Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."

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Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
E D I T I O N //// 6/ 2 0 13
Harry Nicolet:
«Die Diagnose war
ein grosser Schock.»
Fakten zu COPD
  – Bereits 400 000 Menschen in der
     Schweiz leiden an COPD mit den
     Symptomen Auswurf, Husten und         Für viele Menschen ist COPD erst ein Begriff, wenn sie
     Atemnot.                              selber davon betroffen sind. Harry Nicolet weiss seit
  – In 9 von 10 Fällen wird die Krank-
     heit durch Rauchen verursacht.
                                           gut einem Jahr, dass auch er an dieser nicht heilbaren
  – COPD ist nicht heilbar. Die weitere   Lungenkrankheit erkrankt ist. Dank der richtigen
     Zerstörung der Lunge kann aber        ­Therapie und den von der Lungenliga organisierten
     durch einen Rauchstopp und eine
     Therapie meistens verhindert und
                                            Luftholtagen hat er die Freude am Leben trotzdem
     die Krankheit stabilisiert werden.     nicht verloren.
Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
/// 01

  Früher arbeitete Harry Nicolet als Disponent im            kunft auf künst­liche Sauerstoffzufuhr angewiesen sein
  ­Baustoffhandel und kam dadurch über längere Zeit          wird. «Es war ein grosser Schock, als mein Mann mir
   mit ­A sbest in Kontakt. Damals war man sich der          von der Diag­nose erzählte», erinnert sich seine Frau
   ­Gefahr, die von diesem Werkstoff ausgeht, noch           Edith an die niederschmetternde Nachricht.
    nicht bewusst. Wie stark sich diese Belastung auf
    ­seine spätere Erkrankung ausgewirkt hat, ist schwer    Mindestens 16 Stunden künstliche Sauerstoffzufuhr
     zu sagen. Denn der 72-jährige Mann war bis vor          Harry Nicolet und auch seine Frau haben sich heute auf
     zehn Jahren auch Raucher, was nicht selten COPD         den veränderten Alltag eingestellt. Zu Hause im Schlaf-
     zur Folge hat.                                          zimmer steht ein stationärer Sauerstofftank. Über einen
                                                             langen Schlauch und die sogenannte Sauerstoffbrille
                                                             wird Harry Nicolet mit Medizinalsauerstoff versorgt.
«Ich ging immer zu Fuss einkaufen,                           Das erleichtert ihm das Atmen, sodass er auf seinem
bis ich einfach nicht mehr konnte.»                          Hometrainervelo sogar wieder «ein paar Runden
                                                             ­drehen» kann.

Vor gut einem Jahr die Diagnose COPD                         Den Sauerstofftank vermittelte die Lungenliga, das
 Als das Atmen dem Rentner immer mehr Mühe berei-            Wiederauffüllen wird direkt durch den Lieferanten des
 tete, liess er sich vom Arzt untersuchen. Dieser stellte    Sauerstoffs übernommen. So klingelt in der Regel ein-
 die Diagnose COPD. Harry Nicolet hatte noch nie von         mal in der Woche ein Chauffeur an der Tür, um den
 dieser Krankheit gehört. Er musste vom Arzt nun er­         Tank wieder aufzufüllen.
 fahren, dass k­ eine Heilung möglich ist und er in Zu-
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                                                             /// 01	Harry Nicolet und seine Frau Edith freuen sich schon jetzt
                                                                     auf die nächsten Luftholtage der Lungenliga.
                                                             /// 02	Das mobile Sauerstoffgerät macht ausgedehnte Spaziergänge
                                                                     wieder möglich.
                                                             /// 03	Für das Ehepaar Nicolet ist der Campingplatz ihr
                                                                     zweites Zuhause.
                                                             /// 04	Die Sauerstoffflasche des stationären Geräts wird
                                                    /// 03
                                                                     einmal wöchentlich aufgefüllt.

 Mehrmals täglich misst er die Sauerstoffsättigung ­seines     Während der Reise und am Ferienort stellen sie die
 Blutes. Liegt der Wert zu tief, muss er rasch die Sauer-      Versorgung mit dem Sauerstoff sicher und bieten ver-
 stoffzufuhr erhöhen, weil dauerhaft zu wenig Sauerstoff       schiedene Aktivitäten an.
 im Blut zu schweren Organschädigungen führen kann.
                                                                «Die Reise war absolut traumhaft und die Mitarbeiterin
Neue Kraft schöpfen an den ­Luftholtagen                        der Lungenliga half, wo es nötig war», schwärmen die
 Die Lungenliga organisiert für Menschen mit Atem­              Nicolets, die dieses Jahr an den Luftholtagen teilge-
 behinderungen und ihre Angehörigen, verschiedene              nommen haben. Zum ersten Mal konnte Harry Nicolet
 Entlastungs- und Ferienangebote. Denn für die Betrof­         Kontakte zu anderen Betroffenen knüpfen und es
 fenen und ihre Angehörigen ist es oftmals nicht mehr          ­wurde ihm so richtig bewusst, wie gut es ihm eigentlich
 möglich, alleine zu verreisen, da sie dauernd auf Sauer-       trotz allem noch geht.
 stoff und Hilfe bei alltäglichen Lebensverrichtungen
 ­angewiesen sind.                                           Einfach das Beste daraus machen
                                                               Glücklicherweise hat Harry Nicolet viel Unterstützung
                                                               von seiner Frau und seinen Kindern. So nimmt er
«Mir wurde bewusst, wie gut es mir                             jeden Tag, wie er kommt, und macht das Beste daraus.
trotz allem noch geht.»                                        Er ist froh, dass ihm die Lungenliga die Luftholtage
                                                               ­er­mög­lichte, und freut sich schon jetzt auf die nächste
                                                                Reise.
 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lungenliga
 ­begleiten die Reiseteilnehmer und -teilnehmerinnen.          Text: Walter Külling • Fotos: Roland Blattner
Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
Was ist COPD?
 Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD entsteht in der Regel als
 Folge einer fortschrei­tenden Schädigung der Atemwege durch einge­atmete
 Schadstoffe. Meist werden diese mit dem Tabakrauch aufgenommen. Neun
 von zehn Erkrankten rauchen oder haben geraucht. Aber es gibt auch andere
 Ur­sachen der Krankheit, die nicht alle bekannt sind. Die Symptome sind
 ­Auswurf, Husten und Atemnot. COPD ist nicht heilbar, es ist aber möglich,
  die Krankheit zu stabilisieren und die Beschwerden zu lindern.

  Im Internet unter www.lungenliga.ch/copd finden Sie weitere
 ­Informationen oder bestellen Sie einfach unsere COPD-Broschüre.

                                                                                       COPD
                                                                                      Früh erkenne
                                                                                                           n – wirksam
                                                                                                                         behandeln

                                                                           rz_3080041200
                                                                                        6-Umsetzung_C
                                                                                                     OPD_d.indd
                                                                                                                  1

                                                                                                                                     12.11.12
                                                                                                                                                11:41

Die Lungenliga hilft                                     Lebenswichtige Sauerstofftherapie
                                                           Bei Patienten, die auf eine Sauerstoffthe­rapie
                                                           ­angewiesen sind, vermittelt die ­Lungenliga die
                                                            passenden Geräte, schult den richtigen Gebrauch
                                                            und übernimmt die nötige Wartung.

                                                           Weitere Informationen unter:
                                                           www.lungenliga.ch/sauerstofftherapie

                                                         Sich austauschen in Selbsthilfegruppen
                                                           Eine chronische Krankheit erschwert nicht selten
                                                           die Teilnahme am sozialen Leben. Der Austausch
                                                           mit anderen Betroffenen hilft, sich mit der Krank-
                                                           heit weniger allein zu fühlen, und lässt teilhaben
                                                           am Erfahrungsschatz der andern. Es tut gut, neue
                                                           Möglichkeiten im Umgang mit den Einschrän­
                                                           kungen zu entdecken und gesellige Momente zu
                                                           er­leben.
An den Luftholtagen Energie tanken
                                                           Weitere Informationen unter:
 Menschen mit Atembehinderungen, ihre Ange­                www.lungenliga.ch/selbsthilfe
 hörigen und Pflegenden können an den Luft­
 holtagen der Lungenliga neue ­Energie tanken und
 ­unbeschwerte Tage ­geniessen. Ein spezialisiertes
  Team mit langjähriger Erfahrung betreut die Teil-
                                                         Unterwegs Flüssigsauerstoff tanken
  nehmenden vor Ort und organisiert die Sauer-
  stoffversorgung für COPD-Patienten. Das                  Dank dem schweizweiten Sauerstoff-­Tankstellen­
  ­Rahmenprogramm bietet jeden Tag viel­fältige            netz sind auch für Sauerstoffpatientinnen und
   ­Aktivitäten – von Atemtherapie über Gymnastik          -­patienten längere Reisen möglich. Die Tankstellen
    bis zu Ausflügen in die Um­gebung.                     befinden sich bei zentral gelegenen Bahnhofs­
                                                           apotheken oder in Spitälern.
 Mehr Informationen finden Sie unter
 www.lungenliga.ch/luftholtage oder                        Alle Standorte und weitere Informationen unter:
 031 378 20 50.                                            www.lungenliga.ch/tankstellen
Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
Aktu
                                          ell

                                                                             Prof. Dr. med. Martin Brutsche,
                                                                         Chefarzt am Kantonsspital St. Gallen

                                               Fortschritte in der Forschung können Menschen mit
                                               Lungen- und Atemwegskrankheiten zu mehr Lebens-
                                               qualität oder einer höheren Lebenserwartung ver­
                                               helfen. Daher unterstützt die Lungenliga künftig
                                               ­sys­tematisch herausragende Forschungsprojekte in
                                                den Bereichen Luft und Lunge.

                                             «Es besteht eine grosse Nachfrage
                                             nach Forschungsförderung.»

                                               Gefördert werden nicht nur klassische Forschungs­
                                               projekte zu Lungen- und Atemwegskrankheiten.
                                               Auch Forschungsvorhaben im Bereich Gesundheits-
                                               politik und Gesundheitsökonomie, Epidemiologie,
                                               Luftverschmutzung und Luftqualität sowie Prävention
                                               können ein­gereicht werden, sofern sie einen Bezug zu
                                               Lungenkrankheiten aufweisen. Die Forschungskom-
Frischer Wind                                  mission unter der Leitung von Prof. Dr. med. Martin
                                               Brutsche (Chefarzt am Kantonsspital St. Gallen) ga-

für ­Schweizer                                 rantiert die wissenschaftliche Qualität der Projekte.

Lungenforschung                              «Nur darauf gewartet»
                                              Prof. Dr. med. Martin Brutsche ist überzeugt, dass
                                              ­viele aussichtsreiche Projekte eingereicht werden. «Es
                                               besteht eine grosse Nachfrage nach Forschungsförde-
                                               rung in d­ iesem Bereich. Ich weiss von Forscherinnen
Der neue Forschungsfonds der Lungen­           und Forschern, die nur darauf ­warten, ihre Projekte
liga unterstützt vielversprechende             präsen­tieren zu können. Ich kann mir vorstellen, dass
                                               uns die Auswahl nicht leichtfallen wird.» Umso mehr
­Forschungsprojekte in den Be­reichen          freut sich Prof. Dr. med. Brutsche über die Kontinui-
 Luft und Lunge mit jährlich mindestens        tät, die der Fonds der ­Lungenliga garantiert. «In die
 240 000 Franken. Mit ihrem Engage­            Forschung zu ­investieren, ist ein langfristiges Projekt,
                                               das nachhaltig wirkt. Ich bin überzeugt, dass die
 ment für die F­ orschung will die Lungen­     Lungen­liga damit die Perspektiven von Menschen
 liga Menschen mit Atemwegs- und               mit ­Lungen- und Atemwegskrankheiten verbessern
                                               kann – sei es durch Fortschritte in Prävention, Früher­
Lungenkrankheiten in Zukunft noch              ken­nung, Behandlung und Therapie oder im Bereich
mehr unterstützen.                             Lebensqualität.»
Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
Die Lungenliga
      berät und betreut Menschen mit Lungenkrankheiten und Atembehinderungen, damit sie möglichst
      ­beschwerdefrei und selbstständig leben können und eine höhere Lebensqualität erreichen.
      Fachlich gut vernetzt, vertritt sie die Anliegen ihrer Patientinnen und Patienten und fördert deren Selbsthilfe.
      Mit Prävention und ihrem Engagement für saubere Luft setzt sich die Lungenliga dafür ein, dass i­mmer
      weniger Menschen an Lunge und Atemwegen erkranken.

        «Jeden Morgen Husten
                und Auswurf?
           Könnte COPD sein.»

                                                                                                   «Als Beraterin für Atem­
                                                                                                   behinderungen begleite
                                                                                                   und unterstütze ich Er­
                                                                       Machen
                                                                       Sie den                     krankte mit spezifischen
                                                                             st
                                                                    Online-Te h                    Angeboten.»
                                                                                  a.c
                                                                      lungenlig                    Lucia Stöckli, Beraterin Lungenliga
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    An den Luftholtagen können schwer lungenkranke Menschen                                           wegserkrankungen wissen? Der
    Kraft schöpfen und Kontakte knüpfen. Bitte ermöglichen Sie                                        Lungenfacharzt Prof. Dr. med.
    dieses und andere Angebote mit einer Spende zu Weihnachten.                                       Roland Keller beantwortet vom
    Danke!                                                                                            4. bis 29. November 2013 Ihre
                                                                                                      medizinischen Fragen unter
    Unser Spendenkonto: PK 30-882-0                                                                   www.lungenliga.ch/online-arzt.

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Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock." Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock." Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock." Harry Nicolet: "Die Diagnose war ein grosser Schock."
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