Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg - Hamburg.de

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Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg - Hamburg.de
Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser
Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg
Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg - Hamburg.de
Größere, neue Gewerbestandorte
Handlungsplan zur Stadtentwicklung
Schwerpunkte
           2030der Stadtentwicklung
    Neue S-Bahn mit neuen
Hamburg
                          Haltepunkten

Hamburg     2030
    Autobahndeckel

    Neue Stadtparks
    Urbanisierungszone - Mehr Stadt mit hoher Freiraumqualität
    Ausbau Windenergie
    Qualität für innerstädtische Landschaftsachsen

    Stärkung Siedlungsachse

    Entwicklungsdynamik fördern

    Größere Wohnungsbauprojekte

    Neue Stadtquartiere

    Größere, neue Gewerbestandorte

    Neue S-Bahn mit neuen Haltepunkten

    Autobahndeckel

    Neue Stadtparks

    Ausbau Windenergie
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Grüne, gerechte,
wachsende Stadt
am wasser
Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg
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Vorwort                                                                                        Die hohe Wertschätzung der urbanen,
                                                                                               gemischten Quartiere mit ihren viel-
                                                                                                                                          die Stadt und die Bürger als Lebens-
                                                                                                                                          und Wirtschaftsraum es noch zu entde-
                                                                                               fältigen Atmosphären muss Ansporn          cken und zu gestalten gilt.
                                                                                               für uns sein, diese Qualitäten mit
                                                                                               Neu­bauprojekten zu bewahren und           Mit dieser Publikation möchten wir
                                                                                               weiterzuentwickeln. Wir wollen Woh-        Ihnen die Positionen der Behörde für
                                                                                               nen, Arbeiten, Bildung und Freizeit in     Stadtentwicklung und Umwelt zur De-
                                                                                               räumlicher Nähe miteinander verknüp-       batte über die Zukunft der Hamburger
                                                                                               fen. Manche Regeln und Instrumente         Stadtentwicklung vorstellen. Ein Plan
    Liebe Bürgerinnen und Bürger,                                                              werden wir überdenken müssen, weil         mit Schwerpunkten und der Leitplan
                                                                                               sie für die Entwicklung einer sinnvollen   der Stadtentwicklung Hamburg 2030
    die dynamische Entwicklung Hamburgs        Städtisches Wachstum und hohe                   Nutzungsmischung in der Stadt nicht        ergänzen den Beitrag.
    bietet uns und kommenden Generati-         Umweltqualität schließen sich künftig           mehr angemessen sind.
    onen große Chancen, die Lebens- und        nicht mehr aus. Technische Fortschritte                                                    Ich freue mich darauf, mit Ihnen dazu
    Umweltqualität in unserer Stadt auf        in Produktion und Mobilität, Ressour-           Die Stadt wird sich wie in der Vergan-     eine offene und anregende Diskussion
    einem hohen Niveau zu halten und           censchonung, die Energiewende und               genheit neuen Herausforderungen            zu führen.
    weiter zu verbessern.                      der gesellschaftliche Wertewandel sind          öffnen. Die bisher weniger wahrge-
                                               wichtige Träger für eine nachhaltige            nommenen Stadtteile rücken dabei           Die Stadt braucht Sie – Ihre vielfältigen
    Als Senatorin für Stadtentwicklung und     Stadtentwicklung und bieten ganz neue           in den Fokus. Mit der Internationalen      Ideen und Lösungen für eine lebens-
    Umwelt lege ich mein Augenmerk in          Perspektiven für das Zusammenleben              Bauausstellung und der Internationalen     werte Zukunft.
    besonderem Maße auf die Frage: Wie         in der Stadt.                                   Gartenschau haben wir im vergange-
    können und wollen wir das Leben mit                                                        nen Jahrzehnt unseren einzigartigen
    einer wachsenden Zahl von Bürgern in       Bereits heute lieben die Hamburgerin-           Elbinseln viele neue Entwicklungs-         Ihre
    dieser Stadt auch räumlich so gestal-      nen und Hamburger das innerstädti-              impulse gegeben. Diese Entwicklung
    ten, dass alle davon künftig profitieren   sche Wohnen und Leben in der Stadt.             Hamburgs in den Süden bleibt auch für
    können? Und selbstverständlich habe        Sie nutzen die Vorzüge des öffentlichen         die Zukunft unser Auftrag.
    ich dabei diejenigen mit im Blick, die     Nahverkehrs, des Fahrrads und des
    unserer besonderen Unterstützung           Zufußgehens stärker als je zuvor. Das           Stadtentwicklung braucht einen langen
    be­dürfen. Es ist mir besonders wichtig,   gibt uns die Chance, eine gute Balan-           Atem und politischen Konsens, der sich Jutta Blankau
    dass die Veränderungsprozesse, vor         ce zwischen der Entwicklung urbaner             über Legislaturperioden erstreckt. Neue Senatorin für Stadtentwicklung und
    denen Hamburg steht, im Dialog mit         Quartiere mit neuen Wohnungen zu be-            Impulse der räumlichen Entwicklung      Umwelt
    Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern,        zahlbaren Preisen und dem Schutz der            sollen sich zukünftig stärker auf den
    gestaltet werden. Ihre guten Ideen dazu    hochwertigen Hamburger Grün- und                Hamburger Osten richten. Hier gibt es
    wollen wir aufgreifen.                     Landschaftsräume zu erreichen.                  viele Orte im Umbruch, deren Wert für
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INHALT

     A	Mehr Stadt in der Stadt                            6         C Grüne und umweltgerechte Stadt                           34

     	A1 Hamburg nutzt sein maritimes Potenzial          12         	C1	Umweltqualität bedeutet Lebensqualität                 38
     	A2	Innen- vor Außenentwicklung                     14         	C2	Mobilität – Vom Besitzen zum Benutzen                  40
     	A3 Hamburg knüpft an seine urbanen Qualitäten an   16         	C3	Natur in der Stadt entwickeln                          42
     	A4 Qualitätsoffensive Freiraum                     18         	C4	Die Stadt stellt sich dem Klimawandel                  44
     	A5 Hamburgs Höhenmaßstab ist die Gründerzeit       20         	C5 Hamburgs Energiewende                                  46

     B 	Die gerechte Stadt                               22         D 	Stadtentwicklung in der Wirtschaftsmetropole            50

     	B1	Bezahlbarer Wohnraum für alle in der Stadt      26         	D1 Hamburgs industrieller Kern hat Zukunft                54
     	B2 Quartiere stärken – In Bildung investieren      28         	D2	Raum für Bildung und Arbeitsstätten in der Metropole   56
     	B3	Mehr Lebensqualität im Öffentlichen Raum        32         	D3	Stadt mit Hafen – Hafen mit Stadt                      58
                                                                    	D4 Potenziale regionaler Zusammenarbeit                   62
                                                                    	D5	Nordeuropäischer Verkehrsknoten und                    64
                                                                    		Transitraum Hamburg

                                                                    E 	Hamburg öffnet sich neuen Perspektiven                  66
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6 7

A    Mehr Stadt
     in der Stadt
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8 9      A - Mehr Stadt in der Stadt

Mehr stadt                                                                                     Das einmalige Stadtbild und die enge
                                                                                               Verschränkung von Siedlungsbereichen
                                                                                                                                          Dabei sollen die besten Lösungen ge-
                                                                                                                                          funden werden, um Hamburgs nach-
                                                                                               mit hochwertigen Naturräumen und           haltige Qualitäten zu fördern. Dafür ist
in der Stadt                                                                                   Naherholungsangeboten bestimmen
                                                                                               maßgeblich die Lebensqualität in Ham-
                                                                                                                                          es unverzichtbar, in offenen Debatten
                                                                                                                                          die unterschiedlichen Vorstellungen
                                                                                               burg. Die Stadtbevölkerung und mit ihr     über die Entwicklung von Quartieren
                                                                                               die Stadt wandeln sich. Neue urbane        und Orten auszutauschen.
                                                                                               Milieus entstehen.

                                                                                               „Mehr Stadt in der Stadt“ – so lautet

A
                                                                                               das oberste Ziel für die künftige Ent-
     Hamburgs Bevölkerung wird bis 2030 weiter wachsen. Die-                                   wicklung des Stadtraums. Ziel ist es,
                                                                                               der vorhandenen Wachstumsdynamik
     ses Wachstum wird in besonderem Maße vom Zuzug jün-                                       vorrangig im bestehenden Siedlungs-
                                                                                               gefüge Raum zu bieten und damit neue
     gerer Menschen getragen, die neu nach Hamburg kommen.                                     Entwicklungsoptionen zugunsten einer
                                                                                               lebenswerten und dynamischen inter-
     Die große Dynamik der Hamburger Wirtschaft mit ihren                                      nationalen Metropole zu öffnen.

     zahlreichen Arbeitsplatzangeboten, die Vielfalt der Bildungs-

     einrichtungen und ein großes Freizeit- sowie Kulturangebot

     machen die Stadt für viele Menschen attraktiv – besonders

     auch für Jüngere.
                                                                            1 900 000

                                                                           Mio. 1,85                                             Szenario 2
                                                                            1 850 000
                                                                                                                                 + 100.000 Einwohner
                                                                                1,80
                                                                            1 800 000
                                                                                                                                 Szenario 1
                                                                                1,75
                                                                            1 750 000
                                                                                                                                 + 50.000 Einwohner

                                                                            1 7001,70
                                                                                  000

                                                                                1,65
                                                                            1 650 000
                                                                                                                                        3 Bevölkerungsentwicklung in Hamburg ab 2011
                                                                                1,60
                                                                            1 600 000
                                                                                                                                        mit prognostizierter Entwicklung bis 2030
                                                                                                                                        (eigene Darstellung auf Basis von Daten des
                                                                                1,55                                                    Statistikamts Nord, Zensus 2011 und auf Basis
                                                                            1 550 000
                                                                                                                                        von statistischen Szenarien der 12. Koordinierten
                                                                           Mio. 1,50
                                                                            1 500 000                                                   Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes)
     1 Sommer Tango, HafenCity      2 Hamburger Innenstadt                              2011      2013           2020         2030
                                                                            1 450 000
Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg - Hamburg.de
10 11 A - Mehr Stadt in der Stadt

    1920                                                      1989
1.010.790 Einwohner                                       1.699.599 Einwohner

    1960                                                      2007
1.823.574 Einwohner                                       1.741.182 Einwohner
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12 13 A - Mehr Stadt in der Stadt

Hamburg nutzt sein                                                                                                                     stellen eine besondere Qualität dar, die
                                                                                                                                       den Standort maßgeblich auszeichnet.
                                                                                                                                                                               Bereits heute steht Hamburg im Aus-
                                                                                                                                                                               tausch und im Wettbewerb mit allen
                                                                                                                                       Seit rund 25 Jahren wird die Elbkante   großen internationalen Metropolen, die
maritimes Potenzial                                                                                                                    als neue Stadtlage am Wasser gestaltet
                                                                                                                                       und durch eine Vielzahl großer und
                                                                                                                                                                               die Entwicklung der Wasserkante auf
                                                                                                                                                                               ihre Agenda gesetzt haben. Mit der Ha-
                                                                                                                                       kleiner Projekte mit hohem Qualitäts-   fenCity, der Internationalen Bauausstel-
                                                                                                                                       anspruch – von der HafenCity bis hin    lung und der Internationalen Garten-
                                                                                                                                       zum neuen Stadtdeich am Baumwall –      schau hat Hamburg dabei neue, mutige
                                                                                                                                       entwickelt.                             Lösungen für Stadt und Landschaft vor
                                                                                                                                                                               dem Hintergrund des Klimawandels
                                                                                                                                       Aber es geht nicht nur um die Quartiere präsentiert, die auch international Aner-

A1
                        Hamburg schöpft seine besondere           landschaftlich respektvoll umzugehen:                                an der Elbe. Neben der acht Kilometer   kennung finden.
                        Identität und Anziehungskraft maßgeb-     das Stauen der Alster seit dem 12.                                   langen Hafenkante von Neumühlen bis
                        lich aus seinen vielfältigen Quartieren   Jahrhundert, die Öffnung ihrer Uferla-                               zur HafenCity prägen auch Projekte wie Diese Kompetenz gilt es ideenreich
                        und Bauten in Uferlage, der atmosphä-     gen als Park sowie die Gestaltung der                                der Harburger Binnenhafen, die Elbin-   mit privatem und öffentlichem Enga-
                        rischen Wirkung des Elements Wasser       Binnen- und Außenalster als unver-                                   seln sowie Vorhaben an Alster, Wandse, gement fortzuentwickeln. Rund 30.000
                        und seinem aktiven tidegeprägten          wechselbare Elemente des Stadtraums                                  Osterbek, Bille und anderen kleineren   Menschen zusätzlich können in den
                        Seehafen mitten in der Stadt. Die Elbe,   sind großartige Zeugnisse von Stadt-                                 Gewässern Hamburg als Stadt am          bereits heute geplanten Projekten am
                        die Alster in ihren vielfältigen stadt-   baukunst und Landschaftsgestaltung.                                  Wasser.                                 Wasser leben. Etwa 50.000 bis 70.000
                        landschaftlichen Ausprägungen, die        Mit der Verlagerung der Hafenareale                                                                          werden dort arbeiten – und noch viel
                        Bille und die vielen kleineren Flüsse,    zwischen Grasbrook und Elbbrücken                                    Die Stadt will weitere qualitativ hoch- mehr Menschen können diese Räume
                        Bäche, Fleete sowie Kanäle bieten hohe    hat Hamburg seit den 1980er Jahren                                   wertige städtische Räume am Wasser      für Freizeit und Erholung nutzen. Mit
                        Lebensqualität. Durch die weiten Was-     die große Chance, sich als maritime                                  für die Öffentlichkeit entwickeln. Die  der weiteren Hinwendung der Stadt zur
                        serflächen ergeben sich einzigartige      Stadt weiterzuentwickeln und neue                                    Aufgabe der nächsten Jahre besteht      Wasserkante wird Hamburg eine im
                        Stadtpanoramen.                           innerstädtische Wohnorte, Arbeitsstät-                               darin, die Trennwirkung der Elbbrücken Alltagsleben noch deutlich maritimer
                                                                  ten und attraktive Plätze zur Erholung                               zu überwinden und in der östlichen In-  geprägte Metropole werden als sie es
                        Hamburg hat eine lange Tradition, mit     und zum Flanieren zu schaffen. Die                                   neren Stadt neue Wasserlagen an Elbe    bereits heute ist.
                        den Herausforderungen des Elements        vorhandenen Wasserlagen müssen                                       und Bille zu erschließen.
                        Wasser städtebaulich, technisch und       erhalten und geöffnet werden, denn sie

4 Hausboote auf dem Eilbekkanal             5 Elbstrand                                                      6 Traditionsschiffhafen, HafenCity             7 Marina auf der Harburger Schlossinsel
Grüne, gerechte, wachsende Stadt am Wasser Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg - Hamburg.de
14 15 A - Mehr Stadt in der Stadt

Innen- vor                                                                                                                             tenzial in den urban geprägten Quar-
                                                                                                                                       tieren der Gegenwart und der Zukunft
                                                                                                                                                                                     Das zu erwartende Wachstum von Be-
                                                                                                                                                                                     völkerung und Wirtschaft soll mit einer
                                                                                                                                       auszuschöpfen. Die innerstädtischen           flächenschonenden und nachhaltigen
AuSSenentwicklung                                                                                                                      Bauflächenpotenziale auszunutzen und
                                                                                                                                       städtische Freiräume in ihrer hohen
                                                                                                                                                                                     Stadtentwicklung einhergehen. Dazu
                                                                                                                                                                                     muss die Entwicklung privater und
                                                                                                                                       Qualität zu bewahren, stellen dabei           städtischer Flächen in ein strategisches
                                                                                                                                       gleichrangige Ziele dar. Sie sind bei         Flächenmanagement eingebunden
                                                                                                                                       künftigen Projekten noch stärker zu           werden, das Schutz und Entwicklung
                                                                                                                                       verbinden.                                    von Grün- und Landschaftsräumen mit
                                                                                                                                                                                     dem Ziel ausbalanciert, den Bedarf
                                                                                                                                       Die Voraussetzungen zur Umsetzung             für Wohnraum und Arbeitsstätten zu

A2
                        Hamburg setzt auf eine nachhaltige          weiterhin besonders geschützt werden                               dieser Strategie sind gut. Hamburg            decken.
                        Stadtentwicklung. Das bedeutet, die         muss. Die Hamburger Natur- und Land-                               verfügt über eine „Urbanisierungszo-
                        Flächen innerhalb der bestehenden           schaftsschutzgebiete, Feldmarken und                               ne“ mit erheblichen Reserven in Form
                        Bebauungskulisse effizienter zu nutzen      Kulturlandschaften stellen daher keine                             großer innerstädtischer Konversions-
                        und nicht durch neue Siedlungser-           großräumige stille Bebauungsreserve                                flächen rund um eine kompakte Innere
                        weiterungen zu Lasten der wertvollen        für die Stadt dar.                                                 Stadt. Auch die geplanten Projekte im
                        großen Landschaftsräume zu wachsen.                                                                            strategischen Entwicklungsraum der
                                                                    „Mehr Stadt in der Stadt“ bezieht                                  Elbinseln und des Harburger Binnenha-
                        Die in den vergangenen 100 Jahren           sich als Ziel nicht allein auf Fragen                              fens fügen sich nahtlos in diesen Ansatz
                        geformte Stadtstruktur folgt der Idee       der Flächennutzung. Es geht darum,                                 der Verdichtung ein. Nicht zentrumsnah
                        des ersten Hamburger Oberbaudi-             die urbanen Qualitäten Hamburgs zu                                 gelegene Stadtteile mit guter Infrastruk-
                        rektors Fritz Schumacher, die Stadt         steigern und eine noch gemischtere                                 tur bieten weitere Entwicklungspoten-
                        entlang der in die Region hinausfüh-        Stadt der Zukunft zu schaffen, die ein                             ziale. Hier geht es insbesondere um die
                        renden Schienenstränge wachsen zu           hohes Maß an Lebensqualität bietet.                                Weiterentwicklung jener Siedlungen, die
                        lassen. Im äußeren Bereich der Stadt        Die Umsetzung der Strategie „Mehr                                  noch heute das Leitbild der 1950er bis
                        lässt sich auch heute noch ein qualitäts-   Stadt in der Stadt“ benötigt intensive                             1970er Jahre – die offene, gegliederte
                        voller Wechsel von Landschafts- und         Kommunikation, um im Konsens aller                                 Stadt – widerspiegeln.
                        Siedlungsachsen deutlich erleben, der       Beteiligten, das vorhandene Baupo-

                                                                                                                                                                       5 km        10 km

8 Federplan von Fritz Schumacher             9 Open House, Wilhelmsburg                                        10 Überbauung A7, Deckel Altona                       11 Urbanisierungszone
16 17 A - Mehr Stadt in der Stadt

Hamburg knüpft an seine                                                                                                      Voraussetzungen für eine Belebung
                                                                                                                             und Durchmischung von Quartieren,
                                                                                                                                                                      dort weiter nach Südosten fortsetzen
                                                                                                                                                                      soll. Mit dem Ausbau der S4 und ihren
                                                                                                                             für abwechslungsreiche und attraktive    neuen Haltepunkten werden künftig
urbanen Qualitäten an                                                                                                        Stadträume sowie für kurze Wege, die
                                                                                                                             sich zu Fuß, mit dem ÖPNV und mit
                                                                                                                                                                      zusätzliche entsprechende Impulse im
                                                                                                                                                                      Hamburger Osten gesetzt. Gleiches
                                                                                                                             dem Fahrrad umweltverträglich bewäl-     passiert durch die Überdeckelung der
                                                                                                                             tigen lassen.                            A7 im Westen. Zugleich wird diese
                                                                                                                                                                      Entwicklung im Hamburger Süden
                                                                                                                             In Hamburg werden diese Nutzungs-        mit Projekten auf den Elbinseln fort-
                                                                                                                             vielfalt und Dichten bisher nur in der   gesetzt, während mit dem Ausbau der
                                                                                                                             geschlossen bebauten Inneren Stadt       HafenCity die östliche Innere Stadt mit

A3
     Urbanität steht hoch im Kurs. Dicht              Menschen. Darüber hinaus wächst                                        erreicht. Das soll sich durch die Strate-den angrenzenden Stadtteilen Rothen-
     bebaute und nutzungsgemischte                    die Zahl älterer Menschen und Dop-                                     gie „Mehr Stadt in der Stadt“ ändern:    burgsort, Hammerbrook und Hamm
     Quartiere wie Eimsbüttel, das Schan-             pelverdiener-Haushalte, die die damit                                  Verdichtung und Neuordnung in der        (Süd) in den Fokus genommen wird.
     zenviertel, St. Pauli, Altona, Ottensen,         einhergehenden Erleichterungen bei                                     „Urbanisierungszone“ und im Entwick-     Hamburg wird in diesen Stadtteilen in
     St. Georg, Eppendorf, Uhlenhorst und             der Organisation ihres Lebensalltags                                   lungsraum Elbinsel bieten nicht nur      den öffentlichen Raum und die Infra-
     Winterhude gehören zu den beliebtes-             schätzen und brauchen. Das wird die                                    die Möglichkeit, ein moderates Bevöl-    struktur investieren und die Bürgerin-
     ten in ganz Hamburg. Die anhaltend               Nachfrage weiter erhöhen.                                              kerungswachstum in einem bereits         nen und Bürger in die Planungsprozes-
     hohe Nachfrage nach Wohnungen                                                                                           gewachsenen und infrastrukturell         se einbeziehen.
     in diesen Stadtteilen beruht auf der             Urbanität entsteht durch räumliche,                                    angebundenen Umfeld zu ermöglichen,
     großen Wertschätzung ihrer urbanen               soziale, kulturelle und wirtschaftli-                                  sondern eröffnen zugleich die Chance,     Die Metropole Hamburg wird mehr
     Nutzungsdichte, ihrer sozialen Vielfalt          che Dichte und die Verknüpfung von                                     lebendigere und interessantere Quar-      urbane, nutzungsgemischte Quartiere
     und ihrer hervorragenden Infrastruktur-          Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit                                 tiere zu schaffen.                        entwickeln. Deren jeweiliger Charakter
     ausstattung. Für viele Hamburgerinnen            in enger räumlicher Nähe. Es ist kein                                                                            aber ist unterschiedlich und soll es
     und Hamburger – Jüngere und Ältere,              Zufall, dass sich diese spezifische                                    Das Spektrum der attraktiven urbanen      auch bleiben – in der Höhe der Be-
     Ein- und Zweipersonenhaushalte sowie             Qualität in den beliebten gründerzeitli-                               Lagen soll zukünftig deutlich erweitert   bauung, in der Dichte und im Erschei-
     Familien – sind diese Qualitäten eben-           chen Baustrukturen entwickelt: Höhere                                  werden. Die neue Anziehungskraft          nungsbild des öffentlichen Raums.
     so unverzichtbar wie für die zahlreichen         Geschosszahlen und Einwohnerdich-                                      von Barmbek beruht bereits auf einem
     neu nach Hamburg ziehenden jüngeren              ten schaffen hier die wesentlichen                                     Urbanisierungs-Effekt, der sich von

                          12 Karolinenviertel, St. Pauli                                           13 Falkenried Terrassen, Hoheluft       14 Neustadt                       15 Magellan Terrassen, HafenCity
18 19 A - Mehr Stadt in der Stadt

Qualitätsoffensive                                                                                                 die mehrfach genutzt werden können.
                                                                                                                   Grüne Dachgärten bieten zusätzlich
                                                                                                                                                            realisiert oder auf den Weg gebracht
                                                                                                                                                            worden, mit denen sich der Anspruch
                                                                                                                   Raum für Natur, tragen zur Regenwas-     verbindet, Freiraumqualitäten in der
Freiraum                                                                                                           serversickerung bei und können zum
                                                                                                                   Treffpunkt und Erholungsraum für die
                                                                                                                                                            kompakten Stadt zu erhalten und zu
                                                                                                                                                            verbessern. Dazu gehören das fertig-
                                                                                                                   Bewohnerinnen und Bewohner wer-          gestellte Wohnungsbauprojekt Quartier
                                                                                                                   den. Mit der Gründachstrategie, einem    21 in Barmbek, das im Bau befindliche
                                                                                                                   Programm für die Entwicklung von         Wohnungsbauvorhaben am Suttner-
                                                                                                                   grünen Dachlandschaften in der Stadt,    park und das Projekt Mitte Altona mit
                                                                                                                   will Hamburg diese Chance zur Quali-     dem neuen Stadtteilpark. Aber auch
                                                                                                                   tätsverbesserung gezielt nutzen.         der Wohnungsbau im Baakenhafen

A4
     Hamburg ist eine grüne Metropole           In der Zukunft steht daher die quali-                                                                       der HafenCity mit der geplanten Spiel-
     am Wasser. Diese Qualität soll auch        tative Weiterentwicklung der bereits                               Eine wachsende Zahl von Bewohner         und Freizeitinsel im Hafenbecken, der
     in einer kompakter werdenden Stadt         bestehenden Freiräume in der Inneren                               innen und Bewohnern will Freiräume       Wilhelmsburger Inselpark und viele
     erhalten bleiben. Die Freiräume in der     und der Äußeren Stadt im Vordergrund.                              nicht nur nutzen, sondern mitgestal-     weitere Vorhaben sind Beispiele dafür.
     Stadt sind für die Bewohnerinnen und       Mit der Qualitätsoffensive Freiraum                                ten. Dies will Hamburg nach Kräften
     Bewohner wichtige Oasen in ihrem           hat sich Hamburg dem Ziel verschrie-                               unterstützen. Durch den Trend zum        Die Qualitätsoffensive Freiraum ist
     Alltag. Große und kleine öffentliche       ben, die Qualität der öffentlichen und                             „Urban Gardening“ entstehen neue         darauf angewiesen, dass viele Akteu-
     Parkanlagen, Spiel-, Stadt- und Quar-      privaten Freiräume in den Quartieren                               Pilotprojekte und Experimentierräume.    re aktiv kooperieren. Die öffentliche
     tiersplätze sowie die Grünzüge entlang     im Zuge der Umsetzung künftiger                                    Die klassischen individuellen Grünräu-   Hand und private Investoren müssen
     der Gewässer sind als öffentliches und     Bauprojekte zu verbessern und auf                                  me – private Mieter- und Kleingärten     gemeinsam ihren Beitrag leisten, damit
     kostenloses Angebot entscheidend für       die lokalen Interessen und Wünsche                                 – können in Zukunft insbesondere in      ein „grüner Mehrwert“ entsteht. Im
     die Lebensqualität der Bürgerinnen         der Bewohnerinnen und Bewohner                                     dicht besiedelten Bereichen durch neue   Bündnis für das Wohnen haben sich
     und Bürger in den Stadtquartieren. Die     auszurichten. Qualitätsverbesserungen                              Freiraumtypologien wie gemeinschaft-     Stadt und Wohnungswirtschaft zu einer
     grün geprägten Freiräume sind gleich-      sollen darüber hinaus insbesondere                                 lich genutzte „Nachbarschaftsgärten“     kooperativen Freiraumentwicklung
     zeitig wichtige Lebensräume für eine       auch in jenen Stadtquartieren erreicht                             auf privaten Flächen oder „Gemein-       bekannt.
     artenreiche und vielfältige Flora und      werden, die bereits heute unzureichend                             schaftsgärten“ auf geeigneten öffent-
     Fauna. Sie sind ein wichtiges Element      mit Freiräumen versorgt sind.                                      lichen Freiflächen ergänzt werden. In
     im gesamtstädtischen Konzept für den                                                                          Hamburg sind bereits viele Projekte
     Biotopverbund, für den Klimaschutz         Gerade in einer kompakter werden-
     und für die Klimaanpassung. In der         den Stadt sind darüber hinaus neue
     kompakter werdenden Stadt ist Fläche       Freiraumpotenziale zu erschließen.
     eine begrenzte Ressource. Es wird nur      Jenseits klassischer Freiräume wie
     in Einzelfällen möglich sein, neue Frei-   Parkanlagen oder Kleingärten sollen für
     räume zu schaffen.                         die Öffentlichkeit bisher unzugängliche
                                                Bereiche geöffnet werden – auch als
                                                Zwischennutzung. Dies betrifft vorü-
                                                bergehend nicht genutzte Brachflächen
                                                ebenso wie Schul- und Sportflächen,
                                                                                            16 Planten un Blomen                17 Sandtorpark, HafenCity         18 Dachlandschaft, Hoheluft-Ost
20 21 A - Mehr Stadt in der Stadt

Hamburgs HöhenmaSSstab                                                                                                       Lübecker Tor und Millerntor sind durch
                                                                                                                             markante Bauten zu weithin sichtbaren
                                                                                                                             Orten innerhalb der Stadt geworden.
ist die Gründerzeit                                                                                                          Das Wandsbeker Tor und der Harburger
                                                                                                                             Binnenhafen haben noch entsprechen-
                                                                                                                             des Potenzial. Die Hafenkrone und die
                                                                                                                             Elbbrücken sind als herausgehobene
                                                                                                                             Positionen ebenfalls für entsprechende
                                                                                                                             Projekte geeignet. Die Landspitzen im
                                                                                                                             Elbe-Raum bilden naturgemäß Stand-
                                                                                                                             orte für Landmarken. Auf der bedeu-

A5
                  Hamburgs Identität spiegelt sich in der      darstellen, die durch Geschossbau                             tendsten steht die Elbphilharmonie,
                  Vielfalt seiner Quartiere, die sehr unter-   geprägt sind – ohne sie flächendeckend                        die dem Stadtpanorama ein neues
                  schiedlichen städtebaulichen Leitbil-        zu kopieren. Mit der Erschließung                             Eingangstor hinzufügt.
                  dern folgen. So finden sich in Hamburg       vorhandener Raumpotenziale durch
                  Bauformen von der zweigeschossigen           Baulückenschließung, Dachgeschos-                             Tabu für weitere Höhenentwicklun-
                  Gartenstadt der 1920er Jahre bis hin         sausbau und Aufstockung wird es                               gen über den Gründerzeitmaßstab
                  zur City Nord – einer Bürostadt im Park      gelingen, mehr Menschen den Wunsch                            hinaus bleibt der Raum innerhalb des
                  mit Hochhaussolitären, die auf Konzep-       nach urbanem Wohnen und Arbeiten zu                           Wallrings. Hier soll auch künftig die
                  ten aus den 1960er Jahren basiert.           erfüllen.                                                     wertvolle Silhouette der Kirchtürme
                                                                                                                             dominieren.
                  Der hohe Nachfragedruck auf die              Hamburg soll keine Hochhausstadt
                  innerstädtischen Quartiere zeigt, dass       werden. Bereits heute gibt es aber
                  die Höhe und Dichte der Gründerzeit-         hervorragende Beispiele dafür, dass
                  bebauung mit ihren sechs bis sieben          Hochhäuser an ausgewählten Standor-
                  Geschossen noch immer mit einer ho-          ten verträglich und attraktiv sind. His-
                  hen Wohn- und Lebensqualität verbun-         torisch gesehen gilt das außer für die
                  den wird. Sie soll künftig den Maßstab       innerstädtischen Kirchtürme auch für
                  für Neubauten in allen Stadtteilen           die Stadttore: Dammtor, Berliner Tor,

19 Binnenalster                                                20 Kaiser-Wilhelm-Straße, Neustadt           21 Münzviertel   22 Quartiersleben, Ottensen
22 23

B     Die gerechte Stadt
24 25 B - Die Gerechte Stadt

Die Gerechte Stadt                                                                                          Es werden außerdem mehr Menschen
                                                                                                            alleine wohnen. Haushalte mit Kindern
                                                                                                                                                       jene Bürger unterstützt werden, die in
                                                                                                                                                       diesem Umfeld aufgrund ihrer sozialen
                                                                                                            sind dagegen bereits heute in der Min-     Lage und ihrer finanziellen Möglichkei-
                                                                                                            derheit. Die bereits heute feststellbare   ten mit Problemen und Nachteilen zu
                                                                                                            Vielfalt der Lebensstile und Lebens-       kämpfen haben. Dazu zählen Ham-
                                                                                                            lagen, der individuellen Lebensziele       burgs Studentinnen, Studenten und
                                                                                                            und Wertmaßstäbe wird unter diesen         Auszubildende, aber auch zahlreiche
                                                                                                            Rahmenbedingungen voraussichtlich          andere Haushalte wie Familien und
                                                                                                            eher noch zunehmen.                        ältere Menschen mit niedrigen Einkom-
                                                                                                                                                       men sowie Menschen mit spezifischen

B
                                                                                                            Maßstab für die zukünftige Entwicklung     sozialen Problemlagen.
                          In Hamburg leben Menschen in sehr unterschiedlichen Le-                           der gerechten Stadt ist das Ziel, allen
                                                                                                            Bürgerinnen und Bürgern den Verbleib    Damit allein aber ist das Ziel einer
                          benslagen und aus verschiedenen Kulturen in einem dichten                         in ihrer Stadt und ihrem Quartier bei   gerechten Stadt nicht zu erreichen. Bei
                                                                                                            hoher Lebensqualität zu ermöglichen.    vielen Investitionen und Planungen
                          Kosmos zusammen. Die demografischen Veränderungen                                 Das gilt in besonderem Maße auch für    im Rahmen der Quartiersentwicklung
                                                                                                            Familien. Alle sollen am öffentlichen   müssen andere, wichtige Aspekte
                          werden bis 2030 dazu führen, dass die Bevölkerung vor al-                         Leben teilhaben und die Vielfalt der An-in den Fokus rücken: Wie etwa lässt
                                                                                                            gebote und Ressourcen unserer Stadt     sich der Zugang zu den vielfältigen
                          lem durch die Zuwanderung von jüngeren Bürgerinnen und                            nutzen können. Dies ist Voraussetzung   Bildungsangeboten Hamburgs derart
                                                                                                            für Toleranz und Verständnis sowie      öffnen, dass alle in der multikulturellen
                          Bürgern aus dem In- und Ausland weiter wachsen wird. Auch                         unverzichtbare Grundlage der solidari-  Stadtgesellschaft vorhandenen indi-
                                                                                                            schen Stadtgemeinschaft, die Hamburg    viduellen Kompetenzen eingebunden
                          die Zahl der Bürger im Alter über 80 Jahren und die der Pfle-                     auch künftig prägen soll. Nur in einem  werden? Die gerechte Stadt ist auch ein
                                                                                                            solchen Klima können sich neue Ideen,   Thema für die künftige Gestaltung des
                          gebedürftigen wird zunehmen.                                                      Energien und Aktivitäten entwickeln,    frei zugänglichen öffentlichen Raums.
                                                                                                            die die städtischen Lebensqualitäten    Der Straßenbereich, die öffentlichen
                                                                                                            für alle Bürgerinnen und Bürger si-     Plätze und viele andere Orte werden
                                                                                                            chern und die dazu beitragen, dass sich zunehmend intensiver genutzt. Ur-
                                                                                                            unsere Stadt künftigen Anforderungen    banes Leben und sich verändernde
                                                                                                            anpassen kann.                          Mobilitätsbedürfnisse erfordern neue
                                                                                                                                                    Konzepte und Vereinbarungen, damit
                                                                                                            Zentraler Bezugspunkt einer gerechten auch Bürgerinnen und Bürger, die
                                                                                                            Stadt ist das Grundbedürfnis aller Men- diese „Gemeinschaftsräume“ weniger
                                                                                                            schen, angemessenen und bezahlbaren aufsuchen, zu ihrem Recht kommen.
                                                                                                            Wohnraum zu finden. Angesichts des
                                                                                                            aktuell sehr dynamischen Hamburger
                                                                                                            Wohnungsmarktes mit Preissteige-
                                                                                                            rungen in vielen Stadtteilen müssen
23 Rotenhäuser Feld - Quartierspark für die       24 Wohnbauprojekt Max-B, Altona-Nord
interkulturelle Stadtgesellschaft, Wilhelmsburg
26 27 B - Die Gerechte Stadt

Bezahlbarer Wohnraum                                                                                                                     hat sich als erfolgreicher Weg etabliert,
                                                                                                                                         um verschiedenen Zielgruppen bezahl-
                                                                                                                                                                                         erfordert, dass preisgünstige Mietwoh-
                                                                                                                                                                                         nungen auch in den nachgefragten
                                                                                                                                         bares Wohnen in der kompakten Stadt             Lagen entstehen.
für alle in der Stadt                                                                                                                    zu ermöglichen. Hamburg wird diesen
                                                                                                                                         Baustein des Wohnungsbauprogramms               Um das Wohnungsangebot für breite
                                                                                                                                         in der gesamten Stadt weiter fördern.           Schichten der Bevölkerung bezahlbar
                                                                                                                                         Ebenso werden vor dem Hintergrund               zu halten, wird Hamburg weiterhin ein
                                                                                                                                         des demografischen Wandels und der              breites Instrumentarium einsetzen und
                                                                                                                                         Zielsetzung der Inklusion besondere             es neuen Entwicklungen anpassen.
                                                                                                                                         Wohnformen sowie barrierefreie Woh-             Die Stadt hat dazu ein umfangreiches
                                                                                                                                         nungen mit gezielten Förderprogram-             Wohnraumförderprogramm zu Guns-

B1
                      Hamburg will auch in Zukunft für            den Zielrahmen für die Zukunft auch                                    men unterstützt.                                ten von Haushalten mit kleinen und
                      alle Menschen offen sein und ihnen          unter Beteiligung von Mietervereinen                                                                                   mittleren Einkommen aufgelegt. Über
                      angemessenen bezahlbaren Wohnraum           gemeinsam formuliert. Ein Drittel der                                  Hamburg ist eine Mieterstadt. Rund              das stadteigene Wohnungsbauunter-
                      in der Stadt bieten. Das Hamburger          6.000 Neubauwohnungen wird als ge-                                     drei Viertel der derzeit rund 925.000           nehmen SAGA GWG wird die Stadt
                      Wohnungsbauprogramm setzt daher             förderter Wohnungsbau realisiert und                                   Wohnungen (Zensus 2011) sind Miet-              einen wichtigen Beitrag zum Woh-
                      auf langfristige Kontinuität und hohe       damit zur sozialen Mischung in vielen                                  wohnungen. In Hamburg liegen etwa               nungsneubau leisten. Darüber hinaus
                      Neubauzahlen. In fortlaufender Zusam-       Quartieren beitragen: in der HafenCity,                                30 Prozent des Wohnungsbestandes                gehören dazu der Verkauf städtischer
                      menarbeit mit den Wohnungsbauunter-         im zukünftigen Stadtviertel Mitte Altona                               in Händen von Wohnungsbauge-                    Grundstücke nach Konzeptqualität
                      nehmen verfolgt die Stadt das Ziel, in      und in den vielen einzelnen Wohnungs-        Daten: Zensus 2011        nossenschaften und des städtischen              sowie die Anpassung relevanter
                                                                                                               - Gebäude- und Woh-
                      den kommenden Jahren mindestens             bauprojekten, die im Stadtgefüge                                       Wohnungsunternehmens SAGA GWG,                  landesgesetzlicher Regelungen wie
                                                                                                               nungszählung, SAGA
                      6.000 neue Wohnungen pro Jahr bauen         entstehen werden. Neben dem Bau von          GWG, Arbeitskreis
                                                                                                                                         die mit diesem großen Angebot preis-            die Novellierung des Hamburgischen
                      zu lassen.                                  preisgünstigen kleinen Wohnungen für         Hamburger Wohnungs-       günstiger Wohnungen einen wichtigen             Wohnraumschutzgesetzes. Der Bundes-
                                                                  die zunehmende Zahl von Ein-Perso-           baugenossenschaften       Teil des Hamburger Wohnungsmarktes              gesetzgeber hat den Bundesländern
                      Mit dem Bündnis für das Wohnen in           nen-Haushalten wird auch die Schaf-          (www.wohnungsbauge-       bilden. Bei der Modernisierung und              neue Spielräume bei der Begrenzung
                                                                                                               nossenschaften-hh.de),
                      Hamburg und dem Vertrag für den             fung preisgünstiger Wohnungen für Fa-                                  energetischen Sanierung des Woh-                des Mietanstiegs gegeben. Hiervon
                                                                                                               Statistikamt Nord, Ham-
                      Wohnungsneubau mit den Bezirken             milien eine wichtige Aufgabe sein. Die       burger Mietenspiegel
                                                                                                                                         nungsbestandes ist dieses preiswerte            hat Hamburg mit der Absenkung der
                      haben sich Wohnungswirtschaft und           Förderung und aktive Unterstützung           2013, BSU, IFB-Sozial­    Marktsegment zu bewahren und zu                 Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen
                      Stadt zur Kooperation bekannt und           von Baugemeinschaften in Hamburg             wohnungsdatenbank)        schützen. Eine gute soziale Mischung            bereits Gebrauch gemacht.

                                                                                                                WOHNEN IN HAMBURG
                                                                                                                924.600     Wohnungen in Hamburg
                                                                                                                692.700     Vermietete Wohnungen
                                                                                                                130.000     Wohnungen SAGA GWG
                                                                                                                130.000     Genossenschaftswohnungen
                                                                                                                202.000     Wohnungen mit einer Nettokaltmiete bis zu 6 EUR/qm
                                                                                                                 86.600     Sozialwohnungen - Anfangsmiete Neubau 2014 (nettokalt): 1. Förderweg: 6,10 EUR/qm, 2. Förderweg: 8,20 EUR/qm
                                                                                                                   6.000    Neubauwohnungen/Jahr - Ziel Wohnungsbauprogramm - davon 2.000 gefördert mit Mietpreis- und Belegungsbindungen

25 Wohnen am Grasbrookpark               26 Weltquartier, Wilhelmsburg
28 29 B - Die Gerechte Stadt

Quartiere stärken –                                                                                                     tragende Quartiersentwicklung zu errei-
                                                                                                                        chen, die die vielfältigen Kompetenzen
                                                                                                                                                                zu stärken, den sozialen Zusammenhalt
                                                                                                                                                                zu fördern und soziale Infrastruktur
                                                                                                                        der Bewohnerinnen und Bewohner          sowie Bildungseinrichtungen quartier-
In Bildung investieren                                                                                                  aufgreift und stabilisiert.             sorientiert zu verbessern. Die privaten
                                                                                                                                                                Wohnungsunternehmen, die Eigentü-
                                                                                                                        Im Mittelpunkt der städtischen Strate-  mer und Geschäftstreibenden werden
                                                                                                                        gie zur Stärkung von Nachbarschaften    dabei unterstützt, selbst in Standorte
                                                                                                                        und Quartieren stehen dementspre-       und Nutzungen zu investieren. Auf
                                                                                                                        chend ganz unterschiedliche Gebiete.    diese Weise können sie wieder attrakti-
                                                                                                                        Ihr Fokus richtet sich zum einen auf    ve und funktionierende Quartiere mit
                                                                                                                        Gebiete in zentraleren Lagen, in denen vitalen Zentren des Handels und des

B2
     Gute Nachbarschaften sind und bleiben        – also preisgebundenem Wohnraum                                       das Wachstum der Stadt zunehmende       öffentlichen Stadtteillebens schaffen.
     ein wichtiger Grundpfeiler für den           – ausweiten. Die Quartiere, in denen                                  Veränderungsdynamik erzeugt. Hier gilt Die Beteiligung der Bewohnerinnen
     sozialen Zusammenhalt und die Le-            soziale Entmischung und Polarisierung                                 es, die sich vollziehenden Entwicklun-  und Bewohner ist eine Säule dieses
     bensqualität der Stadtgesellschaft. Sie      gravierende Ausmaße annehmen und                                      gen behutsam zu nutzen, um private      Entwicklungsprozesses.
     brauchen Zeit zum Wachsen, förderli-         die sozialen Aufstiegs- und Teilhabe-                                 Investitionen zugunsten eines ge-
     che Rahmenbedingungen und Unter-             chancen ganzer Bevölkerungsgruppen                                    wünschten Milieuwandels zu unterstüt- Jede zehnte Hamburgerin und jeder
     stützung. Die Stadt will sozial gemisch-     in Frage stehen, sollen auch künftig                                  zen, neuen Wohnraum zu schaffen und zehnte Hamburger lebt in Großsiedlun-
     te Quartiere mit guter Infrastruktur und     mit dem Rahmenprogramm Integrierte                                    lokale Ökonomien zu stärken. Zugleich gen der 1960er und 1970er Jahre, etwa
     stabilen Nachbarschaften. Besondere          Stadtteilentwicklung (RISE) stabilisiert                              soll die angestammte Gebietsbevölke-    im Osdorfer Born oder in Kirchdorf-
     Potenziale bieten die Stadtteile in          werden. Damit ist es möglich, die not-                                rung nicht verdrängt werden.            Süd. Der Wohnraum in diesen Sied-
     Innenstadtnähe, weil sie attraktiv und       wendigen Maßnahmen im Sinne einer                                                                             lungen ist ganz überwiegend preislich
     gut erschlossen sind. Ihre Aufwertung        integrierten Förderung zu bündeln                                     Zum anderen richtet sich der Blick auf  gebunden und für die wachsende Stadt
     und Stabilisierung soll ohne Verdrän-        und die Lebensqualität, Entwicklungs-                                 die Quartiere, die von privaten Inves-  unverzichtbar. Die Verbesserung der
     gungsprozesse erreicht werden. Dazu          perspektiven und sozialen Chancen                                     toren weniger berücksichtigt werden.    Entwicklungsperspektiven der Bewoh-
     wird die Stadt die rechtlichen Möglich-      der Anwohnerinnen und Anwohner                                        Dort werden mit der Inte­grierten       nerinnen und Bewohner in diesen
     keiten (z.B. Soziale Erhaltungsverord-       zu verbessern. Die Programme sollen                                   Stadtteilentwicklung vielfältige An-    Quartieren stellt eine dauerhafte Her-
     nung, Mietrecht) ausschöpfen und             dabei räumlich und zeitlich fokussiert                                strengungen unternommen, um die         ausforderung für eine Integrierte Stadt-
     die Förderung von Sozialwohnungen            eingesetzt werden, um eine nachhaltig                                 gesellschaftliche Teilhabe der Menschen entwicklung dar. Eine gute Infrastruktur

                          27 Bürgerhaus Bornheide, Osdorf                                      28 Inselpark, Wilhelmsburg                   29 Bildungszentrum Tor zur Welt, Wilhelmsburg
30 31 B - Die Gerechte Stadt

                          und Verkehrsanbindung, neue Impulse           Schulen. Die Stadt hat im Rahmen der
                          für Nutzungsmischung und Arbeitsstät-         IBA mit dem neuen Bildungsstandort
                          ten, gepflegte öffentliche und private        „Tor zur Welt“ auf der Elbinsel ebenso
                          Freiräume sowie Sport- und Freizeit-          wie beispielsweise mit dem Bildungs-
                          angebote sind wichtige Rahmenbedin-           und Gemeinschaftszentrum Süderelbe
                          gungen dafür, dieses Ziel zu erreichen.       in Harburg entsprechende „Best-Practi-
                          Dafür werden sowohl öffentliche als           ce-Projekte“ realisiert. Am Osdorfer
                          auch private Investitionen benötigt.          Born, in Steilshoop, in der Mitte Altona
                                                                        und an vielen anderen Standorten
                          Ein attraktives Angebot an Bildungsin­        werden künftig weitere zukunftsfähige
                          frastruktur wird künftig von wachsen-         Bildungseinrichtungen folgen.
                          der Bedeutung für alle Quartiere sein.
                          Es muss architektonisch hochwertig
                          und prägnant sein, Zeichen setzen, Of-
                          fenheit für alle demonstrieren und den
                          Anspruch auf Inklusion aller Menschen
                          erfüllen – aus unterschiedlichen Kultu-
                          ren, Religionen und Altersgruppen, mit
                          ihren jeweiligen Kompetenzen, aber
                          auch ihren Handicaps.

                          Bildungs- und Gemeinschaftseinrich-
                          tungen sind das soziale und kulturelle
                          Kapital der Stadt. Sie gehören als
                          wichtiger Ort der Kommunikation und
                          Begegnung in die Mitte der Quartiere.
                          Dies kann nur gelingen, wenn sich die
                          Schulen mehr ihrem Stadtteil öffnen –
                          und die Stadtteile gleichermaßen ihren

                                                                                                                         Fördergebiete

                                                                                                                         Gebiete sozialer Erhaltungsverordnung (in Kraft / in Aufstellung)

30 Kletterbunker im Flora-Park, Schanzenviertel   31 Community Center Barmbek Basch                                  32 Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)
32 33 B - Die Gerechte Stadt

Mehr Lebensqualität                                                                                                               Nutzungsmixes aus Läden, Gastrono-
                                                                                                                                  mie, Straßencafés, Dienstleistungen
                                                                                                                                                                             Die Business Improvement Districts
                                                                                                                                                                             für Geschäftsbereiche (BID) und die
                                                                                                                                  und kulturellen Angeboten daher ein        Housing Improvement Districts (HID)
im Öffentlichen Raum                                                                                                              zentrales Ziel der Stadtentwicklung. In
                                                                                                                                  Neubauprojekten wird diesem Aspekt
                                                                                                                                                                             für die Aufwertung von Wohnquartieren
                                                                                                                                                                             sind beispielgebende Modelle dafür,
                                                                                                                                  ebenso hohe Aufmerksamkeit gewid-          wie die Gestaltung des öffentlichen
                                                                                                                                  met, wie sich in der HafenCity ebenso      Raums als eine kontinuierliche Gemein-
                                                                                                                                  zeigt wie in anderen Projekten in der      schaftsaufgabe verstanden werden
                                                                                                                                  Inneren Stadt.                             kann.

                                                                                                                                  Hamburg wird die öffentlichen Räume

B3
                         In der kompakter werdenden Stadt           als grüne Oasen sowie die Wege an                             als substantiellen Teil einer demokra-
                         werden öffentliche Räume für den           Elbe, Alster und den vielen anderen                           tischen Stadtkultur zugänglich und
                         Lebensalltag der Bürgerinnen und           Wasserläufen. Besondere Herausfor-                            erlebbar halten. Die Stadt wird einen
                         Bürger wichtiger und müssen in ihrer       derungen stellen sich bei der künftigen                       fürsorglichen Umgang mit dem öffent-
                         Gestaltung neuen Nutzungsansprüchen Gestaltung des Straßenraums, der so-                                 lichen Raum fördern, Sicherheit und
                         Rechnung tragen. Mehr Menschen             wohl Aufenthaltsqualität als auch Raum                        Barrierefreiheit gewährleisten sowie für
                         halten sich gern in öffentlichen Räumen für sich wandelnde Mobilitätsformen                              dessen Pflege und Sauberkeit sorgen.
                         auf. Sie schätzen diese als urbane Büh- bieten soll. Dort gilt es den vielfältigen                       Von qualitativ hochwertigen öffent-
                         ne der Stadtgesellschaft, die Stadtkul-    Interessen der Stadtbevölkerung – jung                        lichen Räumen profitieren alle. Um
                         tur vermittelt und Identität stiftet. Auch oder alt, schnell oder langsam, Fußgän-                       dieses zu schaffen, sollen in Zukunft
                         sportliche Aktivitäten verlagern sich in   ger, Fahrrad- oder Autofahrer – glei-                         öffentliche und private Investitionen in
                         vielfältigen Formen in den öffentlichen chermaßen gerecht zu werden.                                     synergetischer Weise zusammenwir-
                         Raum.                                                                                                    ken.
                                                                    Der öffentliche Raum lebt von der Viel-
                         Zu diesen begehrten Zonen zählen die       falt der Nutzungen, besonders in den
                         prominenten Plätze der Innenstadt und Erdgeschosszonen der angrenzenden
                         die zahlreichen Quartiersplätze in den     Gebäude. Für gewachsene Geschäfts-
                         einzelnen Stadtteilen, die Parkanlagen     lagen und Quartiere ist der Erhalt des

33 Osterstraße, Eimsbüttel                    34 BID Opernboulevard                                             35 Alsterwiesen                        36 HafenCity
34 35

c     Grüne und
      Umweltgerechte
      Stadt
36 37 C - Grüne und umweltgerechte Stadt

Grüne und                                                                                   Auch wenn die Zahl der Menschen
                                                                                            und Arbeitsplätze in Hamburg wei-
                                                                                                                                       Die Energiewende und die Verbesse-
                                                                                                                                       rung der Umweltqualität müssen mit
                                                                                            ter wachsen wird, soll dies nicht zu       dem Erhalt von industriellen Arbeits-
umweltgerechte Stadt                                                                        Lasten der Umweltqualität geschehen.
                                                                                            Biodiversität, Stadtnatur und Stadtgrün
                                                                                                                                       plätzen und der Schaffung von neuen
                                                                                                                                       Stellen in Einklang stehen.
                                                                                            sollen weiterentwickelt und gefördert,
                                                                                            die Energiewende und der Natur- und        Durch neue Mobilitätskonzepte und
                                                                                            Klimaschutz vorangebracht werden. Die      einen möglichst umweltverträglichen
                                                                                            Mobilität der Stadtbewohnerinnen und       Ausbau der Verkehrsinfrastruktur soll
                                                                                            Stadtbewohner und die Wirtschaftsver-      der Anteil der umweltfreundlichen

c
                                                                                            kehre müssen nachhaltiger gestaltet        Verkehrsträger und Fortbewegungsar-
    Hamburg ist und bleibt eine grüne Metropole am Wasser.                                  werden.                                    ten weiter erhöht und ein intermodales
                                                                                                                                       Verkehrsverhalten der Bürger geför-
    Den bereits erreichten hohen Umweltqualitätsstandard unse-                              In einer großen, kompakter werden-         dert werden. Das bietet zugleich die
                                                                                            den Stadt wie Hamburg kann dies nur        Chance, Emissionen zu senken und die
    rer Stadt gilt es auch in Zukunft zu bewahren, weiterzuentwi-                           gelingen, wenn sich Umweltbewusst-         Lebensqualität der Stadtbewohnerin-
                                                                                            sein und soziale Solidarität im Einklang   nen und Stadtbewohner zu verbessern.
    ckeln und als Ansporn für die anstehenden Herausforderun-                               entwickeln. Es gilt Lösungen zu finden,    In diesen Zusammenhang gehört auch
                                                                                            die die ökologischen Ziele mit der sozi-   ein Verkehrsmanagement, das für die
    gen zu verstehen.                                                                       alen und ökonomischen Verantwortung        Pendler- und Güterverkehre umweltver-
                                                                                            im Sinne einer nachhaltigen Stadtent-      trägliche Lösungen schafft.
                                                                                            wicklung ausbalancieren: Energetische
                                                                                            Modernisierungsmaßnahmen im
                                                                                            Wohnungsbestand und energetische
                                                                                            Quartierskonzepte müssen im Blick
                                                                                            behalten, dass das Wohnen für alle
                                                                                            Bürgerinnen und Bürger in Hamburg
                                                                                            bezahlbar bleibt.

                   37 Alster                                          38 Eppendorfer Park                        39 Radverkehr
38 39 C - Grüne und umweltgerechte Stadt

Umweltqualität bedeutet                                                                                       als Transportmittel, am großen Interes-
                                                                                                              se für Projekte des autoarmen Woh-
                                                                                                                                                            fung beitragen, sollen auch künftig die
                                                                                                                                                            Lebensqualität verbessern. Die erfolg-
                                                                                                              nens und am beachtlichen Zuspruch für         reiche Umweltpartnerschaft mit den
Lebensqualität                                                                                                Initiativen wie „Hamburg räumt auf“.
                                                                                                              Auf diese Bereitschaft und dieses En-
                                                                                                                                                            Hamburger Industrie- und Gewerbebe-
                                                                                                                                                            trieben wird aktiv weiter befördert. Das
                                                                                                              gagement bauen wir zugunsten einer            Abfallrecycling der Siedlungsabfälle
                                                                                                              hohen Umweltqualität für alle.                wird auf zwei Drittel erhöht.

                                                                                                              Weltweit stehen Städte vor der He-            Die Trinkwasserqualität wird durch
                                                                                                              rausforderung, umweltfreundliche              Wasserschutzgebiete und weitere
                                                                                                              Produkte und Technologien in ihren            Abkommen mit unseren Nachbarn

C1
     Hamburg hat einen innerstädtischen           gilt es, an diese Leistung anzuknüpfen.                     Alltag zu integrieren, die heute bereits      sichergestellt, während die Güte der
     Flughafen, einen Seehafen mitten in          Der technische und wissenschaftli-                          bekannt sind. Das Spektrum reicht vom         Hamburger Gewässer durch vielfältige
     der Stadt, eine Reihe großflächiger          che Fortschritt muss genutzt werden,                        Windkraftwerk bis hin zur Versorgung          Maßnahmen gesteigert wird. Das Ba-
     Industriestandorte und ist ein bedeu-        um Lebensqualität in der Zukunft zu                         mit Bio-Lebensmitteln aus regionalem          den in der Elbe soll an weiteren Stellen
     tender nordeuropäischer Transitraum          sichern und zu verbessern.                                  Anbau. In Hamburg gehören dazu                möglich werden!
     und Verkehrsknotenpunkt.                                                                                 die Einführung der Landstromversor-
                                                  Die Anwendung von Innovationen                              gung für Schiffe im Hafen sowie die           Hamburg stellt sich der Aufgabe, eine
     Schon heute brauchen mehr als 1,7            auf lokaler Ebene ist ebenso wichtig                        Förderung umweltschonender An-                spürbar leisere Stadt zu werden. „Stil-
     Millionen Hamburgerinnen und Ham-            wie eine umweltbewusst handelnde                            triebstechnologien insbesondere im            le“ Orte kommen der Lebensqualität
     burger, 320.000 Einpendlerinnen und          Stadtgesellschaft. Städte bieten dabei                      Straßenverkehr und in der Strom- und          zugute, weshalb sich dieses Thema
     Einpendler sowie rund 90.000 Unter-          optimale Laborbedingungen für neue                          Wärmeerzeugung. Hamburg hat eine              auch in den Quartiers-Entwicklungs-
     nehmen täglich Strom, Wärme und              Experimente. Die Bewohnerinnen und                          stadtnahe Landwirtschaft, die enge            konzepten wiederfinden soll. Gleicher-
     Transport. Wirtschaft, Politik, Bürger,      Bewohner zeigen eine große Bereit-                          Verknüpfungen zwischen Produzenten            maßen gilt das Ziel, die Luftqualität der
     Verbände und Versorgungsunterneh-            schaft zu umweltfreundlichem Verhal-                        und Verbrauchern ermöglicht. Initiati-        Stadt vor allem durch verkehrsbezoge-
     men haben in der Vergangenheit große         ten und wirken gern an entsprechen-                         ven, die eine nachhaltige Versorgung          ne Maßnahmen zu verbessern.
     Anstrengungen vollbracht, um die Be-         den Angeboten mit. Das zeigt sich etwa                      der Stadtbewohnerinnen und Stadt-
     lastungen für die Umwelt und die Men-        bei der Nutzung von Carsharing-Ange-                        bewohner sichern, Natur erfahrbar
     schen zu reduzieren. Mit Blick auf 2030      boten, an der Beliebtheit des Fahrrads                      machen und zur regionalen Wertschöp-

                         40 S-Bahn-Haltestelle Wilhelmsburg                                   41 Altes Land                        42 Stadtnahe Landwirtschaft, Vier- und Marschlande
40 41 C - Grüne und umweltgerechte Stadt

Mobilität – Vom Besitzen                                                                                                           Für diese langfristige Aufgabe ist es
                                                                                                                                   erforderlich, das Schnellbahnsystem
                                                                                                                                                                                                    Der Ausbau unterschiedlicher Carsha-
                                                                                                                                                                                                    ring-Modelle ist der Schlüssel zum
                                                                                                                                   auszubauen. In diesem Jahrzehnt                                  Paradigmenwechsel vom Besitzen zum
zum Benutzen                                                                                                                       gehören dazu die Verlängerung der U4
                                                                                                                                   zu den Elbbrücken, der Ausbau der S4
                                                                                                                                                                                                    Benutzen: Computer-Systeme und
                                                                                                                                                                                                    Elektro-Mobilität machen es möglich,
                                                                                                                                   nach Ahrensburg, der S 21 in Richtung                            kundenfreundliche Benutzung sowie
                                                                                                                                   Kaltenkirchen und der Bau der neuen S-                           lärm- und emissionsarme Nutzung
                                                                                                                                   Bahn-Stationen an den Elbbrücken und                             sicherzustellen. Der Schlüsselkon-
                                                                                                                                   in Ottensen. Auch sollen alle Schnell-                           flikt im Städtebau des vergangenen
                                                                                                                                   bahnstationen der Stadt barrierefrei                             Jahrhunderts – der Kampf zwischen
                                                                                                                                   ausgebaut werden.                                                der autogerechten und der urbanen

c2
                          Wir leben in einer zunehmend mobilen      ten geeignete und umweltfreundlichste                                                                                           Stadt – steht damit vor seinem Ende.
                          Gesellschaft, aber die Verhaltensweisen   Verkehrsmittel bereitstehen – und zwar                         In den zwanziger und dreißiger Jahren                            Die Stadt der Zukunft wird lebenswert
                          ändern sich. Die Bedeutung des Autos      in akzeptanzfähiger Entfernung. Von                            muss die nächste Stufe des Ausbaus                               und mobil zugleich sein. Mit innovati-
                          als gesellschaftliches Statussymbol       großer Bedeutung ist daher der Ausbau                          des Schnellbahnsystems feststehen.                               ven Konzepten für den fließenden und
                          sinkt, während der Wunsch nach flexib-    flexibler und attraktiver Kombinations-                        Hamburg darf nicht hinter vergleichbare                          ruhenden Verkehr, insbesondere in der
                          len, bequemen und umweltfreundlichen      möglichkeiten von Bussen, Bahnen,                              Metropolen, die ihre Metro erheblich                             dicht bebauten Stadt, eröffnen sich neue
                          Mobilitätsformen und Verkehrsmitteln      Fähren, Fahrrädern, Carsharing-Angebo-                         ausbauen, zurückfallen. Wir planen des-                          Chancen, mehr Aufenthaltsqualität im
                          zunimmt. Dies zeigt sich in der erkenn-   ten und Autos mit umweltfreundlichen                           halb auch eine neue U-Bahn-Linie (U5),                           Straßenraum zu schaffen.
                          bar wachsenden Beliebtheit für das        Antriebstechnologien. Mehr Kapazitäten                         neue Stationen und eine Erweiterung
                          Zu-Fuß-Gehen, das Radfahren und die       im Bussystem können durch schneller                            der U-Bahn in Richtung Horner Geest.                             Hamburg wird die Mobilitätskonzepte
                          Benutzung von Pedelecs. Diese Trends      vorankommende umweltfreundliche                                Darüber hinaus gibt es Mobilitätsbedar-                          und Erfahrungen anderer europäischer
                          müssen zum Ausgangspunkt einer            Busse erreicht werden. Spätestens von                          fe, für die das Auto verfügbar bleiben                           Metropolen, wie zum Beispiel Kopenha-
                          zukunftsorientierten Verkehrspolitik      2020 an sollen nur noch Busse ohne                             muß. In einer eng vernetzten Metropol-                           gen, aufgreifen. Dabei wird die Stadt für
                          gemacht werden. Dazu trägt der Ausbau     Emissionen angeschafft werden. An                              region braucht es passende Angebote                              sie Sinnvolles übernehmen beziehungs-
                          von StadtRad und Radwegen bei, die        Mobilitätsservicepunkten sollen die un-                        für die vielen Pendlerinnen und Pendler                          weise weiterentwickeln und sich mit an
                          auch auf der Fahrbahn geführt werden.     terschiedlichen Verkehrsmittel räumlich                        und ein gutes Park+Ride-Angebot in der                           Hamburg angepassten Maßnahmen
                          Für jeden Mobilitätsbedarf muss in der    miteinander verknüpft werden, um das                           Äußeren Stadt und im Umland.                                     dem Wettbewerb der Metropolen um
                          Stadt jederzeit das individuell am bes-   eigene Auto überflüssig zu machen.                                                                                              eine hohe Lebensqualität stellen.

                                                                                                                                                                Pkw-Mitfahrer

                                                                                                                                                                                Pkw-Fahrer
                                                                                                                                                      Fahrrad
                                                                                                                                             zu Fuß

                                                                                                                                                                                             ÖPNV
                                                                                                                          Hamburg 2002       25        9 13                     34           19     Hauptverkehrsmittel von Bewohnern unter-
                                                                                                                          Hamburg 2008        28        12 11                    31          18     schiedlicher Lagen im Hamburger Stadtgebiet
                                                                                                                                                                                                    und Umland
                                                                                                                                                                                                    Angaben der Wege in Prozent (eigene
                                                                                                                              Kerngebiet       33    13 9                        26          19
                                                                                                                                                                                                    Darstellung auf Basis der Studie „Mobilität in
                                                                                                                         übrige Stadtteile   24   12 13                         34           17     Deutschland“ 2008, im Auftrag des BMVBS)
43 switchh Punkt Berliner Tor                 44 StadtRad Hamburg                                                        45 Hauptverkehrsmittel in Hamburg und Umland
42 43 C - Grüne und umweltgerechte Stadt

Natur in der Stadt                                                                                                   mes, Renaturierungsmaßnahmen und
                                                                                                                     Fischtreppen machen Flüsse und Bäche
                                                                                                                                                             Wechsel zu erleben. Die knapper wer-
                                                                                                                                                             denden städtischen Freiflächen – gleich
                                                                                                                     für Tier - und Pflanzenarten passierbar.ob in privater oder öffentlicher Obhut
entwickeln                                                                                                           Diese wichtigen Strukturen gilt es zu
                                                                                                                     schützen und zu entwickeln. Mit den
                                                                                                                                                             – müssen künftig viele Funktionen
                                                                                                                                                             parallel erfüllen, während sie zugleich
                                                                                                                     vom Zentrum der Stadt ausgehenden       qualitativ aufgewertet werden sollen.
                                                                                                                     Landschaftsachsen sind in Hamburg       Dabei darf und soll Natur in der Stadt
                                                                                                                     gute Voraussetzungen gegeben, durch     auch ihren „wilden“ Charakter zeigen.
                                                                                                                     zusammenhängende, grüngeprägte          Das führt zu einer hohen Biodiversi-
                                                                                                                     Freiräume aus der Inneren Stadt bis     tät und kommt der Stadtgesellschaft
                                                                                                                     zum Stadtrand zu gelangen. Die Aus-     zugute, der ein vielfältiges Naturerleb-

c3
     Hamburgs Lage an der Elbe ist einzig-     sche Metropole große und alte Kultur-                                 gestaltung und qualitative Entwicklung  nis geboten werden soll. Daraus folgt
     artig. Die damit verbundenen topogra-     landschaften in nächster Nähe zur dicht                               dieser Achsen und Grünen Ringe wird     auch, die Qualitäten neuer ästhetischer
     phischen Gegebenheiten – die Stadt in     besiedelten Stadt. Die Umsetzung des                                  verstärkt vorangetrieben. Der aktu-     Parkbilder wertzuschätzen. Um das Ziel
     der Marsch und auf der Geest – haben      Biotopverbunds trägt zur Sicherung                                    ell im Zuge der igs 2013 geschaffene    urbanen Naturschutzes zu erreichen,
     dazu geführt, dass auch heute noch        der natürlichen Vielfalt, auch unter den                              attraktive Inselpark in Wilhelmsburg    sollen auch in Hamburg vermehrt Flä-
     sehr hochwertige und vielfältige Natur­   Bedingungen des Klimawandels, bei.                                    ist ein weiterer wichtiger Baustein in  chen an natürliche Abläufe angepasst
     räume innerhalb des Stadtgebietes                                                                               diesem Netz.                            gepflegt und mehr Ausgleichsmaßnah-
     liegen. Hamburg will die internatio-      Die Natur- und Landschaftsräume mit                                                                           men für Bauprojekte in der kompakten
     nale Verpflichtung zur Erhaltung der      hoher Biodiversität sind gleichermaßen                                An vielen Orten der Stadt eröffnen sich Stadt ermöglicht werden. Die erfolg-
     Biodiversität mit Leben füllen. Die       Teil der erholungs- und bildungsorien-                                noch weitere Chancen, dieses sehr       reiche Kampagne „Mein Baum – mei-
     Zentren der Artenvielfalt liegen in den   tierten Erlebnisräume für die Stadtge-                                vielfältige grüne Netzwerk qualitativ   ne Stadt“ zeigt, dass die Hamburger
     Naturschutzgebieten, die rund neun        sellschaft. Dynamik und Wachstum der                                  zu verbessern und als Bereicherung      Bevölkerung im hohen Maße bereit ist,
     Prozent des Stadtgebietes umfassen.       gebauten Stadt mit einer hohen Quali-                                 für den Stadtraum weiterzuentwickeln    sich für die Natur in ihrer Stadt zu en-
     Im Vergleich der Bundesländer liegt       tät von Naturlandschaften und land-                                   – auch in den gewerblich genutzten      gagieren und einen wichtigen Beitrag
     Hamburg bei der Ausweisung von            schaftlich geprägten Erholungsräumen                                  Gebieten und im Hafen. Mit einer        zur Ergänzung des alten Baumbestands
     Flächen dieser Schutzkategorie schon      in eine gute Balance zu bringen, bleibt                               wachsenden urbanen Dichte steigt auch zu leisten.
     heute weit vorne.                         Ziel und Anspruch für die künftige                                    der Wunsch vieler Bewohnerinnen und
                                               Entwicklung. Für die urban geprägten                                  Bewohner, Natur und jahreszeitlichen
     Einige der vorhandenen Gebiete wie        Freiräume gibt es die besondere Her-
     das an der Elbe gelegene Heuckenlock      ausforderung, ästhetische, stadtökolo-
     mit seinem tidegeprägten Auenwald         gische und nutzerorientierte Ansprüche
     sind im internationalen Vergleich         integriert umzusetzen. Die Verknüpfung
     einzigartig und Teil des europäischen     von Grünflächen in Hamburgs Grü-
     Schutzgebietssystems Natura 2000.         nem Netz macht die Stadt durchlässig
     Mit den Vier- und Marschlanden, der       für Mensch und Natur. Durchgrünte
     Süderelbemarsch im Alten Land und         Wegeverbindungen und Wanderwege
     den Feldmarken nördlich der Elbe hat      schaffen ökologisch wertvolle Verbin-
     Hamburg wie keine andere europäi-         dungen innerhalb des städtischen Rau-
                                                                                            46 Grüner Hof, Falkenried Terrassen           47 Volkspark                            48 Grünes Netz Hamburg
44 45 C - Grüne und umweltgerechte Stadt

Die Stadt stellt sich                                                                                            tungen. Damit ist die Stadt bestens
                                                                                                                 aufgestellt und kann ihren Handlungs-
                                                                                                                                                             Im „Strukturplan Regenwasser 2030“
                                                                                                                                                             (RISA) werden Handlungsempfeh-
                                                                                                                 spielraum nachhaltig nutzen.                lungen aufgezeigt. Schon heute ist es
dem Klimawandel                                                                                                  In Norddeutschland erfordert das
                                                                                                                                                             wichtig, Bereiche, die bei Starkrege-
                                                                                                                                                             nereignissen überflutungsgefährdet
                                                                                                                 Element Wasser im Klimawandel               sind, von Bebauung freizuhalten.
                                                                                                                 besondere Aufmerksamkeit. Über die          Resilienz heißt das neue Schlagwort.
                                                                                                                 tidegeprägte Elbe ist Hamburg unmit-        Es bedeutet, Städte widerstandsfähiger
                                                                                                                 telbar mit dem Meer verbunden. Ein          und robuster gegen Klimaereignisse
                                                                                                                 steigender Meeresspiegel, die Trichter-     zu machen, um Menschen, Tiere und
                                                                                                                 wirkung der Elbe und höhere Sturm-          Pflanzen zu schützen. Beispiele hierfür

c4
     Global gesehen besteht kein Zwei-        schöpfung – aber auch die Chance,                                  fluten stellen hohe Anforderungen an        sind die Sicherung von kühlenden Kalt-
     fel, dass sich das Klima auf unserem     Umweltqualität in der Stadt zu sichern                             die Sicherung des Deichsystems, das         luftschneisen gegen sommerliche Hitze
     Planeten wandelt, auch wenn noch         und auf diese Weise hochwertige Le-                                die großen in der Marsch gelegenen          oder neue Formen der Wasserspeiche-
     viele Fragen zu den konkreten lokalen    bensräume zu erhalten.                                             Gebiete der Stadt vor Wassereinbruch        rung für Trockenphasen. Investitionen
     Konsequenzen offen sind. Durch ihre                                                                         schützt. Auch aus leidvoller Erfahrung      sollen dabei auch die Möglichkeiten
     kompakten Strukturen bieten Städte als   Um die erforderliche Reduzierung der                               steht das Thema Hochwasserschutz in         berücksichtigen, öffentlichen Räumen
     Siedlungsform die Möglichkeit, wich-     CO2-Emissionen zu erreichen, werden                                Hamburg ganz oben auf der Agenda.           neue Aufenthaltsqualitäten zu geben.
     tige Lösungsansätze zum Klimaschutz      spürbare Anstrengungen in zahlreichen                              Aus den gleichen Gründen verfügt die        Regen kann beispielsweise in temporär
     und zur Anpassung an den Klimawan-       Handlungsfeldern unternommen. Dazu                                 Stadt über eine hohe Wissens- und           gefüllten Wasserbecken zurückgehal-
     del zu entwickeln. Ihre Stärke liegt     gehören die Bereiche Energie und                                   Handlungskompetenz in diesem Be-            ten werden, über offene Zuleitungen
     darin, einer Vielzahl von Bürgerinnen    Energieversorgung, Industrie, Gewerbe                              reich, die es zu nutzen gilt. Der notwen-   in die bereits vorhandenen Gewässer
     und Bürgern auf flächen- und ressour-    und Hafen, Gebäude, Mobilität und Ver-                             dige Sturmflutschutz soll in Hamburg,       abgeleitet werden, auf grünen Dächern
     censchonende Weise qualitativ hoch-      kehr, Konsum und Entsorgung, Stadt-                                wo immer möglich, als ein Element des       versickern oder durch die Entsiegelung
     wertige Lebensräume mit vielfältigen     entwicklung sowie Bildung, Forschung                               Öffentlichen Raumes gestaltet werden.       in einigen Quartieren besser abfließen.
     Nutzungsmöglichkeiten zu bieten.         und Wissenschaft. Alle diese Anstren-                              Wie das geht, zeigt sich beispielhaft       Hier ist noch vieles machbar.
                                              gungen zusammen dienen dem Ziel,                                   bereits heute an der neuen Hochwas-
     Hamburg hat das Ziel, seinen Beitrag     langfristig und stufenweise eine kli-                              serschutzanlage am Baumwall.
     zu den nationalen und internationalen    mafreundliche Stadt zu werden – ganz
     Klimaschutzzielen zu erbringen und in    so, wie im Masterplan Klimaschutz
     Kooperation mit vielen Akteuren alle     dargestellt. Dabei kooperiert Hamburg
     aus heutiger Sicht dafür notwendigen     eng mit seinen Partnern: den anderen
     Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen.        norddeutschen Ländern beim Ausbau
     Der Aktionsplan zur Anpassung an den     der regenerativen Energien, mit dem
     Klimawandel zeigt konkrete Maßnah-       stadteigenen Unternehmen Hamburg
     men auf. Technischer Umweltschutz        Energie und den andere großen Ener-
     und Elektromobilität bieten Hamburg      gieversorgern sowie den Unternehmen
     die Möglichkeit für wirtschaftliches     aus der Branche der Erneuerbaren
     Wachstum und ökonomische Wert-           Energien und den Forschungseinrich-
                                                                                         49 Hochwasser in der HafenCity               50 Uferpromenade am Baumwall
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