AKTUELL Das Informationsmagazin Wissen, wie Wasser Waren bewegt! - Ausgabe 1-2018 - ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion ...
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C. Steinweg Hamburg TERMINAL OPERATIONS IN THE PORT OF HAMBURG Multipurpose terminal é Heavy lift capacities up to 280 t é 184,000 m² ISPS secured operational space é 100,000 m² covered warehouse space é 40,000 m² additional area under construction é Fully ISPS & AEO certified é Project handling, container operation & warehousing é Management System Certification ISO 9001 = ISO 14001 é Storage compliant with LME, ICE Futures U.S. é & ICE Futures Europe/NYBOT Contact C. Steinweg ( Süd-West Terminal ) GmbH & Co. KG Am Kamerunkai 5 D-20457 Hamburg Tel.: +49 40 789 50 0 Fax: +49 40 789 50 193 E-mail: hamburg@de.steinweg.com www.hamburg.steinweg.com
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Foto: Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH die EU Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat 2018 zum „Year of Multimodality“ erklärt. Zu den politischen Initiativen in diesem Jahr zählt Frau Bulc auch die Unterstützung multi- modaler Infrastruktur und Innovationen, sowohl in physischer als auch digitaler Hinsicht. Den Binnen- und Seehäfen kommt in der multimodalen Transportkette die zentrale Rolle zu. Sie sind multimodale Infrastruktur. Heute sind Häfen weit mehr als reine Umschlagsplätze, sondern vielmehr Logistikzentren und Orte der Wertschöpfung mit einer enormen Beschäftigungswirkung, welche nicht nur rein auf die unmittelbar in den Häfen Beschäf- tigten betrachtet werden darf. Sie muss auch über die umliegen- de Wirtschaft und Industrie definiert werden, die die Häfen als Tor zur Welt brauchen. Daher ist die Infrastruktur in den Häfen, aber auch deren Anbindung von erheblicher Bedeutung. Häfen machen die Wege kurz und entlasten Infrastruktur, vor allem auf der Strecke. Das Transportaufkommen im Güterverkehr wird Franz Josef Reindl weiter steigen. Dies kann nur mit starken See- und Binnenhäfen bewältigt werden. Diese müssen deshalb die Möglichkeit haben, sich weiter ent- wickeln zu können, insbesondere mit Blick auf Flächenkapazitäten. Kommunale Bestrebungen wie Wohnen am Wasser, aber auch Evaluierungen der EU-Kom- mission selbst wie die Wasserrichtlinie dürfen nicht zu Lasten der Entwicklung der Häfen gehen, sonst wird die Bewältigung des Wachstums im Güterverkehr und auch das Ziel einer stark emissionsreduzierten Logistik unmöglich werden, denn dafür sind Schiff und Schiene und die Schnittstelle Hafen unverzichtbar. Mit dem Thema „Schnittstelle Hafen“ beschäftigt sich daher das Top-Thema dieser Ausgabe des spc AKTUELL. Vielleicht liegt auch in Ihrer Nähe ein Hafen, ̃ dessen Leistungsangebot Ihnen nicht voll umfänglich bekannt ist. Fragen Sie z. B das spc-Team, als gute Schnittstelle zu den Häfen, dort werden Sie zu den richtigen Informationen und Ansprechpartnern geleitet. Dies gilt natürlich auch für Anregungen zur Ausrichtung des Hafens, sollte er Ihrem Anforderungsprofil nicht entsprechen. Darüber hinaus lernen Sie in dieser Ausgabe die neue Kollegin im spc etwas näher kennen. Schön, dass das spc-Team ab April mit Theresa Klein wieder in Komplettbesetzung arbeiten kann. Was sich hinter dem EMMA-Projekt der EU verbirgt, an dem das spc als assoziierter Partner beteiligt ist, können Sie in dieser Ausgabe erfahren. Es wird viel gebaut in Deutschland, auch dank einer guten Haushaltslage und gesteigerten Investitionen in die Verkehrsinfrastruk- tur. Eine Fahrt über die Autobahnen ist ein guter Indikator für die gesteigerte Bautätigkeit. Unmengen von Bodenaushub fallen dabei an. Dass dieser nicht auf der Straße transportiert werden muss, zeigt ein Verlagerungsprojekt auf, das vom spc unterstützt wurde. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Die ADAC Staubilanz zeigt auch wieder auf, dass hier Fluch und Segen sehr dicht beieinander liegen. Es lohnt sich, ins Heft zu schauen und weiterhin im Interesse des Gemeinwohls für Häfen, Schifffahrt und Schiene zu kämpfen. Franz Josef Reindl Geschäftsführer Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH Geschäftsführer Landesbetrieb Landeseigene Anlagen an Wasserstraßen Präsidiumsmitglied Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) spc Beiratsmitglied www.shortseashipping.de 3
Inhalt Intern Spezial 6 spc-Team: Herzlich Willkommen 20 ADAC-Staubilanz 2017 Theresa Klein 22 Verlagerungsprojekt Geiger Logistik 7 ShortSeaShipping Days 2018 Marktplatz 8 spc-Wegweiser durch die Branchennews Foto: HHM / Breitenbach Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch 24 EMMA Projekt Termine 26 Länderkonferenz Rhein 27 spc-Fahrplan: Überblick über die wichtigsten Branchentermine 2018 Top-Thema 14 „Schnittstelle Hafen“: Breites Spektrum 16 Interview Boris Kluge, BÖB 18 Interview Daniel Hosseus, ZDS Zum Foto der Titelseite Foto: Zippel Group Das Titelfoto zeigt die Ver- AKTUELL schiffung einer Rauchgas- Ausgabe 1-2018 filteranlage, die aus insge- Das Informationsmagazin Wissen, wie Wasser Waren bewegt! samt 54 Teilen besteht. Die beiden schwersten Stücke Homestory wiegen 39 Tonnen, haben 28 Innovative Konzepte von Zippel eine Länge von 20m, 6m Breite und eine Höhe von ebenfalls 6 m. EMS Char- tering hat zusammen mit der Schwesterfirma EMS Log Vorschau/Impressum den Transport vom Herstel- 30 Ein Blick in die Themen der nächsten ler nach Papenburg durch- spc AKTUELL-Ausgabe ̃ Foto: EMS geführt. Dort wurde die An- lage auf ein Binnenschiff verladen und nach Emden transportiert, wo die Umladung auf ein Seeschiff zur Verschiffung nach Dublin/Irland erfolgte. 4 Ausgabe 1-2018
Intern Herzlich Willkommen! INTERVIEW Mit Theresa Klein (22) ist das spc-Team seit dem 15. April 2018 wieder komplett. An dieser Stelle möchten wir unsere neue Kollegin gern vorstellen, die das spc-Team jetzt als Projektmanagerin unterstützen wird. „Wir sind uns sehr sicher, dass Frau Klein hervorragend in unser Team passt“, urteilt spc-Geschäftsführer Markus Nölke. „Mit der Entscheidung für Frau Klein unterstreichen wir zugleich unser Ausbildungsengagement. Es ist die logische Folge, Foto: Foto-Mielke auch Berufseinsteigern eine Chance zu geben.“ Im Interview mit spc AKTUELL erläutert Theresa Klein ihre ̃ Motivation ihren Berufsweg im spc zu beginnen. spc AKTuELL: Frau Klein, vor welchem Hintergrund haben Hochschule. Nach weiterer Recherche hat mich das Konzept ̃ Sie sich bei Ihrer Berufswahl für ein Studium des Schiffs- überzeugt. Im Praxissemester ging es darum einen mög- und Reedereimanagements an der Hochschule Emden / lichst breit gefächerten Eindruck von meinem Berufsbild Leer entschieden? zu erlangen und da erschien es mir sinnvoll den Einblick in Klein: Aufgrund der Vielfalt der Themenbereiche finde ich eine viele Unternehmen der Branche zu erhalten. Das ist durch Tätigkeit im maritimen Bereich sehr spanned und abwechs- die Einblicke in ein Netzwerk, wie es das spc repräsentiert, lungsreich. Zudem gibt es in meiner Familie einen maritimen sehr gut gelungen. Hintergrund - ich bin daher quasi mit maritimen Themenfeldern aufgewachsen. Was reizt Sie daran Ihr Berufsleben jetzt im spc zu beginnen? Die Nähe zum aktuellen Geschehen bedingt durch die Mitglieder Vor Ihrem Abschluss haben Sie beim spc ein Praktikum und Netzwerkpartner bieten ein spannendes und vielseitiges absolviert. Wie kam es dazu? Aufgabenfeld. Hier ist auch eigenständiges Arbeiten sehr wichtig. Aufmerksam geworden bin ich auf das spc durch eine In- Die Zusammenarbeit mit dem Team während des Praktikums, formationsveranstaltung zum Praxissemester an meiner bei dem ich mich sowohl bezüglich der Aufgaben als auch der Arbeitsatmosphäre sehr wohlgefühlt habe, machten es mir nicht sehr schwer, mich für das spc zu entscheiden - und mich als Projekrtmanagerin zu bewerben. Wechsel im Redaktions- Was haben Sie sich vorgenommen und werden Sie als erstes team des spc AKTuELL angehen? ̃ Nach Jahren der schulischen und akademischen Ausbildung Unsere langjährige freue ich mich, meine erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten spc AKTUELL Redakteu- in der Praxis anwenden zu dürfen. Damit kann ich jetzt einen ̃ rin‚ Stephanie Lützen, eigenen Beitrag in die wichtige Arbeit des spc einbringen. Als zieht es mit Ihrer Familie erstes werde ich mich natürlich bei vielen Akteuren persönlich für ein Jahr in die USA. vorstellen. Mit der Mitgliederversammlung und den bevorste- Wir wünschen Ihr für die henden ShortSeaShipping Days im Juni werde ich dazu auch Zukunft alles Gute, viel gleich zwei sehr gute Events nutzen können. Foto: privat Erfolg und wir sagen an dieser Stelle ganz herzli- Welche Interessen haben Sie abseits der maritimen Logistik? chen Dank für die hervor- Dazu zählt der Klassiker Lesen, aber auch Reiten und Kutsche ragende Zusammenarbeit fahren gehören zu meinen Hobbys. Leider ist es mir aus Zeit- in den letzten Jahren. gründen nicht mehr möglich, meine Hobbys in dem Umfang Ab sofort wird das spc- auszuleben, wie es zu Schulzeiten ging. Allerdings sind sie für Team vom Münchener mich ein wichtiger Ausgleich, bei dem ich abschalten kann. Redaktionsbüro Barck Er liegt mir zudem sehr am Herzen, weil nach wie vor meine (RBB) unterstützt. Verbundenheit den Tieren gilt. Foto: privat Wir wünschen unserer neuen Kollegin einen guten Start und viel Erfolg! 6 Ausgabe 1-2018
AKTUELL Alles im Informationsfluss ShortSeaShipping Days 2018 VERANSTALTUNG Networking und Informationsaustausch über die aktuellen Themen und Lösungsansätze namhafter Player stehen im Mittelpunkt des Branchentreffs, den das spc in diesem Jahr Mitte Juni in der Hansestadt Lübeck veranstaltet. Die jährlich in den 28 Mitgliedsstaaten der EU (EU-28) trans- Hemmnissen ausgesetzt ist. Im Schwerpunkt „Innovation“ wird portierte Gütermenge beträgt rund 3,5 Mrd. Tonnenkilometer. über Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung im Fast 40 Prozent davon werden über den Kurzstreckenseeverkehr Kurzstreckenseeverkehr informiert und diskutiert. Hier wird und die Binnenwasserstraßen transportiert. Damit hat insbe- die Vorreiterrolle des Verkehrsträgers hervorgehoben, die sich sondere der Kurzstreckenseeverkehr für den Gütertransport durch strenge Emissionsvorschriften insbesondere in Nord- und innerhalt der EU-28 Staaten eine ganz zentrale Rolle. Aber Ostsee begründet. nicht nur große Gütermengen werden über den Kurzstrecken- Auch LNG als alternativer Treibstoff findet zuerst im Kurz- seeverkehr transportiert, sondern Millionen Passagiere nutzen streckenseeverkehr Anwendung. Alle Industriebereiche müssen die zahlreichen europäischen Fährrouten. Emissionen abbauen. Das gilt auch für den Verkehrssektor. Shortseashipping verbindet Menschen und Wirtschaft und ist Aufgezeigt werden soll, wie der Kurzstreckenseeverkehr einen damit ein sehr bedeutender Faktor für die weitere Entwicklung konkreten Beitrag leisten kann, die Umweltbilanzen für die Europas. Das Güteraufkommen wird weiter steigen und die verladende Wirtschaft zu verbessern. Im Schwerpunkt „Logistik“ Engpässe in der Infrastruktur, insbesondere auf den Straßen, werden Anforderungen der Verlader an die Logistikkette sowie werden zunehmen. Die Konferenz wird drei Schwerpunkte Chancen und Herausforderungen bei Verkehrsverlagerungen thematisieren, die aktuell und zukünftig für die Schifffahrt von und Nachhaltigkeitsinitiativen vorgestellt. Ziel der Konfe- großer Relevanz sind. Dazu zählen die „europäische Marktent- renz ist es auf die Stärken des Kurzstreckenseeverkehrs und wicklung“, die 2019 auch durch den bevorstehenden Brexit wassergebundener Transporte insgesamt hinzuweisen, aber geprägt sein könnte. auch konstruktiv aufzuzeigen wie Rahmenbedingungen diese Weiter wird über europäische und nationale Förderprogramme Verkehre im Sinne einer verbesserten Umweltbilanz weiter und Initiativen gesprochen, die versuchen die Verlagerung von stärken können. Güterverkehren auf die Wasserstraße zu unterstützen. Welche Mit Referenten aus Kanada, Irland, Italien, Spanien, Groß- Programme haben sich bewährt und was könnte flankierend oder britannien, Schweden, Dänemark, Deutschland. ergänzend zu bestehenden Förderprogrammen sinnvoll sein. Dies auch im Hinblick darauf, dass der Kurzstreckenseever- Weitere Informationen zu Anmeldung, Anreise, Hotels kehr im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern regulatorischen über www.shortseashipping-days2018.de Quelle: pico / Fotolia www.shortseashipping.de 7
Marktplatz Rein elektrischer Portalkran von Liebherr 17.04.2018 - Der neue LPS 420 E ist die jüngste Erweiterung der Liebherr Hafenmobilkran- Produktpalette. Die neu konzipierte Maschine ist ein rein elektrisch angetriebener Portalkran. Alle Kranbewegungen wie Wipp-, Hub-, Schwenk- und Fahrbewegungen erfolgen mittels Elek- tromotoren. Der neue Hafenportalkran ist ein universeller Allrounder und für den Umschlag jeder Art von Ladung, vom Container über Schüttgut, Stückgut und Schwergut bis zu 124 t geeignet. Der LPS 420 E aus der LHM-Serie ist modular konzipiert und sowohl für Schwerlast- hübe als auch für Projekt- und Stückgut-Einsätze geeignet. Foto: Liebherr Kontakt: L iebherr-MCCtec Rostock GmbH · Herr Philipp Helberg · Tel. +49 (0)381 6006 5024 Philipp.Helberg@liebherr.com · www.liebherr.com DFDS acquires major Mediterranean shipping group 12.04.2018 - With U.N. Ro-Ro, DFDS will operate Turkey’s largest Ro-Ro fleet and be the major player in the strong and continuously growing trade between Turkey and the EU. U.N. Ro-Ro operates five routes connecting Turkey with Italy and France, 12 large ro-ro ships and two major port terminals. DFDS will welcome 500 new colleagues. The deal has to await the authorities’ approval. U.N. Ro-Ro is a major Ro-Ro network in the Mediterranean Sea, where DFDS is only represented by a single route between France and Tunisia. DFDS gets five new major routes, four to Italy and one to France and a fleet of 12 large Ro-Ro ships. Foto: U.N. Ro-Ro / DFDS Kontakt: D FDS Group, Kopenhagen · Herr Gert Jakobsen · Tel. +45 3342 3297 gert.jakobsen@dfds.com · www.dfdsgroup.com INEOS und Imperial Logistics bestellen Butan-Gastanker 11.04.2018 - INEOS und Imperial Logistics haben den Neubau von vier Butan-Binnengastankern an niederländische Werften vergeben. Die Veka Group wird zwei je 17,5 Meter breite und 110 Meter lange Tanker bauen. Die Bauaufträge für zwei 15 Meter breite und ebenfalls 110 Meter lange Schiffe gingen an die TeamCo Shipyard B.V.. INEOS und Imperial Logistics arbeiten bei Planung, Bau und dem künftigen Operating der größten jemals in Europa eingesetzten Butan- Binnengastanker eng zusammen. Die Gastanker werden die INEOS-Raffinerie in Köln versorgen. Foto: INEOS Kontakt: Imperial Logistics International B.V. & Co. KG, Duisburg · Herr Claus Grimm Tel. +49 (0)203 3188-7551 · claus.grimm@imperial-international.com www. imperial-international.com Maersk-Depot in Trier: AZS erweitert Depotstruktur 09.04.2018 - Maersk Line konnte von AZS für das Terminal in Trier gewonnen werden und eröffnete ein Depot an der Mosel. Mit Maersk Line arbeitet der Hub von AZS in Bonn bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Die Maersk-Terminals in Rotterdam und Antwerpen werden durch AZS per Bahnverbindungen und Barge mehrmals in der Woche bedient. AZS sieht in der Depoteröffnung ein deutliches Zeichen für den interessanten und wichtigen Standort an der Mosel. Der neue Depot-Kunde unterstreiche die ausgezeichneten Bedingungen, die das Terminal Trier für den Ausbau multimodaler Verkehre bietet. Kontakt: A m Zehnhoff-Söns GmbH, Bonn · Herr Gerd Thiebes · Tel. +49 (0)228 6893-0 g.thiebes@azs-bn.de · www.azs-bn.de Innovation in Wismar: Vollautomatisiertes Nordtor 29.03.2018 - Die Lkw-Einfahrt zum Multi-Purpose-Terminal im Seehafen Wismar wird jetzt mit einem sogenannten OCR-Gate und Spezialsoftware weitestgehend vollautomatisiert abgewickelt. Kombiniert mit präzise abgestimmten Prozessen unter Berücksichtigung des ISPS-Codes macht die Technologie den Hafen sicherer, zuverlässiger und schneller. Einfache Verwaltung, umfas- sendes Monitoring und Self-Check-In der LKW-Fahrer bieten zudem deutliche Zeiteinsparung. Kontakt: S eehafen Wismar GmbH · Herr Michael Kremp · Tel. +49 (0)3841 452-300 Foto: Seehafen Wismar mkremp@hafen-wismar.de · www.hafen-wismar.de 8 Ausgabe 1-2018
AKTUELL Alles im Informationsfluss BDP Turkey certified as AEO 27.03.2018 - BDP International has been named an Authorized Economic Operator (AEO) in Turkey by the Turkish Ministry of Customs. AEO status allows for the seamless execution of customs and logistics operations while providing a number of positive contributions to compa- nies engaging in foreign trade. Attaining AEO certification is among the highest achievements in customs legislation and provides a multitude of international benefits. Companies with AEO status perform customs transactions at a more rapid pace and are subject to less physical control. BDP’s recognition of AEO status in Turkey involved a stringent 15-month process, including multiple on and off-site audits. Kontakt: BDP International GmbH, Hamburg · Timo Meyerding · Tel. +49 (0)40 74 20 00 810 timo.meyerding@bdpint.com · www.bdpinternational.com Schwerlastverladungen in Dresden: Elbe wichtig für Branche 22.03.2018 - Im Alberthafen Dresden wurden 15 Transformatoren, 6 Kühler, 176 Zubehörkisten, 10 Turbinen, 4 Wärmespeicherbehälter, 1 Wagenkasten, 32 Kisten sowie 2 Boote mit einem Gesamtgewicht von ca. 3.550 Tonnen umgeschlagen. 12 Binnenschiffe (Motorgüterschiffe und Schubverbände) transportierten die großen und schweren Güter. Transporte per Bahn oder LKW wäre nicht oder nur mit einem extremen Aufwand möglich. Ohne die zuverlässige Wasserstraße Elbe sind Standorte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und der Tschechischen Republik gefährdet. Kontakt: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Dresden · Dipl.-Ing. Heiko Loroff Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe Tel. + 49 (0)351 4982-201 · info@binnenhafen-sachsen.de www.binnenhafen-sachsen.de BRAKE CUXHAVEN EMDEN LEER NORDENHAM OLDENBURG PAPENBURG STADE WILHELMSHAVEN The Universal Ports Group www.seaports.de www.seaports-offshore.de www.shortseashipping.de 9
Marktplatz Seehafen Wismar ausgezeichnet: Top-Ausbildungsbetrieb 2018 22.03.2018 - Am 19.03.2018 gehörte die Seehafen Wismar GmbH als modernes Hafenlogis- tikunternehmen erneut zum ausgewählten Kreis der „Top-Ausbildungsbetriebe“ in Westmeck- lenburg. Überreicht wurde der Preis durch Frau Hesse, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Herrn Thon, Präsident der IHK sowie Herrn Eisenach Hauptgeschäftsführer der IHK. Aktuell bildet der Seehafen 10 Fachkräfte für Hafenlogistik aus und für den Ausbildungsstart am 01.09.2018 sind bereits alle Ausbildungsplätze vergeben. Foto: IHK zu Schwerin Kontakt: S eehafen Wismar GmbH · Herr Ingmar Bünting · Tel. +49 (0)3841 452-328 ibuenting@hafen-wismar.de · www.hafen-wismar.de Imperial bündelt globale Logistik unter „Imperial Logistics“ 21.03.2018 - Die südafrikanische Imperial Holdings Limited führt die Logistikaktivitäten ihrer bislang unabhängig voneinander operierenden Logistikdivisionen unter der Dachmarke „Imperial Logistics“ zusammen. Dabei werden die Logistik- und Supply-Chain-Aktivitäten der Divisionen Imperial Logistics International, Logistics South Africa und Logistics African Regions zu einem einzigen globalen Logistikgeschäft verschmolzen. One business, one Brand – eine Dachmarke, repräsentiert von einem neuen Logo – ist der Schlüssel für den Weg zu einem international anerkannten Tier-One-Anbieter von Value-add-Logistics, Supply-Chain-Management und Foto: Imperial Logistics Route-to-Market-Lösungen. Kontakt: Imperial Logistics International B.V. & Co. KG, Duisburg · Claus Grimm +49 (0)203 3188-7551 · claus.grimm@imperial-international.com www.imperial-international.com Samskip introduces new service Amsterdam - Hull 07.03.2018 - Samskip added direct service Amsterdam to Hull three times a week. The value proposition will also include barge and rail systems connecting the hinterland to Amsterdam. The new calls and the port’s hinterland systems augment Samskip’s existing Rotterdam-Hull operation and runs alongside shortsea and multimodal services into Tilbury and Grangemouth. The expansion also aims at assisting customer’s scenario plan for Brexit, where multimodal concepts can reduce border control delays, as it is less subject to increasing driver shortages. Foto: Samskip Multimodal BV Kontakt: S amskip Multimodal BV, Rotterdam · Eva Rademaker-de Leeuw Tel. +31 (0)88 400 1174 · Eva.Rademaker@samskip.com · www.samskip.com Case Study - Samskip takes 360 view of sustainability 05.03.2018 - Samskip unveiled an online CO2 calculator to help shippers quantify the impact using multimodal transport could have on the environment. The new app provides a tonne per kilometer comparison by trade lane to measure the effect of shifting freight off the road. It provides a way for customers to see how its group-wide commitment to sustainability can bring major environmental gains to go along with the service superiority it claims over road haulage. The app is just one aspect of Samskip’s activities in the field of sustainability. Foto: Samskip Multimodal BV Kontakt: S amskip Multimodal BV, Rotterdam · Eva Rademaker-de Leeuw Tel. +31 (0)88 400 1174 · Eva.Rademaker@samskip.com · www.samskip.com Heiz-Koloss im Hafen Dresden 22.02.2018 - Im Alberthafen Dresden wurden 4 Wärmespeicherbehälter für die DREWAG umgeschlagen. Die je knapp 30 Meter langen und 102 Tonnen schweren Behälter sind für die Erweiterung der vorhandenen Wärmespeicheranlage bestimmt und wurden mit einem Schubver- band der Deutschen Binnenreederei angeliefert. Anschließend erfolgte der Umschlag mit dem hafeneigenen Schwerlastkran LR 1600/2. In der Nacht wurden die Behälter mit Schwerlast-LKW nach Dresden-Reick transportiert. Foto: Sachsische Binnenhafen Oberelbe Kontakt: S ächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Dresden · Mandy Hofmann Tel. +49 (0)351 4982 – 263 · mandy.hofmann@binnenhafen-sachsen.de www.binnenhafen-sachsen.de 10 Ausgabe 1-2018
AKTUELL Alles im Informationsfluss Rhenus Maritime Services und Wessels Reederei kooperieren 07.02.2018 - Rhenus Maritime Services RMS und die Wessels Reederei kooperieren und bündeln das technische Management der RMS-Flotte unter dem Dach der Wessels Reederei. Kostenstrukturen, z. B. bei Beschaffung und Überholung von Ersatzteilen – sowie Versiche- rungsleistungen lassen sich hierüber optimieren. Wessels wurde auch aufgrund innovativer Entwicklungen im Bereich windunterstützter Antriebssysteme ausgewählt. Sie hat als erste Reederei ein 1.000-TEU-Containerschiff vom herkömmlichen Schiffsdiesel- auf umweltfreund- lichen LNG-Antrieb umgerüstet. Foto: Rhenus SE & Co. KG Kontakt: Rhenus Maritime Services, Duisburg · Ralf Uebachs · Tel. + 49 (0)203 804270 ralf.uebachs@rhenus.com · www.maritime-services.rhenus.com Haeger & Schmidt: 150.000-ster Rasselstein-Container 29.01.2018 - Der Hafen Andernach meldet den Umschlag des 150.000-sten Container für die Firma thyssenkrupp Rasselstein GmbH. Seit 2000 wickelt thyssenkrupp seine Container- Frachten komplett über den Hafen in unmittelbarer Nähe von Deutschlands einziger und der weltweit größten Produktionsstätte für Weißblech ab. Haeger & Schmidt Logistics bindet den Andernacher Hafen dreimal pro Woche per Containerschiff an die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam an. Zusätzlich besteht zweimal pro Woche eine Zugverbindung nach Antwerpen. Kontakt: Haeger & Schmidt Logistics GmbH, Andernach · André Hoffmann Foto: Meta Welling Tel. + 49 (0)2632 309112 · hoffmann@haegerundschmidt.com www.haegerundschmidt.com Bremerhaven ist Europas führende Autodreh- scheibe. Mehr als zwei Millionen Pkw werden pro Jahr zuverlässig umgeschlagen und verteilt. Dafür braucht es leistungsfähige Hinterlandan- bindungen, zum Beispiel die Schiene. 80 Prozent der umgeschlagenen Fahrzeuge erreichen oder verlassen den Hafen mit der Bahn. www.bremenports.de www.shortseashipping.de 11
Marktplatz Oberelbe Häfen bleiben auf Kurs 25.01.2018 - Die trimodale Aufstellung der SBO sorgte dafür, dass das Ergebnis von 2016 trotz widriger Transportbedingungen gesteigert werden konnten. Es wurden 2,66 Mio. t (+ 1 %) umgeschlagen, ohne den baubedingt ruhenden Umschlag in Torgau. Der Containerumschlag im Hafen Riesa ergab ein Rekordergebnis von 42.907 TEU in 2017 – ein Plus von 4.920 TEU (+ 13%) gegenüber 2016. Die Container werden zweimal wöchentlich mit der Elbe-Container-Linie ECL2000 und fünfmal wöchentlich per Ganzzugverbindung Albat- rosExpress zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert. Foto: SBO Kontakt: S ächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Dresden · Dipl.-Ing. Heiko Loroff Tel. + 49 (0)351 4982-201 · info@binnenhafen-sachsen.de www.binnenhafen-sachsen.de neska-Intermodalsparte bündelt Vertrieb 22.01.2018 - Zum 1. Januar 2018 wurden die Vertriebsaktivitäten der neska-intermodal- Gesellschaften in der Alcotrans Container Line GmbH zusammengefasst. Ohne die Eigenständigkeit der einzelnen Unternehmen und Marken aufzulösen wurde dieser Teilbereich nun unternehmensübergreifend neu strukturiert. „Für uns war früh klar, dass sich die strategischen Entwicklungen im Containermarkt auch in der Organisationsstruktur des gesamten Intermodal-Netzwerks abbilden müssen. Das sichert die erreichte Marktposition und macht sie ausbaufähig“, erläutert Volker Seefeldt, Vorsitzender der Geschäftsführung der neska. Kontakt: n eska Schiffahrts-und Speditionskontor GmbH, Duisburg · Kai Hansen +49 (0)203 47989-0 · info@neska.com · www.neska.com DIT testet Liebherr Reachstacker LRS 545 18.01.2018 - Die Duisburg Intermodal Terminal GmbH (DIT) testete den Liebherr Reachstacker LRS 545 in einem mehrmonatigen Probebetrieb und übernahm ihn dann für einen langfristi- gen Einsatz. Das Liebherr Produkt konnte durch ein durchdachtes Gerätedesign, den Einsatz modernster Technik und durch einen geringen Kraftstoffverbrauch überzeugen. Einzelradan- trieb an der Front, optimierte Sichtverhältnisse sowie hohe Wendigkeit und der Wegfall von Verschleißteilen gehören zu den Innovationen des Reachstackers. Der Kraftstoffverbrauch lag bei nur ca. 16 l/h, was eine Ersparnis von 8-9 l im Vergleich zu Foto: Liebherr Group Konkurrenzprodukten bedeutet. Kontakt: L iebherr-MCCtec Rostock GmbH, Rostock · Denny Megallis Tel. + 49 (0)381 6006 5029 · Denny.Megallis@liebherr.com · www.liebherr.com Fehnship beteiligt sich an Klima-Initiative WPCI 08.01.2018 - Fehn Ship Management beteiligt sich an einem weltweiten Programm zur Redu- zierung der Treibhausgasemissionen, der World Ports Climate Initiative (WPCI). Alle Schiffe, die an diesem freiwilligen Programm teilnehmen, müssen die Spezifikationen ihrer Maschinen- anlagen, den Kraftstoffverbrauch, die Art des verwendeten Kraftstoffs und die zurückgelegte Strecke angeben. Aus diesen Daten werden die Emissionen berechnet und das Schiff erhält einen Environmental Ship Index (ESI). Je besser das Ergebnis, desto mehr Vorteile bieten die teilnehmenden Häfen. Dies reicht von Rabatten auf Hafengebühren bis zur kostenlosen Foto: Fehn Ship Management Nutzung von Lotsen. Kontakt: F ehn Ship Management GmbH & Co. KG, Leer · Tel. +49 (0)491 928 155 info@fehnship.de · www.fehnship.de Das spc Aktuell veröffentlicht regelmäßig eine Auswahl von Meldungen aus dem E-Mail- ̃ Dieser kann kostenlos unter www.shortseashipping.de abonniert werden. Newsletter. 12 Ausgabe 1-2018
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To p -T h e m a Breites Spektrum Foto: Bremenports
AKTUELL Alles im Informationsfluss HäFEN Die zentrale Schnittstellen- und Verteilerfunktion in den globalen Warenströmen fordert von den See- und Binnenhäfen eine kontinuierliche Optimierung ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle. In unterschiedlichen strategischen Konzepten stehen dabei gegen- wärtig Marktangebote für multimodale Transportketten im Fokus. Was da Ende Januar vom Bayernhafen Nürnberg aus in die Welt eine neue Shuttlezug-Verbindung nach Herne eingerichtet. versendet wurde, ist rekordverdächtig: 535,5 Tonnen wiegt Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) rechnet für den Skan- der Trafo, der in diesen Tagen an seinem Bestimmungsort dinavienkai in Travemünde mit jährlichen Mehrmengen von in Nordchina installiert wird. Drei weitere solche Schwerge- 15.000 bis 20.000 Trailern. wichte wird das Siemens Transformatorenwerk in diesem Jahr Ein besonderes Wachstumspotenzial für Umschlagmengen über die Kaikanten des Nürnberger Binnenhafens verladen. und neue Geschäftsmodelle bietet die Ausrichtung auf den Per Binnenschiff werden die Transformatoren in die globalen multimodalen Container-Umschlag. In den Seehäfen Bremen/ Handelsströme eingespeist. Bremerhaven und Hamburg beträgt ihr Anteil rund 75 bezie- Das Beispiel veranschaulicht die herausragende Rolle, die die hungsweise 65 Prozent. Auch die Binnenhäfen und Operateure Binnen- und Seehäfen als Schnittstelle zwischen den globalen richten sich mit ihrem Equipment und ihren Leistungsangebo- Warenflüssen und der lokalen Produktion beziehungsweise ten zunehmend auf das Erfolgsmodell Kombinierter Verkehr Distribution einnehmen. Zum anderen unterstreicht es die aus. So hat etwa die Unternehmensgruppe Am Zehnhoff-Söns Rolle des Binnenschiffs als einen probaten, flexiblen Verkehrs- (AZS), Betreiber des Hafens Bonn, Anfang 2015 den Unterneh- träger in den weltumspannenden Transportketten. Schütt- mensverbund erweitert und bietet mit dem Terminal in Trier und Massengut, Projektladung, Schwertransporte wie im Fall sowie dem Hub Bonn neue und attraktive Transportlösungen der Siemens-Transformatoren oder Containerverkehre – das auf der Mosel und entlang der Rheinschiene zu den Seehäfen. Binnenschiff bewegt sie alle. Und das mit einer beispiellosen In Trier liegt der Schwerpunkt dabei auf Container-Dienst- Ökobilanz. „Das Binnenschiff stellt eine attraktive Alternative leistungen – und die Werte liegen mit einem Umschlag von zu den Verkehrsträgern Straße und Schiene dar“, sagt Frank rund 18.000 TEU bereits über Plan. Erfolgreiche Strategie ist Schnabel, Geschäftsführung Schramm Group, Betreiber der drei es dabei, in Konkurrenz zum Direkttruck und als Ergänzung Brunsbüttel Ports Elbehafen, Ölhafen und Hafen Ostermoor. zum Hauptgeschäft „Binnenschiff für Terminladung“ mit dem „Große Gütermengen im Bereich Massengut und große, volu- Multimodal-Terminal beim Kombinierten Verkehr auch auf minöse Stückgüter können mit dem Binnenschiff problemlos die Schiene zu setzen. „Die regionale Industrie setzt zuneh- und vor allem sicher und besonders mend auf das Terminal und unser umweltfreundlich transportiert „Das Binnen- breites Leistungsportfolio per Bahn werden.“ und Schiff“, freut sich Alexander Am Um die Vorteile aus Flexibilität, schiff stellt Zehnhoff-Söns, Prokurist von AZS Vernetzung in der Supply Chain, eine attrakti- Trier. „Wir konnten auch verschie- Foto: Schramm Group CO 2- und Kosteneinsparungen dene Anlieger im Hafen erstmals zu erschließen und dem Markt ve Alternative als Nutzer des Terminals und unse- entsprechende Lösungsangebo- te zu offerieren, realisieren die zu den Ver- rer Dienstleistungen gewinnen.“ So routet inzwischen etwa das nahe- See- und vor allem die Binnen- kehrsträgern gelegene Volvo-Werk Kfz-Bauteile häfen individuelle Konzepte. Mit ihnen und den entsprechenden Straße und über den Hafen. Nur die letzte Meile übernimmt der Truck. Leistungsangeboten sind die Häfen Schiene dar.“ als spezialisierter Umschlagplatz Frank Schnabel, Binnenschiffscontainer oder Universalhafen positioniert. Geschäftsführung im Linienverkehr Der Seehafen Hamburg und die Schramm Group. Bremischen Häfen sind das Tor Als Ergänzung zu den Leistungs- zur Welt. Nichts, das dort nicht umgeschlagen würde. Lübeck, angeboten für die Container-Schifffahrt hat AZS mit der Ganz- Rostock, Kiel und Wismar sind die Brückenköpfe ins Baltikum, zugverbindung „Moselexpress“ zwischen Trier und Rotterdam nach Skandinavien und Richtung Nordsee. unlängst eine weitere wettbewerbsfähige KV-Alternative zu direkten Lkw-Verkehren eingerichtet. Kapazitäten von bis zu Hauptgeschäft „Binnenschiff für Terminladung“ 100 TEU pro Zug stehen damit zur Verfügung. Hintergrund: Zum einen profitieren die Bahnverkehre von der vorgesehenen Wachstumstreiber für den Umschlag sind insbesondere die Halbierung der Trassenpreise für den Güterverkehr. Zum anderen Fähr- und RoRo-Verkehre sowie der kontinentale Kombinierte steigt der Druck aus den Seehäfen und von den Container- Verkehr. Allein in Rostock stieg die Menge der rollenden La- Operateuren auf die Hinterland-Operateure, insbesondere die dung im vergangenen Jahr um 630.000 Tonnen auf insgesamt Binnenschifffahrt. Die mitunter engen Terminfenster der Carrier 16,6 Millionen Tonnen (+ 4 Prozent zum Vorjahr). Damit liegt werden zunehmend als Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag im Seehafen der Binnenschiffer empfunden. Parallel dazu kommt es, wie Rostock bei 62 Prozent. Lübeck hat für die Güterströme, die jüngst etwa beim Container-Umschlag für die Hinterlandverkehre zwischen Schweden und dem Ruhrgebiet sowie den Benelux- in den ARA-Häfen, zu Verzögerung und unverhältnismäßigen Ländern ausgetauscht werden, im Mai vergangenen Jahres Wartezeiten für die Binnenschiffe. > www.shortseashipping.de 15
To p -T h e m a Eine Option, diesen Problemen zu begegnen, sieht Boris Kluge insbesondere bei den Kombinierten Verkehren (KV) in der Trennung der kontinentalen von den maritimen Verkehren. „Gegenwärtig sind sie in den Terminals aus wirtschaftlichen Gründen gemischt, obwohl deutlich wird, dass das nicht op- timal ist“, so der Geschäftsführer Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (s. Interview unten). Denn während im seeseitigen Verkehr, der vor allem durch interkontinentalen Transport bestimmt ist, und den anschließenden Hinterland-Verkehren im KV in erster Linie der ISO-Container eingesetzt wird, haben Die Binnenschifffahrt auf der Elbe bietet neben den klassischen sich im innereuropäischen KV verschiedene Techniken mit Massenguttransporten enorme Potenziale für Container- und Stückgut- palettenbreiten Ladeeinheiten etabliert. transporte zwischen dem Hamburger Hafen und dem Binnenland. Attraktive Lösungsangebote Vor diesem Hintergrund richten besonders die Binnenhäfen Neben Abfahrtsproblemen an den Seehafenterminals wird die ihr Equipment auf multimodalen Umschlag zwischen den drei Container-Schifffahrt auf der Mosel durch Moselabgaben und der Verkehrsträgern Lkw, Binnenschiff und Bahn und attraktive vorgeschriebenen Zweilagigkeit der Container vor zusätzliche Leistungsangebote aus. So hat etwa die Unternehmensgruppe besondere Herausforderungen gestellt. Besonders in den Sommer- Rhein-Umschlag in Oldenburg das trimodale Terminal für Con- monaten provoziert überdies beispielsweise das Vorschleusungs- tainer und Wechselbrücken/Trailer am Standort Haldensleben, recht der Personenschifffahrt für die Binnenschiffer unkalkulier- direkt am ausgebauten Mittellandkanal, mit einer von Partnern bare Wartezeiten. Dies stellt die Binnenschifffahrt immer wieder betriebenen Binnenschiffscontainerlinie im Linienverkehr an vor Herausforderungen, die sehr engen Closing-Termine in den die Hamburger Containerterminals und nach Bremerhaven Seehäfen von nur noch wenigen Tagen wie geplant zu erreichen. angeschlossen. Das Internet der Dinge als Chance Im Interview mit „spc AKTUELL“ reflektiert Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) zeigt ge- ̃ nau, wann sie die Häfen erreichen werden. So können wir Boris Kluge, Geschäftsführer Bundes- die Endkunden oder ihre Logistikpartner frühzeitig über das verband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB), Eintreffen der Waren informieren und eine echte Supply Chain die Perspektiven der Binnenhäfen in der ermöglichen. Diese Aufgaben sind durch das Internet der Dinge heute viel leichter zu lösen. Wir gehen das an und schauen, Supply Chain. was man damit erreichen kann. spc AKTuELL: Bieten die Wasserstraßen und Binnenschiffer Gibt es Bestrebungen des BÖB für ein übergeordnetes, offe- ̃ genügend Kapazitätsreserven für eine Verlagerung von nes IT-System, mit dem sich Vor- und Nachläufe verbessern, Transportaufkommen und Verkehren? Standzeiten verringern und die Effizienz steigern lassen? Kluge: Wir gehen davon aus, dass auf dem Rhein vermutlich In der IT der Logistikkette gibt es viele parallele Systeme – eine Verdoppelung der Schiffstransporte möglich ist. Baut man meist auf sehr alten Software-Plattformen, die gerade bei den die Schleusen auf den anderen Flüssen und Kanäle aus, ist es Schnittstellen nicht einfach zusammenzubringen sind. Hier dort ähnlich viel. Das kann Ihnen heute keine Bundesautobahn bietet das Internet der Dinge hoffentlich die Chance, einfachere und keine Schienentrasse bieten. und damit auch billigere Lösungen zu finden. Wir arbeiten schon länger daran, hoffen aber nun, mit dem AIS-Roll-Out Womit können die Binnenhäfen in einer planbar koordi- und der WSV-Datenschnittstelle einen Einstieg zu bekommen. nierten Supply Chain punkten? Die Planbarkeit hängt ultimativ von der Informationsbereit- Bieten bilaterale Hafenkooperationen eine Matrix für ein stellung der Transportvorläufe ab. Wenn wir es hinkriegen, Kooperationsnetzwerk der Binnenhäfen? hier frühere und bessere Informationen bereitzustellen als die Oft wollen die Endkunden gern auf die Wasserstraße oder doch Straße, sind wir im Vorteil was Planbarkeit angeht. Ich glaube, mindestens durch die Häfen transportieren. Der in einem klas- dass dies ein enormes Potential birgt. sischen Einkaufsprozess ausgewählte Logistikdienstleister folgt diesem Wunsch aber nicht. Wenn wir uns zusammenschließen, Neben der Suprastruktur fordert die Digitalisierung eine können wir diesen Endkunden passende Angebote machen und zunehmende Automation und durchgängige Datenflüsse in gleichzeitig auch Risiken verteilen. der Supply Chain. Welche Instrumente und Konzepte nutzen und verfolgen die Binnenhäfen dabei? Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Situation in den Bin- Die flächendeckend eingeführte Positionsbestimmung der nenhäfen angesichts der prognostizierten Mengenzuwächse Schiffe durch das Automatic Identification System (AIS) der beim Kombinierten Verkehr (KV)? 16 Ausgabe 1-2018
AKTUELL Alles im Informationsfluss Parallel dazu binden die Netzwerk mit Direktzugverbindungen nach Österreich, Polen, Binnenhäfen für die Haupt- der Schweiz, Italien und den Benelux-Ländern – alle Leistun- läufe konsequent die Schiene gen der Hafen- und Schienenlogistik unter einem Dach. Weit als zusätzliche Alternative mehr als 20 Millionen Tonnen Ladung pro Jahr kommen so Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch ein. Experten prognosti- auf die Schiene. zieren dem Aufkommen im schienenbasierten Contai- Investitionen für multimodalen umschlag nerverkehr Steigerungen von mehr als 40 Prozent Basis für die Effizienz der multimodalen Transportkonzepte in den kommenden Jahren. bildet eine intensive Vernetzung. Die betrifft einerseits die IT- Daran wollen Operateure Infrastruktur, andererseits die Zusammenarbeit, die Kooperation und Binnenhäfen mit neu- der Häfen. Vorhandene Potenziale gemeinsam zu heben und die en Geschäftsmodellen (s. Vernetzung der Binnen- und Seehäfen weiter zu intensivieren, Homestory S. 28f.) und dem ist der praktische Ansatz beispielsweise der Hafenkooperation Ausbau ihrer Infrastruktur partizipieren. So etwa der 2012 als zwischen den Unternehmen Brunsbüttel Ports, Glückstadt Port Joint Venture von Häfen und Güterverkehr Köln und der Neuss- und Sächsische Binnenhäfen Oberelbe (SBO). Die Kooperation Düsseldorfer Häfen gegründete Logistik-Dienstleister Rhein- wird vom Hamburger Hafen unterstützt. „Ziel ist es, den An- Cargo. Das Unternehmen betreibt sieben öffentliche Rheinhäfen teil der Binnenschiffstransporte zu steigern und gemeinsame in Köln, Neuss und Düsseldorf. In den Häfen werden jährlich Transport- und Logistikkonzepte gegenüber der Industrie rund 27 Millionen Tonnen umgeschlagen und rund 1,3 Millio- und Verladern zu entwickeln und zu vermarkten“, erläutert nen Container-Einheiten (TEU) bewegt. Das macht RheinCargo Frank Schnabel. „Die leistungsfähigen und universalen Häfen zu einem der führenden Binnenhäfen Europas. Mit 90 eigenen der Kooperation entlang der Unter- und Oberelbe machen die Lokomotiven und 1.000 Waggons bietet RheinCargo überdies Wasserstraße für die Verlader als attraktiven Verkehrsweg für eine clevere Kombination aus Binnenhäfen und internationalem den Transport ihrer Güter nutzbar.“ > Es gibt definitiv noch Bedarf für Kapazitätserwei- terungen. Die lassen sich sowohl über größere Fachmann für KV ZuR PERSON Anlagen als auch eine bessere Ausnutzung vor- handener Anlagen erschließen. Eine verbesserte Kluge (42) gilt als Fachmann für den Kombinierten Verkehr IT, schnellere Kräne oder bessere Gates können (KV). Nach dem Studienabschluss im Bereich Verkehrswesen weitere Potentiale heben. Wir brauchen dafür wei- an der Technischen Universität Berlin war er an der TU von 2000 an als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet terhin die KV-Förderung, aber auch Forschungs- Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik tätig. 2003 programme wie IHATEC. übernahm er die Leitung des Verkehrswissenschaftlichen Verfolgt der BÖB dabei so etwas wie einen Seminars der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesell- Masterplan für eine Mengenkonsolidierung schaft. Mit dem Wechsel als Innovationsmanager Kraftfahr- beim Kombinierten Verkehr? zeugtechnik betreute Kluge in der TSB Innovationsagentur Der BÖB unterstützt eher die Vielfalt und den Berlin die Automobilbranche Berlin/ Brandenburg. 2008 Blick auf das wirtschaftlich Sinnvolle und Mach- übernahm er die Position des geschäftsführenden Vorstands bare: Jedes Terminal, jeder Hafen ist anders, hat der Studiengesellschaft Kombinierter Verkehr (SGKV). 2011 andere Konfigurationen, anderen Kunden und ernannte ihn das Präsidium des Bundesverbandes Öffentlicher andere Rahmenbedingungen. Es gibt daher keine Binnenhäfen (BÖB) zum Geschäftsführer des Verbandes. Musterlösung. Was die Verknüpfung von maritimen und kon- tinentalen Verkehren angeht, warte ich auf die grundsätzliche Entscheidung, diese zunächst „Wenn wir uns einmal sauber einmal zu trennen. Gegenwärtig zusammenschließen, Foto: BÖB sind sie in den Terminals aus wirtschaftlichen Gründen gemischt, obwohl deutlich wird, dass können wir den das nicht optimal ist. Die Entscheidung, ein Netz Logistikdienstleistern aus kontinentalen Terminals zu knüpfen oder existierende Terminals umzuwidmen, müssen wir passende Angebote irgendwann angehen – sonst werden wir nie wis- machen.“ sen, ob es funktioniert. Tatsächlich sehe ich dabei riesige Potentiale insbesondere im Trailerverkehr, dem die Zukunft im kontinentalen Verkehr gehört. Dazu gehört auch der Mut zu Innovationen wie dem RailRunner System, dass wir jetzt in Braunschweig ausprobieren wollen. www.shortseashipping.de
To p -T h e m a In den Häfen von RheinCargo, wie hier Köln-Niehl, werden pro Jahr rund 1,3 Millionen TEU bewegt. „Früher wurden diese Transporte Foto: RheinCargo auf der Straße abgefertigt, heute werden die Straßen und die Um- welt entlastet“, urteilt Schnabel. „Wir konnten die Wahrnehmung des Binnenschiffes als attraktives Verkehrsmittel auf der Elbe bei Mit der strategisch günstigen Lage an der Elbmündung und den Verladern steigern. Der regelmäßige Austausch innerhalb dem Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal schlagen die Brunsbüt- der Kooperation ermöglicht es uns außerdem, das Netzwerk in teler Häfen pro Jahr deutlich mehr als zehn Millionen Tonnen der Verladerschaft weiter zu vergrößern und das Binnenschiff Güter um. Der trimodale Terminalanschluss dort gewährleistet als Transportmittel weiter zu stärken.“ optimale Transportverbindungen mit den Verkehrsträgern Lkw, Überdies hat die Brunsbüttel Ports GmbH in den vergangenen Bahn, Seeschiff und Binnenschiff. Durch die Kooperation mit Jahren kräftig in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Rund den SBO haben in den vergangen Jahren vor allem Schwergüter, 15 Millionen Euro flossen allein in die Ertüchtigung des mittleren Projektladungen und Stückgüter aus der Oberelberegion den Liegeplatzes im Elbehafen, um diesen Universalliegeplatz für Brunsbütteler Elbehafen erreicht. Insbesondere Transformtoren Massen- und insbesondere Stückgüter auf die Anforderungen mit einem Gewicht von rund 270 Tonnen und viele Komponenten der Zukunft auszurichten. Dort wurden zudem die Kaigleise für Windkraftanlagen werden regelmäßig aus der Oberelberegion erneuert, so dass Güter im Brunsbütteler Elbehafen auch direkt per Binnenschiff über die Elbe nach Brunsbüttel transportiert. Im vom Schiff auf die Bahn und andersherum umgeschlagen wer- Elbehafen werden die Güter zwischengelagert und anschließend den können. Weitere Entwicklungspotenziale sieht Schnabel im zu ihren Zielorten, zum Beispiel entstehenden Umspannwerken Massengut-Segment. So könnten Rohstoffe per Seeschiff zum und Windparks in der Unterelberegion, weitertransportiert. Brunsbütteler Elbehafen transportiert, dort zwischengelagert „Wir hadern mit den Rahmenbedingungen“ Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des erwarten, dass auch die Hafengebiete mit Telekommunikati- onsinfrastruktur versorgt werden, die stets auf dem neuesten Zentralverbandes der Deutschen Seehafen- Stand ist. betriebe (ZDS), erläutert im Gespräch mit Digitalisierung bietet hohe Potenziale für die Automati- „spc aktuell“ den Umgang der Seehafen sierung von Prozessen. Wie ist es diesbezüglich um den ̃ wirtschaft mit den Themen Automation, „Seehafen 4.0“ bestellt? Digitalisierung und Vernetzung. Deutsche Seehäfen stehen an vorderster Front der Entwicklung von Industrie 4.0: Moderne Hafenanlagen verzahnen die me- spc Aktuell: Herr Hosseus, wie wettbewerbsfähig sind chanische „Produktion“ des Güterumschlags mit modernster ̃ die deutschen Seehäfen? Informations- und Kommunikationstechnik. IT-Systeme helfen, Hosseus: Die deutsche Hafenwirtschaft ist gut aufgestellt: Wir flexibel und optimal auf Veränderungen in den geplanten Abläu- haben gute Leute, moderne Anlagen und eine hohe Investi- fen auf den Terminals und in den Häfen zu reagieren. Industrie tionsbereitschaft. Die Hafenbetriebe hadern jedoch mit den 4.0 wird bereits in Umschlaganlagen nicht nur für Container, Rahmenbedingungen: Mit unserem Planungs- und Umweltrecht sondern beispielsweise auch für Kohle und Massengut gelebt. sowie fehlendem Personal in den Verwaltungen dauert es viel Diesen Weg wird und muss die Hafenwirtschaft weitergehen; zu lange, bis gebaut wird, siehe Fahrrinnenanpassungen Ems, wie auch unsere Sozialpartner begreifen wir 4.0 als Chance. Weser und Elbe. Und wie wir in Deutschland die Einfuhrum- satzsteuer erheben, hilft der Konkurrenz in Rotterdam. Die Sehen Sie beim Grad von Digitalisierung und Automation Politik ist gefordert. Unterschiede etwa zwischen Nord- und Ostseehäfen? Ja, das ergibt sich aus den unterschiedlichen Ladungsarten: Welche Rolle spielen IT-Infrastruktur und Vernetzung für Container beispielsweise eher an der Nordsee, Fähr- und die operativen Prozesse in den Seehäfen – und wo sehen RoRo-Verkehre eher an der Ostsee. Aus den unterschiedlichen Sie Handlungsbedarf? Abläufen ergeben sich unterschiedliche Anforderungen und Sie sind Voraussetzung für die operativen Prozesse in den Möglichkeiten bei der Digitalisierung und Automation. Wo ich Seehäfen. Der Datenaustausch über Ladung und Fahrzeuge im keinen Unterschied sehe, ist beim Bestreben aller Unternehmen, Zulauf, mit den Partnern in der Logistikkette, die Steuerung der also an Nordsee und Ostsee, das für den jeweiligen Betrieb Anlagen, alles läuft auf Basis von EDV. Die Seehafenbetriebe geltende Optimum zum Einsatz zu bringen. 18 Ausgabe 1-2018
AKTUELL Alles im Informationsfluss und per Binnenschiff über die Elbe weiter in das Binnenland zum Beispiel die dbh (Bremen) „intelligente Plattformsysteme transportiert werden. „Ein Rohstofflager im Seehafen gekoppelt für weitgehend standardisierten Datenaustausch mit den deut- mit einer taktgenauen Anlieferung im Binnenland birgt große schen Seehäfen“, sagt Bernd Huckschlag. „Der Informations- Vorteile für die Verlader“, sagt Schnabel und verweist auf eine austausch mit den See- und Binnenhäfen wird immer besser“, Erfolgsbilanz von mehr als 5.000 Binnenschiffen, die der Bruns- urteilt der Leiter Consulting Port Solutions der dbh Logistics bütteler Elbehafen in den vergangenen zehn Jahren mit einem IT AG. Optimale IT-Vernetzung der Terminals etwa mit Zoll, entsprechenden Konzept allein für die Kupferhütte Aurubis Speditionen und Verladern biete deutliche administrative und über die Elbe nach Hamburg transportiert hat. operative Vereinfachungen. Gleichwohl sieht Huckschlag bei den Binnenhäfen noch einen „gewissen Bedarf an optimaler Direkte Container-Ganzzüge in die Seehäfen Vernetzung. Der bilaterale Datenaustausch funktioniert, aber übergreifende Transparenz ist noch nicht überall gegeben.“ In einer weiteren Kooperation mit der TFG Transfracht hat Ein Grund dafür seien die oft unterschiedlichen Prozesse in die SBO-Gruppe, zu der die Häfen Roßlau, Torgau, Riesa und See- und Binnenhäfen. Dresden sowie Děčín und Lovosice in Tschechien gehören, Die aktuelle Momentaufnahme zeigt: Die deutschen See- und neben der Binnenschiffslinie „ECL2000“ (Elbe-Container-Linie) Binnenhäfen investieren gegenwärtig kräftig, um ihre Rolle zwischen Riesa und Hamburg für den Kombinierten Verkehr von als Schnittstelle zwischen den globalen Warenflüssen und der Riesa aus zudem direkte Zugverbindungen in die deutschen lokalen Produktion beziehungsweise Distribution zukunftsfä- Seehäfen eingerichtet. Das Gemeinschaftsprojekt der SBO mit hig auszubauen. Die Einbindung nachhaltiger, multimodaler TFG Transfracht ist wesentlicher Bestandteil des trimodalen Transportkonzepte (wie etwa Kombinierter Verkehr) zählt dazu Logistikkonzepts in Riesa. Mehrere wöchentliche Abfahrten ebenso wie die Spezialisierung auf den Umschlag spezieller mit dem Container-Ganzzugsystem „Albatros-Express“ trans- Gütersegmente und die Ausrichtung auf die Anforderungen portieren die Container nach Hamburg/Bremerhaven und in der Digitalisierung. „Industrie 4.0 wird bereits in Umschlag- Gegenrichtung. Über das Bundesstraßennetz (B6, B169) erfolgen anlagen nicht nur für Container, sondern beispielsweise auch die Vor- und Nachläufe. für Kohle und Massengut gelebt“, resümiert Daniel Hosseus, Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen intermodalen Transporten in Zeiten der Digitalisierung ist die Seehafenbetriebe (s. Interview unten). „Diesen Weg wird und IT-Infrastruktur. Mit ihren Port-Community-Systemen bietet muss die Hafenwirtschaft weitergehen.“ Sie haben unlängst eine Aufwertung der Nord-Süd-Ver- kehrskorridore gefordert. An welche Maßnahmen denkt Interkontinentales Know-how Zur Person der ZDS da? Daniel Hosseus (48) leitet als Hauptgeschäfts- Zunächst einmal geht es um Erkenntnisgewinn. Schon heute wird führer den Zentralverband der deutschen See- mehr als ein Drittel des Außenhandels von NRW über deutsche hafenbetriebe e.V. seit April 2014. Nach dem Seehäfen abgewickelt. Und das Ladungsaufkommen zwischen Studium der Politik- und Verwaltungswissen- NRW und deutschen Seehäfen wird zunehmen. Den Rhein krie- schaften an der Carleton University in Ottawa gen wir leider nicht umgelenkt, aber Straßen, Eisenbahnen und und an der McGill University in Montreal war Kanäle müssen entsprechend ertüchtigt werden. er zuvor in unterschiedlichen Positionen in Welche Optionen sehen Sie für die Seehäfen bei der Auf- Unternehmen und Verbänden der maritimen kommensverlagerung in den Hinterlandverkehren weg vom Wirtschaft tätig. der Straße? Der Mix macht’s, und zum Mix gehört der Lkw ebenso wie die Eisenbahn und das Binnenschiff. Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Schiene bekommen wollen, dann sollten die Trassenpreise der DB Netz deutlich abgesenkt werden. „Wir haben Erschließung von Optimierungspotenzialen für die maritime Logistik – welchen Stellenwert nimmt dabei das Förderpro- gute Leute, gramm IHATEC des BMVI ein? moderne Es ist ein zentraler Baustein, denn es fördert Forschung und Entwicklung von Hafentechnologie. Die Fördermittel des Bundes Anlagen und Foto: ZDS führen dazu, dass auch die Hafenbetriebe Millionenbeträge eine hohe in Zukunftstechnologie investieren. Im Rahmen des zweiten Aufrufs sind insgesamt 45 Projektskizzen von 170 beteiligten Investitions- Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingegangen. bereitschaft.“ Das entspricht einem Fördervolumen von 53,1 Millionen Euro, beziehungsweise einem Gesamtvolumen in Höhe von 77,8 Millionen Euro. Das Programm ist also sehr erfolgreich und der Bundestag sollte es verlängern. www.shortseashipping.de
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