Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa - Max-Planck-Gesellschaft
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PERSPEKTIVEN Hoher Besuch in Vancouver und Ottawa Bundesforschungsministerin Anja Karliczek besichtigt deutsch-kanadische Kooperationsprojekte der Max-Planck-Gesellschaft Quantentechnologisch interessiert: Bundes- forschungsministerin Anja Karliczek lässt sich von Max-Planck-Direktor Bernhard Keimer (links) und seinem kanadischen Kollegen Andrea Damascelli über das Max-Planck-Center in Vancouver informieren. dung, Forschung und Technikfolgen- abschätzung begleitet wurde. In Van- couver bekam die Delegation Einblicke in Forschungsprojekte des Max Planck- UBC-UTokyo Center für Quantenma- terialien. Dort arbeiten mehrere Max- Planck-Institute, die University of British Columbia in Vancouver und die Uni- versität Tokio eng zusammen. Zwei der Co-Direktoren, Bernhard Keimer vom Max-Planck-Institut für Festkörperfor- schung und sein kanadischer Kollege Andrea Damascelli, präsentierten der Ministerin erste Erfolge der Koopera tion im Bereich von Hochtemperatur- Supraleitern. Beim Besuch des Max Planck-University of Ottawa Centre Im Zuge einer Kanadareise machte träge zur Erforschung der Quantentech- für extreme und Quantenphotonik in- Bundesforschungsministerin Anja Kar- nologien und für den internationalen formierten Forscher die Delegation, liczek auch an den Max-Planck-Centern Austausch von Wissenschaftlern“, be- wie sie Laserquellen hoher Intensität in Vancouver und Ottawa Station. „Die tonte die Ministerin, die von Mitglie- entwickeln, die künftig Fertigungspro- Max-Planck-Center leisten wichtige Bei- dern des Bundestagsausschusses Bil- zesse optimieren sollen. Fields-Medaille für Peter Scholze Der neue Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik erhält die höchste Auszeichnung seiner Disziplin Die Fields-Medaille gilt als Nobelpreis der Mathematik, und in Außergewöhnliches Talent: Peter Fotos: UBC/Paul H. Joseph (oben), Volker Lannert (unten) diesem Jahr hat die Internationale Mathematische Union damit Scholze, Professor an der Universität Bonn und Direktor am Max-Planck- Peter Scholze ausgezeichnet. Der Professor am Hausdorff-Zen- Institut für Mathematik. trum für Mathematik der Universität Bonn und Direktor am Bonner Max-Planck-Institut für Mathematik nahm den Preis auf metische Geometrie liefert auch dem Internationalen Mathematikerkongress in Rio de Janeiro die Grundlagen für viele moderne entgegen. Der 30-Jährige ist erst der zweite Deutsche, der ihn Verschlüsselungsmethoden. Die erhält. Peter Scholze wurde die Medaille für seine bahnbrechen- Fields-Medaille wird alle vier Jah- den Beiträge zur arithmetischen Geometrie verliehen. Dieses re vergeben. Sie ehrt „herausra- Gebiet der Mathematik verbindet Zahlentheorie mit Geomet- gende mathematische Leistun- rie, untersucht also Eigenschaften der ganzen Zahlen mit geo- gen für bestehende Arbeiten und metrischen Methoden. Damit konnten jahrhundertealte Prob- für die Aussicht auf künftige Leis- leme wie Fermats letzter Satz bewiesen werden, die mit rein tungen“. Die Empfänger dürfen zahlentheoretischen Methoden nicht zu lösen waren. Die arith- nicht älter als 40 Jahre sein. 6 MaxPlanckForschung 3 | 18
PERSPEKTIVEN „Unser Grenzwert ist inakzeptabel hoch“ Jos Lelieveld spricht über die tödlichen Folgen von Luftverschmutzung, vor allem durch Feinstaub Durch Luftverschmutzung starben im Jahr gen, die sie durch Luftschadstoffe bekom- 2015 weltweit etwa 4,5 Millionen Men- men, und das vor allem, weil die Ernährung schen vorzeitig, darunter 237 000 Kinder. und die medizinische Versorgung nicht gut Zu dem Ergebnis kommt ein Team um Jos sind. Deshalb muss man in drei Richtun- Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut gen gehen: Natürlich muss die Luft saube- für Chemie, in einer Studie im Fachmaga- rer werden. Aber man muss auch die Er- zin Lancet Planetary Health. Zum Ver- nährung und die medizinische Versorgung gleich: Rauchen führt jährlich zu etwa verbessern. In Indien etwa hat das schon 6,4 Millionen vorzeitigen Todesfällen. Als gefruchtet. Dort hat die Luftverschmut- Jos Lelieveld gefährlichsten Schadstoff haben die For- zung zwischen 2010 und 2015 zugenom- scher Feinstaub mit Partikeln unter 2,5 Mi- men, aber die Sterberate bei Kindern ist krometern Größe ausgemacht, ihm fallen um 30 Prozent zurückgegangen. Wahr- Indien zwar Gebiete mit sehr schlechter allein 4,3 Millionen Menschen zum Opfer. scheinlich bekommen Kinder dort heute Luft, aber auch solche mit sauberer. sogar häufiger Lungenentzündungen, ster- Herr Lelieveld, woher wissen Sie, welche ben aber seltener daran, weil die medizini- Warum sind bei uns vor allem ältere Menschen Luftschadstoffe zu welchen Erkrankungen und sche Versorgung besser geworden ist. betroffen? zu wie vielen Todesfällen führen? Wegen der guten medizinischen Versor- Jos Lelieveld: Wir gehen mit derselben Me- Tun die politischen Entscheider schon genug gung sterben Kinder hier sehr selten an ei- thode vor, mit der die vorzeitigen Todesfäl- gegen die Luftverschmutzung? ner Lungenentzündung. Auch ältere Men- le durchs Rauchen ermittelt werden. Die Den Eindruck habe ich nicht. Anders als schen sterben in der Regel nicht an durch Grundlage dafür bilden Kohortenstudien, an Malaria und HIV ist das Problem der Luft- Luftschadstoffe ausgelösten Lungenent- denen vor allem in Europa und den USA mitt- verschmutzung bei den Politikern gerade zündungen, sondern eher an Herz- und lerweile mehr als eine Million Menschen teil- in Afrika noch nicht angekommen. In vie- Gefäßerkrankungen. Die Arteriosklerose, genommen haben. Darin wird erfasst, unter len ärmeren Ländern wird fast an jeder Hauptursache dafür, entsteht über Jahre. welchen Bedingungen Menschen leben und Straßenecke Müll verbrannt, auch weil es welchen Risikofaktoren sie ausgesetzt sind. keine anständige Müllentsorgung gibt. Da Wie bewerten Sie die Grenzwerte der EU? Da werden Umweltfaktoren berücksichtigt, würde es helfen, die Leute aufzuklären, dass Der Grenzwert für Feinstaub beträgt 25 Mi- aber auch die Ernährung zum Beispiel. Den das für die Kinder lebensgefährlich ist. Zu- krogramm pro Kubikmeter Luft. In den USA Risikofaktoren ordnet man mit statistischen dem ließen sich viele Todesfälle unter Kin- liegt er bei 12, in Kanada bei 10 – das ist der Methoden die Krankheiten zu. dern mit einfachen, kostengünstigen Pro- Wert, den die WHO empfiehlt. Von wirk- grammen verhindern, etwa mit sauberen lich sauberer Luft sprechen wir aber erst Im Jahr 2013 bezifferten Sie die Todesfälle durch Brennstoffen zum Kochen und fürs Heizen. unter 2,5 Mikrogramm pro Kubikmeter. Luftverschmutzung mit 3,3 Millionen. Warum Das hat sich in Indien gezeigt, wo oft Kuh- Unser Grenzwert ist deshalb inakzeptabel jetzt die deutlich höheren Todesraten? fladen verbrannt wurden, was sehr zur hoch, und es ist noch viel inakzeptabler, Die epidemiologische Datenlage hat sich Luftverschmutzung beitrug. Dort hat die wenn er in einigen deutschen Städten seither sehr verbessert. Aber unsere Zahlen Regierung, häufig unterstützt von priva- überschritten wird. Die 25 Mikrogramm sind immer noch sehr konservativ. Es gibt ten Spendern, den Menschen bessere Öfen sind kein Grenzwert für Krankheiten. Hinweise, dass die Todesraten durch Luftver- und Zugang zu sauberen Brennstoffen ver- schmutzung etwa in Indien und China noch schafft. Sonst wäre die Luftverschmutzung Setzen wir mit der Diskussion um die Stickoxide größer sind. In Teilen Chinas, Indiens und Af- dort heute wahrscheinlich noch schlimmer. von Diesel-Pkw die richtigen Prioritäten? rikas ist die Luft viel schmutziger als in den Die Diskussion ist nicht wirklich zielfüh- USA und in Europa, wo die Kohortenstudien Auch in Mitteleuropa sterben laut Ihrer Studie rend. Meiner Meinung nach ist Feinstaub laufen. Deshalb könnte der Effekt noch grö- noch viele Menschen an Luftverschmutzung. das größere Problem. Dieselfahrzeuge sind ßer sein. Außerdem stellt sich heraus, dass Hat sich die Luftqualität hier nicht verbessert? insgesamt sehr schmutzig. Die Autos mit wir noch nicht alle Krankheiten berücksich- Die Luftqualität ist zwar deutlich besser als Euro-6-Norm sind zwar erheblich saube- tigt haben, die durch Luftverschmutzung in den 1970er-Jahren, aber sie ist noch nicht rer, aber ich mache mir Sorgen, wie gut sie Foto: Thomas Hartmann zumindest mitverursacht werden. gut. Wegen der hohen Bevölkerungsdich- in zehn Jahren funktionieren werden. Au- te sind der schlechten Luft viele Menschen ßerdem entsteht Feinstaub zwar auch Was ist nötig, um die Zahl der vorzeitigen ausgesetzt. Deshalb ist die Sterberate in durch Stickoxide aus dem Verkehr, aber er Todesfälle gerade bei Kindern zu reduzieren? Mitteleuropa etwa so hoch wie in Indien. hat noch andere Quellen, vor allem Kohle- In ärmeren Ländern wie etwa in Afrika Auch deshalb, weil bei uns die Luft insge- kraftwerke und die Landwirtschaft. sterben viele Kinder an Lungenentzündun- samt nicht so toll ist. Dagegen gibt es in Interview: Peter Hergersberg 3 | 18 MaxPlanckForschung 7
PERSPEKTIVEN Pionierleistungen in der Paläogenetik geehrt Max-Planck-Direktor Svante Pääbo erhält den hochdotierten Körber-Preis 2018 Auszeichnung in Hamburg: Svante Pääbo (Mitte) erhält den Körber-Preis 2018 aus den Händen von Max-Planck- Präsident Martin Stratmann (links) und Lothar Dittmer, dem Vorstandsvorsitzenden der Körber-Stiftung. senschaftlichen Erfolgen des Direktors am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthro- pologie in Leipzig zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. „Seine Arbeiten ha- ben unser Verständnis der Evolutionsgeschich- te des modernen Menschen revolutioniert“, so das Urteil der Jury. Denn sie hätten wesentlich zu der Erkenntnis beigetragen, dass Neander- taler und andere ausgestorbene menschliche Gruppen einen Beitrag zur Entwicklung der heutigen Menschen geleistet haben. Bereits als Doktorand war Pääbo der Nachweis gelungen, dass DNA in altägyptischen Mumien überdau- ern kann. Mitte der 1990er-Jahre konnten Pää- bo und seine Mitarbeiter erstmals einen Be- standteil der Mitochondrien-DNA eines Nean- Seine revolutionären Einblicke in die Ursprünge der dertalers entschlüsseln. Im Jahr 2014 gelang es dem Team Menschheit haben ihn bekannt gemacht und ihm nun wie- in Leipzig, das Neandertaler-Genom fast komplett zu rekon- der einen wichtigen Wissenschaftspreis eingebracht: Svante struieren. Der Körber-Preis, den Pääbo im September in Pääbo wurde mit dem Körber-Preis für die Europäische Wis- Hamburg bekam, zählt mit 750 000 Euro zu den weltweit senschaft 2018 ausgezeichnet. Zu den bedeutendsten wis- höchstdotierten Forschungspreisen. Foto: David Ausserhofer; Collage: digitale frische, Köln, mit Fotos aus dem Archiv der Max-Planck-Gesellschaft Auf Zeitreise in Dahlem Eine neue Smartphone-App informiert über die Geschichte des Berliner Wissenschaftsstandorts Der Forschungscampus Dahlem im Südwesten Berlins schrieb An- forschte, fühlte sich dort gar im „Götterhimmel der Wissenschaft“. fang des 20. Jahrhunderts Wissenschaftsgeschichte. Dort entstan- Wie zahlreiche Kollegen, die in der Umgebung arbeiteten, wurde den ab 1912 zahlreiche Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Butenandt für seine Forschung mit dem Nobelpreis geehrt. Noch der Vorläuferorganisation der Max-Planck-Gesellschaft. Adolf heute finden sich in Dahlem Spuren der durchaus wechselhaften Butenandt, der in den 1930er-Jahren als Biochemiker in Dahlem Vergangenheit. Mithilfe einer neuen Smartphone-App kann jeder nun auf eigene Faust den Campus erkunden: Die mit Bildern un- terlegte Audioführung hat zehn Stationen, die Besucher mithilfe einer GPS-georteten Karte leicht finden können. Die Hörtexte in- formieren über historische Bauten und erzählen die Geschichten der Menschen, die dort arbeiteten, und ihrer Entdeckungen. Zu ih- nen gehören etwa Otto Hahn und Lise Meitner, Albert Einstein und Fritz Haber. Legendär ist das deutsche Uranprojekt am Kaiser-Wil- helm-Institut für Physik, das während der NS-Zeit eine deutsche Atombombe in greifbare Nähe rücken ließ. Warum es nicht dazu kam, verrät die App mit dem Titel „Dahlem-Tour Berlin“. Ehemals Heimat vieler Geistesgrößen: In Dahlem forschten unter anderem Lise Meitner, Fritz Haber und Albert Einstein. 8 MaxPlanckForschung 3 | 18
PERSPEKTIVEN Auszeichnung für tierfreundliches Verfahren Das Bundeslandwirtschaftsministerium verleiht Tierschutzforschungspreis an Max-Planck-Wissenschaftler Dirk Görlich und Tino Pleiner vom von kamelartigen Tieren wie Alpakas Max-Planck-Institut für biophysikali- gebildet werden. Wenn diese Nanobo- Foto: Swen Pförtner / Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie sche Chemie in Göttingen ist es ge- dies einmal aus einer kleinen Blutpro- lungen, ein Verfahren zu entwickeln, be eines Alpakas gewonnen wurden, das viele Versuchstiere überflüssig lassen sie sich im Labor in beliebiger macht. Dafür erhalten die beiden Wis- Menge und beliebig oft in Bakterien senschaftler den diesjährigen Tier- vermehren. Bisher werden jedes Jahr schutzforschungspreis des Bundesmi- Zehntausende Versuchstiere einge- nisteriums für Ernährung und Land- setzt, um in großem Maßstab Anti- wirtschaft. Sie haben sogenannte se- körper zu produzieren. Neben ihrer kundäre Nanobodies entwickelt: Diese natürlichen Funktion als Schutz vor können die in Medizin und Forschung Krankheitserregern sind Antikörper meistgenutzten Antikörper ersetzen, unverzichtbare Werkzeuge in der bio- wodurch zukünftig deutlich weniger medizinischen Forschung sowie in der Tiere für die Antikörperproduktion ge- medizinischen Diagnostik und Thera- braucht werden. Nanobodies sind Frag- pie. Angewendet werden sie beispiels- Besonderes Immunsystem: Die Antigene, mente von besonders einfach aufge- weise in Schwangerschaftstests oder die Alpakas in ihrem Blut bilden, lassen sich bauten Mini-Antikörpern, die im Blut bei der Blutgruppenbestimmung. im Labor mithilfe von Bakterien vermehren. Die Berliner Wirtschaft boomt. Ein wichtiger Motor sind Forschung und Entwicklung mit Expertenwissen aus Universitäten und Forschungs- einrichtungen. Berlin Partner fördert die Zusammen- arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Berlin und unterstützt die Gründung und Ansiedlung von wissenschafts- basierten Unternehmen. Wir wollen, dass jede gute Idee umgesetzt wird. Sprechen Sie uns an. www.berlin-partner.de technologie@berlin-partner.de
PERSPEKTIVEN Düsseldorf: Mitmachexperimente für Kinder Max-Planck-Tag am 14.9.2018 Berlin: Party mit Chemie-Liveshow Hannover: Anprobe von Reinraumanzügen Der Max-Planck-Tag In einer bundesweiten Aktion präsentierten 82 Institute ihre Forschung Fotos: Thomas Eisenkrätzer, O. Burmeister, Yasmin Ahmed Salem, MPI für Eisenforschung, Friedemann Bayer, Axel Griesch, MPI für Stelle Deine Fragen online und Von Freiburg bis Rostock, von Köln bis Dresden: In 35 deutschen diskutiere live Städten mit uns auf demstand der empirische Ästhetik, Johanna Detering/MPI für ausländisches und internationales Privatrecht (von oben links im Uhrzeigersinn) Max-Planck-Tag www.wonachsuchstdu.de 14. September 2018 ganz im Zeichen des bunten Hashtags. Mit diesem Logo und der Frage „Wonach suchst du?“ hatte die Max-Planck-Gesellschaft im Vorfeld auf den Max- Planck-Tag aufmerksam gemacht. 82 Institute luden BürgerinnenForschung undbeiBürger ein, For- Max-Planck erleben. schung live zu erleben. Geboten waren unter anderem Führungenamund Mitmachexpe- Auf dem Max-Planck-Tag 14.9.2018 auch in Deiner Nähe! rimente, Science-Slams und Diskussionen, Kinderprogramme und Quizrunden. All das maxplancktag.de Hamburg: Vorträge der „Flying fand großen Anklang: Allein zum Wissenschaftsmarkt in München kamen mehr als Professors“ in der U-Bahn 5000 Besucherinnen und Besucher. Auch aus allen anderen Teilen der Republik melde- ten die Max-Planck-Institute großen Andrang – insgesamt rund 22 000 Menschen. Frankfurt: „Wissensdurst“ – ein Barabend Stuttgart: Wissenschaftskabarettist mit Kurzvorträgen Vince Ebert München: Wissenschaftsmarkt mit 20 Instituten und Bühnenprogramm 10 MaxPlanckForschung 3 | 18
PERSPEKTIVEN Die Köpfe der ersten Dioscuri-Zentren Aleksandra Pekowska und Grzegorz Sumara werden am Nencki-Institut in Warschau jeweils eine Gruppe aufbauen Die Leiter der ersten beiden Dioscuri-Zentren stehen fest. Aleksandra Pekowska und Grzegorz Sumara haben sich in ei- nem Auswahlverfahren gegen 45 Bewerber aus aller Welt durchgesetzt. Das von der Max-Planck-Gesellschaft initiierte Dioscuri-Programm soll mit Unterstützung deutscher Part- ner zunächst in Polen, später möglicherweise aber auch in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern international konkurrenzfähige Forschungsgruppen etablieren. Aleksandra Pekowska baut ab dem kommenden Jahr am Nencki-Institut für experimentelle Biologie in Warschau das Dioscuri-Zent- rum für evolutionäre und funktionelle Genomik der Astrozy- ten – bestimmter Zellen im Nervengewebe – auf. Pekowska forscht derzeit an einem der US-amerikanischen National In- Verstärkung für die polnische Forschung: Aleksandra Pekowska stitutes of Health. Grzegorz Sumaras Zentrum, das ebenfalls wechselt aus den USA, Grzegorz Sumara aus Würzburg nach Warschau. am Nencki-Institut entsteht, wird sich der Aufklärung von Signalwegen widmen, welche bei Stoffwechselerkrankungen eine Rolle spielen. Sumara ist bislang an der Universität gen jeweils zur Hälfte das Bundesforschungsministerium und Würzburg tätig. Jedes der Exzellenzzentren wird mit bis zu die polnische Regierung; die gastgebenden Einrichtungen in 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre finanziert. Die Kosten tra- Polen stellen die Infrastruktur. s Ins Netz gegangen Forschen ist Neugier Gekämmte Frequenzen Willkommen in Deutschland „Wonach suchst du?“, wollte die Max- Ursprünglich wollte Ted Hänsch, wie Viele Jahre lang war der Braindrain ein Planck-Gesellschaft diesen Sommer wis- ihn seine Freunde nennen, Kernphysi- oft zitiertes Problem. Deutschland ver- sen und rief Menschen dazu auf, Fragen an ker werden, aber dann zog ihn eine liere seine klügsten Köpfe, weil diese die Wissenschaft zu stellen. Zugleich gin- neue Lichtquelle in den Bann: der La- aus Karrieregründen ins Ausland gehen gen die beiden Videoblogger MrWissen- ser. Im Jahr 2005, fast vier Jahrzehnte und dann dort bleiben, beklagten For- 2go und Doktor Whatson auf Deutsch- später, bekam er für eine auf Lasern schungspolitiker. Die Realität sieht landreise zu verschiedenen Max-Planck- basierende Technik den Physik-Nobel längst anders aus. Viele ausländische Instituten. An ungewöhnlichen Orten preis. Der von ihm entwickelte opti- Spitzenforscher zieht es inzwischen an diskutierten sie mit Wissenschaftlerinnen sche „Frequenzkamm-Synthesizer“ er- deutsche Forschungseinrichtungen, und Wissenschaftlern über spannende möglicht es, Lichtwellenlängen exakt weil sie hier attraktive Bedingungen Themen, etwa in einer Weinhandlung zu bestimmen. Worum es dabei genau vorfinden. Der Deutschlandfunk port- über den Wert von Gütern oder am Bag- geht, erklärt unser neuer Podcast ein- rätiert Überflieger aus anderen Län- gersee über Gravitationswellen. Die 16 fach und verständlich. Damit ist die dern, die hierzulande arbeiten. Darun- Fotos: NCN/Michał Niewdana entstandenen Clips finden sich ebenso auf Serie „Echt nobel – die Nobelpreisträ- ter sind auch viele Max-Planck-Wissen- der Webseite von „wonachsuchstdu“ wie ger der Max-Planck-Gesellschaft“, die schaftlerinnen und -Wissenschaftler die eingegangenen Fragen und die Ant- aus 15 Podcasts besteht, nun komplett wie Iain Couzin, Stuart Parkin, Ignacio worten der Max-Planck-Forscher. Die Sei- und kann auf der Max-Planck-Websei- Cirac und Alessandra Buonanno. te lädt weiterhin dazu ein, zu stöbern und te oder via Smartphone und App ange- www.deutschlandfunk.de/braingain Fragen zu stellen. hört werden. www.wonachsuchstdu.de www.mpg.de/podcasts 3 | 18 MaxPlanckForschung 11
Sie können auch lesen