ALTERS- UND PFLEGEHEIM AM BACH GERLAFINGEN - und Pflegeheim Am Bach ...

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ALTERS- UND PFLEGEHEIM AM BACH GERLAFINGEN - und Pflegeheim Am Bach ...
J A H R E S B E R I C H T 2020
ALTERS- UND PFLEGEHEIM
AM BACH GERLAFINGEN

                         ALTERS- UND PFLEGEHEIM
                         AM BACH GERLAFINGEN
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LIEBE LESERIN                                                    EDITORIAL
     LIEBER LESER
                              Claudia Müller                                                     Markus Jordi

    «Was wirklich zählt…»                                            Das zurückliegende Jahr war mehr als ein
                                                                     ­besonderes Jahr und hat uns sehr eindrücklich vor
                                                                      Augen geführt, dass sich innert kürzester Zeit alles
    Das Jahr 2020 war schlicht und einfach unfassbar und un-
                                                                      in einem völlig anderen Licht zeigen kann.
    vergleichbar. Die Pandemie hat jeden von uns tangiert und
    verändert. Was hat sie bei Ihnen verändert? Was hat Ihnen
    gefehlt? Worauf konnten Sie gut verzichten? Was hat Sie er-      Während sich in den zurückliegenden Jahren Konstanz und
    freut? Die physische Distanz war für mich am schlimmsten.        Veränderung in einer ausgewogenen Balance zeigten, hat die
    Keine Umarmung, keine Berührung, immer auf Abstand. Man          Corona-Pandemie im Berichtsjahr unser Denken und Handeln
    ist sich nah und doch so fern. Eine ganz schlimme Erfahrung      dominiert und uns allen auch unsere Grenzen aufgezeigt. Doch
    – noch schlimmer für Alleinlebende. Solch s­ chwierige Zeiten    der Reihe nach…
    machen einem bewusst, was wirklich zählt: Wie gut hat es
    sich angefühlt, als ich mal wieder mit meinen Eltern draussen    Im ersten Quartal 2020 haben wir nach der Inbetriebnahme des
    (mit genügend Abstand) einen K   ­ affee trinken konnte. Auch    Kochschulhauses mit dem kompletten Umbau der ehemaligen
    Kontakte, die sich im Dorf ergeben oder vertieft haben, die es   Heimleiterwohnung den Erweiterungs- bzw. Erneuerungs­
    ohne diese Pandemie nicht gegeben hätte und das nur, weil        zyklus weitergeführt. Die neu gestalteten Einbettzimmer bieten
    man seine Hilfe angeboten hat.                                   einen sehr hohen Wohnkomfort und liegen im Quervergleich
                                                                     deutlich über dem üblichen Standard. Damit setzen wir unsere
    Es sind nicht Geld, Reichtum oder Macht, die einen glück-        bereits mit dem Kochschulhaus manifestierte Qualitätsstrategie
    lich machen, sondern das Gefühl von Verbundenheit,               konsequent fort und differenzieren uns mit einem überdurch-
    ­Zusammengehörigkeit, getragen werden, seinen Liebsten           schnittlichen Preis-Leistungs-Verhältnis.
     nah zu sein, nicht nur in Gedanken, sondern auch physisch.
     Eine Berührung kann so viele Wunden heilen.                     Und dann sollte alles anders werden. Am 6. März 2020 mussten
                                                                     wir infolge der stark steigenden Corona-Infektionszahlen unser
    Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Zuversicht, dass wir       Heim auf einen Schlag komplett schliessen und von der Umwelt
    diesen schwierigen Weg noch gemeinsam durchstehen und            abschotten. Das ist in der Geschichte unserer Institution einma-
    unsere Liebsten bald wieder in die Arme schliessen ­können       lig. Während wir in den vergangenen Jahren eine Politik der Öff-
    und unbeschwert Zeit miteinander verbringen dürfen.              nung und Transparenz verfolgten, mussten wir von einem Tag
                                                                     auf den anderen die uns anvertrauten Menschen im ­wahrsten
    Dieser Jahresbericht enthält nicht so viel Bildmaterial von      Sinn des Wortes einsperren. Die folgenden Monate waren an-
    Veranstaltungen, da diese wegen der Pandemie ­ausgefallen        spruchsvoll: grosse Unsicherheit, aufwendigere Arbeitsprozesse,
    sind, dafür einige schöne Fotos von Begegnungen und              deutlich eingeschränkte soziale Kontakte und Beschränkung des
    Akti­vitäten innerhalb des Heimes. Ich wünsche Ihnen             Lebensradius auf die nächste Umgebung. Uns wurde bildlich vor
    ­Abwechslung und Freude beim Lesen und Anschauen des             Augen geführt, welch grosse Verantwortung wir für die uns an-
     Jahresberichts 2020.                                            vertrauten Menschen zu tragen haben. Die Leistung, die unser
                                                                     Kader und unsere Mitarbeitenden während dieser sehr schwieri-
    «Warte nicht bis der Sturm vorüberzieht, sondern lerne           gen und kräftezehrenden Zeit erbrachten, verdient grossen Res-
    im Regen zu tanzen.» Autor unbekannt                             pekt und uneingeschränkte Anerkennung! Trotz aller vorbildlich
                                                                     umgesetzten Schutzmassnahmen trat kurz vor Weihnachten
    In diesem Sinne, bleiben Sie optimistisch, tanzen Sie (wenn      das Schlimmste ein: Das Corona-Virus erfasste unser Heim. In-
    auch nur in Gedanken) und bleiben Sie gesund…                    nert kurzer Zeit wurde fast die Hälfte unserer Bewohner/innen
                                                                     angesteckt und zehn unserer Bewohnerinnen und Bewohner
    Claudia Müller, Ressort Öffentlichkeit                           fielen dem heimtückischen Virus zum Opfer. Das war für den

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Heimleiter, alle Mitarbeitenden und für den Stiftungsrat          INHALTS­V ERZEICHNIS
ein grosser Schock und der Tiefpunkt u ­ nseres langjähri-
gen Wirkens! Nachdem im Januar und Februar des neuen
Jahres eine Durchimpfung unseres Heims vorgenommen
wurde, hoffen wir, das Schlimmste überstanden zu haben
und blicken zuversichtlich nach vorne!
                                                                   Liebe Leserin, lieber Leser                   2
Trotz dieser fundamentalen Krise haben wir unsere Insti-           Editorial                                     2
tution bestmöglichst weiterentwickelt. Wir haben voraus-           Stiftungsrat                                  4
schauend unsere Infrastruktur unterhalten und erneuert,            Organigramm                                   5
haben unsere Aus- und Weiterbildungsaktivitäten fort­              Bericht des Heimleiters                       6
gesetzt und uns auf veränderte Anforderungen seitens der
Regulation eingestellt. Die zunehmende Regelungsdichte             Aus den Ressorts
erfasst zunehmend auch den Altersheim-Bereich. So muss-
                                                                   Präsidiales
ten wir aufgrund neuer Rechnungslegungsvorschriften
unsere Kapazitäten durch eine ausgewiesene Fachkraft in            Statistik                                     8
Anlagebuchhaltung und Kostenstellenrechnung erweitern.             Bilanz / Betriebsrechnung                     9
                                                                   Personal                                     15
Obschon die Pandemie tiefe Spuren hinterlassen hat,                Dienstjubiläen                               15
­präsentiert sich unsere Institution nach wie vor in guter und     Besuchte Aus-, Fort- und Weiterbildungen     15
 stabiler Verfassung. Wir sind schuldenfrei und verfügen über      Wechsel Berufskleider                        16
 eine stabile Eigenkapitalbasis. Dank der Angebotserwei-
 terung durch die Pflegewohnungen im ehemaligen Koch-
 schulhaus konnte die E ­ rtragssituation einiger­massen stabil    Bewohner/Bewohnerinnen
 gehalten werden. Das macht uns ­robust und gibt uns Hand-         Aus dem Ressort                              17
 lungsfreiheit. Wir sind überzeugt, unseren Bewohnern/             In memoriam                                  17
 innen auch weiter­hin überdurchschnittliche Leistungen zu         Berufsbildung                                18
 einem ­fairen Preis anbieten zu können. So sind unsere Tarife     Aktivierung                                  20
 nach wie vor voll kompatibel mit den E ­ rgänzungsleistungen      Hausdienst                                   21
 zur AHV und ermöglichen einen Aufenthalt unabhängig der           Medizin: Ärztliche Betreuung im Altersheim   22
 persönlichen Vermögens­situation.                                 Pflegedienst                                 23
                                                                   Jahreschronik                                24
Es ist mir deshalb ein grosses Anliegen zu danken: Vorab           Impressionen                                 30
dem Vizepräsidenten sowie meinen Kolleginnen und                   Pressespiegel                                34
­Kollegen im Stiftungsrat. Die Zusammenarbeit in die-
 sem Gremium hat trotz erschwerter Umstände auch im
 Berichts­jahr sehr gut funktioniert und die einzelnen Mit-
 glieder des Stiftungsrates haben sich im Krisenjahr 2020
                                                                   Impressum
 durch ein grosses Engagement ausgezeichnet. Einen sehr            Redaktionelle Beiträge und Fotos
 grossen Dank gebührt René Schicktanz, dem langjährigen            Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
 Heimleiter, dem Kader und dem Personal unserer Institu-            ­Alters- und ­Pflegeheims Am Bach /
 tion. Ihre Flexibilität und ihr unermüdliches Wirken waren          ­Ressort­verantwortliche
 im zurückliegenden Jahr eindrücklich und besonders                Layout
 wichtig! Ein besonderer Dank gilt auch den Behörden der           jaeggi & tschui, 4563 Gerlafingen
 Stifter­gemeinden. Die Zusammenarbeit verläuft unkom-             www.jaeggitschui.ch
 pliziert, reibungslos und lösungsorientiert. Am Schluss
                                                                   Titelfoto / Umschlag
 danke ich von Herzen ­unseren Bewohnerinnen und Be-
                                                                   Das Am Bach aus der Vogelperspektive
 wohnern. Sie geben unserem Handeln Sinn und Inhalt.
                                                                   Druck
Markus Jordi, Präsident des Stiftungsrates                         Druckerei ROS AG, 4552 Derendingen

                                                                                                                     3
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S T I F T U N G S R AT
     A LT E R S - U N D P F L E G E H E I M A M B A C H G E R L A F I N G E N

    Der Stiftungsrat, v.l.n.r.

    Martin Lanthemann
    Oliver Sauser
    Arlette Gasche
    Margrit Jost
    Ruedi Bürki
    Claudia Müller
    Marianne Jordi
    Markus Jordi

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ORGANIGRAMM

S T R AT E G I S C H E R B E R E I C H

                               S T I F T U N G S R AT / R E S S O R T
                               Präsidium                      Markus Jordi
                               Vizepräsidium                  Ruedi Bürki
  RPK                          Bewohner/innen                 Margrit Jost / Stv. Arlette Gasche
  Villiger Treuhand                                           Medizin: Dr. Marianne Jordi
                               Infrastruktur                  Martin Lanthemann / Stv. Oliver Sauser
                               Öffentlichkeit                 Claudia Müller / Stv. Ruedi Bürki

O P E R AT I V E R B E R E I C H         HEIMLEITUNG
                                          Heimleiter
                                          René Schicktanz
                                          Stv. Markus Jordi
   Sekretariat                                                                        Buchhaltung
   Gabriela Baumann                                                                   Priska Zeller
   Marlies Aubertin                                                                   Stv. Gabriela Baumann

   Leitung PD                  Aktivierung                    Leitung Küche                  Leitung Hausdienst
   Larissa Grosjean            Ursula Häfliger                Mario Prestifilippo            Brigitte Kancz
   Claudia Hovens                                             Stv. Bernadette Breu           Stv. Ursula Kern
   Stv. n. Funktionsdiagramm

   Gruppenleitung                                             Köchin / Koch                  Leitung Wäscherei
   1. OG: Maria Wanner                                                                       Iris Jakob
   2./3. OG: Barbara Bichsel                                                                 Stv. Marianne Gasche
   NW: Andrea Malagoli                                        Hilfskoch

   Ausbildungsverantw.                                        Assistenzpersonal              Mitarbeiterin
   Anita Schicktanz                                                                          Restaurant
   Stv. Tanja Steiner FaGe
   Stv. Larissa Grosjean HF
                                                                                             Mitarbeiterin
                                                                                             Reinigung
   Pflegefachpersonal

                                                                                             Unterhalt
   Assistenzpersonal                                                                         Maria Villella
   Praktikantin
                                                                                             Stv. Ursula Kern

                                                                                                                    5
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BERICHT DES HEIMLEITERS

                                                                                                 René Schicktanz

    Gleich nach der Fertigstellung der Pflege­                    Leider haben sich im Vorfeld der Eröffnung bereits dunkle
    wohnungen im ehemaligen Kochschulhaus                         Wolken zusammengebraut und der Name «Corona» war in
                                                                  aller Munde. Gleich nach Bezug des letzten freien Zimmers am
    wurde 2019 mit dem Umbau der Wohnung im
                                                                  6. März 2020 haben wir erstmalig in der Geschichte der Insti­
    Hauptgebäude begonnen.
                                                                  tution das Heim komplett geschlossen. Kurz darauf hat der
                                                                  Bundesrat für die ganze Schweiz den «Lockdown» angeordnet.
    Die Bauarbeiten schritten planmässig voran und der Eröff-
    nungstermin der neuen Einbettzimmer wurde auf den 3. März     Ab diesem Zeitpunkt war alles anders. Die Corona-Krise hatte
    2020 festgelegt. Die hellen und schönen Räumlichkeiten wur-   die ganze Welt erfasst. Die Monate waren geprägt durch Un-
    den in einem kleinen, aber würdigen Rahmen in den Heimbe-     sicherheit, zusätzliche Belastungen, erschwerte Arbeits- und
    trieb überführt.                                              Lebensbedingungen und deutlich eingeschränkte soziale Kon-

     Schlüsselübergabe Umbau Wohnung, v.l.n.r.: René Schicktanz, Larissa Grosjean, Claudia Hovens, Ueli Blaser

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takte. Die uns anvertrauten Menschen benötigten einen beson-         Unterhalt / Renovationen / Investitionen
deren Schutz und unsere Verantwortung war in der aktuellen
Krise noch grösser als in «normalen» Zeiten. Besuche im Heim         Im Berichtsjahr wurden wie gewohnt grössere und kleinere
wurden aufgrund einer behördlichen Anordnung komplett                Reparaturen, Renovationen und Anschaffungen durchgeführt:
unter­sagt. Kreative Lösungen waren gefragt und wir haben            – Einführung neuer Berufskleider
ausser­halb des Hauptgebäudes ein Besucherzelt eingerichtet.         – Ersatz Kombisteamer und Dampfgarer
                                                                     – Ersatz Waschmaschine
                                                                     – Reparatur Vordach beim Haupteingang

                                                                     In einer nächsten Etappe ist vorgesehen, sämtliche Türen der
                                                                     Bewohner/innenzimmer mit einer elektronischen Schliess­
                                                                     anlage auszurüsten.

                                                                     Administration

                                                                     Aufgrund gesetzlicher Vorgaben bei der neuen Rechnungslegung
                                                                     musste eine Anlagebuchhaltung und Kostenstellen­rechnung
                                                                     aufgebaut werden. Da dafür die vorhandenen Kapazitäten und
                                                                     das Fachwissen nicht ausreichten, wurde der Stellenplan im
                                                                     ­Sekretariat mit Priska Zeller per 1. August 2020 um eine 50%-Stelle
                                                                      aufgestockt. Wir waren sehr froh über diesen Entscheid, da die
                                                                      Arbeiten viel aufwändiger sind als zu Beginn angenommen.

                                                                     Auf der operativen Ebene…

                                                                     Aufgrund der Pandemie haben wir den Stellenplan im Pflege­
                                                                     bereich angehoben, um zu erwartende Personalausfälle
                                                                     ­kompensieren zu können. Der Stellenplan erfüllte wiederum
                                                                      die vom Kanton vorgegebenen Richtwerte in qualitativer
Der Aufwand für die Einführung der Schutzmassnahmen und               und quantitativer Hinsicht. Die Personalfluktuation war im
deren Überwachung war enorm und kräftezehrend. Leider                 Berichts­jahr erfreulicherweise sehr gering.
konnten wir in diesem Jahr auch keine Feste feiern, die sozi-
alen Kontakte kamen zu kurz und die Adventszeit war eine             Ausblick
grosse emotionale Herausforderung. Unser Restaurant wurde
umgestaltet und als Besucherzone eingerichtet. Erstmalig seit        Auf der strategischen Ebene…
Bestehen des Heimes mussten wir für das Hausdienst- und              Im Jahresbericht 2019 habe ich die vielen zusätzlichen Auf­gaben
Küchenpersonal Kurzarbeit beantragen, da das Restaurant für          aufgezählt, welche in den vergangenen Jahren den Heimen
die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich war. Die grosse Ein-        aufgebürdet wurden. Die Heime haben gezeigt, dass sie trotz
satzbereitschaft des Personals, die Disziplin und die Flexibilität   ­grössten Widrigkeiten ihren Leistungsauftrag erfüllt haben. Wir
aller war ein grosses Plus und verdient Anerkennung. Als wäre         wollen auch in Zukunft eine stabile und verlässliche Institution
die ganze Situation nicht schon schlimm genug, traten kurz vor        sein, welche sich mit einem transparenten Angebot gut auf dem
Weihnachten plötzlich mehrere positive Covid-19-Fälle auf.            «Markt» positioniert.
Das Heim musste infolge dessen wieder komplett geschlossen
werden. Die ganze Arbeit musste auf weniger Personal verteilt        Dank
werden und entsprechend gross war die Belastung. Seit Beste-
hen des Heimes habe ich nie so traurige Weihnachts- und Neu-         Für das grosse Vertrauen, die Wertschätzung und den uner-
jahrstage erlebt. Der einzige Lichtblick in dieser Situation war,    müdlichen Einsatz in diesem aussergewöhnlichen Jahre möchte
dass der lang ersehnte Impfstoff in der Schweiz eingetroffen         ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken.
war.
                                                                     René Schicktanz, Heimleiter

                                                                                                                                            7
ALTERS- UND PFLEGEHEIM AM BACH GERLAFINGEN - und Pflegeheim Am Bach ...
A U S D E M R E S S O RT

      PRÄSIDIALES
      S TAT I S T I K U N D F I N A N Z E N                                                                                                      Markus Jordi

    Anzahl Pensionstage                                    Durchschnittsalter                                      Anzahl Pflegetage
    nach Herkunft*                                         der Bewohner/innen                                      pro RAI-Aufwandgruppe
    Trägergemeinde              Anzahl      Tage           Altersgruppe       Männer          Frauen    Total       Pflegestufen                                         Total Tage
    Gerlafingen                        41   15082          65-69                          1        0        1       1-a     PA0                                                   576
    Obergerlafingen                     3    1242          70-74                      2            4       6        2-b     PA1                                                  2251
    Recherswil                          6    2291          75-79                      3            2       5        3-c     BA1, PA2                                              1951
    Aussengemeinden                    10   4097           80-84                      4            4       8        4-d BA2, IA1                                                 1434
    Total*                             60   22712          85-89                      5           15      20        5-e     CA1, PB1, PB2,                                       2168
                                                           90-94                      2           12       14       6-f     BB1, BB2, IA2, IB1, PC1, PC2                         4065
    *Stichtag 31.12.2020
                                                           95-99                          1        4       5        7-g     CA2, IB2, PD1, SE1                                   1570
                                                           100-104                    0            1        1       8-h CB1, PD2, RLA, RMA                                       3445
                                                           Total Anzahl              18           42      60        9-i     CC1, CB2, PE1, RMB, SSA                              1502

                                                            Alter                  82.8        87.3      86        10-j PE2, RLB                                                 2114
                                                                                                                    11-k CC2, SE2, SSB                                            235
                                                           *Stichtag 31.12.2020
                                                                                                                    12-l RMC, SE3, SSC                                            276
                                                                                                                    Total                                                    21587

                                                                                                                   Bettenbelegung = 95 % (inkl. Bettenreduktion)
    Pflegetaxen je Tag in CHF
    Betreuung-      RUG's                                  Pflege / Pat. ­Beteiligung           Pflege ­Krankenkasse                         Pflege                           Total
    Pflegestufe                                                Anteil Bewohner/in                                                 öffentliche Hand                       Pflegetaxe

    1-a             PA0                                                            2.65                          9.60                            0.00                            12.25
    2-b             PA1                                                           15.65                          19.20                           0.00                        34.85
    3-c             BA1, PA2                                                      23.04                         28.80                            0.00                            51.84
    4-d             BA2, IA1                                                      23.04                         38.40                            10.70                           72.14
    5-e             CA1, PB1, PB2,                                                23.04                         48.00                            23.70                           94.74
    6-f             BB1, BB2, IA2, IB1, PC1, PC2                                  23.04                         57.60                         34.70                          115.34
    7-g             CA2, IB2, PD1, SE1                                            23.04                          67.20                        46.70                          136.94
    8-h             CB1, PD2, RLA, RMA                                            23.04                         76.80                         56.70                          156.54
    9-i             CC1, CB2, PE1, RMB, SSA                                       23.04                         86.40                         69.70                          179.14
    10-j            PE2, RLB                                                      23.04                         96.00                         78.70                          197.74
    11-k            CC2, SE2, SSB                                                 23.04                         105.60                        90.70                          219.34
    12-l            RMC, SE3, SSC                                                 23.04                         115.20                       110.70                         248.94

    Hotellerietaxen (inkl. Betreuung) je Tag in CHF
                                                   Hotellerie inkl. Betreuung       Invest.Kosten*                  Ausbildungsbeitrag*                  Total Hotellerietaxen
    Einbettzimmer 1. - 3.OG                        143.-                            26.-                            2.-                                  171.-
    Einbettzimmer Doppelbelegung                   123.-                            26.-                            2.-                                  151.-
    Pflegewohnung KSH                              143.-                            26.-                            2.-                                  171.-
    Pflegewohnung KSH Doppelbelegung               133.-                            26.-                            2.-                                  161.-

    * gesetzlich festgelegter Betrag

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ALTERS- UND PFLEGEHEIM AM BACH GERLAFINGEN - und Pflegeheim Am Bach ...
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ALTERS- UND PFLEGEHEIM AM BACH GERLAFINGEN - und Pflegeheim Am Bach ...
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PERSONAL

Dienstjubiläen 2020

 5 Jahre                10 Jahre          15 Jahre         20 Jahre              25 Jahre            30 Jahre

 Beer Jocelyne          Gasche Therese    Hirter Bettina   Villella Maria        Luginbühl Marisa    Bichsel Barbara
 Gasche Marianne        Hovens Claudia                     Waechter Christine    Sungu Cigdem        Schicktanz Anita
 Kancz Brigitte         Kern Ursula                                                                  Schicktanz René
 Marcucci Selina        Wirz Fabienne                                                                Sellathurai ­Rajaratnam
 Maurer Sarah
 Renna Celestina
 Steiner Tanja
 Spiess Brigitte
 Uebelhart Sina

Besuchte Aus-, Fort- und Weiterbildungen 2020
Bezeichnung / Dauer / Datum                                  Teilnehmende

 Wirte-Patent – Führung eines G
                              ­ astronomie-Betriebes         Kancz Brigitte
 Januar – Dezember 2020

 RAI-NH EK / VK und UK                                       Nyffeler Laura, Stern Samira
 14.1./4.2.2020, 2 Tage

 Pflegeforschungskongress HF Olten                           Schicktanz Anita
 22.1.2020, ½ Tag

 Praxistreffen HF Grenchen                                   Grosjean Larissa, Schicktanz Anita
 27.2.2020, ½ Tag

 Schulung Fachvorgesetzte Webinar                            Schicktanz Anita, Steiner Tanja, Wirz Fabienne
 19.11.2020, ½ Tag

 RAI-Qualitätsindikatoren-Coaching mit Frau Egeli            Bichsel Barbara, Grosjean Larissa., Hovens Claudia,
 3.12.2020, ½ Tag                                            Malagoli Andrea, Schicktanz Anita, Wanner Maria

 RAI-NH Experten-Kurs                                        Steiner Tanja
 3.3./4.3./15.10./26.10./10.11./27.11./
 18.12.2020/9.2.2021

Wir gratulieren zum erfolgreichen Abschluss ganz herzlich!

                                                                                                                               15
Wechsel Berufskleider

     Alte Berufskleider

     Neue Berufskleider

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A U S D E M R E S S O RT

 BEWOHNER/BEWOHNERINNEN
                                                                                                          Margrit Jost

Das Jahr 2020 war ein schwieriges Jahr. Ein Jahr,
das von allen Ausserordentliches verlangte.                        Angehörige und Freunde der Bewohner/innen mussten für
                                                                   all die Quarantänebestimmungen, Lockdowns und die Mass­
                                                                   nahmen, die unsere Leitung durchsetzen musste, das Verständ-
                                                                   nis aufbringen. Das war für niemanden einfach, aber jeder
Sei es das Alleinsein in schwierigsten Stunden und Tagen, sei es   wusste, dass diese Massnahmen zum Schutz unserer Bewoh-
die Pflege unter den notwendigen Q   ­ uarantänebestimmungen       ner/innen notwendig waren.
auszuführen oder sei es die Verantwortung, Bestimmungen
­betreffend Besuchsverbot durchsetzen zu müssen oder aber als      Auch schwere Jahre gehen zu Ende. Mit dem Beginn der Imp-
 Angehöriger oder Freund seine Lieben nicht sehen zu dürfen.       fungen dürfen wir wieder positiver in die Zukunft schauen und
                                                                   hoffentlich auch wieder unsere Veranstaltungen (Sommerfest,
Niemand blieb verschont und niemand trägt eine Schuld. Diese       1. August-Feier, Basar u.a.m.) durchführen.
Zeit wird uns allen in Erinnerung bleiben und lässt uns daran
denken, dass auch Selbstverständliches sich ändern kann.           «Positiv zu denken bedeutet nicht, immer guter Laune zu
                                                                   sein. Es bedeutet in schweren Tagen zu wissen, dass auch
Alle Arbeitskräfte haben sich vorbildlich für unsere Bewohner/     wieder schöne Tage kommen.» Autor unbekannt
innen eingesetzt. Egal an welcher Stelle sie waren, haben sie
Unglaubliches geleistet.                                           Margrit Jost, Ressort Bewohner/innen

           IN MEMORIAM

          Anstötz Johannes               Haltiner Gerold               Kindler Walter                Rudolf von Rohr Käthy
          Bärtschi Lydia                 Heiniger Marlies              Lehmann Elfriede              Rudolf von Rohr Margrit
          Bätscher Walter                Hirschi Ruth                  Näf Paul                      Schenk Hans
          Blaser Werner                  Jäggi Therese                 Oester Walter                 Tschumi Berta
          Cattilaz Yvonne                Jordi Ulrich                  Pfäffli Martha                Wolf Theres
          Falter Günter                  Jost Alfred                   Reist Margrit                 Wüst Raymonde
          Hähni Martha                   Jost Anna                     Rickli Madeleine              Zuber Brigitte

                                                                                                                                   17
BERUFSBILDUNG

      LEHRABBRÜCHE
                                                                                                         Anita Schicktanz

     Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass                          Wieso kommen die Lernenden im Betrieb nicht zurecht?
     ­Lernende immer häufiger ihre Berufslehre ab­                        Allan Guggenbühl: Viele Schulen setzen auf selbstständiges
                                                                          Lernen und Individualisierung. Jugendliche werden dadurch
      brechen. Mittlerweile wird fast jeder 10. Lehr­
                                                                          autonomer. Einzelne sind jedoch mit diesem System über­
      vertrag vorzeitig aufgelöst, im Kanton Zürich wirft
                                                                          fordert. Kommen sie dann in einen Lehrbetrieb, wo sie genaue
      sogar jeder fünfte Lernende den Bettel hin.                         Vorgaben unter Zeitdruck zu erfüllen haben, scheitern sie.

                                                                          Wozu führt dies?
       Zwar steigen ca. 60 – 80 Prozent nach einem Lehrabbruch            Allan Guggenbühl: Sie können sich in ein bestehendes ­System
     ­wieder in eine neue Ausbildung ein, dennoch haben ca. 9 Pro-        wie einen Lehrbetrieb nicht integrieren. Sie können nicht
      zent der 25-Jährigen keinen Abschluss auf der Sekundarstufe         nachvollziehen, weshalb sie jeden Tag pünktlich zu erschei-
      II. Das können nebst den Lehrabbrechern auch Jugendliche            nen haben. Statt Strukturen anzuerkennen und sich ihnen
      sein, die vor der Matura das Gymnasium verlassen. Auffällig         anzupassen, wollen sie diese zu ihren Gunsten abändern, ihre
      ist, dass im Gastgewerbe und Catering sowie im Friseurgewerbe       Auffassungen einbringen. Sie glauben mit dem Lehr­meister
      die Abbrecher-Quote überdurchschnittlich hoch ist. Zudem            verhandeln zu können. Diese Jugendlichen können nicht nach-
      geben Männer häufiger auf als Frauen – Ausländer häufiger           vollziehen, dass man zuerst etwas leisten muss, bevor man
      als Schweizer. In unserer Institution wurden im Pflegebereich       etwas bekommt.
      2004 – 2020 insgesamt 72 Lernende ausgebildet. Fünf davon
      haben die Lehre abgebrochen, was einem erfreulich tiefen            Wer ist Schuld?
      Anteil von 7 Prozent entspricht. Auch beim Wiedereinstieg           Allan Guggenbühl: Schuld ist niemand, es handelt sich um eine
      ­zeigen sich, je nach Herkunft, Unterschiede. Demnach begin-        gesellschaftliche Entwicklung. Diese Jugendlichen nehmen die
       nen Schweizer Jugendliche nach einer Auflösung eher wieder         Gesellschaft als Selbstbedienungsladen wahr. Die Erwachse-
       eine berufliche Grundbildung als ausländische. Viele Ausländer     nen sollen liefern und sie können wählen. Oft bleiben auch
       kennen die Schweiz zu wenig gut. Das könnte ein Grund dafür        Lehr­abbrüche ohne Konsequenzen. Ihr persönliches Leben
       sein, dass ausländische Jugendliche ihre Fähigkeiten tendenzi-     verändert sich nicht, sie gehen weiterhin in den Ausgang oder
       ell zu hoch einstufen und dann den schulischen oder betrieb-       können es sich bei den Eltern wohl ergehen lassen.
       lichen Anforderungen nicht genügen. Tief ist die Hürde zum
       Lehrabbruch auch deshalb, weil das Angebot an Lehrstellen          Wo sollte man ansetzen?
       derzeit recht hoch ist. Eine Vertragsauflösung ist nicht zwangs-   Allan Guggenbühl: Wichtig sind die Klassenlehrer, die sich für
       läufig schlecht. Das Problem ist nur, dass diese für Lehrmeister   Jugendliche verantwortlich fühlen und sie vorbereiten. Einige
       und Betrieb sehr aufwändig sind. Als Grund zur Lehrvertrags-       Lehrbetriebe haben bereits reagiert: In den ersten Wochen ver-
       auflösung geben die Lernenden oft an, dass sie im Betrieb          suchen sie, den Lehrlingen klar zu kommunizieren, dass Pünkt-
       nicht zurechtkommen oder trotz der Auseinandersetzung mit          lichkeit, eine motivierte Einstellung, angemessene Kleidung
       der Berufswahl oder absolviertem Praktikum ihre Berufswahl         unabdingbar sind.
       doch nicht dem entspricht, was sie erwartet haben. Auch unser
       Betrieb wurde davon nicht verschont.                               Was kann man also tun, um Lehrabrüche weitgehendst zu
                                                                          ­minimieren? In unserem Betrieb halte ich mich beim Auswahl-
     Dem Jugendpsychologen Allan Guggenbühl wurden zum                     verfahren neuer Lernenden nebst den schulischen Noten an
     Thema Lehrabbruch folgende Fragen gestellt:                           die Bildungsziele des Lehrplans 21. Hier wird auf die überfach-
                                                                           lichen Kompetenzen hingewiesen.

18
Schulintelligenz macht nur einen Teil des Berufs- und Lebens-     Überfachliche Kompetenzen
erfolgs aus. Am wichtigsten sind die Lebenskompetenzen wie
soziale, methodische und personale Kompetenzen. Diese sind
für eine erfolgreiche Berufs- und Lebensbewältigung zentral. In   Selbstreflexion             Kooperationsfähigkeit
diesem Sinne wünsche ich für unsere Lernenden und für un-         Selbstständigkeit           Konfliktfähigkeit
                                                                  Eigenständigkeit            Umgang mit Vielfalt
sere Institution als solche möglichst wenig Lehrabbrüche und
weiterhin ganz viel Erfolg bei der Ausbildung.

Anita Schicktanz, Berufsbildnerin Pflege

                                                                       Personale                Soziale
                                                                      Kompetenzen             Kompetenzen

                                                                                       Methodische
                                                                                      Kompetenzen
v.l.n.r.: Julia Zbinden, Studie­
rende HF; Eltina Rubeli, Fachfrau
Gesundheit EFZ; Tanja Steiner,                                    Sprachfähigkeit
Berufsbildnerin; Noelle Kofmel,                                   Informationen nutzen
Fachfrau Gesundheit EFZ; Tanja                                    Aufgaben/ Probleme lösen               Quelle: Lehrplan 21
Ziegler, Assistentin Gesundheit
und Soziales EBA; Sarina Marti,
Fachfrau Gesundheit EFZ;

                                                                                                                               19
AKTIVIERUNG

      SPIELEN UND KOCHEN
                                                                                                         Uschi Häfliger

     «Wir haben Fröhlichkeit nötig und Glück,                         wurden neue Freundschaften geschlossen, zusammen gespielt,
     ­Hoffnung und Liebe.» Vincent van Gogh                           gejasst und geplaudert. Diese Treffen waren sehr wichtig, da
                                                                      zeitweise keine Besucher kommen durften.

     Wir hatten uns gut eingelebt im neuen Aktivierungsraum           Weil der Besuch fehlte, wurden besonders die Kochgruppen
     im Kochschulhaus. Wir schmiedeten Pläne für Frühling und         noch beliebter und so entstanden zwei neue Gruppen. Eine
     ­Sommer, wie wir unsere Terrasse nutzen, welche Anlässe wir      davon ist der Männer-Treff. Schon bald kam der Wunsch auf,
      durchführen könnten und welche kleinen Ausflüge in Frage        wir könnten uns doch einen Grill besorgen. Herr W. grillierte
      kämen. Wir hatten viele Ideen und die Begeisterung war gross.   uns alle zwei Wochen Steaks, die anderen Männer bereiteten in
                                                                      dieser Zeit den Kartoffelsalat zu. Natürlich durfte ein Bier dazu
     Anfangs Februar trat der Frauenchor Gerlafingen bei uns auf      nicht fehlen. Es entwickelten sich viele heitere, interessante
     und bereicherte unseren Heimalltag mit bekannten und unbe-       und abwechslungsreiche Stunden.
     kannten Liedern. Die Fasnacht war das nächste Highlight. Seit
     Jahren besuchen uns die Jguschränzer am Fasnachts-Samstag        Im Herbst organisierten wir im 1. OG die sehr belieben Lotto-
     im Restaurant. Anschliessend spielte Recept zum Tanz auf. Die    Nachmittage. Leider mussten wir diese wegen der Pandemie
     Stimmung war super, es wurde geschwatzt, gelacht und getanzt.    nach kurzer Zeit wieder einstellen. Oft besuchte ich die Bewoh-
                                                                      ner/innen in ihren Zimmern und es entstanden viele wertvolle
     Und dann kam Corona. Die Aktivierung wurde jede Woche            Gespräche.
     mehr eingeschränkt, geplante Konzerte wurden abgesagt. Zum
     Glück war der April sehr sonnig und warm. So konnten sich        Uschi Häfliger, Leiterin Aktivierung
     die Bewohner/innen fast täglich in unserem Garten treffen. Da

20
HAUSDIENST

 F L E X I B I L I TÄT
                                                                                                          Brigitte Kancz

Leiterlispiel                                                        Unsere Arbeitszeiten und täglichen Abläufen passten wir den
                                                                     neuen Umständen an.

Müsste man das Berichtsjahr mit einem Spiel ­vergleichen, wäre       Wir erlitten einen ersten Absturz in unserem Leiterlispiel, eine
es für mich das Leiterlispiel g­ ewesen. Dies kam mir in den Sinn,   ganze Felderreihe mussten wir mit unserem «Spieler» zurück-
als mir bei einem Rundgang durch unser Heim auffiel, wie viel        fahren und hofften bald wieder auf Kurs zu kommen. Ein biss-
bei uns gespielt wird. Auf verschiedenen Abteilungen sitzen          chen betrübt von diesem Rückschlag würfelten wir aber weiter
unsere Bewohner/innen beisammen, sie jassen, würfeln oder            und Dank dem schönen Wetter fand das Alltagsleben vermehrt
knobeln an einem Tisch. Es geht auch meist sehr lebhaft und          im Garten statt. Die Spielnachmittage konnten sogar unter
lustig zu und her, wobei mir eine Bewohnerin erzählte, wie sie       freiem Himmel stattfinden. Unsere schöne Gartenterrasse
das Spielen fit hält, man müsse denken, den nächsten Schritt         kam wieder zum Zug und unsere Bewohner/innen durften
planen, umdenken, zusammenzählen oder gar neu anfangen               ihren Besuch bei herrlichem Sommerwetter unter der Garten-
und ein bisschen Glück gehöre natürlich auch dazu. Beim Lei-         laube empfangen. Langsam aber sicher fanden wir wieder in
terlispiel kommt es darauf an, mit geschicktem Wurf eine mög-        ein bisschen Normalität zurück. Im September wurde es wie-
lichst günstige Zahl zu werfen, um ohne grosse Hinder­nisse das      der holpriger – ein Feld nach vorne, zwei zurück. Dank einer
Ziel ganz oben zu erreichen. Auf diesem recht spielerischen Weg      konzepttauglichen Umstellung im Restaurant wurde eine neue
gilt es aber viele kleine und grosse Hürden und Hindernisse zu       lebhafte Besucherzone erschaffen. Wir durften wieder Kaffee
meistern, bei denen man zurück gehen muss oder im Glücks-            und Kuchen servieren und an den fröhlichen Gesichtern der
fall ein paar Felder nach vorne springen kann. 2020 fühlte sich      Bewohner/innen und deren Besuch teilhaben. Obwohl die In-
wie ein real gewordenes Leiterlispiel an. Anfangs Jahr war alles     fektionszahlen langsam wieder zu s­ teigen begannen, blieben
noch ruhig und routiniert. Wie waren sehr froh und überaus           wir optimistisch und hofften, unser Ziel langsam aber sicher
stolz auf die Eröffnung des Kochschulhauses und dessen In-           erreichen zu können. Kurz vor Weihnachten hielt Corona leider
betriebnahme, die glücklicherweise bei schönstem Wetter und          auch bei uns Einzug und wir wurden zurück auf Start geworfen.
vielen fröhlichen und interessierten Besucherinnen und Besu-         Wir befinden uns momentan wieder auf einem optimistischen
chern im Herbst 2019 stattfand.                                      Weg nach vorne und hoffen, 2021 bringe uns, Dank der Impfun-
                                                                     gen, wieder Freude, Freiheiten und noch viele gesellige Stun-
Obwohl auch 2019 anstrengend war, dachten wir im Februar             den mit abwechslungsreichen Spielen und viel Spass.
2020, jetzt noch die Wohnungen, die auch einer kosmeti-
schen Behandlung unterzogen wurden, einweihen und dann               Der Hausdienst musste in diesem Jahr sehr flexibel sein. Wir
kann unser Heim endlich seinen gewohnten Weg gehen. Das              halfen, wo wir gebraucht wurden. Es war für alle eine g­ rosse
Alltags­leben wird sich wieder einpendeln und wir würden             Herausforderung, die wir, wie ich finde, bis jetzt sehr gut
­unseren Arbeiten nachgehen und einem betriebsamen, ruhigen          ­gemeistert haben. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit ganz
 Jahr entgegensehen. Es sollte anders kommen … Die Corona-            herzlich bei den Mitarbeiterinnen vom Hausdienst bedanken.
 Lage spitzte sich anfangs März zu und wir mussten ­schweren          Es tut gut, mit so motivierten und zuverlässigen Mitarbeitern
 ­Herzens das Restaurant sowie den Speisesaal ­schliessen.            zu arbeiten. Merci.
  Das Leben im Am Bach kam in eine ungewohnte Ruhe, kein
  ­Gemurmel aus der Cafeteria, keine Bewohner/innen die sich         Brigitte Kancz, Leitung Hausdienst
   zum Speisesaal begaben, keine Besucher/innen, die ihre An-
   gehörigen besuchten – Stille. Dem Hausdienst wurden neue          «Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt sind,
   ­Arbeiten zugeteilt. Wir halfen beim Essenverteilen, bereite-     sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.»
    ten das Frühstück vor und halfen, wo wir gebraucht wurden.       Oliver Wendell Holmes Sr.

                                                                                                                                        21
A U S D E M R E S S O RT M E D I Z I N

      Ä R Z T L I C H E B E T R E U U N G I M A LT E R S H E I M
                                                                                                         Marianne Jordi

     Zum Zeitpunkt der Berichtseingabe beschäftigte
     uns das Corona-Virus noch mehr als uns lieb war.
     Gerade in dieser Zeit war die ärztliche Betreuung im
     Altersheim von immenser Wichtigkeit.

     Seit über 30 Jahren findet einmal pro Woche in unserem Alters-
     heim eine hausärztliche Sprechstunde statt. Mein Vorgänger
     Dr. Reto Scartazzini hat dies eingeführt und mein Praxis­partner
     Dr. Markus Schiltknecht und ich haben das Konzept über­
     nommen.

     Es hat sich sehr bewährt, eine Gesprächsplattform für eine
     ­Visite mit dem Pflegepersonal zu haben; anschliessend werden
      einzelne Patienten je nach Bedürfnis oder medizinischen Indi-
      kationen besucht. Kurze Anliegen können auch kostengünstig
      in Abwesenheit der Bewohner/innen aufgenommen werden.
      Fragen oder Formalitäten lassen sich so im direkten Kontakt
      leicht klären und oft bleibt Raum für ein paar persönliche
      Worte.                                                            Unser Modell unterscheidet sich vom in anderen Heimen ge-
                                                                        pflegten Modell des «Heimarztes». Im Altersheim Am Bach
     Nur dank der kompetenten «Rund-um-die-Uhr-Betreuung»               dürfen die Patienten ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin «mit-
     durch das Pflegepersonal ist es uns möglich, das nahe gelegene     nehmen» und der Wunsch einer Fortführung dieser Betreuung
     Heim, neben unserem lebhaften Praxisbetrieb mit Beteiligung        wird respektiert, wenn der/die zuständige Hausarzt/ärztin
     am regionalen und kantonalen Notfalldienst, zu betreuen. Die       auch dazu bereit ist. Wenn diese Beziehung nicht fortgesetzt
     Pflegequalität im Altersheim Am Bach ist aussergewöhnlich          werden kann (meist zu lange Distanzen zum früheren Wohnort)
     hoch, so dass lediglich relevante Probleme unsere hausärzt-        ist es möglich, dass wir diese Betreuung übernehmen.
     liche Mitarbeit in Anspruch nehmen. Erfordert die klinische
     Beurteilung zusätzliche apparative Massnahmen (Labor, EKG,         Wir versuchen der hohen Lebensqualität im Altersheim Am
     ­Röntgen), werden die Patienten vom Pflegepersonal in unsere       Bach mit unserer hausärztlichen Arbeit zu entsprechen. Dies
      Praxis begleitet.                                                 gelingt dank einer über die Jahre gewachsenen Beziehung
                                                                        zum Pflegepersonal und der Heimleitung, welche von hohem
     Zwischen dem Pflegepersonal und unseren Praxisassistentin-         ­Respekt und Engagement geprägt ist. Gerne führen wir dies
     nen (MPA) besteht ein fast täglicher Kontakt im freundlichen        weiter, auch wenn die Zeiten, wie jetzt in der Pandemie, neue
     und respektvollen Umgang, bei welchem Fragen von fixen Me-          Herausforderungen mit sich bringen.
     dikationen, Abgaben von Medikamenten im Notfall oder um
     die Organisation von Notfallbesuchen beantwortet werden. Wir       Marianne Jordi
     sind nah und durch unsere Teamflexibilität greifbar.               Ressort Bewohnerinnen und Bewohner / Medizin

22
PFLEGEDIENST

 C O R O N AV I R U S
                                                     Claudia Hovens                          Larissa Grosjean

Im Jahr 2020 gab es vor allem ein Thema, das                Auch das Wetter spielte mit,
­Coronavirus. Alle Menschen verbinden das Thema             war wirklich schön und ein absoluter Hit.
                                                            Dies waren die Monate März bis November,
 Coronavirus mit negativen Aspekten. Aus diesem
                                                            nun folgen die Monate Januar 2021 und Dezember.
 Grund möchten wir unseren diesjährigen Bericht
                                                            Der Coronaausbruch kurz vor Januar,
 auf eine humorvolle Art in Gedichtform wieder­             war klar nicht wunderbar!
 geben, wie wir das Jahr 2020 erlebt haben.                 Massentest wurden an Mitarbeitern und Bewohnern
                                                            ­durchgeführt,
                                                             und dabei viele Positive überführt.
Das Jahr 2020                                                Isolation und Schutzkleidung waren kein Hohn und Spott,
                                                             sondern unser Alltagstrott.
Es wird uns in Erinnerung bleiben                            Ein stressiger Arbeitsalltag war für uns normal,
und dies wegen dem Virus…dem unsichtbar mikrokleinen.        nur war der echt radikal.
Als der Frühling hat begonnen,                               Unsere Sorge um die Bewohner machte keinen Halt,
war das Jahr bereits zerronnen.                              nein, es liess uns nicht kalt.
Hygiene-Abstand- und Verhaltensregeln,                       Viele Personalausfälle,
bestimmten von nun an unser aller Leben.                     ebenso gab es Todesfälle.
Die Sicht der Mimik im Gesicht,                              Alles ein hoher Arbeitsaufwand,
unmöglich mit der Maskenpflicht.                             doch wir steckten unsere Köpfe nicht in den Sand!
Die Mahlzeiten nahmen die Bewohner auf ihren Zimmern ein,    Das Verständnis der Angehörigen war in dieser Zeit gross,
jeder für sich und ganz allein.                              ganz schlicht und einfach ganz grandios.
Alles schreit aufgrund der Materialknappheit.                Wir haben die Hilfe aktiviert
Lieferungen sind deshalb rar                                 und auch unseren Hausdienst involviert.
und machten die Preise zum Bazar.                            An dieser Stelle man darf es mit Stolz wagen und sagen,
Coronatests bei Symptomen,                                   haben wir als Team gute Arbeit geleistet
lieber heute noch als morgen                                 und ebenfalls die Sache wirklich gut gemeistert.
und soziale Kontakte meiden,                                 Als Team näher gerückt,
auch wenn die Bewohner darunter leiden.                      was uns extrem verzückt
All dies zum Wohle der gemeinschaftlichen Gesundheit         und dies mit Dienen -
und Solidarität,                                             vor dem Verdienen.
damit diese nicht wird zur Rarität.                          Die Ungewissheit…wie geht es weiter?
Angst vor dem Testergebnis und die Einsamkeit,               Auf und ab, wie auf einer Leiter.
sorgten nicht besonders für GROSSE Heiterkeit.               Eine erste Impfung – heller Heilsbringer und Schein,
Auch Freizeitaktivitäten nicht erlaubt,                      genau das muss es sein!
wohl egal, wenn sie im Schrank verstaubt.                    Trotzdem bleiben wir Corona-Zeugen
Anlässe wurden abgesagt,                                     und können dies unmöglich verleugnen.
Mitarbeiter in die Quarantäne vertagt.                       Mit Blick in eine bessere Zukunft – hält sich Zuversicht,
Die Folge davon verständlich und nah,                        ­Glauben und Hoffnung bereit.
das Unverständnis war klar da.                                Damit uns mit Liebe und der Zärtlichkeit,
Besucherzone – Zelt und später Restaurant erstellt,           die Nähe und der Kontakt wieder zusammen vereint.
damit die Gemüter etwas erhellt.
Viel im Garten,                                             Claudia Hovens und Larissa Grosjean, Pflegedienstleitung
konnten die Bewohner mit der Freiheit durchstarten.

                                                                                                                         23
JA H R E S C H RO N I K 2 0 2 0
      ANLÄSSE, BESUCHE

     JA N UA R                                   FE BRUAR

     23.01. Gottesdienst mit Pfarrer Jürg Kägi   02.02.   Frauenchor Gerlafingen
                                                 06.02.   Treff mit Pfarrer Jürg Kägi
                                                 22.02.   Fasnacht mit «Iguschränzer» im Restaurant
                                                 25.02.   Kindergartenkinder singen Fasnachtslieder
                                                 27.02.   Gottesdienst mit Pfarrer Jürg Kägi

24
MÄRZ                 MAI

                     05.05. Alphornspieler Hans Rindisbacher
A PR I L

07.04. Eier färben

                                                               25
JUN I                                                        J U LI

      17.6. S
             tiftungsratssitzung mit anschliessendem Probemenu   30.07. Gottesdienst Open-Air mit Pfarrer Jürg Kägi
            von Mario Prestifilippo zur bevorstehenden
            Abschlussprüfung zum Chefkoch                         AUGU ST

                                                                  13.08. Gottesdienst Open-Air mit Pfarrer Jürg Kägi

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SEPTEMBER                                            OK TOBER

02.09. Drehorgelkonzert im Garten                    15.10.   Treff mit Pfarrer Jürg Kägi
10.09. Gottesdienst Open-Air mit Pfarrer Jürg Kägi   17.10.   Chabishoble in der Aktivierung
                                                     22.10.   Gottesdienst mit Pfarrer Werder
                                                     28.10.   Stiftungsratssitzung im Restaurant

                                                                                                   27
NOV E M B E R                               DEZ EMBER

     25.11. Stiftungsratssitzung im Restaurant   09.12. Bewohner/innen-Adventsfeier auf dem 1. Stock
                                                 10.12. Bewohner/innen-Adventsfeier auf dem 3. Stock
                                                  11.12. Bewohner/innen-Adventsfeier auf dem 2. Stock

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«Unregelmässige» Veranstaltungen der ­Aktivierung (AT) 2020
Diese sind in diesem «ausserordentlichen» Jahr jeweils den vorgegebenen Umständen und Vorschriften angepasst worden.

Montagmorgen       Handarbeiten                               Mittwochnachmittag Backen, Filzen, Werken, Film­
Montagnachmittag	Wäsche zusammenlegen, Einzeltherapie                            vorführungen, div. Veranstaltungen
Dienstagmorgen     Bewegung                                   Donnerstagmorgen Erinnerung
Dienstagnachmittag Singen, Abendkochgruppe                    Freitagmorgen      Handarbeiten
Mittwochmorgen     Kochen                                     Nach Bedarf         Physiotherapie

                                                                                                                       29
Impressionen

30
31
Impressionen

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PRESSESPIEGEL

             > LOKALES UND REGIONALES   Amtlicher Anzeiger | 2. Juli 2020   35

34
> LOKALES UND REGIONALES   Amtlicher Anzeiger | 12. November 2020   19

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ALTERS- UND PFLEGEHEIM
AM BACH GERLAFINGEN
                                                  ALTERS- UND ­P FLEGEHEIM AM BACH
                         ALTERS- UND PFLEGEHEIM   Schulhausstrasse 14

                         AM BACH GERLAFINGEN      4563 Gerlafingen
                                                  Tel. 032 674 45 74
                                                  Fax 032 674 45 75
                                                  info@ambach-gerlafingen.ch
                                                  www.ambach-gerlafingen.ch
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