Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft

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Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek besichtigt deutsch-kanadische Kooperationsprojekte
der Max-Planck-Gesellschaft

                                                                                              Quantentechnologisch interessiert: Bundes-
                                                                                              forschungsministerin Anja Karliczek lässt sich
                                                                                              von Max-Planck-Direktor Bernhard Keimer
                                                                                              (links) und seinem kanadischen Kollegen
                                                                                              Andrea Damascelli über das Max-Planck-Center
                                                                                              in Vancouver informieren.

                                                                                              dung, Forschung und Technikfolgen-
                                                                                              abschätzung begleitet wurde. In Van-
                                                                                              couver bekam die Delegation Einblicke
                                                                                              in Forschungsprojekte des Max Planck-
                                                                                              UBC-UTokyo Center für Quantenma-
                                                                                              terialien. Dort arbeiten mehrere Max-
                                                                                              Planck-Institute, die University of British
                                                                                              Columbia in Vancouver und die Uni-
                                                                                              versität Tokio eng zusammen. Zwei der
                                                                                              Co-Direktoren, Bernhard Keimer vom
                                                                                              Max-Planck-Institut für Festkörperfor-
                                                                                              schung und sein kanadischer Kollege
                                                                                              Andrea Damascelli, präsentierten der
                                                                                              Ministerin erste Erfolge der Koopera­
                                                                                              tion im Bereich von Hochtemperatur-
                                                                                              Supraleitern. Beim Besuch des Max
                                                                                              Planck-University of Ottawa Centre
Im Zuge einer Kanadareise machte             träge zur Erforschung der Quantentech-           für extreme und Quantenphotonik in-
Bundesforschungsministerin Anja Kar-         nologien und für den internationalen             formierten Forscher die Delegation,
liczek auch an den Max-Planck-Centern        Austausch von Wissenschaftlern“, be-             wie sie Laserquellen hoher Intensität
in Vancouver und Ottawa Station. „Die        tonte die Ministerin, die von Mitglie-           entwickeln, die künftig Fertigungspro-
Max-Planck-Center leisten wichtige Bei-      dern des Bundestagsausschusses Bil-              zesse optimieren sollen.

Fields-Medaille für Peter Scholze
Der neue Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik erhält die höchste Auszeichnung seiner Disziplin

Die Fields-Medaille gilt als Nobelpreis der Mathematik, und in    Außergewöhnliches Talent: Peter
                                                                                                                                               Fotos: UBC/Paul H. Joseph (oben), Volker Lannert (unten)

diesem Jahr hat die Internationale Mathematische Union damit      Scholze, Professor an der Univer­sität
                                                                  Bonn und Direktor am Max-Planck-
Peter Scholze ausgezeichnet. Der Professor am Hausdorff-Zen-
                                                                  Institut für Mathematik.
trum für Mathematik der Universität Bonn und Direktor am
Bonner Max-Planck-Institut für Mathematik nahm den Preis auf      metische Geometrie liefert auch
dem Internationalen Mathematikerkongress in Rio de Janeiro        die Grundlagen für viele moderne
entgegen. Der 30-Jährige ist erst der zweite Deutsche, der ihn    Verschlüsselungsmethoden. Die
erhält. Peter Scholze wurde die Medaille für seine bahnbrechen-   Fields-Medaille wird alle vier Jah-
den Beiträge zur arithmetischen Geometrie verliehen. Dieses       re vergeben. Sie ehrt „herausra-
Gebiet der Mathematik verbindet Zahlentheorie mit Geomet-         gende mathematische Leistun-
rie, untersucht also Eigenschaften der ganzen Zahlen mit geo-     gen für bestehende Arbeiten und
metrischen Methoden. Damit konnten jahrhundertealte Prob-         für die Aussicht auf künftige Leis-
leme wie Fermats letzter Satz bewiesen werden, die mit rein       tungen“. Die Empfänger dürfen
zahlentheoretischen Methoden nicht zu lösen waren. Die arith-     nicht älter als 40 Jahre sein.

6   MaxPlanckForschung 3 | 18
Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

                        „Unser Grenzwert ist inakzeptabel hoch“
                        Jos Lelieveld spricht über die tödlichen Folgen von Luftverschmutzung,
                        vor allem durch Feinstaub

                        Durch Luftverschmutzung starben im Jahr             gen, die sie durch Luftschadstoffe bekom-
                        2015 weltweit etwa 4,5 Millionen Men-               men, und das vor allem, weil die Ernährung
                        schen vorzeitig, darunter 237 000 Kinder.           und die medizinische Versorgung nicht gut
                        Zu dem Ergebnis kommt ein Team um Jos               sind. Deshalb muss man in drei Richtun-
                        Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut          gen gehen: Natürlich muss die Luft saube-
                        für Chemie, in einer Studie im Fachmaga-            rer werden. Aber man muss auch die Er-
                        zin Lancet Planetary Health. Zum Ver-               nährung und die medizinische Versorgung
                        gleich: Rauchen führt jährlich zu etwa              verbessern. In Indien etwa hat das schon
                        6,4 Millionen vorzeitigen Todesfällen. Als          gefruchtet. Dort hat die Luftverschmut-                                              Jos Lelieveld
                        gefährlichsten Schadstoff haben die For-            zung zwischen 2010 und 2015 zugenom-
                        scher Feinstaub mit Partikeln unter 2,5 Mi-         men, aber die Sterberate bei Kindern ist
                        krometern Größe ausgemacht, ihm fallen              um 30 Prozent zurückgegangen. Wahr-                Indien zwar Gebiete mit sehr schlechter
                        allein 4,3 Millionen Menschen zum Opfer.            scheinlich bekommen Kinder dort heute              Luft, aber auch solche mit sauberer.
                                                                            sogar häufiger Lungenentzündungen, ster-
                        Herr Lelieveld, woher wissen Sie, welche            ben aber seltener daran, weil die medizini-        Warum sind bei uns vor allem ältere Menschen
                        Luftschadstoffe zu welchen Erkrankungen und         sche Versorgung besser geworden ist.               betroffen?
                        zu wie vielen Todesfällen führen?                                                                      Wegen der guten medizinischen Versor-
                        Jos Lelieveld: Wir gehen mit derselben Me-          Tun die politischen Entscheider schon genug        gung sterben Kinder hier sehr selten an ei-
                        thode vor, mit der die vorzeitigen Todesfäl-        gegen die Luftverschmutzung?                       ner Lungenentzündung. Auch ältere Men-
                        le durchs Rauchen ermittelt werden. Die             Den Eindruck habe ich nicht. Anders als            schen sterben in der Regel nicht an durch
                        Grundlage dafür bilden Kohortenstudien, an          Malaria und HIV ist das Problem der Luft-          Luftschadstoffe ausgelösten Lungenent-
                        denen vor allem in Europa und den USA mitt-         verschmutzung bei den Politikern gerade            zündungen, sondern eher an Herz- und
                        lerweile mehr als eine Million Menschen teil-       in Afrika noch nicht angekommen. In vie-           Gefäßerkrankungen. Die Arteriosklerose,
                        genommen haben. Darin wird erfasst, unter           len ärmeren Ländern wird fast an jeder             Hauptursache dafür, entsteht über Jahre.
                        welchen Bedingungen Menschen leben und              Straßenecke Müll verbrannt, auch weil es
                        welchen Risikofaktoren sie ausgesetzt sind.         keine anständige Müllentsorgung gibt. Da           Wie bewerten Sie die Grenzwerte der EU?
                        Da werden Umweltfaktoren berücksichtigt,            würde es helfen, die Leute aufzuklären, dass       Der Grenzwert für Feinstaub beträgt 25 Mi-
                        aber auch die Ernährung zum Beispiel. Den           das für die Kinder lebensgefährlich ist. Zu-       krogramm pro Kubikmeter Luft. In den USA
                        Risikofaktoren ordnet man mit statistischen         dem ließen sich viele Todesfälle unter Kin-        liegt er bei 12, in Kanada bei 10 – das ist der
                        Methoden die Krankheiten zu.                        dern mit einfachen, kostengünstigen Pro-           Wert, den die WHO empfiehlt. Von wirk-
                                                                            grammen verhindern, etwa mit sauberen              lich sauberer Luft sprechen wir aber erst
                        Im Jahr 2013 bezifferten Sie die Todesfälle durch   Brennstoffen zum Kochen und fürs Heizen.           unter 2,5 Mikrogramm pro Kubikmeter.
                        Luftverschmutzung mit 3,3 Millionen. Warum          Das hat sich in Indien gezeigt, wo oft Kuh-        Unser Grenzwert ist deshalb inakzeptabel
                        jetzt die deutlich höheren Todesraten?              fladen verbrannt wurden, was sehr zur              hoch, und es ist noch viel inakzeptabler,
                        Die epidemiologische Datenlage hat sich             Luftverschmutzung beitrug. Dort hat die            wenn er in einigen deutschen Städten
                        seither sehr verbessert. Aber unsere Zahlen         Regierung, häufig unterstützt von priva-           überschritten wird. Die 25 Mikrogramm
                        sind immer noch sehr konservativ. Es gibt           ten Spendern, den Menschen bessere Öfen            sind kein Grenzwert für Krankheiten.
                        Hinweise, dass die Todesraten durch Luftver-        und Zugang zu sauberen Brennstoffen ver-
                        schmutzung etwa in Indien und China noch            schafft. Sonst wäre die Luftverschmutzung          Setzen wir mit der Diskussion um die Stickoxide
                        größer sind. In Teilen Chinas, Indiens und Af-      dort heute wahrscheinlich noch schlimmer.          von Diesel-Pkw die richtigen Prioritäten?
                        rikas ist die Luft viel schmutziger als in den                                                         Die Diskussion ist nicht wirklich zielfüh-
                        USA und in Europa, wo die Kohortenstudien           Auch in Mitteleuropa sterben laut Ihrer Studie     rend. Meiner Meinung nach ist Feinstaub
                        laufen. Deshalb könnte der Effekt noch grö-         noch viele Menschen an Luftverschmutzung.          das größere Problem. Dieselfahrzeuge sind
                        ßer sein. Außerdem stellt sich heraus, dass         Hat sich die Luftqualität hier nicht verbessert?   insgesamt sehr schmutzig. Die Autos mit
                        wir noch nicht alle Krankheiten berücksich-         Die Luftqualität ist zwar deutlich besser als      Euro-6-Norm sind zwar erheblich saube-
                        tigt haben, die durch Luftverschmutzung             in den 1970er-Jahren, aber sie ist noch nicht      rer, aber ich mache mir Sorgen, wie gut sie
Foto: Thomas Hartmann

                        zumindest mitverursacht werden.                     gut. Wegen der hohen Bevölkerungsdich-             in zehn Jahren funktionieren werden. Au-
                                                                            te sind der schlechten Luft viele Menschen         ßerdem entsteht Feinstaub zwar auch
                        Was ist nötig, um die Zahl der vorzeitigen          ausgesetzt. Deshalb ist die Sterberate in          durch Stickoxide aus dem Verkehr, aber er
                        Todesfälle gerade bei Kindern zu reduzieren?        Mitteleuropa etwa so hoch wie in Indien.           hat noch andere Quellen, vor allem Kohle-
                        In ärmeren Ländern wie etwa in Afrika               Auch deshalb, weil bei uns die Luft insge-         kraftwerke und die Landwirtschaft.
                        sterben viele Kinder an Lungenentzündun-            samt nicht so toll ist. Dagegen gibt es in                          Interview: Peter Hergersberg

                                                                                                                                                3 | 18 MaxPlanckForschung   7
Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

Pionierleistungen in der Paläogenetik geehrt
Max-Planck-Direktor Svante Pääbo erhält den hochdotierten Körber-Preis 2018

                                                                                   Auszeichnung in Hamburg: Svante Pääbo (Mitte) erhält
                                                                                   den Körber-Preis 2018 aus den Händen von Max-Planck-
                                                                                   Präsident Martin Stratmann (links) und Lothar Dittmer,
                                                                                   dem Vorstandsvorsitzenden der Körber-Stiftung.

                                                                                  senschaftlichen Erfolgen des Direktors am
                                                                                  Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthro-
                                                                                  pologie in Leipzig zählt die Entschlüsselung
                                                                                  des Neandertaler-Genoms. „Seine Arbeiten ha-
                                                                                  ben unser Verständnis der Evolutionsgeschich-
                                                                                  te des modernen Menschen revolutioniert“, so
                                                                                  das Urteil der Jury. Denn sie hätten wesentlich
                                                                                  zu der Erkenntnis beigetragen, dass Neander-
                                                                                  taler und andere ausgestorbene menschliche
                                                                                  Gruppen einen Beitrag zur Entwicklung der
                                                                                  heutigen Menschen geleistet haben. Bereits als
                                                                                  Doktorand war Pääbo der Nachweis gelungen,
                                                                                  dass DNA in altägyptischen Mumien überdau-
                                                                                  ern kann. Mitte der 1990er-­Jahre konnten Pää-
                                                                                  bo und seine Mitarbeiter erstmals einen Be-
                                                                                  standteil der Mitochondrien-DNA eines Nean-
Seine revolutionären Einblicke in die Ursprünge der                 dertalers entschlüsseln. Im Jahr 2014 gelang es dem Team
Menschheit haben ihn bekannt gemacht und ihm nun wie-               in Leipzig, das Neandertaler-Genom fast komplett zu rekon-
der einen wichtigen Wissenschaftspreis eingebracht: Svante          struieren. Der Körber-Preis, den Pääbo im September in
Pääbo wurde mit dem Körber-Preis für die Europäische Wis-           Hamburg bekam, zählt mit 750 000 Euro zu den weltweit
senschaft 2018 ausgezeichnet. Zu den bedeutendsten wis-             höchstdotierten Forschungspreisen.

                                                                                                                                            Foto: David Ausserhofer; Collage: digitale frische, Köln, mit Fotos aus dem Archiv der Max-Planck-Gesellschaft
Auf Zeitreise in Dahlem
Eine neue Smartphone-App informiert über die Geschichte des Berliner Wissenschaftsstandorts

Der Forschungscampus Dahlem im Südwesten Berlins schrieb An-        forschte, fühlte sich dort gar im „Götterhimmel der Wissenschaft“.
fang des 20. Jahrhunderts Wissenschaftsgeschichte. Dort entstan-    Wie zahlreiche Kollegen, die in der Umgebung arbeiteten, wurde
den ab 1912 zahlreiche Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft,   Butenandt für seine Forschung mit dem Nobelpreis geehrt. Noch
der Vorläuferorganisation der Max-Planck-Gesellschaft. Adolf        heute finden sich in Dahlem Spuren der durchaus wechselhaften
­Butenandt, der in den 1930er-Jahren als Biochemiker in Dahlem      Vergangenheit. Mithilfe einer neuen Smartphone-App kann jeder
                                                                    nun auf eigene Faust den Campus erkunden: Die mit Bildern un-
                                                                    terlegte Audioführung hat zehn Stationen, die Besucher mithilfe
                                                                    einer GPS-georteten Karte leicht finden können. Die Hörtexte in-
                                                                    formieren über historische Bauten und erzählen die Geschichten
                                                                    der Menschen, die dort arbeiteten, und ihrer Entdeckungen. Zu ih-
                                                                    nen gehören etwa Otto Hahn und Lise Meitner, Albert Einstein und
                                                                    Fritz Haber. Legendär ist das deutsche Uranprojekt am Kaiser-Wil-
                                                                    helm-Institut für Physik, das während der NS-Zeit eine deutsche
                                                                    Atombombe in greifbare Nähe rücken ließ. Warum es nicht dazu
                                                                    kam, verrät die App mit dem Titel „Dahlem-Tour Berlin“.

                                                                    Ehemals Heimat vieler Geistesgrößen: In Dahlem forschten unter
                                                                    anderem Lise Meitner, Fritz Haber und Albert Einstein.

8   MaxPlanckForschung 3 | 18
Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

                                                                           Auszeichnung für tierfreundliches Verfahren
                                                                            Das Bundeslandwirtschaftsministerium verleiht Tierschutzforschungspreis
                                                                            an Max-Planck-Wissenschaftler

                                                                            Dirk Görlich und Tino Pleiner vom        von kamelartigen Tieren wie Alpakas
                                                                            Max-Planck-Institut für biophysikali-    gebildet werden. Wenn diese Nanobo-
Foto: Swen Pförtner / Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

                                                                            sche Chemie in Göttingen ist es ge-      dies einmal aus einer kleinen Blutpro-
                                                                            lungen, ein Verfahren zu entwickeln,     be eines Alpakas gewonnen wurden,
                                                                            das viele Versuchstiere überflüssig      lassen sie sich im Labor in beliebiger
                                                                            macht. Dafür erhalten die beiden Wis-    Menge und beliebig oft in Bakterien
                                                                            senschaftler den diesjährigen Tier-      vermehren. Bisher werden jedes Jahr
                                                                            schutzforschungspreis des Bundesmi-      Zehntausende Versuchstiere einge-
                                                                            nisteriums für Ernährung und Land-       setzt, um in großem Maßstab Anti-
                                                                            wirtschaft. Sie haben sogenannte se-     körper zu produzieren. Neben ihrer
                                                                            kundäre Nanobodies entwickelt: Diese     natürlichen Funktion als Schutz vor
                                                                            können die in Medizin und Forschung      Krankheitserregern sind Antikörper
                                                                            meistgenutzten Antikörper ersetzen,      unverzichtbare Werkzeuge in der bio-
                                                                            wodurch zukünftig deutlich weniger       medizinischen Forschung sowie in der
                                                                            Tiere für die Antikörperproduktion ge-   medizinischen Diagnostik und Thera-
                                                                            braucht werden. Nanobodies sind Frag-    pie. Angewendet werden sie beispiels-    Besonderes Immunsystem: Die Antigene,
                                                                            mente von besonders einfach aufge-       weise in Schwangerschaftstests oder      die Alpakas in ihrem Blut bilden, lassen sich
                                                                            bauten Mini-Antikörpern, die im Blut     bei der Blutgruppenbestimmung.           im Labor mithilfe von Bakterien vermehren.

                                                                        Die Berliner
                                                                        Wirtschaft
                                                                        boomt.

                                                                        Ein wichtiger Motor sind Forschung
                                                                        und Entwicklung mit Expertenwissen
                                                                        aus Universitäten und Forschungs-
                                                                        einrichtungen.

                                                                        Berlin Partner fördert die Zusammen-
                                                                        arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
                                                                        in Berlin und unterstützt die Gründung
                                                                        und Ansiedlung von wissenschafts-
                                                                        basierten Unternehmen. Wir wollen,
                                                                        dass jede gute Idee umgesetzt wird.

                                                                        Sprechen Sie uns an.
                                                                        www.berlin-partner.de
                                                                        technologie@berlin-partner.de
Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

                                                                                                              Düsseldorf: Mitmachexperimente für Kinder
                                                                                                                                Max-Planck-Tag am 14.9.2018

Berlin: Party mit Chemie-Liveshow

                                                    Hannover: Anprobe von Reinraumanzügen

                                          Der Max-Planck-Tag
                                          In einer bundesweiten Aktion präsentierten 82 Institute ihre Forschung

                                                                                                                                                                  Fotos: Thomas Eisenkrätzer, O. Burmeister, Yasmin Ahmed Salem, MPI für Eisenforschung, Friedemann Bayer, Axel Griesch, MPI für
                                                                                                                                 Stelle Deine Fragen online und
                                          Von Freiburg bis Rostock, von Köln bis Dresden: In 35 deutschen
                                                                                                    diskutiere live Städten
                                                                                                                    mit uns auf demstand           der

                                                                                                                                                                  empirische Ästhetik, Johanna Detering/MPI für ausländisches und internationales Privatrecht (von oben links im Uhrzeigersinn)
                                                                                                                                         Max-Planck-Tag
                                                                                                               www.wonachsuchstdu.de
                                          14. September 2018 ganz im Zeichen des bunten Hashtags. Mit diesem Logo und der
                                          Frage „Wonach suchst du?“ hatte die Max-Planck-Gesellschaft im Vorfeld auf den Max-
                                          Planck-Tag aufmerksam gemacht. 82 Institute luden BürgerinnenForschung
                                                                                                              undbeiBürger                 ein, For-
                                                                                                                            Max-Planck erleben.
                                          schung live zu erleben. Geboten waren unter anderem Führungenamund                Mitmachexpe-
                                                                                                                   Auf dem Max-Planck-Tag
                                                                                                                  14.9.2018 auch in Deiner Nähe!

                                          rimente, Science-Slams und Diskussionen, Kinderprogramme und Quizrunden. All das
                                                                                                              maxplancktag.de

  Hamburg: Vorträge der „Flying           fand großen Anklang: Allein zum Wissenschaftsmarkt in München kamen mehr als
  Professors“ in der U-Bahn               5000 Besucherinnen und Besucher. Auch aus allen anderen Teilen der Republik melde-
                                          ten die Max-Planck-Institute großen Andrang – insgesamt rund 22 000 Menschen.

   Frankfurt: „Wissensdurst“ – ein Barabend                                                                  Stuttgart: Wissenschaftskabarettist
   mit Kurzvorträgen                                                                                         Vince Ebert

                                                      München: Wissenschaftsmarkt mit
                                                      20 Instituten und Bühnenprogramm

   10   MaxPlanckForschung 3 | 18
Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
PERSPEKTIVEN

                             Die Köpfe der ersten Dioscuri-Zentren
                             Aleksandra Pekowska und Grzegorz Sumara werden am Nencki-Institut in Warschau jeweils
                             eine Gruppe aufbauen

                             Die Leiter der ersten beiden Dioscuri-Zentren stehen fest.
                             Aleksandra Pekowska und Grzegorz Sumara haben sich in ei-
                             nem Auswahlverfahren gegen 45 Bewerber aus aller Welt
                             durchgesetzt. Das von der Max-Planck-Gesellschaft initiierte
                             Dioscuri-Programm soll mit Unterstützung deutscher Part-
                             ner zunächst in Polen, später möglicherweise aber auch in
                             anderen mittel- und osteuropäischen Ländern international
                             konkurrenzfähige Forschungsgruppen etablieren. Aleksandra
                             Pekowska baut ab dem kommenden Jahr am Nencki-Institut
                             für experimentelle Biologie in Warschau das Dioscuri-Zent-
                             rum für evolutionäre und funktionelle Genomik der Astrozy-
                             ten – bestimmter Zellen im Nervengewebe – auf. Pekowska
                             forscht derzeit an einem der US-amerikanischen National In-         Verstärkung für die polnische Forschung: Aleksandra Pekowska
                             stitutes of Health. Grzegorz Sumaras Zentrum, das ebenfalls         wechselt aus den USA, Grzegorz Sumara aus Würzburg nach Warschau.
                             am Nencki-Institut entsteht, wird sich der Aufklärung von
                             Signalwegen widmen, welche bei Stoffwechsel­erkrankungen
                             eine Rolle spielen. Sumara ist bislang an der Universität          gen jeweils zur Hälfte das Bundesforschungsministerium und
                             Würzburg tätig. Jedes der Exzellenzzentren wird mit bis zu         die polnische Regierung; die gastgebenden Einrichtungen in
                             1,5 Millionen Euro für fünf Jahre finanziert. Die Kosten tra-      Polen stellen die Infrastruktur.

                             s

                                    Ins Netz gegangen

                                    Forschen ist Neugier                         Gekämmte Frequenzen                       Willkommen in Deutschland
                                    „Wonach suchst du?“, wollte die Max-         Ursprünglich wollte Ted Hänsch, wie       Viele Jahre lang war der Braindrain ein
                                    Planck-Gesellschaft diesen Sommer wis-       ihn seine Freunde nennen, Kernphysi-      oft zitiertes Problem. Deutschland ver-
                                    sen und rief Menschen dazu auf, Fragen an    ker werden, aber dann zog ihn eine        liere seine klügsten Köpfe, weil diese
                                    die Wissenschaft zu stellen. Zugleich gin-   neue Lichtquelle in den Bann: der La-     aus Karrieregründen ins Ausland gehen
                                    gen die beiden Videoblogger MrWissen-        ser. Im Jahr 2005, fast vier Jahrzehnte   und dann dort bleiben, beklagten For-
                                    2go und Doktor Whatson auf Deutsch-          später, bekam er für eine auf Lasern      schungspolitiker. Die Realität sieht
                                    landreise zu verschiedenen Max-Planck-       basierende Technik den Physik-Nobel­      längst anders aus. Viele ausländische
                                    Instituten. An ungewöhnlichen Orten          preis. Der von ihm entwickelte opti-      Spitzenforscher zieht es inzwischen an
                                    diskutierten sie mit Wissenschaftlerinnen    sche „Frequenzkamm-Synthesizer“ er-       deutsche Forschungseinrichtungen,
                                    und Wissenschaftlern über spannende          möglicht es, Lichtwellenlängen exakt      weil sie hier attraktive Bedingungen
                                    Themen, etwa in einer Weinhandlung           zu bestimmen. Worum es dabei genau        vorfinden. Der Deutschlandfunk port-
                                    über den Wert von Gütern oder am Bag-        geht, erklärt unser neuer Podcast ein-    rätiert Überflieger aus anderen Län-
                                    gersee über Gravitationswellen. Die 16       fach und verständlich. Damit ist die      dern, die hierzulande arbeiten. Darun-
Fotos: NCN/Michał Niewdana

                                    entstandenen Clips finden sich ebenso auf    Serie „Echt nobel – die Nobelpreisträ-    ter sind auch viele Max-Planck-Wissen-
                                    der Webseite von „wonachsuchstdu“ wie        ger der Max-Planck-Gesellschaft“, die     schaftlerinnen und -Wissenschaftler
                                    die eingegangenen Fragen und die Ant-        aus 15 Podcasts besteht, nun komplett     wie Iain Couzin, Stuart Parkin, Ignacio
                                    worten der Max-Planck-Forscher. Die Sei-     und kann auf der Max-Planck-Websei-       Cirac und Alessandra Buonanno.
                                    te lädt weiterhin dazu ein, zu stöbern und   te oder via Smartphone und App ange-      www.deutschlandfunk.de/braingain
                                    Fragen zu stellen.                           hört werden.
                                    www.wonachsuchstdu.de                        www.mpg.de/podcasts

                                                                                                                                       3 | 18 MaxPlanckForschung   11
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