Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie - Gesundheitskompass

 
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Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie - Gesundheitskompass
Gicht & Gichtanfall:
Vegetarische Ernährung & ein
gesundheitsfördernder Lebensstil
sind die eigentliche Therapie
Meist beginnt Gicht mit einem anfallsartigen, heftigen, anhaltenden Schmerz aus heiterem Himmel. Das
Grundgelenk einer Großzehe ist häufig als erstes betroffen. Selbst sanfter Druck kann bereits unerträgliche
Schmerzen auslösen. Die Ursache eines solchen Gichtanfalls sind Ablagerungen von Harnsäurekristallen im
Gelenk aufgrund eines chronisch erhöhten Harnsäurespiegels, der lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Da die
Gicht zu den Zivilisationskrankheiten zählt und meist mit ungesunden Ernährungsgewohnheiten in
Zusammenhang steht, ist sie mit Veränderungen im Lebensstil sowie im Speiseplan gut behandelbar. Erfahren
Sie im folgenden Artikel, wodurch die Erkrankung entsteht, und was Sie selbst alles dazu beitragen können, um
ein Fortschreiten zu verhindern und weitere Gichtanfälle zu vermeiden.
Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie - Gesundheitskompass
Letzte Aktualisierung: 17. März 2021
Gicht & Gichtanfall: Vegetarische Ernährung & ein gesundheitsfördernder Lebensstil sind die eigentliche Therapie - Gesundheitskompass
Experte/Expertin:
Barbara Tayler
Heilpraktikerin und Expertin für Alternativmedizin und Psychosomatik

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Fakten in der Übersicht

             Gicht – was ist das? Gicht ist eine Purinstoffwechselerkrankung, die mit einem erhöhten
             Harnsäurespiegel im Blut einhergeht und anfallsweise auftritt. Die Harnsäurekristalle
             lagern sich in Gelenken und Geweben ab und verursachen dort Schmerzen und
             Entzündungen

             Ursachen & Risikofaktoren: Fehlernährung, meist eiweiß- und purinlastig, chronische
             Übersäuerung, übermäßiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, strenge Diäten, (Hoch-)
             Leistungssport, Nierenerkrankungen, Medikamente

             Symptome:
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akuter Gichtanfall: plötzliche, starke Schmerzen in einem Gelenk, meist
    Großzehengrundgelenk, mit Schwellung, Rötung und Berührungsempfindlichkeit, evtl.
    Fieber

    chronische Gicht: abwechselnd symptomlose und entzündliche Phasen, Bildung von
    Gichttophi, zunehmende Gelenkschmerzen und -veränderungen

Diagnose und Tests: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte, Röntgen

Prognose und Verlauf: unbehandelt Gefahr des chronischen Verlaufs mit
Gelenkdeformation, Potenzstörungen, Nierensteine, Nierenerkrankungen bis hin zum
Nierenversagen, Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall

Empfohlene Ernährung: Eine anti-entzündliche Ernährung entspricht einer gesunden,
vollwertigen Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollwertprodukten, fettem Fisch,
Nüssen, Saaten und pflanzlichen Ölen ist. Bei Gicht ist der Verzicht auf Alkohol, Fleisch
und Innereien und fructosehaltige Produkte dringend angeraten.

Therapie und Prävention:
    Mikronährstoffe: Vitamin B, C, D, E, Magnesium, Zink, Omega 3-Fettsäuren,
    sekundäre Pflanzenstoffe, z. B. in Sauerkirschextrakt

    Lebensstil: Stressreduktion, Abbau von Übergewicht, mäßiger Sport und
    Bewegung, Erhöhung der Trinkmenge

    Konventionelle Therapie: schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel wie
    Cortison, Diclofenac, Ibuprofen; Medikamente mit Wirkstoffen, die die
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Harnsäureproduktion hemmen oder die Ausscheidung fördern (Benzbromaron);
           Änderungen in Lebensstil und Ernährung (purinarme Kost, Alkoholverzicht)

           Ganzheitliche Therapie: Heilpflanzen, die die Nierentätigkeit anregen und die
           Harnsäureausscheidung fördern (z. B. Brennnessel, Birke, grüner Hafer,
           Schwarzpappel, Chanca Piedra, Goldrute, Clerodendranthus spicatus), Bindung und
           Ausleitung der Harnsäure mit Bentonit, Entsäuerung & Entgiftung, Homöopathie

       Checkliste und Empfehlungen bei Gicht: Das können Sie selbst tun.

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Was ist Gicht?

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Gicht in der Übersicht
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anfallsweise, entzündliche und schmerzhafte Erkrankung des Purinstoffwechsels

              dauerhaft erhöhter Harnsäurespiegel mit Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken
              und Geweben

              Zivilisationskrankheit in den Industriestaaten aufgrund Fehlernährung und schädlichem
              Lebensstil, möglich auch als Begleiterkrankung

              überwiegend Männer betroffen, Frauen meist erst nach den Wechseljahren

Gicht,   in   der   Fachsprache   Arthritis   urica   oder   Urikopathie   genannt,   ist   eine   Erkrankung   des
Purinstoffwechsels, die meist anfallsartig auftritt. Bei der Labordiagnostik findet man eine deutlich erhöhte
Harnsäurekonzentration im Blut.

Harnsäure ist das Endprodukt im Purinstoffwechsel und wird zu 80% über die Nieren ausgeschieden, der Rest
über den Darm. Infolge des hohen Harnsäurespiegels lagern sich in den Gelenken, Schleimbeuteln und Sehnen
sowie in der Haut und im Ohrknorpel spitze Harnsäurekristalle (Urat-Kristalle) ab, die sehr schmerzhafte
Entzündungen, vor allem in den Gelenken, verursachen können. Die Folge sind dauerhafte Gelenkschäden.

Allerdings können sich die Urat-Kristalle auch zunächst völlig schmerzfrei in den Nieren ablagern, ihre
Filtrationsleistung beeinträchtigen und das Organ zunehmend schädigen. Diese Schädigung führt langfristig zur
(dialysepfichtigen) Niereninsuffizienz bis hin zum Nierenversagen.
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Hinweis

        Purine
        Purine sind für den Aufbau neuer Zellen und der Erbsubstanz erforderlich. Beim Abbau alter
        Zellen oder bei der Verdauung der Nahrung entsteht als Stoffwechselendprodukt Harnsäure.
        Besonders purinreiche Nahrungsmittel sind Fleisch- und Wurstprodukte, Meerestiere,
        Innereien und Hefe. Bei den pflanzlichen Nahrungsquellen sind Purine vor allem in
        Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen, Soja), Spargel und Kohl enthalten, jedoch ist deren
        Auswirkung auf den Körper – vermutlich aufgrund des hohen Mikronährstoffgehalts – weniger
        negativ als bei tierischen Produkten.1

Gicht zählt zu den sogenannten Wohlstandskrankheiten. Das bedeutet, dass sie in Industrieländern wesentlich
weiter verbreitet ist als in Ländern, die zu den weniger entwickelten Staaten zählen und ein niedriges
Bruttonationaleinkommen erzielen. Faktoren, die die Entstehung der Gicht begünstigen, sind unter anderem
Überernährung, übermäßiger Fleischverzehr, Alkoholkonsum, Übergewicht sowie Bewegungsmangel.

Vorkommen und Auftreten
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Die Gicht zählt in den Industriestaaten zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen neben Diabetes mellitus
und Fettstoffwechselstörungen.

In der Gesamtbevölkerung sind etwa 2% von der Gicht betroffen. Der Anteil der Männer liegt mit 3% von der
gesamten männlichen Bevölkerung höher als bei Frauen, bei denen bei weniger als 1% Gicht diagnostiziert wird.
Bei Kindern kommt die juvenile Gicht äußerst selten vor.

Der Erkrankungsgipfel liegt bei etwa 40-60 Jahren bei Männern. Bei Frauen tritt die Gicht meist erst 20 Jahre
nach den Wechseljahren auf, da das weibliche Sexualhormon Östrogen die Harnsäureausscheidung über die
Nieren erhöht.

Ein zu hoher Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) kann jedoch bei 20-25% der Bevölkerung unabhängig vom Alter
gemessen werden. Die Ursache liegt in der Ernährung, wie beispielsweise einer purinreichen, eiweiß- und
fleischlastigen Kost, und dem Lebensstil (z. B. erhöhter Alkoholkonsum, Bewegungsmangel). Da die vermehrte
Harnsäure im Blut anfangs keine Symptome auslöst, jedoch stille Entzündungen (silent inflammation)
provoziert, können sich chronische Erkrankungen wie die Gicht und damit verbundene Schäden in Gelenken und
Organen schleichend entwickeln.

        Hinweis

        Gicht – die Krankheit der Könige
        Noch im 19. Jahrhundert galt Gicht als die Krankheit der Könige. Doch natürlich erkrankten
        nicht nur Könige in früheren Jahrhunderten an Gicht, sondern auch andere wohlhabende
        Menschen, Reiche und Privilegierte, die sich auch durch ihre Ernährung und ihre mangelnde
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Bewegung vom Gros der Bevölkerung abhoben. Hinzu kamen besondere Berufsgruppen wie
           Metzger und Gastwirte, die unter Gicht litten. Heute kann sich ein Großteil der Bevölkerung
           Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch leisten, wenn auch die Qualitäts- und Preisunterschiede
           sehr hoch sind. Sie begünstigen die Erkrankung, weshalb Gicht inzwischen weit verbreitet ist
           und zu den klassischen Zivilisationskrankheiten zählt.

Differenzierung

Man unterscheidet die juvenile Gicht sowie die primäre und sekundäre Gicht.

Die juvenile Gicht betrifft Kinder und Jugendliche und kommt als alleinige Krankheit sehr selten vor. In diesem
Fall liegen ein angeborener Gendefekt (Lesch-Nyhan-Syndrom) oder massive Ernährungsstörungen vor. Meist
geht die juvenile Gicht einher mit anderen schweren Erkrankungen wie chronischen Nierenerkrankungen, einer
Überfunktion der Nebenschilddrüse, Leukämie oder anderen Bluterkrankungen.2

Die primäre Gicht ist die häufigste Form in den Industriestaaten. Sie tritt aufgrund einer genetischen
Vorbelastung oder aufgrund von gesundheitsschädigenden Ernährungs- und Lebensgewohnheiten auf.

Die sekundäre Gicht ist eine erworbene Störung und steht in Zusammenhang mit Vorerkrankungen, erhöhtem
Zelluntergang und der regelmäßigen Einnahme bestimmter Medikamente, die den Harnsäurespiegel im Blut
erhöhen.

Auslöser einer sekundären Gicht sind z. B. Nierenerkrankungen, die Einnahme von Zytostatika (Chemotherapie),
Strahlentherapie, unzureichend eingestellter Diabetes mellitus und Bluterkrankungen.
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Vererbung

Da die Gicht als Wohlstandskrankheit gilt und in engem Zusammenhang mit unseren Ernährungsgewohnheiten
und unserem Lebensstil steht, ist sie keine klassische Erbkrankheit.

Wissenschaftler haben jedoch beobachtet, dass die Neigung zu dieser Krankheit familiär gehäuft auftritt. Jedoch
muss das Zusammenspiel zwischen der Veranlagung zur Gicht und umwelt- und lebensstilbedingter Faktoren
berücksichtigt werden, damit es zum tatsächlichen Ausbruch der Krankheit kommt.3

In dem Zusammenhang kommen die Erkenntnisse der Epigenetik ins Spiel. Dieser Wissenschaftszweig
erforscht die Zusammenhänge der Fähigkeit des Organismus, bestimmte Gene an- und wieder abschalten zu
können, und warum nicht bei allen Menschen im Laufe ihres Lebens bestimmte Krankheiten ausbrechen,

         Ausflug in die Wissenschaft

         Epigenetik

             Bis zur Entdeckung der Epigenetik ging man davon aus, dass unsere Gene unveränderbar
             sind und somit Persönlichkeitsmerkmale oder die Veranlagung für bestimmte Krankheiten
             oder Neigungen von Geburt an feststehen.

             Die Epigenetikbeschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das uns vererbte Genmaterial
             durch äußere Einflüsse wie Ernährung, Lebensstil, Stress, Umweltgift und
Lebenseinstellung veränderbar ist und Gensequenzen schwächer oder stärker abgelesen
bzw. ein- oder ausgeschaltet werden können (Methylierung).

Erkenntnisse zeigen, dass wir zwar einerseits durch negative Einflüsse Schäden und
Veränderungen an unserer DNA verursachen können, die über Generationen
weitervererbt werden, anderseits jedoch auf die gleiche Weise geschädigte DNA-
Sequenzen positiv beeinflussen können, deren Ausprägung wir bislang für unveränderbar
gehalten haben.

Eine ausgewogene Ernährung, eine umfassende Versorgung mit den lebenswichtigen
Mikronährstoffen, positive Gedanken und eine optimistische Lebenseinstellung sowie die
Vermeidung von Schadstoffen, Elektrosmog, Chemikalien und Stress sind nach den
Erkenntnissen der Epigenetik somit elementar für Gesundheit und Vitalität.

Hoffnung besteht, dass mit Hilfe der Forschungsergebnisse zur Epigenetik in der Zukunft
auch derzeit als unheilbar betrachtete Erkrankungen heilbar sein werden.

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Ursachen und Risikofaktoren

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht

       purinhaltige Ernährung, kohlenhydratreiche, fettreiche Kost

       fructosehaltige Nahrungsmittel wie Softdrinks, Fruchtjoghurts, Fruchteis, Multivitaminsäfte,
       Desserts

       strenge Diäten, bei denen rasch Gewicht abgebaut wird und Muskelmasse verloren geht

       Mikronährstoffmangel

       Stress

       chronische Übersäuerung (Azidose)

       körperliche Überanstrengung, (Hoch-)Leistungssport

       übermäßiger Alkoholkonsum, vor allem Bier

       Medikamente wie harntreibende Mittel (Diuretika), regelmäßiger Gebrauch von
       Abführmitteln

       Vorerkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Nierenfunktionsstörungen,
       Tumorerkrankungen, Leukämie, Diabetes insipidus, Hormonstörungen
Chemotherapie und Strahlentherapie

             Östrogenmangel

Bei den meisten Gichtkranken ist eine Funktionsstörung der Niere entweder angeboren, oder eiweißlastige und
purinreiche Ernährung sowie ein ungesunder Lebensstil lösen einen Gichtanfall im Laufe des Lebens aus. Der
damit einhergehende erhöhte Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) ist verantwortlich für die Bildung von
Harnsäurekristallen, die in Gelenken, Bindegewebe und Nieren abgelagert werden. Meist wirken mehrere
Ursachen zusammen, die das Gichtrisiko erhöhen.

Entscheidend ist, dass im Körper zu viel Harnsäure hergestellt wird und über die Nieren nicht mehr in
ausreichender Menge ausgeschieden werden kann.

Der Harnsäurespiegel steigt folglich,

    wenn die Nahrung zu viele Purine enthält oder

    wenn die Nieren zu wenig Harnsäure ausscheiden.

Harnsäure entsteht u. a. beim Abbau von Purinen aus der Nahrung. Einige Nahrungsmittel haben einen
besonders hohen Puringehalt und gehen mit einer erhöhten Harnsäureproduktion einher. Dazu gehören
Innereien, Fleisch, Wurst, bestimmte Fischarten, Hefe und einige Gemüsesorten wie Kohl oder Spargel.
Auch Fruktose und Nahrungsfette verursachen einen erhöhten Harnsäurespiegel, da sie die Ausscheidung
über die Nieren hemmen.

In einer Langzeitstudie wurde beobachtet, dass der regelmäßige Alkoholkonsum das Gichtrisiko stark erhöht.
Der Bierkonsum birgt im Vergleich zu anderen Spirituosen das höchste Risiko, an Gicht zu erkranken.4

Alkohol begünstigt, ähnlich wie ein Übermaß an Fructose oder Nahrungsfette, einen Gichtanfall, da auch er die
Harnsäureausscheidung über die Nieren beeinträchtigt.

Bier, unabhängig vom Alkoholgehalt, enthält pro 100 ml zwar nur 10-15 mg Purine. Allerdings wird Bier meist in
größeren Mengen getrunken, wodurch der Purinspiegel rasch ansteigt, zumal der Biergenuss oft mit einer
üppigen Mahlzeit einhergeht.

Bei Fructose gilt: Nicht der Obstverzehr ist die hauptsächliche Quelle für Fructose – Obst enthält eine Vielzahl an
Mikronährstoffen, die Fructose kommt hier in ihrem natürlichen Verbund vor und wird anders verstoffwechselt.
Problematisch ist die isolierte Fructose (z. B. Glucose-Fructose-Sirup), die als „natürliches Süßungsmittel“
vermarktet und Softdrinks, Fruchtjoghurts und -desserts, Süßigkeiten oder Multivitaminsäften zugesetzt wird.

Weitere Ursachen für die Entstehung der Gicht bzw. die Auslösung eines Gichtanfalls sind:

    strenge Diäten/ Fastenkuren: Der rasche Gewichtsabbau und Verlust von Muskelmasse führt zu
    vermehrtem Untergang körpereigener Zellen, wodurch Purine frei werden und der Harnsäurespiegel in Folge
    ansteigt. Außerdem werden körpereigene Proteinspeicher genutzt, um die fehlende Energie aufgrund des
    Fastens auszugleichen. Dadurch entstehen in kurzer Zeit große Mengen an Harnsäure, die die Niere nicht
    ausscheiden kann.
Übergewicht und Bewegungsmangel: Adipositas geht meist mit einem ungesunden Lebensstil und
Fehlernährung einher. Das Übergewicht belastet Muskeln, Gelenke und Organe erheblich und begünstigt
die Entstehung jeglicher Art von Funktionsstörungen und chronischen Erkrankungen.

Körperliche Überanstrengung/ Hochleistungssport: Die dabei vermehrt gebildete Milchsäure wird über
die Niere ausgeschieden und stört gleichzeitig die Harnsäureausscheidung.

Harntreibende Medikamente/ Abführmittel: Sie senken die Flüssigkeitsmenge im Körper, führen zu einer
Blutverdickung und somit einer erhöhten Harnsäurekonzentration. Außerdem werden wichtige
Mikronährstoffe ausgeschieden.

Mikronährstoffmangel/ oxidativer Stress: Eine Fehlernährung und andauernder Stress führen zu einer
verminderten Aufnahme von lebenswichtigen Mikronährstoffen und einer Übersäuerung des Organismus.
Zeitgleich kommt es zu einem erhöhten Mikronährstoffverbrauch, um die Stoffwechselgifte zu binden und
auszuscheiden. Fehlende Antioxidantien begünstigen Entzündungsprozesse und Zellschädigung.

Kälte/ Unterkühlung: Kälte fördert die Bildung von Harnsäurekristallen, da das Gewebe weniger gut
durchblutet und damit die Harnsäureausscheidung verringert wird. Insbesondere Gelenke, die ohnehin nicht
von Blutgefäßen durchzogen sind, reagieren zuerst auf Unterkühlung.

Medikamente/ Zytostatika: Bestimmte Medikamente stören die Harnsäureausscheidung oder
beeinträchtigen die Nierenfunktion. Zytostatika (z. B. Chemotherapeutika) und Strahlentherapie lösen einen
hohen Zellverfall aus, wodurch körpereigene Purine freigesetzt werden und die Harnsäurekonzentration im
Blut steigt.

Östrogenmangel: Das weibliche Sexualhormon fördert die Harnsäureausscheidung. Nach den
Wechseljahren oder bei erheblichen Hormonstörungen erhöht sich das Gichtrisiko, wenn weitere
Risikofaktoren hinzukommen.

    Vorerkrankungen: Bluterkrankungen wie Leukämie oder andere Erkrankungen, die mit einem hohen
    Blutzellsterben einhergehen, Tumorerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Niereninsuffizienz, Diabetes
    insipidus (Wasserharnruhr), Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) etc. erhöhen
    das Risiko einer sekundären Gicht erheblich.

Gichtanfall

Lange Zeit kann eine Gicht symptomlos verlaufen, ein zu hoher Harnsäurespiegel macht anfangs keine
Beschwerden.

Wenn die Harnsäurewerte jedoch eine bestimmte Grenze (über 6,5 mg/dl) übersteigen, werden vermehrt
Harnsäurekristalle gebildet und in den Gelenken und Geweben abgelagert. Diese spitzen Kristalle verursachen
Schmerzen in den Gelenken sowie Entzündungen.

Meist beginnt die Erkrankung im Grundgelenk einer Großzehe. Generell können alle Gelenke von einem
Gichtanfall betroffen sein oder im Laufe der Zeit weitere Gelenke hinzukommen.

Der erste Gichtanfall wird häufig in der (Vor-)Weihnachtszeit, an Fasching oder im Rahmen einer großen
Feierlichkeit beobachtet. Der Grund ist, dass meist mehrere Faktoren zusammenkommen, die die latente Gicht
dann zum Ausbruch bringen, wie z. B. fleischlastige Festessen, Softdrinks, hoher Alkoholkonsum,
Bewegungsmangel und Kälte.
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Symptome der Gicht und eines akuten Gichtanfalls

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Symptome in der Übersicht

       lange Zeit scheinbar symptomloser, erhöhter Harnsäurespiegel

       akuter Gichtanfall: plötzlich extreme Schmerzen, Schwellung und Rötung eines Gelenks
       – meist Großzehengrundgelenk, evtl. einhergehend mit Fieber

       chronische Gicht: zunehmende Gelenkdeformierungen, knotenartige Ablagerungen der
       Uratkristalle in Gelenken, Weichteilen und Bindegewebe, Nierensteine und
       Nierenentzündungen
Lange Zeit bleibt die latente Gicht scheinbar symptomlos. Der hohe Harnsäurespiegel verursacht die „silent
inflammation“ (unbemerkte Entzündungen) in verschiedenen Teilen unseres Organismus.

Die Harnsäurekristalle, die sich im Bindegewebe und in den Gelenken ablagern, können ggf. leichte Schmerzen
oder Durchblutungsstörungen verursachen.

Symptome eines akuten Gichtanfalls

Grundsätzlich lassen sich die Symptome von akuten Gichtanfällen und chronischer Gicht unterscheiden. Direkter
Auslöser einer Gichtattacke kann eine vorangegangene üppige Mahlzeit mit Fleisch, Innereien oder Wurst,
fructosehaltigen Desserts und Softdrinks sowie Bier im Übermaß sein. Akute Gichtanfälle treten deshalb
vermehrt nach Feiertagen auf.

Ein akuter Gichtanfall zeigt sich mit plötzlichen, extremen Schmerzen, Schwellungen und Rötungen eines
Gelenks. Häufig betroffen sind das Großzehengrundgelenk, seltener das Sprunggelenk oder das Kniegelenk.

Es ist berührungsempfindlich und überwärmt, selbst das Gewicht der Bettdecke kann unerträglich sein. Innerhalb
weniger Stunden kann der Patient zu frösteln beginnen und Fieber entwickeln. Grundsätzlich kann jedoch jedes
andere Gelenk ebenso betroffen sein.

Dauer eines akuten Gichtanfalls

Auch ohne Behandlung verschwinden die Symptome wieder – allerdings kann dies bis zu zwei Wochen dauern.
Ein Gang zum Arzt ist zu empfehlen, um andere Ursachen auszuschließen.

Im weiteren Verlauf wechseln sich. wenn unbehandelt, Schübe akuter Gichtanfälle mit symptomfreien Phasen
ab.
Symptome chronischer Gicht (Arthritis urica)

Wiederholen sich akute Gichtanfälle und bleibt die Erkrankung unbehandelt, was heutzutage eher selten der Fall
ist, ist es wahrscheinlich, dass die Erkrankung in einem Zeitraum von 5-15 Jahren chronisch wird.

Die Ablagerungen von Urat-Kristallen in den Gelenken nehmen zu, es entstehen sogenannte gelenknahe
Stanzdefekte der Gelenkschleimhaut, wodurch Entzündungen und Schmerzen entstehen. Die Gelenke werden in
der Folge immer mehr zerstört und deformiert.

Die Ablagerung der Harnsäurekristalle in Weichteilen und Knochen sind als erbsen- bis walnussgroße Knoten
(Gichttophi) sichtbar. Vor allem bilden sie sich an den Fingern, Zehen, Ellbogengelenken und entlang der
Ohrmuschel.

Zudem erhöht sich die Belastung für die Nieren. Nierensteine können gehäuft auftreten, die Ablagerungen der
Uratkristalle können Nierenentzündungen auslösen.

Die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Betroffenen sinken zunehmend.

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Diagnose und Tests bei Gicht

        Das-Wichtigste-in-Kürze
Diagnose in der Übersicht

             Anamnese und körperliche Untersuchung: Die Diagnose kann aufgrund der meist
             eindeutigen Symptome bei einem akuten Gichtanfall rasch gestellt werden.

             sichtbare Gichttophi an Gelenken, Ohrmuschel, Händen und Füßen

             Blutwerte: erhöhter Harnsäurewert, BSG erhöht, Leukozyten erhöht

             Röntgen der Gelenke: Nachweis von Gelenkveränderungen bzw. Uratsteinen in den
             Harnwegen

Anamnese und körperliche Untersuchung

Bei einem akuten Gichtanfall sind die Symptomatik und der körperliche Befund meist so eindeutig, dass die
Diagnose auch ohne weitergehende Untersuchungen von einem Allgemeinmediziner gestellt werden kann.

Die Beschwerden mit heftigen Schmerzen, Entzündung, Schwellung und Rötung eines Gelenks entwickeln sich
rasch, innerhalb von 2 Stunden, und klingen innerhalb von etwa 2 Wochen wieder ab.

Die Anamnese ergibt meist, dass der Patient in der letzten Zeit oder am Tag vor dem Gichtanfall besonders
üppige purinreiche Speisen zu sich genommen und häufig auch Alkohol (Bier, Schnaps) getrunken hat.

Bei der körperlichen Untersuchung sind – im fortgeschrittenen Stadium – sichtbare Gichttophi, schmerzfreie
kleine kugelige Ablagerungen von Harnsäure unter der Haut, erkennbar. Sie sind ein Hinweis darauf, dass der
Patient bereits länger mit einem erhöhten Harnsäurewert lebt und die Gichterkrankung nicht oder nicht
ausreichend behandelt wurde. Gichtknoten können überall auftreten, sie bilden sich jedoch in der Regel in
kühleren, schlecht durchbluteten Körperregionen, da dort die Harnsäure leichter auskristallisiert. Typische Stellen
sind im Bereich der Gelenke, an den Händen und Füßen und entlang der Ohrmuschel.

Blutwerte

Bei den Blutwerten ergibt sich meist folgender Befund:

    Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): deutlich mehr als 20 mm

    Harnsäure im Blut (Hyperurikämie): mehr als 6,5 mg/ dl

    Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): über 10.000 Zellen/ µl

Wichtig: Der Harnsäurewert kann jedoch in den ersten Tagen nach einem Gichtanfall unauffällig sein, da sich die
Harnsäure in den Gelenken abgelagert hat. Erst nach einigen Tagen steigt der Harnsäurewert im Blut
nachweisbar wieder an.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Nierenwerte wie Kreatinin und Harnstoff zu bestimmen, da Gicht oft mit einer
(angeborenen) Nierenschwäche einhergeht.

Die Kreatinin-Clearance eignet sich zur Frühdiagnose von Nierenerkrankungen und zeigt an, wieviel Kreatinin
die Nieren innerhalb von 24 Stunden aus dem Blut herausfiltern können.

Die Untersuchung der Gelenkflüssigkeit mittels einer Gelenkpunktion weist die Harnsäurekristalle nach.
Nach einem akuten Gichtanfall wie auch in den symptomfreien Intervallen gehört die Bestimmung des
Harnsäurespiegels im Blut zur Diagnostik. Ist er stark erhöht, ist eine chronische Gichterkrankung
wahrscheinlich. Bei einem Harnsäurewert von mehr als 9 mg/dl erleidet nahezu jeder Patient einen Gichtanfall.

Da der Harnsäurespiegel zum Zeitpunkt des Gichtanfalls bereits wieder auf einen normalen Wert gesunken sein
kann, wie oben beschrieben, wird der Wert mehrfach auch während der symptomfreien Intervalle bestimmt. Ist
der Harnsäurespiegel bei keiner Probe erhöht, kann man chronische Gicht ausschließen.

Bildgebende Verfahren

Chronische Gicht lässt sich mit Röntgenbildern bestätigen, die den Gelenkschwund und die Zerstörung des
Knochens zeigen. Auch ein Röntgenbild der Harnwege kann die Diagnose stützen, etwa wenn Urat-Steine zu
erkennen sind.

Selten wird die Gelenkpunktion zum Nachweis von Urat-Kristallen in der Gelenkflüssigkeit angewandt.

Darüber hinaus müssen die Nieren untersucht werden, um eine (latente) Nierenerkrankung, Nierensteine oder
bereits bestehende Organschädigungen (Gichtniere) nachzuweisen.

Differenzialdiagnostisch sollten bei unklarem Befund andere entzündliche Gelenkerkrankungen oder
bakterielle Ursachen ausgeschlossen werden. Auch z. B. ein Erysipel (Wundrose), Sportverletzungen,
rheumatoide Arthritis, Psoriasis, ein entzündeter Hallux valgus (Überbein) oder Borreliose können
Gelenkentzündungen verursachen.

Die Pseudogicht (Chondrokalzinose) zeigt ein ähnliches Beschwerdebild wie die „echte“ Gicht. Oft ist ein
einzelnes der großen Gelenke wie das Schulter-, Ellbogen-, Hüft- oder Sprunggelenk betroffen und reagiert mit
Entzündung und Schwellung. In den meisten Fällen ist es das Kniegelenk, das die Beschwerden aufweist. Im
Gegensatz zur Hyperurikämie (erhöhter Harnsäurespiegel) kommt es hier zur Ablagerung von Kalziumkristallen
im Gelenkknorpel.

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Krankheitsverlauf und Prognose

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Krankheitsverlauf in der Übersicht

            aufgrund meist eindeutiger Symptomatik eher selten schwerer, chronischer Verlauf

            Verlauf in vier Stadien

            Häufige Begleiterkrankungen bei unbehandelter Gicht:
                Potenzstörungen

                Bluthochdruck
Gelenkentzündungen, Gelenkdeformation, Gelenkzerstörung

                  Herzinfarkt, Schlaganfall

                  silent inflammation (im gesamten Organismus)

                  (bakterielle) Nierenbeckenentzündung

                  Gichtniere, die zunehmend an Leistungsfähigkeit verliert bis hin zum Nierenversagen

Aufgrund der eindeutigen Symptomatik und entsprechender Behandlung kommt es eher selten zu einem
chronischen Verlauf der Gicht.

Unbehandelt kann der hohe Harnsäurespiegel jedoch, je nach Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und
bereits bestehender Schädigung der Niere, zu erheblichen Schädigungen der Gelenke und insbesondere der
Niere führen. Außerdem entwickeln sich weitere Begleiterkrankungen.

Man unterscheidet vier Stadien der Gicht:

Stadium Symptomatik

I        erhöhte Harnsäurewerte ohne offensichtlich krankhafte Symptome, meist über Jahre hinweg

II       erster akuter Gichtanfall mit entsprechend starker Symptomatik; unbehandelt klingt die Entzündung nach Tagen bis ca.
         2 Wochen ab

III      symptomfreies Intervall über Wochen bis Jahre, individueller Verlauf
IV       chronischer Verlauf; zunehmende Schädigung von Gelenken, Bindegewebe und Nieren; Bildung von Gichttophi entlang
         der Ohrmuschel, an Händen, Füßen und Gelenken; Gichtanfälle dauern zunehmend länger

Der hohe Harnsäuregehalt führt einerseits zu Schädigungen in den Blutgefäßen, was die Ursache für
Durchblutungsstörungen, Ablagerungen an der Gefäßwand und die Bildung von Thromben sein kann. Folgen
sind   Blutdruckanstieg,    Potenzstörungen        (erektile    Dysfunktion),   Erhöhung     des   Schlaganfall-      und
Herzinfarktrisikos.

Andererseits können sich stille Entzündungsprozesse (silent inflammation) entwickeln, z. B. in der Niere, im
Bindegewebe, in den Gelenken wie auch in den Blutgefäßen, die die betreffende Körpersubstanz schädigen und
bakterielle Superinfektionen begünstigen können. In den Gefäßen führen diese Entzündungsprozesse zu
Veränderungen und Gefäßwandverdickung, wodurch ebenso die Durchblutung gestört wird mit den oben
genannten Folgen.

Die hohe Harnsäurelast, die von den Nieren nicht mehr ausgeschieden werden kann und sich im Nierengewebe
und    den   feinen   Nierenkanälchen       ablagert,    schränkt     zunehmend      die    Nierenfunktion     ein.   Die
Durchblutungsstörungen der Nieren können eine (bakterielle) Nierenbeckenentzündung begünstigen.

Im Laufe der Jahre kann sich aus einer unbehandelten, chronischen Hyperurikämie eine Gichtniere entwickeln,
die in eine (dialysepflichtige) Niereninsuffizienz übergehen kann bis hin zum Nierenversagen.

Etwa 20-25% der Patienten, die unter der chronischen Gicht leiden, sterben an Nierenversagen.

                                                        . . .
Ernährung bei Gicht

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Ernährung in der Übersicht

       Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der
       Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen.

       Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das
       Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Anti-entzündlich heißt, es sind
       reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere
       Mikronährstoffe enthalten. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter
       Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle.

       Da Gichtanfälle hauptsächlich durch Ernährungsfehler ausgelöst werden, beginnt hier
       bereits die Therapie:
           purinarme Kost, das heißt im Idealfall vegetarisch mit einem hohen Anteil an
           frischem Gemüse

           hochwertige Fette wie Leinöl, Nussöle, Weizenkeimöl, Kokosöl oder die in Nüssen,
           Samen und Avocado enthaltenen natürlichen Fette
fructosearme Ernährung: Verzicht auf Produkte, denen Fructose zugesetzt ist, und
                   maßvoller Genuss fruchtzuckerhaltiger Obstsorten wie Äpfel, Bananen, Weintrauben
                   oder Orangen

                   Verwendung frischer Kräuter und Gewürze

Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Sie fördert
chronische Entzündungen, die Arterien verkalken lässt, unseren Darm und unser Immunsystem schwächt,
unsere Psyche negativ beeinflusst und letztlich Zellstress entstehen lässt. Wie im Kapitel Ursachen ausführlich
dargestellt, sind entzündliche Prozesse auch bei Gicht an der Entstehung beteiligt. Mit einer gesunden, anti-
entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen bei Gicht in Ihrem Körper selbst
mitbeeinflussen:

    Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch
    entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern.

    Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen.

    Sie schützen sich präventiv vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf eine Gicht

    Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht.
Probleme der heutigen Ernährung

Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit
vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress,
keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden
Ernährung.

Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet

Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den
westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder
Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.

        Hinweis

        Merkmale der Western Diet
        hochkalorisch,   zuckerreich,   gesättigte   Fettsäuren,   Transfettsäuren,   salzreich,   viele
        Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte, „Junkfood“) –
        dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe
        Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe
Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht

Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der
einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen
zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.

Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der
Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren,
Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander
stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien
verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche
Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel.

Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen

Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie Gicht lassen uns aufhorchen und führen oft zu einem
Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen!

Sich gesund zu ernähren heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es
bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und
leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt
etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine
gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die
pro-entzündlich wirkt.
Was ist antientzündliche Ernährung?

Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und
viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine
chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation).

Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor:

Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel

Anti-entzündliche Ernährung                                              Pro-entzündliche Ernährung

Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl                                      frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl,
                                                                         Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl

Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel        Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell
Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat,      gefertigte Snacks
Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter

Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller   Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen
Ballaststoffe

Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu                        Wurstwaren, viele Milchprodukte, Schweinefleisch,
Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung                       Fisch

frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer     sehr salzreich
Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich

Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner     Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke
Tee

Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne,      Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte
Macadamianüsse                                                        „Knabbernüsse“

Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste

Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind:

      Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch,
      Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität.

      Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane
      Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der
      chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

      Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und
      oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt
      Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren).

      Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen
      Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch
      sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken.

      Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot,
      weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und
stören das Gleichgewicht der Botenstoffe.

    Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können,
    aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf
    ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den
    Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also
    weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit.

    Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung
    genauso wie hochwertige Nahrungsmittel.

    Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein
    jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt.

    In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven
    Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert.

Besonderheiten bei der Ernährung für Gicht-Patienten
Wie bereits in vorherigen Kapiteln erwähnt, zählt die Gicht zu den Zivilisationskrankheiten. Das heißt, dass zwar
einerseits eine Veranlagung zu Gicht und eine Störung im Harnstoffwechsel angeboren sein kann, andererseits
jedoch eine gesunde, ausgewogene und mikronährstoffreiche Ernährung sowie ein gesundheitsfördernder
Lebensstil das Gichtrisiko deutlich verringern bzw. Gichtanfälle sogar verhindern können.

Sinnvoll ist es zusätzlich darauf zu achten, wie viele Purine in Nahrungsmitteln enthalten sind und diese, wie
empfohlen, nur in geringem Maß, maximal 500 mg pro Tag, zu sich zu nehmen.
Zusätzlich sind Nahrungsmittel und Getränke zu vermeiden, denen Fructose als Süßungsmittel zugesetzt ist bzw.
die einen hohen Fruchtzuckergehalt haben, da sie die Ausscheidung der Harnsäure hemmen.

Grundsätzlich scheint, laut einer umfassenden Studie, eine vegetarische Ernährung das Gicht-Risiko
erheblich zu reduzieren sowie gichtbedingte Entzündungen zu hemmen und die Harnsäureproduktion zu
senken.1

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Damit die Umstellung auf eine überwiegend vegetarische Ernährung leichter fällt, lassen Sie sich von den
abwechslungsreichen Rezepten der purinarmen Küche inspirieren:

                                       Gicht Kochbuch: 140 Rezepte für eine gesunde Gicht
                                       Ernährung. Inklusive Tabelle mit Purinwerten...

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Hier finden Sie eine Übersicht über Nahrungsmittel, auf die Sie verzichten und welche Sie bevorzugen sollten.
Die Übersicht ist nicht vollständig.

Folgende Lebensmittel und Getränke sind bei einer Gichterkrankung empfehlenswert:
Gemüse aller Art und Speisepilze, z. B. Kartoffeln, Rüben, Rettich, Rote Bete, Kohlgemüse, Blattgemüse,
    Salate, Paprika, Tomaten, Gurken, Champignons, Steinpilze

    Nüsse und Samen, z. B. Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam

    Obst, z. B. Beeren, Melonen, Pfirsiche, Kirschen, v. a. Sauerkirschen, Pflaumen, Birnen, Grapefruit, Ananas

    hochwertige pflanzliche Öle, z. B. kaltgepresstes natives Olivenöl extra vergine, Leinöl, Sesamöl,
    Mandelöl, Kokosöl

    Getreideprodukte in Maßen, z. B. Reis, Hirse, Nudeln, Roggenvollkornbrot

    Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja in Maßen

    pflanzliche Milch-Alternativen (Hafer- oder Mandelmilch)

    Getränke: Wasser, Tee, Gemüsesaft

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Omega-3-Fettsäuren zählen zusammen mit den Omega-6-Fettsäuren zu den mehrfach ungesättigten
Fettsäuren. Ungesättigt bedeutet, dass diese Fettsäuren zwei oder mehrere Doppelbindungen enthalten –
anders als die gesättigten Fettsäuren. Sie sind lebensnotwendig und können ausschließlich über die Nahrung
aufgenommen werden, da sie unser Körper nicht selbst synthetisieren kann. Sie sind besonders wichtig für den
Aufbau von Zellmembranen, unterstützen die Zellteilung, wirken entzündungslindernd und haben auch positive
Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem. Wichtig ist also, dass Sie diese „gesunden Fette“ täglich über Ihre
Mahlzeiten zu sich nehmen. Dabei empfiehlt sich die Verwendung eines natürlichen, kaltgepressten Leinöls. Es
ist reich an Omega-3-Fettsäuren und verfeinert Salate, warme Speisen oder Frühstück mit einem mild-nussigen
Geschmack. Wir empfehlen Ihnen:

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Folgende Lebensmittel und Getränke sollten Sie unbedingt meiden:

    Fleisch und Wurst aller Art, z. B. Geflügel (besonders Haut und Fett), Wild, Schwein, Rind, Innereien
    (Leber, Nieren, Kalbsbries etc.)

    tierische Fette wie Gänse- oder Schweineschmalz

    Fisch, Fischkonserven und Meeresfrüchte

    fructosehaltige Produkte, z. B. Softdrinks (Limonaden, Eistee, Cola), Cocktails, Fruchteis, Fruchtjoghurt,
    Fruchtsäfte und -nektar, Konfitüre, Süßigkeiten

    Koch- und Backzutaten wie Bäckerhefe, Fleischbrühe, Brüh- und Suppenwürfel
Alkoholika (Bier, Liköre, Schnaps etc.), Alkoholmischgetränke

Sonstiges (in Maßen zu genießen): fruchtzuckerreiches Obst (Bananen, Weintrauben, Orangen),
Trockenfrüchte, getrocknete Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Eigelb, Kohlenhydrate jeglicher Art,
vor allem Weißmehlprodukte

    Ausflug in die Wissenschaft

    Sauerkirschen zur Prävention von Gichtanfällen und erhöhtem
    Harnsäurespiegel
    Die positive Wirkung von Sauerkirschen auf den Harnsäurespiegel wurde bereits mehrfach
    untersucht.
    Probanden mit Gicht wurden gebeten, über mehrere Tage Sauerkirschextrakt einzunehmen.
    Bereits innerhalb von zwei Tagen sank das Risiko, einen Gichtanfall zu erleiden, um 35%.
    Zusammen mit der Einnahme eines Gichtmedikaments sank das Risiko sogar um 75%.5
    Auch der Harnsäurespiegel sank signifikant durch die regelmäßige Einnahme von
    Sauerkirschen, unabhängig davon, ob sie als Saft oder in Pulverform verabreicht wurden.6
    Der Grund liegt darin, dass Sauerkirschen einerseits eine harntreibende Wirkung haben und
    die   Harnsäureproduktion   senken.    Außerdem    haben    sie   einen   hohen   Gehalt   des
    Pflanzenfarbstoffs Anthocyan, der antientzündliche und antioxidative Eigenschaften hat.
. . .

Therapie und Prävention
Jede Behandlung enthält präventive Aspekte und jede Prävention wirkt auch als Therapie. Die Grundpfeiler jeder
Vorbeugung und Therapie basieren auf unserem Lebensstil: Wie ernähren Sie sich? Ist Ihr Organismus
ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt? Wieviel Bewegung ist in Ihren Alltag integriert? Rauchen Sie und
wieviel Alkohol konsumieren Sie? Bestimmt Stress Ihr ganzes Leben? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen,
können sich diese Basispfeiler positiv auf Ihre Gesundheit auswirken, aber auch jahrelange Risikofaktoren für
viele Erkrankungen darstellen. In diesem Kapitel werden zahlreiche ganzheitliche Methoden vorgestellt, die Ihre
Gesundheit und Lebensqualität stärken können – präventiv und/oder auch als Therapie.

        Tipps

        Erste Maßnahmen aus der Hausapotheke bei einem akuten Gichtanfall
        Der erste akute Gichtanfall tritt meist nachts auf und kommt scheinbar aus heiterem Himmel.
        Folgende Maßnahmen können Sie ergreifen, um sich im Akutfall selbst helfen zu können:
Lagern Sie das betroffene Gelenk hoch und stellen Sie es ruhig. Bewegung, Berührung
           oder Erschütterung können weitere heftige Schmerzen auslösen.

           Kühlen Sie das entzündete Gelenk mit kalten Umschlägen. Quarkwickel oder Umschläge
           mit essigsaurer Tonerde können die Wirkung noch verstärken.

           Wenn der Druck einer leichten Kompresse die Schmerzen noch verschlimmert, tauchen
           Sie das betroffene Gelenk in kaltes Wasser oder lassen sie das kalte Wasser in einem
           sanften Strahl über die betroffene Stelle laufen.

           Trinken Sie viel stilles Wasser, mehr als 2 Liter täglich, um die Harnsäureausscheidung
           über die Nieren zu erhöhen.

           Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel kann helfen, den Gichtanfall rascher abklingen
           zu lassen.

           Schonen Sie sich, ruhen Sie, vermeiden Sie Stress.

           Ernähren Sie sich während der Zeit, bis die Entzündung abgeklungen ist, ausschließlich
           vegetarisch mit einem hohen Gemüseanteil, um die Harnsäureproduktion zu senken.
           Behalten Sie die gemüselastige Ernährung dauerhaft bei.

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
Damit Sie für den Notfall vorbereitet sind: Essigsaure Tonerde mit einer Baumwollkompresse

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Mikronährstoffe

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Mikronährstoffe in der Übersicht

             sind unentbehrliche Mikrohelfer in unserem Organismus.
Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit allen Mikronährstoffen bei Gicht.
            Besonders wichtig sind die Vitamine B, C, D und E, Magnesium, Zink sowie Omega-3-
            Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe.

            Einige der typischen Gicht-Medikamente erhöhen zusätzlich Ihren Mikronährstoffbedarf.
            Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Mikronährstoffbedarf ausreichend über die
            Ernährung zu decken, können moderat dosierte, natürliche Mikronährstoffmischungen
            sinnvoll sein.

            Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.

Eine wichtige Basis für alle Therapien wird oft bei der Beratung außer Acht gelassen: Eine gesunde,
ausgewogene, mikronährstoffreiche Ernährung. Der Körper muss mit Mikronährstoffen optimal versorgt sein,
damit Folgen der Gicht abgemildert und Nebenwirkungen der Medikamente reduziert werden können.

Mikronährstoffe – was ist das?

Zu den Mikronährstoffen gehören in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die einen
wichtigen Teil dazu beitragen, damit unser Organismus funktioniert. Im weiteren Sinne lassen sich auch
essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme hinzuzählen. Makronährstoffe wie
Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind unsere Energielieferanten, während die Mikronährstoffe an Prozessen
wie z. B. Blutgerinnung, Immunabwehr und Knochengesundheit beteiligt sind. Einige Mikronährstoffe kann unser
Körper selbst herstellen, die meisten jedoch müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Der menschliche Organismus – ein Blick in die Zellen

Der Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Diese können alle nur optimal funktionieren, wenn sie mit
Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere
Mikronährstoffe beteiligt sind. Dazu zählen unter anderem die:

    Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität)

    Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel)

    Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien
    (Energiestoffwechsel)

    Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus)

    Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination)

    Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und
    Gehirnstoffwechsel)

Für alle Stoffwechselreaktionen im Körper sind Enzyme notwendig, sie wirken wie ein Katalysator. Enzyme
können ihren Aufgaben jedoch nur mithilfe von Mikronährstoffen nachkommen. Je besser der Körper mit
Nährstoffen versorgt ist, desto besser funktioniert der gesamte Organismus. Ein Mikronährstoffmangel kann sich
also negativ auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Um Ihre Gesundheit zu schützen und Ihre
weiteren Therapien zu unterstützen, sollten Sie also auf Ihren Mikronährstoffhaushalt achten.

Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen?

Egal ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker oder die Antibabypille. Schon ein einzelnes
Medikament kann unsere optimale Versorgung mit Mikronährstoffen ungünstig beeinflussen. Je mehr
Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt
eingegriffen, was Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander sowie das Auftreten von Nebenwirkungen
erhöht. Hierdurch kann nicht nur die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden, sondern auch die
Funktion der Mikronährstoffe.

Welche Lebensphasen führen noch zu einem erhöhten Mikronährstoff-Bedarf?

Aber nicht nur die regelmäßige Einnahme von Medikamenten führt zu einem erhöhten Mikronährstoffbedarf. Es
gibt bestimmte Lebensphasen und Umstände, die ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel aufweisen:

    Kinder und Jugendliche

    Schwangere und Stillende

    ältere Menschen

    Menschen mit Magen-Darm-Störungen

    Menschen mit chronischen Erkrankungen
Diesen erhöhten Bedarf zu decken, ist nicht immer einfach. Trotz des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen
Lebensmitteln verringern verschiedene Faktoren den Mikronährstoffgehalt in Lebensmitteln:

    nicht ausgereiftes Obst und Gemüse

    größere Erträge in der Landwirtschaft

    Einsatz von Pestiziden

Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen,
Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren.

Mikronährstoffkonzentrat als Grundlage

Gut versorgt sind Sie mit moderaten Mikronährstoffmischungen – von einzelnen hochdosierten Mikronährstoffen
raten wir ohne Absprache mit Ihrem Arzt und vorherigen Untersuchungen ab.

Das Angebot an Mikronährstoffpräparaten ist groß und unübersichtlich. Entscheidend beim präventiven Ansatz
ist die natürliche Vielfalt. Das ideale Mikronährstoffpräparat ist auf natürlicher Basis produziert, enthält neben
allen klassischen Mikronährstoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme, ist flüssig, glutenfrei und vegan.
Die Bioverfügbarkeit sollte wissenschaftlich belegt sein und es sollten keine künstlichen Aroma- oder
Konservierungsstoffe enthalten.

Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.
Die vermehrte Bildung von freien Radikalen (oxidativer Stress) sowie ein Mangel an natürlichen Radikalfängern
wie bestimmte Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe sind wichtige Faktoren, die mit den Gichtanfällen in
Zusammenhang stehen. Vor allem während der Entzündungsschübe begünstigt der Mangel an natürlichen
Antioxidantien die fortschreitende Zerstörung der Gelenke und Knorpel und kann das Abklingen des
Gichtanfalles verzögern.

Durch eine optimale Mikronährstoffversorgung kann der Krankheitsverlauf jedoch verlangsamt und im Idealfall
sogar gestoppt werden. Auch das Risiko für Folgeerkrankungen wird deutlich gesenkt. Dabei kommen vor allem
die Vitamine und Pflanzenstoffe zum Tragen, die dem Körper helfen, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken
und Entzündungsprozesse zu verringern.

Vorsicht ist allerdings geboten, isolierte Mikronährstoffe ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt oder
Heilpraktiker einzunehmen. Wenn die Nierenfunktion aufgrund von Harnsäureablagerungen bereits herabgesetzt
ist, kann beispielsweise ein Zinküberschuss nicht mehr vollständig ausgeschieden werden und der Zinkspiegel
im Blut zu hoch sein. Ähnliches gilt für Magnesium, Quercetin und andere isolierte Mikronährstoffe. Außerdem
können einzelne Mikronährstoffe die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen.

Aus diesem Grund ist ein Mikronährstoffkonzentrat, das die zahlreichen Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente in ihrem natürlichen Verbund enthält, einer isolierten Einnahme von zum Teil auch synthetisch
hergestellten Mikronährstoffen unbedingt vorzuziehen.

    Vitamin B

    B-Vitamine   sind   essentiell,   um   das   entzündungsfördernde   Homocystein,   ein   Abfallprodukt   im
    Eiweißstoffwechsel, im Blut abzubauen. Ein zu hoher Homocysteinspiegel begünstigt Gelenkserkrankungen
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