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Art.-Nr. 76494017 261 Gesetz- und Verordnungsblatt Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin Herausgeber: Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung 76. Jahrgang Nr. 17 Berlin, den 24. April 2020 03227 23.4.2020 Bekanntmachung der Vierten Verordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Eindämmungs- maßnahmenverordnung vom 21. April 2020. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 2126-12 23.4.2020 Bekanntmachung der Großveranstaltungsverbotsverordnung vom 21. April 2020. . . . . . . . . . . . . . . . . 269 2126-13 Abkürzungen: GVBl. = Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin, VOBl. = Verordnungsblatt Berlin Teil I bzw. Teil II, BGBl. = Bundesgesetzblatt Teil I, II bzw. III, GVABl. = Gesetz-, Verordnungs- und Amtsblatt für Berlin, GBl. = Gesetzblatt der DDR Teil I bzw. Teil II, ABl. = Amtsblatt für Berlin
262 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 Wolters Kluwer Deutschland GmbH Verlag und Vertrieb: Luxemburger Straße 449 • 50939 Köln Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Luxemburger Straße 449, 50939 Köln Postvertriebsstück • 03227 • Entgelt bezahlt • Deutsche Post AG Telefon: 0221/94373-7000, Telefax 0221/94373-72015 Kundenservice: Telefon 02631/801-2222, E-Mail: info-wkd@wolterskluwer.com Herausgeber: www.wolterskluwer.com, www.wolterskluwer.de Senatsverwaltung für Justiz, Druck: Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Druckhaus Tecklenborg, Siemensstraße 4, 48565 Steinfurt Salzburger Straße 21 – 25, 10825 Berlin Bezugspreis: Redaktion: Vierteljährlich 17,40 € inkl. Versand und MwSt. bei sechswöchiger Kündigungsfrist Salzburger Straße 21 – 25, 10825 Berlin zum Quartalsende. Im Bezugspreis ist die Mehrwertsteuer enthalten. Der angewandte Telefon: 030/9013 3380, Telefax: 030/9013 2000 Steuersatz beträgt 7% für das Printprodukt und 19% für die Online-Komponente. E-Mail: gvbl@senjustva.berlin.de Laufender Bezug und Einzelhefte durch den Verlag. Internet: www.berlin.de/sen/justva Preis dieses Heftes 3,20 € Bekanntmachung Die vom Senat von Berlin am 21. April 2020 erlassene Vierte Ver- ordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnah- menverordnung, die gemäß § 2 Absatz 1 des Gesetzes über die Ver- kündung von Gesetzen und Rechtsverordnungen vom 29. Januar 1953 (GVBl. S. 106), das zuletzt durch Artikel V des Gesetzes vom 9. November 1995 (GVBl. S. 764) geändert worden ist, am 21. April 2020 im Internet auf der Homepage des Regierenden Bürgermeis- ters-Senatskanzlei unter https://www.berlin.de/corona/massnahmen/ verordnung/ verkündet worden und nach ihrem Artikel 2 am 22. April 2020 in Kraft getreten ist, wird hiermit bekanntgemacht. Berlin, den 23. April 2020 Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek K a l a y c i
Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 263 Vierte Verordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung Vom 21. April 2020 Auf Grund des § 32 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes vom §3 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das zuletzt durch Artikel 3 des Ge- Aufenthalt im öffentlichen Raum setzes vom 27. März 2020 (BGBl. I S. 587) geändert worden ist, (1) Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur allein, im Kreise verordnet der Senat: der Angehörigen des eigenen Haushalts und zusätzlich höchstens mit einer haushaltsfremden Person gestattet. Artikel 1 Änderung der SARS-CoV-2-Eindämmungs (2) Absatz 1 gilt nicht maßnahmenverordnung 1. für Aufenthalte im öffentlichen Raum zum Zweck der Bericht- Die SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung vom erstattung durch Vertreterinnen und Vertreter von Presse, Rund- 22. März 2020, verkündet am 22. März 2020 nach § 2 Absatz 1 des funk, Film oder anderen Medien, Gesetzes über die Verkündung von Gesetzen und Rechtsverordnun- 2. für die Ausübung beruflicher, mandatsbezogener oder ehrenamt- gen vom 29. Januar 1953 (GVBl. S. 106), das zuletzt durch Gesetz licher Tätigkeiten, die im Freien erbracht werden müssen, ein- vom 9. November 1995 (GVBl. S. 764) geändert worden ist, zuletzt schließlich der jahreszeitlich bedingt erforderlichen Bewirt- geändert durch Verordnung vom 16. April 2020, die am 17. April schaftung landwirtschaftlicher, gartenbaulicher und forstwirt- 2020 ebenfalls nach § 2 Absatz 1 des Gesetzes über die Verkündung schaftlicher Flächen, von Gesetzen und Rechtsverordnungen verkündet worden ist, wird 3. für die Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und wie folgt neu gefasst: von Fahrzeugen sowie 1. Teil 4. für die Durchführung von pädagogisch begleiteten Außenaktivi- Allgemeine Verhaltensregelungen täten von Einrichtungen nach § 11, von Angeboten der teilstatio- nären und stationären Jugendhilfe sowie im Fall von Außenakti- §1 vitäten bei privater, insbesondere nachbarschaftlich organisierter Grundsätzliche Pflichten Betreuungshilfe für Kinder. Jede Person ist angehalten, die physisch sozialen Kontakte zu In diesen Fällen gilt, dass der Mindestabstand eingehalten werden anderen Menschen auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren soll, sofern dies im Rahmen der ordnungsgemäßen Nutzung oder und dabei einen Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten. Dies gilt Betätigung möglich und zumutbar ist. nicht für Ehe- oder Lebenspartnerinnen oder -partner oder Angehö- (3) Erholungspausen auf fest installierten Sitzgelegenheiten sind rige des eigenen Haushalts sowie für Personen, für die ein Sorge- bei Wahrung des Mindestabstands von 1,5 m zulässig, auf Wiesen und Umgangsrecht besteht. und Freiflächen bei Wahrung eines Mindestabstands von 5 m. Gril- len und das Anbieten offener Speisen sind nicht zulässig. Zur Ver- §2 meidung von Überfüllungen können Zugangsbeschränkungen für Einhaltung von Hygieneregeln Parks und Grünanlagen festgelegt werden. (1) In allen nachfolgend geregelten Betrieben, Einrichtungen und Angeboten sind die einschlägigen Empfehlungen des Robert §4 Koch-Instituts zum Infektionsschutz in ihrer jeweiligen Fassung zu Veranstaltungen, Versammlungen, Zusammenkünfte berücksichtigen und die Vorgaben der jeweiligen Arbeitsschutz und Ansammlungen behörden sowie wirksame Schutzvorschriften für Personal, Besu- (1) Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen, Versamm- chende sowie Kundinnen und Kunden zur Hygiene einzuhalten. lungen, Zusammenkünfte und Ansammlungen dürfen nicht stattfin- Ziele der zu veranlassenden Schutzmaßnahmen sind die Reduzie- den. Von dem Verbot des Satzes 1 ausgenommen sind Ehe- oder rung von Kontakten, der Schutz des Personals vor Infektionen sowie Lebenspartnerinnen oder -partner oder Angehörige des eigenen Haus die möglichst weitgehende Vermeidung von Schmierinfektionen halts. über Oberflächen und Gegenstände. Dies soll insbesondere durch Einhaltung der Abstandsregelung von mindestens 1,5 m Abstand zu (2) Vom Verbot des Absatzes 1 ausgenommen sind Veranstaltun- anderen Personen sowie ein verstärktes Reinigungs- und Desinfek- gen und Zusammenkünfte, einschließlich Sitzungen des Deutschen tionsregime sichergestellt werden. Weiterhin werden, falls erforder- Bundestages und seiner Ausschüsse, des Bundesrates und seiner lich, Maßnahmen zur Steuerung des Zutritts, die Vermeidung von Ausschüsse, des Abgeordnetenhauses und seiner Ausschüsse, der Warteschlangen und die Beachtung des Abstandsgebots bei An- Bundesregierung, des Senats von Berlin, des Verfassungsgerichts- sammlungen von Menschen in Wartebereichen getroffen. Die Vor- hofes von Berlin, der Bezirksverordnetenversammlungen und ihrer haltung eines Hygienekonzepts und Einhaltung der Hygienevor- Ausschüsse sowie der Auslandsvertretungen, der Gerichte, der Gre- schriften nach den Sätzen 1 bis 4 kann durch die zuständige Behörde mien und Behörden von Bund und Ländern sowie anderer Stellen überprüft werden. und Einrichtungen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen. (2) Das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung wird dringend emp- (3) Ebenso ausgenommen sind Veranstaltungen und Zusammen- fohlen, insbesondere in Einzelhandelsgeschäften und bei Kontakt künfte, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und mit Risikopersonen, um für sich und andere das Risiko von Infektio- Ordnung, der öffentlich-rechtlichen Leistungserbringung, der Ver- nen zu reduzieren. sorgung und der Gesundheitsfürsorge der Bevölkerung, der Auf- rechterhaltung des Betriebs von Wirtschaftsunternehmen, der Er- (3) Bei der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ist ab füllung von personalvertretungsrechtlichen Aufgaben oder der dem 27. April 2020 eine textile Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Arbeit von Betriebsräten dienen. (4) Ausgenommen vom Verbot des Absatzes 1 sind zudem Ver- anstaltungen und Zusammenkünfte im privaten oder familiären Be- reich von bis zu 20 Personen, sofern diese aus zwingenden Gründen
264 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 erforderlich sind. Hiervon erfasst sind insbesondere die Begleitung Publikumsverkehr geöffnet werden. Für die auf dem Zoo- bzw. Tier- Sterbender, Trauerfeiern, Taufen und Trauungen. park-Gelände gelegenen Verkaufsstellen und Gaststätten gelten die (5) Bei den nach Absatz 4 vom Verbot ausgenommenen Veranstal- §§ 6 und 6a entsprechend. tungen und Zusammenkünften haben sich die anwesenden Personen (6) Prostitutionsgewerbe im Sinne des Prostituiertenschutzgeset- in eine Anwesenheitsliste einzutragen, die mindestens die folgenden zes vom 21. Oktober 2016 (BGBl. I S. 2372), das durch Artikel 57 Angaben enthalten muss: Vor- und Familienname, vollständige An- des Gesetzes vom 20. November 2019 (BGBl. I S. 1626) geändert schrift und Telefonnummer. Die Anwesenheitsliste ist für die Dauer worden ist, dürfen weder für den Publikumsverkehr geöffnet wer- von vier Wochen nach Ende der Veranstaltung aufzubewahren und den, noch ihre Dienste außerhalb ihrer Betriebsstätte erbringen. Die der zuständigen Behörde auf Verlangen vollständig auszuhändigen. Erbringung sexueller Dienstleistungen mit Körperkontakt ist unter- Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist ist die Anwesenheitsliste zu sagt. löschen. (7) Dienstleistungsgewerbe im Bereich der Körperpflege wie (6) Für ortsfeste Versammlungen unter freiem Himmel von bis zu Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Be- 20 Teilnehmenden kann die Versammlungsbehörde bis zum Ablauf triebe dürfen weder für den Publikumsverkehr geöffnet werden noch des 3. Mai 2020 auf Antrag Ausnahmen vom Verbot des Absatzes 1 ihre Dienste anbieten. Das gilt nicht für medizinisch notwendige zulassen, sofern dies aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar Behandlungen. ist. Das zuständige Gesundheitsamt ist fachlich an der Entscheidung (8) Friseurbetriebe bleiben bis zum 3. Mai 2020 geschlossen. Ab nach Satz 1 zu beteiligen. Ab dem 4. Mai 2020 sind abweichend dem 4. Mai 2020 dürfen Friseurbetriebe ihre Dienstleistungen er- vom Verbot nach Absatz 1 ortsfeste Versammlungen unter freiem bringen. Dabei sind die Hygieneregeln nach § 2 einzuhalten. Eine Himmel von bis zu 50 Teilnehmenden unbeschadet der versamm- textile Mund-Nasen-Bedeckung ist zu tragen. lungsrechtlichen Vorschriften zulässig, soweit der Mindestabstand und die Einhaltung der Hygieneregeln nach § 2 gewährleistet sind. (9) Gewerbliche Ausflugs- und Stadtrundfahrten dürfen nicht Die Versammlungsleitung hat die Einhaltung der Vorgaben des Sat- stattfinden. zes 1 sicherzustellen. §6 (7) Kultisch-religiöse Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmen- Gaststätten und Hotels den sind ab dem 4. Mai 2020 zugelassen, wenn die räumlichen Be- (1) Gaststätten im Sinne des Gaststättengesetzes in der Fassung dingungen es zulassen und soweit der Mindestabstand und die Ein- der Bekanntmachung vom 20. November 1998 (BGBl. I S. 3418), haltung der Hygieneregeln nach § 2 gewährleistet sind. Bei der Be- das zuletzt durch Artikel 14 des Gesetzes vom 10. März 2017 rechnung der Höchstzahl der Teilnehmenden sind die für die Aus- (BGBl. I S. 420) geändert worden ist, inklusive Shisha-Bars, dürfen führung der kultisch-religiösen Handlungen unbedingt erforderlichen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Sie dürfen Speisen Personen (Gebetsvorstehende, musikalische Leitung, Hilfsdienste und Getränke zur Abholung oder zur Lieferung unter Beachtung der o.ä.) ausgenommen. Körperkontakt ist streng zu vermeiden. Dies Hygieneregeln nach § 2 anbieten. schließt auch den Kontakt bei kultischen Handlungen ein. Es dürfen (2) Hotels und andere Beherbergungsbetriebe sowie Betreiber keine Gegenstände bei der Durchführung der Veranstaltung zwi- von Ferienwohnungen dürfen keine touristischen Übernachtungen schen mehreren Personen herumgereicht werden. Absatz 5 gilt ent- anbieten. sprechend. (3) Kantinen für Betriebsangehörige sowie für Angehörige von (8) § 17a Absatz 2 des Versammlungsgesetzes in der Fassung der Bundeswehr und Polizei dürfen unter Beachtung der Hygieneregeln Bekanntmachung vom 15. November 1978 (BGBl. I S. 1789), das nach § 2 betrieben werden. zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2366) geändert worden ist, steht dem Tragen einer Mund-Na- § 6a sen-Bedeckung zum Infektionsschutz nicht entgegen. Einzelhandel (1) Verkaufsstellen im Sinne des Berliner Ladenöffnungsgesetzes 2. Teil vom 14. November 2006 (GVBl. S. 1045), das zuletzt durch Gesetz Gewerbe, Handel und sonstige Einrichtungen vom 13. Oktober 2010 (GVBl. S. 467) geändert worden ist, dürfen des gesellschaftlichen Lebens eine Verkaufsfläche von über 800 qm nicht für den Publikumsver- §5 kehr öffnen. Besondere Arten von Gewerbe- und Kulturbetrieben (2) Ausgenommen vom Verbot nach Absatz 1 sind der Einzelhan- (1) Gewerbebetriebe der folgenden Arten im Sinne der Gewerbe- del für Lebensmittel und Getränke einschließlich Spätverkaufsstel- ordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 len, Abhol- und Lieferdienste, Wochenmärkte, Apotheken, Einrich- (BGBl. I S. 202), die zuletzt durch Artikel 15 des Gesetzes vom tungen mit Sanitätsbedarf sowie zum Erwerb von Hör- und Seh 22. November 2019 (BGBl. I S. 1746) geändert worden ist, dürfen hilfen, Drogerien, Tankstellen, Waschsalons, Reinigungen, der Zei- nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden: Tanzlustbarkeiten, tungsverkauf und Buchhandel, Einzelhandel für Bau-, Gartenbau- Messen, Ausstellungen, Spezialmärkte, Spielhallen, Spielbanken, und Tierbedarf, Kfz-Handel, Fahrradgeschäfte, Handwerk und Hand Wettvermittlungsstellen und ähnliche Unternehmen. werkerbedarf und Großhandel. (2) Vergnügungsstätten im Sinne der Baunutzungsverordnung in (3) Bei der Öffnung von Verkaufsstellen gilt für die Steuerung des der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I Zutritts zur Sicherung ein Richtwert von maximal einer Person pro S. 3786) dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. 20 m2 Verkaufsfläche. Aufenthaltsanreize dürfen nicht geschaffen werden. Vorhandene Aufenthaltsangebote und Sitzgelegenheiten (3) Kinos, Theater und Konzerthäuser dürfen nicht für den Publi- sind zu entfernen oder zu sperren. kumsverkehr geöffnet werden. (4) Der Zutritt zu Einkaufszentren (Malls) ist vom Betreiber ge- (4) Museen, Gedenkstätten und ähnliche Kultur- und Bildungs- sondert zu regulieren. Dabei gilt als Richtwert die Summe der maxi- einrichtungen in öffentlicher und privater Trägerschaft dürfen ab mal zulässigen Personenzahl für alle dort befindlichen Verkaufsflä- dem 4. Mai 2020 unter Einhaltung der Hygieneregeln nach § 2 für chen. Zur Gewährleistung der Personenzahlbegrenzung darf der den Publikumsverkehr geöffnet werden. Öffentliche Bibliotheken Zugang grundsätzlich nur über einen Eingang erfolgen, sofern nicht dürfen ab dem 4. Mai 2020 unter Einhaltung der Hygieneregeln durch andere geeignete Maßnahmen sichergestellt werden kann, nach § 2 für den Leihbetrieb geöffnet werden. dass die maximal zulässige Personenzahl zu keinem Zeitpunkt über- (5) Die Außenbereiche der Zoologischen Garten Berlin AG und schritten wird. In den Wartebereichen dürfen sich nicht mehr als der Tierpark-Berlin Friedrichsfelde GmbH dürfen unter Einhaltung zehn Personen gleichzeitig aufhalten. In den zentralen Zugangs- und der Hygieneregeln nach § 2 mit Ausnahme der Tierhäuser für den Aufenthaltsbereichen dürfen keine Aufenthaltsanreize geschaffen
Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 265 werden, insbesondere sind diese von Verkaufsständen freizuhalten. handlung von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 oder Ver- Vorhandene Aufenthaltsangebote und Sitzgelegenheiten sind zu ent- dacht hierauf zu schulen. fernen oder zu sperren. (3) Krankenhäuser müssen, soweit medizinisch vertretbar, ihre §7 personellen und sonstigen Ressourcen schwerpunktmäßig für die Badeanstalten, Sportstätten und Sportbetrieb Behandlung von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 oder Verdacht hierauf einsetzen. (1) Der Betrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sport- anlagen, Schwimmbädern, Fitnessstudios, Saunen, Dampfbädern, §9 Sonnenstudios, Solarien u. ä. wird untersagt, soweit nachstehend Besuchsregelungen nichts Anderes geregelt ist. (1) Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern dürfen vorbe- (2) Von der Untersagung nach Absatz 1 ausgenommen ist das kon- haltlich des Absatzes 2 keinen Besuch empfangen. taktlose Sporttreiben auf Sportanlagen im Freien, soweit es alleine, (2) Kinder unter 16 Jahren dürfen einmal am Tag von einer nahe mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer anderen Per- stehenden Person für eine Stunde Besuch empfangen, allerdings son, ohne jede sonstige Gruppenbildung ausgeübt wird. Der Min- nicht von einer Person mit Atemwegsinfektionen. Schwerstkranke destabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten. Die Nutzung fest instal- dürfen, insbesondere zur Sterbebegleitung, Besuch von Urkunds- lierter Sportgeräte für die individuelle Fitness (z.B. Calisthenics-An- personen sowie nach ärztlicher Genehmigung von ihnen nahe lagen) bleibt weiterhin untersagt. Das Betreten der Gebäude zu dem stehenden Personen empfangen. ausschließlichen Zweck, das für die jeweilige Sportart zwingend er- forderliche Sportgerät zu entnehmen bzw. zurückzustellen, ist zuläs- (3) Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und besonde- sig. Umkleiden, Duschen, mit diesen verbundene WCs und sonstige ren Wohnformen im Sinne des Neunten Buchs Sozialgesetzbuch vom Räumlichkeiten bleiben geschlossen. Gesonderte WC-Anlagen kön- 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3234), das zuletzt durch Artikel 8 des nen geöffnet werden. Wiesen und Freiflächen der Sportanlage dürfen Gesetzes vom 14. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2789) geändert worden ausschließlich für die sportliche Betätigung genutzt werden. Sollten ist, dürfen einmal am Tag von einer Person für eine Stunde Besuch auf Grund der besonderen Beschaffenheit der Sportanlage Abstands- empfangen, allerdings nicht von Kindern unter 16 Jahren oder von regelungen nicht eingehalten werden können oder durch die Nutzen- Menschen mit Atemwegsinfektionen. Im Rahmen einer Gefähr- den tatsächlich nicht eingehalten werden, kann die Sportanlage durch dungsabschätzung für die Bewohnerinnen und Bewohner kann der die zuständige Stelle ganz oder zeitweise gesperrt werden. Betreiber der Einrichtung die Besuchsregelung nach Satz 1 ein- schränken oder ein Besuchsverbot gemäß Absatz 1 vorbehaltlich des (3) Weitere Ausnahmen von der Untersagung nach Absatz 1 können Absatzes 2 festlegen. Ein Besuchsverbot ist gegenüber der zuständi- unter Einhaltung der Vorgaben in besonders begründeten Einzelfällen gen Aufsichtsbehörde anzuzeigen. ausschließlich durch schriftliche Genehmigung der für Sport zuständi- gen Senatsverwaltung zugelassen werden. Dies gilt insbesondere für (4) Patientinnen und Patienten in Einrichtungen der Sterbebeglei- tung sowie Bewohnerinnen und Bewohner von solchen Einrichtun- a) den Trainingsbetrieb von Kaderathletinnen und -athleten an gen und Schwerstkranke und Sterbende unterliegen keinen Be- Bundesstützpunkten bzw. Paralympischen Stützpunkten in schränkungen für den Empfang von Besuch. Vorbereitung auf nationale und internationale Wettkämpfe, wenn die beantragten Trainingseinheiten für die Vorberei- (5) Gebärende dürfen sich zur Geburt in einem Krankenhaus von tung zwingend erforderlich sind, einer Person eigener Wahl begleiten lassen. Neugeborene und deren Mütter dürfen einmal am Tag von einer Person für eine Stunde Be- b) den Sportbetrieb mit Tieren, soweit dieser im Hinblick auf such empfangen, allerdings nicht von Kindern unter 16 Jahren, aus- das Tierwohl zwingend erforderlich ist, genommen Geschwister des Neugeborenen, oder von Menschen mit c) den Trainingsbetrieb von Bundesligateams und Profisport- Atemwegsinfektionen. lern und -sportlerinnen. (6) Besuche von mit der Seelsorge betrauten Personen sind, ge- (4) Soweit für die Vergabe der öffentlichen Sportanlage vor In- gebenenfalls unter Auferlegung erforderlicher Verhaltensmaßregeln, krafttreten dieser Verordnung eine andere Vergabestelle des Landes stets zulässig. Berlin zuständig war, wird die für Sport zuständigen Senatsverwal- tung diese bei der Entscheidung über eine Ausnahme beteiligen. § 10 (5) Regelungen über den Sport als Unterrichtsfach der öffent Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege lichen Schulen und Schulen in freier Trägerschaft sowie als studien- (1) Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege im Sinne des Elften bezogener Lehrbetrieb der Hochschulen gehen dieser Regelung vor. Buchs Sozialgesetzbuch – Soziale Pflegeversicherung – (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014, 1015), das zuletzt 3. Teil durch Artikel 10 des Gesetzes vom 23. März 2020 (BGBl. I S. 604) Bestimmungen für Krankenhäuser und Pflegeheime, geändert worden ist, dürfen vorbehaltlich des Absatzes 2 nicht für für Leistungen der Eingliederungshilfe den Pflegebetrieb geöffnet werden. sowie für Leistungen nach dem 8. Kapitel des SGB XII und ähnliche Einrichtungen (2) Einrichtungen der in Absatz 1 bezeichneten Art können einen eingeschränkten Betrieb für eine Notbetreuung von Pflegebedürfti- §8 gen anbieten, deren Angehörige eine berufliche Tätigkeit ausüben, Krankenhäuser die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens insbesondere (1) Krankenhäuser im Sinne des Landeskrankenhausgesetzes vom im Bereich der Gesundheit, Pflege, der öffentlichen Sicherheit und 18. September 2011 (GVBl. S. 483), das zuletzt durch Artikel 15 des Versorgung erforderlich ist oder für solche Fälle, in denen eine Be- Gesetzes vom 2. Februar 2018 (GVBl. S. 160) geändert worden ist, treuung pflegefachlich erforderlich ist und nicht anderweitig sicher- die an der Notfallversorgung teilnehmen, müssen, soweit medizi- gestellt werden kann. nisch vertretbar, grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operatio- nen und Eingriffe aussetzen, soweit dadurch personelle und sonstige § 10a Kapazitäten für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bestimmungen für Leistungen der Eingliederungshilfe COVID-19 oder Verdacht hierauf freigesetzt werden können. Die und für Leistungen nach dem 8. Kapitel des SGB XII gleiche Pflicht trifft die übrigen Krankenhäuser ab dem 25. März (1) Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und Tagesför- 2020. derstätten für Menschen mit Behinderungen (dies umfasst die Leis- (2) Krankenhäuser haben die notwendigen Maßnahmen zu tref- tungstypen BFBTS, TSHIV und TBTSB) und Angebote anderer fen, um ihr ärztliches und pflegerisches Personal unverzüglich auf Leistungsanbieter nach § 60 des Neunten Buchs Sozialgesetzbuch dem Gebiet der Intensivpflege mit Beatmungseinheiten und der Be- vom 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3234), das zuletzt durch Arti-
266 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 kel 8 des Gesetzes vom 14. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2789) ge- S. 322), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 19. Dezember ändert worden ist, dürfen nicht geöffnet werden, soweit es sich nicht 2017 (GVBl. S. 702) geändert worden ist, sind im Rahmen der Vor- um eine Notbetreuung von Menschen mit Behinderungen handelt, gaben nach Absatz 5 eingeschränkt geöffnet. Private, insbesondere 1. für die es keine andere Betreuungsmöglichkeit gibt (z.B. durch nachbarschaftlich organisierte Betreuungshilfe für bis zu drei Kin- Angehörige, in ambulanten oder besonderen Wohnformen), der ist zulässig. 2. deren Angehörige eine berufliche Tätigkeit ausüben, die für die (5) Einrichtungen der in Absatz 1 bezeichneten Art können einen Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens insbesondere im Be- eingeschränkten Betrieb für eine Notbetreuung vorrangig von Kin- reich der Gesundheit, Pflege, der öffentlichen Sicherheit und dern von Eltern anbieten, deren berufliche Tätigkeit für die Auf- Versorgung erforderlich ist oder rechterhaltung und Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens insbe- 3. für die im Einzelfall die Betreuung für die Stabilisierung des sondere im Bereich der Gesundheit, Pflege, der öffentlichen Sicher- Gesundheitszustandes dringend erforderlich ist. heit und Versorgung erforderlich ist. Über die Auswahl der Einrich- tungen und die zur Inanspruchnahme der Notbetreuung Berechtigten Von Satz 1 erster Halbsatz ausgenommen sind Werkstätten für Men- entscheidet die für das Schulwesen zuständige Senatsverwaltung. schen mit Behinderungen, die im Zusammenhang mit medizini- Im Bereich der Tageseinrichtungen und Angebote der Kindertages- schen und/oder pflegerelevanten Produkten Leistungen oder Unter- pflege wird der Betreuungsbetrieb stufenweise wiederaufgenom- stützungsarbeiten erbringen oder durchführen; hierzu zählen auch men. Dafür wird unter Berücksichtigung der epidemiologischen Wäschereien. Ebenso von Satz 1 ausgenommen sind solche Be- Situation im Land Berlin über das bisherige Angebot im Rahmen der triebsbereiche von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, die der Versorgung mit Speisen in medizinischen und/oder pflege- Notbetreuung hinaus die Gruppe der Kinder, die betreut werden relevanten Einrichtungen dienen. Die Träger, die die Notbetreuung können, erweitert. Dies umfasst insbesondere jahrgangsbezogene nach Satz 1 durchführen und die Träger der Werkstätten für Men- Gruppen und die Gruppe der Alleinerziehenden; Näheres hierzu schen mit Behinderungen, die von Satz 1 ausgenommen sind, haben regelt die für Jugend und Familie zuständige Senatsverwaltung. in allen Fällen durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass (6) Die für die Vergabe des Schulmittagessens erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln nach § 2 eingehalten und Nahkontak- Testverkostungen dürfen in den öffentlichen Schulen durchgeführt te so weit wie möglich verhindert werden. werden. (2) Leistungserbringer mit Vereinbarungen nach § 123 Neuntes § 12 Buch Sozialgesetzbuch oder § 75 Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch Gesundheits- und Pflegefachschulen und sonstige – Sozialhilfe – (Artikel 1 des Gesetzes vom 27. Dezember 2003, Einrichtungen der Berufsausbildung BGBl. I S. 3022, 3023), das zuletzt durch Artikel 11 des Gesetzes vom 14. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2789) geändert worden ist, sind (1) Gesundheits- und Pflegefachschulen sowie sonstige Einrich- zur Abwendung von Gefahren für Mitarbeitende und Leistungsbe- tungen der Berufsbildung dürfen unter Einhaltung der Hygienere- rechtigte befugt, das Personal abweichend von den Leistungsverein- geln nach § 2 für den Lehrbetrieb geöffnet werden. Näheres bestim- barungen einzusetzen. Die Grundversorgung der Leistungsberech- men die jeweils zuständigen Senatsverwaltungen. tigten ist sicherzustellen. Durch eine erhebliche Reduzierung des (2) Prüfungen dürfen unter Beachtung der Hygieneregeln nach Betreuungsumfangs in einzelnen Leistungsangeboten freiwerdendes § 2 durchgeführt werden. Personal ist von den Leistungserbringern in anderen Angeboten zum Einsatz zu bringen, um dort die Versorgung sicherzustellen. 5. Teil Bestimmungen für Einrichtungen im Bereich 4. Teil Wissenschaft und Forschung Bestimmungen für Schulen und Bildungseinrichtungen nach dem Schulgesetz und für Tageseinrichtungen § 13 und Angebote der Kindertagespflege Hochschulen nach dem Kindertagesförderungsgesetz (1) Staatliche, private und konfessionelle Hochschulen einschließ- lich ihrer Einrichtungen dürfen nicht für den Präsenzlehrbetrieb und § 11 nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Schulen und Bildungseinrichtungen nach dem Schulgesetz, Tageseinrichtungen und Angebote der Kindertagespflege (2) Hochschulen können in Wahrnehmung ihres Haus- und Direk- nach dem Kindertagesförderungsgesetz tionsrechts und in Ergänzung ihrer geltenden Pandemiepläne in (1) Öffentliche Schulen und Schulen in freier Trägerschaft ein- begründeten Ausnahmefällen Mitgliedern ihrer Hochschule unter schließlich der Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges im Sinne Beachtung der Hygieneregeln nach § 2 begrenzten Zutritt gewähren. des Schulgesetzes vom 26. Januar 2004 (GVBl. S. 26), das zuletzt (3) Zwingend erforderliche Präsenzprüfungen, einschließlich Zu- durch Artikel 1 des Gesetzes vom 9. April 2019 (GVBl. S. 255) ge- gangs- und Sprachprüfungen, können unter Beachtung der Hygiene- ändert worden ist, dürfen unter Einhaltung der Hygieneregeln nach regeln nach § 2 zugelassen werden. § 2 ab dem 27. April 2020 für den Lehrbetrieb geöffnet werden. (4) Zwingend erforderliche Praxisformate, die spezielle Labor- Näheres hierzu bestimmt die für das Schulwesen zuständige Senats- oder Arbeitsräume an den Hochschulen erfordern, können in be- verwaltung unter Berücksichtigung der Ergebnisse einer länderüber- gründeten Fällen unter Beachtung der Hygieneregeln nach § 2 greifenden Abstimmung, insbesondere die abgestufte Öffnung nach durchgeführt werden. Schularten, Schulstufen, Jahrgangsstufen und Bildungsgängen so- wie die Zulässigkeit von schulischen Veranstaltungen, die außerhalb § 14 von Schulen stattfinden. Angebote der ergänzenden Förderung und Bibliotheken Betreuung finden nicht statt. Schülerfahrten sind untersagt. Wissenschaftliche Bibliotheken und Archive dürfen unter Beach- (2) Prüfungen dürfen unter Beachtung der Hygieneregeln nach tung der Hygieneregeln nach § 2 ab dem 27. April 2020 für den § 2 durchgeführt werden. Leihbetrieb geöffnet werden. (3) Volkshochschulen, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Ju- gendverkehrsschulen, Gartenarbeitsschulen sowie freie Einrichtun- § 15 gen im Sinne des Schulgesetzes und Fahrschulen dürfen nicht ge- Botanischer Garten öffnet werden. Die Außenanlagen des Botanischen Gartens dürfen unter Einhal- (4) Tageseinrichtungen und Angebote der Kindertagespflege im tung der Hygieneregeln nach § 2 ab dem 27. April 2020 geöffnet Sinne des Kindertagesförderungsgesetzes vom 23. Juni 2005 (GVBl. werden.
Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 267 § 16 wohnenden Lebenspartners, dringende medizinische Behand- Mensen lungen oder Beistand oder Pflege schutzbedürftiger Personen. Mensen des Studierendenwerkes dürfen nicht geöffnet werden. Im Übrigen kann das zuständige Gesundheitsamt in begründeten Einzelfällen auf Antrag weitere Befreiungen erteilen. § 17 (2) § 18 gilt nicht für Personen, die zum Zweck einer mindestens Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen dreiwöchigen Arbeitsaufnahme in das Bundesgebiet einreisen (Sai- Die Regelungen der §§ 13 und 14 gelten entsprechend auch für sonarbeitskräfte), wenn am Ort ihrer Unterbringung und ihrer Tätig- die außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land Berlin, keit in den ersten 14 Tagen nach ihrer Einreise gruppenbezogen be- ungeachtet ihrer Rechtsform. triebliche Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zur Kontaktver- meidung außerhalb der Arbeitsgruppe ergriffen werden, die einer 6. Teil Absonderung nach § 18 Absatz 1 Satz 1 vergleichbar sind, sowie das Quarantänemaßnahmen Verlassen der Unterbringung nur zur Ausübung ihrer Tätigkeit ge- § 18 stattet ist. Der Arbeitgeber zeigt die Arbeitsaufnahme vor ihrem Häusliche Quarantäne für Ein- und Rückreisende, Beobachtung Beginn beim zuständigen Gesundheitsamt an und dokumentiert die ergriffenen Maßnahmen nach Satz 1. Dieses hat die Einhaltung der (1) Personen, die auf dem Land-, See- oder Luftweg aus einem Voraussetzungen nach Satz 1 zu überprüfen. Staat außerhalb der Bundesrepublik Deutschland in das Land Berlin einreisen, sind verpflichtet, sich unverzüglich nach der Einreise auf (3) § 18 gilt nicht für Angehörige der Streitkräfte und Polizeivoll- direktem Weg in die eigene Häuslichkeit oder eine andere geeignete zugsbeamte, die aus dem Einsatz und aus einsatzgleichen Verpflich- Unterkunft zu begeben und sich für einen Zeitraum von 14 Tagen tungen im Ausland zurückkehren. nach ihrer Einreise ständig dort abzusondern; dies gilt auch für Per- (4) § 18 gilt darüber hinaus nicht für Personen, die nur zur Durch- sonen, die zunächst in ein anderes Land der Bundesrepublik reise in das Land Berlin einreisen; diese haben das Gebiet des Landes Deutschland eingereist sind. Den in Satz 1 genannten Personen ist es Berlin auf unmittelbarem Weg zu verlassen. Die hierfür erforderliche in diesem Zeitraum nicht gestattet, Besuch von Personen zu empfan- Durchreise durch das Gebiet des Landes Berlin ist hierbei gestattet. gen, die nicht ihrem Hausstand angehören. (5) Die Absätze 1 bis 4 gelten nur, soweit die dort bezeichneten (2) Die in Absatz 1 Satz 1 genannten Personen sind verpflichtet, Personen keine Symptome aufweisen, die auf eine Erkrankung mit unverzüglich das für sie zuständige Gesundheitsamt zu kontaktieren COVID-19 im Sinne der dafür jeweils aktuellen Kriterien des Ro- und auf das Vorliegen der Voraussetzungen nach Absatz 1 Satz 1 bert Koch-Instituts hinweisen. hinzuweisen. Die in Absatz 1 Satz 1 erfassten Personen sind ferner § 20 verpflichtet, beim Auftreten von Krankheitssymptomen das für sie Datenübermittlung zuständige Gesundheitsamt hierüber unverzüglich zu informieren. Das für den Bezirk Reinickendorf zuständige Gesundheitsamt (3) Für die Zeit der Absonderung nach Absatz 1 Satz 1 unterliegen übermittelt zur Sicherstellung der Überwachung der häuslichen die dort genannten Personen der Beobachtung durch das Gesund- Quarantäne nach § 18 Absatz 1 Satz 1 die erforderlichen personen- heitsamt. bezogenen Daten derjenigen Rückkehrenden im Sinne von § 18 § 19 Absatz 1 Satz 1, die auf dem Luftweg am Flughafen Berlin-Tegel Ausnahmen von der häuslichen Quarantäne „Otto Lilienthal“ in das Stadtgebiet von Berlin einreisen, an das für (1) Nicht erfasst von § 18 Absatz 1 Satz 1 sind Personen, den Wohnort der betroffenen Person zuständige Gesundheitsamt. Zu diesem Zweck fordert das für den Bezirk Reinickendorf zuständige 1. die beruflich bedingt grenzüberschreitend andere Personen, Wa- Gesundheitsamt die Luftfahrtunternehmen auf, die bei ihnen vor- ren und Güter auf der Straße, der Schiene, per Schiff oder per handenen personenbezogenen Daten zu den in Satz 1 genannten Flugzeug transportieren, Personen unverzüglich zur Verfügung zu stellen. 2. deren Tätigkeit für die Aufrechterhaltung a) der Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens einschließ- § 21 lich Pflegeeinrichtungen, und von weiteren kritischen Infra- Weitergeltung des Infektionsschutzgesetzes strukturen, Die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes bleiben im Übrigen b) der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, unberührt. Das Gesundheitsamt ist insbesondere befugt, die Abson- derung nach § 18 Absatz 1 Satz 1 im Einzelfall vorzeitig zu beenden. c) der Pflege diplomatischer und konsularischer Beziehungen, d) der Funktionsfähigkeit des Rechtswesens, § 22 e) der Funktionsfähigkeit von Volksvertretung, Regierung und Übergangsvorschrift Verwaltung des Bundes, der Länder und der Kommunen oder (1) Für Personen, die sich auf Grund des § 18 Absatz 1 Satz 1 der f) der Funktionsfähigkeit der Organe der Europäischen Union SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung in der Fassung und internationaler Organisationen vom 2. April 2020 bereits in häuslicher Quarantäne befinden und die zwingend notwendig ist; die zwingende Notwendigkeit ist durch die Voraussetzungen einer Ausnahme nach § 19 Absatz 1 oder Ab- den Dienstherrn oder Arbeitgeber zu prüfen, schriftlich zu be- satz 3 erfüllen, entfällt die Verpflichtung zur häuslichen Quarantäne scheinigen, und diese Bescheinigung ist mitzuführen, vorbehaltlich des Satzes 2 mit sofortiger Wirkung. Handelt es sich um eine Ausnahme nach § 19 Absatz 1 Nummer 2 ist die zwingende 3. die sich im Rahmen ihrer Tätigkeit als Mitarbeiterinnen und Notwendigkeit der Tätigkeit durch den Dienstherrn oder Arbeitge- Mitarbeiter von Luft-, Schiffs-, Bahn- oder Busverkehrsunter- ber unverzüglich schriftlich zu bescheinigen und diese Bescheini- nehmen oder als Besatzung von Flugzeugen, Schiffen, Bahnen gung mitzuführen. und Bussen außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten haben, (2) Personen, die sich auf Grund des § 18 Absatz 1 Satz 1 der 4. die regelmäßig die Bundesgrenze zwischen Wohnort und SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung in der Fassung Arbeitsstätte überqueren (Ein- und Auspendler) oder für bis zu vom 2. April 2020 bereits in häuslicher Quarantäne befinden und die fünf Tage zwingend notwendig und unaufschiebbar beruflich die Voraussetzungen einer Ausnahme nach § 19 Absatz 2 erfüllen, veranlasst in das Bundesgebiet einreisen oder können den Zeitraum, in dem sie sich bereits abgesondert haben, 5. die sich weniger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten haben von dem in § 19 Absatz 2 vorgegebenen Zeitraum von 14 Tagen ab- oder Personen, die einen sonstigen triftigen Reisegrund haben; ziehen. Für die verbleibende Zeit der Absonderung gelten die Vor- hierzu zählen insbesondere soziale Aspekte wie etwa ein geteil- gaben des § 19 Absatz 2 Satz 1. § 19 Absatz 2 Satz 2 und 3 finden tes Sorgerecht, der Besuch des nicht im gleichen Hausstand Anwendung.
268 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 (3) Auf Personen, die sich auf Grund § 18 Absatz 1 Satz 1 der § 25 SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung in der Fassung Inkrafttreten; Außerkrafttreten; Evaluation vom 2. April 2020 bereits in häuslicher Quarantäne befinden und die (1) Diese Verordnung tritt am 23. März 2020 in Kraft; sie tritt mit nicht von den Bestimmungen in Absatz 1 oder 2 erfasst sind, findet Ablauf des 10. Mai 2020 außer Kraft. § 19 Absatz 1 Satz 2 Anwendung. (2) Der Verordnungsgeber wird fortlaufend evaluieren, ob die Voraussetzungen zur Aufrechterhaltung dieser Grundrechtsein- 7. Teil schränkungen weiter Bestand haben. Schlussvorschriften (3) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die SARS-CoV-2-Ein- dämmungsmaßnahmenverordnung vom 17. März 2020, die gemäß § 23 § 2 Absatz 1 des Gesetzes über die Verkündung von Gesetzen und Einschränkung von Grundrechten Rechtsverordnungen am 17. März 2020 verkündet wurde, zuletzt ge- Durch diese Verordnung werden die Grundrechte der Freiheit der ändert durch Verordnung vom 21. März 2020, die ebenfalls gemäß § 2 Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Frei Absatz 1 des Gesetzes über die Verkündung von Gesetzen und Rechts- zügigkeit (Artikel 11 Absatz 1 des Grundgesetzes), die Unverletz- verordnungen am 21. März 2020 verkündet wurde, außer Kraft. lichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) und der Ver- sammlungsfreiheit (Artikel 8 Absatz 1 des Grundgesetzes) einge- Artikel 2 schränkt. Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am 22. April 2020 in Kraft. § 24 Ordnungswidrigkeiten Berlin, den 21. April 2020 Ordnungswidrig im Sinne des § 73 Absatz 1a Nummer 24 des In- Der Senat von Berlin fektionsschutzgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig die in dieser Verordnung enthaltenen Gebote und Verbote nicht beachtet. Michael M ü l l e r Dilek K a l a y c i Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße bis zu 25 000 Euro Regierender Bürgermeister Senatorin für Gesundheit, geahndet werden. Pflege und Gleichstellung
Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 269 Bekanntmachung Die vom Senat von Berlin am 21. April 2020 erlassene Großveran- staltungsverbotsverordnung, die gemäß § 2 Absatz 1 des Gesetzes über die Verkündung von Gesetzen und Rechtsverordnungen vom 29. Januar 1953 (GVBl. S. 106), das zuletzt durch Artikel V des Ge- setzes vom 9. November 1995 (GVBl. S. 764) geändert worden ist, am 21. April 2020 im Internet auf der Homepage des Regierenden Bürgermeisters-Senatskanzlei unter https://www.berlin.de/corona/ massnahmen/verordnung/ verkündet worden und nach ihrem § 4 am 22. April 2020 in Kraft getreten ist, wird hiermit bekanntgemacht. Berlin, den 23. April 2020 Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek K a l a y c i
270 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020 Verordnung über das Verbot von Großveranstaltungen vor dem Hintergrund der SARS-CoV-2-Pandemie (Großveranstaltungsverbotsverordnung – GroßveranstVerbV) Vom 21. April 2020 Auf Grund des § 32 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes vom §2 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das zuletzt durch Artikel 3 des Ge- Sonstige Veranstaltungen setzes vom 27. März 2020 (BGBl. I S. 587) geändert worden ist, (1) Öffentliche Veranstaltungen in Theatern, Konzert- und Opern- verordnet der Senat: häusern dürfen bis einschließlich 31. Juli 2020 unabhängig von der §1 Zahl der Teilnehmenden nicht stattfinden. Verbot von Großveranstaltungen (2) Die Regelungen der Verordnung über erforderliche Maßnah- (1) Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen, insbesonde- men zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus re Konzerte und ähnliche Musikveranstaltungen, Messen, Volksfeste SARS-CoV-2 in Berlin vom 22. März 2020 bleiben im Übrigen un- und ähnliche Veranstaltungen sowie künstlerische Darbietungen je- berührt. der Art mit mehr als 1 000 Teilnehmenden dürfen bis einschließlich §3 31. August 2020 nicht stattfinden. Einschränkung von Grundrechten (2) Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen, insbesonde- Durch diese Verordnung werden die Grundrechte der Freiheit der re Konzerte und ähnliche Musikveranstaltungen, Messen, Volksfeste Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Freizügig- und ähnliche Veranstaltungen sowie künstlerische Darbietungen je- keit (Artikel 11 Absatz 1 des Grundgesetzes), die Unverletzlichkeit der Art mit mehr als 5 000 Teilnehmenden dürfen bis einschließlich der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) und der Versamm- 24. Oktober 2020 nicht stattfinden. lungsfreiheit (Artikel 8 Absatz 1 des Grundgesetzes) eingeschränkt. (3) Öffentliche und nichtöffentliche sportliche Veranstaltungen dürfen nur stattfinden, wenn der Austragungsort räumlich begrenzt §4 ist, eine Kontrolle des Zugangs zum Austragungsort gewährleistet Inkrafttreten, Außerkrafttreten ist und keine Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen werden. Diese Verordnung tritt am 22. April 2020 in Kraft. Sie tritt mit Veranstaltungen nach Satz 1 bedürfen einer schriftlichen Zulassung Ablauf des 24. Oktober 2020 außer Kraft. der für Sport zuständigen Senatsverwaltung. Die für Sport zuständi- ge Senatsverwaltung beteiligt das örtlich zuständige Gesundheits- Berlin, den 21. April 2020 amt. Der Senat von Berlin (4) Die Regelungen der Verordnung über erforderliche Maßnah- men zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Michael M ü l l e r Dilek K a l a y c i SARS-CoV-2 in Berlin vom 22. März 2020 bleiben im Übrigen un- Regierender Bürgermeister Senatorin für Gesundheit, berührt. Pflege und Gleichstellung
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272 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 76. Jahrgang Nr. 17 24. April 2020
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