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1. November 2021
Frank Strobel
2 BEETHOVEN – SINFONIE NR. 7
1. November 2021
Montag / 20 Uhr
Konzerthaus Berlin
Sonderkonzert
FRANK STROBEL
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)
„Броненосец Потёмкин“ (Panzerkreuzer Potjomkin) –
Stummfilm, UdSSR 1926
Regie und Schnitt: Sergei Eisenstein (1898 – 1948)
Drehbuch: Nina Agadschanowa, Sergei Eisenstein, Sergei Tretjakow,
Nikolai Asejew nach einer Vorlage von Alexander J. Newski
Kamera: Eduard Tisse, Wladimir Popow
Musik: Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Auszüge aus den Sinfonien Nr. 5, 6, 8, 10, 11
Kompilation und musikalische Einrichtung: Frank Strobel
FILMPHILHARMONIC EDITION
Film mit Genehmigung der Stiftung Deutsche Kinemathek,
Musik mit Genehmigung der Sikorski Musikverlage.
Konzert ohne Pause
Einführung von Frank Strobel und Steffen Georgi auf rsb-online.de
Konzert mit
Übertragung am 4. November 2021, 20.03 Uhr.
Europaweit. In Berlin auf UKW 89,6 MHz; Kabel 97,55;
Digitalradio (DAB); Satellit; online und per App.
4 5
Steffen Georgi Viele Einwohner Odessas erweisen
dem toten Matrosen die letzte
Auflehnen! Ehre. Zu Hunderten fahren Segel-
boote zur ‚Potjomkin‘ hinaus. Ihre
Besatzungen jubeln den aufständi-
schen Matrosen zu und versorgen
„Russland im Jahr 1905. Der sie mit frischem Proviant. Mitten in
„Броненосец Потёмкин“ russisch-japanische Krieg wirft den allgemeinen Jubel hinein fällt
(Panzerkreuzer Potjomkin) – seine Schatten auf die Hafenstadt die Nachricht, dass die Regierung
Stummfilm von Sergei Eisenstein, Odessa am Schwarzen Meer. Die Kosakentruppen zur Niederschla-
Musik von Dmitri Schostakowitsch, Disziplin in Armee und Marine gung des Aufstands in Marsch
Kompilation und musikalische wird mit härtesten Maßnahmen gesetzt hat. Im Gleichschritt naht
Einrichtung aus den Sinfonien Nr. 4, aufrechterhalten. Doch unter den nun das Unheil. Unter den Hufen
5, 8, 10 und 11 von Frank Strobel Matrosen des Panzerkreuzers der Reiterschwadronen dröhnt die
Potjomkin herrscht dumpfe Meu- Erde, Schüsse fallen, Säbel hauen
Besetzung tereistimmung wegen verdorbener auf wehrlose Zivilisten ein. Auf der
4 Flöten (3. und 4. auch Piccolo), Verpflegung. Der Kommandant breiten Freitreppe hinunter ins Ha-
3 Oboen (3. auch Englischhorn), befiehlt, ein Kommando zusam- fengebiet richten die Truppen ein
4 Klarinetten (3. auch Bassklarinette,
menzustellen und eine Gruppe Massaker unter der Bevölkerung
4. auch Es-Klarinette), 3 Fagotte
von Matrosen auf dem Achter- an. Der Aufstand wird nieder-
(3. auch Kontrafagott), 4 Hörner,
deck zu erschießen. Unter einer geschlagen. Die Besatzung der
4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Plakat des Staatlichen Komitees für Filmwesen der
Persenning erwartet die willkürlich ‚Potjomkin‘ erreicht die Nachricht,
Pauken, Schlagzeug, Celesta, UdSSR (Goskino) für „Panzerkreuzer Potjomkin“
2 Harfen, Streicher
ausgesuchte Gruppe auf den Tod, dass das Admiralitätsgeschwader
da erhebt sich der Matrose Wa- gegen ihr Schiff in Fahrt gesetzt
Pars pro toto
Dauer kulintschuk und verhindert, dass wurde. Am Morgen taucht die
70 Minuten die Kameraden getötet werden. Es Schlachtflotte am Horizont auf. Die Der Film ist eine Ikone. Nicht
kommt zum Aufstand. Vergeblich ‚Potjomkin‘ richtet ihre Geschütze wegen seiner pseudorealistischen
Verlag versuchen die Offiziere, die Diszi- auf sie. Die Signalmaaten signali- Handlung oder wegen seiner pro-
Goskino / Deutsche Kinemathek plin wiederherzustellen. Während sieren ‚Schießt nicht, Kameraden!‘ pagandistischen Wucht, sondern
(Film) des Kampfes der verzweifelten zu dem feindlichen Geschwader. wegen seiner zahlreichen symbo-
Sikorski (Musik) Mannschaft wird Wakulintschuk Die Gegner fahren aufeinander lischen Qualitäten. Dazu gehören
vom Kommandanten erschossen. zu. Und die Kanonen senken sich, nicht zuletzt die filmtechnischen
Entstehung Daraufhin tötet die Mannschaft die Admiralitätsflotte dreht ab, Errungenschaften von Sergei
UdSSR, 1926 (Film) alle Offiziere. Am nächsten Tag die Mannschaften jubeln – die Ka- Eisenstein, der eine bis dato un-
UdSSR, 1935-1957 (Musik) legen Matrosen im Hafen von meradschaft hat gesiegt.“ (Frank bekannte Rhythmik und Dynamik
Odessa die Leiche Wakulintschuks Strobel) des Filmschnitts rigoros in den
Uraufführung am Kai nieder samt einer Notiz: Dienst einer wohl kalkulierten
21. Dezember 1925, Moskau, ‚Für einen Löffel Suppe!‘ Wie ein emotionalen Wirkmacht des Films
Bolschoi-Theater (Film mit Musik Lauffeuer verbreitet sich die Kunde gestellt hat, welche die Zuschauer
von Tschaikowsky, Beethoven u.a.)
von den Ereignissen an Bord. „zu politischen Erkenntnissen füh-
6 PANZERKREUZER POTJOMKIN 7
ren will. Nicht nur filmhistorisch, des Arztes, der im notwendigen
sondern auch als Lehrstück für Augenblick seinen Träger ersetzt:
filmische Agitation interessant.“ Der baumelnde Kneifer tritt an die
(Bundeszentrale für politische Stelle des Arztes, der nach der
Bildung, 2003) Abrechnung durch die Matrosen
Kurz nach der Uraufführung 1925 unten im Meertang zappelt. …
strömen in der Sowjetunion binnen Doch wann ist dieses Phänomen
vier Wochen 300.000 Menschen in künstlerisch anwendbar? Wann
die Vorstellungen, Millionen sehen sind Teil, Einzelheit, einzelne
ihn bis 1930. Ab 1926 gelangt der Episode in der Lage, gesetzmäßig
Aus Opernhäusern,
Film auch in den meisten europäi- und ausschöpfend durch sich das Philharmonien
schen Ländern und in den USA zur Ganze zu ersetzen? Die Antwort und Konzertsälen.
Aufführung und wird dort ebenfalls ist nicht schwer: selbstverständ-
enthusiastisch begrüßt. Gleichwohl lich nur dann, wenn sie typisch
hat er zahlreiche Beschränkungen sind, das heißt, wenn sie, wie ein
und Teilverbote durch die Zensur Wassertropfen, in konzentrierter
über sich ergehen zu lassen – ein Form tatsächlich den Gehalt des
spannendes Kapitel für sich. Die Ganzen widerspiegeln. Die Gestalt
spektakuläre Rezeptionsgeschichte des Arztes mit dem säuberlich
mündet auf der Brüsseler Welt- gestutzten Spitzbart und den zu-
ausstellung von 1958 in die Kür sammengekniffenen kurzsichtigen
zum „Besten Film aller Zeiten“. Äuglein lässt sich wunderbar in
Auch wenn dieser Titel nichts dem typischen Bild des Klemmers
Substantielles aussagen mag, so unterbringen, der nach der Mode
Konzerte,
verdeutlicht er doch die Ideologien des Jahres Fünf wie ein Foxterrier
übergreifende Anerkennung der an ein ums Ohr geschlungenes
Qualitäten des Films. dünnes Metallkettchen gelegt ist.
jeden Abend.
„Ein Teil trat an die Stelle des … Das madige Fleisch wächst zum
Ganzen. Und war so stark, den Symbol der unmenschlichen Bedin-
emotionalen Gehalt des Ganzen gungen heran, unter denen nicht
Jederzeit.
in sich aufzunehmen. Wie war das nur Armee und Flotte, sondern
möglich? In erster Linie dadurch, gleichermaßen die Ausgebeuteten
dass wir in diesem Film die Groß- der ‚großen Armee der Arbeit‘ ge-
aufnahme nicht mehr als rein halten wurden. Die Szene auf dem
informatorisches Detail anwand- Achterdeck enthält alle Merkmale
ten, sondern als Einzelheit, die im der Grausamkeit, mit der das zaris-
Bewusstsein und im Gefühl des tische Regime jede Regung eines
Zuschauers die Vorstellung des Protests niedergeknüppelt hat, wo,
Ganzen auszulösen vermag. wann und aus welchem Grunde sie
Da ist zum Beispiel der Kneifer auch entstand. In der Dlf Audiothek App, im
Radio über DAB+ und UKW
deutschlandfunkkultur.de/
konzerte
8 PANZERKREUZER POTJOMKIN 9
… Die Trauer um den toten Wa- einer Szene in „Bananas“ (1971) nes 50-jährigen Lebens ergeht er
kulintschuk steht stellvertretend inspirieren, Terry Gilliam adap- sich in Selbstkasteiung und -hass.
für die zahllosen Fälle, wo Beerdi- tierte sie in „Brazil“ (1985). Frank Er verfasst reuevolle Tiraden und
gungen von Opfern der Revolution Castorf baute die Treppenszene in bezichtigt sich des künstlerischen
zu flammenden Demonstrationen Wagners Tetralogie „Der Ring des und menschlichen Versagens. Ein
und Anlass erbitterter Zusammen- Nibelungen“ („Götterdämmerung“) Hamlet, ein Wotan, ein Iwan des
stöße und furchtbaren Gemetzels bei den Bayreuther Festspielen 20. Jahrhunderts. Aus Akten, die
wurden. … Genauso verkörpert 2013 ein. „Die Hafentreppenszene in den 1990er-Jahren entdeckt
das Finale des Films, das mit der enthält alle Elemente sowohl des worden sind, geht hervor, dass die
siegreichen Fahrt des Panzerkreu- Gemetzels von Baku als auch des Geheimpolizei NKWD 1937/1938
Sergei Eisenstein
zers durch das Admiralsgeschwa- neunten Januar, jenes Tages, an einen Schauprozess gegen Eisen-
der die Ereignisse des Films in dem das Volk ‚leichtgläubig‘ den stein vorbereitete, aus ungeklärten
einem zuversichtlichen Durakkord Freiheitsfrühling des Jahres Fünf für Auswärtige Angelegenheiten Gründen kam es nicht zu dem Ver-
ausklingen lässt, das ganze Bild feierte und die Stiefel der Reaktion Wjatscheslaw Molotow am 24. Fe- fahren. Von den mit „Formalismus“
der Revolution des Jahres 1905.“ diesen Freudenausbruch mit der bruar 1947, zu dem der Regisseur begründeten „Säuberungen“ im
(Sergei Eisenstein, in: „Über mich gleichen tierischen Grausamkeit gemeinsam mit dem Schauspieler Kulturbereich, die 1947 einsetzten,
und meine Filme“, Berlin 1975) niederstampften, mit der eine Nikolai Tscherkassow beordert blieb der Regisseur verschont, viel-
Hundertschaft gedungener Pro- worden war. leicht nur deshalb, weil er am 11.
gromverbrecher eine Kundgebung Sergei Michailowitsch Eisenstein, Februar 1948 an einem Herzinfarkt
Die Treppenszene im Tomsker Theater buchstäblich geboren 1898 in Riga, mehrspra- verstarb.
niederbrannte.“ (Eisenstein) Aber chig aufgewachsenen, umfassend Sergei Eisenstein: „Jedes richtige
Die Szene auf der Treppe zum auch dies: Leni Riefenstahl bedien- gebildet, von scharfem Verstand Kind tut drei Dinge: Es zerbricht
Hafen von Odessa schrieb Film- te sich in dem NS-Parteitagsfilm und zupackender Tatkraft, revoluti- Gegenstände, weidet Puppen-
geschichte. Soldaten des Zaren „Triumph des Willens“ (1934) des onierte das Kino mit nie dagewese- körper aus oder Uhren, um zu
fluten im Gleichschritt eine schier ästhetischen Sogs sehr ähnlicher ner Macht der Bilder. Eines seiner sehen, was darin ist, quält Tiere.
endlose Treppe und schießen dabei Bilder, um den schneidigen Gleich- ästhetischen Fundamente – viel- Aus Fliegen macht es, wenn auch
in die unbewaffnete Menschen- schritt der Nationalsozialisten zu leicht überraschend –, ein musi- nicht gleich Elefanten, so doch
menge vor ihnen, welche stolpernd verherrlichen. kalisches: Richard Wagners durch- jedenfalls kleine Hündchen. Dazu
zu fliehen versucht. Eine Kinder- weg sinfonische Konzeption des entfernt man das mittlere Paar
schwester wird ins Auge getroffen, Gesamtkunstwerkes. Eisenstein, Beine (bleiben vier) und reißt die
ihr entgleitet der Kinderwagen mit Sergei Eisenstein bekennender Bolschewist, latenter Flügel aus: Die Fliege kann nicht
dem Kind darin. Niemand hält ihn Homosexueller, stigmatisierter mehr fliegen und geht auf vier
auf. „Wer sind Sie eigentlich, Genosse Jude. Ein schier atemberaubender Beinen. So machen es die an-
1957 malte Francis Bacon ein Eisenstein? Ein Deutscher? Ein Menschenbeweger, weil subtiler ständigen Kinder. … Ganz anders
Bild „Study for the Nurse in the Jude? ...“ An diese drohenden Fra- Menschenkenner. Von Goebbels verhält es sich mit dem ‚lieben‘
Battleship Potjomkin”. Brian de gen aus dem Munde Josef Stalins heimlich und öffentlich bewundert, Jungen, im Unterschied zu dem
Palma kolportierte die Szene in erinnerte sich Sergei Eisenstein von Stalin gefürchtet und gefeiert. allgemein üblichen ‚Galgenstrick‘.
dem Film „The Untouchables“ nach einer Vorladung zu einem Ein Imperator, ein Iwan Grosni Er weidet in seiner Jugend keine
(Die Unbestechlichen, 1987). Gespräch mit dem sowjetischen der Kultur. S.M. Eisenstein, Seine Puppen aus, zerschlägt kein Ge-
Woody Allen ließ sich von ihr zu Diktator und dem Volkskommissar Majestät Eisenstein. Am Ende sei- schirr und quält keine Tiere. Aber
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wenn er heranwächst, wird es ihn die sich nicht an Fliegen, Heu- sagt: Du könntest heiß oder kalt
unbezähmbar gerade zu dieser Art pferdchen und Fröschen austoben sein, das wäre recht. Aber du bist
von Vergnügen hinziehen. Fieber- konnte, hat sehr stark die Wahl warm, und das ist deine Sünde.
haft sucht er nach einem solchen meiner Themen, meiner Methode Warm ist er nicht gewesen. Er war
Betätigungsfeld, wo er auf un- und das Credo meiner Regiearbeit manchmal sehr heiß, manchmal
gefährlichste Weise seinen Appetit bestimmt. …“ kalt, denkend – aber nicht warm.“
stillen kann. Und er kann gar nicht Ja, Eisenstein machte sich die (Naum Kleiman)
anders, als schließlich Regisseur Erkenntnisse Sigmund Freuds und
zu werden, wo es so besonders Wsewolod Meyerholds zu eigen
leicht ist, alle in der Kindheit ver- und kannte sich gründlich aus in Schostakowitsch
säumten Möglichkeiten zu nutzen. der Psyche des Menschen. Ja, er und Eisenstein
Die damals nicht zerlegten Uhren beeindruckte den deutschen Pro-
werden in ihm zur Leidenschaft, in pagandaminister Joseph Goebbels Für die Musik zum Film „Panzer-
den Geheimnissen und Antriebs- „unauslöschlich“, so dass der in kreuzer Potjomkin“ regte der
federn für den ‚Mechanismus des der Rede zur Gründung der Reichs- Regisseur ausdrücklich die
filmkammer in Berlin den Film Verwendung jeweils orts- und
„Panzerkreuzer Potjomkin“ hervor- zeittypischer Partituren an. Bei
hob: „Er ist fabelhaft gemacht, der Uraufführung 1925 erklang
er bedeutet eine filmische Kunst u.a. Musik von Tschaikowsky und
ohnegleichen ... Wer weltanschau- Beethoven. Für die deutsche Erst-
lich nicht fest ist, könnte durch aufführung 1926 komponierte der
diesen Film zum Bolschewisten renommierte Berliner Filmkompo-
werden.“ Ja, Eisenstein, der nist Edmund Meisel („Berlin – Die Sergei Eisenstein
soeben das plakativ prorussi- Sinfonie der Großstadt“) innerhalb
sche und scheinbar antideutsche von zwei Wochen unter Zuhilfe-
Historiendrama um „Alexander nahme von dezidierten Hinweisen sierter Kinopianist und später als
Newski“ auf die Leinwand gebracht Eisensteins eine sich gut in den klangerfahrener Filmkomponist
hatte, ging auf das heikle Spiel ein, Film einfühlende Musik. Für zwei zahlreichen russischen Filmen zu
während des Hitler-Stalin-Paktes spätere Filme Sergei Eisensteins attraktiver Musik verholfen. Wenn-
in Moskau Wagners „Walküre“ stand Sergei Prokofjew zur Ver- gleich die Zusammenarbeit mit
zu inszenieren, eine Gratwande- fügung, um höchst attraktive Eisenstein für „Potjomkin“ 1925
rung unter scharfer Beobachtung Musik zu komponieren: „Alexander sicher zu früh gekommen wäre
der Nationalsozialisten und der Newski“ und „Iwan Grosni“. – Schostakowitsch war damals
Dmitri Schostakowitsch Stalinregierung gleichermaßen. Zu einer Zusammenarbeit mit 19 Jahre alt – so scheint gerade
Nicht nur Schostakowitsch hat ihm Dmitri Schostakowitsch ist es nie seine Musik die wahrhaft passende
Schöpfungsprozesses‘ zu graben. solche vermeintlichen Hasardspie- gekommen, obwohl Schostako- zu Eisensteins „Panzerkreuzer“
Das seinerzeit nicht zerschlagene le nicht verziehen. witsch Eisenstein als Regisseur zu sein. Dies befand u.a. Frank
Geschirr wächst sich aus zur Nicht- „Eisenstein hat immer die Bibel zwar kritisch, aber auch bewun- Strobel und zog insgesamt fünf
achtung gegenüber Autoritäten zitiert. Es gibt dort eine Fabel, in dernd reflektierte. Seit seiner Sinfonien von Schostakowitsch
und Traditionen. Die Grausamkeit, der der Engel zu einem Menschen Jugend hatte er zudem als ver- heran, darunter die Sinfonie Nr. 11
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„Das Jahr 1905“, um eine mehr Und überhaupt ist mir unverständ- Vergangenheit und Iwans des Zuschauers auf, also müssen wir
als 100-teilige Musikkompilation lich, warum man Eisenstein und Schrecklichen selbst.“ auch ein Ventil, einen Blitzableiter
ausschließlich aus Werken von auch Dowshenko für Genies hält. Eisenstein machten keinen Hehl für sie haben, dieser Blitzableiter
Schostakowitsch direkt unter die Ihre künstlerischen Produktionen daraus, das Denken und Fühlen der ist die Tendenz. Das Vermeiden
Szenen des Films zu legen. gefallen mir nicht. Das hat wahr- Menschen bewusst manipulieren der Tendenz, die Zerstreuung
scheinlich mit meinem Unverstand zu wollen: „Ich selbst bin weder der Energien halte ich für das
zu tun, da fachkundige Leute sie sentimental noch blutdürstig noch größte Verbrechen unseres Zeit-
Tendenziös? für Genies halten.“ Der so von sonderlich lyrisch, wie man mir alters, überdies scheint mir die
Dmitri Schostakowitsch Angespro- in Deutschland vorgeworfen hat. Tendenz eine große künstlerische
Ein Grund für das gegenseitige chene, Isaak Glikman, kommen- Aber alle diese Elemente sind mir Möglichkeit an und für sich zu
Zögern der beiden renommierten tiert: „Dmitri Dmitrijewitschs sehr wohl bekannt, und ich weiß, sein, sie muss keineswegs immer
Künstler könnte der unterschied- Verhältnis zu S. M. Eisenstein und dass man sie nur geschickt genug so politisch, so bewusst politisch
liche Grad von unmissverständ- A. P. Dowshenko war kompliziert. zu steigern braucht, um die not- sein wie im ‚Panzerkreuzer‘. Fehlt
licher Deutlichkeit der Aussage wendige Wirkung herauszuholen sie aber ganz, hält man den Film
gewesen sein, die Schostakowitsch und die größte Spannung auszu- für ein Spiel zum Zeitvertreib,
und Eisenstein jeweils anstrebten. lösen. Das ist, glaube ich, eine rein für ein Mittel zum Einwiegen und
Für Schostakowitsch gehörte es mathematische Angelegenheit, Einschläfern, so scheint mir diese
zu den Überlebensstrategien, und es hat mit der ‚Offenbarung Tendenzlosigkeit nur die eine Ten-
essenziell wichtige Botschaften des schöpferischen Genies‘ gar denz zu verfechten, dass man ein
nötigenfalls zu maskieren, um sie nichts zu tun. Nicht einmal mehr herrliches und zufriedenes Dasein
überhaupt aussprechen zu können. Witz hat man dafür nötig als zum führt. Als wenn die ‚Gemeinde‘ des
Eisenstein hingegen ging den Projektieren eines utilitaristischen Kinos wie die der Kirche zu guten,
direkten, bisweilen die Revolution Stahlbauwerks. … Unser Film ist ruhigen, wunschlosen Bürgern
unverblümt verherrlichenden Weg, kein Mittel zum Einlullen, sondern erzogen werden sollte. Ist dies die
der Schostakowitsch zum Beispiel Er fühlte natürlich sehr mit ihnen, kämpferische Tat. Unser Film ganze Philosophie des amerikani-
im Falle von „Oktober“ und „Iwan als Unterdrückung und Verfolgung ist vor allem – eine Waffe beim schen ‚happy ending‘?“
Grosni“ negativ aufgestoßen auf sie hereinbrachen. Ihm gefielen Zusammenprall mit feindlicher Vielleicht gibt es am Ende sogar
war, wie er seinem Freund Isaak viele Szenen aus dem ‚Panzerkreu- Ideologie und vor allem ein Werk- Kategorien der subtilen Vermitt-
Glikman am 30. August 1967 zer Potjomkin“, etwa die berühmte zeug, wenn er aufgerufen ist zu lung von Botschaften, die zwischen
brieflich mitteilte: „Lieber Isaak mit der Treppe. … Eisensteins Film seiner grundlegenden Tätigkeit: tendenziöser Aufpeitschung und
Dawydowitsch! … Von meinen ‚Iwan der Schreckliche‘ bereitete einzuwirken und umzugestalten. bequemem Happyend liegen?
künstlerischen Erfolgen möchte Schostakowitsch Verdruss, ins- … Was nun meine Einstellung zum Isaak Glikman verrät uns noch
ich noch einen erwähnen: man besondere der zweite Teil mit dem Film überhaupt anbetrifft, so muss eines: „Was Genies in der Film-
bringt Eisensteins Film ‚Oktober‘ für die Stalinära charakteristischen ich allerdings bekennen, dass ich kunst betrifft, so konnte nach
heraus. A. A. Cholodilin hat dazu Untertitel ‚Die Verschwörung der unter ‚Film‘ Tendenz und nichts Schostakowitschs Ansicht nur ein
Musik aus meinen Kompositionen Bojaren‘. Er sah zwar ein, dass der als Tendenz verstehe. Ohne die Mensch diesen Titel beanspruchen
zusammengestellt. Diesen Film Film von einem großen Meister Klarheit über das Wozu eines Films – Charlie Chaplin.“
hab ich gesehen. Meine Musik gemacht war, aber sein Inhalt war kann man nach meiner Ansicht
verschönt ihn mehr oder weniger. ihm zuwider, wegen der tendenziö- nicht anfangen zu arbeiten. … Wir
Der Film selbst gefällt mir nicht. sen Darstellung der historischen peitschen die Leidenschaft des
14 DIRIGENT Frank Strobel Frank Strobel gehört seit vielen Newski“ und „Iwan Grosni“ wurde Jahren zu den international versier- von Frank Strobel rekonstruiert ten Dirigenten im interdisziplinären und ebenfalls mit dem Rundfunk- Bereich von Film und Musik. Nicht Sinfonieorchester Berlin beim zuletzt durch sein Engagement hat Musikfest Berlin erstaufgeführt. das Filmkonzert als Genre Einzug Ein weiteres Großprojekt konnte in die führenden Opern- und Kon- 2019 beim Musikfest Berlin mit zerthäuser gehalten. Seit Beginn dem RSB und anschließend in Lyon der Saison 21/22 ist Frank Strobel realisiert werden: das siebenstün- Chefdirigent des WDR Funkhaus- dige Stummfilmepos „La Roue“ von orchesters in Köln. Abel Gance mit der Original-Kom- Aufgewachsen im Umfeld des Ki- pilation von 117 Werken französi- nos seiner Eltern in München, fiel scher Komponisten der Jahre 1880 dem Sechzehnjährigen der Klavier- bis 1920. auszug der originalen Filmmusik Neben der filmmusikalischen Tätig- zu Fritz Langs Meisterwerk „Me keit hat Frank Strobel internatio- tropolis“ in die Hände, die er neu nale Anerkennung für Erst- und arrangierte und zum Film spielte Wiederaufführungen von Werken – zahlreiche weitere Aufführungen der Komponisten Franz Schreker, folgten. Die endgültig restaurierte Alexander von Zemlinsky und Fassung von „Metropolis“ feierte – Siegfried Wagner erlangt. Alfred nach dem Fund einer Originalkopie Schnittke fand in Frank Strobel 2008 in Buenos Aires – Premiere einen Geistesverwandten und bei der Berlinale 2010 mit dem idealen Interpreten seiner Werke. Rundfunk-Sinfonieorchester Zahlreiche Filmmusiken und Berlin (RSB) unter der Leitung von andere Werke Schnittkes wurden Frank Strobel. In der Semperoper im Auftrag des Komponisten von Dresden fand 2006 die Wiederauf- Strobel als Konzertsuiten bearbei- ZDF/arte tätig und gründete im Enge künstlerische Verbindungen führung des „Rosenkavalier“-Films tet und ediert. Zwei Schnittke-Ein- Jahr 2000 zusammen mit Beate pflegt Frank Strobel mit der fran- mit der Originalmusik von Richard spielungen auf CD mit dem RSB Warkentien die Europäische zösischen Musikszene (Paris, Lyon) Strauss und der Sächsischen erhielten 2005 und 2006 den Preis FilmPhilharmonie, die sich unter und mit führenden Orchestern in Staatskapelle Dresden statt. der deutschen Schallplattenkritik. seiner künstlerischen Leitung um London, Zürich, Wien, Berlin, Köln, Sergei Prokofjews Musik zu den Frank Strobel ist als Berater für das Genre „Musik und Film“ im Frankfurt, Hannover und Leipzig. Eisenstein-Filmen „Alexander das Stummfilmprogramm von Konzertsaal verdient gemacht hat.
16 RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN 17
Rundfunk-
Sinfonieorchester
Berlin
Die erste „Funk-Stunde Berlin“ im Frühbeck de Burgos, sie formten Aufstrebende junge Dirigentinnen gegründeten Rundfunk-Orchester
Oktober 1923 war die Geburts- einen Klangkörper, der in beson- und Dirigenten der internationa- und -Chöre gGmbH Berlin (ROC)
stunde des Rundfunk-Sinfonie- derer Weise die Wechselfälle der len Musikszene finden es reizvoll, rege nach, wenn es zusätzlich zu
orchesters Berlin (RSB). Immer deutschen Geschichte im 20. Jahr- ihr jeweiliges Berlin-Debüt mit den Konzertübertragungen durch
auch im Bewusstsein seiner bald hundert durchlebt hat. Bedeutende dem RSB zu absolvieren: Andris Deutschlandfunk Kultur, Deutsch-
100-jährigen Tradition arbeitet es Komponisten traten selbst ans Pult Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, landfunk, rbbKultur und European
seit 2017 mit dem Chefdirigenten des Orchesters oder führten als Vasily Petrenko, Jakub Hrůša, Broadcasting Union zahlreiche
und Künstlerischen Leiter Vladimir Solisten eigene Werke auf: Paul Alain Altinoglu, Omer Meir Well- Studioproduktionen realisiert, oft
Jurowski, der im Sommer 2021 Hindemith, Sergei Prokofjew, Ri- ber, Alondra de la Parra, Lahav mit vergessenen oder verdrängten
seinen Vertrag bis 2027 verlängert chard Strauss, Arnold Schönberg, Shani, Karina Canellakis, Thomas Repertoireraritäten. Nach den
hat. An seiner Seite arbeitet Karina Igor Strawinsky, Kurt Weill, Alex- Søndergård, Antonello Manacorda, großen Wagner- und Henze-Edi-
Canellakis seit 2019 als Erste ander Zemlinsky sowie in jüngerer Ariane Matiakh, Edward Gardner, tionen mit Marek Janowski hat mit
Gastdirigentin des RSB. Zeit Krzysztof Penderecki, Peter Nicholas Carter. Frank Strobel Vladimir Jurowski ein neues Kapitel
Von 2002 bis 2016 stand Marek Ruzicka, Jörg Widmann, Matthias sorgt weiterhin für exemplarische der Aufnahmetätigkeit begonnen.
Janowski an der Spitze des RSB. Pintscher, Berthold Goldschmidt, Filmmusik-Konzerte. Zahlreiche Or- Seit mehr als 50 Jahren gastiert
Unter den ehemaligen Chef- Siegfried Matthus, Heinz Holliger, chestermitglieder engagieren sich das RSB regelmäßig in Japan und
dirigenten finden sich Namen Thomas Adès, Brett Dean und mit großem persönlichem Einsatz Korea sowie bei deutschen und
wie Sergiu Celibidache, Eugen Marko Nikodijević. 2021/2022 für die Heranwachsenden. europäischen Festivals und in
Jochum, Hermann Abendroth, Rolf ist Jelena Firssowa „Composer in Seinen medialen Aufgaben kommt Musikzentren weltweit.
Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Residence“ des Orchesters. das RSB als Ensemble der 1994
18
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin –
Abendbesetzung 1. November 2021
Violine I Viola Flöte Posaune
Erez Ofer / Erster Konzertmeister Alejandro Regueira Caumel / Ulf-Dieter Schaaff / Soloflötist Edgar Manyak / Soloposaunist
Kosuke Yoshikawa / Vorspieler Solobratschist Rudolf Döbler / stellv. Soloflötist Dominik Hauer
Marina Bondas Gernot Adrion / stellv. Solobratschist Markus Schreiter / Piccoloflötist Jörg Lehmann
Philipp Beckert Elizaveta Zolotova / Vorspielerin
Karin Kynast Christiane Silber / Vorspielerin Oboe Tuba
Steffen Tast Emilia Markowski Gabriele Bastian / Solooboistin Fabian Neckermann
Anna Morgunowa Jana Drop Florian Grube
Anne Feltz Alexey Doubovikov Gudrun Vogler Pauken
Richard Polle Lucia Ortiz Arndt Wahlich / Solopaukist
Ferdinand Ries Anastasia Maschkowski ** Klarinette Jakob Eschenburg / Solopaukist
Chiaki Nishikawa Paul Livingston ** Oliver Link / Soloklarinettist
David Marquardt * Peter Pfeifer Schlagzeug
Eva Wetzel * Violoncello Ann-Kathrin Zacharias Tobias Schweda / stellv. Solopaukist
Hans-Jakob Eschenburg / Christoph Korn Juris Azers **
Violine II Solocellist Tobias Hegele **
Nadine Contini / Stimmführerin Ringela Riemke / stellv. Solocellistin Fagott Hanno Vehling **
Sylvia Petzold / Vorspielerin Jörg Breuninger / Vorspieler Miriam Kofler / Solofagottist Jan Westermann **
Anne-Kathrin Seidel Peter Albrecht Alexander Voigt / stellv. Solofagottist Dirk Wucherpfennig **
Brigitte Draganov Georg Boge Isa Tavares **
Martin Eßmann Christian Bard Harfe
Maciej Buczkowski Andreas Weigle Horn Maud Edenwald
Juliane Färber Romane Montoux-Mie * Martin Kühner / Solohornist Elsie Bedleem **
Ania Bara Lukas Wittrock * Ingo Klinkhammer
Enrico Palascino Frank Stephan Celesta
Neela Hetzel de Fonseka Kontrabass Felix Hetzel de Fonseka Yuki Inagawa **
Sophia Maiwald * Marvin Wagner / Solokontrabassist
Yuna Toki * Stefanie Rau / Vorspielerin Trompete
Georg Schwärsky Lars Ranch / Solotrompeter * Orchesterakademie
Axel Buschmann Yael Fiuza Souto ** ** Gäste
Iris Ahrens Jörg Niemand
Nhassim Gazale Simone Gruppe
Patrik Hofer20 VORSCHAU
DEINE
18. November 2021 27. März 2022
Donnerstag / 19.30 Uhr Sonntag / 20 Uhr
Kühlhaus Berlin Konzerthaus Berlin
Kammerkonzert Abo-Konzert
OHREN
Richard Polle, Violine Vladimir Jurowski
Ania Bara, Violine Julia Fischer, Violine
Lydia Rinecker, Viola
Peter Albrecht, Violoncello Sergei Prokofjew
Ann-Kathrin Zacharias, Klarinette Andante aus der Klaviersonate Nr. 4 - für
E N
Orchester bearbeitet von Sergei Prokof-
ER D
Dmitri Schostakowitsch jew op. 29bis
W
Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 122 Dmitri Schostakowitsch
Jelena Firssowa Konzert für Violine und Orchester Nr. 1
Quintett für Klarinette, zwei Violinen, a-Moll op. 77
Viola und Violoncello op. 160 Sergei Rachmaninow
Johannes Brahms Sinfonische Tänze op. 45
AUGEN
Quintett für Klarinette, zwei Violinen,
Viola und Violoncello h-Moll op. 115
30. April 2022
15. Januar 2022 Samstag, 20 Uhr
Samstag / 20 Uhr Konzerthaus Berlin
E N .
Konzerthaus Berlin
CH
MADIO, TV, WEB.
1. Mai 2022
16. Januar 2022 Sonntag / 20 Uhr
Sonntag / 20 Uhr Philharmonie Berlin
Philharmonie Berlin Abo-Konzerte
Abo-Konzerte
Vladimir Jurowski
Vladimir Jurowski Nils Mönkemeyer, Viola
IM RA
Seong-Jin Cho, Klavier
Marko Nikodijevic
Jelena Firssowa „cvetic, kucica ... la lugubre gondola“
„Der Garten der Träume“ (Hommage an - Trauermusik nach Franz Liszt für
Schostakowitsch) für Orchester op. 111 Orchester
Robert Schumann Jelena Firssowa
Konzert für Klavier und Orchester a-Moll Konzert für Viola und Orchester op. 144
op. 54 Uraufführung
Dmitri Schostakowitsch Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 6522
Impressum
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Bildnachweise:
(RSB) S. 5, 9, 11, 12 gemeinfrei
DEUTSCHLANDS
S. 10 dpa
Chefdirigent und Künstlerischer Leiter S. 15 Kai Bienert
Vladimir Jurowski S. 16/17 Simon Pauly
BESTES KINO
Orchesterdirektorin Gestaltung und Realisierung
Clara Marrero GRACO GmbH & Co. KG
Ein Ensemble der Rundfunk- Druck
Orchester und -Chöre gGmbH Berlin H. Heenemann GmbH & Co, Berlin
Geschäftsführer Redaktionsschluss
Anselm Rose 27. Oktober 2021
FÜR EIN KULTURELL HERAUSRAGENDES KINOPROGRAMM
Kuratoriumsvorsitzender Ton- und Filmaufnahmen sind
Ernst Elitz nicht gestattet. Programm- und
Besetzungsänderungen vorbehalten!
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Deutschland, Land Berlin, Steffen Georgi
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Text und Redaktion
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