Grenzerfahrungen Die Charité im Sommer 1961 - Dritte Staffel der historischen ARD-Serie
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2 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Dritte Staffel der historischen ARD-Serie „CHARITÉ“ Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Staffeln starten im Januar 2021 sechs neue Folgen über die Charité in historischen Umbruchsphasen. Reale und fiktive Figuren nehmen uns dieses Mal mit auf eine Reise in den August 1961. Ab 5. Januar online first in der ARD-Mediathek Ab Dienstag, den 12. Januar in Doppelfolgen um 20:15 Uhr in der ARD Am Dienstag, den 12. Januar um 21:50 Uhr in der ARD die Begleitdokumentation „Die Charité – Ein Krankenhaus im Kalten Krieg“ zur 3. Staffel der Serie „Charité”
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 3 Berlin als Vier-Sektoren-Stadt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird Berlin von den Alliierten – Sowjetunion, USA, Frankreich und Großbritannien – besetzt und in vier Sektoren aufgeteilt. Die Charité befindet sich direkt an der Grenze der sowjetischen zur britischen Besatzungszone. Im Jahr 1949 führen die divergenten politischen Interessen letztlich dazu, dass die „Westmächte“ in der Tri-Zone die BRD und die Sowjetunion auf ihrem Gebiet die DDR gründen. Damit wird die Sektorengrenze zur Staatsgrenze und auch Berlin ist endgültig geteilt. In den fünfziger Jahren verbessern sich die wirtschaftlichen Lebensbedingungen in der Bundesrepublik und in West-Berlin deutlich. Gleichzeitig führen der Aufbau des Sozialismus, die zentralistische Lenkung vieler Lebensbereiche und Mangelwirtschaft in der DDR zu einer Massenflucht in den „goldenen“ Westen. Bis 1961 verliert die DDR rund ein Sechstel ihrer Bevölkerung. Um die Abwanderung zu stoppen, erwägt die DDR-Regierung eine Schließung der Grenze. Dies hatte Walter Ulbricht im Juni 1961 noch öffentlich verneint und berät dann Anfang August in einem Geheimgespräch mit Haupteingang zum Charité-Gelände an der Schumannstraße, 1958 dem sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow doch über eine Abriegelung Ost-Berlins. In der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 beginnen schließlich NVA, Grenzpolizei und Volkspolizei im Auftrag der DDR-Führung mit der Sperrung von Straßen und Gleiswegen nach West-Berlin. Sowjetische Soldaten kontrollieren und unterstützen diese Aktion. Um den nordwestlichen Teil des Charité-Geländes, zwischen Invalidenstraße, Humboldthafen und S-Bahn-Trasse, werden Grenzanlagen errichtet und die Charité zum „Grenzobjekt“ erklärt.
4 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Undatierte Luftaufnahme mit Sperrgebiet und Grenzanlagen an Psychiatrie und Pathologie mit S-Bahn-Trasse am Humboldt-Hafen
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 5 Sechs neue Folgen „CHARITÉ“ Wurde die Charité 1710 noch vor den Toren der Stadt erbaut, liegt sie 1961 nun mitten in der Stadt und damit unmittelbar im Grenzgebiet des sowjetischen zum britischen Sektor. Überall und besonders deutlich sichtbar am Zustand der Gebäude zeigen sich die Nachwehen des Zweiten Weltkrieges. Zugleich ist der Anspruch der Mediziner an der Charité und an die Charité weiterhin hoch. Im Alltag zeigt sich eine deutliche Mangelsituation, die teilweise durch die Improvisationsfähigkeit der medizinischen Akteure wettgemacht wird. Ab dem 13. August bestimmt dann die Mauer die Abläufe und den Arbeitsalltag im gesamten Klinikbereich. Die sechs neuen Folgen werden als Doppelfolgen ausgestrahlt und nehmen die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die Tage des August 1961. Erzählt wird abermals von einer Zeit, in der die Menschen nicht nur medizinisch gefordert sind, sondern auch politisch, moralisch und persönlich Haltung zeigen müssen. Vor diesem Hintergrund verknüpft die dritte Staffel erneut historische mit fiktionalen Charakteren. Fiktive Hauptfigur ist die junge Ärztin Ella Wendt, die sich nach dem frühen Tod der Mutter dem Kampf gegen den Krebs verschrieben hat. Sie versucht, den fordernden Klinikalltag und ihre eigene ambitionierte Forschung zur Krebsfrüherkennung sowie die zwischenmenschlichen Herausforderungen unter einen Hut zu bringen. Mit ihr erleben wir politisch wie persönlich schwierige Zeiten, aber auch den großen Zusammenhalt und die Leidenschaft, mit der sich das medizinische Personal für das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten einsetzt. Zugleich wird erneut Emanzipationsgeschichte erzählt: Engagierte Medizinerinnen in der jungen DDR, die in Forschung und Heilung neue Wege gehen. Schließlich gelangt Dr. Ella Wendt zu Forschungsergebnissen, die sie nach dem Mauerbau auf einem Kongress in West-Berlin vorstellen darf. So wird auch für sie die Frage relevant, ob sie anschließend wieder an die Charité zurückkehrt oder wie so viele ihrer Kolleginnen und Kollegen lieber im „Westen“ bleibt. Am Mikrokosmos Charité thematisiert die neue Staffel eine weitere historische Umbruchphase. Wir begegnen drei bekannten Medizinern: der herausragenden Kinderärztin Dr. Ingeborg Rapoport, dem ausgezeichneten Frauenarzt Prof. Helmut Kraatz und dem berühmten Gerichtsmediziner und Serologen Prof. Otto Prokop. Lokalkolorit verleihen die „kleinen Leute“, personifiziert in der anfangs schroff wirkenden Oberschwester Gerda und dem allgegenwärtigen und immer hilfsbereiten Hausmeister Fritz „Pflaster“ Krug. Nicht fehlen darf zudem der Parteisekretär, der ein Bekenntnis der Ärzteschaft zum Mauerbau verlangt und einem DDR-kritischen Arzt eine Beförderung in Aussicht stellt, wenn er Loyalität zeigt und in die SED eintritt. Klammer und Hauptfigur ist die junge Ärztin und Forscherin Dr. Ella Wendt.
6 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Die Charité-Serie verweist auf historische Ereignisse – im Hintergrund der das Rauschen des Kalten Krieges und seiner Rhetorik. Dokumentiert ist beispielsweise eine Erklärung des Fakultätsrates, in der dessen Mitglieder den Mauerbau begrüßen. Ebenso authentisch sind die Kriminalfälle, die Prof. Otto Prokop „auf dem Tisch“ hat sowie die Sektion des ersten „Mauertoten“ durch den Gerichtsmediziner und seine Gedächtnisprotokolle, nachdem die eigentlichen Sektionsprotokolle samt Durchschlag einkassiert worden waren. Die Themen der Zeit werden anhand medizinischer Fälle illustriert: Ein Westberliner Kind mit Polio, das auf das unentschlossene Vorgehen gegen die Epedemie in Westdeutschland und West-Berlin verweist. In der DDR hingegen wird ab 1960 ein in der Sowjetunion hergestellter Impfstoff eingesetzt, der zur rasanten Senkung der Polio-Fälle führt. Dem Wilmersdorfer Jungen rettet schließlich die externe Beatmung mit der „Eisernen Lunge“ das Leben. Ebenso thematisiert werden Intersexualität und Hermaphroditismus, die Mangelernährung der Landwirte und der als Reparationsleistung an die UdSSR betriebene Uranerz- Abbau sowie die damit verbundenen Risiken für die Bergleute. Dargestellt wird auch, wie Dr. Ingeborg Rapoport versucht, neben dem traditionellen Fachbereich der Frauenheilkunde die Neonatologie als neue Disziplin zu etablieren, um die Behandlung von Neugeborenen zu verbessern und die Säuglingssterblichkeit zu verringern. Denn häufig sind schon der Transport von der Frauen- zur Kinderklinik über 1,5 km Entfernung und die Zeitverzögerung lebensbedrohlich für Frühgeborene oder kranke Neugeborene.
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 7 Dr. Ella Wendt Im Sommer kommt die junge Ärztin und fiktive Hauptfigur Dr. Ella Wendt (Nina Gummich) an die Charité. Sie wurde aufgrund des Weggangs von Ärzten und Pflegepersonal aus der Provinz nach Ost-Berlin beordert, um die Gesundheitsver- sorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Das Krankenhaus steht in diesen Tagen vor großen Problemen, und die Charité droht personell auszubluten. Dr. Ella Wendt hofft, an der Charité ihre Forschung zur Krebsfrüherkennung voranzubringen und sucht den Kontakt zu Prof. Otto Prokop (Philipp Hochmair), der einen herausragenden Ruf als Serologe genießt. Prokops eigentliches Steckenpferd ist jedoch die Gerichtsmedizin. Seine Obduktionen tragen zur Klärung von Kriminalfällen bei und auch die ersten “Mauertoten” liegen auf seinem Tisch. Ella kann nur nach Feierabend forschen, denn die Arbeit auf der Inneren Station fordert sie. Sie stemmt den Klinikalltag gemeinsam mit ihrem ehemaligen Kommilitonen Dr. Alexander Nowack (Max Wagner). Doch die politischen Ereignisse erschüttern das gegenseitige Vertrauen. Besonders als Ella sich zunehmend auf den Chirurgen Dr. Curt Bruncken (Franz Hartwig) einlässt, der sie mit seinem Freiheitsdrang und seiner rebellischen Art fasziniert. Videoclip Nina Gummich über ihre Rolle Dr. Ella Wendt Innerhalb weniger Wochen an der Charité sehen wir, vor welche Hindernisse Ella gestellt wird – sie wird abgewiesen, nicht ernst genommen, fühlt sich einsam. Wir sehen ihr dabei zu, wie sie kämpft, wie sie scheitert, wie sie ihren Mut nicht verliert. Wir sehen, wie sie sich verliebt und wie sie sich zwischen der Liebe und ihrer inneren Berufung entscheiden muss. Wie sie Menschen rettet und verabschieden muss. Wir sehen einer Frau dabei zu, wie sie erwachsen wird und Verantwortung übernimmt, in einer Zeit, in der über Nacht eine Mauer nicht nur das ganze Land teilt, sondern auch die Identität eines jeden Einzelnen. Nicht zuletzt sehen wir auch zu, wie sich Ella Wendt emanzipiert und einen modernen Weg beschreitet, ohne sich von vorgegebenen Rollenbildern und Strukturen einschränken zu lassen.
8 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Prof. Dr. Ingeborg Rapoport * 2. September 1912, Kribi, Kamerun † 23. März 2017, Berlin Ingeborg Rapoport ist Kinderärztin, Neonatologin und überzeugte Sozialistin. In den sechziger Jahren kämpft sie für eine engere Verknüpfung von Geburtshilfe und Kinderklinik, um Neugeborene besser versorgen zu können. Geboren wird die spätere Professorin für Neonatologie 1912 als Ingeborg Syllm in der deutschen Kolonie Kamerun. Sie wächst in Hamburg auf, wo sie Medizin studiert und 1937 ihr Staatsexamen ablegt. Dort schreibt sie auch ihre Dissertation – eine experimentelle Arbeit über Diphtherie. Allerdings wird ihr der Dr. med. verweigert, weil ihre Mutter Jüdin war. Im September 1938 emigriert sie kurz vor der Progromnacht in die Vereinigten Staaten. Dort wird ihr Staatsexamen nicht anerkannt, so dass sie zwei weitere Jahre am Women’s Medical College of Pennsylvania in Philadelphia studiert. Sie arbeitet dort in verschiedenen Prof. Dr. Krankenhäusern, erwirbt den Medical Doctor (MD) und spezialisiert sich auf die Ingeborg Rapoport Pädiatrie. 1946 heiratet sie den österreichischen Biochemiker und Kinderarzt Samuel Mitja Rapoport, mit dem sie vier Kinder bekommt. Als Mitglieder der Communist Party USA engagieren sie sich für die Bürgerrechte der Afroamerikaner und geraten beide 1950 ins Visier des McCarthy-Untersuchungsausschusses. Die Familie wird rechtzeitig gewarnt und kehrt aufgrund der politischen Verfolgung in den USA nach Europa zurück. 1952 wird Mitja Rapoport die Leitung des Instituts für Physiologische und Biologische Chemie der Humboldt- Universität angeboten und die Familie findet in der Hauptstadt der DDR eine neue Heimat. Ingeborg Rapoport arbeitet zunächst als Ärztin, später wissenschaftlich als Aspirantin und kann sich 1959 auf der Grundlage ihrer Forschungen habilitieren. Ab 1958 ist sie an der Kinderklinik der Charité tätig und leitet die Säuglings- und Frühgeborenenstation, aus der sie allmählich eine Abteilung für Neugeborenenheilkunde entwickelt. Ab 1964 erhält sie zunächst die Professur für Pädiatrie und 1969 dann den europaweit ersten Lehrstuhl für Neonatologie.
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 9 Mit der Umstrukturierung der Charité-Frauenklinik 1970 zu einer Art Perinatalzentrum werden der Lehrstuhl und die neugegründete Abteilung Neonatologie integriert. Bis zu ihrer Emeritierung 1973 entwickelt Prof. Rapoport ihre Abteilung inhaltlich und strukturell mit dem Neuaufbau einer Station für Neugeborenen-Intensivtherapie und einer Forschungsabteilung (Schwerpunkte Hypoxie, Bilirubin, Surfactant) weiter. Damit gehören auch die Forschungen in der Neonatologie und der Pädiatrie zu ihren Verdiensten. Nach der Emeritierung ist Prof. Rapoport weiterhin wissenschaftlich tätig und engagiert sich in der Nachwuchsförderung. Im Mai 2015 verteidigt sie vor drei Professoren der Universität Hamburg erfolgreich ihre Doktorarbeit von 1938 und bekommt 77 Jahre nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten in einer feierlichen Zeremonie ihre Promotionsurkunde überreicht. Mit ihren damals 102 Jahren ist sie der bislang älteste Mensch, der jemals ein Promotionsverfahren abgeschlossen hat. Videoclip Nina Kunzendorf über ihre Rolle Dr. Ingeborg Rapoport Mich hat an Ingeborg Rapoport am meisten ihre liebevolle Hartnäckigkeit begeistert. Sie war eine herausragende, leidenschaftliche Kinderärztin. Ihr gesamtes Berufsleben über hat sie sich dafür eingesetzt, dass die Gynäkologie und die Kinderheilkunde Hand in Hand miteinander arbeiten. Die Auseinandersetzung mit alten, patriarchalen, verkrusteten Strukturen hat sie nicht gescheut, im Fotoordner 5_III_Charite_2020 Gegenteil. Das imponiert mir zutiefst.
10 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Prof. Dr. Otto Prokop * 29. September 1921 in St. Pölten † 20. Januar 2009 in Ottendorf (bei Kiel) Otto Prokop wird 1921 in St. Pölten/Österreich geboren und studiert nach der Maturaprüfung in Salzburg Medizin in Wien und Bonn. Dort folgen 1948 die Promotion und 1953 die Habilitation für Gerichtliche Medizin. Während zahlreiche Mediziner zu Beginn der 1950er Jahre die junge DDR gen Westen verlassen, folgt Prokop als Österreicher 1956 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Gerichtliche Medizin der Humboldt-Universität zu Berlin und ist zugleich bis 1987 Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin der Charité. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem der gewaltsame Tod, die Forensische Serologie, Spurenkunde und Genetik. Bei der Erforschung der Blutgruppenmerkmale ist er deutschlandweit ein führender Wissenschaftler. Für seine Blutgruppengutachten in Vaterschaftsprozessen gibt er eine Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent an. Prof. Dr. Otto Prokop Prokops Arbeit genießt national wie international großes Renommee. Zudem bildet er Studenten unterschiedlicher Fachgruppen aus und hat als Hochschullehrer viele tausend Studierende begeistert. Während seiner dreißigjährigen Amtszeit seziert er mit seinem Team mehr als 30.000 Leichname, analysiert Todesursachen mit naturwissenschaftlichem Blick und protokolliert sie. Politisch brisante Obduktionsberichte werden vom Ministerium für Staatssicherheit geheim gehalten. Als Wissenschaftler hat er mit mehr als 1.000 Publikationen zur Blutgruppenserologie, zur forensischen Pathologie und zur Traumatologie eine herausragende Produktivität bewiesen. Sein “Atlas der Gerichtlichen Medizin” wurde beispielsweise zu einem Standardwerk. Prokop gehört zu den herausragenden Gerichtsmedizinern des 20. Jahrhunderts, und unter seiner Leitung haben sich 25 Mediziner habilitiert.
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 11 Seinen „Wiener Charme“ und die österreichische Staatsbürgerschaft gibt er nicht auf, er besitzt zwei Pässe und kann also auch nach dem Mauerbau relativ unproblematisch und spontan überall hinreisen. So hält er weiterhin enge Kontakte mit den Kollegen im „kapitalistischen Ausland“. Lang ist die Liste der nationalen und internationalen Auszeichnungen und Ehrungen, wie beispielsweise die Ehrendoktorate in Leipzig, Szeged und Tokio sowie die Mitgliedschaft in der Leopoldina. Nach der deutschen Wiedervereinigung sind Prokops fachliches Wissen weiterhin gefragt, beispielsweise in Kommissionen und Ausschüssen des Landes Berlin. In den Mauerschützenprozessen werden seine damaligen Obduktionsberichte herangezogen. Auch im Ruhestand arbeitet er noch viele Jahre im Institut in der Hannoversche Straße 6 und geht täglich in sein “Emeritus- Zimmer”. Sonntagsvorlesung im September 1985 Philipp Hochmair über seine Rolle Prof. Dr. Otto Prokop Professor Prokop war und ist post mortem eine Koryphäe auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin. Er sagte über sich selbst: ,Ich bin der Blutgruppen-Papst‘ und pflegte sogar fast eine Art ,Popstar‘-Attitüde bei seinen Vorlesungen in den übervollen Hörsälen. Diesen berühmten österreichischen Pathologen in dieser politisch extrem bewegten Zeit in Berlin zu verkörpern, war eine wirklich spannende Erfahrung! Ihm wurde, unter anderem, auch die Obduktion der ersten Mauertoten aufgetragen. Und sein Bestreben – gegen den Willen des sozialistischen Systems – die wahre Sachlage der Todesumstände der an der Grenze erschossenen Flüchtigen der Nachwelt zu überliefern, macht ihn für mich zu einem Helden. Die Energie und Widersprüchlichkeit der Figur, sein positiver Narzissmus, sein Brennen für die Sache und sein unermüdlicher Kampf um das Fortbestehen des Krankenhauses, haben mich besonders an dieser Rolle gereizt. Dass er nie an seinem Genius zweifelt, führt oft zu recht humorvollen Szenen.
12 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Prof. Dr. Helmut Kraatz * 6. August 1902 in Wittenberg † 13. Juni 1983 in Berlin Helmut Kraatz wird 1902 in Lutherstadt Wittenberg geboren. 1928 legt er sein Staatsexamen in Medizin ab und promoviert zum Dr. med. an der Universität Heidelberg. 1929 erhält er die Approbation in Karlsruhe und ab 1930 arbeitet er als Assistenzarzt an der Berliner Universitätsfrauenklinik in der Tucholskystraße. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten tritt er 1933 der SA bei und ist 1937 als Parteianwärter der NSDAP registriert. 1939 wird er Facharzt für Frauenheilkunde, Oberarzt und stellvertretender Direktor der Universitätsfrauenklinik unter Walter Stoeckel. Kraatz habilitiert sich 1940 an der Berliner Universität. Nach Kriegsende gilt er als belastet und es wird ein Entnazifizierungsverfahren eingeleitet. Er erklärt, dass er im Zuge der Zeit der Aufforderung, der SA beizutreten, nachgekommen und darüber in die NSDAP Prof. Dr. Helmut Kraatz aufgenommen worden sei. Im Entnazifizierungsverfahren belegen Kollegen aus der Klinik, dass er sich nie aktiv im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie betätigt habe. Auch sein Chef Prof. Stoeckel setzt sich intensiv für eine Beschleunigung des Entnazifizierungsverfahrens ein. So wird Kraatz 1948 zunächst wieder Dozent, später Professor mit Lehrauftrag an der heutigen Humboldt-Universität. 1949 wird er auf den Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Universität Halle (Saale) berufen. 1951 kehrt er nach Berlin zurück und übernimmt den Lehrstuhl für Frauenheilkunde der Humboldt-Universität sowie die Leitung der Universitätsfrauenklinik der Charité. Damit wird er zum Chef der aus seiner Sicht bedeutendsten deutschen Universitätsfrauenklinik und Nachfolger des großen bewunderten Vorgängers Prof. Stoeckel. Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 13 Kraatz begreift sich in seinem Fach, der Gynäkologie und Geburtshilfe, als Bewahrer der Stoeckelschen Schule. Er achtet auf das orthodoxe Einhalten der Stoeckelschen Operationsmethoden und betreibt die Geburtshilfe eher konservativ. Von 1954 bis 1956 ist er zudem Dekan der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität. Im Jahr 1953 wird er zum Mitglied der Leopoldina gewählt, seit 1956 gehört er der Berliner Akademie der Wissenschaften an. 1961 wird er zusätzlich auf den Lehrstuhl für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR berufen. Prof. Kraatz ist in vielen Gremien des Gesundheitswesens der DDR und des Auslandes aktiv und gilt als der bedeutendste Gynäkologe der DDR. Er prägt über 20 Jahre die Umgestaltung und Neuprofilierung der Klinik, aber auch maßgeblich die Gynäkologie und Geburtshilfe in der gesamten DDR. 25 seiner Schüler habilitieren sich, er veröffentlicht rund 700 Publikationen. Sein besonderes Interesse gilt der Karzinomchirurgie, den Sterilitätsoperationen, der operativen Geburtshilfe, vor allem aber der Uro-Gynäkologie. Hier beschreibt er zwei eigene Operationsmethoden. Durch den Wiederaufbau der Frauenkliniken in Halle und Berlin sowie durch seine Kompetenz in der Gynäkologie, erhält er verschiedene Auszeichnungen. Nach seiner Emeritierung 1970 wirkt er ab 1972 als Mitglied des Präsidiums des Kulturbundes der DDR und als Vorsitzender des Clubs der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“. Videoclip Uwe Ochsenknecht über seine Rolle Prof. Dr. Helmut Kraatz Historische Figuren sind immer schwierig darzustellen, da man Vergleiche anstellen kann. Kraatz war ein herausragender Gynäkologe und Geburtshelfer. Und das mit Leidenschaft, wie alle genialen Geister. Solche Menschen haben es oft schwer, damit klarzukommen, dass die meisten anderen Mitarbeiter weit unter seinem Niveau agieren. Und das muss er auch ab und zu den Betreffenden deutlich machen.
14 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Die Charité – Ein Krankenhaus im Kalten Krieg Film von Dagmar Wittmers Das berühmteste deutsche Krankenhaus – die Charité – ist auch im Kalten Krieg ein Ort von Lehre, Forschung und Heilung mit enormer Strahlkraft. Zunächst bleibt die Charité ein Ort der bürgerlichen Eliten, die in Anpassung und Opportunismus geübt sind. Aus den Göttern in Weiß werden nicht über Nacht Götter in Rot. Medizinische Koryphäen, die eine kurze Phase der Entnazifizierung überstanden haben, bleiben in ihren Positionen oder zumindest in den alten Fachabteilungen. Diese Kontinuität beherrscht das Klima im Vorzeigekrankenhaus der noch jungen DDR. Der ererbte Ruhm des Hauses wirkt weiter. Der österreichische Forensiker Otto Prokop wechselt von der Universität Bonn an die Charité – und übernimmt dort die Gerichtsmedizin. Er bleibt aber ein Pendler zwischen den Welten und wird international bekannt als „Blutgruppenpapst“. Andere, wie der renommierte Biochemiker Mitja Rapoport und die Kinderärztin Ingeborg Rapoport, entscheiden sich bewusst für das sozialistische Land. Für sie, als zurückgekehrte jüdische Emigranten, ist die DDR die vermeintliche Alternative zu dem Deutschland, das Faschismus und Rassenverfolgung hervorgebracht hat. Seit dem Kriegsende liegt die Charité in der Mitte Berlins direkt an der Grenze zwischen sowjetischem und britischem Sektor; im August 1961 wird der Außenzaun der Charité mit Stacheldraht abgeriegelt und von Grenztruppen bewacht. Ärzte und Wissenschaftler der Charité entfalten Ehrgeiz und Ethos, den guten Ruf trotz Mangelwirtschaft und Mitarbeiterin schwieriger Finanzlage zu bewahren. Der Kardiologe Joachim Witte knüpft über der Universitäts- frauenklinik die Grenze hinweg Kontakte zur West-Berliner Firma Biotronik und entwickelt auf bei der Unter- eigene Faust den ersten eigenen Herzschrittmacher der DDR. Das bringt ihm anfangs suchung von Präparaten Misstrauen und Ärger ein, rettet aber vielen Patienten das Leben. Im Spannungsfeld des Kalten Krieges ist die Charité das Prestigeobjekt der DDR, das renommierteste Krankenhaus im ganzen Ostblock, ein Sehnsuchtsort für Kranke und Mediziner. „Die Charité – Ein Krankenhaus im Kalten Krieg“ ist die Begleitdokumentation zur 3. Staffel der Serie „Charité” | am 12. Januar, um 21:50 Uhr in der ARD
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 15 Die Charité in den 60er Jahren Interview mit Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité Wie wirken sich die politischen Verhältnisse nach 1945 auf die Mitarbeiter der Charité aus? Die neuen politischen Verhältnisse wirken sich 1945 natürlich direkt auf die Mitarbeiter aus. Es beginnt eine Phase der Entnazifizierung. Einzelne Abteilungen werden umstrukturiert und die Neuberufungen von Klinik- und Institutsleitern gestartet. Mitarbeiter ideologiegeprägter Fächer wie „Rassenhygiene“ werden sofort entlassen. Beschäftigte in klinischen Bereichen werden hingegen als Einzelfälle geprüft. Prämisse ist hier der Erhalt der Arbeitsfähigkeit des Klinikums und die Bereitschaft, das kommunistische System zu unterstützen. Dabei werden durchaus Kompromisse eingegangen und beispielsweise Professoren, um deren Verstrickungen im NS-System wir inzwischen wissen, behalten ihre Positionen. Zu nennen wären etwa Walter Stoeckel und Hermann Stieve. Prof. Dr. Eine weitere entscheidende Phase folgt im Spannungsfeld des zunehmenden Thomas Schnalke Ost-West-Konflikts. So gibt es zahlreiche „Republikfluchten“, zudem werden ab 1952 in West-Berlin lebende Medizinstudenten von der Humboldt-Universität relegiert und ab 1961 im Westteil lebende Mitarbeiter entlassen. Die Aufnahmelager in Westdeutschland und West-Berlin sind überfüllt. Da die DDR-Abschlüsse auf medizinischem Gebiet anerkannt werden, sehen viele Ärzte und Schwestern im Falle eines Weggangs einer durchaus positiven beruflichen Zukunft entgegen. Bis zum Mauerbau verliert die DDR insgesamt etwa ein Sechstel ihrer Bevölkerung an den Westen. Außenansicht der Hautklinik Außenansicht der Kinderklinik mit Pavillons und Gartenanlage
16 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Hatte die besondere geographische Lage einen Einfluss auf die Charité? Begründet durch ihren ausgezeichneten Ruf war die Charité trotz starker Zerstörung und ihrer Lage in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ein attraktiver Arbeitsort für Ärzte und medizinisches Personal. Doch bereits zur Zeit der Sowjetischen Militäradministration – verstärkt aber nach der Gründung der DDR – ist eine nie versiegende Ärzteflucht zu verzeichnen. Diese erreicht Ende der 50er Jahre einen ersten Höhepunkt und bricht selbst nach dem Mauerbau nicht ab. Aufgrund der Lage des Geländes an der Grenze werden Sperrzonen eingerichtet und zahlreiche bauliche Veränderungen an Klinikgebäuden vorgenommen, um „Republikfluchten“ zu verhindern. So werden die Gebäude beispielsweise wasserseitig zugemauert und der erst kurz zuvor wieder instandgesetzte Hörsaal der Alten Frauenklinik gesperrt, weil er zu dicht an der innerdeutschen Grenze liegt. Es wurde ein „Grenzsicherheitsaktiv“ eingerichtet und „Freiwillige Grenzhelfer“ ausgebildet, die Fluchtverdächtige melden. Festgenommene „Republikflüchtige“ werden in der Charité-Nervenklinik auf ihre Zurechnungsfähigkeit untersucht, getötete Flüchtige werden in der Gerichtsmedizin obduziert. Psychiatrische und Nervenklinik, Mauer mit Tor zum Innenhof Wie hat sich die Charité nach dem Mauerbau weiterentwickelt? Lassen Sie mich etwas ausholen: Zu Beginn der 1950er Jahre waren die wesentlichen kriegsbedingten Rekonstruktionsmaßnahmen an den schwer beschädigten Charité-Gebäuden zum Abschluss gekommen. Forschung, Lehre und Krankenversorgung hatten wieder, dem historisch gegründeten hohen Anspruch folgend, Fahrt aufgenommen. Ende der 50er Jahre wurden erste Nachkriegsneubauten an der Charité in Betrieb genommen. So zum Beispiel 1959 eine eigene Geschwulstklinik (heutige Strahlentherapie), 1960, im Jahr des 250. Charité-Jubiläums, eine Hautklinik. In den 1960er Jahren gewann die Charité auf einigen Forschungsfeldern – sowohl in den Grundlagenfächern als auch Arzt und Schwester bei der ärztlichen in anwendungsorientierten Bereichen – wieder internationalen Anschluss. Das Versorgung zeigte sich nicht zuletzt in der Einrichtung neuer medizinischer Abteilungen, wie etwa einer eigenen Neugeborenenstation (Neonatologie), der Schaffung neuer Institute sowie der Gründung nationaler Referenzzentren an der Charité.
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 17 Wie stand das medizinische Personal zum System? Bis heute gibt es an der Charité ein historisch gewachsenes und durch gemeinsam durchgestandene Stürme erprobtes Zusammengehörigkeitsgefühl. In der Grundhaltung fand sich seinerzeit unter der zahlenmäßig starken Belegschaft sicherlich die gesamte Spannbreite von Einstellungen hinsichtlich der damaligen Gesellschaft und dem politischen System. Auffällig ist jedoch nach meiner Beobachtung, dass sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch wenn Sie den Verhältnissen loyal gegenüberstanden, einen kühlen Kopf bewahrten und eine eigene Meinung behalten haben. Zeitzeugen berichten bis heute von gewissen Freiheiten an der Charité hinsichtlich der beruflichen Entwicklung, Reisetätigkeit und Meinungsäußerung. Allerdings achteten eine ausgebaute politisch dirigierte Kaderstruktur und zunehmend auch das System der Staatssicherheit stets auch höchst rigide auf die Einhaltung entsprechender Universitäts- Konformitäten und Grenzen. frauenklinik 1963 Weihnachtsfeier der Schwestern Welche Rolle spielte die Charité für den Staat DDR? Für die DDR bot die Charité unter anderem die Möglichkeit, auf einem zentralen Bereich des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens – der Medizin – gegenüber der eigenen Bevölkerung, aber auch über die Landesgrenzen hinaus, einen wissenschaftlichen wie sozialen Anspruch sowie eine entsprechende Leistungsfähigkeit sichtbar unter Beweis zu stellen. Dabei diente die Charité nach innen, in das DDR-Gesundheitswesen hinein, als Impulsgeber, Motor und auch als Versuchsfeld für den gesellschaftlichen Anspruch, eine bestmögliche Medizin für Alle zu realisieren. Operationssaal der Chirurgischen Klinik, 1958 Die 1960 eröffnete Hautklinik Charité-Gebäude in der Luisenstrasse
18 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Kommende Ausstellung: Sezierte Wahrheiten. Otto Prokop und sein Institut für Rechtsmedizin im geteilten Berlin Immer mit Fliege. Immer mit Anspruch. Immer wieder lenkte er seinen Blick tief unter die Haut. 33.947 Sektionen fanden unter seiner Leitung am renommierten Institut für Gerichtliche Medizin der Charité statt. Was für Otto Prokop zählte: gut dokumentierte Befunde vom Tatort, nüchterne Beobachtungen am Leichnam und sorgfältig ermittelte Befunde aus dem Labor. Als überzeugter Naturwissenschaftler machte er sein Fach nach den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs in Berlin wieder groß. Genauer: in Ost-Berlin – zwischen Mauerbau und Mauerfall. Im Ost-West-Spannungsfeld sezierten er und seine Mitarbeiter auch „Mauertote“. Dies erforderte eine berufliche Nähe zur Staatsgewalt. Zwar hielt sich Prokop politisch auf Distanz, die gesellschaftlichen Verhältnisse trug er jedoch loyal mit. In fünf Kapiteln folgt die Ausstellung dem ungewöhnlichen Lebensweg einer ärztlichen Persönlichkeit, die wie kaum eine zweite das Ansehen der Charité im geteilten Berlin prägte. Prof. Dr. Otto Prokop Vor den jeweiligen zeithistorischen Hintergründen blickt sie auf die medizinischen Schwerpunkte seines Schaffens. Gleichzeitig leuchtet sie sein berufliches Umfeld aus. Wichtige Fälle aus seiner gerichtsmedizinischen Praxis belegen einen klaren Kopf. Als Forscher und Wissenschaftsorganisator, Gutachter und Autor ist er ein international angesehener Wanderer zwischen den Welten. In seinen überfüllten Sonntagsvorlesungen bezieht der charismatische Redner gegen medizinische Paraphänomene und Okkultismus Position. Die Prokop-Ausstellung knüpft an die dritte Staffel der historischen Charité-Serie in der ARD an. Darin werden fiktive und historische Persönlichkeiten – unter anderem Otto Prokop – rund um den Bau der Berliner Mauer Mitte August 1961 in den Blick genommen. Zur breiteren Einordnung präsentiert die Ausstellung ein umfassenderes Lebensbild Prokops mit etlichen Höhen und manchen Tiefen.
Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 19 Bis heute bleibt es erstaunlich, mit welcher Zielstrebigkeit und Entschlossenheit der österreichische Staatsbürger 1957 den Standortwechsel von Bonn in die DDR vollzogen hat. Das Ost-Berliner Gerichtsmedizinische Institut in der Hannoverschen Straße wurde nicht nur beruflich, sondern auch privat sein Zuhause. Dort wohnte und lebte er mit seiner Familie über weite Strecken seiner aktiven Laufbahn. In umfassender Weise machte er es zu „seinem“ Institut. Die Ausstellung zu Otto Prokop soll ab Frühjahr 2021 in einer digitalen Version Aquarell von W. Rohde der Präsentation als virtueller Rundgang im Internet und zusätzlich im flexiblen Institut für Tafelformat gezeigt werden. Sie wird gemeinsam von den Charité-Instituten für Gerichtliche Medizin der Rechtsmedizin und für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin sowie vom Charité, Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité konzipiert. Hannoversche Straße Videoclip: Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, über die Prokop-Ausstellung
20 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Umgebungskarte 1961 1 Kinderklinik | Charité-Gelände, Nähe Eingang Schumannstraße 2 Universitätsfrauenklinik | Tucholskystraße / Ziegelstraße / Monbijoustraße 3 Institut für Gerichtsmedizin | Hannoversche Str. 6 Ch au ss tr. ee e ns st lid 3 a r. Inv e rsche tr . Hannov Str S aß e i eck- -P elm Wilh . str str. ie n u st Lin olsk ystr. ug Universitäts- A klinikum Ora nie Humboldt- Charité nbu Luisen Tu c h hafen rge r S tr. F r ie d r str. tr. 1 ipps Phil ic h s t r . Johannisstr. 2 . ustr . ystr bijo olsk Ziegelstr. st r. ann Tuch Sch um tstr . Mon Spre nh ard e Rei S © Charité – Universitätsmedizin Berlin | Unternehmenskommunikation 12/20
21 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Dritte Staffel der historischen ARD-Serie 21 „CHARITÉ“: Besetzung & Stab Dr. Ella Wendt Nina Gummich | Dr. Ingeborg Rapoport Nina Kunzendorf | Prof. Dr. Otto Prokop Philipp Hochmair | Prof. Dr. Helmut Kraatz Uwe Ochsenknecht | Dr. Alexander Nowack Max Wagner | Dr. Curt Bruncken Franz Hartwig | Oberschwester Gerda Hildegard Schroedter | Fritz „Pflaster“ Krug Uwe Preuss | Krankenschwester Arianna Patricia Meeden | Parteisekretär Lehmann Nicholas Reinke | Prof. Dr. Mitja Rapoport Anatole Taubman | Lernschwester Petra Amber Marie Bongard | Laborgehilfe Wittenberg Thimo Meitner | Frau Dammrau Cristin König | Frau Jasinski Natalia Rudziewicz | Simone Weiser Johanna Link | Hauptmann Hertweck Christian Beermann | Krankenschwester Paula Kamila Ondrušková | Frau Simoneit Anne Kanis | Herr Simoneit Ulrich Friedrich Brandhoff | Christa Rösler Muriel Bielenberg | Walter Neumann Hilmar Eichhorn | Gisela Neumann Johanna Klante | Robert Richter Aurel Manthei | Sybille Richter Markéta Richterová | Sophie Melster Pia- Micaela Barucki | Thomas Melster Leonard Hohm | Katharina Lilly von Klitzing | Soldat Bernd Macke Tillmann Eckardt | Hebamme Witt Zdeňka Sajfertová | Oberarzt Senkbeil Kai Ivo Baulitz | Prof. Dr. Klare Max Urlacher Stab Drehbuch Stefan Dähnert, Regine Bielefeldt, John-Hendrik Karsten, Christine Hartmann | Drehbuch Mitarbeit & Konzeption Dr. Sabine Thor-Wiedemann, Dr. Christine Otto, Dr. Jakob Hein | Regie Christine Hartmann | Bildgestaltung Holly Fink (BVK) | Casting Nina Haun | Musik Fabian Römer, Matthias Hillebrand-Gonzalez | Montage Andreas Althoff (BFS), Cosima Schnell | Szenenbild Petra Albert | Kostümbild Heike Hütt | Maske Jeanette Latzelsberger, Gregor Eckstein (SFX) | Medizinhistorische Fachberatung Prof. Dr. Thomas Schnalke, Dr. Rainer Herrn, Dr. Sven Hartwig, Prof. Dr. Michael Tsokos, Dr. Mark Benecke | Produktionsleitung Franziska Strutz-Zander, Petr Bílek | Herstellungsleitung Natalie Clausen, André Naumann (MDR) | Dramaturgie Thomas Laue | Koproduzenten Michal Pokorný, Zbynék Pippal | Produzenten Benjamin Benedict, Markus Brunnemann, Henriette Lippold | Redaktion Jana Brandt (MDR), Johanna Kraus (MDR) „CHARITÉ“ ist eine Produktion der UFA FICTION im Auftrag der ARD- Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm und der ARD Degeto für Das Erste. Koproduzent ist MIA Film. Mit freundlicher Unterstützung der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Gefördert vom Tschechischen Staatsfonds der Kinematographie. Gedreht wurde von Mitte November 2019 bis Anfang März 2020 in Prag und Umgebung.
22 Grenzerfahrungen – Die Charité im Sommer 1961 Bild- und Textnachweise Fotos • Bildarchiv des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin (S. 3, 4, 8, 10, 11 o., 12, 14, 15 u., 16, 17, 18) • ARD/Stanislav Honzik (S. 2, 6, 7, 9, 11 u., 13) • Anja Käumle (S. 1, 21, 22) • Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité (S. 15 o.) • Institut für Rechtsmedizin der Charité (S. 19, Reproduktion 2003) Titelbild • In der Drehpause: Dr. Ella Wendt (Nina Gummich), Prof. Dr. Otto Prokop (Philipp Hochmair), Prof. Dr. Mitja Rapoport (Anatole Taubman), Dr. Ingeborg Rapoport (Nina Kunzendorf), Prof. Dr. Helmut Kraatz (Uwe Ochsenknecht). Foto: Anja Käumle Gruppenbild am Filmset, S. 21 • Das Film-Team mit Prof. Dr. Heyo K. Kroemer Vorstandsvorsitzender der Charité (2. v. l.), Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor der Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité (l.) und Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, der von 2008-19 Vorstandsvorsitzender der Charité war und in der 3. Staffel einen Gastauftritt hat(6. v. l.). Foto: Anja Käumle Texte Übergreifend • Herrn, Rainer Herrn/Hottenrott, Laura (Hrsg.): Die Charité zwischen Ost und West 1945-1992. Zeitzeugen erinnern sich. Berlin 2010. • https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/denkmale/denkmale-der-alliierten/die-alliierten-in-berlin/berlin-unter- verwaltung-der-vier-maechte-1945-1948-646239.php Prof. Dr. Ingeborg Rapoport • https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/charite_trauert_um_prof_dr_dr_ingeborg_rapoport/ • https://www.charite.de/forschung/meldungen/meldung/artikel/detail/symposium_zu_ehren_von_ingeborg_rapoport/ • https://www.aerzteblatt.de/archiv/187704/Ingeborg-Rapoport-Begruenderin-der-Neonatologie • https://de.wikipedia.org/wiki/Ingeborg_Rapoport • www.bpb.de/318155 Prof. Dr. Otto Prokop • https://rechtsmedizin.charite.de/ueber_das_institut/geschichte_des_instituts/ • https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Prokop • https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=16&aid=63808&s=prokop • https://www.tagesspiegel.de/berlin/portraet-otto-prokop-nie-ohne-meine-fliege/259950.html Prof. Dr. Helmut Kraatz • http://www.ggg-b.de/index.php?lang=de&site=archiv_2011_kraatz_preis • https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2003-44475 • https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10260?show=full • https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13748 • https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Kraatz Schauspieler-Zitate • ARD-Broschüre zur dritten Staffel „CHARITÉ” • https://www.daserste.de/unterhaltung/serie/charite/index.html Impressum Herausgegeben von: Charité – Universitätsmedizin Berlin | Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation Redaktion und Text: Verena Wolff Grafik und Bildredaktion: Constanze Gutwasser
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