhandene Zentralheizung mietbarkeit des Immobilienbestandes sicher. beziehungsweise den Einbau einer Etagenheizung, die Der Tabelle „Modernisierungsprojekte (Fremdkosten)“ Erneuerung des Bades sowie die Installation einer neuen können die im Berichtsjahr durchgeführten Projekte Elektrounterverteilung. entnommen werden. Modernisierungsprojekte (Fremdkosten) Kosten Liegenschaft Maßnahme TEuro Kölner Straße 18–24 Vollmodernisierung 2.568 Reichelstraße 25–45 Vollmodernisierung 3.390 Reichelstraße 10–16/ Mahräckerstraße 1–7/ Vollmodernisierung 793 Guaitastraße 18–24 Mahräckerstraße 2–10 Balkonanbau 324 Abschlussarbeiten Modernisierungen aus 2019 342 Modernisierung einzelner Wohnungen und Wiederherrichtung 1.695 nach Mieterwechsel in verschiedenen Liegenschaften und Sonstiges 9.112 11
Lagebericht Zur Erhaltung des Gebäudebestandes und Vermeidung enthalten waren Fremdleistungen von Handwerkern in etwaiger Instandhaltungsstaus hat die Genossenschaft Höhe von 5.138 TEuro (im Vorjahr 3.944 TEuro) und im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Maßnah- Eigenleistungen der Techniker und Regiearbeiter in men in Form von Kleinreparaturen, laufender Instand- Höhe von 1.284 TEuro (im Vorjahr 986 TEuro). haltung sowie Austausch nicht mehr zeitgemäßer Großprojekte, die innerhalb des Berichtsjahres durch- Ausstattungen ergriffen. geführt wurden, sind der Aufstellung „Instandhaltungs- Die Aufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf projekte (Fremdkosten)“ zu entnehmen. insgesamt 6.422 TEuro (im Vorjahr 4.930 TEuro). Darin Instandhaltungsprojekte (Fremdkosten) Kosten Liegenschaft Maßnahme TEuro - Brandschutzertüchtigung 73 - Erneuerung Gasgeräte 30 - Umgestaltung Außenanlagen/Müllplätze 66 Diverse - Feuerwehrstellplätze 164 - Umbau Aufzugstüren Seniorenwohnanlage 55 - Instandhaltung Verwaltungsgebäude 706 Sonstiges (Verkehrssicherung, Kanalsanierungen, Budget Mietervertreter usw.) 43 in verschiedenen Liegenschaften Modernisierung einzelner Wohnungen und Wiederherrichtung 2.117 nach Mieterwechsel in verschiedenen Liegenschaften Lfd. Instandhaltung 1.884 5.138 12
Lagebericht Vermietung Die Wohnungssuche für Menschen mit geringen und Unbewohnt waren zum Stichtag 31.12.2020 34 Woh- mittleren Einkommen bleibt im Ballungsraum Rhein- nungen (2019: 88). Die Gesamtleerstands-Quote betrug Main auch im Jahr 2020 unverändert schwierig. Die somit lediglich 0,79 Prozent. Nach Abzug der zum Stich- Nachfrage nach bezahlbaren Genossenschaftswohnun- tag bereits weitervermieteten 24 Wohnungen ergibt sich gen ist konstant hoch. Nach wie vor sind wohnungs- eine reale Leerstands-Quote von 0,23 Prozent. Ein großer bezogene Ausstattungsmerkmale, insbesondere Lage, Teil der Leerstände beruht auf Modernisierungen sowie Größe, Ausstattung und Preis, die entscheidenden Kri- wohnungsbezogenen Instandsetzungsmaßnahmen, die terien bei der Wohnungssuche. Das Interesse an moder- infolge starker Abnutzung und nicht mehr zeitgemäßen nisierten Wohnungen und Neubauwohnungen ist sehr Inventars bei einem Mieterwechsel erforderlich wur- groß. Sowohl kleinere Wohnungen mit entsprechend den. Alle Maßnahmen dienen der Zukunftsfähigkeit und günstiger Miete als auch Wohnungen mit deutlich über nachhaltigen Vermietbarkeit der Wohnungen. 80 Quadratmetern Wohnfläche sind stark nachgefragt. Die je Quadratmeter Wohnfläche zu zahlende Netto- Die Genossenschaft profitiert daher von ihrem breit kaltmiete lag durchschnittlich bei 6,71 EUR/m² (2019: gefächerten Wohnungsangebot genauso wie von ihrer 6,60 EUR/m²), die Bruttokaltmiete bei 8,78 EUR/m² nachfrageorientierten Neubautätigkeit. (2019: 8,77 EUR/m²). Die Erhöhung beruht auf ange- Im Berichtsjahr endeten 246 Dauernutzungsverträge passten Wiedervermietungsmieten nach Mieterwechsel. (2019: 205), so dass die Fluktuationsrate 5,7 Pro- Das für das Berichtsjahr geplante turnusmäßige Miet- zent (2019: 4,76) betrug. Dem stehen 308 Neueinzüge erhöhungsverlangen auf Basis der genossenschaftlichen gegenüber. Zu den wesentlichen Ursachen für die Fluk- Mietpreisrichtlinie wurde aufgrund der Coronapandemie tuation zählen: Tod des Mieters, die Umsiedlung in ein nicht durchgeführt. Alten- oder Pflegeheim und ein veränderter Flächenbe- darf, beispielsweise wegen des Zusammenzugs mit der Partnerin/dem Partner. Durchschnittsmieten je Quadratmeter Wohnfläche und Monat (EUR/m²) 2020 EUR p.m. 2019 EUR p.m. 2018 EUR p.m. Nettokaltmiete 6,71 6,60 6,52 kalte Betriebskosten 2,07 2,17 2,15 Bruttokaltmiete 8,78 8,77 8,67 13
Lagebericht Spareinrichtung Ein weiterer Schwerpunkt lag auch im Berichtsjahr erneut auf der Stärkung der genossenschaftseigenen Spareinrichtung. Der im Berichtszeitraum noch einmal gestiegene Einlagenbestand zeigt die Bedeutung der Spareinrichtung für die sparenden Mitglieder und deren Angehörige, aber auch für die Genossenschaft. Erstere profitieren von einem attraktiven Zinsangebot im Rah- men der Sparangebote, während die Genossenschaft selbst durch die Spareinlagen mehr Unabhängigkeit von Finanzierungsinstituten erreicht. Mitgliedschaft Die Anzahl der verbleibenden Genossenschaftsmit- glieder ist mit 7.442 Mitgliedern im abgeschlossenen Geschäftsjahr wieder leicht gestiegen. Im Schnitt beste- hen die Mitgliedschaften unverändert 18 Jahre, wobei das Durchschnittsalter der Mitglieder rund 54 Jahre beträgt. Altersstruktur Mitgliedschaft Alter in Jahren Anteil (%) Dauer in Jahren Anteil (%) unter 30 7,7 unter 10 41,2 30 bis 60 58,3 10 bis 30 36,7 über 60 34,0 über 30 22,1 Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist traditionell von langer Dauer – in Einzelfällen sogar über 50 Jahre. Zur Stärkung der genossenschaftlichen Basis ist es wichtig und unser definiertes Ziel, weiterhin junge Menschen anzu- sprechen und sie von den Vorteilen des genossenschaftlichen Wohnens zu überzeugen. 14
Lagebericht Darstellung der Lage 236 TEuro erhöht und betragen nun 6.254 TEuro. Dies resultiert aus dem Anstieg der Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 236 TEuro. Grund dafür sind Ertragslage die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen, die über die Restnutzungsdauer abgeschrieben werden. Auch Im Geschäftsjahr 2020 hat die Genossenschaft einen Jah- für die kommenden Jahre sind umfangreiche Investi- resüberschuss in Höhe von 2.095 TEuro erwirtschaftet. tionen vorgesehen, daher wird sich diese Entwicklung Das entspricht einem Rückgang von 1.400 TEuro gegen- fortsetzen. über dem Vorjahr. Damit liegt das Ergebnis auch unter Für Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind der Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2020. 2.613 TEuro angefallen. Das entspricht einem Rück- Die Umsatzerlöse belaufen sich auf 28.377 TEuro und gang um 253 TEuro gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind gegenüber dem Vorjahr um 685 TEuro gestiegen. profitiert die Genossenschaft – trotz des Anstiegs der Hierbei haben sich die Sollmieterträge um 433 TEuro Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Investitions- auf 20.706 TEuro erhöht. Die Berechnung der Grund- maßnahmen – weiterhin von der aktuellen Zinsentwick- mieten erfolgt nach transparenten Grundregeln, wel- lung bei Neuaufnahmen und Anschlussfinanzierungen. che die Genossenschaftsorgane festgelegt haben. Diese Aber auch der wiederum gestiegene Einlagenbestand berücksichtigen die wirtschaftliche Situation der Genos- der eigenen Spareinrichtung zeigt, dass hier im Rah- senschaft und garantieren den Mitgliedern langfristig men der genossenschaftlichen Selbsthilfe ein effekti- sozialverträgliche Mieten spürbar unterhalb der Markt- ves Refinanzierungsinstrument zur Verfügung steht. mieten. Die Genossenschaft nimmt eine regelmäßige Die für Zinsen auf Spareinlagen im Geschäftsjahr ange- Überprüfung der Grundmieten gemäß diesen Grundre- fallenen 182 TEuro werden demnach nicht an Banken geln vor. Das für 2020 turnusmäßige Mieterhöhungsver- oder andere Finanzierungsinstitute, sondern wieder an langen wurde aufgrund der Coronapandemie allerdings die Sparer ausgezahlt, das heißt an Genossenschafts- ausgesetzt, wodurch die Genossenschaft freiwillig auf mitglieder oder deren Angehörige. Erträge von rund 310 TEuro verzichtet hat. Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leis- tungen sind gegenüber dem Vorjahr um 1.233 TEuro auf Vermögenslage 12.964 TEuro gestiegen. Dabei haben sich die abge- rechneten Betriebskosten um 25 TEuro auf 7.192 TEuro Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um erhöht. Die umfangreichen energetischen Sanierungs- 4.644 TEuro auf einen Wert von 192.045 TEuro erhöht. maßnahmen der Genossenschaft reduzieren den Ener- Das Anlagevermögen auf der Aktivseite ist zum Bilanz- giebedarf nachhaltig, obwohl diese teilweise mit neuen stichtag um 3.152 TEuro gegenüber dem Vorjahr ange- Betriebskostenpositionen für Wartung und Unterhaltung wachsen. Das entspricht einem Anteil von 94,5 Prozent der eingesetzten Anlagen verbunden sind. Die Instand- am Gesamtvermögen. Bei den immateriellen Vermö- haltungskosten sind um 1.194 TEuro auf 5.138 TEuro gensgegenständen und Sachanlagen beträgt der inves- gestiegen. Ursächlich hierfür sind – neben pandemie- titionsbedingte Zugang 11.357 TEuro. Dem stehen bedingten Mehraufwendungen – Baukostensteigerun- hauptsächlich planmäßige Abschreibungen in Höhe gen sowie eine größere Anzahl an Wohnungen, die nach von 6.254 TEuro gegenüber. Auszug ohne aufwendige Instandsetzungen nicht mehr Das Umlaufvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr vermietbar gewesen wären. um 1.494 TEuro erhöht und ist nun mit 5,5 Prozent am Der Personalaufwand beläuft sich auf 3.207 TEuro und Gesamtvermögen beteiligt. hat sich gegenüber dem Vorjahr mit einem Minus von Auf der Passivseite ist das Eigenkapital um 2.204 TEuro 97 TEuro nur geringfügig verändert. Die Abschrei- gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ursächlich dafür sind bungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und der Jahresüberschuss in Höhe von 2.095 TEuro abzüg- Sachanlagen haben sich gegenüber dem Vorjahr um lich der Dividendenausschüttung für das Vorjahr in 15
Lagebericht Höhe von 223 TEuro sowie die Zunahme der Geschäfts- jahr um 2.135 TEuro erhöht. Dabei sind die Verbind- guthaben um 331 TEuro. Die Eigenkapitalquote ist um lichkeiten aus der Dauerfinanzierung um 901 TEuro 0,4 Prozent auf 32,9 Prozent angestiegen. gestiegen. Der Bestand der Spareinlagen ist deutlich um Die Rückstellungen haben sich gegenüber dem Vor- 3.036 TEuro auf 29.450 TEuro angewachsen und deckt jahr um 306 TEuro erhöht. Gemäß versicherungsma- damit – ganz im Sinne genossenschaftlicher Selbsthilfe thematischem Gutachten wurden hierbei 425 TEuro den – über 25 Prozent der gesamten Verbindlichkeiten. Der Pensionsrückstellungen zugeführt. Der Anteil der Rück- Anteil der Verbindlichkeiten am Gesamtkapital beträgt stellungen am Gesamtkapital beträgt 6,2 Prozent. 61,0 Prozent. Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum Vor- Finanzlage Die Kapitalflussrechnung zeigt, dass die Mittelzuflüsse keit mehr als ausgleichen. Der Finanzmittelbestand hat von 9.000 TEuro aus der laufenden Geschäftstätigkeit sich demnach zum Bilanzstichtag um 1.032 TEuro auf und 3.083 TEuro aus der Finanzierungstätigkeit die Mit- 1.967 TEuro erhöht. telabflüsse von 11.051 TEuro aus der Investitionstätig- Kapitalflussrechnung 2020 2019 TEuro TEuro Jahresüberschuss 2.095,4 3.495,5 Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit (A) + 8.999,9 + 13.575,2 Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (B) – 11.050,5 - 19.111,9 Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (C) + 3.082,9 + 3.390,6 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes 1.032,3 - 2.146,1 (= A + B + C) Finanzmittelbestand am 01.01. 934,2 3.080,3 Finanzmittelbestand am 31.12. 1.966,5 934,2 Bei geordneter Finanzlage konnte die Genossenschaft dem Finanzmittelbestand und verfügbarer Kreditlinien im Berichtsjahr ihre finanziellen Verpflichtungen umfas- in Höhe von 8 MEuro hält sie dazu Eigentümergrund- send erfüllen. Die Zahlungsbereitschaft war jederzeit schulden (rund 11,6 MEuro) vor. Insgesamt sichert die gewährleistet. Genossenschaft so mindestens 39 Prozent ihres gesam- Gemäß ihrer Geschäfts- und Risikostrategie besitzt die ten Einlagenbestandes ab. Genossenschaft für den Fall eines außergewöhnlich großen Abflusses von Spareinlagen zusätzliche Optio- nen zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung. Neben 16
Lagebericht Finanzielle Leistungsindikatoren Wichtige finanzielle Leistungsindikatoren sind die Kapi- (Buchwerte der Grundstücke mit Wohn-, Geschäfts- und taldienstdeckung (Objektfinanzierung zu Sollmieten anderen Bauten zu Sollmieten). Diese stellen sich für die abzüglich Erlösschmälerungen), die Investitionen im Genossenschaft im Fünfjahresvergleich wie folgt dar: Bestand (Instandhaltungs- und Modernisierungskosten zu Wohn- und Nutzfläche) und der Mietenmultiplikator 2020 2019 2018 2017 2016 Kapitaldienstdeckung [%] 30,8 30,7 32,2 29,8 32,4 Investitionen im Bestand [€/qm] 47,27 72,87 57,90 53,83 46,92 Mietenmultiplikator 8,6 8,7 8,1 7,9 7,7 Bei einem konservativ angesetzten Mietenmultiplikator von 12 ergeben sich daraus stille Reserven in Höhe von annähernd 71 MEuro. Risiko- und Chancenbericht rung – die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken – getroffen werden. Ein integriertes Risiko-Reporting Risiken der zukünftigen Entwicklung liefert dabei quartalsweise Informationen zur Risikobe- Compliance wertung an Vorstand, Abteilungsleitung und Aufsichts- rat. Das Risikomanagement der Genossenschaft ist ein Sowohl die von der Bundesanstalt für Finanzdienst- wesentlicher Bestandteil der Unternehmenssteuerung leistungsaufsicht (BaFin) definierten „Mindestanfor- und darauf ausgerichtet, die dauerhafte Zahlungsfä- derungen an das Risikomanagement – MaRisk“ als higkeit und damit die langfristige Existenz des Unter- auch die vom GdW Bundesverband deutscher Woh- nehmens sicherzustellen. Sämtliche Komponenten nungs- und Immobilienunternehmen e. V. erarbeiteten des Risikomanagements sind in einem Risikohand- Compliance-Regelungen setzt die Genossenschaft im buch zusammengefasst, dessen zentraler Bestandteil Rahmen des Risikohandbuchs um. Neben den geltenden die Geschäfts- und Risikostrategie des Vorstandes ist. gesetzlichen Bestimmungen sind unternehmensinterne Diese beinhaltet neben der Unternehmensanalyse eine Richtlinien und Anweisungen Bestandteil des Compli- Vielzahl von Strategieprozessen zur Vermeidung von ance-Management-Systems, das regelmäßig überprüft bestandsgefährdenden, entwicklungsbeeinträchtigen- und aktualisiert wird. Es bietet auch die Möglichkeit den und reputationsschädigenden Risiken sowie insbe- für Mieter, Mitglieder, Beschäftigte und Dritte, über sondere zur Steuerung der Risikotragfähigkeit. einen geschützten Kommunikationskanal Hinweise auf Die gemäß der Geschäfts- und Risikostrategie rele- Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben. vanten Unternehmensrisiken unterliegen einer fortlau- Eine unabhängige interne Revision, die durch die Treu- fenden Überwachung. Dazu werden in verschiedenen handgesellschaft für die Südwestdeutsche Wohnungs- Beobachtungsbereichen Risikoindikatoren, die zum Bei- wirtschaft mbH (TdW südwest) wahrgenommen wird, spiel zu einer Störung der Vermietung oder zu Mietmin- prüft die Aktivitäten der Genossenschaft auf der Grund- derungen führen könnten, ermittelt und bewertet. Dies lage eines risikoorientierten Prüfungsansatzes. Die gewährleistet ein hohes Maß an Transparenz und bildet Basis hierfür ist ein entsprechender Revisionsplan. Über die Grundlage für Entscheidungen, die zur Risikosteue- die Prüfungsfeststellungen und etwaigen Mängel erhält 17
Lagebericht der Vorstand zeitnah einen Bericht, aus dem die not- Risiken und sonstige Risiken mit einem wesentlichen wendigen Maßnahmen abgeleitet werden. Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Die Aktualisierung und Weiterentwicklung des Risiko- bestehen nach derzeitigem Kenntnisstand auch für den managements und des Compliance-Systems ist eine Prognosezeitraum sowie die überschaubare Zukunft laufende, mit hoher Priorität verfolgte Management- nicht. aufgabe. Dies vorausgeschickt werden die Risiken im Einzelnen wie folgt bewertet: Wie bereits in den vergangenen Jahren wirkten sich die Risikoanalyse Fluktuation und die Veränderung der Bevölkerungs- struktur nicht spürbar auf die von der Genossenschaft Aus der anhaltenden Coronapandemie ist mit geringen bewirtschafteten Quartiere beziehungsweise Stadtge- Risiken für die Geschäftsentwicklung und den zukünf- biete aus. Aufgrund der stabilen städtebaulichen und tigen Geschäftsverlauf der Genossenschaft zu rechnen. sozialen Entwicklung dieser Gebiete mit weiterhin stei- Zu nennen sind mögliche Risiken aus der Verzögerung genden Einwohnerzahlen, der nachhaltig gesicherten von Planungs- und Genehmigungsverfahren, bei der Wettbewerbsposition und der ebenso wirtschaftlichen Durchführung von Instandhaltungs-, Modernisierungs- wie fairen Mietpreisgestaltung sind in den nächsten und Baumaßnahmen verbunden mit dem Risiko von beiden Jahren zwar grundsätzlich keine erhöhten Leer- Kostensteigerungen und der Verzögerung von geplan- stands- und Fluktuationszahlen mit korrespondieren- ten Einnahmen. Mögliche Mietausfälle betreffen vor den Mietausfällen zu erwarten, jedoch könnten exogene allem den Bereich der Gewerbemietverhältnisse. Effekte bedingt durch die Coronapandemie sich dahin- Der Vorstand beobachtet laufend die weitere Entwick- gehend negativ auswirken. lung zur Identifikation der damit verbundenen Risiken Bei der Neuvermietung von Wohnungen und Gewerbe- und reagiert bedarfsweise - unter Zugrundelegung des einheiten erfolgt eine standardisierte Bonitätsprüfung Risikomanagementsystems des Unternehmens - mit potenzieller Mieter. Darüber hinaus stellt die Minimie- angemessenen Maßnahmen zum Umgang mit den iden- rung des Leerstands durch ein aktives Portfolio-Manage- tifizierten Risiken. Dies betrifft auch Maßnahmen zur ment ein strategisches Ziel dar, um Leerstandskosten zu Anpassung von operativen Geschäftsprozessen unter reduzieren und vorhandene Mietpotenziale zeitnah zu Nutzung aktueller technologischer Möglichkeiten. realisieren. Durch die aktive Betreuung des Portfolios Für die Genossenschaft waren für 2020 keine bestands- bis hin zu nachhaltiger Bestandsmieterpflege sichert gefährdenden Risiken erkennbar. Bestandsgefährdende die Genossenschaft langfristige Mietverhältnisse. Zudem gewährleistet das Forderungsmanagement die kontinuierlichen Zahlungseingänge und kann mögli- chen Versäumnisausfällen zeitnah entgegenwirken. Das Risiko von Mietausfällen ist nur in Einzelfällen vorhan- den. Im Berichtsjahr beliefen sich die Forderungsaus- fälle auf weniger als 1 Promille der Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung. Wesentlichen Risiken aus Zahlungsstromschwankungen und Liquiditätsrisiken ist die Genossenschaft aufgrund regelmäßiger Mieteinzahlungen nicht ausgesetzt, was sich jedoch im weiteren Verlauf der Coronapandemie ändern könnte. Grundsätzlich sind die Mieterträge durch die Nutzungs- und Mietverträge gesichert, Preisänderungsrisiken bestehen aufgrund des vielfach bestehenden Abstands zum ortsüblichen Mietpreis- 18
Lagebericht niveau nicht. Das aktuelle Mietniveau bietet kurz- und genutzt werden. Sofern dieses Verfahren zur Anwen- mittelfristig Mieterhöhungsmöglichkeiten. Ferner kann dung kommt, ist für Immobilien in guten Lagen mit der Kapitaldienst aus den regelmäßigen Zuflüssen des einer spürbaren Erhöhung der Grundsteuer zu rechnen. Vermietungsgeschäfts vertragsgemäß erfüllt werden. Die weiterhin steigenden Mieten in Frankfurt und deren Für die weitere Investitionstätigkeit verfügt die Genos- Folgeerscheinungen, wie etwa die Verdrängung von senschaft über ausreichende Liquiditäts- und Belei- Bewohnern aus einzelnen Stadtteilen, beobachtet der hungsreserven. Vorstand aufmerksam. Mit Blick auf die soziale Durch- Angesichts des Mangels an bezahlbarem Wohnraum in mischung in den Wohnquartieren ist es von zentraler Frankfurt am Main wird das Risiko aus freigezogenen Bedeutung, dass die Verdrängungseffekte nicht in dem Wohnungen einschließlich der Erstvermietung von Neu- bisherigen Tempo zunehmen und sich das Wohnungs- bauwohnraum für gering bewertet. angebot nicht einseitig zugunsten einer bestimmten Der Vorstand sieht hingegen ein Risiko in den stetig Nachfragegruppe verschiebt. steigenden Baupreisen, insbesondere im Bereich der Die kontinuierlich hohen Investitionen in die Bestände energieeffizienten Gebäudetechnik. Weitere Kosten- sichern die Werthaltigkeit der genossenschaftlichen steigerungen können sich dabei spürbar auf die genos- Immobilien und verhindern Instandhaltungsstau sowie senschaftlichen Dauernutzungsentgelte auswirken. daraus resultierende Folgekosten. Risiken ergeben sich zudem aus der seit 1. Januar 2021 gültigen CO²-Besteuerung und deren möglicherweise eingeschränkten Umlagefähigkeit. Die Genossenschaft Risikoberichterstattung in Bezug auf die hat diese Steuer in ihrem Wirtschaftsplan für die Jahre Verwendung von Finanzinstrumenten 2021 ff. berücksichtigt und ist dabei zunächst von einer Umlagefähigkeit i.H. von 50 Prozent ausgegangen. Das Anlagevermögen der Genossenschaft ist grund- Ein weiteres Kostenrisiko könnte sich aus der not- sätzlich langfristig finanziert. Bei den langfristigen wendigen Reform der Grundsteuer ergeben. Das Land Fremdmitteln handelt es sich überwiegend um Annuitä- Hessen hat in 2020 erklärt, ein „Flächen-Faktor-Verfah- tendarlehen mit einer Laufzeit von mindestens 10 Jah- ren“ umsetzen zu wollen, wonach bei der Bemessung ren. Aufgrund der Zinsfestschreibungen, der steigenden des Grundsteuerbetrags neben der Größe des Grund- Tilgungsanteile und des im langjährigen Vergleich wei- stücks auch dessen Lagequalität einzubeziehen ist. terhin niedrigen Zinsniveaus halten sich die Zinsände- Hierzu sollen bereits vorhandene Bodenrichtwertzonen rungsrisiken in beschränktem Rahmen. Zur Vermeidung 19
Lagebericht eines kumulativ auftretenden Zinsänderungsrisikos Chancen der zukünftigen Entwicklung an einem bestimmten Stichtag werden bei Anschluss- und Umfinanzierungsgeschäften stets unterschiedliche Trotz der eingetrübten Konjunkturaussichten für Hes- Zinsbindungszeiträume gewählt. Die allgemeine Zins- sen geht der Vorstand für Rhein-Main und Frankfurt entwicklung an den Kapitalmärkten wird im Rahmen des von einer fortwährend hohen Wohnraumnachfrage Risikomanagements beobachtet. aus. Ursächlich hierfür sind der prognostizierte wei- Im Berichtsjahr sind keine neuen derivativen Finanzinst- tere Anstieg der Einwohnerzahlen sowie das begrenzte rumente zur Absicherung von Zinsrisiken aus dem ope- Wohnraumangebot, insbesondere im unteren und mitt- rativen Geschäft abgeschlossen worden. leren Mietpreissegment. Hier dürfte auch in 2021 die Die Adressausfallrisiken im Wertpapierportfolio der Nachfrage das Angebot am Markt deutlich übertreffen. Genossenschaft stuft der Vorstand als sehr gering ein. Die Genossenschaft fokussiert sich weiterhin auf ihre Die Wertpapieranlagen dienen ausschließlich der Liqui- Kernkompetenzen, um an ihren Standorten Frankfurt ditätsreserve und werden nicht zu spekulativen Zwe- und Steinbach/Taunus als moderner Wohn-Dienstleister cken eingesetzt. Eine breite Streuung der Anlagen in mit einem marktgerechten Angebot zu fairen Mietkon- festverzinsliche Wertpapiere ohne Währungsrisiko und ditionen wahrgenommen zu werden. eine sorgfältige Auswahl der Emittenten garantieren ein Die Vermietungssituation ist aus Sicht des Vorstandes hohes Maß an Sicherheit. In diesem Zusammenhang hat sichergestellt. Erlösschmälerungen erwartet die Genos- der Vorstand in 2016 den Grundsatzbeschluss gefasst, senschaft nicht in außerordentlichem Umfang. Diese keine neuen Wertpapieranlagen mehr zu tätigen und dürften überwiegend auf modernisierungsbedingte die bestehenden Anlagen sukzessive zu den jeweiligen Leerstände im Zuge von Mieterwechseln zurückzufüh- Fälligkeitsterminen zurückzuführen. Die Liquiditätsre- ren sein. serve ist zwischenzeitlich über ein Geschäftskonto bei Der Wohnungsbestand wird seit vielen Jahren konti- einer Bank sichergestellt, auf das die Genossenschaft im nuierlich und in großem Umfang den sich ändernden (unwahrscheinlichen) Bedarfsfall jederzeit im Rahmen Marktgegebenheiten und -entwicklungen angepasst eines Termin- oder Kontokorrentkredits zugreifen kann. und verbessert. Die Rahmenbedingungen für diese Für das Spargeschäft sind keine wesentlichen Zinsände- nachhaltigen Investitionen in das genossenschaftliche rungsrisiken erkennbar, da den Zinsaufwendungen für Immobilienportfolio bleiben aus Sicht des Vorstandes die langfristigen festverzinslichen Spareinlagen ausrei- trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona chend zinsunabhängige Mieterträge gegenüberstehen. pandemie auch in 2021 weiterhin gut. Die Bauzinsen Bei der Bemessung der Konditionen für Spareinlagen dürften sich anhaltend auf einem im langjährigen Ver- orientiert sich die Genossenschaft am Marktumfeld. gleich niedrigen Niveau bewegen. Die Genossenschaft Regelmäßige Zins-Reportings ermöglichen das frühzei- wird die sich ihr bietenden Möglichkeiten der Inan- tige Reagieren auf Marktveränderungen. spruchnahme von Finanzierungsmitteln mit langen Die Sicherstellung der finanziellen Stabilität bei gleich- Zinsbindungszeiträumen sowie von Fördermitteln wei- zeitiger Unabhängigkeit von einzelnen Kreditgebern terhin aktiv nutzen. Dabei kommen ihr zusätzlich die hat für die Genossenschaft eine hohe Priorität. Eine positiven Rating-Beurteilungen der Bankpartner zugute. ausgewogene Mischung des Finanzierungsportfolios Die demografische Entwicklung mit der entsprechenden aus Eigen- und Fremdmitteln in Verbindung mit einer Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen – mit und breiten Streuung der Einlagenverbindlichkeiten auf viele ohne Serviceleistungen – wird bereits seit vielen Jahren Sparer sind die zentralen Bestandteile dieser Strategie. angemessen in der Geschäftspolitik berücksichtigt. Dies betrifft sowohl die Schaffung barrierearmer und -freier Wohnungen als auch den altersgerechten Umbau von Bestandswohnungen in unbewohntem Zustand. Damit kann einerseits altersbedingte Fluktuation vermindert, andererseits die steigende Nachfrage bedient werden. 20
Lagebericht Neben der Instandhaltung und Modernisierung der einzelner Haushalte auf Sparguthaben, einen leichten Wohnungsbestände setzt die Genossenschaft in 2021 Zuwachs der Spareinlagen. Diese Gelder fließen auch ebenso ihre Neubautätigkeit fort. Basis hierfür ist der zukünftig zweckgebunden in die Bestände zurück und Investitionsplan für die Jahre 2021 bis 2026. Bezüglich substituieren einen Teil des Fremdkapitalbedarfs. der konkreten Projekte wird auf die Angaben im Lage- bericht (Geschäftsverlauf) verwiesen. Bei den meisten Projekten kann die Genossenschaft auf Flächenreserven Prognosebericht bestehender Grundstücke und Gebäude zurückgrei- fen. Aus Sicht des Vorstands ist es eine große Chance, Das Angebot der Genossenschaft, dauerhaft und zu bei der Schaffung von neuem Wohnraum nicht auf den fairen Mietkonditionen zu wohnen, wird sowohl in Ankauf von teuren Grundstücken angewiesen zu sein. Frankfurt als auch in Steinbach/Taunus weiterhin stark Behutsame Quartiersentwicklungsmaßnahmen, wie nachgefragt sein. etwa durch Neubau, Anbau oder Aufstockung, bieten Für die beobachteten finanziellen und nichtfinanziellen vielfältige Möglichkeiten zur Erweiterung des genossen- Leistungsindikatoren erwartet die Genossenschaft auf schaftlichen Wohnraumangebots. Basis der Unternehmensplanung (Stand: 16.12.2020) Im Zuge der Kooperation Frankfurter Wohnungsgenos- folgende Entwicklung: senschaften ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten zur Für das Geschäftsjahr 2021 wird von steigenden Umsatz- Erweiterung des eigenen Immobilienbestandes. Hier hat erlösen aus der Hausbewirtschaftung ausgegangen. die Genossenschaft bereits einige Projekte im Blick, die Dieser Annahme liegen im Wesentlichen die Sollmieten- zum Teil auch schon Bestandteil des Investitionsplans erhöhungen im Zuge von Mieterwechseln sowie plan- sind. mäßige Mieterhöhungsverlangen (§ 558 BGB) zugrunde. All diese Investitionen sind Bestandteil der Portfolio- Gleichzeitig muss mit erhöhten Aufwendungen für Strategie und sichern die nachhaltige Vermietbarkeit die Hausbewirtschaftung infolge moderat steigender der Objekte. Nicht zuletzt bietet der Wohnungsbestand Instandhaltungskosten gerechnet werden. Gleiches gilt auch zukünftig das Mieterhöhungspotenzial, das erfor- für die Forderungen aus der Vermietung. derlich ist, um die beabsichtigten Investitionen realisie- Bedingt durch die Zugänge bei den Sachanlagen erhö- ren beziehungsweise refinanzieren zu können. hen sich auch deren planmäßige Abschreibungen. Bei Die angebotenen wohnbegleitenden Dienstleistungen, den Personalaufwendungen ist von einer Zunahme der Beratungsangebote und Kommunikationsplattformen Aufwendungen für Löhne & Gehälter, Sozialabgaben werden auch in den kommenden Jahren die Lebensqua- sowie für die Altersversorgung auszugehen. lität in den Quartieren weiter erhöhen und ausgewogene Trotz der fortdauernden Niedrigzinsphase auf den Kapi- Nachbarschaftsstrukturen unterstützen. Die Genossen- talmärkten dürften die Zinsaufwendungen für die Dau- schaft plant eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung erfinanzierungsmittel infolge der Investitionstätigkeit solcher Angebote. und des damit verbundenen Fremdkapitalbedarfs leicht Die fortdauernde Optimierung der IT-Systeme mit Blick ansteigen. Bei den Spareinlagen ist trotz der Auswir- auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ermög- kungen der Coronapandemie und des möglichen Rück- licht zugleich die Erweiterung des Angebots an digitalen griffs einzelner Haushalte auf Sparguthaben ein leichter Dienstleistungen für unsere Kunden. Dadurch soll ein Anstieg des Sparbestands und damit einhergehend der spürbarer Mehrwert gegenüber dem reinen Wohnen zu Zinsaufwendungen zu erwarten. Die Verwendung der fairen Mietpreisen generiert werden. Spargelder erfolgt analog der Vorjahre zweckgebunden Die Spareinrichtung bleibt auch in 2021 ein wesentli- im Rahmen der geplanten Instandhaltungs-, Moder- ches Element der genossenschaftlichen Selbsthilfe. Wie nisierungs- und Neubautätigkeit. Zur Sicherung ihrer bereits im Risikobericht beschrieben, erwartet der Vor- Rückzahlungsverpflichtung bei gekündigten Spareinla- stand für 2021 trotz möglicher negativer Einflüsse der gen hält die Genossenschaft eine ausreichende Menge Coronapandemie, wie etwa des möglichen Rückgriffs liquider Mittel vor. Angesichts des prognostizierten 21
Lagebericht Geschäftsverlaufs ist die Rentabilität der Spareinrich- len 3,9 MEuro auf bestandserhaltende Maßnahmen, tung gewährleistet. 20,6 MEuro auf die Modernisierung und 9,0 MEuro auf Der nach dem kaufmännischen Vorsichtsprinzip aufge- Neubauvorhaben. Für 2021 weist die Planbilanz einen stellte Wirtschaftsplan weist für das Geschäftsjahr 2021 Rückgang der Eigenkapitalquote auf 30,2 Prozent aus. einen Jahresüberschuss in Höhe von 2,50 MEuro aus, Auf Basis der mittelfristigen Wirtschafts- und Finanzpla- der sich aus folgenden wesentlichen Posten zusammen- nung für die Jahre 2021 bis 2026 ist grundsätzlich davon setzt: auszugehen, dass sich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage weiterhin positiv entwickelt und die einzel- Plan 2021 nen Geschäftsjahre mit einem Überschuss abschließen. TEUR Unter Berücksichtigung des gegenwärtig unsicheren Umsatzerlöse aus Mieten 21.518 wirtschaftlichen Umfeldes sind jedoch Prognosen mit Unsicherheiten verbunden. Die offene Dauer sowie der Instandhaltungsaufwendungen 5.180 Umfang der Maßnahmen der Bundesregierung zur Pan- Abschreibungen 6.853 demiebekämpfung machen es dabei schwierig, nega- tive Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf zuverlässig Zinsaufwendungen 2.688 einzuschätzen. Verlässliche Angaben zum Einfluss der Personalaufwand 3.631 anhaltenden Coronakrise auf die beobachteten Kenn- zahlen sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lage- berichts quantitativ daher nicht möglich. Diese hängen Die Genossenschaft fokussiert sich weiterhin auf die von dem Ausmaß und der Dauer der Beeinträchtigungen nachhaltige Entwicklung des Wohnungsbestandes durch durch das Virus und die darauffolgende wirtschaftliche umfassende Modernisierungs-, Instandhaltungs- und Erholung ab. Eine negative Abweichung bei einzelnen Neubaumaßnahmen. An- und Verkäufe von Immobilien Kennzahlen kann nicht ausgeschlossen werden. in nennenswertem Umfang sind kurz- und mittelfristig Gleichwohl ist angesichts der prognostizierten starken nicht geplant. Wohnraumnachfrage in Frankfurt am Main, der soliden Mit dem Ziel, die Vermietbarkeit der Immobilien dau- Ertragslage, der geplanten Investitionen in die Woh- erhaft sicherzustellen, wird die Genossenschaft auch nungsbestände sowie der Optimierung der Prozessab- wieder in 2021 einen Großteil der Nutzungsentgelte in läufe davon auszugehen, dass sich die Genossenschaft die Bestände reinvestieren. Als Basis dafür dienen die auch weiterhin positiv entwickelt. durchgeführte und kontinuierlich fortgeschriebene Portfolioanalyse und das daraus abgeleitete Investiti- onsprogramm der kommenden Jahre. Mit diesen zielge- richteten Investitionen wird frühzeitig bedarfsgerechter Frankfurt am Main, den 17. März 2021 Wohnraum für die Nachfragegruppen der Zukunft ge- Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG schaffen. Somit baut die Genossenschaft ihre starke Po- sition im Wettbewerb langfristig aus, bei gleichzeitiger Der Vorstand Sicherstellung einer sozialverträglichen und angemes- senen Miete. Gemäß Investitionsplan sollen in 2021 insgesamt 33,5 MEuro verausgabt werden. Hiervon entfal- Tokarski Schumacher Lenz 22
Lagebericht 23
Bilanz Bilanz zum 31. Dezember 2020 31.12.20 31.12.19 Aktiva Euro Euro Euro A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 10.278,00 12.490,69 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 174.838.461,17 173.204.244,43 mit Wohnbauten 2. Grundstücke mit Geschäfts- und 2.843.803,26 2.682.018,75 anderen Bauten 3. Grundstücke ohne Bauten 135.927,39 135.927,39 4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 831.586,77 831.586,77 5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 271.128,62 186.285,12 6. Anlagen im Bau 1.720.536,80 0,00 7. Bauvorbereitungskosten 452.604,94 181.094.048,95 613.853,72 III. Finanzanlagen 1. Wertpapiere des Anlagevermögens 400.000,00 686.190,00 2. Andere Finanzanlagen 2.556,46 402.556,46 2.556,46 Anlagevermögen insgesamt 181.506.883,41 178.355.153,33 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Unfertige Leistungen 7.287.592,18 7.462.798,97 2. Andere Vorräte 167.043,14 7.454.635,32 205.883,93 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Vermietung 248.867,40 92.721,24 2. Sonstige Vermögensgegenstände 856.580,06 1.105.447,46 337.198,76 III. Flüssige Mittel 1. Kassenbestand, Guthaben 1.966.536,41 934.212,51 bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten 1. Geldbeschaffungskosten 25,00 1.756,50 2. Andere Rechnungsabgrenzungsposten 11.125,82 11.150,82 11.110,24 192.044.653,42 187.400.835,48 24
Bilanz 31.12.20 31.12.19 Passiva Euro Euro Euro A. Eigenkapital I. Geschäftsguthaben 1. der mit Ablauf des Geschäftsjahres 269.125,00 316.875,00 ausgeschiedenen Mitglieder 2. der verbleibenden Mitglieder 11.664.406,48 11.288.964,12 3. aus gekündigten Anteilen Rückständige fällige Einzahlungen 8.500,00 11.942.031,48 5.375,00 auf Geschäftsanteile: € 7.243,52 (i.V. € 9.011,98)) II. Ergebnisrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage davon aus dem Jahresüberschuss eingestellt: 6.833.811,02 6.624.266,22 € 209.544,80 (i.V. € 349.550,56) 2. Bauerneuerungsrücklage davon aus dem Jahresüberschuss eingestellt: 1.583.472,41 1.583.472,41 € 0,00 (i.V. € 0,00) 3. Freie Rücklagen davon aus dem Jahresüberschuss eingestellt: 42.509.530,48 50.926.813,91 40.849.406,56 € 1.660.123,92 (i.V. € 2.923.208,77) III. Bilanzgewinn 1. Jahresüberschuss 2.095.448,00 3.495.505,60 2. Einstellung in die Rücklagen 1.869.668,72 225.779,28 3.272.759,33 Eigenkapital insgesamt 63.094.624,67 60.891.105,58 B. Rückstellungen 1. Rückstellung für Pensionen 11.153.444,00 10.728.600,00 2. Steuerrückstellungen 5,00 20.610,00 3. Sonstige Rückstellungen 711.902,21 11.865.351,21 810.413,03 C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber 70.338.093,90 69.090.224,50 Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten gegenüber 6.587.590,82 6.934.617,72 anderen Kreditgebern 3. Spareinlagen 29.449.624,37 26.413.238,89 4. Erhaltene Anzahlungen 7.821.305,42 7.784.241,70 5. Verbindlichkeiten aus Vermietung 816.334,53 637.515,38 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 1.732.712,50 3.434.913,22 und Leistungen 7. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern € 71.529,57 (i.V. € 69.229,00) 337.916,00 117.083.577,54 654.255,46 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 3.989,48 (i.V. € 6.149,79) D. Rechnungsabgrenzungsposten Rechnungsabgrenzungsposten 1.100,00 1.100,00 1.100,00 192.044.653,42 187.400.835,48 25
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