Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021

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Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
ATRIUM
Hauszeitung Hephata
Ausgabe Juli bis November 2021
            WÄRME - LICHT - GEBORGENHEIT
            Gut gepflegt im Pflegezentrum Hephata
Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
ATRIUM
Juli bis November 2021

HERAUSGEBERIN
Stadtmission Nürnberg
Pflege gGmbH
Hephata
Neumeyerstraße 31,
90411 Nürnberg
Tel.: (0911) 2 39 81-0
Fax: (0911) 2 39 81-10

REDAKTION
Geschäftsleitung
Frauke Lilienweiß
Sozialdienstleitung
Insa van Oterendorp

SATZ
Wolfgang Pschorn

DRUCK
FLYERMEYER.de,
Nürnberg
Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
EDITORIAL
Geschätzte Leserinnen und Leser,

beim Schreiben dieser Zeilen ist die von
2020 auf dieses Jahr verschobene Fuß-
ball-Europameisterschaft beinahe been-
det. Eins steht fest: Deutschland ist wie
schon vor drei Jahren bei der Weltmeis-
terschaft relativ früh „raus geflogen“
und Joachim Löw hat seine 15-jährige
Tätigkeit als Bundestrainer beendet.
Erfreulicherweise sind kurz vor Beginn
der EM die Corona-Zahlen, auch in
Nürnberg, stark gesunken. Möglicher-
weise lag das auch den veränderten
Testpflichten, welche mit der 13. Bayeri-   neue freiwillige Unterstützer, die unser
schen Infektionsschutzmaßnahmenver-         Team bereichern möchten. Sollten Sie
ordnung verabschiedet wurden.               Interesse an einer ehrenamtlichen Tätig-
Die Entwicklung der Infektionszahlen        keit im Pflegezentrum Hephata haben,
und der Tatsache, dass der größte Teil      dürfen Sie sich an Frau van Oterendorp
der Bewohner*innen im Pflegezentrum         wenden, unter der Tel. 0911/23981-160
Hephata geimpft ist, führte dazu, dass      oder per E-Mail an insa.oterendorp@
wir im Juli das erste Mal seit Dezember     stadtmission-nuernberg.de.
2019 wieder eine jahreszeitliche Veran-     Seit einiger Zeit haben wir einen beson-
staltung, nämlich das Sommerfest ZU-        deren Bewohner auf dem Wohnbereich
SAMMEN mit den Angehörigen stattfin-        1C/D, nämlich den Hasen „Marshmal-
den lassen konnten. Zwar hat uns das        low“. In Kürze bekommt er auch Gesell-
Wetter einen Strich durch die Rechnung      schaft in Form eines hasigen Freundes.
gemacht, aber schlussendlich hat es         Mehr zu unserem tierischen Bewohner
gut getan wieder ein Stück Normalität       weiter hinten im Heft.
leben zu können.                            Ich wünsche Ihnen nun gute Unterhal-
In schweren Zeiten tut Hilfe gut. Pan-      tung auf den folgende Seiten und ver-
demiebedingt haben einige Ehrenamt-         bleibe mit herzlichen Grüßen
liche Mitarbeitende Ihre Tätigkeit aus
gesundheitlichen Gründen beendet.           Ihr Andrew Scheffel
Deswegen sucht unser Sozialdienst           Einrichtungsleiter
Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
INHALTS-
VERZEICHNIS

         1
         Rückblick

         6    FESTE FEIERN
              Jahresfeste in Zeiten der Pandemie
         9    MUSIK: MIT ABSTAND DIE BESTE
         9    VERBINDUNG
              Musikveranstaltungen als wöchentliches Muss
         11   GOTTESDIENST
         11   IM GRÜNEN
              Impressionen des Gottesdienstes im Garten

                                     3
                                     Stadtmission Pflege Nürnberg

                                     22   DIAKONISCHE FÜRSORGE UND
                                          SCHUTZ
                                          Pflegeheime der Stadtmission Nürn-
                                          berg in Zeiten von Corona

               5
               Erinnerungen

               26   „JO, MIR SAN MIM
               26   RADEL DO!“
                    Vom Transportmittel zum Lebensgefühl
Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
2
Internes

12   TIERISCH SÜß
     Ein neuer Bewohner im Hephata. Sein Name ist nicht
     Hase, sondern Marshmallow
14   DAS BEET
     UNTER DER LINDE
17   HEIMBESUCH
     MIT WAU-EFFEKT
19   ROTSCHWÄNZCHEN
     Hephata wurde als Nistplatz für gut befunden
20   Menschen im Fokus
     Geburtstagsjubiläen November bis März
     Herzlichen Glückwunsch
     Dienstjubiläen November bis März - herzlichen Dank
     Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen
     Neue Mitarbeitende - herzlich willkommen
     Verstorbene - wir nehmen Abschied

4
Andacht
24   WASSER IST LEBEN

6
Termine

32   Soziale Betreuung
     Regelmäßige Angebote
     Integrative Angebote
33   Veranstaltungen
Hauszeitung Hephata Ausgabe Juli bis November 2021
6                                                       Rückblick
                                                        FESTE FEIERN

FESTE FEIERN
Jahresfeste in Zeiten der Pandemie

                          Endlich Lockerungen! Die 13. Hygiene-
                          schutzmaßnahmenverordnung im Juni
                          und die niedrigen Inzidenzzahlen brach-
                          ten viele Erleichterungen sowohl für die
                          Angehörigen und Bewohner*innen, als
                          auch für die Mitarbeitenden: Keine Tests
                          mehr, nur noch Registrierungen, keine
                          Anmeldung mehr und wieder auf die
                          Wohnbereiche gehen dürfen. Dies sind
                          die wichtigsten Bausteine in Richtung
                          Normalität.
                          Ein weiterer Punkt brachte Erweiterun-
                          gen bei der Planung des Sommerfestes:
                          Wenn das Maifest am 21. Mai noch auf
                          den Wohngruppen unter Ausschluss
                          der Angehörigen stattfinden musste, so
                          brachten die Lockerungen Möglichkei-
                          ten über ein gemeinsames Sommerfest
                          mit Angehörigen nachzudenken – un-
                          ter Berücksichtigung der Auflagen zur
                          maximalen Personenzahl in Innen- oder
                          Außenräumen. Das stellte die Einrich-
                          tung vor einige Herausforderungen! Das
SOMMERFEST
                          kalte regnerische Wetter verlangte dann
                          zusätzlich allen Beteiligten eine hohe
                          Flexibilität ab.
                          Letztendlich wurden die Wohngruppen
                          festlich eingedeckt und Bewohner*in-
                          nen und Angehörige mit Kuchen und
                          Kaffee versorgt, bevor alle im Atrium auf
                          den Galerien zusammenkamen. Richard
                          Müller, inzwischen 87 Jahre und noch
GRILLEN IM ZELT           kein bisschen müde, führte mit seiner
Rückblick
FESTE FEIERN
                                                                                        7

EINRICHTUNGSLEITER AUF DEM WOHNBEREICH                                Fotos: Wolfang Schaar

Musik und seiner herzlichen Art durch    Den Höhepunkt bildete die Tombola –
das Programm. Clown Amanda schlen-       mit knapp 700 Gewinnen und nur 150
derte durch das Haus und verbreitete     Nieten war fast jedes Los ein Volltreffer.
gute Laune und verschenkte Luftballon-   Ein herzliches Dankeschön geht an die
blumen und -tiere.                       Firmen, die auch dieses Jahr wieder mit

CLOWN AMANDA                             TOMBOLA
8                                                    Rückblick
                                                     FESTE FEIERN

                 „Ich fühle so viel En-
                 gagement dahinter.
                 Das ist toll!“
                       Präsenten das reichhaltige Angebot un-
                       terstützt haben: Durner, Bäckerei Eben-
                       ritter, Blumen Moßner, Brügelmann,
                       Fußpflege Herold, Medicon, Merkel,
                       ModeMobil, MyOma, Prosum, Pyraser.
                       Vielen Dank auch an die Mitarbeiten-
                       den, die neuwertige Ware für diesen
                       Zweck verschenkten!
                       Während die Gäste bei der Tombola
                       ihre Gewinne abholten, wurden draußen
                       im Zelt die Steaks und Würstchen ge-
                       grillt und die Salate bereitgestellt.
                       Das Fest war im Rahmen der Möglich-
TOMBOLA                keiten sehr gelungen. Frau Gaby Un-
                       verdorm, 49 Jahre und Bewohnerin auf
                       dem Wohnbereich Junge Pflege, möch-
                       te hier ihre Einschätzung wiedergeben,
                       die stellvertretend für Äußerungen an-
                       derer Teilnehmer*innen gesehen werden
                       kann:
                       „Das Sommerfest war sehr sehr schön!
                       Es war gut durchdacht und organi-
                       siert, das Essen war gut, der Musiker
                       sorgte für eine beschwingte Stimmung.
                       Ich fühle so viel Engagement dahinter.
                       Das finde ich toll. Es ist nicht nur das
                       Sommerfest, für das ich mich bedan-
                       ken möchte: Es gibt immer wieder eine
                       Veranstaltung in diesem Haus, so viele
                       Happenings werden uns angeboten.
GABY UNVERDORM         Darüber freue ich mich sehr“ (ot)
Rückblick
MUSIK: MIT ABSTAND DIE BESTE
                                                                                  9

MUSIK: MIT ABSTAND
DIE BESTE
VERBINDUNG
Musikveranstaltungen als wöchentliches Muss

TRIO MAME LOSHN

Musik, die uns anspricht, kann so vieles    Sie belebt unsere Aufmerksamkeit und
leisten. Weil sie wie eine Brücke Verbin-   lässt uns die Gegenwart bewusster
dungen schafft:                             wahrnehmen.
Sie verbindet die Menschen, die zusam-      Dank der Architektur unseres Atriums
men singen, musizieren oder ihr zuhö-       mit den Galerien konnten wir auch in
ren.                                        Zeiten des Lockdowns Musikveran-
Sie weckt Erinnerungen und schafft          staltungen durchführen: Abstand und
damit eine Brücke in die Vergangenheit      Gemeinsamkeit ließen sich miteinander
und zu sich selbst.                         verbinden – dies galt zumindest für die
10                                                                         Rückblick
                                                           MUSIK: MIT ABSTAND DIE BESTE

                                          Bewohner*innen. Die Angehörigen als
                                          ein wichtiger Bestandteil der Hausge-
                                          meinschaft konnten diesen Ereignissen
                                          bis in den frühen Sommer hinein leider
                                          noch nicht beiwohnen. Um aber nicht
                                          unnötig die Zeiten der Besuche mit
                                          Testmöglichkeiten zu blockieren, fanden
                                          die Konzerte an den Sonntagen statt.
                                          Es spielten Musiker, die regelmäßig
                                          mindestens einmal monatlich ins Haus
                                          kommen wie etwa Marcus Stadler,
                                          Dieter Stör, Andrej Cherkasov, Pete
                                          Sunrise, aber auch solche, die erstmalig
                                          oder in größeren Abständen ein Konzert
                                          geben: Beispielhaft zu nennen sind hier
                                          das Mandolinen- und Gitarrenorchester
                                          Nürnberg-Süd und das Trio der Israeliti-
                                          schen Kultusgemeinde Nürnberg Mame
                                          Loshn. Ihr hohes musikalisches Niveau
                                          und die Auswahl ihrer dargebrachten
                                          Werke sorgten gleichermaßen für Freu-
                                          de und Dankbarkeit. (ot)

MANDOLINEN-GITARREN-VEREIN NÜRNBERG SÜD
Rückblick
GOTTESDIENST
                                                               11

GOTTESDIENST
IM GRÜNEN
Impressionen des Gottesdienstes im Garten

BIENEN AUF DEM LÖWENZAHN   TAUBEN IM GARTEN

SEELSORGERIN ANNE HAIN                        Fotos: Wolfang Schaar
12                                                      Internes
                                                      TIERISCH SÜß

TIERISCH SÜSS
Ein neuer Bewohner im Hephata. Sein Name ist nicht
Hase, sondern Marshmallow

                         ULRIKE ECKSTEIN

                         Vielleicht haben Sie ihn schon gesehen,
                         den neuen Bewohner? Vielleicht waren
                         Sie im Garten spazieren und haben ihn
                         beobachtet, wie er hin und her hop-
                         pelnd eifrig vor sich hin mümmelte?
                         Vielleicht hatten Sie ihn gar schon auf
                         dem Arm und haben seine anschmieg-
                         same Wärme genossen und ihm Zunei-
                         gung gegeben?
                         Es ist die Rede von Marshmallow, dem
                         kleinen Hasen, der im Frühjahr auf dem
                         Wohnbereich 1D eingezogen ist. Dort
Internes
TIERISCH SÜß
                                                                                   13

hat er ein wunderschönes Zuhause be-
kommen und im Garten hat er ein Ge-
hege, in dem er immer wieder die Natur
genießen kann.
Bewohnerinnen kümmern sich zu-
sammen mit Mitarbeitenden sehr
aufmerksam um seine Versorgung.
Marshmallow wiederum hat schon vie-
len Menschen Freude und Zuneigung
gebracht. Wieder und wieder konnten
wir die Wirkung beobachten, die in der
tiergestützten Therapie hervorgeho-
ben wird: Positive Auswirkung auf das
Erleben und Verhalten von Menschen,
Minderung von Angst und Stress, För-     gerung von Freude und Lebensqualität.
derung physischer, sozialer, emotionaler Herzlich Willkommen Marshmallow im
und kognitiver Fähigkeiten und die Stei- Pflegezentrum Hephata! (ot)

MEIN NAME IST MARSHMALLOW                                          Fotos: Wolfang Schaar
14                                         Internes
                             DAS BEET UNTER DER LINDE

DAS BEET
UNTER DER LINDE
                „Am Brunnen vor dem Tore
                 da steht ein Lindenbaum.
              Ich träumt‘ in seinem Schatten
            so manchen süßen Traum …..“ (1)

         Einen Brunnen gibt es zwar nicht vor
         dem Pflegezentrum Hephata, aber
         immerhin einen Gartenwasserhahn und
         der ist jetzt besonders wichtig.

         Die Linde ist ein Baum mit großer Sym-
         bolkraft: (2) Sie steht für eheliche Lie-
         be, Zärtlichkeit, Sehnsucht, Verlöbnis,
         Güte, Gastfreundschaft, Platz der Ge-
         meinschaft, Gerechtigkeit, Hilfreich den
         Schwachen, Heimat.
         In Franken gibt es viele bedeutende Lin-
         den, Gerichtslinden, Tanzlinden …. oft
         stehen sie an zentraler Stelle im Dorf,
         so wie auch die Hephata- Linde zent-
         ral im Eingangsbereich steht. Alle, die
         das Hephata betreten wollen, kommen
         an ihr vorbei. Die Bänke um den Baum
         sind äußerst beliebt und gerne besucht.

         In Bezug auf das Lied vom Linden-
         baum, träumten wir von einem „kleinen
         Blütenmeer“: Vor der Umgestaltung wa-
         ren im Unterwuchs Rosen und Lavendel
         gepflanzt. Beide Pflanzen brauchen die
         volle Sonne eines Beetes, ausreichend
         Wasser und Nährstoffe und gedeihen
Internes
DAS BEET UNTER DER LINDE
                                                                                   15

VORHER                                     NACHHER                    Fotos: Hintermeier

nicht unter einem Baum. Die Rose, oft    Winter überdauernde Fruchtstände.
als Königin unter den Pflanzen betitelt, Schattenstauden haben oft viele kleine
ist auch königlich in ihren Ansprüchen.  Blüten und sind nicht so prachtvoll und
                                         üppig. Dafür halten sie den Wurzeldruck
Nach Abstimmung mit Herr Scheffel ha- der Linde aus.
ben wir die Umgestaltung geplant und     Für Gartenliebhaber sei verraten, dass
selbst ausgeführt. Unser Ziel ist, dass  vor allem Stauden und Gräser aus
die Fläche ganzjährig attraktiv aussieht dem trockenen Gehölzrandbereich und
und die Pflanzdecke sich im Laufe der    am Südrand des Beetes Stauden des
nächsten Jahre schließt, so dass un-     Steingarten- Sortiments ausgewählt
erwünschte Kräuter und Gräser keine      wurden. Im Herbst erfolgt noch eine
Chance mehr haben. Vom Frühjahr bis      Zwiebelpflanzung, damit künftig schon
zum Herbst soll möglichst immer etwas ab Februar etwas blüht.
blühen.
Stauden sind mehrjährige, krautige       Leider hat kurz nach der Pflanzung
Pflanzen, die im Winter einziehen oder   jemand zwei Stauden geklaut, die wir
z.T. wintergrün sind. Einige entwickeln  inzwischen nachgepflanzt haben. Wir
sogar eine Herbstfärbung, manche den bitten daher alle, Bewohner und Be-
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                         DAS BEET UNTER DER LINDE

     wohnerinnen, Pflegende und Service-
     kräfte sowie Besucher und Besucherin-
     nen immer einen Blick auf die Pflanzung
     zu werfen und Menschen, die dort
     Pflanzen entfernen, sofort anzuspre-
     chen und zu melden.
     Wichtig ist jetzt, dass die Fläche re-
     gelmäßig gegossen wird, daher die
     Bedeutung des „Brunnen“ alias Garten-
     wasserhahn. Und wir werden das Beet
     regelmäßig pflegen.

     Zurzeit blüht die Akelei, die im Volks-
     mund auch so schöne Namen wie „El-
     fenhandschuh“, „Frauenhandschuh“
     oder „Venuswagen“ hat.

     Sie ist eine Staude, die sich immer ger-
     ne selbst aussäht und an der ursprüng-
     lichen Pflanzstelle wieder verschwindet.
     Die symbolische Bedeutung ist groß: (2)
     Dreieinigkeit, Demut, Anbetung, Hilfe
     Gottes, Heiliger Geist, Sexualkraft, Im
     Stich lassen, Verlassener Liebhaber,
     Unbeständigkeit.
     Was soll man dazu sagen? Welch eine
     Vielfalt an Eigenschaften!

     Wir wünschen Ihnen allen viel Freude
     an dem neuen Pflanzbeet.

     S. und H. Hintermeier

     (1) 1822 gedichtet von Wilhelm Müller,
     1827 vertont von Franz Schubert, bear-
     beitet zum Volkslied von Friedrich Sil-
     cher
     (2) Marianne Beuchert, „Symbolik der
     Pflanzen“, Insel- Verlag 1995
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HEIMBESUCH MIT WAU-EFFEKT
                                                                              17

HEIMBESUCH
MIT WAU-EFFEKT

GÜNTHER WEISS

Hallo liebe Leserinnen und Leser!         Bisher hatte ich ein ruhiges angeneh-
Darf ich mich vorstellen? Ich bin ein     mes Leben zuhause: ausgefüllt mit
kleiner Zwergpudel, 16 Monate alt und     Spaziergängen, meinen Lieblingsmahl-
mein Name ist Nelson-Roland. Lachen       zeiten, Spielen mit Onkel Roland ( das
Sie jetzt nicht! Ich heiße wirklich so!   mag ich besonders) und Schmusestun-
Nelson ist mein Rufname und Roland        den mit Herrchen und Frauchchen. Die
kommt von meinem Patenonkel. Jawohl       Welt war für mich in Ordnung! Bis mein
- den habe ich auch!                      Frauchen auf die Idee kam, mich zum
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                       HEIMBESUCH MIT WAU-EFFEKT

     Tierbesuch ins Senioren-Pflegeheim
     „Hephata“ mit zu nehmen. Mein Frau-
     chen ist dort ehrenamtlich tätig und
     wollte mich gerne dort den Senioren
     vorstellen. Und ich? Ich werde wohl gar
     nicht gefragt??
     Ob das mit dem Tierbesuch so eine
     gute Idee ist? Doch, meinte mein Frau-
     chen: nachdem alle Bewohner geimpft
     sind, dürfen sie wieder mehr Freunde
     empfangen. Auch vierbeinige. Alles gut
     und schön… ich bin immer noch skep-
     tisch. Und Lust habe ich auch keine
     große… Das wird bestimmt nur anstren-
     gend für mich! Und überhaupt: Ob mich
     die Senioren wohl mögen werden??
     Aber dann hat Frauchen mir erklärt, wie
     wichtig ich als Therapiehund sein kann!
     Ich kann trösten, viel Freude bereiten
     und Nähe geben. Dabei darf ich mich
     nicht verunsichern lassen, wenn ein
     Rollstuhl kommt (Hach, das wäre doch
     gelacht!), ich werde viel gestreichelt
     (Hurra - je mehr, desto besser!), und ich
     darf nicht laut bellen ( Naja, 2 Stunden
     schaffe ich das!). Und dafür werde ich
     dann mit vielen Leckerlis verwöhnt. Was
     soll ich sagen? Der Besuch im Heim
     hat mir Spaß gemacht! Ich bin von den
     Damen dort so viel gestreichelt worden
     (Ja, ich weiß, ich bin ein Frauen-Verste-
     her). Und die vielen lächelnden Gesich-
     ter haben mir gezeigt: Ich bin willkom-
     men! Da komme ich doch gerne mal
     wieder … WAU !
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ROTSCHWÄNZCHEN
                                                                                       19

ROTSCHWÄNZCHEN
Hephata wurde als Nistplatz für gut befunden

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Bei der Arbeit an dem Beet unter der        nährt sich von Beeren aber hauptsäch-
Linde wurde sie entdeckt:                   lich von am Boden lebenden Insekten,
Die rührende kleine Rotschwänzchen-         die der kleine Vogel im Rüttelflug oder
Familie!                                    Sturzflug fängt.
Im Lüftungsschacht des Hauses links         Der Hausrotschwanz ist ein Halbhöhlen-
des Haupteingangs haben sie ihr Nest        brüter – wie wir gut an der Wahl seines
gebaut und ziehen ihre Jungen groß.         Nestplatzes erkennen können. Beide
Der eigentliche Name dieser kleinen         Eltern ernähren die Jungen. Die Nest-
und lebhaften Vogelart lautet „Hausrot-     lingszeit dauert zwischen 12 und 19
schwanz“. Seine ursprüngliche Heimat        Tagen, im Regelfall verbleiben die Jung-
ist das Gebirge, mittlerweile ist er aber   vögel 15 bis 17 Tage im Nest. (ot)
in allen Höhenlagen anzutreffen Er er-
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                                                         Menschen im Fokus

MENSCHEN IM FOKUS
Geburtstagsjubiläen November bis März
Herzlichen Glückwunsch
                               Corinna Kathleen Pein         50 Jahre
                               Christa Z.                    55 Jahre
                               Saiedeh A.                    60 Jahre
                               Ursula W.                     80 Jahre
                               Richard Albrecht              85 Jahre
                               Klaus G.                      85 Jahre

Dienstjubiläen November bis März - herzlichen Dank

                               Philipp Straube               10 Jahre
                               Sieglinde Lass                20 Jahre
                               Anke Schütz                  Juni 2021
                               Renteneintritt
                               Ruth Seibold                 April 2021
                               Renteneintritt

Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen

                 Otto H.                           März 2021
                 Uwe B.                            März 2021
                 Bernhard S.                       April 2021
                 Lydia R.                          April 2021
                 Elfriede Böhm                     April 2021
                 Frieda B.                         April 2021
                 Renate S.                             Mai 2021
                 Heinrich B.                           Mai 2021
Internes
Menschen im Fokus
                                                                                     21

                                    Heidi Edelmann                       Mai 2021
                                    Thomas C.                            Juli 2021
                                    Helmut S.                            Juli 2021
                                    Hans-Dieter von W.                   Juli 2021

Neue Mitarbeitende - herzlich willkommen

                                    Ana Gross                           April 2021
                                    Hauswirtschaft
                                    Kateryna Lapshyna                    Mai 2021
                                    Pflegefachkraft, Wohnbereich 2A/B
                                    Sabine Bickel                        Juli 2021
                                    Verwaltung

Verstorbene - wir nehmen Abschied

                                        Herta Else Leyh                 † 94 Jahre

                                        Gabriele Kobras                 † 70 Jahre

                                        Rosa Marie Müller               † 90 Jahre
Was ein Mensch an Gutem in
die Welt hinausgibt, geht nicht
verloren.
                                        Kunigunda Zinßer                † 79 Jahre
              Albert Schweitzer
                                        Wiktor Grochowski               † 69 Jahre

                                        Elfriede Krebs                  † 87 Jahre

                                        Ingeborg S.                     † 88 Jahre

          Verstorben                    Marga E.                        † 87 Jahre
                im
  März, April, Mai, Juni und Juli
                                        Helga Edelhäußer-               † 81 Jahre
                                        Waldmann
                                        Bernhard S.                     † 60 Jahre
22                                             Stadtmission Pflege Nürnberg
                                                                  DIAKONISCHE

DIAKONISCHE
FÜRSORGE UND
SCHUTZ
Pflegeheime der Stadtmission Nürnberg in Zeiten
von Corona

                                    »Uns ist ein Riesenstein vom Herzen
                                    gefallen, als das mobile Impfteam im
                                    Februar zum zweiten Mal Bewohner-
                                    schaft und Mitarbeitende gegen das
                                    Coronavirus geimpft hatte«, erinnert
                                    sich Sylvia Fischer, Leiterin des Chris-
                                    tian-Geyer- Heims in Nürnberg-Sün-
                                    dersbühl. Vorgeschriebene Tests für
                                    Mitarbeitende und wenn nötig auch für
                                    Besucher*innen geben zusätzlich Si-
                                    cherheit.

                                    Dafür kann auch die Teststation direkt
                                    im Haus genutzt werden. All das habe
                                    den Senioren*innen, ihren Angehörigen
                                    und den Mitarbeitenden eine gehörige
SEELSORGERIN FRAU SCHNITZLER EMP-
FÄNGT FREUDIG DAS IMPFTEAM IM KHS
                                    Last von den Schultern genommen,
                                    meint auch Andrew Scheffel, der das
                                    Pflegezentrum Hephata im Norden
                                    Nürnbergs leitet.

                                    Gemeinschaft stiften - trotz
                                    Pandemie

                                    Gerade mit Blick auf die Verunsiche-
GEMEINSAM DRAUSSEN AKTIV            rung durch die Pandemie, ist es den
Stadtmission Pflege Nürnberg
DIAKONISCHE
                                                                                       23

Mitarbeitenden der Stadtmission wich-
tig, ihren Bewohner*innen im Alltag
durch gute Beziehungsarbeit, kreative
Beschäftigung, durch Seelsorge und
stärkende Rituale zu zeigen: Das Leben
ist auch mit Corona schön und lebens-
wert. Ob beim Frühsport im Garten, bei
einem Eiskaffee am Nachmittag oder
mit Fensterkonzerten am Wochenende
- selbst unter strengen Hygienebestim-
mungen war und ist viel möglich.
                                           URSULA ESSLINGER
Besuche wichtig für alle                   EINRICHTUNGSLEITERIN KARL-HELLER-STIFT

Das gilt auch mit Blick auf den für alle
Bewohner*innen wichtigen Kontakt zu
ihren Lieben: Besuche der Angehöri-
gen sind – jeweils abhängig vom Inzi-
denzwert - nun auch wieder regelmä-
ßig möglich! »Und wer es zu unseren
ausgewiesenen Besuchszeiten nicht
schafft, für den finden wir nach Abspra-
che auch andere Termine.« Dazu kom-
men regelmäßige Videotelefonate, die
für einige Bewohner*innen inzwischen       HERR SCHEFFEL
sogar Alltag geworden seien, so Ursula     EINRISCHTUNGSLEITER HEPHATA

Esslingen, Einrichtungsleitung im Karl-
Heller-Stift. »Schutzbedürftig ist neben
der Gesundheit auch das seelische
Wohl unserer Bewohner*innen.« Beides
könne man bei der Stadtmission Nürn-
berg gut in Einklang bringen - durch
ausgeklügelte Hygienekonzepte, durch
Vorsicht und durch ein vertrauensvolles
Zusammenspiel mit den Senioren*innen
und ihren Angehörigen.
                                           SYLVIA FISCHER
Tabea Bozada ÖR                            EINRICHTUNGSLEITERIN CHRISTIAN-GEYER-HEIM
24                                                             Andacht
                                                         WASSER IST LEBEN

WASSER IST LEBEN
                               Eine lange Wanderung hat Sie müde
                               gemacht. Die Sonne brennt, die mit
                               gebrachten Getränke sind längst
                               getrunken. Der Durst quält und macht
                               den Mund trocken. Sie sehnen sich
                               nach einem Schluck Erfrischung.
PSALM 31, 12
                               Da kommt ein Brunnen gerade recht.
„Bei dir ist die Quelle des    Aus seinem Rohr kommt frisches
Lebens...“                     Wasser. Erfrischt wird nicht nur der
                               Gaumen, auch Kopf, Hals und Hände
                               bekommen etwas davon ab.
                               Wunderbares Wasser. Heilkräftig. Wohl
                               sind Badekuren aus der Mode gekom-
                               men und doch: Wer älter wird, für den
                               sind heilsame Quellen eine Wohltat.
                               Schon allein die Wärme. Mehr noch
                               die Spurenelemente. Ein oder mehrere
                               Bäder und Ekzeme jucken weniger, die
                               schmerzhafte Arthrose lässt nach.

                               Wasser in vielerlei Gestalt...
                               Regentropfen die an mein Fenster
                               klopfen. Tau glitzert in der Morgen-
                               sonne. Nebelschwaden legen sich
                               aufs Land. Hagel prasselt nieder. Ein
                               Bergsee glatt wie ein Spiegel. Ein Was-
                               serfall donnert die Schlucht hinunter.
                               Ein Moortümpel trübe und braun. Ab-
                               gestandenes Wasser in einer Zisterne
                               riecht unangenehm. Der Brunnen in der
                               Wüste oder die Sturmflut die das Land
                               verwüstet.
                               Wasser ist immer wieder anders. Viel-
                               gestaltig. Wasser von der Quelle zur
ANNE HAIN
SEELSORGERIN IM HAUS HEPHATA   Mündung, aufsteigend und hernieder
Andacht
WASSER IST LEBEN
                                                                                      25

fallend, salzig und süß, weich wie ein       strecke erleben. Bei ihm finden Müde
Bad oder hart wie die Brandung. Der          Kraft, Trauernde Trost, Durstige einen
Tropfen Wasser auf dem heißen Stein.         kraftschöpfenden Trank. Umsonst.
Der letzte Schluck aus dem Becher.           Wie aus der Quelle das Wasser aus
Wasser ist die Vielgestaltigkeit des         dem Erdinneren zu uns dringt, so
Lebens.                                      kommt Gottes Liebe zu uns und will
                                             unseren Durst stillen.
Brunnen in Dörfern und Städten sind
heute noch beliebte Treffpunkte. Tags-       Gott ist die Quelle des Lebens.
über werden Marktstände aufgebaut,           Jesus verdeutlicht uns Menschen, dass
abends trifft sich die Jugend. Kennen        Gottes Liebe uns durchs Leben trägt
Sie den schönen Brunnen am Haupt-            und er uns helfen will, das Schwere zu
markt in Nürnberg? „Kein Trinkwasser“        meistern. Gewiss wird Gottes Handeln
dieses Schild mahnt uns heute an ma-         an uns oft erst im Nachhinein einsichtig.
chen Brunnen. Menschen haben durch           Wenn wir über unser Leben nach-
Umweltschädigung das einst frische           denken und staunend erkennen, wo
Nass zerstört. Trinkwasser ist kostbar.      uns Gott geführt und begleitet hat.
Das vergessen wir leicht. Denn Wasser           „Wen da dürstet, der komme zu mir
kommt heute in unseren Breitengraden          und trinke!“             Johannes 7,37
aus dem Wasserhahn. Trotzdem bleiben
Brunnen beliebte Orte der Begegnung.     Jesus spricht zum besseren Verständ-
Hier finden wir Erfrischung und treffen  nis und zur Erkenntnis Gottes in Bildern
Menschen. Der Liederdichter Paul Ger-    der Natur, die der Mensch kennt und
hardt greift das Bild vom Brunnen in     die ihm manches deutlicher veran-
seinen Liedern auf:                      schaulichen. Die Wirkkraft des Wassers
      „Ich weiß, daß du der Brunn der    erfasst, erspürt und erkennt jeder
 Gnad und ewge Quelle bist, daraus uns   Mensch. Deshalb predigt Jesus zum
  allen früh und spat, viel Heil und gutes
                                         Passahfestes zu den nach Jerusalem
fließt.“                         EG 324,2pilgernden Menschen, die nach dem
                                         langen Fußmarsch durstig sind:
    „Ich bin der Anfang und das Ende.       „Wer durstig ist, soll zu mir kommen“
  Ich will den Durstigen geben von der   Jesus Worte wirken wie Wasser, die
  Quelle des lebendigen Wassers um-      den Durstigen erfrischen und lebendig
sonst“.                Offenbarung 21,6 machen. Seine Worte sind Worte des
                                         Lebens. Amen.
Der Gott der alles in Gang gebracht hat. Holen Sie sich doch jetzt gleich ein Glas
Der Erste ist auch der Letzte. Nichts    frisches, kühles Wasser und genießen
kann aus seiner Hand gleiten. Auch       Sie es. Ihnen „Zum Wohl“.
wenn wir Menschen manche Durst-          Anne Hain (Seelsorgerin in Hephata)
26                                                                Erinnerungen
                                                                  „JO, MIR SAN MIM

„JO, MIR SAN MIM
RADEL DO!“
Vom Transportmittel zum Lebensgefühl

                            Die Geschichte des Fahrrads streift viele Berei-
                            che. Neben Fortbewegung und Transport beein-
                            flusste die Erfindung des Rades und seine Wei-
                            terentwicklung auch die Gesellschaftspolitik, den
                            Sport und die Bewegungsfreude der Menschen.
                            Heute, gerade in Zeiten der Klimaproblematik und
                            steigendem Umweltbewusstsein der Bevölkerung,
                            ist der Absatz von Fahrrädern hoch wie nie.

                                        Aber fangen wir mal von vorne an.
                                        Das erste Mal, dass jemand Fahrrad
                                        gefahren ist, war im Juni 1817. Also
                                        vor über 200 Jahren. Da probierte Karl
                                        Freiherr von Drais seine neue Erfindung
                                        aus. 22 kg schwer war das Gefährt
                                        und ohne Pedale. Ein bisschen sah
                                        die sogenannte „Draisine“ aus, wie ein
Der Europäische Tag des                 Laufrad, was viele kleine Kinder heute
Fahrrads ist ein Akti-                  nutzen, um das Radfahren zu erlernen.
onstag in einigen euro-
päischen Ländern und
                                        Man saß auf dem Sattel der lenkbaren
findet seit 1998 jährlich               Holzkonstruktion und stieß sich mit den
am 3. Juni statt.                       Füßen ab, um voran zu kommen. Das
                                        war noch ziemlich beschwerlich – den-
                                        noch erreichte der Tüftler eine durch-
                                        schnittliche Geschwindigkeit von 15
                                        Kilometer pro Stunde bei seiner Jung-
                                        fernfahrt durch Mannheim. Im Vergleich
                                        dazu, war eine Pferdekutsche mit unge-
                                        fähr 10 km pro Stunde unterwegs.
                                        Die Idee kam dem Erfinder aus der
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                        27

SO SAH DER URSPRUNG DAS RADES AUS: DIE DRAISINE

Not heraus – wie sagt man so schön:               Sommer“, kostete auch viele Pferde das
„Not macht erfinderisch!“ Die damals              Leben. Es war schwierig für die Men-
vorherrschende Hungersnot und auch                schen sich fortzubewegen und Dinge
Futtermittelknappheit im „Jahr ohne               zu transportieren – das Fahrrad sollte
                                                  Abhilfe schaffen. Wie so oft in der Ge-
                                                  schichte, dauerte es jedoch, bis sich die
                                                  Erfindung durchsetzte und ebenso bis
                                                  sie massentauglich wurde.
                                                  Richtig aktuell wurde das Projekt Fahr-

DIE HALSBRECHERISCHE VARIANTE: HOCHRAD            DAS FAHRRAD WIE WIR ES HEUTE KENNEN
28                                                       Erinnerungen
                                                         „JO, MIR SAN MIM

                             rad erst mit der Erfindung der Pedale,
                             des Kettenantriebs, sowie der Luftrei-
                             fen. Anfänglich waren die Pedale am
                             riesigen Vorderreifen montiert, es ent-
                             stand das sogenannte Hochrad. Eine
                             Fahrt damit war noch ein ziemlich ge-
                             fährliches Unterfangen. Erst als das
                             Sicherheitsniederrad mit zwei gleich
                             großen Rädern, Mitte der 1880er Jahre
                             auf den Markt kam, löste es einen re-
                             gelrechten Boom aus.
                             Seitdem existiert der moderne Radver-
                             kehr.

                             Lange Zeit war das Fahrrad nur für die
                             gutbürgerliche Gesellschaft erschwing-
                             lich, war als Zeitvertreib für die „feinen
                             Herren“ dienlich. Als auch die Frauen
                             Ende des 19. Jahrhunderts das Radeln
                             für sich entdecken, kam es zu einem
                             gesellschaftlichen Wandel. Die ersten
                             Radlerinnen wurden harsch kritisiert in
                             dem Vorhaben sich, auch mit Hilfe des
                             Rades, von eingefahrenen, traditionel-
                             len Geschlechterrollen lösen zu wollen.
„Besorg Dir ein Fahrrad.     Frauen begannen Hosen zu tragen –
Wenn Du lebst, wirst Du      schließlich war eine Radtour mit Korsett
es nicht bereuen“            und Reifrock sehr beschwerlich. Das
              Mark Twain     Fahrrad wurde dementsprechend zu
                             einem Symbol einer unabhängig wer-
„Mir ist es eingefallen,     denden Frau, die sich emanzipierte. Die
während ich Fahrrad
                             neue Mobilität ermöglichte leichteren
fuhr.“
                             Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen
           Albert Einstein
                             und politischem Aktivismus.
„Zeigen Sie mir ein Pro-
blem dieser Welt und ich
                             Gleichzeitig machten sich Frauen auch
gebe Ihnen das Fahrrad       im Radsport einen Namen. Die Berline-
als Teil der Lösung.“        rin Amalie Rother gründete um 1890
             Mike Sinyard    den ersten Berliner Damenradclub und
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                29

wurde mit ihrem Verein in den Deut-       Frauen aufs Fahrrad schwingen und zur
schen Rad-Sport-Bund aufgenommen.         Arbeit oder Schule fahren. Allerdings
Anders als in Frankreich und Belgien,     gibt es leider noch viele Länder wo die-
war die Teilnahme von Frauen an Rad-      ser Befreiungsschlag der Frauen noch
rennen in Deutschland bislang eher die    aussteht.
Ausnahme gewesen. Amalie Rother
schrieb zum ersten Damenradrennen         Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde
1893: „Wir alten Berliner Radfahrerin-    das Fahrrad stets weiterentwickelt. Das
nen wussten ganz genau, was wir ta-       zunehmende Interesse am Radsport,
ten, als wir auf die Bahn hinaustraten.   spätestens seit der 1. Tour de France
Wir wollten weder unsere Reize den        1903, trieb die Hersteller zu stetigen
Zuschauern präsentieren, noch uns an      Optimierungen an. Heute schöpfen
den Preisen bereichern, sondern wir       wir aus einem großen Fundus diver-
wollten dem Publikum zeigen, dass wir     ser Modelle, angepasst für die unter-
Herrinnen unserer Maschinen waren         schiedlichsten Bedürfnisse. Ob Cityrad,
und den Damen zurufen: Hier seht her      Mountainbike, Rennrad, Trekkingrad,
und macht es uns nach! Beides ist uns     Cruiser oder Pedelec – für jeden Ge-
gelungen!“                                schmack ist was dabei.
Heutzutage ist es für uns selbstver-
ständlich, dass sich Mädchen und          Während sich in den 50er Jahren das
30                                        Erinnerungen
                                          „JO, MIR SAN MIM

               Fahrrad neben dem Automobil behaup-
               ten musste, ist es mittlerweile aus den
               meisten Haushalten nicht mehr weg-
               zudenken. Das gesellschaftliche Be-
               wusstsein ist da, dass Radfahren nicht
               nur zur eigenen Gesundheit beiträgt,
               sondern gleichzeitig auch die Umwelt
               schützt.
               Doch auch neben dem eigenen aktiven
               Radeln, ist das Zuschauen beim Rad-
               rennsport nach wie vor beliebt. Auch
               Nürnberg blickt auf eine traditionsreiche
               Rennsportgeschichte mit vielen Fans
               zurück. Die alte Bahn am Reichesldorfer
               Keller war sehr lange ein Publikumsma-
               gnet für Radsportbegeisterte. Und auch
               wirtschaftlich zog unsere Stadt Nutzen
               aus der Fahrradindustrie – immerhin
               war die „Deutsche Triumph Fahrrad
               Werke AG“ auf der Fürther Straße lan-
               ge Jahre ein großer Arbeitgeber in der
               Region.
               Die heutigen Herausforderungen zum

     Denn wer Probleme beim
     Laufen hat, kann mit ei-
     nem guten Gleichge-
     wichtsgefühl trotzdem oft
     noch bis ins hohe Alter Ra-
     deln und sich dadurch sei-
     ne Mobilität erhalten.
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                 31

Thema Fahrrad betreffen vor allem die     Frau B. (92 Jahre aus dem KHS) erin-
Sicherheit im Straßenverkehr. Stadtpla-   nert sich: „Wir hatten früher noch nicht
ner müssen sich zunehmend Gedan-          jeder ein Fahrrad. Wir hatten ein Famili-
ken machen, wie sie dem wachsenden        enfahrrad. Ich bin mit meiner Schwester
Zweiradverkehr entgegenkommen und         gemeinsam darauf zur Schule gefahren.
sichere Radwege in und um die Stadt       Da ich die Große war, musste ich immer
gestalten. Viele Menschen sind mit dem    treten und sie saß gemütlich auf dem
Rad unterwegs – darunter auch immer       Gepäckträger. Naja, so gemütlich war
mehr hochbetagte Senior*innen.            das ehrlich gesagt auch wieder nicht!
                                          Mein erstes eigenes Fahrrad konnte
„Wir sind sehr gerne geradelt, mit der    ich mir kaufen, als ich in die Lehre ging
ganzen Familie.“ Erzählt Herr K. „Ich     – das war zwar auch ein gebrauchtes,
erinnere mich noch an unsere Sommer-      aber ich war sehr stolz.
touren, wir sind einmal von Würzburg      Mein ganzes Leben bin ich gern gera-
bis an die Nordsee geradelt. Wir haben    delt!“
Verwandte in Aurich. Das sind an die
600 km Strecke. Über eine Woche ha-       Von Radtouren und Radausflügen be-
ben wir dafür gebraucht. Meine Kolle-     richten viele unserer Bewohner*innen
gen sagten damals immer, das sei doch     gerne. Und allen ist eins gemein: die
kein Urlaub.                              Freiheit auf dem Rad, den Fahrtwind
Aber auf dem Fahrrad erlebt man eben      genießen, und die Umgebung zu erspü-
die Umgebung viel intensiver, man ist     ren, ist vielen noch eine schöne Erinne-
an der frischen Luft und hält sich fit!   rung.
Und wenn man dann aus eigener Kraft
angekommen ist, das ist dann ein herr-    Welches ist Ihre schönste Erinnerung
liches Gefühl! Auch wenn der Hintern      ans Radeln?
weh tut!“ sagt er und lacht.
32                                                                           Termine
                                                                      Soziale Betreuung

SOZIALE BETREUUNG
Regelmäßige   Abendstub´n
              Dienstag, 17.30 Uhr, Cafeteria (siehe Aushang und Veranstaltungskalender)
Angebote      Cafeteria
              Donnerstag, 13.30 – 16.30 Uhr, Cafeteria und Atrium

              Einkaufsfahrt
              Mittwoch, 09.30 Uhr

              Geburtstagsfeier
              Freitag, einmal monatlich, 14.30 Uhr, Cafeteria

              Gedächtnistraining
              Donnerstag, 10.00 Uhr, Cafeteria

              Gemeinsames Singen / Chor
              Mittwoch, 15.00 Uhr, Atrium

              Gottesdienst, evangelisch und katholisch
              Dienstag, 15.00 Uhr, Atrium (siehe Aushang und Veranstaltungskalender)

              KreativWerkstatt
              Dienstag, 10.00 Uhr, Cafeteria

              Spielerunde
              Freitag, 15.30 Uhr, Atrium oder Garten

              Sturzprävention
              Montag 9.00 Uhr und 10.00 Uhr, Atrium

Integrative   •   Back/Kochgruppen
              •   Bewegungstraining
Angebote      •   Clown Amanda
              •   Einzelbetreuung
              •   Essensbegleitung/-training
              •   Gedächtnistraining
              •   Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
              •   Morgen/Nachmittagsrunden
              •   Spielerunden
              •   Singen mit Klavierbegleitung
              •   Wohnbereichsfeste
              Genauere Angaben zu den Angeboten der sozialen Betreuung fin-
              den Sie auf den Aushängen im Atrium und auf den Wohnbereichen.
Termine
Veranstaltungen
                                                                           33

VERANSTALTUNGEN
18.07.2021        Konzert: Klavier und Tenor, Klassik bis Popp      Juli
Sonntag, 15.00    Atrium
20.07.2021        Katholischer Gottesdienst
Dienstag, 15.00   Atrium
21.07.2021        ModeMobil: Kleiderverkauf
Mittwoch, 09.30   Atrium bzw. Zelt
27.07. 2021       Ehrenamtsausflug
Dienstag, 09.30   ganztags
27.07. 2021       Abendstub´n
Dienstag, 17.30   Cafeteria

03.08.2021        Evangelischer Gottesdienst                      August
Dienstag, 15.00   Atrium
06.08.2021        Geburtstagsfeier
Freitag, 14.30    für die im Juli geborenen Bewohner*innen und
                  ihre Angehörigen, Cafeteria
08.08.2021        Konzert: Mallet-Duo
Sonntag, 15.30    Xylophon und Marimbaphon, Atrium
10.08.2021        Abendstub´n
Dienstag, 17.30   Cafeteria
24.08.2021        Abendstub´n
Dienstag, 17.30   Cafeteria
29.08.2021        Konzert mit Christina Harslem
Sonntag, 15.30    Operettenmelodien, Atrium

03.09.2021        Geburtstagsfeier                               September
Freitag, 14.30    für die im August geborenen Bewohner*innen
                  und ihre Angehörigen, Cafeteria
07.09.2021        Abendstub´n
Dienstag, 17.30   Cafeteria
14.09.2021        Evangelischer Gottesdienst
Dienstag, 15.00   Atrium
18.09.2021        Konzert: Salon-Duo Barbari
Samstag, 15.30    Atrium
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                                                               Veranstaltungen

September   21.09.2021          Katholischer Gottesdienst
            Dienstag, 15.00     Atrium
            28.09.2021          Abendstub´n
            Dienstag, 17.30     Cafeteria

 Oktober    01.10.2021          Geburtstagsfeier
            Freitag, 14.30      für die im September geborenen Bewohner*in-
                                nen und ihre Angehörigen, Cafeteria
            03.10.2021          Ernte-Dank-Gottesdienst
            Sonntag, 10.00      Atrium
            05.10.2021          Evangelischer Gottesdienst
            Dienstag, 15.00     Atrium
            12.10.2021          Abendstub´n
            Dienstag, 17.30     Cafeteria
            14.10.2021          Weinfest
            Donnerstag, 14.30   Atrium
            19.10.2021          Katholischer Gottesdienst
            Dienstag, 15.00     Atrium
            24.10.2021          Konzert
            Sonntag, 15.30      Atrium
            26.10.2021          Abendstub´n
            Dienstag, 17.30     Cafeteria

November    05.11.2021          Geburtstagsfeier
            Freitag, 14.30      für die im Oktober geborenen Bewohner*innen
                                und ihre Angehörigen, Cafeteria
            09.11.2021          Abendstub´n
            Dienstag, 17.30     Cafeteria
            14.11.2021          Ökumenischer Gottesdienst
            Sonntag, 15.00      Gedenken der Verstorbenen, Atrium
            23.11.2021          Abendstub´n
            Dienstag, 17.30     Cafeteria
            28.11.2021          Konzert: Mandolinen- und Gitarrenverein
            1. Advent, 15.30    Nürnberg-Süd
                                Atrium
Job
fürs
Leben
                Wir suchen Pflegefachkräfte
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                mit Herz und Sachverstand.
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                      www.senioren-nuernberg.de
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                               T. (0911) 99 57 311
Hephata
                   Einrichtungsleitung: Andrew Scheffel
                   Neumeyerstraße 31

Die Stadtmission   90411 Nürnberg
                   T +49 911 23 98 10
                   F +49 911 23 98 11 00

Nürnberg           hephata@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

Pflege gGmbH ist   Spendenkonto
                   Evangelische Bank
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für Sie da         BIC: GEN0DEF1EK1
                   Verwendungszweck: Hephata

                   WEITERE
                   PFLEGEEINRICHTUNGEN

                   Christian Geyer-Heim
                   Einrichtungsleitung: Sylvia Fischer
                   Gernotstraße 47
                   90439 Nürnberg
                   T +49 911 96 17 10
                   F +49 911 96 17 12 37
                   cgh@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   Karl-Heller-Stift
                   Einrichtungsleitung: Ursula Esslinger
                   Werner-von-Siemens Allee 36
                   90552 Röthenbach/Pegnitz
                   T +49 911 376799-0
                   F +49 911 376799-90
                   khs@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   BERATUNG, OFFENE ALTENARBEIT
                   UND AMBULANTE PFLEGE

                   Seniorenzentrum
                   am Tiergärtnertor
                   Beratung, Seniorennetzwerke &
                   Offene Altenarbeit
                   Einrichtungsleitung: Thomas Staudigl
                   Burgschmietstr. 4
                   90419 Nürnberg
                   T +49 911 21 75 923
                   sat@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   Diakonie Team Noris
                   Wir pflegen, beraten, helfen
                   Einrichtungsleitung: Felix Krauß
                   Bertha-von-Suttner-Str. 45
                   90439 Nürnberg
                   T +49 911 66 09 10 80
                   info@diakonie-team-noris.de
                   www.senioren-stadtmission.de
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