Grundzüge der repetitiven Erhebungen - Institut für Bildungsevaluation

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Grundzüge der repetitiven Erhebungen - Institut für Bildungsevaluation
5Werkstattbericht 08/09                                                             Erhebung 2010/2011                          5

                      d   K E R N I N D I K A T O R E N ch-x

                          Grundzüge der
                          repetitiven Erhebungen

                          Jugendmonitoring im Vierjahresrhythmus               bereitgestellt. Das Jugendmonitoring verspricht
                                                                               somit, wertvolle Hinweise zu derjenigen Bevölke-

                          D
                                 as Projekt «Eidgenössische Jugendbefra-       rungsgruppe zu geben, die gemeinhin als Trägerin
                                 gungen, Kernindikatoren ch-x» hat zum         des sozialen Wandels gilt. Das Projekt ermöglicht
                                 Ziel, ein längerfristiges Monitoring der      es, über einen längeren Zeitraum immer wieder
                          Schweizer Jugend zu den jugendaktuellen Themen       identische Fragen zu stellen, und ist damit ein
                          Bildung, Arbeit und Beruf, politisches und ziviles   Instrument zur Dauerbeobachtung der Lebensver-
                          Engagement sowie Gesundheit und Sport zu initi-      hältnisse sowie gesellschaftlicher und politischer
                          ieren. Zukünftig werden 19-jährige Jugendliche       Orientierungen junger Erwachsener.
                          mit einem replikativen Survey in einem Abstand
Prof. Dr. Stephan         von jeweils vier Jahren befragt. Diese Form des
Gerhard Huber             Jugendmonitorings fehlte bislang in der Schweiz.      Aufbau/Gliederung des Fragebogens
                          Durch das Kernindikatorenprojekt ch-x werden          (aus der Sicht der Befragten)
                          detaillierte Daten zur Lage der jungen Erwachse-      – Schulischer und beruflicher Lebensweg
                          nen in der Schweiz im Sinne einer Trendanalyse        – Herkunft
                                                                                – Gesundheit
                                                                                – Perspektiven
                          Das Projekt in Kürze                                  – Öffentliches Leben
                          Künftig wird die ch-x im Abstand von vier Jahren      – Vertiefungsfragen zu Bildung (Matrixdesign)
                          identische Fragensets einsetzen, um daraus wie-       – Vertiefungsfragen zu Gesundheit
                          derholt zu gleichen Themenbereichen, den so             (Matrixdesign)
                          genannten Kernindikatoren, Aussagen über die          – Vertiefungsfragen zu Politik (Matrixdesign)
                          junge Generation machen zu können. Zudem wird
Dr. Carmen Baumeler       ermöglicht, über die Zeit hinweg – durch den wie-
                          derholten Einsatz des gleichen Erhebungsinstru-          Im Kernindikatorenprojekt ch-x ist der Versuch
                          ments – den Wandel der Jugend im Hinblick auf        fundamental neu, Daten zu Gesundheit, Sport,
                          die ausgewählten Themen zu beschreiben und           Bildung und zivilem und politischem Engagement
                          Trendaussagen über die junge Generation abzu-        zu kombinieren. Damit wird in den einzelnen The-
                          leiten. Zudem sollen einschlägige und interdiszi-    menbereichen zwar weniger Tiefenschärfe er-
                          plinäre Fragestellungen bearbeitet werden. Diese     reicht, doch die Möglichkeit der Analyse von kom-
                          regelmässig wiederkehrende Befragung bezieht         plexen Zusammenhängen wird deutlich erhöht.
                          sich auf die drei thematischen Bereiche «Bildung,    Die bislang meist disziplinär ausgerichteten Ju-
                          Arbeit und Beruf», «Gesundheit und Sport» sowie      gendbefragungen in der Schweiz werden daher
                          «Politik und Werte». Die Entwicklung und Testung     durch einen interdisziplinären Zugang ergänzt.
                          des Erhebungsinstruments wurde von vier spezia-
                          lisierten Hochschulinstituten zwischen 2007 und
                          2009 durchgeführt. Ergebnisse aus der Phase der
                          Instrumentenentwicklung mit den durchgeführten
                          Prestests und der Pilotierung liegen 2010 vor.
                          Die erste reguläre Erhebung im Rahmen der ch-x
                          findet von 2010 bis 2011 statt. Mit Ergebnissen
                          aus dieser Befragung ist im Jahr 2012 zu rechnen.
Grundzüge der repetitiven Erhebungen - Institut für Bildungsevaluation
6   Erhebung 2010/2011

     Tabelle 1: Erhebungszyklen (und Stichprobengrösse)

                                       2012                                        2016
     2010             2011             2013      2014             2015             2017    2018             2019
     Erhebung A1:     Erhebung A2:               Erhebung B1:     Erhebung B2:             Erhebung C1:     Erhebung C2:
     Aushebungs-      Aushebungs-                Aushebungs-      Aushebungs-              Aushebungs-      Aushebungs-
     pflichtige       pflichtige                 pflichtige       pflichtige               pflichtige       pflichtige
     (n=ca. 20’000)   (n=ca. 20’000)             (n=ca. 20’000)   (n=ca. 20’000)           (n=ca. 20’000)   (n=ca. 20’000)

     Erhebung A1:     Erhebung A2:               Erhebung B1:     Erhebung B2:             Erhebung C1:     Erhebung C2:
     weibliche        weibliche                  weibliche        weibliche                weibliche        weibliche
     Jugendliche      Jugendliche                Jugendliche      Jugendliche              Jugendliche      Jugendliche
     (n=1’200)        (n=1’200)                  (n=1’200)        (n=1’200)                (n=1’200)        (n=1’200)

    Vier Forschungsteams                                          basierten Sozialisation (Urs Moser und Florian
    Das Institut für Bildungsmanagement und Bil-                  Keller) und des Bildungsmanagements (Stephan
    dungsökonomie der Pädagogischen Hochschule                    Huber und Carmen Baumeler).
    Zentralschweiz, Zug wurde von den Eidgenössi-                     Theoretisch orientiert sich das Projekt an dem
    schen Jugendbefragungen ch-x beauftragt, geeig-               (operationell adaptierten) Capability-Ansatz von
    nete Forschungspartner für das Kernindikatoren-               Amartya Sen. Dieser Ansatz stellt die Bedingungen
    projekt ch-x zu finden. Nach einer Ausschreibung              für Handeln und das Handeln in Kontexten in das
    und der Auswahl der Forschungspartner wurde                   Zentrum theoretischer und empirischer Analysen.
    das Forschungsteam mit Experten aus vier For-                 Die Anwendung dieses Ansatzes wird es ermögli-
    schungsinstituten gebildet. Die Zusammenset-                  chen, das oft rein strukturorientierte Denken in
    zung garantiert einen interdisziplinären Zugang               der Umfrageforschung entscheidend durch die
    und die disziplinenübergreifende Entwicklungs-                Analyse von Erfahrungen und Interpretationen
    und Auswertungsarbeit. Über die Projektverant-                von Erfahrungen zu ergänzen. Sens Ansatz ist zu-
    wortlichen und deren Teams sind folgende Diszip-              dem sensibel für einen interdisziplinären Zugang,
    linen am Projekt beteiligt: Soziologie, Politikwis-           werden doch Bildung, Gesundheit und Engage-
    senschaft, Sozial- und Präventivmedizin, Psycho-              ment in seinen Analysen systematisch als instru-
    logie und Erziehungswissenschaften. Das interdis-             mentelle Variablen in der Ausdifferenzierung ge-
    ziplinäre Forschungsteam setzt sich zusammen                  sellschaftlicher Entwicklungsprozesse betrachtet.
    aus:
    – Prof. Dr. Stephan Huber und Dr. Carmen Baume-               Erste Erhebung im Jahr 2010
       ler (Projektleitung, Institut für Bildungsmana-            In regelmässigen Abständen – erste Erhebung in
       gement und Bildungsökonomie PHZ Zug)                       den Jahren 2010 und 2011 (Tabelle 1) – werden im
    – Prof. Dr. Dr. Thomas Abel und lic. phil. Sabine             Rahmen der Eidgenössischen Jugendbefragung
       Bucher (Abteilung für Gesundheitsforschung                 ch-x Daten in Form eines Matrixdesigns (Tabelle 4)
       am Institut für Sozial- und Präventivmedizin               erhoben. Die Datensätze umfassen Informationen
       der Universität Bern)                                      von rund 40’000 Jugendlichen, die im Rahmen
    – PD Dr. Urs Moser und lic. phil. Florian Keller              ihrer Rekrutierung an der Befragung teilnehmen
       (Institut für Bildungsevaluation, assoziiertes             (Tabelle 2). Zudem wird in der gleichen Zeit eine
       Institut der Universität Zürich) und                       Stichprobe von 2’400 jungen Frauen befragt,
    – Prof. Dr. Sandro Cattacin und lic. phil. Jakob              damit für beide Geschlechter repräsentative Ergeb-
       Eberhard (Département de Sociologie,                       nisse erreicht werden können. Mit ersten Ergeb-
       Université de Genève)                                      nissen ist im Jahr 2012 zu rechnen.
         Die zentralen Kompetenzen der Teams beste-
    hen in ausgezeichneten Kenntnissen in Fragen des
    politischen und sozialen Engagements (Sandro
    Cattacin und Jakob Eberhard), der Public Health
    (Thomas Abel und Sabine Bucher), der bildungs-
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Werkstattbericht 08/09                                                                                           Erhebung 2010/2011                                         7

 Tabelle 2: Allgemeiner Überblick über die Befragung                Tabelle 3: Pretests und Pilotierung

                           Aushebungs-                              Pretesting        Zeit      Testverfahren      Sample               Ziel
                           pflichtige
                                                                    Pretest 1:        Apr 08    3 Fokusgruppen     3 Fokusgruppen       Fokusgruppen (Gruppenge-
 Befragte                  (v.a. Männer)     Frauen
                                                                    Fokusgruppen-                                  à 6 Personen         spräch): Gewinn von Informatio-
 Gesamt N                  40’000            2’400                  pretests:                                      n=18 (d,f,i),        nen bzgl. zu berücksichtigender
                           (Vollerhebung)    (Berner                Intensiver Test                                Militärkaserne       Bereiche, Dimensionen zur
                           20’000 pro Jahr   Stichprobenplan)       von einzelnen                                  Brugg                Fragenentwicklung und Antwort-
                                                                    Fragen                                                              alternativen
 Gesamtbefragungszeit      60 Min.           60 Min.
                                                                    Pretest 2:        Aug 08    Expertenpretest    GESIS-ZUMA           Prüfen von Fragen/Fragebogen-
 Fragebogenseiten          ca. 50 Seiten     ca. 50 Seiten          Experten-                                      (Center für Survey   aufbau (spezifisches Feedback
                                                                    pretests:                                      Design and Metho-    zum Reverse-Coding, Antwort-
                                                                    Feedback zu                                    dology, Mannheim)    kategorien weiss nicht/keine
                                                                    einzelnen                                                           Antwort usw.)
                                                                    Fragen und
                                                                    zum gesamten
                                                                    Fragebogen

Sorgfältige Entwicklung mit Pretests                                Pretest 3:        Sep 08    2 Fokusgruppen     2 Gruppen in         Fokusgruppen (Gruppenge-
Die sorgfältige Entwicklung des Fragebogens und                     Fokusgruppen-                                  Berufsschulen,       spräch): Gewinn von Informatio-
die Planung der ersten Erhebungswelle waren äus-                    pretest:                                       eher tieferes        nen bzgl. zu berücksichtigender
                                                                    Testen von                                     Bildungsniveau       Bereiche, Dimensionen zur
serst wichtig, da alle eingangs getroffenen Ent-
                                                                    einzelnen                                      (12 Automobil-       Fragenentwicklung und Antwort-
scheidungen weitreichende Folgen für die späte-                     Fragen                                         assistenten und 18   alternativen, insbesondere
ren Etappen haben. Das Erhebungsinstrument                                                                         Bürolehrlinge)       Testen von Matrizenfragen
wurde daher zwecks intensiver Gütetests einem
                                                                    Pretest 4:        Okt 08    2 Fokusgruppen     2 Gruppen in         Prüfen des gesamten Fragebo-
aufwendigen Pretesting unterworfen (Tabelle 3).                     Fokusgruppen-                                  Berufsschulen,       gens: einzelne Fragen/ Fragebo-
Getestet wurden sowohl neue selbst konstruierte                     pretests:                                      mittleres            genaufbau, erste Zeitmessung
als auch bereits erprobte Fragen, die in anderen                    Feedback                                       Bildungsniveau
                                                                    zum gesamten                                   (17 Detailfach-
Fragebogenstudien verwendet werden. Der Grund                       Fragebogen                                     händler und 19
für die Überprüfung von bereits erprobten Fragen                                                                   Pharmaassisten-
lag in möglichen sprachlichen/kulturellen Unter-                                                                   tinnen)

schieden der Population: Je nach Kontext können
                                                                    Pretest 5:        Dez 08    Fragebogen-        Rekruten in der      Testen des gesamten Fragebogens
Fragen anders interpretiert werden. Fragen und                      Standard-                   erhebung           Rekrutenschule       (Zeit), Auswertung des Datensat-
Antwortvorgaben, die in Deutschland und den USA                     pretest                                        Birmensdorf          zes nach Inkonsistenzen (sprach-
                                                                                                                   (n=227)              lich, Frageformulierung usw.),
ohne Probleme erfasst werden, müssen nicht un-
                                                                                                                                        Zusätzlich: Fokusgruppeninter-
bedingt auch in der Schweiz oder in den unter-                                                                                          views mit d=10 Personen und f=10
schiedlich sprachlich und kulturell geprägten Lan-                                                                                      Personen, Fokus auf Begriffe, die
desteilen der Schweiz verständlich sein.                                                                                                nicht verstanden werden

    Da generell die Übereinkunft besteht, dass es                   Pilotierung       Apr 09    Fragebogen-        n=1’275              Testen des gesamten Fragebogens
keine einzelne Pretestmethode gibt, die alle Prob-                                              erhebung                                (Zeit), Auswertung des Daten-
lembereiche eines Surveys aufdecken kann, wur-                                                                                          satzes nach Inkonsistenzen und
                                                                                                                                        Güte der Items und Skalen
den beim Pretestverfahren mehrere Methoden

 Tabelle 4: Matrixdesign

 Geschlecht                    Männliche Jugendliche n =40’000 / Weibliche Jugendliche n = 2’400
 Gruppe / Instrument           Gruppe 1 / Instrument 1          Gruppe 2 / Instrument 2             Gruppe 3 / Instrument 3
 Aufbau des Instruments        Soziodemografie (max 15 Min.)    Soziodemografie (max 15 Min.)       Soziodemografie (max 15 Min.)
                               Gesundheit (max. 10 Min.)        Gesundheit (max. 10 Min.)           Gesundheit (max. 10 Min.)
                               Politik (max. 10 Min.)           Politik (max. 10 Min.)              Politik (max. 10 Min.)
                               Bildung (max. 10 Min.)           Bildung (max. 10 Min.)              Bildung (max. 10 Min.)
                               Weitere Fragen                   Weitere Fragen                      Weitere Fragen
                               Gesundheit (max. 15 Min.)        Politik (max. 15 Min.)              Bildung (max. 15 Min.)
 Befragungszeit                Maximal 60 Minuten               Maximal 60 Minuten                  Maximal 60 Minuten
Grundzüge der repetitiven Erhebungen - Institut für Bildungsevaluation
8                         Erhebung 2010/2011

kombiniert. Das Kernindikatorenprojekt ch-x ver-    Zu den Autoren
wendete drei Formen des Pretestings, um das         Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber
Erhebungsinstrument möglichst gut zu testen. Ne-    Leiter «Forschung und Entwicklung» der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ),
ben der kritischen Überprüfung der Fragen durch     Zug, sowie Leiter des Instituts für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie (IBB).
die Forscher in verschiedenen Fragebogenkonfe-      2006 vertrat er den Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung an der Universität Würz-
renzen kam ein Expertenpretest durch GESIS-         burg. Zuvor war er Professor (W1) für Bildungsmanagement und Leiter der Forschungs-
ZUMA (Center for Survey Design and Methodology,     gruppe Bedingungen schulischer Lernprozesse und deren Förderung sowie stellvertreten-
Mannheim) zum Einsatz. Zudem wurden Fokus-          der Direktor des Zentrums für Lehr-, Lern- und Bildungsforschung der Universität Erfurt,
gruppenpretests in Berufs- und Rekrutenschulen      dessen Mitglied er noch ist. Er ist Honorary Research Fellow der School of Education der
mit jeweils zwei bis drei Fokusgruppen durchge-     Faculty of Humanities, University of Manchester, England, und Senior Research Fellow des
führt. Hier moderierten Forscher eine semistruk-    Center for Leadership and Change der University of Teacher Education Hong Kong.
turierte Diskussion mit Mitgliedern der Befra-      Forschungsschwerpunkte: Organisations- und Bildungsforschung (insbesondere Organi-
gungspopulation, um zu testen, was die Proban-      sationspädagogik, Systemberatung, Bildungsmanagement, Schulqualität, Schulentwick-
den über die Themen im Fragebogen wissen und        lung, Schulmanagement, Professionalisierung von Lehrkräften und von pädagogischem
denken und welche Begriffe sie wählen, um über      Führungspersonal) sowie international-vergleichende Bildungsforschung.
die jeweiligen Themen zu sprechen. Zusätzlich       stephan.huber@phz.ch, Tel: +41 41 727 12 69.
wurden auch ein schriftlicher Pretest im Feld
(n=227) sowie eine grössere Pilotstudie (n=1’275)   Dr. Carmen Baumeler
durchgeführt, um das Erhebungsinstrument auf        Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökono-
der Grundlage der Antworten der Probanden sowie     mie (IBB) der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ), Zug (www.zug.phz.ch),
der gemessenen Erhebungszeit zu überarbeiten.       zuvor Assistentin am Soziologischen Institut der Universität Zürich. Studium der Sozio-
                                                    logie, Wirtschaftswissenschaften und Deutschen Sprachwissenschaft in Zürich. Seit 2004
In drei Landessprachen                              Oberassistentin am Soziologischen Seminar der Universität Luzern. Ab September 2009
Da die Schweiz mehrere offizielle Sprachen hat,     Leiterin «Forschung und Entwicklung» des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufs-
musste das deutschsprachige Masterinstrument        bildung EHB. Forschungsschwerpunkte: Organisations- und Bildungsforschung, Wirt-
ins Französische und Italienische übersetzt wer-    schaftssoziologie sowie Methoden der empirischen Sozialforschung.
den. Das nach Beratung durch FORS (Swiss Foun-      carmen.baumeler@phz.ch, Tel: +41 41 727 12 70.
dation for Research in Social Sciences) gewählte
Übersetzungsverfahren gewährleistet eine hohe       Literatur
Übersetzungsqualität. Der Fokus auf eine hohe       Huber Stephan; Baumeler Carmen; Moser Urs; Keller Florian; Abel Thomas; Bucher Sabine;
Übersetzungsqualität sollte sicherstellen, dass     Cattacin Sandro; Eberhard Jakob (2008): Jugend interdisziplinär verstehen. Eidgenössi-
Vergleiche zwischen den drei Sprachgruppen ver-     sche Jugendbefragungen. Kernindikatorenprojekt ch-x. Zwischenbericht. Zug: Institut für
lässlich sind. Verwendet wurde der sogenannte       Bildungsmanagement und Bildungsökonomie.
«Commitee-Based Approach», der auch in anderen
mehrsprachigen Surveys (wie beispielsweise dem
European Social Survey) verwendet wurde.

Umfassende Dokumentation
Da der geplante replikative Survey einen langen
Zeitraum umfasst, wurden alle Schritte (von der
Definition des theoriebasierten Modells, der Ins-
trumententwicklung, den Pretests, den Pilotstu-
dien bis hin zur endgültigen Erhebung) dokumen-
tiert. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
andere Datennutzerinnen und Datennutzer sollen
auch nach vielen Jahren noch die Möglichkeit
haben, an alle relevanten Informationen zu gelan-
gen.
Rapport d’activité 08/09                                                                Enquête 2010/2011                           9

                      f    I N D I C A T E U R S E S S E N T I E L S P O U R L E S ch-x

                           Caractéristiques des sondages
                           répétitifs

Prof. Dr. Stephan          Monitoring quadriennal de la jeunesse                  comme facteur du changement social. Le projet
Gerhard Huber                                                                     permettant de poser plusieurs fois des questions

                           L
                                 e projet «Enquêtes fédérales auprès de la        identiques sur une période relativement longue
Dr. Carmen Baumeler              jeunesse, indicateurs essentiels ch-x» vise à    est donc un outil d’observation à long terme des
                                 lancer un monitoring à long terme de la          conditions de vie, ainsi que des orientations so-
                           jeunesse suisse sur les thèmes qui sont pour eux       ciales et politiques des jeunes adultes.
                           d’actualité, à savoir la formation, le travail et la
                           profession, l’engagement politique et civil, ainsi
                           que la santé et le sport. On soumettra dorénavant       Structure du questionnaire
                           tous les quatre ans des jeunes de 19 ans à un même      (pour les personnes interrogées)
                           sondage. Cela permettra d’établir un monitoring         – parcours scolaire et professionnel
                           de la jeunesse sous une forme encore inexistante        – origine
                           en Suisse actuellement. Le projet d’indicateurs         – santé
                           essentiels ch-x permettra de disposer de données        – valeurs
                           détaillées sur la situation des jeunes adultes en       – vie publique
                           Suisse, ce qui permettra d’analyser les tendances       – questions d’approfondissement sur la
                           qui se dégagent. Le monitoring de la jeunesse pro-        formation (sous forme de matrice)
                           met ainsi de donner des indications précieuses sur      – questions d’approfondissement sur la
                           le groupe de population communément considéré             santé (sous forme de matrice)
                                                                                   – questions d’approfondissement sur la politi-
                                                                                     que (sous forme de matrice)
                           Le projet en bref
                           Les ch-x poseront dorénavant, tous les quatre ans,
                           des séries de questions identiques portant sur les         La nouveauté fondamentale du projet d’indica-
                           mêmes domaines, appelés indicateurs essentiels;        teurs essentiels ch-x est la tentative de combiner
                           l’objectif est d’en tirer régulièrement des con-       des données portant sur la santé, le sport, la for-
                           clusions sur la jeune génération à propos de ces       mation et l’engagement civil et politique. Cette
                           thèmes. L’utilisation d’un même outil de sondage       approche empêchera d’approfondir les différents
                           permettra également de pouvoir décrire diachro-        thèmes mais augmentera sensiblement la possi-
                           niquement les mutations que vit la jeunesse dans       bilité d’analyser l’existence de liens complexes
                           ces domaines et de dégager les tendances qui se        entre eux. Les enquêtes menées jusqu’à présent en
                           dessinent chez elle. De plus, on veut préparer des     général par thème pourront ainsi être abordées
                           questions pointues et interdisciplinaires. Ce son-     sous un angle interdisciplinaire.
                           dage répétitif portera sur les domaines «Formati-
                           on, travail et profession», «Santé et sport», ainsi
                           que «Politique et valeurs». Le questionnaire a été
                           développé et testé par quatre instituts universitai-
                           res spécialisés entre 2007 et 2009. Les résultats
                           de cette phase de développement avec les prétests
                           effectués et le pilotage seront prêts en 2010. La
                           première enquête régulière dans le cadre des ch-x
                           aura lieu de 2010 à 2011 et ses résultats sont
                           attendus pour 2012.
10   Enquête 2010/2011

     Quatre équipes de recherche                                     et Florian Keller) et de la gestion de la formation
     L’institut de gestion et d’économie de la forma-                (Stephan Huber et Carmen Baumeler).
     tion de la haute école pédagogique de Suisse cen-                   Le fondement théorique du projet est le
     trale et de Zoug a été chargé par les ch-x de trou-             concept de capacités d’Amartya Sen (adapté aux
     ver des partenaires adéquats pour la recherche                  besoins opérationnels). Ce concept pose les con-
     sur le projet d’indicateurs essentiels. Après mise              ditions de l’action en situation au centre d’analy-
     au concours et sélection des partenaires, l’équipe              ses théoriques et empiriques. L’utilisation de ce
     de recherche a été constituée avec des experts de               concept permettra de compléter le raisonnement
     quatre instituts. La composition de l’équipe ga-                dans la recherche par sondage, souvent axé pure-
     rantit l’interdisciplinarité de la recherche, ainsi             ment sur les structures, par l’analyse d’expéri-
     que du travail de développement et d’évaluation.                ences concrètes et de leurs interprétations. Le
     A travers les responsables de projets et leurs équi-            concept de Sen se prête également à une appro-
     pes, les disciplines suivantes sont impliquées: so-             che interdisciplinaire, la formation, la santé et
     ciologie, sciences politiques, médecine sociale et              l’engagement étant, dans ses analyses, systéma-
     préventive, psychologie et sciences de l’éduca-                 tiquement utilisés comme variables pour établir
     tion. L’équipe interdisciplinaire de recherche se               des différenciations dans les processus évolutifs
     compose des:                                                    de la société.
     – Prof. Dr. Stephan Huber et Dr. Carmen Baume-
        ler (direction du projet, institut de gestion et             Première enquête en 2010
        d’économie de la formation HEP Zoug)                         A intervalles réguliers – première enquête dans
     – Prof. Dr. Dr. Thomas Abel et lic. phil. Sabine                les années 2010 et 2011 (Tableau 1) – l’enquête
        Bucher (département de recherche sur la santé                fédérale auprès de la jeunesse ch-x collectera des
        de l’institut de médecine sociale et préventive              données auprès de quelque 40’000 jeunes gens
        de l’Université de Berne)                                    dans le cadre du recrutement (Tableau 2). On in-
     – PD Dr. Urs Moser et lic. phil. Florian Keller                 terrogera également, en parallèle, un échantillon
        (Institut d’évaluation de la formation, institut             de 2’400 jeunes femmes, afin d’obtenir des résul-
        associé de l’université de Zurich) et                        tats représentatifs pour les deux sexes. On attend
     – Prof. Dr. Sandro Cattacin et lic. phil. Jakob                 les premiers résultats pour 2012.
        Eberhard (Département de Sociologie, Univer-
        sité de Genève)                                              Minutieuse préparation et
          Les compétences centrales de l’équipe rési-                phases de prétests
     dent dans ses excellentes connaissances sur les                 Le soin apporté à la mise au point du questionnai-
     questions de l’engagement politique et social                   re et la planification de la première série d’enquê-
     (Sandro Cattacin et Jakob Eberhard), de la santé                tes se sont révélés capitaux, car toutes les décisi-
     publique (Thomas Abel et Sabine Bucher), de la                  ons initiales auront d’importantes conséquences
     socialisation acquise par la formation (Urs Moser               sur les étapes ultérieures. Le questionnaire a

      Tableau 1: cycles des enquêtes (et ampleur de l’échantillonnage)

                                          2012                                         2016
      2010              2011              2013     2014              2015              2017    2018              2019
      Enquête A1:       Enquête A2:                Enquête B1:       Enquête B2:               Enquête C1:       Enquête C2:
      enquête lors      enquête lors               enquête lors      enquête lors              enquête lors      enquête lors
      du recrutement    du recrutement             du recrutement    du recrutement            du recrutement    du recrutement
      (n=env. 20’000)   (n=env. 20’000)            (n=env. 20’000)   (n=env. 20’000)           (n=env. 20’000)   (n=env. 20’000)

      Enquête A1:       Enquête A2:                Enquête B1:       Enquête B2:               Enquête C1:       Enquête C2:
      jeunes femmes     jeunes femmes              jeunes femmes     jeunes femmes             jeunes femmes     jeunes femmes
      (n=1’200)         (n=1’200)                  (n=1’200)         (n=1’200)                 (n=1’200)         (n=1’200)
Rapport d’activité 08/09                                                                           Enquête 2010/2011    11

donc été soumis à une phase intensive de prétests                certaines questions peuvent être interprétées
afin d’en évaluer la valeur (tableau 3). Ont été                 différemment suivant le contexte. Des questions
testées aussi bien des questions nouvellement                    et des consignes de réponses comprises sans pro-
formulées que des questions déjà utilisées au                    blèmes en Allemagne ou aux Etats-Unis peuvent
cours d’autres études. La vérification de questi-                ne pas être compréhensibles en Suisse ou dans les
ons déjà utilisées est due à d’éventuelles diffé-                régions de Suisse empreintes d’une autre langue
rences linguistico-culturelles de la population:                 ou d’une autre culture.
                                                                     Comme l’on s’accorde généralement sur le fait
                                                                 qu’aucune méthode de prétest ne permet de
                                                                 couvrir tous les domaines d’une enquête, la pro-
 Tableau 2: Données générales sur l’enquête                      cédure adoptée en a combiné plusieurs. Le projet
                                                                 d’indicateurs essentiels ch-x a utilisé trois formes
                             En âge de recru-                    de prétests pour pouvoir tester au mieux le ques-
 Personnes                   tement (hom-
 questionnées                mes surtout)     Femmes
                                                                 tionnaire. A côté de l’examen critique des questi-
                                                                 ons par les chercheurs au cours de différentes
 N total                     40’000          2’400
                             (en tout)       (selon «Berner      conférences y consacrées à cet objet, GESIS-ZUMA
                             20’000 par an   Stichprobenplan»)   (Center for Survey Design and Methodology,
                                                                 Mannheim) a effectué un prétest avec les experts.
 Durée totale de l’enquête   60 min.         60 min.
                                                                 Six autres prétests ont été menés sur des groupes
 Nombre de pages             Env. 50 pages   Env. 50 pages       cibles dans des écoles professionnelles et des éco-
 de l’enquête                                                    les recrues: les chercheurs ont animé des discus-
                                                                 sions semiguidées avec des membres de la popu-
                                                                 lation concernée par l’enquête afin de déterminer
12                                      Enquête 2010/2011

 Tableau 3: Prétests et pilotage                                                                               ce que ces personnes connaissaient et pensaient
                                                                                                               des thèmes abordés par le questionnaire et quelle
 Phase             Pé-        Procédure          Echantillonnage        Objectif                               terminologie ils utilisaient pour en parler. De
 de prétest        riode
                                                                                                               plus, un prétest écrit a également été mené sur le
 Prétest 1:        Apr 08     3 groupes-cibles   3 groupes-cibles       Groupes-cibles (discussion de          terrain (n=227), ainsi qu’une étude pilote de plus
 Avec des                                        de 6 personnes         groupe): obtenir des informations
 groupes-cibles                                  n=18 (d,f,i),          sur les domaines à prendre en
                                                                                                               grande ampleur (n=1’275), pour retravailler le
 Test intensif                                   caserne de Brugg       compte, le degré de développe-         questionnaire sur la base des réponses reçues et
 de diverses                                                            ment des questions et le nombre        du temps mis à répondre à l’enquête.
 questions                                                              de réponses alternatives

 Prétest 2:        Août       Experts            GESIS-ZUMA             Examen des questions/de la struc-      Dans trois langues nationales
 Avec les          08                            (Center for Survey     ture du questionnaire (attention       Etant donné que la Suisse possède plusieurs
 experts:                                        Design and Metho-      spécifique au ReverseCoding,
                                                                                                               langues officielles, il a fallu traduire en français
 Réactions face                                  dology, Mannheim)      catégories de réponses ne sais
 à certaines                                                            pas/pas de réponse, etc.)              et en italien le questionnaire d’abord rédigé en
 questions et à                                                                                                allemand. Le mode de traduction choisi après
 l’ensemble du                                                                                                 consultation du FORS (Swiss Foundation for Re-
 questionnaire
                                                                                                               search in Social Sciences) en garantit la haute
 Prétest 3:        Sept 08 2 groupes-cibles      2 groupes dans des     Groupes-cibles (discussion de          qualité. Le souci accordé à la qualité de la traduc-
 Avec des                                        écoles profession-     groupe): obtenir des informations      tion devrait garantir la fiabilité des comparaisons
 groupes-                                        nelles, niveau de      sur les domaines à prendre en
                                                                                                               entre les trois groupes linguistiques. On a utilisé
 cibles:                                         formation plutôt       compte, le degré de développe-
 Tests de diffé-                                 bas (12 mécaniciens    ment des questions et le nombre        pour ce faire ce qu’on appelle l’approche «Commi-
 rentes ques-                                    sur auto/formation     de réponses alternatives surtout       tee-Based Approach» qui est également utilisée
 tions                                           élémentaire et 18      test des questions matricielles
                                                                                                               dans d’autres enquêtes menées en plusieurs
                                                 apprentis de bureau)
                                                                                                               langues (comme, par exemple, l’enquête sociale
 Prétest 4:        Oct 08     2 groupes-cibles   2 groupes dans des     Examen du questionnaire entier:        européenne).
 Avec des                                        écoles profession-     différentes questions/structure
 groupes-                                        nelles, niveau         du questionnaire, premier
 cibles:                                         moyen de formation     chronométrage
                                                                                                               Documentation complète
 Réactions sur                                   (17 dans commerce                                             Comme le sondage se répétera sur une longue pé-
 le question-                                    de détail et 19                                               riode, toutes les étapes (définition du modèle
 naire dans son                                  assistantes en
                                                                                                               théorique, mise au point du questionnaire, pré-
 ensemble                                        pharmacie)
                                                                                                               tests, études-pilotes et, finalement, enquête) en
 Prétest 5:        Déc 08     Sondage            Recrues de l’école     Test du questionnaire entier           ont été documentées, permettant ainsi aux nou-
 Prétest                                         de Birmensdorf         (temps), évaluation des faiblesses
                                                                                                               veaux collaborateurs et autres utilisateurs des
 standard                                        (n=227)                (dans la langue, la formulation,
                                                                        etc.), de plus: entrevue avec          données d’avoir accès après des années à toutes
                                                                        groupes-cibles de d=10 personnes       les informations importantes.
                                                                        et de d=10 personnes et f=10 per-
                                                                        sonnes, accent sur les termes non
                                                                        compris

 Pilotage          Avril      Enquête            n=1’275                Test du questionnaire entier
                   09                                                   (temps), évaluation des faiblesses
                                                                        et du bien-fondé des éléments et
                                                                        des barèmes

 Tableau 4: Matrices

 Sexe                              Jeunes hommes n =40’000 / Jeunes femmes n = 2’400
 Groupe / Outil                    Groupe 1 /Outil 1                    Groupe 2 /Outil 2                    Groupe 3 /Outil 3
 Structure du questionnaire        Démographie sociale (max. 15 min.)   Démographie sociale (max. 15 min.)   Démographie sociale (max. 15 min.)
                                   Santé (max. 10 min.)                 Santé (max. 10 min.)                 Santé (max. 10 min.)
                                   Politique (max. 10 min.)             Politique (max. 10 min.)             Politique (max. 10 min.)
                                   Formation (max. 10 min.)             Formation (max. 10 min.)             Formation (max. 10 min.)
                                   Autres questions                     Autres questions                     Autres questions
                                   Santé (max. 15 min.)                 Politique (max. 15 min.)             Formation (max. 15 min.)
 Durée de l’enquête                60 minutes maximum                   60 minutes maximum                   60 minutes maximum
Rapporto di lavoro 08/09                                                                   Inchiesta 2010/2011                                    13

                      i    I N D I C A T O R I E S S E N Z I A L I P E R L E I N C H I E S T E ch - x

                           Caratteristiche delle inchieste
                           trasversali ripetute

Prof. Dott. Stephan        Monitoraggio della gioventù a intervalli                   tendenze. Il monitoraggio dei giovani promette
Gerhard Huber              quadriennali                                               quindi di fornire indicazioni preziose su una fascia
                                                                                      della popolazione considerata comunemente la

                           I
Dott. Carmen Baumeler            l progetto «Inchieste federali sulla gioventù,       principale forza di cambiamento sociale. Il proget-
                                 indicatori essenziali ch-x» ha come obiettivo        to permetterà di porre sempre le stesse domande
                                 il monitoraggio a lungo termine dei giovani          lungo un arco di tempo prolungato e costituisce
                           svizzeri riguardo ai temi di attualità giovanile           perciò uno strumento utile per l’osservazione per-
                           «Formazione, lavoro e professione», «Impegno po-           manente dei comportamenti di vita, nonché degli
                           litico e civico», «Salute e sport». In futuro, ai gio-     orientamenti sociali e politici dei giovani adulti.
                           vani di 19 anni di età verrà sottoposto un questio-
                           nario fisso a intervalli quadriennali. Questo per-
                           metterà un monitoraggio dei giovani che non trova           S t r u t t u ra / c o mposizione dei ques t i o n a r i
                           finora equivalenti in Svizzera. Grazie al progetto          (dal punto di vista degli intervistati)
                           degli indicatori essenziali ch-x verranno raccolti          – Percorso scolastico e professionale
                           dati dettagliati riguardo alla situazione dei giova-        – Origini
                           ni adulti in Svizzera, sotto forma di analisi delle         – Salute
                                                                                       – Valori
                                                                                       – Politica (Öffentliches Leben)
                           I l p r o ge t t o i n b r ev e                             – Domande di approfondimento sulla
                           In futuro, ogni quattro anni, le inchieste ch-x com-          formazione (disegno a matrice)
                           prenderanno una serie di domande sempre identi-             – Domande di approfondimento sulla salute
                           che, allo scopo di trarre delle conclusioni sulle             (disegno a matrice)
                           giovani generazioni riguardo a una serie di temi,           – Domande di approfondimento sulla politica
                           i cosiddetti indicatori essenziali. Ciò permetterà,           (disegno a matrice)
                           attraverso l’impiego ripetuto nel tempo dello stesso
                           strumento di indagine, di avere una descrizione
                           temporale dei mutamenti dei giovani riguardo ai                Con gli indicatori essenziali ch-x ci si propone
                           temi selezionati. In questo modo si potranno moni-         per la prima volta di combinare fra loro dati riguar-
                           torare le tendenze sul lungo periodo inerenti alle         danti la salute, lo sport, la formazione e l’impegno
                           giovani generazioni. A tal fine si dovranno formula-       civico e politico. Se è vero che con un tale approccio
                           re domande su problemi rilevanti e interdisciplinari.      si dispone di un minor potere di approfondimento
                           Queste inchieste ripetute a intervalli regolari si         rispetto a ciascun tema preso singolarmente, tut-
                           riferiscono in particolare a tre ambiti: «Formazio-        tavia la possibilità di analizzare delle interazioni
                           ne, lavoro e professione», «Salute e sport» e «Poli-       complesse tra i vari ambiti risulta sensibilmente
                           tica e valori». Lo sviluppo e l’ottimizzazione degli       accresciuta. Le inchieste sui giovani in Svizzera,
                           strumenti di indagine sono stati effettuati da quat-       finora impostate per lo più su un filo monotemati-
                           tro istituti universitari specializzati tra il 2007 e il   co, verranno in tal modo integrate da un approccio
                           2009. I risultati di questa fase di sviluppo degli         interdisciplinare.
                           strumenti di indagine, inclusi i test preliminari e
                           pilota, saranno disponibili nel corso del 2010.
                           La prima inchiesta vera e propria nell’ambito dei
                           ch-x avrà luogo dal 2010 al 2011 e i relativi risultati
                           dovrebbero essere disponibili nel 2012.
14   Inchiesta 2010/2011

      Ta b e l l a 1 : c i c l i d i i n c h i e s t a ( e d i m e n s i o n e d e i c a m p i o n i )

                                                           2012                                                            2016
      2010                      2011                       2013                       2014               2015              2017    2018             2019
      Inchiest a A1:            Inchiest a A2:                                        Inchies t a B1:    Inchies t a B2:           Inchiest a C1:   Inchiest a C2:
      Chiamati alla             Chiamati alla                                         Chiamati alla      Chiamati alla             Chiamati alla    Chiamati alla
      leva                      leva                                                  leva               leva                      leva             leva
      (n=ca. 20’000)            (n=ca. 20’000)                                        (n=ca. 20’000)     (n=ca. 20’000)            (n=ca. 20’000)   (n=ca. 20’000)

      Inchiest a A1:            Inchiesta A2:                                         Inchies t a B1:    Inchies t a B2:           Inchiest a C1:   Inchiest a C2:
      giovani donne             giovani donne                                         giovani donne      giovani donne             giovani donne    giovani donne
      (n=1’200)                 (n=1’200)                                             (n=1’200)          (n=1’200)                 (n=1’200)        (n=1’200)

     Quattro gruppi di ricerca                                                                           – Prof. Dott. Stephan Huber e Dott. Carmen Baume-
     L’istituto di management ed economia della forma-                                                     ler (Direzione del progetto, Institut für Bildungs-
     zione della scuola pedagogica universitaria della                                                     management und Bildungsökonomie PHZ Zug)
     Svizzera centrale a Zugo, è stato incaricato dalle                                                  – Prof. Dott. Thomas Abel e lic. phil. Sabine Bucher
     Inchieste federali ch-x di individuare degli adegua-                                                  (Reparto di ricerca sulla salute dell’Institut für
     ti partner di ricerca per il progetto degli indicatori                                                Sozial- und Präventivmedizin dell’Università di
     essenziali ch-x. Dopo un apposito concorso e la                                                       Berna)
     scelta dei partner di ricerca, è stato costituito un                                                – PD Dott. Urs Moser e lic. phil. Florian Keller (In-
     gruppo formato da esperti di quattro diversi istitu-                                                  stitut für Bildungsevaluation, istituto associato
     ti di ricerca. La composizione del team garantisce                                                    all’Università di Zurigo) e
     un approccio interdisciplinare e un efficace lavoro                                                 – Prof. Dott. Sandro Cattacin e lic. phil. Jakob
     trasversale sia di sviluppo sia di analisi. Nel com-                                                  Eberhard (Dipartimento di sociologia, Université
     plesso, i responsabili del progetto e i loro gruppi di                                                de Genève)
     ricerca coprono le seguenti discipline: sociologia,                                                     Le competenze fondamentali di questi gruppi
     scienze politiche, medicina sociale e preventiva,                                                   di ricerca consistono nell’eccellente conoscenza
     psicologia e scienze dell’educazione. Il team inter-                                                riguardo ai temi dell’impegno politico e sociale
     disciplinare è formato da:                                                                          (Sandro Cattacin e Jakob Eberhard), della salute
Rapporto di lavoro 08/09                                                                                                                             Inchiesta 2010/2011                                             15

 Ta b e l l a 2 : P a n o r a m i c a g e n e r a l e s u l l ’ i n c h i e s t a         Ta b e l l a 3 : P r e t e s t e s t u d i o p i l o t a

                                            Chiamati alla                                 Studi                     Pe r i o d o       P rocedura      C a mpione             Obie t t i vo
                                            leva (soprattut-                              p reliminar i
 Interviste                                 to uomini)                    Donne
                                                                                          P r e t es t 1:   Aprile 08                  3 gruppi        3 gruppi tematici,     Gruppi a tema (colloquio di grup-
 Numero totale                             40’000 (inchiesta 2’400                        Pretest con grup-                            tematici        ciascuno di 6 perso-   po): ottenimento di informazioni
                                           completa), 20’000 (Berner Stichpro-            pi tematici: test                                            ne n=18 (t,f,i),       riguardanti gli ambiti tematici e
                                           per anno          benplan)                     approfonditi su                                              caserma militare       le variabili di cui tener conto per
                                                                                          singole doman-                                               di Brugg               la formulazione delle domande e
 Tempo totale dell’intervista              60 min.                        60 min.         de                                                                                  delle risposte a scelta

 Pagine del questionario                   ca. 50 pagine                  ca. 50 pagine   P r e t es t 2:   Agosto 08                  Pretest         GESIS-ZUMA             Verifica delle domande e della
                                                                                          Test con esperti:                            con esperti     (Center for Survey     struttura del questionario (feed-
                                                                                          riscontro su sin-                                            Design and Metho-      back specifico riguardo al reverse-
                                                                                          gole domande e                                               dology, Mannheim)      coding e alle varie categorie di
                                                                                          sull’intero que-                                                                    risposta, quali «non so» / «nessu-
                                                                                          stionario                                                                           na risposta», ecc.)

                                                                                          P r e t es t 3:   Settembre                  2 gruppi        2 gruppi in scuole     Gruppi tematici (colloquio di grup-
pubblica (Thomas Abel e Sabine Bucher), della so-                                         Pretest con grup- 08                         tematici        professionali di       po): ottenimento di informazioni
cializzazione basata sulla formazione (Urs Moser e                                        pi tematici:                                                 livello formativo      riguardanti gli ambiti tematici e le
Florian Keller) e del managment della formazione                                          test su singole                                              medio-basso            variabili di cui tener conto per la
                                                                                          domande                                                      (12 assistenti         formulazione delle domande e del-
(Stephan Huber e Carmen Baumeler).
                                                                                                                                                       meccanici d’auto       le risposte a scelta.
    Dal punto di vista teorico, il progetto è impron-                                                                                                  e 18 apprendisti       In particolare verifica delle
tato al «Concetto di capacità» sviluppato da Amar-                                                                                                     d’ufficio)             domande a matrice
tya Sen. Tale impostazione pone le condizioni sul
                                                                                          P r e t es t 4:   Ottobre                    2 gruppi        2 gruppi in scuole     Verifica dell’intero questionario:
modo di operare nel contesto al centro delle analisi                                      Pretest con grup- 08                         tematici        professionali di       singole domande / struttura del
teoriche ed empiriche. L’impiego di una tale impo-                                        pi tematici:                                                 livello formativo      questionario, primi cronometraggi
stazione è decisivo al fine di integrare il pensiero                                      riscontro                                                    medio (17 venditori
                                                                                          sull’intero                                                  al dettaglio e 19
prevalente nell’ambito delle ricerche a campione,                                         questionario                                                 assistenti farmaci-
spesso indirizzato su principi puramente struttu-                                                                                                      sti)
rali, con l’analisi e l’interpretazione delle esperien-
                                                                                          P r e t es t 5:           Dicembre           Inchiesta per   Reclute della scuola   Verifica dell’intero questionario
ze. L’impostazione di Sen è inoltre indicata per
                                                                                          Pretest                   08                 mezzo del       reclute di Birmens-    (con cronometraggio), vaglio di
un approccio interdisciplinare, dal momento che                                           standard                                     questionario    dorf (n=227)           eventuali inconsistenze nel set di
le sue stesse analisi tengono sistematicamente in                                                                                                                             dati raccolti (linguistiche, formu-
                                                                                                                                                                              lazione delle domande, ecc.).
considerazione formazione, salute e impegno qua-
                                                                                                                                                                              Inoltre: interviste a gruppi
li variabili strumentali nella differenziazione dei                                                                                                                           tematici con 10 persone di lingua
processi di sviluppo sociale.                                                                                                                                                 tedesca e 10 di lingua francese,
                                                                                                                                                                              incentrate su eventuali concetti
                                                                                                                                                                              non compresi
Prima inchiesta nel 2010
A intervalli regolari – con la prima inchiesta negli                                      Studio pilot a            Aprile 09          Inchiesta per   n=1’275                Verifica dell’intero questionario
anni 2010 e 2011 (Tabella 1) – verrà effettuata la                                                                                     mezzo del                              (con cronometraggio), vaglio di
                                                                                                                                       questionario                           eventuali inconsistenze nel set
raccolta dati nell’ambito delle Inchieste federali
                                                                                                                                                                              di dati raccolti e della qualità dei
fra i giovani ch-x. I campionamenti raggruppano                                                                                                                               vari elementi e delle scale
informazioni raccolte su circa 40’000 giovani che
partecipano all’inchiesta in occasione dell’attività
di reclutamento (Tabella 2). In parallelo, verrà
intervistato anche un campione di 2’400 giovani
donne, in modo da poter ottenere dei risultati rap-
presentativi per entrambi i sessi. I primi risultati
dovrebbero essere disponibili nel corso del 2012.
16   Inchiesta 2010/2011

      Ta b e l l a 4 : S t r u t t u r a d e l l o s t r u m e n t o

      Sesso                                           Giovani di sesso maschile n=40’000 /Giovani di sesso femminile n=2’400
      Gruppo/Strumento                                Gruppo 1 /Strumento 1               Gruppo 2 /Strumento 2               Gruppo 3 /Strumento 3
      Struttura dello strumento                       Demografia sociale (max. 15 min.)   Demografia sociale (max. 15 min.)   Demografia sociale (max. 15 min.)
                                                      Salute (max. 10 min.)               Salute (max. 10 min.)               Salute (max. 10 min.)
                                                      Politica (max. 10 min.)             Politica (max. 10 min.)             Politica (max. 10 min.)
                                                      Formazione (max. 10 min.)           Formazione (max. 10 min.)           Formazione (max. 10 min.)
                                                      Altre domande:                      Altre domande:                      Altre domande:
                                                      Salute (max. 15 min.)               Politica (max. 15 min.)             Formazione (max. 15 min.)
      Durata dell’intervista                          massimo 60 minuti                   massimo 60 minuti                   massimo 60 minuti

     Accurato sviluppo dell’indagine attraverso                                             termini da loro utilizzati per rispondere in merito
     studi preliminari                                                                      ai temi proposti. In aggiunta sono stati effettuati
     Lo sviluppo accurato dei questionari e la pianifica-                                   anche un pretest sul campo in forma scritta
     zione della prima tornata di indagini sono estre-                                      (n=227) e uno studio pilota ancora più ampio
     mamente importanti, in quanto tutte le decisioni                                       (n=1’275), al fine di poter adattare lo strumento
     raggiunte in questa fase avranno ampie conse-                                          di indagine sulla base delle risposte degli intervi-
     guenze per le tappe successive. Lo strumento di                                        stati e sulla base dei tempi necessari allo svolgi-
     inchiesta è stato perciò sottoposto a un meticoloso                                    mento del test.
     lavoro di studio preliminare avente lo scopo di
     fornire delle misure approfondite di qualità (Tabel-                                   In tre lingue nazionali
     la 3). In questa fase sono state testate sia nuove                                     Poiché c’è in Svizzera più di una lingua ufficiale,
     domande create appositamente sia domande già                                           è stato necessario tradurre lo strumento di inda-
     campionate nell’ambito di altri studi basati su                                        gine dalla lingua tedesca alla lingua francese e a
     questionari. Il motivo della verifica di domande già                                   quella italiana. Il processo di traduzione stabilito
     campionate è da ricercare nelle possibili differenze                                   sotto consulenza della FORS (Swiss Foundation for
     linguistiche e culturali all’interno della popolazio-                                  Research in Social Sciences) assicura un’alta quali-
     ne: ciò di cui bisogna tener conto è che le domande                                    tà delle traduzioni. La speciale attenzione prestata
     possono venire interpretate diversamente a secon-                                      alla qualità della traduzione deve garantire l’at-
     da del contesto. Domande e risposte che in Germa-                                      tendibilità dei confronti tra gruppi linguistici. A tal
     nia o negli Stati Uniti vengono comprese senza dif-                                    fine è stato impiegato il cosiddetto «Committee-
     ficoltà, possono all’occorrenza risultare più ostiche                                  Based Approach», utilizzato fra l’altro anche per
     in Svizzera o nelle regioni della Svizzera con una                                     preparare altri questionari plurilingui (come per
     diversa tradizione culturale e/o linguistica.                                          esempio l’European Social Survey).
         Visto che vi è generale accordo riguardo al fatto
     che non esiste un unico metodo per svolgere studi                                      Documentazione esaustiva
     preliminari che possa ricoprire tutti i problemi un                                    Siccome l’inchiesta trasversale ripetuta così com’è
     sondaggio, nel processo di pretest sono stati com-                                     stata pianificata abbraccia un periodo temporale
     binati vari metodi fra loro. Nel progetto degli indi-                                  ampio, si è proceduto a documentare ogni singolo
     catori essenziali ch-x sono stati utilizzati tre tipi                                  passo intrapreso (dalla definizione del modello
     di pretest, per poter ottimizzare lo strumento di                                      teorico di riferimento, allo sviluppo dello strumen-
     inchiesta nel modo migliore possibile. Oltre alla                                      to, ai pretest, allo studio pilota, fino all’indagine
     verifica critica delle domande effettuata dai ricer-                                   vera e propria). Questo dovrebbe far sì che even-
     catori nel corso di varie riunioni di sviluppo dei                                     tuali nuovi collaboratori o utilizzatori dei dati otte-
     questionari, è stato impiegato anche un apposito                                       nuti siano in grado anche fra molti anni di reperire
     test su esperti effettuato dal GESIS-ZUMA (Center                                      tutte le informazioni utili.
     for Survey Design and Methodology, Mannheim).
     Inoltre sono stati effettuati sei pretest a tema su
     gruppi di scuole professionali e scuole reclute. In
     questi pretest, i ricercatori fungevano da modera-
     tori di una discussione semi-strutturata con mem-
     bri della popolazione intervistata, in modo da te-
     stare le conoscenze e le opinioni sugli argomenti
     del questionario da parte degli intervistati, e i
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