Geweniger V. / Bohlander A. Das Pilates-Lehrbuch - Leseprobe

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Geweniger V. / Bohlander A. Das Pilates-Lehrbuch - Leseprobe
Geweniger V. / Bohlander A.
                             Das Pilates-Lehrbuch
                                              Leseprobe
                                         Das Pilates-Lehrbuch
                                    von Geweniger V. / Bohlander A.
                                     Herausgeber: Springer Verlag

                           http://www.narayana-verlag.de/b14478

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Geweniger V. / Bohlander A. Das Pilates-Lehrbuch - Leseprobe
60   Kapitel 5 · Die Übungen

         5.1      Pre-Pilates-Übungen                                  Mit zunehmender Übungserfahrung können als weitere
                                                                       Herausforderung die einstudierten Atemmuster bei den
         Pre-Pilates-Übungen sind vorbereitende Übungen, die           einzelnen Übungen umgekehrt werden (»paradox brea-
         als Grundlage für den Anfängerunterricht und das regel-       thing«).
         mäßige Training zuhause gedacht sind. In verschiedenen
         Ausgangspositionen werden die Pilates-Bewegungskate-          z Durchführung
         gorien bewusst gemacht und eingeübt. Sie sind damit in        kRückenlage
         der Prävention unerlässlich. Korrekte Anleitung und Kor-      ▬ Ruhestellung, Beine ausgestreckt oder aufgestellt
         rektur, ob verbal oder taktil, stehen im Vordergrund.           (⊡ Abb. 5.1a)
             In diesem Kapitel werden nur Übungen vorgestellt,
         die auf der Matte und nicht an den großen Geräten aus-        Variante A
5        geführt werden. Unabhängig vom motorischen Leistungs-         ▬ Hände auf den unteren Bauch legen (zwischen
         stand des Klienten können jedoch auch die klassischen           Schambein und Bauchnabel)
         großen Pilates-Geräte schon im Präventionsbereich ein-        ▬ In den Bauch atmen (Entspannungsatmung)
         gesetzt werden, da die Übungen von ihrer Grundstruktur        ▬ Durch die Nase ein- und ausatmen
         ähnlich, wenn nicht sogar identisch sind, und der Einsatz     ▬ Bauchdecke hebt und senkt sich mit der Atmung
         der Geräte zudem verstärkt Interesse oder Bewegungs-
         freude wecken kann.                                           Variante B
                                                                       ▬ Hände seitlich an die unteren Rippenbögen legen
               Wichtig             I              I                      (⊡ Abb. 5.1b)
               Die Mattenübungen sollten auch in einem Geräte-         ▬ In die Hände atmen (Pilates-Atmung)
               training für mindestens 20 Minuten fester Bestandteil   ▬ Durch die Nase ein- und durch den Mund aus-
               einer Unterrichtsstunde sein!                             atmen
                                                                       ▬ Mit der Ausatmung Bauchdecke und Rippen sinken
                                                                         lassen
         Den Teilnehmern sollte ein großes Mattenübungsreper-          ▬ Sanfte Beckenbodenspannung aufbauen: ein-
         toire vermittelt werden, das sie zuhause kompetent und          atmen, dabei den unteren Bauch flach lassen,
         konsequent anwenden können. Nur durch das mehrmals              und ausatmen
         wöchentliche selbstständige Üben entwickelt der Übende
         Körpergefühl und Körperkompetenz, das sollte das Ziel         kSitz
         sein. Dadurch bekommt das Übungsrepertoire auf der            ▬ Eine Hand auf das Brustbein legen, die andere Hand
         Matte eine besondere Bedeutung.                                 auf den unteren Bauch (⊡ Abb. 5.1c)
                                                                       ▬ Abwechselnd in den Brustkorb (in die unteren Rip-
               Wichtig             I              I                      penbögen), bzw. in en Bauch atmen
               Es wird mit eigenem Körpergewicht trainiert, daher      ▬ Eine Hand seitlich an den unteren Brustkorb legen
               richtet sich die Wiederholungsanzahl nach dem Leis-       und ein paar Atemzüge nur in diese Seite (in diese
               tungsstand der Gruppe bzw. des Einzelnen. In der Re-      Hand) atmen, dann Seitenwechsel (⊡ Abb. 5.1d)
               gel werden bis zu 10 Wiederholungen durchgeführt.
                                                                       z Bewegungskategorie
                                                                       kRückenlage: Integration Körperzentrum
                                                                       Anleitung verbal
         5.1.1    Atmung (⊡ Abb. 5.1)                                  ▬ Einatmung (Brustkorbatmung):
                                                                          –   In die Hände atmen
         Korrekte Atmung ist für Joseph Pilates die Basis aller           –   In die Matte atmen
         Bewegung ( Kap. 3.4). Die Atmung soll zielgerichtet ein-        –   Die Rippen dreidimensional öffnen
         gesetzt werden, um die Bewegung zu unterstützen und zu           –   Kontrolle der Bauchdecke: Der untere Bauch zwi-
         begleiten:                                                           schen Bauchnabel und Schambein bleibt flach
         ▬ Die Einatmung (durch die Nase) dient der Vorberei-          ▬ Ausatmung:
             tung, der Konzentration auf die folgende Bewegungs-         – Komplett ausatmen
             ausführung,                                                 – Brustbein sinken lassen
         ▬ mit der tiefen Ausatmung (durch den Mund) erfolgt             – Die Rippen sinken lassen
             die Bewegung.                                               – Die Bauchdecke fällt nach innen/fallen lassen
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5.1.1 · Atmung
                                                                                                                     61              5

 a                                                                     b

 c                                              d                                                e

⊡ Abb. 5.1 a-e. Atmung. a Entspannungsatmung, b Pilates-Atmung, c Atmung im Sitzen: in die Hände atmen; d Atmung im Sitzen: in die
Hände atmen; e Atmung mit Theraband

Anleitung taktil                                                     Fehlerbilder
▬ Im Sitz oder Stand beide Hände auf die Schulter-                   ▬ Zu flache Atmung
  blätter des Übenden legen und Hinweis »in meine                    ▬ Übertriebene Atmung
  Hände atmen« geben, um die Schulterblattbewegung
  zu unterstützen                                                    Fehlerquellen
                                                                     ▬ Verminderte Öffnung der ventralen Strukturen
Variationen                                                            (Brustmuskulatur, Gelenkverbindungen, Brustbein)
▬ Nur in den Rücken »bis zum Steißbein« atmen
▬ Diagonal atmen: rechts in den Brustkorb, links in                  Lösungsmöglichkeiten: Regression
  das Schulterblatt                                                  ▬ Hilfsmittel: Theraband
                                                                       – In das Theraband einatmen, mit dem Theraband
                                                                         ausatmen (leichten Zug aufbauen) (⊡ Abb. 5.1e)
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62   Kapitel 5 · Die Übungen

         5.1.2   Pelvic Clock (⊡ Abb. 5.2)                       ▬ Beckenkamm rechts/links: Richtung 9.00 Uhr und
                                                                   3.00 Uhr bzw. von Ost nach West bewegen (heben
         z   Ausgangsstellung                                      und senken)
         ▬ Rückenlage, Ruhestellung: Beine angewinkelt           ▬ Schambein/Rippen: Richtung 6.00 Uhr und
                                                                   12.00 Uhr bzw. von Nord nach Süd bewegen (Hohl-
         z   Durchführung                                          kreuz/flachen Rücken machen)
         ▬ Sagittale Ebene:
           – Ausatmen, dabei das Becken nach posterior kip-      Anleitung taktil
             pen, Steißbein einrollen (»LWS flach machen«)       ▬ Fingerspitzen tippen auf den Beckenkamm und zei-
             (⊡ Abb. 5.2a)                                         gen eine Bewegung von 3.00 bis 9.00 Uhr (Ost/West)
           – Einatmen, dabei das Becken nach anterior kippen     ▬ Hände umfassen den Beckenkamm und führen in
5            (»Hohlkreuz machen«) (⊡ Abb. 5.2b)                    die Bewegung von 6.00 bis 12.00 Uhr (Nord/Süd)
           – Anleitung: von Norden nach Süden bzw. von 6.00
             bis 12.00 Uhr bewegen                               Fehlerbilder
           – Mehrmals wiederholen                                ▬ Zu viel Muskelanspannung in Oberkörper und
         ▬ Transversale Ebene:                                     Beinen
           – Becken von Ost nach West bzw. von 9.00 bis          ▬ Mangelhafte Ausrichtung der Beine während der
             3.00 Uhr bewegen                                      Bewegung
           – Mehrmals wiederholen
         ▬ Mehrere Ebenen:                                       Fehlerquellen
           – Bewegungen verbinden und kreisen, dabei das         ▬ Lendenwirbelsäule/Becken:
             Becken nicht anheben, eher in die Matte drücken       – Einschränkung der physiologischen Beweglichkeit
           – Fließend atmen                                          in Flexion, Extension, Rotation
                                                                 ▬ Untere Extremität:
         z Bewegungskategorie                                      – Schlechtes Alignment in der geschlossenen Kette
         kRückenlage: Integration Körperzentrum                      (geschlossene Kette,  Kap. 8.4.2)
         Fokus: Kontrolle Körperzentrum und Mobilität in allen
         Ebenen                                                  Lösungsmöglichkeiten: Regression
                                                                 ▬ Kleiner Ball (wenig Luft!) oder Ballkissen unter das
         Anleitung verbal                                          Becken legen
         ▬ Auf dem Becken liegt eine Uhr bzw. ein Kompass;       ▬ Im Sitzen (Ball/Stuhl)
           der Nabel ist Mittelpunkt                             ▬ Im Stehen
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5.1.2 · Pelvic Clock
                                                                      63   5

 a

 b

⊡ Abb. 5.2 a, b. Pelvic Clock. Sagittale Ebene: Becken kippt a nach
posterior und b nach anterior
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64   Kapitel 5 · Die Übungen

         5.1.3   Shoulder Drops (⊡ Abb. 5.3)                     Lösungsmöglichkeiten: Regression
                                                                 ▬ Kleingerät: Roller
         z   Ausgangsstellung                                    ▬ RL auf Roller:
         ▬ Aktivierte Ausgangsstellung: Kreuzbein und Rippen       – Einatmen und Arme zur Decke ziehen, Schulter-
           flach auf der Matte                                       blätter lösen sich von dem Roller
         ▬ Beine angewinkelt                                       – Ausatmen und Schulterblätter am Roller seitlich
         ▬ Arme schulterbreit zur Decke ausgestreckt                 rechts und links herunter sinken lassen
         ▬ Daumen zeigen nach hinten, die Handflächen zu-          – Arme bleiben gestreckt
           einander
                                                                 Modifikationen: Progression
         z   Durchführung                                        ▬ Open Close:
5        ▬ Einatmen und Arme zur Decke ziehen, Schultern            – Die Arme »als wolle man den großen Ball umar-
           lösen sich von der Matte; dann                             men« nach oben halten, dann mit der Einatmung
         ▬ Ausatmen und Schulterblätter in die Matte gleiten          langsam zur Seite hin öffnen und mit der Ausat-
           lassen (⊡ Abb. 5.3a)                                       mung schließen, dabei die Schultern breit und weit
                                                                      (⊡ Abb. 5.3b)
         z Bewegungskategorie                                    ▬ Arm Arcs:
         kRückenlage: Integration Körperzentrum                    – Einatmen und Arme gestreckt nach hinten führen
         Anleitung verbal                                            (⊡ Abb. 5.3c), Brustkorb auf der Matte lassen
         ▬ Schultern breit und weit                                – Ausatmen und Arme über oben oder seitlich über
         ▬ Schlüsselbeine wachsen nach rechts und links in den       den Boden zurückführen (⊡ Abb. 5.3d)
           Raum                                                    – Anleitung verbal: »Locker die Arme über den
         ▬ Großer Abstand zwischen Schultern und Ohren               Boden ziehen, Schultern breit und weit, großer
         ▬ Zur Decke greifen                                         Abstand zwischen Schultern und Ohren«
                                                                 ▬ Windmill:
         Anleitung taktil                                          – Beide Arme zur Decke ausstrecken
         ▬ Hände des Übenden sanft nach oben ziehen                – 2-mal »Armkreuzen«: den linken Arm nach hin-
         ▬ Trainer legt seine Hand unter das Schulterblatt,          ten, rechten Arm nach unten; dann den rechten
           »Lass Deine Schulter auf meine Hand fallen«               Arm nach hinten, den linken nach unten, Hand-
                                                                     flächen zeigen jeweils nach oben (⊡ Abb. 5.3e),
         Fehlerbilder                                                anschließend
         ▬ Arme bleiben nicht gestreckt                            – 1-mal die Arme im Halbkreis über den Boden
         ▬ Falsche Armhaltung (nicht im Lot, sondern zu weit         wechseln: den linken Arm nach hinten, den rech-
           in Richtung Kopf)                                         ten Arm nach unten (⊡ Abb. 5.3f); wieder
         ▬ Kein Los-/Fallenlassen des Schulterblatts               – 2-mal »Armkreuzen«
                                                                   – 1-mal Arme im Halbkreis über den Boden wechseln
         Fehlerquellen                                             – Arme sind lang und gestreckt
         ▬ Einschränkung der Beweglichkeit in der oberen           – Anleitung verbal: »Kreuzen, kreuzen, kreisen;
           Extremität                                                Schultern breit und weit, großer Abstand zwi-
         ▬ Schlechtes Alignment in der offenen Kette (offene         schen Schultern und Ohren, großer Abstand
           Kette,  Kap. 8.4.2)                                      zwischen rechter und linker Hand, Hände von-
         ▬ Ungenügende Anbindung des Brustkorbs an das               einander wegziehen«
           Becken                                                ▬ Kleingeräte:
                                                                   – Alle Übungen auch auf dem Roller
Geweniger V. / Bohlander A. Das Pilates-Lehrbuch - Leseprobe
5.1.3 · Shoulder Drops
                                                                                                                             65   5

 a                                                                         d

 b                                                                         e

 c                                                                         f

⊡ Abb. 5.3 a-f. Shoulder Drops. a Übung. b Progression: Open Close; c, d Progression: Arm Arcs; e, f Progression: Windmill
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66   Kapitel 5 · Die Übungen

         5.1.4   Chest Lift (⊡ Abb. 5.4)                            Fehlerbilder
                                                                    ▬ Schultern werden zu den Ohren gezogen
         z   Ausgangsstellung                                       ▬ Keine Kontrolle der Bauchmuskeln (Bauchdecke
         ▬ Aktivierte Ausgangsstellung: Kreuzbein und Rippen          wölbt sich)
           flach auf der Matte
         ▬ Beine angewinkelt, Kopf ruht auf den Händen              Fehlerquellen
                                                                    ▬ Verlust der stabilen Anbindung des Kopfes an den
         z   Durchführung                                             Rumpf
         ▬ Einatmen und mit dem Ausatmen das Kinn leicht            ▬ Fehlerhafte Schulter-HWS-Organisation
           einrollen, den Kopf anheben und bis zu den Schul-        ▬ Einschränkung der physiologischen Flexionsbeweg-
           terblattspitzen hochrollen; das Becken ist leicht nach     lichkeit
5          dorsal gekippt (⊡ Abb. 5.4a)
         ▬ Einatmen, Bauchdecke dabei flach lassen, dann mit        Lösungsmöglichkeiten: Regression
           dem Ausatmen lang machen und Wirbel für Wirbel           ▬   Bei HWS-Problematik:
           abrollen                                                 ▬   Auf einem Handtuch liegen, Kopf ruht auf Handtuch
                                                                    ▬   Die Ecken fassen
         z Bewegungskategorie                                       ▬   Oberkörper mithilfe des Handtuchs aufrollen
         kRückenlage: Bauchmuskeltraining                               (⊡ Abb. 5.4b)
         Fokus: Wirbelsäulenartikulation mit Axialverlängerung
                                                                    Modifikationen: Progression
         Anleitung verbal                                           ▬ Mit dem Ausatmen hochrollen:
         ▬ Kopf aus dem Nacken ziehen, Nacken aus den                   – Einatmen, die Arme zum Becken führen
           Schultern, Kinn rollt ein und hoch                             (⊡ Abb. 5.4c)
         ▬ Faustgroßer Abstand zwischen Kinn und Brust-                 – Ausatmen und etwas höher rollen
           bein                                                         – Einatmen, die Arme in einer Linie mit den Ohren
         ▬ In größtmöglichem Bogen rollen                                 (⊡ Abb. 5.4d)
         ▬ Wirbel für Wirbel abrollen                                   – Ausatmen und etwas höher rollen
         ▬ Schultern breit und tief                                     – Einatmen, die Hände wieder an den Hinterkopf
         ▬ Die Mitte geht runter (Bauch), damit der Ober-               – Mit dem Ausatmen abrollen
           körper hochkommen kann                                   ▬ Arme seitlich hüfthoch halten:
                                                                      – Handflächen zeigen nach unten: kleine, schnelle
         Anleitung taktil                                               Pumpbewegungen von oben nach unten ausführen
         ▬ Hand unter BWS und Hochrollen führen                         (⊡ Abb. 5.4e)
         ▬ Fingerspitzen tippen auf Bauchmuskeln, um Sinken           – Daumen zeigt nach oben: gegengleich Hackbewe-
           der Bauchdecke anzuleiten                                    gungen ausführen (⊡ Abb. 5.4f)
                                                                    ▬ Kleingerät: In RL auf Roller
5.1.4 · Chest Lift
                                                                                                                         67               5

 a                                                                       d

 b                                                                       e

 c                                                                       f

⊡ Abb. 5.4 a-f. Chest Lift. a Chest Lift, b mit Handtuch, c, d Progression: mit dem Ausatmen hochrollen; e Progression: Pumpbewegungen;
f Progression: Hackbewegungen
68   Kapitel 5 · Die Übungen

         5.1.5   Dead Bug (⊡ Abb. 5.5)                             – Einatmen, dabei Hüfte beugen und ein Bein in
                                                                     90/90°-Position anheben (⊡ Abb. 5.5c)
         z   Ausgangsstellung                                      – Ausatmen und Bein wieder aufstellen
         ▬ Aktivierte Ausgangsstellung: Kreuzbein und Rippen       – Ein Bein angewinkelt (90/90°) lassen und kreisen
           flach auf der Matte                                       (⊡ Abb. 5.5d)
         ▬ Beine in Table Top Position (Hüfte, Knie 90° ge-     ▬ Leg Lowers:
           beugt), die Arme liegen seitlich neben dem Becken      – Ein Bein wird am Boden aufgestellt, das andere
                                                                    nach oben zur Decke ausgestreckt
         z   Durchführung                                         – Bein gestreckt In Richtung Boden absenken, mit
         ▬ Mit der Ausatmung die Beine abwechselnd gebeugt          Dorsalflexion der Füße, und mit Plantarflexion
           zum Boden absenken (⊡ Abb. 5.5a)                         gestreckt heben
5                                                               ▬ Bicycle:
         z Bewegungskategorie                                     – Bein gestreckt senken, gebeugt anziehen
         kRückenlage: Integration Körperzentrum und Bauch-
           muskeltraining                                       Modifikationen: Progression
         Anleitung verbal                                       ▬ Beide Beine gebeugt in Richtung Boden senken:
         ▬ Rücken lang und flach lassen                            – Beide Füße abwechselnd in Plantar-, dann in Dor-
         ▬ Großer (gleichbleibender) Abstand zwischen Becken-        salflexion
           kamm und Rippen                                         – Den rechten Fuß in Plantar-, den linken Fuß in
                                                                     Dorsalflexion, dann wechseln
         Anleitung taktil                                          – Arme seitlich am Becken oder gestreckt nach hin-
         ▬ Eine Hand unter die Wirbelsäule legen und LWS-            ten ablegen
           Position kontrollieren                               ▬ Armbewegung hinzufügen:
         ▬ Zur Selbstkontrolle ein zusammengerolltes            ▬ Beine gebeugt, Arme zur Decke gestreckt:
           Geschirrhandtuch unter die Wirbelsäule legen           – Rechten Arm nach hinten, linkes Bein nach
           (⊡ Abb. 5.5b)                                            unten in Richtung Boden senken und heben
                                                                    (⊡ Abb. 5.5e), dann wechseln
         Fehlerbilder                                             – Gleichzeitig beide Arme nach hinten und beide
         ▬ Keine Kontrolle der Bauchmuskeln (Bauchdecke             Beine Richtung Boden senken und heben
           wölbt sich)                                          ▬ Beine gestreckt, Arme zur Decke gestreckt:
         ▬ Aktivierte Ausgangsstellung der Wirbelsäule kann       – Rechten Arm und linkes Bein in Richtung Boden
           nicht gehalten werden                                    senken und heben
         ▬ Überbeanspruchung der Hüftbeuger                       – beide Arme und Beine in Richtung Boden senken
                                                                    und heben
         Fehlerquellen                                          ▬ Mit Außen-/Innenrotation der Hüfte, abwechselnd:
         ▬ Ungenügende Anbindung des Beckens an den Brust-        – Außenrotation Hüfte: Knie nach außen, Fußsohlen
           korb                                                     zusammen (⊡ Abb. 5.5f)
         ▬ Fehlende axiale Verlängerung                           – Innenrotation Hüfte: Knie zusammen, Unterschen-
         ▬ Fehlende aktive Stabilität in der Bewegung               kel öffnen (⊡ Abb. 5.5g)
                                                                  – Knie und Füße fest geschlossen, Rotation in der
         Lösungsmöglichkeiten: Regression                           Hüfte und abwechselnd nach rechts/links in Rich-
         ▬ Femur Arcs:                                              tung Boden senken, Füße bleiben in einer Linie
             – Beine gebeugt, Füße auf dem Boden aufgestellt        mit dem Rumpf (⊡ Abb. 5.5h)
             – Wirbelsäule in aktiver Ausgangsstellung          ▬ Kleingerät: Roller (⊡ Abb. 5.5i)
5.1.5 · Dead Bug
                                                                            69   5

 a                                                                      e

 b                                                                      f

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 d                                                                      h

⊡ Abb. 5.5 a-i. Dead Bug. a Beine abwechselnd senken, b Selbstkon-
trolle mit Handtuch, c, d Regression: Femur Arcs; e Progression: Arm-
und Beinkoordination; f Progression: Außenrotation; g Progression:
Innenrotation; h Progression: Beine geschlossen, Füße tippen rechts/
                                                                        i
links; i Progression: mit Roller
Geweniger V. / Bohlander A.
                                    Das Pilates-Lehrbuch
                                    Matten- und Geräteübungen für Prävention
                                    und Rehabilitation

                                    326 Seiten, geb.
                                    erschienen 2012

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