Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie - Gesundheitskompass
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Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie Meist beginnt Gicht mit einem anfallsartigen, heftigen, anhaltenden Schmerz aus heiterem Himmel. Das Grundgelenk einer Großzehe ist häufig als erstes betroffen. Selbst sanfter Druck kann bereits unerträgliche Schmerzen auslösen. Die Ursache eines solchen Gichtanfalls sind Ablagerungen von Harnsäurekristallen im Gelenk aufgrund eines chronisch erhöhten Harnsäurespiegels, der lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Da die Gicht zu den Zivilisationskrankheiten zählt und meist mit ungesunden Ernährungsgewohnheiten in Zusammenhang steht, ist sie mit Veränderungen im Lebensstil sowie im Speiseplan gut behandelbar. Erfahren Sie im folgenden Artikel, wodurch die Erkrankung entsteht, und was Sie selbst alles dazu beitragen können, um ein Fortschreiten zu verhindern und weitere Gichtanfälle zu vermeiden.
Experte/Expertin: Barbara Tayler Heilpraktikerin und Expertin für Alternativmedizin und Psychosomatik Das-Wichtigste-in-Kürze Fakten in der Übersicht Gicht – was ist das? Gicht ist eine Purinstoffwechselerkrankung, die mit einem erhöhten Harnsäurespiegel im Blut einhergeht und anfallsweise auftritt. Die Harnsäurekristalle lagern sich in Gelenken und Geweben ab und verursachen dort Schmerzen und Entzündungen Ursachen & Risikofaktoren: Fehlernährung, meist eiweiß- und purinlastig, chronische Übersäuerung, übermäßiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, strenge Diäten, (Hoch-) Leistungssport, Nierenerkrankungen, Medikamente Symptome:
akuter Gichtanfall: plötzliche, starke Schmerzen in einem Gelenk, meist Großzehengrundgelenk, mit Schwellung, Rötung und Berührungsempfindlichkeit, evtl. Fieber chronische Gicht: abwechselnd symptomlose und entzündliche Phasen, Bildung von Gichttophi, zunehmende Gelenkschmerzen und -veränderungen Diagnose und Tests: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte, Röntgen Prognose und Verlauf: unbehandelt Gefahr des chronischen Verlaufs mit Gelenkdeformation, Potenzstörungen, Nierensteine, Nierenerkrankungen bis hin zum Nierenversagen, Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall Empfohlene Ernährung: Eine anti-entzündliche Ernährung entspricht einer gesunden, vollwertigen Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollwertprodukten, fettem Fisch, Nüssen, Saaten und pflanzlichen Ölen ist. Bei Gicht ist der Verzicht auf Alkohol, Fleisch und Innereien und fructosehaltige Produkte dringend angeraten. Therapie und Prävention: Mikronährstoffe: Vitamin B, C, D, E, Magnesium, Zink, Omega 3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, z. B. in Sauerkirschextrakt Lebensstil: Stressreduktion, Abbau von Übergewicht, mäßiger Sport und Bewegung, Erhöhung der Trinkmenge Konventionelle Therapie: schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel wie Cortison, Diclofenac, Ibuprofen; Medikamente mit Wirkstoffen, die die
Harnsäureproduktion hemmen oder die Ausscheidung fördern (Benzbromaron); Änderungen in Lebensstil und Ernährung (purinarme Kost, Alkoholverzicht) Ganzheitliche Therapie: Heilpflanzen, die die Nierentätigkeit anregen und die Harnsäureausscheidung fördern (z. B. Brennnessel, Birke, grüner Hafer, Schwarzpappel, Chanca Piedra, Goldrute, Clerodendranthus spicatus), Bindung und Ausleitung der Harnsäure mit Bentonit, Entsäuerung & Entgiftung, Homöopathie Checkliste und Empfehlungen bei Gicht: Das können Sie selbst tun. . . . Was ist Gicht? Das-Wichtigste-in-Kürze Gicht in der Übersicht
anfallsweise, entzündliche und schmerzhafte Erkrankung des Purinstoffwechsels dauerhaft erhöhter Harnsäurespiegel mit Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken und Geweben Zivilisationskrankheit in den Industriestaaten aufgrund Fehlernährung und schädlichem Lebensstil, möglich auch als Begleiterkrankung überwiegend Männer betroffen, Frauen meist erst nach den Wechseljahren Gicht, in der Fachsprache Arthritis urica oder Urikopathie genannt, ist eine Erkrankung des Purinstoffwechsels, die meist anfallsartig auftritt. Bei der Labordiagnostik findet man eine deutlich erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut. Harnsäure ist das Endprodukt im Purinstoffwechsel und wird zu 80% über die Nieren ausgeschieden, der Rest über den Darm. Infolge des hohen Harnsäurespiegels lagern sich in den Gelenken, Schleimbeuteln und Sehnen sowie in der Haut und im Ohrknorpel spitze Harnsäurekristalle (Urat-Kristalle) ab, die sehr schmerzhafte Entzündungen, vor allem in den Gelenken, verursachen können. Die Folge sind dauerhafte Gelenkschäden. Allerdings können sich die Urat-Kristalle auch zunächst völlig schmerzfrei in den Nieren ablagern, ihre Filtrationsleistung beeinträchtigen und das Organ zunehmend schädigen. Diese Schädigung führt langfristig zur (dialysepfichtigen) Niereninsuffizienz bis hin zum Nierenversagen.
Hinweis Purine Purine sind für den Aufbau neuer Zellen und der Erbsubstanz erforderlich. Beim Abbau alter Zellen oder bei der Verdauung der Nahrung entsteht als Stoffwechselendprodukt Harnsäure. Besonders purinreiche Nahrungsmittel sind Fleisch- und Wurstprodukte, Meerestiere, Innereien und Hefe. Bei den pflanzlichen Nahrungsquellen sind Purine vor allem in Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen, Soja), Spargel und Kohl enthalten, jedoch ist deren Auswirkung auf den Körper – vermutlich aufgrund des hohen Mikronährstoffgehalts – weniger negativ als bei tierischen Produkten.1 Gicht zählt zu den sogenannten Wohlstandskrankheiten. Das bedeutet, dass sie in Industrieländern wesentlich weiter verbreitet ist als in Ländern, die zu den weniger entwickelten Staaten zählen und ein niedriges Bruttonationaleinkommen erzielen. Faktoren, die die Entstehung der Gicht begünstigen, sind unter anderem Überernährung, übermäßiger Fleischverzehr, Alkoholkonsum, Übergewicht sowie Bewegungsmangel. Vorkommen und Auftreten
Die Gicht zählt in den Industriestaaten zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen neben Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen. In der Gesamtbevölkerung sind etwa 2% von der Gicht betroffen. Der Anteil der Männer liegt mit 3% von der gesamten männlichen Bevölkerung höher als bei Frauen, bei denen bei weniger als 1% Gicht diagnostiziert wird. Bei Kindern kommt die juvenile Gicht äußerst selten vor. Der Erkrankungsgipfel liegt bei etwa 40-60 Jahren bei Männern. Bei Frauen tritt die Gicht meist erst 20 Jahre nach den Wechseljahren auf, da das weibliche Sexualhormon Östrogen die Harnsäureausscheidung über die Nieren erhöht. Ein zu hoher Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) kann jedoch bei 20-25% der Bevölkerung unabhängig vom Alter gemessen werden. Die Ursache liegt in der Ernährung, wie beispielsweise einer purinreichen, eiweiß- und fleischlastigen Kost, und dem Lebensstil (z. B. erhöhter Alkoholkonsum, Bewegungsmangel). Da die vermehrte Harnsäure im Blut anfangs keine Symptome auslöst, jedoch stille Entzündungen (silent inflammation) provoziert, können sich chronische Erkrankungen wie die Gicht und damit verbundene Schäden in Gelenken und Organen schleichend entwickeln. Hinweis Gicht – die Krankheit der Könige Noch im 19. Jahrhundert galt Gicht als die Krankheit der Könige. Doch natürlich erkrankten nicht nur Könige in früheren Jahrhunderten an Gicht, sondern auch andere wohlhabende Menschen, Reiche und Privilegierte, die sich auch durch ihre Ernährung und ihre mangelnde
Bewegung vom Gros der Bevölkerung abhoben. Hinzu kamen besondere Berufsgruppen wie Metzger und Gastwirte, die unter Gicht litten. Heute kann sich ein Großteil der Bevölkerung Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch leisten, wenn auch die Qualitäts- und Preisunterschiede sehr hoch sind. Sie begünstigen die Erkrankung, weshalb Gicht inzwischen weit verbreitet ist und zu den klassischen Zivilisationskrankheiten zählt. Differenzierung Man unterscheidet die juvenile Gicht sowie die primäre und sekundäre Gicht. Die juvenile Gicht betrifft Kinder und Jugendliche und kommt als alleinige Krankheit sehr selten vor. In diesem Fall liegen ein angeborener Gendefekt (Lesch-Nyhan-Syndrom) oder massive Ernährungsstörungen vor. Meist geht die juvenile Gicht einher mit anderen schweren Erkrankungen wie chronischen Nierenerkrankungen, einer Überfunktion der Nebenschilddrüse, Leukämie oder anderen Bluterkrankungen.2 Die primäre Gicht ist die häufigste Form in den Industriestaaten. Sie tritt aufgrund einer genetischen Vorbelastung oder aufgrund von gesundheitsschädigenden Ernährungs- und Lebensgewohnheiten auf. Die sekundäre Gicht ist eine erworbene Störung und steht in Zusammenhang mit Vorerkrankungen, erhöhtem Zelluntergang und der regelmäßigen Einnahme bestimmter Medikamente, die den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen. Auslöser einer sekundären Gicht sind z. B. Nierenerkrankungen, die Einnahme von Zytostatika (Chemotherapie), Strahlentherapie, unzureichend eingestellter Diabetes mellitus und Bluterkrankungen.
Vererbung Da die Gicht als Wohlstandskrankheit gilt und in engem Zusammenhang mit unseren Ernährungsgewohnheiten und unserem Lebensstil steht, ist sie keine klassische Erbkrankheit. Wissenschaftler haben jedoch beobachtet, dass die Neigung zu dieser Krankheit familiär gehäuft auftritt. Jedoch muss das Zusammenspiel zwischen der Veranlagung zur Gicht und umwelt- und lebensstilbedingter Faktoren berücksichtigt werden, damit es zum tatsächlichen Ausbruch der Krankheit kommt.3 In dem Zusammenhang kommen die Erkenntnisse der Epigenetik ins Spiel. Dieser Wissenschaftszweig erforscht die Zusammenhänge der Fähigkeit des Organismus, bestimmte Gene an- und wieder abschalten zu können, und warum nicht bei allen Menschen im Laufe ihres Lebens bestimmte Krankheiten ausbrechen, Ausflug in die Wissenschaft Epigenetik Bis zur Entdeckung der Epigenetik ging man davon aus, dass unsere Gene unveränderbar sind und somit Persönlichkeitsmerkmale oder die Veranlagung für bestimmte Krankheiten oder Neigungen von Geburt an feststehen. Die Epigenetikbeschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das uns vererbte Genmaterial durch äußere Einflüsse wie Ernährung, Lebensstil, Stress, Umweltgift und
Lebenseinstellung veränderbar ist und Gensequenzen schwächer oder stärker abgelesen bzw. ein- oder ausgeschaltet werden können (Methylierung). Erkenntnisse zeigen, dass wir zwar einerseits durch negative Einflüsse Schäden und Veränderungen an unserer DNA verursachen können, die über Generationen weitervererbt werden, anderseits jedoch auf die gleiche Weise geschädigte DNA- Sequenzen positiv beeinflussen können, deren Ausprägung wir bislang für unveränderbar gehalten haben. Eine ausgewogene Ernährung, eine umfassende Versorgung mit den lebenswichtigen Mikronährstoffen, positive Gedanken und eine optimistische Lebenseinstellung sowie die Vermeidung von Schadstoffen, Elektrosmog, Chemikalien und Stress sind nach den Erkenntnissen der Epigenetik somit elementar für Gesundheit und Vitalität. Hoffnung besteht, dass mit Hilfe der Forschungsergebnisse zur Epigenetik in der Zukunft auch derzeit als unheilbar betrachtete Erkrankungen heilbar sein werden. . . .
Ursachen und Risikofaktoren Das-Wichtigste-in-Kürze Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht purinhaltige Ernährung, kohlenhydratreiche, fettreiche Kost fructosehaltige Nahrungsmittel wie Softdrinks, Fruchtjoghurts, Fruchteis, Multivitaminsäfte, Desserts strenge Diäten, bei denen rasch Gewicht abgebaut wird und Muskelmasse verloren geht Mikronährstoffmangel Stress chronische Übersäuerung (Azidose) körperliche Überanstrengung, (Hoch-)Leistungssport übermäßiger Alkoholkonsum, vor allem Bier Medikamente wie harntreibende Mittel (Diuretika), regelmäßiger Gebrauch von Abführmitteln Vorerkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Nierenfunktionsstörungen, Tumorerkrankungen, Leukämie, Diabetes insipidus, Hormonstörungen
Chemotherapie und Strahlentherapie Östrogenmangel Bei den meisten Gichtkranken ist eine Funktionsstörung der Niere entweder angeboren, oder eiweißlastige und purinreiche Ernährung sowie ein ungesunder Lebensstil lösen einen Gichtanfall im Laufe des Lebens aus. Der damit einhergehende erhöhte Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) ist verantwortlich für die Bildung von Harnsäurekristallen, die in Gelenken, Bindegewebe und Nieren abgelagert werden. Meist wirken mehrere Ursachen zusammen, die das Gichtrisiko erhöhen. Entscheidend ist, dass im Körper zu viel Harnsäure hergestellt wird und über die Nieren nicht mehr in ausreichender Menge ausgeschieden werden kann. Der Harnsäurespiegel steigt folglich, wenn die Nahrung zu viele Purine enthält oder wenn die Nieren zu wenig Harnsäure ausscheiden. Harnsäure entsteht u. a. beim Abbau von Purinen aus der Nahrung. Einige Nahrungsmittel haben einen besonders hohen Puringehalt und gehen mit einer erhöhten Harnsäureproduktion einher. Dazu gehören Innereien, Fleisch, Wurst, bestimmte Fischarten, Hefe und einige Gemüsesorten wie Kohl oder Spargel.
Auch Fruktose und Nahrungsfette verursachen einen erhöhten Harnsäurespiegel, da sie die Ausscheidung über die Nieren hemmen. In einer Langzeitstudie wurde beobachtet, dass der regelmäßige Alkoholkonsum das Gichtrisiko stark erhöht. Der Bierkonsum birgt im Vergleich zu anderen Spirituosen das höchste Risiko, an Gicht zu erkranken.4 Alkohol begünstigt, ähnlich wie ein Übermaß an Fructose oder Nahrungsfette, einen Gichtanfall, da auch er die Harnsäureausscheidung über die Nieren beeinträchtigt. Bier, unabhängig vom Alkoholgehalt, enthält pro 100 ml zwar nur 10-15 mg Purine. Allerdings wird Bier meist in größeren Mengen getrunken, wodurch der Purinspiegel rasch ansteigt, zumal der Biergenuss oft mit einer üppigen Mahlzeit einhergeht. Bei Fructose gilt: Nicht der Obstverzehr ist die hauptsächliche Quelle für Fructose – Obst enthält eine Vielzahl an Mikronährstoffen, die Fructose kommt hier in ihrem natürlichen Verbund vor und wird anders verstoffwechselt. Problematisch ist die isolierte Fructose (z. B. Glucose-Fructose-Sirup), die als „natürliches Süßungsmittel“ vermarktet und Softdrinks, Fruchtjoghurts und -desserts, Süßigkeiten oder Multivitaminsäften zugesetzt wird. Weitere Ursachen für die Entstehung der Gicht bzw. die Auslösung eines Gichtanfalls sind: strenge Diäten/ Fastenkuren: Der rasche Gewichtsabbau und Verlust von Muskelmasse führt zu vermehrtem Untergang körpereigener Zellen, wodurch Purine frei werden und der Harnsäurespiegel in Folge ansteigt. Außerdem werden körpereigene Proteinspeicher genutzt, um die fehlende Energie aufgrund des Fastens auszugleichen. Dadurch entstehen in kurzer Zeit große Mengen an Harnsäure, die die Niere nicht ausscheiden kann.
Übergewicht und Bewegungsmangel: Adipositas geht meist mit einem ungesunden Lebensstil und Fehlernährung einher. Das Übergewicht belastet Muskeln, Gelenke und Organe erheblich und begünstigt die Entstehung jeglicher Art von Funktionsstörungen und chronischen Erkrankungen. Körperliche Überanstrengung/ Hochleistungssport: Die dabei vermehrt gebildete Milchsäure wird über die Niere ausgeschieden und stört gleichzeitig die Harnsäureausscheidung. Harntreibende Medikamente/ Abführmittel: Sie senken die Flüssigkeitsmenge im Körper, führen zu einer Blutverdickung und somit einer erhöhten Harnsäurekonzentration. Außerdem werden wichtige Mikronährstoffe ausgeschieden. Mikronährstoffmangel/ oxidativer Stress: Eine Fehlernährung und andauernder Stress führen zu einer verminderten Aufnahme von lebenswichtigen Mikronährstoffen und einer Übersäuerung des Organismus. Zeitgleich kommt es zu einem erhöhten Mikronährstoffverbrauch, um die Stoffwechselgifte zu binden und auszuscheiden. Fehlende Antioxidantien begünstigen Entzündungsprozesse und Zellschädigung. Kälte/ Unterkühlung: Kälte fördert die Bildung von Harnsäurekristallen, da das Gewebe weniger gut durchblutet und damit die Harnsäureausscheidung verringert wird. Insbesondere Gelenke, die ohnehin nicht von Blutgefäßen durchzogen sind, reagieren zuerst auf Unterkühlung. Medikamente/ Zytostatika: Bestimmte Medikamente stören die Harnsäureausscheidung oder beeinträchtigen die Nierenfunktion. Zytostatika (z. B. Chemotherapeutika) und Strahlentherapie lösen einen hohen Zellverfall aus, wodurch körpereigene Purine freigesetzt werden und die Harnsäurekonzentration im Blut steigt. Östrogenmangel: Das weibliche Sexualhormon fördert die Harnsäureausscheidung. Nach den Wechseljahren oder bei erheblichen Hormonstörungen erhöht sich das Gichtrisiko, wenn weitere
Risikofaktoren hinzukommen. Vorerkrankungen: Bluterkrankungen wie Leukämie oder andere Erkrankungen, die mit einem hohen Blutzellsterben einhergehen, Tumorerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Niereninsuffizienz, Diabetes insipidus (Wasserharnruhr), Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) etc. erhöhen das Risiko einer sekundären Gicht erheblich. Gichtanfall Lange Zeit kann eine Gicht symptomlos verlaufen, ein zu hoher Harnsäurespiegel macht anfangs keine Beschwerden. Wenn die Harnsäurewerte jedoch eine bestimmte Grenze (über 6,5 mg/dl) übersteigen, werden vermehrt Harnsäurekristalle gebildet und in den Gelenken und Geweben abgelagert. Diese spitzen Kristalle verursachen Schmerzen in den Gelenken sowie Entzündungen. Meist beginnt die Erkrankung im Grundgelenk einer Großzehe. Generell können alle Gelenke von einem Gichtanfall betroffen sein oder im Laufe der Zeit weitere Gelenke hinzukommen. Der erste Gichtanfall wird häufig in der (Vor-)Weihnachtszeit, an Fasching oder im Rahmen einer großen Feierlichkeit beobachtet. Der Grund ist, dass meist mehrere Faktoren zusammenkommen, die die latente Gicht dann zum Ausbruch bringen, wie z. B. fleischlastige Festessen, Softdrinks, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Kälte.
. . . Symptome der Gicht und eines akuten Gichtanfalls Das-Wichtigste-in-Kürze Symptome in der Übersicht lange Zeit scheinbar symptomloser, erhöhter Harnsäurespiegel akuter Gichtanfall: plötzlich extreme Schmerzen, Schwellung und Rötung eines Gelenks – meist Großzehengrundgelenk, evtl. einhergehend mit Fieber chronische Gicht: zunehmende Gelenkdeformierungen, knotenartige Ablagerungen der Uratkristalle in Gelenken, Weichteilen und Bindegewebe, Nierensteine und Nierenentzündungen
Lange Zeit bleibt die latente Gicht scheinbar symptomlos. Der hohe Harnsäurespiegel verursacht die „silent inflammation“ (unbemerkte Entzündungen) in verschiedenen Teilen unseres Organismus. Die Harnsäurekristalle, die sich im Bindegewebe und in den Gelenken ablagern, können ggf. leichte Schmerzen oder Durchblutungsstörungen verursachen. Symptome eines akuten Gichtanfalls Grundsätzlich lassen sich die Symptome von akuten Gichtanfällen und chronischer Gicht unterscheiden. Direkter Auslöser einer Gichtattacke kann eine vorangegangene üppige Mahlzeit mit Fleisch, Innereien oder Wurst, fructosehaltigen Desserts und Softdrinks sowie Bier im Übermaß sein. Akute Gichtanfälle treten deshalb vermehrt nach Feiertagen auf. Ein akuter Gichtanfall zeigt sich mit plötzlichen, extremen Schmerzen, Schwellungen und Rötungen eines Gelenks. Häufig betroffen sind das Großzehengrundgelenk, seltener das Sprunggelenk oder das Kniegelenk. Es ist berührungsempfindlich und überwärmt, selbst das Gewicht der Bettdecke kann unerträglich sein. Innerhalb weniger Stunden kann der Patient zu frösteln beginnen und Fieber entwickeln. Grundsätzlich kann jedoch jedes andere Gelenk ebenso betroffen sein. Dauer eines akuten Gichtanfalls Auch ohne Behandlung verschwinden die Symptome wieder – allerdings kann dies bis zu zwei Wochen dauern. Ein Gang zum Arzt ist zu empfehlen, um andere Ursachen auszuschließen. Im weiteren Verlauf wechseln sich. wenn unbehandelt, Schübe akuter Gichtanfälle mit symptomfreien Phasen ab.
Symptome chronischer Gicht (Arthritis urica) Wiederholen sich akute Gichtanfälle und bleibt die Erkrankung unbehandelt, was heutzutage eher selten der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass die Erkrankung in einem Zeitraum von 5-15 Jahren chronisch wird. Die Ablagerungen von Urat-Kristallen in den Gelenken nehmen zu, es entstehen sogenannte gelenknahe Stanzdefekte der Gelenkschleimhaut, wodurch Entzündungen und Schmerzen entstehen. Die Gelenke werden in der Folge immer mehr zerstört und deformiert. Die Ablagerung der Harnsäurekristalle in Weichteilen und Knochen sind als erbsen- bis walnussgroße Knoten (Gichttophi) sichtbar. Vor allem bilden sie sich an den Fingern, Zehen, Ellbogengelenken und entlang der Ohrmuschel. Zudem erhöht sich die Belastung für die Nieren. Nierensteine können gehäuft auftreten, die Ablagerungen der Uratkristalle können Nierenentzündungen auslösen. Die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Betroffenen sinken zunehmend. . . . Diagnose und Tests bei Gicht Das-Wichtigste-in-Kürze
Diagnose in der Übersicht Anamnese und körperliche Untersuchung: Die Diagnose kann aufgrund der meist eindeutigen Symptome bei einem akuten Gichtanfall rasch gestellt werden. sichtbare Gichttophi an Gelenken, Ohrmuschel, Händen und Füßen Blutwerte: erhöhter Harnsäurewert, BSG erhöht, Leukozyten erhöht Röntgen der Gelenke: Nachweis von Gelenkveränderungen bzw. Uratsteinen in den Harnwegen Anamnese und körperliche Untersuchung Bei einem akuten Gichtanfall sind die Symptomatik und der körperliche Befund meist so eindeutig, dass die Diagnose auch ohne weitergehende Untersuchungen von einem Allgemeinmediziner gestellt werden kann. Die Beschwerden mit heftigen Schmerzen, Entzündung, Schwellung und Rötung eines Gelenks entwickeln sich rasch, innerhalb von 2 Stunden, und klingen innerhalb von etwa 2 Wochen wieder ab. Die Anamnese ergibt meist, dass der Patient in der letzten Zeit oder am Tag vor dem Gichtanfall besonders üppige purinreiche Speisen zu sich genommen und häufig auch Alkohol (Bier, Schnaps) getrunken hat. Bei der körperlichen Untersuchung sind – im fortgeschrittenen Stadium – sichtbare Gichttophi, schmerzfreie kleine kugelige Ablagerungen von Harnsäure unter der Haut, erkennbar. Sie sind ein Hinweis darauf, dass der Patient bereits länger mit einem erhöhten Harnsäurewert lebt und die Gichterkrankung nicht oder nicht
ausreichend behandelt wurde. Gichtknoten können überall auftreten, sie bilden sich jedoch in der Regel in kühleren, schlecht durchbluteten Körperregionen, da dort die Harnsäure leichter auskristallisiert. Typische Stellen sind im Bereich der Gelenke, an den Händen und Füßen und entlang der Ohrmuschel. Blutwerte Bei den Blutwerten ergibt sich meist folgender Befund: Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): deutlich mehr als 20 mm Harnsäure im Blut (Hyperurikämie): mehr als 6,5 mg/ dl Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): über 10.000 Zellen/ µl Wichtig: Der Harnsäurewert kann jedoch in den ersten Tagen nach einem Gichtanfall unauffällig sein, da sich die Harnsäure in den Gelenken abgelagert hat. Erst nach einigen Tagen steigt der Harnsäurewert im Blut nachweisbar wieder an. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Nierenwerte wie Kreatinin und Harnstoff zu bestimmen, da Gicht oft mit einer (angeborenen) Nierenschwäche einhergeht. Die Kreatinin-Clearance eignet sich zur Frühdiagnose von Nierenerkrankungen und zeigt an, wieviel Kreatinin die Nieren innerhalb von 24 Stunden aus dem Blut herausfiltern können. Die Untersuchung der Gelenkflüssigkeit mittels einer Gelenkpunktion weist die Harnsäurekristalle nach.
Nach einem akuten Gichtanfall wie auch in den symptomfreien Intervallen gehört die Bestimmung des Harnsäurespiegels im Blut zur Diagnostik. Ist er stark erhöht, ist eine chronische Gichterkrankung wahrscheinlich. Bei einem Harnsäurewert von mehr als 9 mg/dl erleidet nahezu jeder Patient einen Gichtanfall. Da der Harnsäurespiegel zum Zeitpunkt des Gichtanfalls bereits wieder auf einen normalen Wert gesunken sein kann, wie oben beschrieben, wird der Wert mehrfach auch während der symptomfreien Intervalle bestimmt. Ist der Harnsäurespiegel bei keiner Probe erhöht, kann man chronische Gicht ausschließen. Bildgebende Verfahren Chronische Gicht lässt sich mit Röntgenbildern bestätigen, die den Gelenkschwund und die Zerstörung des Knochens zeigen. Auch ein Röntgenbild der Harnwege kann die Diagnose stützen, etwa wenn Urat-Steine zu erkennen sind. Selten wird die Gelenkpunktion zum Nachweis von Urat-Kristallen in der Gelenkflüssigkeit angewandt. Darüber hinaus müssen die Nieren untersucht werden, um eine (latente) Nierenerkrankung, Nierensteine oder bereits bestehende Organschädigungen (Gichtniere) nachzuweisen. Differenzialdiagnostisch sollten bei unklarem Befund andere entzündliche Gelenkerkrankungen oder bakterielle Ursachen ausgeschlossen werden. Auch z. B. ein Erysipel (Wundrose), Sportverletzungen, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, ein entzündeter Hallux valgus (Überbein) oder Borreliose können Gelenkentzündungen verursachen. Die Pseudogicht (Chondrokalzinose) zeigt ein ähnliches Beschwerdebild wie die „echte“ Gicht. Oft ist ein einzelnes der großen Gelenke wie das Schulter-, Ellbogen-, Hüft- oder Sprunggelenk betroffen und reagiert mit
Entzündung und Schwellung. In den meisten Fällen ist es das Kniegelenk, das die Beschwerden aufweist. Im Gegensatz zur Hyperurikämie (erhöhter Harnsäurespiegel) kommt es hier zur Ablagerung von Kalziumkristallen im Gelenkknorpel. . . . Krankheitsverlauf und Prognose Das-Wichtigste-in-Kürze Krankheitsverlauf in der Übersicht aufgrund meist eindeutiger Symptomatik eher selten schwerer, chronischer Verlauf Verlauf in vier Stadien Häufige Begleiterkrankungen bei unbehandelter Gicht: Potenzstörungen Bluthochdruck
Gelenkentzündungen, Gelenkdeformation, Gelenkzerstörung Herzinfarkt, Schlaganfall silent inflammation (im gesamten Organismus) (bakterielle) Nierenbeckenentzündung Gichtniere, die zunehmend an Leistungsfähigkeit verliert bis hin zum Nierenversagen Aufgrund der eindeutigen Symptomatik und entsprechender Behandlung kommt es eher selten zu einem chronischen Verlauf der Gicht. Unbehandelt kann der hohe Harnsäurespiegel jedoch, je nach Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und bereits bestehender Schädigung der Niere, zu erheblichen Schädigungen der Gelenke und insbesondere der Niere führen. Außerdem entwickeln sich weitere Begleiterkrankungen. Man unterscheidet vier Stadien der Gicht: Stadium Symptomatik I erhöhte Harnsäurewerte ohne offensichtlich krankhafte Symptome, meist über Jahre hinweg II erster akuter Gichtanfall mit entsprechend starker Symptomatik; unbehandelt klingt die Entzündung nach Tagen bis ca. 2 Wochen ab III symptomfreies Intervall über Wochen bis Jahre, individueller Verlauf
IV chronischer Verlauf; zunehmende Schädigung von Gelenken, Bindegewebe und Nieren; Bildung von Gichttophi entlang der Ohrmuschel, an Händen, Füßen und Gelenken; Gichtanfälle dauern zunehmend länger Der hohe Harnsäuregehalt führt einerseits zu Schädigungen in den Blutgefäßen, was die Ursache für Durchblutungsstörungen, Ablagerungen an der Gefäßwand und die Bildung von Thromben sein kann. Folgen sind Blutdruckanstieg, Potenzstörungen (erektile Dysfunktion), Erhöhung des Schlaganfall- und Herzinfarktrisikos. Andererseits können sich stille Entzündungsprozesse (silent inflammation) entwickeln, z. B. in der Niere, im Bindegewebe, in den Gelenken wie auch in den Blutgefäßen, die die betreffende Körpersubstanz schädigen und bakterielle Superinfektionen begünstigen können. In den Gefäßen führen diese Entzündungsprozesse zu Veränderungen und Gefäßwandverdickung, wodurch ebenso die Durchblutung gestört wird mit den oben genannten Folgen. Die hohe Harnsäurelast, die von den Nieren nicht mehr ausgeschieden werden kann und sich im Nierengewebe und den feinen Nierenkanälchen ablagert, schränkt zunehmend die Nierenfunktion ein. Die Durchblutungsstörungen der Nieren können eine (bakterielle) Nierenbeckenentzündung begünstigen. Im Laufe der Jahre kann sich aus einer unbehandelten, chronischen Hyperurikämie eine Gichtniere entwickeln, die in eine (dialysepflichtige) Niereninsuffizienz übergehen kann bis hin zum Nierenversagen. Etwa 20-25% der Patienten, die unter der chronischen Gicht leiden, sterben an Nierenversagen. . . .
Ernährung bei Gicht Das-Wichtigste-in-Kürze Ernährung in der Übersicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle. Da Gichtanfälle hauptsächlich durch Ernährungsfehler ausgelöst werden, beginnt hier bereits die Therapie: purinarme Kost, das heißt im Idealfall vegetarisch mit einem hohen Anteil an frischem Gemüse hochwertige Fette wie Leinöl, Nussöle, Weizenkeimöl, Kokosöl oder die in Nüssen, Samen und Avocado enthaltenen natürlichen Fette
fructosearme Ernährung: Verzicht auf Produkte, denen Fructose zugesetzt ist, und maßvoller Genuss fruchtzuckerhaltiger Obstsorten wie Äpfel, Bananen, Weintrauben oder Orangen Verwendung frischer Kräuter und Gewürze Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Sie fördert chronische Entzündungen, die Arterien verkalken lässt, unseren Darm und unser Immunsystem schwächt, unsere Psyche negativ beeinflusst und letztlich Zellstress entstehen lässt. Wie im Kapitel Ursachen ausführlich dargestellt, sind entzündliche Prozesse auch bei Gicht an der Entstehung beteiligt. Mit einer gesunden, anti- entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen bei Gicht in Ihrem Körper selbst mitbeeinflussen: Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern. Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen. Sie schützen sich präventiv vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf eine Gicht Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht.
Probleme der heutigen Ernährung Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress, keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden Ernährung. Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Hinweis Merkmale der Western Diet hochkalorisch, zuckerreich, gesättigte Fettsäuren, Transfettsäuren, salzreich, viele Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte, „Junkfood“) – dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe
Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel. Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie Gicht lassen uns aufhorchen und führen oft zu einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen! Sich gesund zu ernähren heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt.
Was ist antientzündliche Ernährung? Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation). Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor: Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel Anti-entzündliche Ernährung Pro-entzündliche Ernährung Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl, Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat, gefertigte Snacks Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen Ballaststoffe Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu Wurstwaren, viele Milchprodukte, Schweinefleisch, Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung Fisch frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer sehr salzreich Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke
Tee Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne, Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte Macadamianüsse „Knabbernüsse“ Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind: Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität. Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren). Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken. Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot, weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und
stören das Gleichgewicht der Botenstoffe. Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können, aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit. Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung genauso wie hochwertige Nahrungsmittel. Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt. In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert. Besonderheiten bei der Ernährung für Gicht-Patienten Wie bereits in vorherigen Kapiteln erwähnt, zählt die Gicht zu den Zivilisationskrankheiten. Das heißt, dass zwar einerseits eine Veranlagung zu Gicht und eine Störung im Harnstoffwechsel angeboren sein kann, andererseits jedoch eine gesunde, ausgewogene und mikronährstoffreiche Ernährung sowie ein gesundheitsfördernder Lebensstil das Gichtrisiko deutlich verringern bzw. Gichtanfälle sogar verhindern können. Sinnvoll ist es zusätzlich darauf zu achten, wie viele Purine in Nahrungsmitteln enthalten sind und diese, wie empfohlen, nur in geringem Maß, maximal 500 mg pro Tag, zu sich zu nehmen.
Zusätzlich sind Nahrungsmittel und Getränke zu vermeiden, denen Fructose als Süßungsmittel zugesetzt ist bzw. die einen hohen Fruchtzuckergehalt haben, da sie die Ausscheidung der Harnsäure hemmen. Grundsätzlich scheint, laut einer umfassenden Studie, eine vegetarische Ernährung das Gicht-Risiko erheblich zu reduzieren sowie gichtbedingte Entzündungen zu hemmen und die Harnsäureproduktion zu senken.1 Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Damit die Umstellung auf eine überwiegend vegetarische Ernährung leichter fällt, lassen Sie sich von den abwechslungsreichen Rezepten der purinarmen Küche inspirieren: Gicht Kochbuch: 140 Rezepte für eine gesunde Gicht Ernährung. Inklusive Tabelle mit Purinwerten... 12,99 EUR Bei Amazon kaufen Hier finden Sie eine Übersicht über Nahrungsmittel, auf die Sie verzichten und welche Sie bevorzugen sollten. Die Übersicht ist nicht vollständig. Folgende Lebensmittel und Getränke sind bei einer Gichterkrankung empfehlenswert:
Gemüse aller Art und Speisepilze, z. B. Kartoffeln, Rüben, Rettich, Rote Bete, Kohlgemüse, Blattgemüse, Salate, Paprika, Tomaten, Gurken, Champignons, Steinpilze Nüsse und Samen, z. B. Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam Obst, z. B. Beeren, Melonen, Pfirsiche, Kirschen, v. a. Sauerkirschen, Pflaumen, Birnen, Grapefruit, Ananas hochwertige pflanzliche Öle, z. B. kaltgepresstes natives Olivenöl extra vergine, Leinöl, Sesamöl, Mandelöl, Kokosöl Getreideprodukte in Maßen, z. B. Reis, Hirse, Nudeln, Roggenvollkornbrot Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja in Maßen pflanzliche Milch-Alternativen (Hafer- oder Mandelmilch) Getränke: Wasser, Tee, Gemüsesaft Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Omega-3-Fettsäuren zählen zusammen mit den Omega-6-Fettsäuren zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigt bedeutet, dass diese Fettsäuren zwei oder mehrere Doppelbindungen enthalten – anders als die gesättigten Fettsäuren. Sie sind lebensnotwendig und können ausschließlich über die Nahrung aufgenommen werden, da sie unser Körper nicht selbst synthetisieren kann. Sie sind besonders wichtig für den Aufbau von Zellmembranen, unterstützen die Zellteilung, wirken entzündungslindernd und haben auch positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem. Wichtig ist also, dass Sie diese „gesunden Fette“ täglich über Ihre Mahlzeiten zu sich nehmen. Dabei empfiehlt sich die Verwendung eines natürlichen, kaltgepressten Leinöls. Es
ist reich an Omega-3-Fettsäuren und verfeinert Salate, warme Speisen oder Frühstück mit einem mild-nussigen Geschmack. Wir empfehlen Ihnen: Bio Leinöl kaltgepresst 100% rein | Geschmacksneutrales Leinöl aus nachhaltigem Anbau | 250 ml... 8,95 EUR Bei Amazon kaufen Folgende Lebensmittel und Getränke sollten Sie unbedingt meiden: Fleisch und Wurst aller Art, z. B. Geflügel (besonders Haut und Fett), Wild, Schwein, Rind, Innereien (Leber, Nieren, Kalbsbries etc.) tierische Fette wie Gänse- oder Schweineschmalz Fisch, Fischkonserven und Meeresfrüchte fructosehaltige Produkte, z. B. Softdrinks (Limonaden, Eistee, Cola), Cocktails, Fruchteis, Fruchtjoghurt, Fruchtsäfte und -nektar, Konfitüre, Süßigkeiten Koch- und Backzutaten wie Bäckerhefe, Fleischbrühe, Brüh- und Suppenwürfel
Alkoholika (Bier, Liköre, Schnaps etc.), Alkoholmischgetränke Sonstiges (in Maßen zu genießen): fruchtzuckerreiches Obst (Bananen, Weintrauben, Orangen), Trockenfrüchte, getrocknete Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Eigelb, Kohlenhydrate jeglicher Art, vor allem Weißmehlprodukte Ausflug in die Wissenschaft Sauerkirschen zur Prävention von Gichtanfällen und erhöhtem Harnsäurespiegel Die positive Wirkung von Sauerkirschen auf den Harnsäurespiegel wurde bereits mehrfach untersucht. Probanden mit Gicht wurden gebeten, über mehrere Tage Sauerkirschextrakt einzunehmen. Bereits innerhalb von zwei Tagen sank das Risiko, einen Gichtanfall zu erleiden, um 35%. Zusammen mit der Einnahme eines Gichtmedikaments sank das Risiko sogar um 75%.5 Auch der Harnsäurespiegel sank signifikant durch die regelmäßige Einnahme von Sauerkirschen, unabhängig davon, ob sie als Saft oder in Pulverform verabreicht wurden.6 Der Grund liegt darin, dass Sauerkirschen einerseits eine harntreibende Wirkung haben und die Harnsäureproduktion senken. Außerdem haben sie einen hohen Gehalt des Pflanzenfarbstoffs Anthocyan, der antientzündliche und antioxidative Eigenschaften hat.
. . . Therapie und Prävention Jede Behandlung enthält präventive Aspekte und jede Prävention wirkt auch als Therapie. Die Grundpfeiler jeder Vorbeugung und Therapie basieren auf unserem Lebensstil: Wie ernähren Sie sich? Ist Ihr Organismus ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt? Wieviel Bewegung ist in Ihren Alltag integriert? Rauchen Sie und wieviel Alkohol konsumieren Sie? Bestimmt Stress Ihr ganzes Leben? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, können sich diese Basispfeiler positiv auf Ihre Gesundheit auswirken, aber auch jahrelange Risikofaktoren für viele Erkrankungen darstellen. In diesem Kapitel werden zahlreiche ganzheitliche Methoden vorgestellt, die Ihre Gesundheit und Lebensqualität stärken können – präventiv und/oder auch als Therapie. Tipps Erste Maßnahmen aus der Hausapotheke bei einem akuten Gichtanfall Der erste akute Gichtanfall tritt meist nachts auf und kommt scheinbar aus heiterem Himmel. Folgende Maßnahmen können Sie ergreifen, um sich im Akutfall selbst helfen zu können:
Lagern Sie das betroffene Gelenk hoch und stellen Sie es ruhig. Bewegung, Berührung oder Erschütterung können weitere heftige Schmerzen auslösen. Kühlen Sie das entzündete Gelenk mit kalten Umschlägen. Quarkwickel oder Umschläge mit essigsaurer Tonerde können die Wirkung noch verstärken. Wenn der Druck einer leichten Kompresse die Schmerzen noch verschlimmert, tauchen Sie das betroffene Gelenk in kaltes Wasser oder lassen sie das kalte Wasser in einem sanften Strahl über die betroffene Stelle laufen. Trinken Sie viel stilles Wasser, mehr als 2 Liter täglich, um die Harnsäureausscheidung über die Nieren zu erhöhen. Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel kann helfen, den Gichtanfall rascher abklingen zu lassen. Schonen Sie sich, ruhen Sie, vermeiden Sie Stress. Ernähren Sie sich während der Zeit, bis die Entzündung abgeklungen ist, ausschließlich vegetarisch mit einem hohen Gemüseanteil, um die Harnsäureproduktion zu senken. Behalten Sie die gemüselastige Ernährung dauerhaft bei. Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
Damit Sie für den Notfall vorbereitet sind: Essigsaure Tonerde mit einer Baumwollkompresse Coolike Essigsaure Tonerde Baumwoll-Kompressen, 5 St. Tücher 5,79 EUR Bei Amazon kaufen Mikronährstoffe Das-Wichtigste-in-Kürze Mikronährstoffe in der Übersicht sind unentbehrliche Mikrohelfer in unserem Organismus.
Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit allen Mikronährstoffen bei Gicht. Besonders wichtig sind die Vitamine B, C, D und E, Magnesium, Zink sowie Omega-3- Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe. Einige der typischen Gicht-Medikamente erhöhen zusätzlich Ihren Mikronährstoffbedarf. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Mikronährstoffbedarf ausreichend über die Ernährung zu decken, können moderat dosierte, natürliche Mikronährstoffmischungen sinnvoll sein. Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier. Eine wichtige Basis für alle Therapien wird oft bei der Beratung außer Acht gelassen: Eine gesunde, ausgewogene, mikronährstoffreiche Ernährung. Der Körper muss mit Mikronährstoffen optimal versorgt sein, damit Folgen der Gicht abgemildert und Nebenwirkungen der Medikamente reduziert werden können. Mikronährstoffe – was ist das? Zu den Mikronährstoffen gehören in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die einen wichtigen Teil dazu beitragen, damit unser Organismus funktioniert. Im weiteren Sinne lassen sich auch essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme hinzuzählen. Makronährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind unsere Energielieferanten, während die Mikronährstoffe an Prozessen
wie z. B. Blutgerinnung, Immunabwehr und Knochengesundheit beteiligt sind. Einige Mikronährstoffe kann unser Körper selbst herstellen, die meisten jedoch müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Der menschliche Organismus – ein Blick in die Zellen Der Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Diese können alle nur optimal funktionieren, wenn sie mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere Mikronährstoffe beteiligt sind. Dazu zählen unter anderem die: Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität) Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel) Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien (Energiestoffwechsel) Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus) Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination) Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und Gehirnstoffwechsel) Für alle Stoffwechselreaktionen im Körper sind Enzyme notwendig, sie wirken wie ein Katalysator. Enzyme können ihren Aufgaben jedoch nur mithilfe von Mikronährstoffen nachkommen. Je besser der Körper mit Nährstoffen versorgt ist, desto besser funktioniert der gesamte Organismus. Ein Mikronährstoffmangel kann sich
also negativ auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Um Ihre Gesundheit zu schützen und Ihre weiteren Therapien zu unterstützen, sollten Sie also auf Ihren Mikronährstoffhaushalt achten. Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen? Egal ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker oder die Antibabypille. Schon ein einzelnes Medikament kann unsere optimale Versorgung mit Mikronährstoffen ungünstig beeinflussen. Je mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt eingegriffen, was Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander sowie das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht. Hierdurch kann nicht nur die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden, sondern auch die Funktion der Mikronährstoffe. Welche Lebensphasen führen noch zu einem erhöhten Mikronährstoff-Bedarf? Aber nicht nur die regelmäßige Einnahme von Medikamenten führt zu einem erhöhten Mikronährstoffbedarf. Es gibt bestimmte Lebensphasen und Umstände, die ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel aufweisen: Kinder und Jugendliche Schwangere und Stillende ältere Menschen Menschen mit Magen-Darm-Störungen Menschen mit chronischen Erkrankungen
Diesen erhöhten Bedarf zu decken, ist nicht immer einfach. Trotz des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen Lebensmitteln verringern verschiedene Faktoren den Mikronährstoffgehalt in Lebensmitteln: nicht ausgereiftes Obst und Gemüse größere Erträge in der Landwirtschaft Einsatz von Pestiziden Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen, Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren. Mikronährstoffkonzentrat als Grundlage Gut versorgt sind Sie mit moderaten Mikronährstoffmischungen – von einzelnen hochdosierten Mikronährstoffen raten wir ohne Absprache mit Ihrem Arzt und vorherigen Untersuchungen ab. Das Angebot an Mikronährstoffpräparaten ist groß und unübersichtlich. Entscheidend beim präventiven Ansatz ist die natürliche Vielfalt. Das ideale Mikronährstoffpräparat ist auf natürlicher Basis produziert, enthält neben allen klassischen Mikronährstoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme, ist flüssig, glutenfrei und vegan. Die Bioverfügbarkeit sollte wissenschaftlich belegt sein und es sollten keine künstlichen Aroma- oder Konservierungsstoffe enthalten. Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.
Die vermehrte Bildung von freien Radikalen (oxidativer Stress) sowie ein Mangel an natürlichen Radikalfängern wie bestimmte Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe sind wichtige Faktoren, die mit den Gichtanfällen in Zusammenhang stehen. Vor allem während der Entzündungsschübe begünstigt der Mangel an natürlichen Antioxidantien die fortschreitende Zerstörung der Gelenke und Knorpel und kann das Abklingen des Gichtanfalles verzögern. Durch eine optimale Mikronährstoffversorgung kann der Krankheitsverlauf jedoch verlangsamt und im Idealfall sogar gestoppt werden. Auch das Risiko für Folgeerkrankungen wird deutlich gesenkt. Dabei kommen vor allem die Vitamine und Pflanzenstoffe zum Tragen, die dem Körper helfen, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken und Entzündungsprozesse zu verringern. Vorsicht ist allerdings geboten, isolierte Mikronährstoffe ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker einzunehmen. Wenn die Nierenfunktion aufgrund von Harnsäureablagerungen bereits herabgesetzt ist, kann beispielsweise ein Zinküberschuss nicht mehr vollständig ausgeschieden werden und der Zinkspiegel im Blut zu hoch sein. Ähnliches gilt für Magnesium, Quercetin und andere isolierte Mikronährstoffe. Außerdem können einzelne Mikronährstoffe die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen. Aus diesem Grund ist ein Mikronährstoffkonzentrat, das die zahlreichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in ihrem natürlichen Verbund enthält, einer isolierten Einnahme von zum Teil auch synthetisch hergestellten Mikronährstoffen unbedingt vorzuziehen. Vitamin B B-Vitamine sind essentiell, um das entzündungsfördernde Homocystein, ein Abfallprodukt im Eiweißstoffwechsel, im Blut abzubauen. Ein zu hoher Homocysteinspiegel begünstigt Gelenkserkrankungen
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