Gottesdienst-Heft Karfreitag und Ostern 2020 mit Liedern, Gebeten und Predigten
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Gottesdienste zu Hause an Karfreitag und Ostern 2020 Liebe Gemeinde, in Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus sind auch über die Osterfesttage keine Gottesdienste in unseren Kirchen gestattet. Setzen Sie sich stattdessen zu Hause im Kreis Ihrer Familie für den Gottesdienst zusammen. Dieses Heft mit Liedern, Gebeten und Predigten für Karfreitag und Ostern soll eine Hilfestellung dazu sein. Zudem können Sie meine Predigten auf youTube sehen. Stichwort: „Pfarrer Thomas Berke“. Auf youTube finden Sie auch die Lieder. Bleiben Sie gesund! Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Thomas Berke Gottesdienst an Karfreitag, 10. April 2020 Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Lied: O Haupt voll Blut und Wunden, Ev. Gesangbuch Nr. 85, 1+2+9 1. O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron, o Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier, jetzt aber hoch schimpfieret: gegrüßet seist du mir! 2. Du edles Angesichte, davor sonst schrickt und scheut das große Weltgewichte: wie bist du so bespeit, wie bist du so erbleichet! Wer hat dein Augenlicht, dem sonst kein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht’? 9. Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür; wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein. Psalmgebet aus Psalm 22 Mein Gott, mein Gott, warum hast du und da sie hofften, halfst du ihnen mich verlassen? Ich schreie, aber heraus. Zu dir schrien sie und wurden meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des errettet, sie hofften auf dich und Tages rufe ich, doch antwortest du wurden nicht zuschanden. Sei nicht nicht, und des Nachts, doch finde ich ferne von mir, denn Angst ist nahe; keine Ruhe. Du aber bist heilig, denn es ist hier kein Helfer. Aber du, der du thronst über den Lobgesängen Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, Israels. Unsere Väter hofften auf dich; eile, mir zu helfen!
S. 3 - Gottesdienst an Karfreitag Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Schuldbekenntnis: Herr Jesus Christus, vor deinem Kreuz bekenne ich meine Schuld: Ich habe meine Mitmenschen verletzt mit Worten und mit Taten. Aus Angst, Bequemlichkeit oder Egoismus war ich untätig. Ich bin meinen Mitmenschen Liebe schuldig geblieben und habe auf Anderes mehr vertraut als auf dich. Herr, erbarme dich, Christus, erbarme dich, Herr, erbarme dich. Lossprechung: Jesus Christus spricht: Dir sind deine Sünden vergeben! Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Amen. Der Herr sei mit euch! …und mit deinem Geist! Tagesgebet für Karfreitag: Ewiger Gott, dein Sohn hat nach deinem Willen das Kreuz auf sch genommen und so die Macht des Verderbens gebrochen: Erwecke uns durch seinen Tod zum Leben. Das bitten wir durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Evangelium für Karfreitag aus Johannes 19, 16-30: Jesu Kreuzigung und Tod 16 Sie nahmen ihn aber, 17 und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
S. 4 - Gottesdienst an Karfreitag 23 Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24 Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten. 25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund. 30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Amen. Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Lied: Herzliebster Jesu, Ev. Gesangbauch Nr. 81, 1-4 1. Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, dass man ein solch scharf Urteil hat gesprochen? Was ist die Schuld, in was für Missetaten bist du geraten?
S. 5 - Gottesdienst an Karfreitag 2. Du wirst gegeißelt und mit Dorn gekrönet, ins Angesicht geschlagen und verhöhnet, du wirst mit Essig und mit Gall getränket, ans Kreuz gehenket. 3. Was ist doch wohl die Ursach solcher Plagen? Ach, meine Sünden haben dich geschlagen; ich, mein Herr Jesu, habe dies verschuldet, was du erduldet. 4. Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe! Der gute Hirte leidet für die Schafe, die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte, für seine Knechte. Predigt siehe S. 11 Lied: Von guten Mächten, Ev. Gesangbuch Nr. 652, 2-4 Kehrvers: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. 2. Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast. 3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern, des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand. 4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wolln wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört dir unser Leben ganz. Aktualisiertes Seuchengebet von 1829: Vater im Himmel! Wende von uns in Gnaden ab alle wohlverdienten Landplagen, Krieg, Hunger und teure Zeiten. Ja, wir trauen auf dich, denn du bist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns treffen. Auch jetzt, wo Corona uns mit Gefahren und Trübsalen bedroht, wirst du es an deiner Gnade und Erbarmung nicht fehlen lassen, und uns ein treuer Helfer sein. Lehre uns sozial zu sein ohne uns zu berühren. Wir bitten dich für alle, die an Corona erkrankt sind; für alle, die einen Menschen durch Corona verloren haben; für alle, die bisher nicht infiziert wurden; für alle, die unter Quarantäne stehen; für alle die Ärzte und Pfleger; für unsere Regierungen, dass sie in Verantwortung vor dir die richtigen Entscheidungen treffen; für uns alle, damit wir zur Besinnung kommen.
S. 6 - Gottesdienst an Karfreitag Vaterunser Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Lied: Nun gehören unsere Herzen, Ev. Gesangbuch Nr. 93, 1-4 1. Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha, der in bittern Todesschmerzen das Geheimnis Gottes sah, das Geheimnis des Gerichtes über aller Menschen Schuld, das Geheimnis neuen Lichtes aus des Vaters ewger Huld. 2. Nun in heilgem Stilleschweigen stehen wir auf Golgatha. Tief und tiefer wir uns neigen vor dem Wunder, das geschah, als der Freie ward zum Knechte und der Größte ganz gering, als für Sünder der Gerechte in des Todes Rachen ging. 3. Doch ob tausend Todesnächte liegen über Golgatha, ob der Hölle Lügenmächte triumphieren fern und nah, dennoch dringt als Überwinder Christus durch des Sterbens Tor; und die sonst des Todes Kinder, führt zum Leben er empor. 4. Schweigen müssen nun die Feinde vor dem Sieg von Golgatha. Die begnadigte Gemeinde sagt zu Christi Wegen: Ja! Ja, wir danken deinen Schmerzen; ja, wir preisen deine Treu; ja, wir dienen dir von Herzen; ja, du machst einst alles neu. Segen Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen.
Gottesdienst an Ostersonntag, 12. April 2020 Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Lied: Frühmorgens, da die Sonn aufgeht, Ev. Gesangbuch Nr. 111, 1-3 1. Frühmorgens, da die Sonn aufgeht, mein Heiland Christus aufersteht. Vertrieben ist der Sünden Nacht, Licht, Heil und Leben wiederbracht. Halleluja. 2. Wenn ich des Nachts oft lieg in Not verschlossen, gleich als wär ich tot, lässt du mir früh die Gnadensonn aufgehn: nach Trauern Freud und Wonn. Halleluja. 3. Nicht mehr als nur drei Tage lang mein Heiland bleibt ins Todes Zwang; am dritten Tag durchs Grab er dringt, mit Ehr sein Siegesfähnlein schwingt. Halleluja. Psalmgebet aus Psalm 118 Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des Herrn behält den Sieg! Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herrn behält den Sieg! Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen. Der Herr züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis. Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke. Das ist das Tor des Herrn; die Gerechten werden dort einziehen. Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
S. 8 - Gottesdienst an Ostern Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Schuldbekenntnis: Herr Jesus Christus, vor deinem lebendigen Angesicht bekenne ich meine Schuld: Ich habe mich nicht vom Licht deiner Auferstehung leiten lassen und nicht auf deinen Sieg über den Tod vertraut. Das Vergängliche ist mir wichtiger geworden als das Unvergängliche, der Egoismus wichtiger als die Liebe. Ich hatte Angst, in der Welt nicht zu bestehen, und habe darum viele Gebote übertreten. Herr, erbarme dich, Christus, erbarme dich, Herr, erbarme dich. Lossprechung: Jesus Christus spricht: Dir sind deine Sünden vergeben! Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Amen. Der Herr sei mit euch! …und mit deinem Geist! Tagesgebet für Ostersonntag: Lebendiger Gott, du hast durch die Auferstehung deines Sohnes dem Tod die Macht genommen und lässt heute allen Menschen das Heil verkündigen: Nimm Kleinglauben und Zweifel von uns und lass uns einstimmen in das Osterlob von allen, die bezeugen, dass Christus von den Toten auferstanden ist und für uns lebt in Ewigkeit. Das bitten wir durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Evangelium für Ostersonntag aus Markus 16, 1-8: Die Frauen am leeren Grab 1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich.
S. 9 - Gottesdienst an Ostern 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich. Halleluja! Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Lied: Gelobt sei Gott im höchsten Thron, Ev. Gesangbuch Nr. 103, 1-6 1. Gelobt sei Gott im höchsten Thron samt seinem eingebornen Sohn, der für uns hat genug getan. Halleluja, Halleluja, Halleluja. 2. Des Morgens früh am dritten Tag, da noch der Stein am Grabe lag, erstand er frei ohn alle Klag. Halleluja, Halleluja, Halleluja. 3. Der Engel sprach: »Nun fürcht’ euch nicht; denn ich weiß wohl, was euch gebricht. Ihr sucht Jesus, den find’t ihr nicht.« Halleluja, Halleluja, Halleluja. 4. »Er ist erstanden von dem Tod, hat überwunden alle Not; kommt, seht, wo er gelegen hat.« Halleluja, Halleluja, Halleluja. 5. Nun bitten wir dich, Jesu Christ, weil du vom Tod erstanden bist, verleihe, was uns selig ist. Halleluja, Halleluja, Halleluja. 6. O mache unser Herz bereit, damit von Sünden wir befreit dir mögen singen allezeit: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
S. 10 - Gottesdienst an Ostern Predigt: siehe S. 4 Lied: Er ist erstanden, Ev. Gesangbuch Nr. 116, 1+2 1. Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja. Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind gefangen er führt. Kehrvers: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja! 2. Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank; denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört. Kehrvers: Lasst uns lobsingen ….. Österliches Fürbittengebet Herr Jesus Christus, wir danken dir für deine Auferstehung und bitten dich um deinen Geist, damit wir im Leben und im Sterben auf deine Auferstehung vertrauen und ermutigt werden zu einem Leben aus der Kraft deiner Liebe und deines Sieges über den Tod. Wir bitten dich für alle, die sich Sorgen machen um ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit ihrer Lieben; für alle, die sich Sorgen machen um ihre berufliche Existenz; für die Ärzte und Pfleger; für alle, die in der Politik Verantwortung tragen; für alle, die einen schweren Verlust zu verkraften haben; für die Verfolgten und die Flüchtlinge in aller Welt; für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten. Steh ihnen bei und gib ihnen Hoffnung aus der Kraft deiner Auferstehung. Amen. Vaterunser siehe S. 6 Lied: Christ ist erstanden, Ev. Gesangbuch Nr. 99 Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ’. Kyrieleis. Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. Segen Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen.
Pfarrer Thomas Berke, Mülheim an der Mosel und Veldenz Predigt über Matthäus 26, 39 für Karfreitag, 10. April 2020 Jesus fiel im Garten Gethsemane nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! Liebe Gemeinde, mitten in der Corona-Krise gedenken wir an Karfreitag besonders an Dietrich Bonhoeffer. Er wurde vor 75 Jahren, am 9. April 1945, im KZ Flossenbürg auf persönlichen Befehl Hitlers ermordet. Deutschland lag zu dieser Zeit bereits weitgehend in Trümmern, halb Europa verwüstet, Millionen Soldaten und Zivilisten haben durch den Krieg ihr Leben verloren, Millionen Juden und andere NS-Verfolgte wurden in den KZs ermordet, Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Eine nie dagewesene Zerstörung hatte stattgefunden. Es ist gut, sich dies in Erinnerung zu rufen, um die Corona-Krise einzuordnen Sie ist die erste wirkliche, bedrohliche Krise mit Zerstörungspotential, die die jüngere und mittlere Generation erlebt. Das weckt bei vielen von uns Existenzängste. Viele bangen um Gesundheit, Job und Firma. Was kann uns Dietrich Bonhoeffer in der Corona-Krise auf den Weg geben? Den meisten fällt sein Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ ein. Bonhoeffer hat es im Gefängnis, den sicheren Tod vor Augen, an Silvester 1944 gedichtet. Es ist ein Lied der Hoffnung und Geborgenheit inmitten von unermesslichem Leid in scheiAnbar auswegloser Situation. Es handelt von dem einen Gott, wie er sich am Kreuz zu erkennen gibt. Auf der einen Seite reicht er den bitteren Kelch des Leides, auf der anderen Seite ist er der einzige, der uns in der Situation des Leidens bewahrt und rettet. Dahinter steht ein tiefer Christus-Glaube bei Dietrich Bonhoeffer. Denn es schimmert in allem der Weg von Jesus Christus durch. „Lass diesen Kelch an mir vorüber gehen!“ betet Jesus im Garten
S. 12 – Predigt an Karfreitag Gethsemane und ringt mit Gott, seinem Vater. „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Jesus willigt schließlich in den bevorstehenden Leidensweg ein mit allem, was dazu gehört: Verhaftung, das ohnmächtige Ausgeliefertsein der Gewalt seiner Feinde, die Einsamkeit auf dem Weg zum Tod am Kreuz. Dort stirbt er als Unschuldiger und betet für seine Feinde und vergibt den Mördern, die zusammen mit ihm sterben. Dietrich Bonhoeffer weiß sich in diesen Kreuzweg hineingenommen. Darauf gründet sein persönliches Vertrauen in Gott. Denn Jesus Christus ist diesen Weg nicht für sich gegangen, sondern auch für Dietrich Bonhoeffer. Jesus Christus hat am Ende mit seinem Tod am Kreuz nicht allein für sich Leiden und Tod besiegt und dem Leben zum Durchbruch verholfen, sondern auch für Dietrich Bonhoeffer. Diese Gewissheit ist die „gute Macht“, durch die sich Bonhoeffer auf seinem Kreuzweg „wunderbar“ geborgen weiß. Er weiß, dass er als Unschuldiger sterben wird, weil es die Machthaber so wollen. Aber er hat die Gewissheit: Ich bin im Tod nicht verloren. Jesus Christus bewahrt mich zum ewigen Leben. Gott ist stärker als der Tod. Gott behält das letzte Wort, nicht mächtige Menschen, die eines Tages sterben müssen. Allein darum kann er getrost „erwarten, was kommen mag“, wie es im Kehrvers in „Von guten Mächten“ heißt. Wichtig ist: Bonhoeffer rechtfertigt sich nicht mit seinen Leistungen als Theologe und Mann des Widerstandes, sondern vertraut sich allein der Gnade Gottes an. Diese Demut bringt er in seinem Lied „Von guten Mächten“ zum Ausdruck. Er klagt Gott nicht an, sondern sieht sogar Gottes Hand hinter dem „bitteren Kelch des Leidens“, der ihm gereicht wird (so die 3. Strophe). Er sieht nicht die weltlichen Dinge als das Wesentliche an, sondern er gibt sein Leben ganz in Gottes Hand, weil ihm „unser Leben ganz gehört“ (4. Strophe). Denn dafür ist schließlich Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass wir im Leben und im Sterben ganz zu Gott gehören. Gerade jetzt in der Corona-Krise brauchen wir Vorbilder wie Dietrich Bonhoeffer. Wir haben uns angewöhnt, ohne Gott unser
S. 13 – Predigt an Karfreitag Leben zu gestalten und nicht mehr auf Jesus Christus zu schauen. Darum können wir in der Corona-Krise wichtiges von Bonhoeffer lernen: Jede Krise zeigt die Überheblichkeit eines Lebens ohne Gott, wie es weithin üblich geworden ist. Wir haben nicht alles im Griff und unser Leben nicht selbst in der Hand. Unsere Existenzängste können wir nicht selbst überwinden. Wir brauchen dazu den Glauben an Jesus Christus. Jede Krise stellt unsere gottlose Lebensweise in Frage. Dennoch gibt uns Gott nicht auf. Denn Jesus Christus ist für unsere Gottlosigkeit am Kreuz gestorben. Auch in der Krise gibt es Gottes Plan. Er durchkreuzt schmerzhaft unsere Pläne, führt uns aber aus der Krise heraus zu einem guten Ziel. Ohne Gott geht es nicht. Wir sind auf Gott angewiesen. Vertrauen wir uns wie Bonhoeffer seiner guten Hand an. Erinnern wir uns noch einmal daran: Kurz nach Bonhoeffers Ermordung mussten die Mächte des Bösen abtreten, aus den Trümmern eines verwüsteten Europa ist ein blühendes Europa hervorgegangen. Bonhoeffers Tod war nicht umsonst. Viele sind 1945 neu zur Besinnung gekommen. Darunter viele, die sich von Jesus Christus und von der Kirche abgewandt hatten. So kann auch jeder von uns durch die Corona-Krise neu zur Besinnung kommen. Das Kreuz zeigt uns: Materielle Werte können uns nicht erlösen. Aber weil Jesus Christus am Kreuz für uns gestorben ist, gehört ihm unser Leben ganz. Er lädt uns ein, neu auf ihn zu vertrauen und mit seinem Wort zu leben. Gott wird uns durch diese Krise zu einem guten Ende führen. Denn wir sind in seiner guten Hand geborgen. Amen. Gebet zur Predigt: Herr Jesus Christus, dein Tod am Kreuz öffnet uns den Weg zum Leben. Gib uns deinen Geist, damit wir uns auch in der Krise in der Hand deines Vaters geborgen wissen. Überwinde alle Angst und schenke uns neue Hoffnung. Amen.
Pfarrer Thomas Berke, Mülheim an der Mosel und Veldenz Predigt über 1. Korinther 15, 19 für Ostern am 12. April 2020 „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.“ Liebe Gemeinde, Ostern gibt uns Hoffnung in der Corona-Krise. So haben wir es auf die Titelseite des Gemeindebriefes geschrieben. Aber in welcher Weise gibt Ostern diese Hoffnung in einer der dunkelsten Stunden unseres Landes? Es ist die Bewegung vom Tod zum Leben, vom Kreuz zur Auferstehung, in die wir hineingenommen werden. Diese Hoffnung weist, so betont es der Apostel Paulus, über dieses Leben hinaus. Das heißt: Sie hängt nicht davon ab, ob und wie die Corona-Krise medizinisch und wirtschaftlich bewältigt wird. Denn es handelt sich um eine Hoffnung, die selbst dann gilt, wenn jemand an dieser Krankheit stirbt. Dies können viele in unserer verweltlichten Zeit nicht erkennen. Für viele ist das Geld, Gut und Erleben in dieser Welt Maß aller Dinge geworden. Zeigt nicht der Umgang mit „Corona“ in den Ski-Orten eine tiefe Krise einer Gesellschaft ohne Gott, in der sich alles um Spaß, Event als Ziel von Arbeit und Geldverdienen dreht? Es ist eine hochaktuelle Gesellschaftskritik, wenn der Apostel Paulus sagt: Du sollst nicht nur innerweltliche Ziele und Wünsche haben, sonst gehörst du zu den Elendsten unter den Menschen. Denn dein Lebensziel ist das ewige Leben in Gottes Reich. Dorthin gelangst du nicht durch dein Geld und Gut, nicht durch das, was du leisten und erleben konntest. Zum ewigen Leben kommst du allein durch Gott. Das zeigt uns die Auferstehung von Jesus Christus. Nun wäre es aber total falsch, wenn das Innerweltliche als unerheblich angesehen würde. Es erscheint durch die Auferstehung in einem anderen Licht. Denn es wird etwas ganz Anderes wichtig. Wir werden frei zum Dienen und erfahren darin unsere Bestimmung. Luthers Freiheitsschrift wird in diesem Jahr 500 Jahre alt. Und sie bringt genau das auf den Punkt, worum es hier geht: Wir sind als Christen frei und niemandem untertan, aber wir sind zugleich Diener
S. 15 – Predigt an Ostern und jedermann untertan. Jesus Christus hat das Dienen zur Ehre gebracht als etwas, was das Menschsein ausmacht und von Gott her zur Bestimmung des Menschen gehört. Dies in einer Zeit, als der Zeitgeist der Auffassung war, das Dienen sei etwas für Sklaven und Tiere und jeder Mensch müsse das Dienen zum Herrschen hin überwinden. Diese Stimmen gibt es auch heute. Wer das Dienen abwertet und vom Dienen abrät, führt von Gott weg. Der Glaube befreit von den Zwängen dieser Welt zum Dienst in dieser Welt. Darum sollen wir uns nicht allein von innerweltlichen Hoffnungen leiten lassen, die immer darauf hinauslaufen, mehr zu haben als andere und über andere bestimmen zu können. Anders gesagt: Jesus Christus hat uns gedient, als er am Kreuz starb und auferstanden ist. Darum können wir unseren Mitmenschen dienen. Auch das gehört zur österlichen Bewegung vom Vergänglichen zum Unvergänglichen, Herrschen zum Dienen, vom Tod zum Leben hinzu. Ostern gibt uns Hoffnung in der Corona-Krise. Wer im Licht dieser österlichen Hoffnung lebt, dem werden die Probleme dieser Welt ein Herzensanliegen sein. Im Licht von Ostern lassen wir Christen uns nicht von den Problemen, Krisen und Krankheiten, von den Machthabern und Gewalttätigen beherrschen, sondern wir lassen uns von Jesus Christus und seinem Reich der Liebe leiten. Darum engagieren sich Christen als Ärzte, Pfleger, darum helfen Christen den Armen und den Behinderten, darum setzen sich Christen für Verfolgte und Flüchtlinge ein. So möchte ich das, was Apostel Paulus hier negativ sagt, ins positive wenden: Wer über dieses Leben hinaus auf Christus hofft, gehört zu den Glückseligsten unter allen Menschen. Du empfängst ein Geschenk, was dir niemand nehmen kann: Das ewige Leben, von Gott gemacht. Im Licht des ewigen Lebens, im Licht des Sieges Gottes über den Tod, wirst du die Hoffnung behalten, wenn andere ihre Hoffnung bereits verloren haben. So wirst du ein Licht für andere und für die ganze Welt sein. Amen. Gebet zur Predigt: Herr Jesus Christus, schenke uns das Licht deiner Auferstehung als Licht der Hoffnung des ewigen Lebens, die uns in diesem Leben leitet und trägt. Bewahre uns davor, die Hoffnung über den Tod hinaus zu verneinen. Lass uns zu einem Licht der Hoffnung werden, schenke uns Kraft und Mut, deine Liebe zu bezeugen und unseren Mitmenschen zu dienen. Amen.
Die Evangelischen Kirchen der Grafschaft Veldenz Ev. Kirchengemeinde Mülheim an der Mosel Ev. Kirche Andel Ev. Kirche Mülheim Simultankirche Brauneberg (Fotos; Christopher Arnoldi) Ev. Kirchengemeinde Veldenz Ev. Kirche Burgen Ev. Kirche Veldenz Ev. Kirche Gornhausen (Fotos: Thomas Berke)
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