Hauszeitschrift für das Altenburgheim

Die Seite wird erstellt Toni Buchholz
 
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306. Ausgabe                                                                     Juni / Juli 2021

                     Hauszeitschrift für das Altenburgheim
         Altenpflegeheim – Kurzzeitpflege – Offener Mittagstisch für Senioren
                  Cafeteria – VIA – Beratung zur Betreuung im Alter

                                Das Wahrzeichen von Stuttgart
                        Der weltweit erste Fernsehturm steht in Stuttgart.
Nach einer Bauzeit von 20 Monaten wurde er am 5. Februar 1956 eingeweiht und seit dem trotzt der
                           217 Meter hohe Turm Wind und Wetter.
Auch vom Garten des Altenburgheims aus ist der Stuttgarter Fernsehturm wunderbar zu sehen, der in
                          diesem Jahr sein 65.-jähriges Bestehen feiert.
„Lieber Leser“

                                    Lieber Leser, liebe Leserin
                                    Wir haben zwar nicht ganz so einen schönen Ausblick wie von
                                    unserem Stuttgarter Wahrzeichen – dem Fernsehturm – aber auch
                                    vom Altenburgheim aus hat man einen schönen Blick Richtung
                                    Fernsehturm, zum Stadion unseres VfBs oder auch zur Grabkap-
                                    pelle auf dem Rotenberg (Württemberg), wo die Gründerin des
                                    Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg begraben liegt, unsere
                                    Königin Katharina von Württemberg.
                                    Sie hatte vor über 200 Jahren Ihre Ideen in die Tat umgesetzt und
                                    sich in schwierigen Zeiten des Themas Hilfe zur Selbsthilfe ange-
                                    nommen. Daraus wurde über die Jahre hinweg das Wohlfahrts-
                                    werk für Baden-Württemberg, und das Altenburgheim wurde in-
                                    nerhalb des Wohlfahrtswerks als erstes Altenheim betrieben und
                                    ist somit auch eines der ältesten Pflegeheime in Stuttgart.
                                    Königin Katharina hatte es geschafft, aus einer sehr, sehr schwie-
                                    rigen und schlechten Lebenszeit etwas Positives für die Zukunft
                                    zu schaffen und Ihrem Credo und Denken sind wir immer noch
                                    verpflichtet und gehen vollen Mutes voran.
                                    Obwohl wir als Altenburgheim eine der ältesten Einrichtungen in
                                    Stuttgart sind, haben wir, was noch längst nicht üblich ist, im gan-
                                    zen Haus W-LAN, also kabellose Internetverbindung. Sie sehen,
Impressum                           wir bleiben auch nicht stehen☺!
Altenburgheim:
Gleißbergstr. 2
70376 Stuttgart                     Leider, hat uns Anfang Mai eine sehr traurige Nachricht ereilt.
Telefon 0711/54002-0
V.i.S.d.P.: Sabine Hogh             Frau Brigitte Schüler ist ganz plötzlich nach kurzer Krankheit ver-
            Georgia Knapp           storben. Das hat uns alle sehr erschüttert. Frau Schüler war viele
Träger: Wohlfahrtswerk              Jahre im Altenburgheim als ehrenamtliche Mitarbeiterin tätig und
für Baden-Württemberg
Schloßstraße 80, 70176 Stuttgart
                                    war auch Mitglied in unserem Heimbeirat. Unser tiefes Mitgefühl
Tel. 0711/61926-0                   gilt vor allem ihrem Mann – Wolfgang – welcher auch seit vielen
info@wohlfahrtswerk.de
www.wohlfahrtswerk.de
                                    Jahren im Altenburgheim ehrenamtlich tätig ist. Wir werden sie
                                    vermissen!
Auflage: 300 Exemplare
                                                             Ihr Bernd Kux
Druck:
Krautheimer Werkstätten gGmbH
In der Au 15                                                (Hausleitung)
74328 Krautheim
www.krautheimer-werkstaetten.de

Seite 2 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Programmhinweise
Da wir eine Quote von mehr als 90% von geimpften / genesenen Bewohnern im
Altenburgheim erreicht haben, können nun auch wieder Veranstaltungen stattfin-
den. Allerdings planen wir bisher noch sehr spontan und situationsabhängig. Achten
Sie bitte daher auf die aktuellen Aushänge und Informationen im Haus!
Liebe Angehörige, Besucher und Gäste, bitte beachten Sie, dass es für Sie
aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich ist, an den hausinternen Veran-
staltungen im Saal teilzunehmen. Bei Veranstaltungen im Garten müssen die
Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden.

                                           Juni

“Cafeteria to sit” im Saal
    Wohnbereiche 3. Stock + EG                    Mittwoch, 09.06.    14.00 Uhr
    Wohnbereich 2. Stock                          Mittwoch, 16.06.    14.00 Uhr
    Wohnbereich 1. Stock                          Mittwoch, 23.06.    14.00 Uhr

„Cafeteria to go“ auf dem Wohnbereich
    Wohnbereiche 1. + 2. Stock                    Mittwoch, 09.06.    14.00 Uhr
    Wohnbereiche EG, 1. + 3. Stock                Mittwoch, 16.06.    14.00 Uhr
    Wohnbereiche EG, 2. + 3. Stock                Mittwoch, 23.06.    14.00 Uhr

Gottesdienst katholisch im Saal                   Donnerstag,    10.06.    10.30 Uhr
Wohnbereiche 3. Stock + EG

Schlagerkonzert im Garten
Claudia Garde + Martin Olschewski                 Donnerstag,    10.06.    15.00 Uhr
    Schlechtwetter-Ausweichtermin                 Freitag,       11.06.    15.00 Uhr

Gottesdienst katholisch im Saal                   Donnerstag,    17.06.    10.30 Uhr
Wohnbereich 1. Stock

Singstunde
mit Gisela und Uli Stauß im Garten                Freitag,       18.06.    10.00 Uhr

Lesung von der Theatergruppe „Lokstoff“ im Garten
Wilhelm Busch – Essen und Trinken       Dienstag,                22.06.    15.00 Uhr
und die schönsten Gedichte
    Schlechtwetter-Ausweichtermin       Freitag,                 25.06.    15.00 Uhr

Seite 4 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Programmhinweise
Gottesdienst evangelisch im Saal           Donnerstag,        24.06.          10.30 Uhr
WB 1. Stock

Dein Theater
„Kultur unter offenem Himmel“              Dienstag,         29.06.           15.00 Uhr
im Garten

Fußball-Smoothies
auf den Wohnbereichen                      Mittwoch,         30.06.
          Wohnbereich 1. Stock                                                13.30 Uhr
          Wohnbereich 2. Stock                                                14.15 Uhr
          Wohnbereich 3. Stock                                                15.00 Uhr
          Wohnbereich EG                                                      15.30 Uhr

                                    Juli

Gottesdienst evangelisch im Saal           Donnerstag,       01.07.           10.30 Uhr
Wohnbereiche 3. Stock + EG

Zitherspiel mit Frau Zimmermann im Saal
Wohnbereiche 3. Stock + EG              Freitag,             02.07.           10.00 Uhr
Wohnbereich 2. Stock                    Freitag,             09.07.           10.00 Uhr
Wohnbereich 1. Stock                    Freitag,             16.07.           10.00 Uhr

Sommerfest für Bewohner                    Mittwoch          07.07.           15.30 Uhr

Gottesdienst katholisch im Saal            Donnerstag,       15.07.           10.30 Uhr
Wohnbereich 2. Stock

Gottesdienst katholisch im Saal            Donnerstag,       22.07.           10.30 Uhr
Wohnbereiche 3. Stock + EG

Klassisches Konzert im Garten              Donnerstag,       22.07.           15.00 Uhr
    Schlechtwetter-Ausweichtermin          Freitag           23.07.           10.00 Uhr

Gottesdienst evangelisch im Saal           Donnerstag,       29.07.           10.30 Uhr
Wohnbereich 2. Stock

                                                       ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 5
Aus der Hauswirtschaft

                          Informationen aus der Hauswirtschaft

Ade Altenburgheim
...so hieß es am 30. April 2021 für unsere lang-   Ihren Abschied feierte Frau Sebök mit den
jährige Mitarbeiterin der Hauswirtschaft, Frau     Kolleg*innen mit selbstgebackenen Kuchen
Franziska Sebök. In einer kleinen Feierstunde      und Torten. Wir wünschen Ihnen, liebe Frau
wurde Frau Sebök von Hausleiter Herrn Kux          Sebök, alles erdenklich Gute für ihren wohl-
mit einem großen Blumenstrauß in den wohl-         verdienten Ruhestand, besonders viel Ge-
verdienten Ruhestand verabschiedet. Als Er-        sundheit.
innerung für ihre knapp 30jährige Tätigkeit
bekam sie ein Fotobuch sowie eine Tasse mit
aufgedrucktem Foto vom Altenburgheim. Da
Frau Sebök nun im Ruhestand mehr Zeit für
ihren Garten hat, bekam sie von ihren Kol-
leg*innen einen gut gefüllten Korb mit Blu-
menzwiebeln, Anzuchttöpfchen sowie Gar-
tenhandschuhe. Für unerfüllte Wünsche gab
es einen Gutschein für einen Gartenmarkt.

Neue Mitarbeiterin : Frau Jasminka Jukic
An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich die Nachfolgerin von Frau Sebök, Frau Jasminka
Jukic, begrüßen. Sie arbeitet seit 15.April 2021 zu 50% in der Hauswirtschaft.

Liebe Bewohner/ innen,
mein Name ist Jasminka Jukic. Einfachheits-        ren lebe ich in Deutschland. Ich bin verheira-
halber sagen manche Jasmin(a). Ich komme           tet und habe zwei erwachsene Kinder. Schon
ursprünglich aus Kroatien. Seit den 70er Jah-      lange wohne ich in Stuttgart-Untertürkheim.

Seite 6 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Aus der Hauswirtschaft

Ich mag gerne Blumen, lesen, schönes Wetter
(ohne Stechmücken ☺), Kaffee trinken und
vieles mehr.
Die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen
finde ich alle sehr nett, was es einfacher
macht, wenn man neu dazu kommt.
Es freut mich, in einem positiven Umfeld zu
arbeiten.
Herzliche Grüße
                                                               Jasminka Jukic

Wiedereröffnung unseres Speisesaals            Burg, gebacken. Außerdem wurden die Tische
ENDLICH!!! Nach knapp 14 Monaten               mit Servietten, Namenskärtchen sowie einer
Coronapause, konnten wir am 04. Mai 2021       Schokolade mit dem Aufdruck: „Schön, dass
unseren Speisesaal wieder eröffnen. Die Vor-   Sie endlich wieder da sind!“ eingedeckt.
freude bei den Bewohner*innen sowie dem        Zur Feier des Tages gab es leckere Nudelsup-
Hauswirtschafts- und Küchenteam war rie-       pe, frischen Stangenspargel mit Schnittlauch-
sengroß. Die ersten Bewohner kamen bereits     kartoffeln sowie zum Nachtisch frische Erd-
kurz vor 11 Uhr in den Speisesaal, um nach     beeren mit Sahne.
ihren Plätzen zu schauen. Die Sitzordnung      Nach den vielen Monaten freuen wir uns, dass
wurde aber zur Sicherheit noch so gemacht,     endlich wieder ein kleiner Schritt Richtung
dass die Bewohner getrennt nach Stockwer-      Normalität und Alltag möglich ist. Bitte haben
ken und auf Abstand sitzen.                    Sie Verständnis, dass wir momentan noch
Nach so langer Zeit wurde die Eröffnung mit    keine Angehörigen und Gäste im Rahmen
einem Glas Sekt und Käsegebäck gefeiert.       unseres Mittagstisches bewirten können.
Unser Küchenleiter Herr Stadtmüller hatte      Christine Grill (Hauswirtschaftsleitung)
extra Käsegebäck in Form unseres Logos, der

                                                               ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 7
Aus der Hauswirtschaft

               Informationen aus der Hauswirtschaft und Küche

Rhabarberzeit
Zur Frühlingszeit gibt es endlich wieder Rha-    Rhabarber eignet sich bestens für Marmelade,
barber. Bei Rhabarber denken die meisten         Kompott oder Kuchen. In den vergangenen
Menschen an ein typisch deutsches Lebens-        Tagen hatte unser Küchenleiter Herr Stadt-
mittel. Ursprünglich kommt der Rhabarber         müller bereits Rhabarberkompott sowie Rha-
aber aus China. Dort wurden die Stangen zu       barbercreme auf dem Speiseplan. Rhabarber-
Heilzwecken angebaut. Erst vor etwa 160 Jah-     kuchen gab und gibt es bei unserem „Cafe to
ren wurde Rhabarber hierzulande immer be-        go“ Angebot.
liebter.                                         Wussten Sie, dass Rhabarber eigentlich ein
Durch seinen herben, säuerlichen Geschmack       Gemüse ist? Da vom Rhabarber nicht die
ist er aber nicht jedermanns Sache. Dennoch      Frucht, wie z. B. bei der Erdbeere, sondern
ist er sehr gesund und enthält wichtige Vita-    die eigentliche Pflanze, genauer gesagt der
mine und Mineralstoffe, wie z. B. Vitamin A      Stiel, verzehrt wird. Rhabarber ist recht an-
und B1, Kalium, Calcium sowie Magnesium.         spruchslos und kann problemlos im eigenen
Die rötlich-grünen Stangen gibt es von etwa      Garten angepflanzt werden. Damit er gut
April bis Ende Juni. Genauer gesagt bis zum      wächst, benötigt er ausreichend Wasser und
24. Juni, dem Johannistag. Nach diesem Tag       einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
sollte der Rhabarber nicht mehr verzehrt wer-    Christine Grill
den, da er dann zu viel Oxalsäure enthält, die
                                                 (Hauswirtschaftsleitung)
zu Vergiftungen führen kann.

Balkonkästen pflanzen
                                                 Mitarbeitern der Hausmeisterei zu den jeweili-
Auch in diesem Jahr wurden wieder über 60
                                                 gen Balkonen gebracht. Ein herzliches Dan-
Balkonkästen mit roten und rosafarbenen Ge-
                                                 keschön allen fleißigen Helfer*innen. In der
ranien bepflanzt.
                                                 Zwischenzeit sind alle Pflanzen an den Balko-
Trotz schlechten und kühlen Wetters kamen
                                                 nen und Fenstern im Eingangsbereich voll
viele Bewohner zur Pflanzaktion in die Tief-
                                                 erblüht und wir freuen uns täglich über die
garage. Innerhalb kurzer Zeit waren alle Käs-
                                                 schöne Blütenpracht.
ten bepflanzt und wurden von den

Seite 8 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Mitarbeiter

Abschied vom FSJ-Helfer
Liebe Leserinnen und Leser,

Nach schönen sechs Monaten im Altenburg-
heim ist es Zeit, Abschied zu nehmen und
einen neuen Lebensabschnitt zu starten. Ich
möchte mich bei der Hausleitung, bei der
Verwaltung, bei der Hauswirtschaft, bei den
Bewohnern und vor allem bei der Haustech-
nik für die freundliche Aufnahme und die
spannende Zeit bedanken. Außerdem hat es
mir auch sehr gefallen, so viele neue Gesichter
und die dazugehörigen Geschichten kennen-
zulernen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Bewohnern
und Angestellten des Altenburgheims für die
Zukunft weiterhin alles Liebe und Gute.

                               Ihr Michael Fezer

Im Urlaub sind
Herr Szilagyi             Haustechnik                 31.05. - 18.06.2021
Yvonne Walde              Verwaltung                  31.05. – 11.06.2021
Gülcan Atar               Praxisanleitung             31.05. – 02.06.2021
Jan-Magnus Stütz          Auszubildender Verwaltung   31.05. – 04.06.2021
Frau Hogh                 Sozialer Betreuungsdienst   31.05. – 04.06.2021
Frau Grill                Hauswirtschaftsleitung      02.06. – 04.06.2021
Herr Stadtmüller          Küchenleitung               12.06. – 18.06.2021
Herr Kux                  Hausleitung                 16.06. – 09.07.2021

                                                       ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 9
Aktuelles

Pflegeansichten oder Fragen?
Es ist 5 Uhr früh als Tanja das zweite Mal die-     nach und die Sache ist erledigt. Es ist ja ihr
se Nacht wegen Frau Heldle aufstehen muss,          „Job“.
um sich um sie zu kümmern. Frau Heldle ist          Zum Glück benötigt Frau Heldle „noch“
eine pflegebedürftige alte Dame. Sie war frü-       niemanden mit Spezialwissen für ihre Pflege.
her mal Lehrerin und ist sehr belesen, aber
aufgrund ihrer Demenzerkrankung vergisst sie        So sieht es in manchen Haushalten aus und
immer mehr und aufgrund diverser körperli-          das klingt erstmal sehr schön und harmonisch
cher Erkrankungen fällt ihr vieles immer            - abgesehen vom Umstand, dass Frau Heldle
schwerer. Sie benötigt daher für viele Dinge        auf fremde Hilfe angewiesen ist - allerdings
im Alltag Hilfe und Tanja ist ihr „helfender        nur, wenn man die Seite von Frau Heldle be-
Engel“, so nennt sie ihre Unterstützung im-         trachtet. Denn in der ganzen Geschichte spielt
mer.                                                Tanja bisher zwar die schöne Rolle als „hel-
Die beiden Kinder von Frau Heldle haben ihr         fender Engel“, aber ihr eigenes Leben, ihre
Tanja besorgt. Sie kocht, putzt, wäscht, unter-     eigene Familie scheint es nicht zu geben. Was
hält sich mit Frau Heldle, hilft ihr auf die Toi-   ist mit ihrer eigenen, möglicherweise pflege-
lette, geht einkaufen und erledigt so ziemlich      bedürftigen Mutter, was ist vielleicht mit ihren
alles, was ansteht. Eben ein richtiger „helfen-     eigenen Kindern? Wann geht sie ins Theater
der Engel“ Frau Heldle ist froh über diese          oder Kino? Wann geht sie in Urlaub? Wann
Unterstützung, rund um die Uhr, jeden Tag,          darf sie mal Recht haben?
und ihre Kinder ebenso, denn sie wissen, ihre
Mutter ist gut versorgt und sie müssen sich         Genau hier fangen die Dinge an, welche wir
keine Sorgen machen.                                als Gesellschaft nur allzu gerne verschweigen,
Ihre Kinder können sich so beruhigt ihrem           verdrängen, nicht wahrhaben wollen. Die
Beruf widmen, ihr kulturelles Leben führen          Demographie und Lebensrealität zeigt es
oder auch mal in Urlaub fahren.                     deutlich, wir werden alle immer älter und es
Die Enkelkinder studieren alle und kommen           gibt auch immer mehr pflegebedürftige ältere
Frau Heldle immer mal wieder besuchen. Eine         Menschen und ja, immer mehr von uns ma-
echte Freude, wenn sie kommen.                      chen persönlich die Erfahrung, dass ein Fami-
                                                    lienmitglied oder ein Freund pflegebedürftig
Es gibt auch mal Spannungen zwischen Frau           wird bzw. ist. Und was dann, wenn eine uns
Heldle und Tanja, klar, wo gibt es die zwi-         nahestehende liebe Person Hilfe benötigt und
schen Menschen nicht, aber Tanja gibt dann

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Aktuelles

es klar ist, dass der Alltag nicht mehr alleine   versucht Mißstände zu beheben und sie kann,
gemeistert werden kann?                           wie in anderen Bereichen, das leisten, was un-
Bis zu einem gewissen Grad und je nachdem,        ter den Rahmenbedingungen möglich ist. Und
ob das sogenannte „soziale Netzwerk“, also        das ist mehr als es Skandale abbilden: es ist
die Familie und Bekannte, in der Nähe woh-        immer jemand da, es wird immer frisch ge-
nen, können diese erstmal die Lücke schlie-       kocht, es gibt verschiedene Veranstaltungen,
ßen, aber was, wenn es dieses „soziale Netz-      es werden Veränderungen mit dem Arzt be-
werk“ nicht gibt oder dieses die Unterstüt-       sprochen und ja, es werden auch Fehler ge-
zung nicht (mehr) leisten kann, da die Be-        macht, aber ganz biblisch: „derjenige ohne
kannten weit weg wohnen oder die Hilfe rund       Sünde werfe den ersten Stein“. Die Kunst ist
um die Uhr notwendig ist?                         es, Vertrauen aufzubauen und die gegenseiti-
                                                  gen realistischen Erwartungen zu erfüllen und
Hier kommen dann echte Schwierigkeiten auf        wenn nicht, dies auch zu begründen.
einen zu. Wer will schon in ein Pflegeheim?
Es kostet viel Geld und man hört ja immer         Fragen, die immer wieder auftauchen:
wieder so schlimme Sachen von dort.               Darf ich im Pflegeheim auch Alkohol trinken?
Vorneweg, niemand möchte in der Regel in          Natürlich. Es ist Ihre Entscheidung.
ein Pflegeheim, aber vor allem möchte nie-
mand pflegebedürftig oder krank werden.           Können wir auch Essen mitbringen?
Niemand möchte wohl auf fremde Hilfe an-          Selbstverständlich. Nicht wir bestimmen, was
gewiesen sein. Und ja, es kostet Geld.            jemand möchte oder nicht möchte.
Man bekommt dafür allerdings 24 Stunden
jeden Tag Hilfe und Unterstützung, es gibt        Wird man hier auch gewaschen?
immer zu Essen und zu trinken und es wird,        Ja, das wird man, das ist eine der sogenannten
wenn nötig, der komplette Alltag organisiert.     „grundpflegerischen“ Tätigkeiten, welche in
Was würde es wohl kosten, wenn ich mein           einem Pflegeheim angeboten werden. Ebenso
Auto jeden Tag zur Inspektion bringen würde       wie die Hilfe bei Grundbedürfnissen, z. B.
und das auch mal sonntagnachts? Und ja, es        Hilfe beim Toilettengang.
gibt leider auch Vorfälle, welche es eigentlich
nicht geben sollte, wie es sie auch in anderen    Kann ich das Haus auch verlassen?
Bereichen leider immer wieder gibt: sei es in     Natürlich, wir sind kein Gefängnis. Bitte ge-
der Lebensmittelbranche oder der Automobil-       ben Sie dann lediglich dem Pflegepersonal
industrie. Aber wie in diesen Branchen auch,      Bescheid, wenn sie länger weg sind bzw. zu
arbeitet die überwiegende Anzahl an Einrich-      Mahlzeiten nicht da sind, damit wir Sie nicht
tungen seriös, geht offen mit Kritik um und       vermissen.

                                                                ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 11
Aktuelles

Kommen denn auch Fachärzte ins Haus?              Nun zurück zu unserer Anfangsgeschichte:
Ja, es kommen eine Urologe, HNO-Arzt,             Es gibt ja auch in anderen Berufen die Situati-
Neurologe und ein Zahnarzt ins Haus. Gene-        on, dass jemand nicht bei seiner Familie sein
rell freuen wir uns über jeden Facharzt, der      kann, z. B. als Monteur, aber hier arbeitet
ins Haus kommt. Es kommen aber auch Phy-          bzw. steht niemand 24 Stunden 7 Tage die
sio- oder Ergotherapeuten ins Haus oder auch      Woche zur Verfügung.
Logopäden. Ebenso eine Fußpflegerin und
zweimal die Woche haben wir im Unterge-           Wer soll das bezahlen können, wenn jemand
schoss eine Friseurin im Haus.                    regulär im Haushalt rund um die Uhr ange-
                                                  stellt ist?
Gibt es feste Essenszeiten?                       Kann hier die Antwort lauten: das ist halt so?
Im Prinzip ja, aber eigentlich sind es Korrido-   Ist dann auch Kinderarbeit zu rechtfertigen
re, d. h. wenn Sie es wünschen, können Sie        oder sonstige fragwürdige Arbeitsbedingun-
Ihre Mahlzeiten individuell einnehmen. Spre-      gen? Haben wir nicht genau solche Mißstände
chen Sie gerne unsere Pflegemitarbeiter an.       aus der Zeit der Industrialisierung überwun-
                                                  den? Kämpfen wir auf der einen Seite für eine
Arbeiten hier auch Fachkräfte?                    35 Stundenwoche, mehr Urlaub oder Freizeit-
Ja, mehr als 50 % unserer Pflegemitarbei-         ausgleich, um sie anderen nicht zu gewähren?
ter*innen haben eine Pflegeausbildung, wir        Soll unser gesellschaftliches Problem der Pfle-
bilden auch selbst aus und unsere Mitarbei-       gebedürftigkeit die Rechte und das Leben an-
ter*innen ohne Ausbildung erhalten ebenso         derer nicht berücksichtigen?
regelmäßige Schulungen, z. B. zur Hygiene
oder Mobilisationstechniken.                      Ich hoffe doch nicht. Es gibt ja auch in ande-
                                                  ren Branchen Probleme: wie kann ein Maler
Wird das Heim auch überprüft?                     oder Fliesenleger mit Schwarzarbeit mithal-
Ja, mindestens einmal im Jahr kommt der           ten? Gar nicht, da er seriöse Arbeitsbedingun-
MDK (medizinische Dienst der Kassen) und          gen schafft und anständige Gehälter bezahlt.
überprüft uns, und ab und an kommen auch          Und jeder von uns, der es schon einmal ge-
die Heimaufsicht oder andere Prüforgane, z.       nutzt hat, jemanden zu kennen, der einem
B. zum Brandschutz. Heime werden sehr             einen kostengünstigen Gefallen ohne Rech-
streng überprüft. Aber wenn Ihnen etwas auf-      nung erfüllt hat, ist ja nicht gleich ein schlech-
fällt, was vielleicht verbessert werden kann,     ter Mensch. Dennoch wissen wir insgeheim,
dann sprechen Sie uns gerne an.                   dass es nicht ganz korrekt war. Aber im Falle
                                                  der Haushaltshilfen geht es um einen Dauer-
Sie sehen, ein Pflegeheim bietet auch viel.

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Aktuelles

zustand über längere Zeit, darüber kann man        pflegebedürftige Person zu kümmern. Es gibt
nicht hinwegsehen.                                 auch hier seriöse Firmen. Auch das Wohl-
Unsere Mitarbeiter*innen werden regulär nach       fahrtswerk für Baden-Württemberg zum Bei-
den möglichen Rahmenbedingungen beschäf-           spiel bietet solche Hilfen an, über unser Pro-
tigt und das ist auch gut so und muss so sein.     jekt „Wir geben Zeit!“ Aber wollen wir unser
                                                   gesellschaftliches Problem der Pflegebedürf-
Häufig erleben wir es, dass wir Anfragen für       tigkeit auf - vor allem Frauen aus osteuropäi-
einen Pflegeplatz erhalten, weil diese Hilfe im    schen Ländern - abwälzen, welche sofort weg
Haushalt von jetzt auf nachher geht, weil es       sind, sobald sich die Bedingungen im eigenen
ihr zu viel ist oder sie überfordert ist.          Land verbessern?
Ich denke, wir müssen ehrlich mit dieser
Thematik als Gesellschaft umgehen und das          Den Gedanken, möglichst lange zuhause in
Problem offen ansprechen. Das Pflegeheim           seinem Umfeld bleiben zu können, kann ver-
ist nicht die einzige Lösung und schon gar         mutlich jeder verstehen. Aber wer von uns
nicht, wenn jemand partout zuhause bleiben         würde gerne 24 Stunden 7 Tage die Woche
möchte. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkei-       seine eigene Familie, sein eigenes „soziales
ten:                                               Netzwerk“ nicht haben können, weil er in ei-
es gibt Wohngemeinschaften, betreutes Woh-         nem anderen Haushalt seinen Dienst verrich-
nen, ambulante Pflegedienste, Tagespflege          ten muss? Und was, wenn die Pflege immer
und und und.                                       mehr den ganzen Alltag bestimmt? Wenn es
                                                   Spezialwissen erfordert? Wenn es Spannungen
So, wie die einen von uns sich das Einfamili-      im Haushalt gibt?
enhaus wünschen, lieben es andere vielleicht,
in einer Wohngemeinschaft zu leben. Der eine       Jeder von uns wünscht sich vermutlich für
liebt die Ruhe alleine und der andere liebt es,    seine eigenen Kinder eine schöne Familie und
Geselligkeit zu haben.                             einen guten Beruf. Wie würde es uns mit der
Genau so sollte auch unser Umgang mit Pfle-        Vorstellung gehen, mein Kind, meine Tochter
gebedürftigkeit sein. Viele fühlen sich im Pfle-   arbeitet im Ausland in einer fremden Familie
geheim doch recht wohl: es wird nach einem         rund um die Uhr?
geschaut, es gibt Veranstaltungen und ge-
meinsam Essen ist schöner als alleine.             Daher ist es gut, dass es verschiedene Alterna-
                                                   tiven gibt, wenn man schon auf Hilfe ange-
Es ist gut, dass es die Möglichkeit von Haus-      wiesen ist, und eine davon bieten wir als Pfle-
haltshilfen gibt, welche im Haushalt leben o-      geheim.
der stundenweise da sind, um sich um die                                    Bernd Kux (Hausleitung)

                                                                  ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 13
Palliativ-Care
Lieben Sie Café-Besuche?                                  ich ein neugieriger Mensch bin und immer
Für meine Mutter war es das Höchste, am                   alles genau wissen will, bin ich gleich hinge-
Sonntagnachmittag spazieren zu gehen, und                 gangen.
zum Schluß ging es in ein Café zu Kaffee und              Überrascht war ich, wie voll und wie fröhlich
Kuchen! Man traf sich mit der Familie oder                es war. Und über den offenen Austausch.
mit Freunden. Heute möchte ich Ihnen ein                  Wer aber kann Ihnen besser darüber berich-
etwas anderes Café vorstellen.                            ten, als die Damen, die alles ins Leben gerufen
Das Café Tod!                                             haben.
Nein, ich mache keinen makabren Scherz. Seit
                                                          Bitte stellen Sie sich mal vor:
2019 gibt es das hier in Stuttgart. Es ist eins
                                                          Mein Name ist Ute Züfle, ich bin 42 Jahre alt,
von vielen weltweit. Es hat auch nicht täglich
                                                          ausgebildete Krankenschwester, Trauerthera-
geöffnet. Aber es gibt, wie in jedem Café,
                                                          peutin und Trauerbegleiterin, Trauerrednerin
Kaffee und Kuchen, Musik und Gespräche.
                                                          sowie Referentin und Dozentin für/in ver-
Einladen zu diesem besonderen Café tut das
                                                          schiedene Schulen / Einrichtungen / Interes-
Bestattungsunternehmen Häfner und Züfle
                                                          sentengruppen.
im Stuttgarter Westen. Die Idee kommt von
                                                          Bevor ich im Jahr 2006 zusammen mit Frau
dem Schweizer Soziologen Bernard Crettaz
                                                          Häfner Häfner & Züfle Bestattungen gründe-
und wurde von dem Engländer Jon Under-
                                                          te, arbeitete ich auf einer Intensivstation.
wood weiter entwickelt.
Man trifft sich bei Kaffee und Kuchen und redet ge-       Das habe ich mit Liebe und Herzblut ge-
meinsam über den Tod. In lockerer Runde, frei von         macht.
Wertung und Belehrung. Kommen kann jeder. Ernst           Und nun bin ich Bestatterin und merke, das
darf es sein und Humor ist auch erlaubt. Das Ange-        ist meine absolute Berufung.
bot richtet sich an all jene, die über den Tod sprechen
möchten, die dafür aber keine Gesprächspartnerin oder     Mittlerweile haben wir ein wachsendes Team
keinen Gesprächspartner haben.                            und 3 Standorte in Stuttgart:
So manch eine und manch einer hat etwas auf dem           - Stuttgart - Möhringen
Herzen, das sie oder er zum Thema “Sterben” gern          - Stuttgart-West - Hier befindet sich unser
loswerden möchte. Wie will ich einmal sterben? Da-        Zentrum für Abschied, Trauer und Leben.
heim im Kreise der Familie? Oder ganz allein? Die
                                                          Dies beinhaltet u. a. einen eigenen Feierraum,
wenigsten wollen im Krankenhaus sterben.
                                                          einen Abschiedsraum, einen Ausstellungsraum
                Auszug aus der Einladung von Häfner
                und Züfle                                 und unsere Zentrale. Hier findet auch das Ca-
                                                          fé Tod vor Ort statt.
Ich selber wurde Anfang 2020 durch eine An-
                                                          - Stuttgart-Wangen
zeige in der Zeitung darauf aufmerksam. Da

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Palliativ-Care
Darüber hinaus kommen wir überall da hin,        Bei der Auftaktveranstaltung im Juni 2019
wo man uns braucht.                              hatten wir für 30 Leute gestuhlt, ca. 60 sind
                                                 gekommen.
Wie läuft so ein Café ab?
                                                 Das hat uns überwältigt, aber auch gezeigt,
Leckere Kuchenspenden, schöne Musik, gute
                                                 dass die Zeit reif dafür ist.
Gespräche und ein wunderbarer Austausch.
Ein Mix aus Lachen und Weinen – das Leben        Was sind ihre Wünsche für die Zukunft,
eben. Da ein Vor-Ort-Ttreffen leider momen-      außer dass man sich wieder persönlich
tan nicht möglich ist, haben wir uns Anfang      treffen kann?
2021 entschieden, das Café Tod online anzu-      Dass die Menschen Mut haben, das Café Tod
bieten. Wir freuen uns sehr, dass auch da so     zu besuchen und Mut haben, über das uns alle
wunderbare, vertrauensvolle, wertschätzende      verbindende Thema zu reden/Fragen zu stel-
Gespräche entstehen – das freut und beein-       len.
druckt mich jedes Mal aus Neue.                  Dass weiterhin so viel gelacht wird wie bisher,
Kerstin Sturm macht für uns ehrenamtlich die     und dennoch Trauer Platz haben kann.
Technik. Sie und ich sind das beste Beispiel,    Dass die BesucherInnen weiterhin so gerne
wie ein guter Draht auch online funktionieren    kommen und sich noch mehr einladen lassen.
kann – wir haben uns noch nie „in echt“ ge-      Dass es eine so wertschätzende Runde bleibt.
sehen, haben aber ein absolut vertrauensvol-     Dass daraus vielleicht auch kleine umsorgende
les, wunderbares Miteinander.                    Gemeinschaften entstehen – es wurden schon
                                                 Telefonnummern ausgetauscht. :-)
Warum ist Ihnen das Café wichtig, was            Dass weiterhin so leckere Kuchen gespendet
möchten Sie damit erreichen?
                                                 werden. ;-)
Immer wieder hört man, dass der Tod ein
Tabuthema ist. Wenn ich Menschen begegne         Siehe: https://bestattungen-haefner-zuefle.de/cafe-tod
und sage, dass ich Bestatterin bin, dann werde
ich IMMER etwas zum Thema gefragt, oder          Soweit das Gespräch mit Frau. Züfle. Dass
man erzählt mir Erlebnisse mit dem Tod.          mit dem leckeren Kuchen kann ich nur unter-
Da merke ich, das ist doch kein Tabu. Wir        streichen.
                                                                             Angelika Schram
haben nur nicht unbedingt jemanden, mit dem
wir darüber reden können. Das möchten wir
gerne anbieten. Zeit und Raum. Menschen
verbinden, die über dieses wichtige Thema
reden möchten.

                                                                  ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 15
Aus der Praxisanleitung

Die Praxisanleiter –
das Berufsfeld im Überblick
Immer wieder werde ich darauf angesprochen,      Ich sehe einen großen Fortschritt an unseren
was überhaupt eine Praxisanleiterin machen       Schüler*innen. Durch die Anleitung fühlen sie
und können muss.                                 sich sicherer und vorbereiteter bei ihrer Arbeit
Schon im Laufe meiner Ausbildung war mir         auf den Wohnbereichen. Sie bekommen die
relativ schnell klar, dass es mir Spaß macht,    Gelegenheit und die Unterstützung, um alles
neue Leute kennen zu lernen und mit netten       Erlernte intensiver üben und besser umsetzen
Menschen zusammen zu arbeiten. Zudem hat-        zu können. Bei uns finden regelmäßige Anlei-
te ich das Gefühl, immer auf dem neuesten        tetage mit unseren Schüler*innen statt, bei
Stand bleiben zu können und nicht der Routi-     denen praktische Übungen durchgeführt wer-
ne des Alltags zu erliegen.                      den und gemeinsam mit dem Auszubildenden
Ich, Gülcan Atar, arbeite als Praxisanleiterin   reflektiert besprochen werden.
im Altenburgheim und es bereitet mir eine
große Freude, unsere 18 Schüler*innen anzu-
                                                 Was machen aber Praxisanlei-
leiten, sie während Ihrer Ausbildung zu unter-
stützen und einen guten Austausch mit ihnen      ter*innen?
zu halten.                                             Praxisanleiter*innen gehen anhand des
                                                       Ausbildungsplans vor und führen Aus-
                                                       zubildende in der Pflege schrittweise an
                                                       die einzelnen Tätigkeiten vor Ort her-
                                                       an.
                                                       Sie sind Ansprechpartner für neue Mit-
                                                       arbeiter, Auszubildende sowie Prakti-
                                                       kanten in der Einrichtung.
                                                       Sie unterstützen Schüler*innen und
                                                       Studierende also dabei, das theoretisch
                                                       erworbene Fachwissen aus der Schule
                        Gülcan Atar                    in die Praxis umzusetzen. Sie bereiten
                                                       sie sehr gut auf die Praxisbesuchs-
                                                       Termine vor, zeigen gezielt dem Schü-

Seite 16 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Aus der Praxisanleitung

       ler*innen das gelernte umzusetzen und      Typische Beschäftigungsbereiche für Praxis-
       nehmen sich Zeit um offene Fragen zu       anleiter*innen:
       klären.                                       • an Fach- und Berufsfachschulen im
       Die regelmäßige Teilnahme an Veran-               Gesundheitswesen
       staltungen der Schulen, Kommunikati-          • in Krankenhäusern, Hochschul- und
       ons- und Informationsaustausch ist                Rehabilitationskliniken
       auch sehr wichtig.                            • in Altenpflegeheimen
       Die Vor-, Zwischen- und Nachgesprä-           • in Wohnheimen für Menschen mit Be-
       che mit den Auszubildenden werden                 hinderung
       festgehalten.                                 • in ambulanten sozialen Diensten
       Mitwirkung bei der Einstellung und
       Versetzung von Auszubildenden inner-                                              Gülcan Atar
       halb des Hauses.
       Die Beurteilungsbögen werden auch
       von den Praxisanleitern ausgestellt.
       Die Anleitung wird durch die Praxisan-
       leiterin geplant und bei den Praxisbesu-
       chen nimmt sie teil.
Eine gute Praxisanleitung bedeutet, die Schü-
ler*innen auf die Anforderungen der Station
und des Alltags vorzubereiten, ihm/ihr zu
zeigen, wo seine/ihre Stärken aber auch sei-
ne/ihre Schwächen liegen, was er/sie lernen
oder verbessern kann.
Um die Aufgaben von Praxisanleitern über-
nehmen zu können, ist zudem eine berufspä-
dagogische Zusatzqualifikation von min-
destens 300 Stunden erforderlich. Außerdem
sind berufspädagogische Fortbildungen im
Umfang von mindestens 24 Stunden jährlich
nachzuweisen.

                                                                ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 17
Bewohner erzählen

Erinnerungen an den Fernsehturm
Es gibt immer wieder Geschichten, die sich       man umsonst mit dem Aufzug nach oben fah-
mit Stuttgarts Wahrzeichen verbinden lassen.     ren, das hat sie natürlich wahrgenommen.
So ging 1956 kurz vor der Eröffnung des                                            Edeltraut Koch
Fernsehturms das Gerücht herum, dass es die
oberste Pflicht des Pächters im Panorama-
Café in 150 Meter Höhe sei, die Gäste            Auch Herr Orth hat den Bau des Fernseh-
gleichmäßig auf die Tische in dem verglasten     turms von seinem Heimatort Bad Cannstatt
Rondell zu verteilen. Der Grund sei, dass        beobachtet. Später ist er dann auch oft daran
sonst die filigrane Betonnadel zu kippen dro-    vorbei gefahren, ob es auf dem Weg zur Ar-
he. Dies war eines der vielen Gerüchte der       beit war oder wenn er seine spätere Ehefrau
Gegner des Turmbaus, die ihn als Land-           in Reutlingen besuchte. Oben auf dem Fern-
schaftsverschandelung sahen. Diese Stimmen       sehturm war er allerdings nicht so oft. Zwei
sind aber längst verstummt und der Bau des       oder dreimal vielleicht, mit Kollegen, da der
Architekten Fritz Leonhardt hat in den letzten   Eintritt damals sehr teuer war.
65 Jahren etlichen Stürmen getrotzt und meh-     Ein Besuch aber ist ihm besonders im Ge-
re Millionen Besucher ausgehalten – gekippt      dächtnis geblieben. Das war 2018, als sein
ist er bisher nicht!                             Wunsch bei der Aktion „Wünsch Dir was“
                                                 von unserem Träger, dem Wohlfahrtswerk,
                                                 zur Erfüllung ausgewählt wurde. So ging es
Auch die Bewohner des Altenburgheims ver-        mit dem „Stuttgart Citybus“ auf Stadtrund-
binden viele Erinnerungen mit dem Fernseh-       fahrt. Eine Haltestation war dann auch der
turm:                                            Stuttgarter Fernsehturm. Mit seinen Begleit-
                                                 personen Herr Mehrer und den Betreuungsas-
                                                 sistentinnen Ingrid Honner und Gülsün Metin
Frau Koch ist sozusagen eine Zeitzeugin des      ging es dann auch die 150 Meter mit dem
Baus des Fernsehturms. Sie hat zu jener Zeit     Aufzug in die Höhe, wo sie einen schönen
in Degerloch gewohnt, ganz in der Nähe. So       Ausblick über Stuttgart genießen konnten.
hat sie bei verschiedenen Spaziergängen beo-     Herr Orth erinnert sich auch noch gut an die
bachtet, wie der Turm Stück für Stück ge-        Zeit, als 2013 der Fernsehturm geschlossen
wachsen ist, bis hin zur Plattform. Die Eröff-   war. Aufgrund von Brandschutzbestimmun-
nung des Fernsehturms war ein besonderes         gen mussten bauliche Veränderungen vorge-
und großes Ereignis. An diesem Tag durfte

Seite 18 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Bewohner erzählen

nommen werden. Erst 2016 konnte der Turm           einmal, als sie in Stuttgart zu Besuch war, mit
wieder für Besucher geöffnet werden.               ihrer Schwiegermutter einen Ausflug dorthin
                                                   gemacht hat. Später ist sie dann mit den Kin-
                                                   dern bei einem Tagesausflug zum und auf den
                                                   Fernsehturm gefahren.
                                                   Besonders gut hat ihr dabei gefallen, wie
                                                   schnell der Aufzug in die Höhe gefahren ist.
                                                   Außerdem erinnert sie sich an die tolle Aus-
                                                   sicht von dem hohen Turm, so dass sie sogar
                                                   bis zur Alb schauen konnte.
                                                                                    Ursula Spranger

von links: Herr Orth und seine Ausflugsbegleiter
Auch heute schaut Herr Orth noch täglich
nach dem Fernsehturm. Von seinem Balkon
oder auch vom Garten hat er einen guten
Blick darauf.
                              Roland Orth

Frau Spranger erinnert sich noch daran, wie
ihr Bruder beim Bau des Fernsehturms mit
dabei war. Er war Maurer von Beruf und ist
jeden Tag von seinem Heimatort Urach nach
Stuttgart zum Turmbau gefahren. Er hat ihr
berichtet, wie Stockwerk für Stockwerk der
Turm wuchs. Beim Bau sind auch einige Men-
schen verunglückt, erzählte er. Nachdem das
letzte Stück vom Mast auf dem Turm beför-
dert war, gab es ein großes Richtfest. Als der
Fernsehturm dann eröffnet wurde, durften die           Der Fernsehturm – Blick vom Altenburgheim
„Turmbauer“ und ihr Familien umsonst auf
den Fernsehturm.
Frau Spranger selbst war nicht so oft auf dem
hohen Turm. Sie erinnert sich noch, dass sie

                                                                  ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 19
Fotorückblick

                                                             Von selbstgebackenen oder gekauften Osterhasen zum
                                                             Verzehr bis zu schön gebastelten Dekorationen und CDs
                                                             erhielt das Altenburgheim viele Geschenke zum anstehen-
                                                             den Osterfest. Die Steiggemeinde(Pfarrer Til Bauer mit
                                                             Kirchengemeinderätinnen Frau Knaupp und Frau Böhle-
                                                             Rettich) überreichte mit der Aktion „Federschwung“
                                                             Hausleiter Herrn Kux Osterbriefe für die Bewohner. Ein
                                                             herzliches Dankeschön an die vielen Spender und Gruß-
                                                             schreiber!

Da die Cafeteria leider noch bis auf weiteres geschlossen
bleiben muss, werden im Altenburgheim immer wieder
besondere Aktionen angeboten. Jetzt im April war dies
eine Waffelback-Aktion. Dazu konnten wir uns aus
der Hauptverwaltung zwei große Belgische Waffeleisen
ausleihen, die dann an verschiedenen Tagen in allen
Wohnbereichen zum Einsatz kamen. Wahlweise mit Pu-
derzucker und/oder Apfelmus schmeckten die Waffeln
köstlich und der Duft verbreitete sich im ganzen Haus.
Frau Grill, Hauswirtschaftsleitung, sorgte für beständigen
Nachschub, sodass so mancher sogar zwei oder drei Waf-
feln genoss.

                                                    Mitte Mai gab es im Altenburgheim eine weitere besondere Aktion
                                                    in Zusammenarbeit mit Küche, Hauswirtschaft und Sozialdienst.
                                                    Die Küche bereitete leckere Mango-Maracuja-Smoothies zu,
                                                    die dann auf allen Wohnbereichen an die Bewohner verteilt wurden.
                                                    Das fruchtig kühle, mit einer Sternfrucht verzierte Getränk schmeck-
                                                    te allen hervorragend. Die einhellige Meinung war: das darf gerne
                                                    wiederholt werden.

Seite 20 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Fotorückblick

                                             Viele fleißige Hände gab es beim Balkonkästen
                                             Bepflanzen. Aufgrund des schlechten Wetter musste
                                             dies leider in der Tiefgarage bei recht frischen Tempera-
                                             turen stattfinden.
                                             In der Zwischenzeit sind die Geranien am Haus voll
                                             erblüht.

Nach der Winterpause konnten die Be-
wohner des Altenburgheims endlich wieder
ein Gartenkonzert genießen.
Das Alphorn-Trio Joachim Bänsch,
seine Frau Julia Ströbel Bänsch und Ka-
rin Schade sorgten mit den außergewöhnli-
chen Musikinstrumenten für einen ab-
wechslungsreichen Nachmittag. Dies nicht
nur musikalisch, denn nebenbei erfuhren
die Zuhörer viel Wissenswertes über dieses
Blasinstrument.
Joachim Bänsch hatte die Idee, mit Kolle-
gen vom Sinfonieorchester des Südwest-
rundfunks während der Coronapandemie
in sozialen Einrichtungen zu spielen.

                                             Endlich konnte auch wieder eine langersehnte Sing-
                                             stunde mit Gisela und Uli Stauß im Garten stattfin-
                                             den. Bei herrlichem Sonnenschein wurde aus voller Kehle
                                             von den Balkonen, Fenstern und im Garten gesungen.
                                             Vorab wurden die Liederwünsche von den Bewohnern
                                             gesammelt, so dass ein bunt gemischtes Programm von
                                             „Tulpen aus Amsterdam“ über „Hoch auf dem gelben
                                             Wagen“ bis hin zu „Lili Marleen“ gesungen wurde. Es
                                             war wieder eine sehr schöne stimmungsvolle und ab-
                                             wechslungsreiche Stunde, wir freuen uns schon auf den
                                             nächsten Termin.

                                                             ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 21
Nachruf

In lieber Erinnerung an Brigitte Schüler        hast Du große Wertschätzung entgegenge-
                                                bracht.
                                                Wolfgang und Du haben immer wieder be-
                                                tont, ihr werdet dem Altenburgheim die Treue
                                                halten, auch wenn Deine Mutter nicht mehr
                                                da ist.

                                                Liebe Brigitte, Du hast Wort gehalten.
                                                Du hast Dich in den Heimbeirat wählen las-
                                                sen, in der Cafeteria mitgeholfen, bei Ausflü-
                                                gen, im Chor und vieles mehr.
              geboren am 7. Mai 1944
                                                Durch Corona war vieles nicht mehr möglich.
             gestorben am 3. Mai 2021
                                                Aber wir haben schon Pläne geschmiedet, was
                                                wir danach alles wieder unternehmen möch-
Liebe Brigitte,
                                                ten.
nun heißt es Abschied von Dir zu nehmen.        Dazu kommt es nun leider nicht mehr.
Von Dir, die Du zur Familie des Altenburg-
                                                Am 3. Mai 2021 bist Du von uns gegangen.
heimes gehört hast.                             Am 7. Mai wärst Du 77 Jahre alt geworden.

Als Deine Mutter Johanna Buchtel am 5. Ok-
                                                Liebe Brigitte, wir haben Dich alle ins Herz
tober 2005 in den 1. Stock eingezogen ist und
                                                geschlossen. Mitarbeiter, Bewohner, Ehren-
ich die ersten Gespräche mit Dir und Deiner
                                                amtliche und alle dem Altenburgheim Ver-
Schwester Susanne führte, spürte ich schon,     bundene sind sehr traurig und tief betroffen
Du bist etwas Besonders.
                                                von Deinem plötzlichen Tod.
Während der fünf Jahre, in denen Deine Mut-
                                                Du bist uns vorangegangen in eine andere
ter bis zu ihrem Tod, am 28. Juni 2010, im
                                                Welt. Aber einmal sehen wir uns wieder, dann
Altenburgheim gewohnt hat, haben Dein
                                                fallen wir uns wieder in die Arme und erzäh-
Wolfgang und Du Euch schon an Ausflügen         len uns Geschichten aus dem Altenburgheim.
und Veranstaltungen beteiligt und mitgehol-
fen.                                            Bis dahin werden wir Dich nicht vergessen.
Du hast Dich nicht nur rührend um Deine
                                                In Freundschaft und großer Zuneigung.
Mutter gekümmert, Du hast Dich auch ande-
rer Bewohnern angenommen und ihnen somit
                                                Für das Altenburgheim.
viel Freude bereitet. Auch uns Pflegekräften
                                                                                    Karl Würz

Seite 22 | ´s Blättle | Juni / Juli 2021
Rätselseite

                  Baden-Württemberg-Quiz
                 Die Antworten beginnen immer mit dem Buchstaben S -
                                       wie Sommer

1. Nationalgericht aus Schwaben.

2. Landeshauptstadt Baden-Württembergs.

3. Ehemaliger Ministerpräsident, auch „Cleverle“ genannt.

4. Bekannte Schuhmarke aus Kornwestheim.

5. Man nennt sie auch „Bubaspitzle“.

6. Gehört unbedingt in Schwaben zum Braten.

7. Zwischen Musberg und Waldenbuch erstreckt sich ein Tal.

8. Werner Veith und Walter Schultheiß bekannt als …

9. Die schwäbische „Nationalhymne“ heißt: Auf der …

10. Hier befindet sich Gottlieb Daimlers Geburtshaus.

                    10. Schorndorf        5. Schupfnudle

           9. Schwäbsche Eisebahne         4. Salamander

                  8. Straßenkehrer              3. Späth

                7. Siebenmühlental           2. Stuttgart

                           6. Soße             1. Spätzle

                                                Lösung:

                                                             ´s Blättle | Juni / Juli 2021 | Seite 23
Dienstleistungsangebot

Stationäre Pflege                               Gästemittagstisch – findet aktuell nicht
Gepflegt wohnen                                                            statt!
                                                Montag bis Freitag
Kurzzeitpflege                                  12.00 bis 13.00 Uhr
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                                                Montag und Mittwoch
ViA – Vertrauen im Alter                        14.00 bis 16.00 Uhr
Zuhause selbstbestimmt                          Sonntag
leben und wohnen                                14.00 bis 16.30 Uhr

                                                Öffnungszeiten der Verwaltung
                                                Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag
                                                10.00 bis 14.00 Uhr
                                                Pause: 12.00 bis 12.45 Uhr
                                                Mittwoch
                                                10.00 bis 12.00 Uhr

Gib der Welt, auf die du wirkst, die Richtung     Altenburgheim
zum Guten, so wird der ruhige Rhythmus der
                                                  Gleißbergstraße 2
Zeit die Entwicklung bringen.“
                                                  70376 Stuttgart (Bad Cannstatt)
Friedrich Schiller

                                                  Telefon:    07 11 / 5 40 02-0
                                                  Fax:        07 11 / 5 40 02-32
                                                  E-Mail:     altenburgheim@wohlfahrtswerk.de
                                                  Internet:   www.wohlfahrtswerk.de
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