Henner-Henkel-Gedächtnisturnier 2005 - Festschrift zum Tennisverein Erfurt 93 e.V - TC Erfurt 93
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Schutzgebühr 4,00 EUR Festschrift zum 40. Henner-Henkel- Gedächtnisturnier 2005 Tennisverein Erfurt 93 e.V. 1. bis 3. Juli 2005 Henner Henkel 1915 - 1943 Tennisclub Erfurt 93 e.V. Henner-Henkel-Gedächtnisturniere in Erfurt seit 1963
Tennisclub Erfurt 93 e.V. Impressionen 2 Der TC Erfurt 93 e.V. ist für Tennis- begeistere aller Alters- und Leistungs- klassen stets offen und hilfsbereit. Impressum Herausgeber TC Erfurt 93 e.V. Binderslebener Landstraße 140 99092 Erfurt Telefon: 0361 / 225 60 43 www.tcerfurt93.de Redaktion Jürgen Heilmann, Wulf Danker Fotos Wolfgang Schieber, Mitglieder des TC Erfurt 93 e.V. Konzept, Gestaltung, Schlußredaktion wst Werbestudio in Thüringen GmbH Legefelder Hauptstraße 14a 99438 Weimar-Legefeld Telefon: 03643 / 90 32 24 Fax: 03643 / 51 19 33 www.wst-werbeagentur.de
Grußwort Tennisclub Erfurt 93 e.V. 3 Ein Wort zuvor Wulf Danker, 1. Vorsitzender des TC Erfurt 93 e.V. Diese Festschrift erzählt von einem jungen Den Mitgliedern des TC Erfurt 93 e.V. berühmten Tennisspieler vergangener Tage, und allen Freunden und Förderern der leider viel zu früh sterben musste, von unseres Vereins wird ein Einblick in die einem Tennisverein mit einer über 100- lange und wechselhafte Geschichte eines jährigen Tradition, der eigentlich noch sehr Tennisvereins direkt im grünen Herzen jung ist und von einem Tennisturnier in Deutschland gewährt. den besten Jahren, das eben von diesem Potentiellen neuen Mitgliedern des Ver- Verein im Andenken an jenen berühmten eins möchten wir einen lebendigen Club Tennispielerinnen und Tennisspielern Tennisspieler nun im Jahre 2005 bereits präsentieren, der seine Stärke aus dem Be- aus nah und fern bietet unser Verein zum 40. mal ausgerichtet wird. wusstsein seiner traditionellen Wurzeln jährlich die Möglichkeit der Teilnahme Dem an der Geschichte des deutschen sowie seiner stets auch gesellschaftlichen am „Henner-Henkel-Gedächtnisturnier“. Tennis und insbesondere an der Lebens- Aufgabe gezogen hat und zieht. Fun, Spaß, Nomen est omen – in Zeiten, in geschichte des Tennisspielers Henner Erholung, Wettkampf sind die Schlagwörter denen Cup´s, Events u.ä. unter (Heinrich) Henkel interessierten Leser für den Einzelnen. Für die Mitglieder in Marketinggesichtspunkten ausgerichtet eröffnet sich hier ein kleiner Fundus, der ihrer Gesamtheit gilt es heute vornehmlich, und von Werbepartnern gesponsert sicher auch die sporthistorische Literatur mit ehrenamtlichem Engagement sowohl werden, mag namentlich die Ausrichtung ein Stück weit bereichert, finden sich doch die sich demoskopisch reduzierende Jugend eines „Gedächtnisturnieres“ als antiquiert einige bislang nicht bekannte Details zu für Sport im Allgemeinen und Tennis im erscheinen. Mich persönlich freut es, dass diesem außergewöhnlichen Spieler seiner Besonderen zu interessieren, als auch der sich dieses Turnier insbesondere auch in Zeit. sich ebenfalls demoskopisch gegenläufig der Nachwendezeit erneut als eines der vergrößernden Zahl älterer Menschen die bedeutenden Damen- und Herrenturniere Freude an der Bewegung zu erhalten. in Thüringen und auch als „Marke“ Mit seiner wunderschönen Tennisanlage hat etablieren können. Qualitativ und mit sieben neuen Tennisplätzen, einem quantitativ wachsende Teilnehmerfelder, modernen Clubhaus, engagierten Trainern, Akzeptanz und Verbundenheit erfolgreichen Turniermannschaften und vor der Sponsoren als auch steigendes allem vielen freundlichen und geselligen Medieninteresse künden hiervon. Mitgliedern bietet der Verein insoweit die Der Verein ist stolz darauf, in besonderer besten Bedingungen. Werden Sie Mitglied, Verbundenheit mit den Nachkommen wenn Sie es nicht schon sind! Henner Henkels, der Familie Dorrer, die Erinnerung an einen der ganz großen deutschen Tennisspieler wach zu halten und jährlich den Thüringer Spitzenspielerinnen und -spielern die Gelegenheit eines Kräftemessens mit nationaler und internationaler Danksagung Konkurrenz bieten zu können. Unsere Wir danken Frau Ulla Dorrer, der Tochter Vereinsmitglieder, die Erfurter und Henner Henkels, die die Geste ihrer Groß- Thüringer erleben Spitzentennis, unsere mutter, welche 1963 eine Silberschale Gäste entdecken die Schönheiten unserer stiftete, die inzwischen mit den eingra- Anlage, Erfurts und Thüringens. vierten Namen aller 39 Gewinner im Herren Einzel verziert ist, aufgreift und anlässlich des 40. Henner-Henkel-Turniers In diesem Sinne wünsche ich dem Verein, eine neue Silberschale stiftete. dem Turnier und dem Tennissport ein weiteres vivat, crescat, floreat. linkes Foto auf dem Titel: Henner Henkel während des Spiels gegen Donald Budge (USA) am zweiten Tag des Davispokal- Inter-zonenfinales 1935 beim Spielstand Deutschland:USA 1:1; Sportbildverlag Max Schirmer, Berlin
Sportliche Stationen 1929 Klubmeister beim THC Henner Henkel Ein99deutscher Berlin Spitzenathlet 1930 Dritter der deutschen Jugend 41931 Zweiter der deutschen Jugend 1932 Erster der deutschen Jugend 1933 Erster der deutschen Jugend 1932 deutsche Rangliste 2. Platz 1932 erstes Auslandsspiel gegen Polen 1934 Einberufung in die Davis-Cup-Mann- schaft, in der er insgesamt 43mal für Deutschland spielte. 1935 internationaler Durchbruch zum Davis-Cup in Prag am 14. Juli gegen den Tschechen Caska 1937 Sieger der French Open über den Weltranglisten-Zweiten Bunny Austin (USA) mit 6:1 6:4 6:3. Henkel gehört zu den fünf besten Spielern der Welt. 1937 Sieg mit Gottfried v. Cramm in den US-Doppelmeisterschaften in Forest Hills über die Wimbledon- sieger Donald Budge und Gene Mako mit 6:4 7:5 6:4 1937 Deutscher Einzelmeister 1937 Dritter der Weltrangliste 1938 Deutscher Einzelmeister 1938 Wimbledonfinale mit Georg von Metaxa gegen Donald Budge/ Gene Mako 1939 Deutscher Einzelmeister 1939 Mit Roderich Menzel gewann Henkel die Internationalen Deutschen Meisterschaften und das Doppelfinale der Französischen Hallentitelkämpfe gegen Borotra/Brugnon 1940 Deutscher Einzelmeister 1942 Henkels letztes Turnier in Bad Pyrmont
Ein deutscher Spitzenathlet Henner Henkel 5 Könner, Kämpfer und Idol Henner Henkel als Mensch und als Sportler (1915 – 1943) Ein Weltklassesportler, ein Lebenskünstler, Sie führten mich zu meiner ursprünglichen ein Unterhalter, ein Charaktermensch, ein Begabung zurück.“ Ab dem Jahre 1920 Pfundskerl, ein Tennisstar in der Zeit des trainierte er zusammen mit seinem fünf Dritten Reiches – Henner Henkel schien Jahren älteren Bruder Ferdinand im Sport- vieles zu sein. In jedem Fall einer, der den club Erfurt auf der Cyriaksburg, dem Vor- Humor nicht so schnell verliert, und auch läufer des Tennisvereins Erfurt 93 e.V. Im ein Genussmensch, der beim Skat oder Juni 1924 nahm er erstmalig an einem Doppelkopf auch mal ganz charmant die Juniorenturnier teil und drang ohne Karten auf den Tisch legen konnte, um sich Schwierigkeiten bis in die Vorschlussrunde zwischendurch eine Zigarre zu genehmigen. vor. Dort scheiterte der damals Achtjährige Einer seiner wichtigsten Doppelpartner an einem 18-Jährigen. „Erst nach heftigster Roderich Menzel sagte einmal über Henkel: Gegenwehr gab er sich geschlagen“, schrieb „Was für ein überraschender, was für ein Hermann Wolff in „Tennis und Golf“. verlässlicher, welch ein kameradschaftlicher Partner.“ Seine Freunde, Sportlerkollegen, Umzug nach Berlin Fans und Berichterstatter behielten Henkel 1927 zog Familie Henkel nach Berlin, weil in guter Erinnerung. Und sagten „Henner“ Vater Ferdinand als Referent eine Stelle zu ihm. Obwohl seine Eltern ihn eigentlich be-kommen hatte. Später war der Vater Der Durchbruch von Prag „Heinrich“ tauften. Damals, als er am 9. als Ministerialrat im Verkehrsministerium Ein ganz spannender Tag war dieser 14. Juli Oktober 1915 in Posen geboren wurde. tätig. Der zwölfjährige Henner trainierte 1934 in Prag, einer der besonders sonnigen fortan beim Berliner Tennis-Hockey-Club und brennend heißen Sommertage, der Erstes Tennisspiel in Erfurt 99 in Friedenau und mit dem Vorbild des mit seiner Hitze jede kleine Bewegung Seine tennisbegeisterten Eltern waren es großen Tennisstars Hans Moldenhauser und jeden kurzen Gedanken zur auch, die nach dem berufsbedingten Umzug spielte er sich auf die vorderen Turnier- schweißtreibenden Kraftanstrengung 1919 nach Erfurt den jungen Heinrich plätze. Mit 15 Jahren war er Klubmeister werden läßt. Der übermächtige Tscheche vom Bolz- auf den Tennisplatz zurück- beim THC 99 Berlin, wechselte zum Caska war sich seines Sieges sicher und holten. Unter Anleitung seines älteren Lawn-Tennis-Turnierclub Rot-Weiß Berlin, wollte schnell die Aufgabe im zweiten Bruders Ferdinand lernte er mit dem und wurde in den Folgejahren Dritter, Einzel hinter sich bringen. Er schmetterte Racket umzugehen. Vater Henkel lies Zweiter und zweimal Erster in den deutschen die Bälle kraftvoll und wütend übers Netz. seinem Sohn sogar extra einen leichteren Jugendmeisterschaften. 1932 schrieb Henkel Und Henkel schien zunächst gleichmütig Schläger anfertigen, damit der kleine bescheiden: „Mein Name stand zum ersten dem Spiel ausgeliefert. Caska gewann den Henner optimal trainieren konnte. Später Mal in der deutschen Rangliste, allerdings ersten Satz mit 6:2 und führte bereits im war Henkel ganz glücklich über die Zuwen- weit unten“. Zwei Jahre später wurde er zweiten mit 5:3. Eine erste kühle Windböe dung zum Tennissport und bemerkte in die Davis-Cup-Mannschaft berufen, soll den Henkelschen Kampfgeist belebt einmal: „Glücklicherweise billigten meine die 1934 gegen Rumänien und Dänemark haben. Henkel wehrte sich plötzlich gegen Eltern meine Fußball-Leidenschaft nicht. gewann und 1935 ebenso gegen Australien. die wilden Attacken mit Stopbällen und hohen Flugbällen. Drehte den zweiten Satz In seinem ersten Juniorenturnier und entschied diesen mit einem 7:5 brachte Henkel in für sich. Den dritten gewann er mit 6:4 der Vorschluss- und den vierten sogar mit 6:0. Das war runde als Acht- der Sieg. Sieg für Henner Henkel nach jähriger einen einem dramatischen Marathon über vier 18jährigen ins Schwitzen. Sätze. Dieser Sieg war für Henkel der Beweis dafür, dass er mit Geduld für lange Spieldistanzen und Mut für überraschende Netzattacken sowie einer kraftvollen Rückhand, raffinierten Lobs und einem starken ersten Aufschlag durchaus seine beiden Schwächen, die unsichere Vorhand und das zweite Service kompensieren konnte. Sein Bruder Nach dem Sieg von Prag schlug er später Ferdinand Spitzenspieler wie Vivian McGrath und war einer seiner ersten Jack Crawford, wurde fünfmal Zonensieger Lehrmeister beim Daviscup und viermal hintereinander in Erfurt. Deutscher Meister.
Henner Henkel Ein deutscher Spitzenathlet 6 Seinen größten Turniererfolg hatte der 22jährige Henkel mit dem Sieg bei Nationale Tennis- den Französischen Meisterschaften in meisterschaften in Paris 1937 (heute: French Open) und Braunschweig: Der wurde somit Internationaler Meister Sieger im Männer- von Frankreich. Erst besiegte er seinen einzel Henner Henkel langjährigen Lehrmeister und Freund und die neue Meisterin Gottfried v. Cramm und im Finale ohne im Dameneinzel Marie- Luise Horn-Wiesbaden Satzverlust das englische Ass „Bunny“ im Interview Austin. (15. 5. 1938). Das deutsche Dreamteam Mit dem größten deutschen Tennisspieler seiner Zeit, dem „Tennisbaron“ Gottfried von Cramm, bildete Henkel eines der weltstärksten Doppel. Cramm, der 1934 und 1936 die Französischen Meisterschaften gewann, erlangte vor allem wegen seines makellosen Auftretens als Sportsmann ungemeine Popularität. In den Jahren von Die vier besten deut- 1935 bis 1937 verlor er dreimal das Finale schen Tennisspieler von Wimbledon, dennoch brachten ihm 1937 in Osaka (v.l.): die Zuschauer Beifallsstürme entgegen. Dr. Heinrich Klein- Die Sportlerkarrieren von Cramm und schroth, Henner Henkel sind eng miteinander verwoben, Henkel, Gottfried v. weil jeder vom anderen etwas mitnehmen Gramm und Marie- konnte, was er selbst nicht hatte. Während Luise Horn. sich Henkel mit Lust, Talent und einer unerhörten Leichtigkeit in die Herzen der Fans spielte, zählten bei Cramm die ästhetische Eleganz, die Zielstrebigkeit und der Ruf als Gentlemann-Player. Cramms Eigenschaften bestimmten den Kurs und Henkel konnte sich darunter mit seiner Kreativität und seiner humorvollen Kuriosität entfalten. Auch wenn die beiden im Wesen sehr unterschiedlich waren, spielten sie sehr ausgewogen und harmonisch zusammen. Ihren Höhepunkt hatten sie 1937, dem Jahr, in dem sie mit Dr. Heinrich Kleinschroth und Marie-Luise Horn als die vier besten deutschen Tennisspieler zu einer mehrmonatigen Auslandsreise mit dem englischen Luxusdampfer „Queen Mary“ zu den USA, nach Japan, den Philippinen und Australien in See stachen. Die Tour wurde mit ausdrücklichem Willen des Osaka 1937 Reichssportführers in Vorbereitung auf die Turniere und den Davis Cup ermöglicht. In Boston sorgten Cramm und Henkel für eine Sensation, als sie bei den amerikanischen Doppelmeisterschaften die seit 18 Jahren anhaltende Siegesserie der Amerikaner durchbrachen. Gerade wieder ins nationalsozialistische Deutschland zurückgekehrt, wurde die Zeit des Tennis-Dreamteams jäh beendet. Gottfried von Cramm wurde am Abend Cramm des 5. März 1938 während eines Besuchs und Henkel bei seiner Mutter in Brüggen verhaftet und Osaka 1937 in Australien nach Berlin überführt. Seit diesem Tage
Ein deutscher Spitzenathlet Henner Henkel 7 wurde von der Tennisgröße in keinem Blatt dieser Welt mehr berichtet, als hätte es sie nie gegeben. Eine Ausnahme war Der Tennissport im Dritten Reich eine Kurznotiz im „Der Tennissport“ Nur zwei Monate nach der Macht- Damenrangliste, die Jüdin Nelly am 20. Mai 1938: „Das Schöffengericht ergreifung Hitlers beschloss der Neppach, ging in der Nacht vom 7. zum Berlin verurteilte Gottfried von Cramm Bundesvorstand bis zur endgültigen 8. Mai 1933 durch Einnehmen von Gift wegen fortgesetzten Vergehens gegen Regelung durch den Staatskommissar in den Freitod. Nach der „Neuordnung §175 des Strafgesetzbuches zu einem Jahr des Reiches drei wesentliche Ände- des deutschen Sports“ mussten auch rungen, nach denen die Abstammung fünf Vorstandmitglieder des Deutschen Gefängnis.“ Der Tennisstar soll mit Juden des Sportlers wichtiger wurde als seine Tennisbundes (DTB) zurücktreten. Der homosexuellen Kontakt gehabt haben. sportlichen Leistungen und Erfolge: DTB unterstand der neu ins Leben ge- Denkbar ist auch, wie Egon Stein in seiner „(1) Die Aufstellung von Nichtariern rufenen Dachorganisation „Deutscher Cramm-Biografie vermutet, dass Cramm für repräsentative Spiele (Länderwett- Reichsbund für Leibesübungen“. Der auf der Weltreise die in ihn als deutschen kämpfe, Davis-Pokal, Medenspiele) darf einzige Grund, den Tennisverband Repräsentanten gesetzten Erwartungen nicht vorgenommen werden. nicht vollständig aufzulösen, bestand nicht wie gewünscht erfüllte und als (2) In den Verbänden und Vereinen darin, dass die Internationale Tennis politisch unzuverlässig eingestuft wurde. dürfen Nichtarier den Vorständen und Federation einen eigenständigen Ver- Ausschüssen nicht länger angehören. band forderte. Ohne einen eigenen (3.a) Den Klubs dürfen Nichtarier als Tennisverein wäre Deutschland wahr- Vom Tennisplatz in den Krieg Mitglied nicht angehören; jedoch bleibt scheinlich aus dem Davis-Cup ausge- Nach der Zeit mit Cramm war Henkel es dem Klub überlassen, ob Angehörige schieden. Der Sport in Deutschland zusammen mit Roderich Menzel alteingesessener nichtariescher Familien hatte somit innerhalb weniger Tage erfolgreich, mit dem er unter anderem die Mitgliedschaft behalten können. eine politische Dimension ange- 1939 die Internationalen Deutschen (3.b) Die Teilnahme von Nichtariern an nommen. Auch zu den Olympischen Meisterschaften und das Doppelfinale genehmigungspflichtigen Wettkämpfen Spielen 1936 in Berlin wurde der Sport hat zu unterbleiben.“ als Propagandaplattform politisch der Französischen Hallen-Titelkämpfe Der damals beste Deutsche Tennis- instrumentalisiert, um das Image gewann. Jener Roderich Menzel war spieler Dr. Daniel Prenn, der zweifellos Deutschlands in der Welt zu verbessern. es auch, den Henkel in seinem letzten zur Weltspitze gehörte, durfte dem- Politisch ist Henkel nie in Erscheinung Turnier als Gegner bezwingen sollte. nach nicht mehr am Davis-Cup teil- getreten. Seine Mutter sagte einmal Es war das Jubiläumsturnier 1942 in nehmen. Prenn emigrierte nur wenige dazu: „Mein Mann war, obwohl Beamter Bad Pyrmont. Der Zweite Weltkrieg Monate nach diesem Erlass mit im Verkehrsministerium, nicht in der hatte bereits seine düstere Stimmung seiner Frau Charlotte nach England. Nazipartei und in diesem Sinne sind in Europa verbreitet. Die Produktion Die Nummer zwei der deutschen meine Söhne erzogen.“ von Tennisbällen war seit drei Jahren eingestellt, da die Rüstungsindustrie das Als Soldat im Russlandfeldzug wurde starb, nur 27 Jahre alt, am 13. Januar 1943 Gummi als Rohstoff für die Herstellung Henner Henkel bei Woronesch von einem an der schweren Verwundung. von Waffen benötigte. Und Menzel Schuss in den Oberschenkel getroffen und beschrieb die Stimmung einmal so: „Während Konferenzen sich jagten und Kuriere zwischen den Hauptstädten hin und her hasteten, erreichen Henkel, von Metaxa, der Tscheche Cernik und ich die Vorschlussrunde.“ Die Telegrafenboten überbrachten Depeschen des Wehrbezirkskommandos, die die Wehrpflichtigen in Beistellräume beorderten. „Sie riefen Namen von Zuschauern, Spielern und Schiedsrichtern – wer ein Telegramm bekam, stand auf, packte und fuhr an die Front.“ Als der Telegrafenbote „Henkel“ ausrief, verhandelte der Turnierleiter kurzerhand mit den beiden anderen Halbfinalisten über einen freiwilligen Rückzug, damit die verbliebenen und nicht ausgerufenen Zuschauer ihr Traumfinale Henkel gegen Menzel noch erleben konnten. Es waren nur 150 Zuschauer, denen sich das Schauspiel bot, 150 Menschen, die Augenzeugen des Abschieds von einer der größten deutschen Tennislegenden werden sollten. Und Henkel, dem der unbedingte Wille zum Sieg fehlte, unterlag in seinem letzten Match. Für Henner Henkel war 1937 das erfolgreichste Jahr seiner sportlichen Laufbahn.
Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 1896 bis 2005 8 Über einhundert Jahre Tennis Die historische Entwicklung des Vereins 1894 bis 2005 Es begann mit Kricket auf der Eisenbahn Tennisclub, dem Tennisclub Cyriaksburg (1894 – 1945) am Schützenhaus und dem Tennisclub EC Einige ehemalige Schüler der Erfurter Lehr- bereits sechs Vereine. anstalten gründeten mit weiteren Gleichge- Die Spieler des SC Erfurt hatten seinerzeit sinnten im Jahre 1894 einen Kricketclub. noch keine eigene Anlage und spielten so Ein Club, der schon im Juli 1896 seinen auf der des „Lawn-Tennis-Club“ in der Namen in „Sportclub Erfurt“ änderte, da Arnstädter Chaussee, der Anlage, auf dem vielseitige „Körperpflege“ betrieben werden auch das erste „Erfurter Turnier“ 1904 und dies in der Namensbezeichnung zum ausgetragen wurde. 1907 beschloss die Ausdruck kommen sollte. Zu dieser Zeit Führung des SC Erfurt den Bau einer war Tennis ganz und gar nicht populär, eigenen Tennisanlage auf ihrem Gelände ganz im Gegenteil, die Freizeitaktiven auf der Cyriaksburg und es gelang ihr im wurden teilweise verlacht und verspottet. Jahre 1909, den Sportpark Cyriaksburg zu Dennoch mehrten sich die Anhänger errichten, zu der auch eine Tennisanlage Walter Linke war des Tennissports. So konnte im Mai mit sechs Plätzen gehörte. Nachdem die Mitglied der 1. Herrenmannschaft 1900 die Tennis-Abteilung im Sportclub Familie Henkel von Posen nach Erfurt Erfurt e.V. gegründet werden, die ihren gezogen war, spielten die Brüder Ferdinand Spielbetrieb 1903 aufnahm. Neben dem und Henner Henkel in der Zeit von Tennis konnten in dieser Zeit auch die 1920 bis 1927 auf der Anlage in der Volkssportarten Fußball und Leichtathletik Cyriaksburg. einen regen Zulauf verzeichnen. In Erfurt In dem 17. Erfurter Turnier standen 1925 Die Thüringer Allgemeine gab es mit dem „Lawn-Tennis-Club, erstmals zwei Erfurter im Finale: Stübgen Zeitung (Nr. 151) veröffentlichte im dem Erfurter Tennisclub 1904, dem (Rot-Weiss) gegen Kappelmann (SC Regionalteil in Ihrer Ausgabe vom 13. Juni 1930 einen Artikel über Erfurt). In der zweiten Klasse siegte Erwin das 25jährige Vereinsjubiläum. Frommknecht vom SC Erfurt. Im Jahre 1931, als die Anlagen des sonstigen Turnierausrichters umgebaut Seit wann gibt es wurden, fand das inzwischen zur festen eigentlich Tennis? Tradition gewordene „Erfurter Turnier“ auf Die erste Art Tennis zu spielen der Cyriaksburg statt. kommt mit dem Spiel jeu de Ein Zeitzeuge dieser Tage ist Paul paume aus Frankreich und wurde Tettschlag, der, heute mit 93 Jahren noch in Klosterhöfen und späteren dreimal in der Woche auf dem Sportpark Ballspielhäusern auf einem Johannesplatz Tennis spielt, seinerzeit nicht rechteckigen Feld mit einem Netz nur mit Henner Henkel zusammen spielte, gespielt. Patentiert wurde das sondern auch nach dem Umzug 1927 nach Spiel erstmals in England, als im Jahre 1874 der englische Major Berlin guten Kontakt zu Henkel pflegte. Wingfield für das damals noch Tettschlag spielte bis zum Kriegsbeginn als „Sphairistike“ benannte Spiel 1939 auf der Anlage der Cyriaksburg. Regeln aufstellte. In England, genauer gesagt in Wimbledon bei London, entwickelten sich die heutigen Regeln, nach Sommer 1924 auf der Cyriaksburg: Ferdinand denen im Juli 1877 die ersten Henkel (3. v.l.), Margarethe Henkel (7. v.l.), Meisterschaften ausgetragen Henner Henkel (8. v.r.), Paul Tettschlag (4. v.r.). wurden. Dennoch wurde erst Anfang der dreißiger Jahre das Profitennis mit der Maßgabe eingeführt, dass nicht alle Sportler an den großen Turnieren teilnehmen dürfen. Erst in den 60er Jahren änderte sich diese Regelung mit den offenen Turnieren, einer Zeit, in der auch Namen wie French Open und US Open entstanden.
1896 bis 2005 Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 9 Mühsamer Wiederaufbau (1945 bis 1959) Nach dem Kriegsende 1945 bestanden zunächst keine Sport- Die Entwicklung möglichkeiten und Sportgemeinschaften mussten erst wieder neu des Vereins war gegründet werden. Dennoch wurde schon im Jahre 1946 unter über Jahrzehnte der Leitung von Fritz Nöthling der Aufbau der durch den Krieg hinweg mit diesen drei zerstörten Plätze auf der Cyriaksburg vorangetrieben, wobei die damaligen Vorhaben zum großen Teil aus den persönlichen Mitteln der Sektionsleitern Sportfreunde Siegner, John, Kaiser und Nöthling entstanden. Fritz untrennbar Nöthling fungierte bis 1949 als Vorsitzender der Tennisabteilung verbunden (v. l.): des Sportclubs, deren Fritz Nöthling, Tennissparte sich Prof. Eberhard 1947 mit der Sportge- Paerschke, meinschaft „West“ Erwin Erbe. gründete und die sich ein Jahr später in „KWU Erfurt“ umbenannte. Das Prof. Eberhard Paerschke, Sektions- Gelände der Tennisanlage leiter Tennis der BSG war seinerzeit Eigentum bzw. HSG Medizin des Sportclubs. von 1959 bis 1980, 1950 gründete sich aus der engagierte sich über Tennissparte die „Betriebs viele Jahre für den sportgemeinschaft Einheit Verein. Ost Erfurt“, der Ernst Bohn bis 1953 vorstand. 1954 übernahm Gerhard Paetzold die Leitung des Vereins. Inzwischen war die Tennisanlage in 1954: Brigitte Heusinger (später das Eigentum der Stadt Weinert) mit 13 Jahren beim Erfurt übergegangen Training auf der Cyriaksburg. und wurde dennoch durch Eigeninitiative der Tennissportler um einen siebenten Platz erweitert. Neben dem Sektionsleiter Gerhard Paetzold gehörten auch Hannelore Gießler und Martin Hesse der Leitung an, die damals in der ersten Damen- bzw. Herrenmannschaft spielten und heute noch Vereinsmitglieder sind. Lange die Nummer eins auf der Cyriaksburg: Horst Frommhold. Die erste Männermannschaft 1958 (v. l.): Fritz Nöthling, Erwin Die erste Damenmannschaft Ende der 50er Jahre (v. l.): Ingrid Erbe, Horst Frommhold, Dieter Schulze, Helmut Pothe, Walter Heusinger, Hannelore Gießler, Christel Wenzel, Brigitte Heusinger, Linke. Ursula Linke, Friedel Thomas, Lili Feistkorn.
Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 1896 bis 2005 10 Das Jahr der Veränderung begeisterten auf der Cyriaksburg gleich zwei Sektion Tennis und hatte zu jener Zeit 184 Das Jahr 1956 brachte dem Erfurter Hirsch- einschneidende Veränderungen. Im Juni Mitglieder. Der erste neue Sektionsleiter garten eine neue Springbrunnenanlage, 1956 beschloss der Rat des Bezirkes Erfurt, war Erwin Erbe und wurde später durch dem heutigen Steigerwaldstadion eine dass die Tennisanlage auf der Cyriaksburg Fritz Nöthling abgelöst. Die letzte Saison umfassende Vergrößerung und den Tennis- zu Gunsten der Internationalen Gartenbau- auf der Cyriaksburg war 1957/58, das letzte ausstellung entfernt werden soll. Der zweite Turnier für alle Nichtmannschaftsspieler Beschluss kam Ende 1956 vom Vorstand unter der Leitung von Erwin Erbe und des SV Einheit, der vorsah, die Tennis- Christa Junge im Juli 1958. vereine Einheit Mitte (heute Rot-Weiß) Bis zur Fertigstellung der neuen Tennis- und Einheit Ost zusammenzulegen. Der anlage in der Binderslebener Landstraße damalige Sektionsleiter Gerhard Paetzold hatte der Verein von 1959 bis 1961 keine protestierte energisch gegen die Entstehung eigene Tennisanlage und so mussten sich einer solchen „Mammutsektion“ und sprach sich deutlich gegen diesen Beschluss aus, auch, weil damit die Selbstständigkeit des Vereins aufgegeben worden wäre. Nach einer Vor-standssitzung am 19. Dezember 1956 wurde der Verein in die BSG Medizin als Trägersektion überführt, ein Beschluss, der von allen Mitgliedern getragen wurde. Dem BSG-Vorsitzenden Johannes Neubert und Herrn Prof. Dr. Güthert Gerhard Paetzold leitete den Übergang von der Medizinischen Akademie ist es zu II. Mannschaft Bezirksklasse „Einheit Ost“, von der Cyriaksburg zur Binderslebener verdanken, dass 1957 die Einbindung in noch auf der Cyriaksburg (hinten v.l.): Jack Landstraße und wehrte sich energisch die BSG Medizin erfolgen konnte. Der neue Bindel, Günther Seemann, Kurt Büchel, gegen einen Zusammenschluß mit einem Klaus Fienhold, Gerhard Paetzold; (vorn v. l.) Vereinsname lautete BSG Medizin Erfurt, anderen Tennisverein. Walter Ostertag, Wolf-Dieter Schrader. Eine Genehmigung Personen des einstigen Henner-Henkel- Die Namensgebung „Henner Henkel zwischen Mauerbau Umfeldes an, die allerdings im Westteil Anlage“ erfolgte zum Saisonbeginn und Nationalsozialismus des Landes lebten. Margarete Henkel stiftete den Pokal, Gottfried von Cramm 1962 durch Frau Margarete Henkel, der Mutter Henner Henkels, im Rahmen Der Initiator für die Namensgebung sagte seine Zusammenarbeit zu und eines Tennisturniers, an welchem 16 war Wolf-Dieter Schrader, der seinen Ferdinand Henkel, Sportwart des west- Spitzensportler der DDR-Elite teilnahmen Gedanken zur Namensfindung einmal deutschen Tennisbundes, war so von der und das vom damaligen DDR Meister so niederschrieb: „… Einen Namen für Turnieridee begeistert, dass er sich aktiv Horst Stahlberg gewonnen wurde. Ein diese Anlage gab es noch nicht. In beteiligen wollte. Der Gedanke, dem Jahr später fand das 1. Henner-Henkel- dieser Zeit war zu befürchten, dass Sportler Henner Henkel ein bleibendes Gedächtnisturnier sowohl für Herren sie nach ‚Walter Ulbricht‘ oder ‚Friede Denkmal zu setzen, nahm zusehends als auch für Damen statt. Ferdinand – Freude – Eierkuchen‘ benannt wurde. Gestalt. Doch dann rollte dieser unsägliche Henkel wäre gern bei den beiden Da ich aber weder Ulbricht noch Eier- 13. August 1963 mit seinem Berliner Veranstaltungen dabei gewesen, jedoch kuchen mochte, musste gehandelt Mauerbau wie eine Dampfwalze über die untersagte dies Willi Daume vom werden. Um es kurz zu machen: Frau jungen Erfolge des Erfurter Unterfangens. Deutschen Sportbund, weil Ferdinand Henkel gab ihre Zustimmung zur Schrader vermerkte dazu „Leider verhin- Henkel Funktionär im Deutschen Namensgebung ‚Tennisanlage Henner derte der verbrecherische Mauerbau die Tennisbund war. Henkel‘ und stiftete eine Silberschale. Zusammenarbeit mit Cramm.“ Auch Gottfried von Cramm sagte seine Überraschenderweise er- Unterstützung zu, wenn es gelänge, hielten die Tennis-sportler in der Ostzone ein ‚Henner-Henkel- in den folgenen Wochen Gedächtnisturnier‘ zu organisieren.“ und Monaten nicht die Am 29. Juni 1961 stellte der Vereins- naheliegende Ablehnung vorsitzende Prof. Dr. E. Paerschke an zu Ihrem Henkel-Namens- den Sn. Magnifizenz, den Rektor der antrag. Die Zeit verging Medizinischen Akademie Erfurt, den und erst am 20. Februar Antrag um die Genehmigung, die neue 1962 kam der plötzliche Tennisanlage der Akademie „Henner Entscheid: nach vorheri- Henkel Tennisanlage“ nennen zu ger Zustimmung durch dürfen. Während der Antrag für den Deutschen Turn- und den Namen eines Sportlers, der seine Sportbund der DDR Erfolge im Dritten Reich feierte, auf (DTSB) wurde dem Antrag seine Entscheidung durch die SED- des Vereins durch den Oberen wartete und bahnten sich Rektor der Medizin- verschiedene Verbindungen mit ischen Akademie Erfurt entsprochen. Schriftlicher Protest, 1958 Antrag stattgegeben: 1964
1896 bis 2005 Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 11 die Mitglieder in dieser Zeit auf die übri- gen Anlagen der Stadt verteilen, wie die Anlagen des SV Einheit und des SV Post. Sportlich gesehen zählte der Verein in den 50er Jahren mit zu den erfolgreichsten in Thüringen, 1956 spielten sieben Mann- schaften im Punktspielbetrieb. Die besten Spielerinnen und Spieler in den 50ern waren u.a. Horst Frommhold, Dieter Schulze, Erwin Erbe, Martin Hesse, Helmut Pothe, Gerhard Reißland, Jack Bindel, Walter und Ursula Linke, Fritz Nöthling, Renate Heusinger, Hannelore Gießler, Friedel Thomas, Ursula Kolaczek oder Lilli Feistkorn. Beachtlich war auch die Teilnahme an den Clubmeisterschaften, die wegen der großen Beteiligung in einer A und B-Klasse ausgetragen wurden und bei denen auch die Damen des Vereins mitspielten. Die ersten Damen- und Herrenmannschaften spielten vorwiegend in der Bezirksliga. Herausragend waren die beiden Geschwister Brigitte und Ingrid Heusinger Vize-Mannschaftsmeister Jugend DDR (Weinert/Quednau), die mehrfach vordere 1969 (v. l.): Hanna Weiss, Beate Gerlach, Plätze bei Jugend-Bezirksmeisterschaften Heide Weiss, Trainer Erwin Erbe, Hilde belegten. Bei den Erwachsenenturnieren Weiss, Christine Paetzold, Dorle Schulz wurde Renate Heusinger viermal Landes- meisterin. Auch die männliche Jugend konnte auf- Das damals neue Clubhaus Anfang der 60er. trumpfen. Bei den DDR Mannschafts- meisterschaft 1959 belegte die Spielge- meinschaft mit Motor-West Erfurt, unter anderem mit Eduard Weinert und Jürgen Heilmann, den dritten Platz. Einige Mitglieder des heutigen Tennisclub Erfurt 93 e.V. spielten schon auf der Cyriaksburg mit, wie Brigitte Weinert, Die damalige Presse reflektierte Hannelore Gießler, Inge und Waldfried die Einweihung Mudrick, Irene Zirr, Hannelore Ortlepp des neuen (Bastian), Christine Herrmann, Christa Tennisplatzes in Junge, Inge und Gerhard Paetzold, Martin lobenden Tönen: Hesse, Kurt Johne, Jürgen Heilmann. „Eine der schönsten Tennisanlagen“. Am neuen Ort wiedervereint (1961 - 1993, BSG/HSG Medizin) In den beiden Jahren 1959/60 wurde nach Die feierliche Übergabe der Anlage mit seinen außerordentlich hohen persönlichen jahrelangen und scheinbar unendlichen sieben Plätzen erfolgte am 16. April 1961 Einsatz einen entscheidenden Anteil aber schließlich doch erfolgreichen Be- vom Rat der Stadt zur Nutzung an den sowohl an der guten wirtschaftlichen als mühungen die neue Tennisanlage Binders- Sektionsleiter der BSG Medizin, Prof. Dr. auch sportlichen Entwicklung der Sektion, lebener Landstraße gebaut. Prof. Dr. Eber- Eberhard Paerschke, bei der auch Vertreter dessen Name sich 1967 von BSG in HSG hard Paerschke wurde 1959 als Vertreter der IGA als Rechtsträger anwesend waren. Medizin geändert hatte. Fritz Nöthling der Medizinischen Akademie zunächst Ein Jahr später, im April 1962, erhielt wurde danach wieder Sektionsleiter und kommisarisch zum Sektionsleiter Tennis die Anlage ihren verpflichtenden Namen übte das Amt bis 1982 aus. gewählt, und durch Gerhard Paetzold als „Henner Henkel Anlage“. Nicht unerwähnt bleiben sollen die vielen Stellvertreter vertreten. Neben Johannes Das erste Henner-Henkel-Gedächtnis- vorderen Plätze bei Bezirksmeisterschaften Neubert und Herrn Prof. Dr. Güthert war turnier wurde am 12. Juli 1963 ausgetragen sowie die Plätze in der DDR-bzw. Bezirks- es vor allem auch dem damaligen Direktor und findet seitdem jährlich statt. rangliste, die durch Sportler wie Kurt John, der Internationalen Gartenbauausstellung Herr Prof. Dr. Eberhard Paerschke führte Heinz Urbach, Brigitte Weinert, Christine (IGA), Herrn Lehmann, zu verdanken, die Sektion Tennis bis zu seinem plötz- Herrmann, Beate Gerlach, Annett Weinert, dass die Anlage überhaupt gebaut werden lichen Ableben im Februar 1980 in Elke Dörschel (Heyck), Anke Quednau konnte. hervorragender Weise und hatte durch (Große), Susann Niefert, Eduard Weinert,
Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 1896 bis 2005 12 Erfolgreiches Damenduo: Christine Geballte Frauenpower: Im Doppel wurden Christine Paetzold und Beate Gerlach 1971 DDR- Paetzold und Beate Gerlach aus Erfurt. Vizemeister. DDR-Meisterschaften Jugend 1972: Christine Paetzold wurde wieder Dritte im Einzel. Siegfried Machalett, Olaf Baum, Knut Mudrick, Thomas Urbach oder Kirsten DDR-Meisterschaften Jugend 1971: Christine Paetzold belegte im Einzel den Pfarre erkämpft wurden. dritten Platz. Ständiger Bestandteil des sportlichen Lebens waren die vielen Freundschaftsspiele in den 60er, 70er und 80er Jahren mit ausländischen Mannschaften wie TJ Konstruktiva Prag, TJ Litvinov, Shalgiris Vilnius, Marianske Lazne und Metro Budapest, Kaunas. Zwischenzeitlich hatte 1983 der Sohn des verstorbenen Prof. Dr. Eberhard Paerschke, Dr. Hartmuth Paerschke, die Sektionsleitung übernommen, die er bis 1986 innehatte. 1986 wurde der Verein durch den DTV der DDR als „Vorbildliche Sektion des DTV der DDR“ ausgezeichnet. Die Ehrung wurde durch den Generalsekretär des Tennisverbandes der DDR, Karl-Heinz Sturm, und den Vorsitzenden des BFA Erfurt, Kurt Die erste Herrenmannschaft nach dem Aufstieg in die Verbandsliga 1978 (v. l.): Olaf Baum, Hartmut Paerschke, Eduard Weinert, Jürgen Heilmann, Klein, vorgenommen (Bild Seite 13). Jochen Lüftner, Siegried Machalett, Knut Mudrick, Waldfried Mudrick 1987 wurde Dr. Gerhard Weinmann als
1896 bis 2005 Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 13 Die sportlichen Erfolge des Vereins in den 60ern, 70ern und 80ern 1969 Die weibliche Kindermannschaft mit Christine Paetzold (heute Herrmann), Beate Gerlach, Dorle Schulze und den drei Geschwistern Weiß wird mit Trainer Erwin Erbe DDR-Vizemannschaftsmeister. 1970 Die Damenmannschaft steigt in die Verbandsliga auf. 1971 Eine gemischte, männliche Schülermannschaft mit Olaf Baum und Knut Mudrick wird DDR Mannschafts- meister. Christine Paetzold belegt bei den DDR Jugendmeister- schaften den 3. Platz im Einzel und mit Beate Gerlach den 2. Platz im Doppel. 1972 Die weibliche Jugendmannschaft mit Trainer Erwin Erbe wird nach dem 2. Platz im Vorjahr DDR-Mann- schaftsmeister, die Spitzenspielerinnen Christine Paetzold und Beate Gerlach werden DDR-Meister im Doppel, Christine Paetzold wird zudem Dritte im Einzel. 1974- Christine Paetzold (Walsch) belegt bei den DDR- 1980 Meisterschaften der Damen hervorragende Plazierun- Auszeichnung 1986 als „Vorbildliche Sektion des DTV der DDR“ gen. Jeweils Dritte im Einzel wurde sie in den Jahren durch Karl-Heinz Strum (8. v. l.) und Kurt Klein (6. v. l.). 1974, 1978 und 1980. In der Rangliste war sie stets unter den ersten Zehn, Beate Gerlach belegte 1979 den 14. Platz. 1977 Knut Mudrick ist in der DDR-Rangliste die Nr. 32. 1978 Die 1. Herrenmannschaft gewinnt das Aufstiegsspiel gegen Bad Lausick und steigt in die Verbandsliga auf, der damals zweithöchsten Spielklasse in der DDR. 1979 Olaf Baum wird Zweiter der Bezirksrangliste und 16. der DDR Rangliste (Jugend). 1981 Annett Weinert belegt den 3. Platz im Einzel bei den DDR-Meisterschaften der Kinder und den 2. Platz im Doppel. 1983 Die 1. Damenmannschaft spielt in der Sonderliga, der höchsten Spielklasse in der DDR. 1984 Die weibliche Kindermannschaft wird unter Trainer Erwin Erbe DDR-Meister in der Besetzung Susann Niefert, Annett Weinert, Kirsten Pfarre (heute Bösel) und Dörte Müller (heute Schimmel). DDR-Mannschaftsmeister - Kinder 1984 (v. l.): Dorte Müller, Kirsten Pfarre, Trainer Erwin Erbe, Annett Weinert, Susi Niefert Verbindungsmann zur Akademie Leiter kam es auch darauf an, Erfahrungen für der Sektion Tennis der HSG Medizin. Im die anstehende Umwandlung in einen gleichen Jahr wurde ein Sportleraustausch selbstständigen Verein zu sammeln. Die der weiblichen Jugendmannschaft mit dem neuen Kontakte zu Vereinen der alten SC Metro Budapest organisiert. Bundesländer erwiesen sich als sehr Ein besonderes Highlight waren im Mai hilfreich, wie zum TC Dautphetal 1990, 1988 die Länderkämpfe der Juniorinnen dem TC SW Fulda, den Vereinen aus und Junioren der DDR gegen Rumänien Essen und Wolfsburg und insbesondere auf der Henner-Henkel Anlage, die beide zum TC Vellmar. 1991 wurde mit Hilfe durch die Gäste gewonnen wurden. des hessischen Vereins aus Vellmar ein Schaukampf auf der Henner-Henkel- Die Wendezeit Anlage zwischen Horacio de la Pena und Nach der deutschen Einheit galt es für Lars Koslowski ausgetragen und seitdem den Sektionsleiter Tennis der HSG verbindet sich mit dem TC Vellmar Medizin Dr. Gerhard Weinmann und eine gute Sportlerfreundschaft, die mit Fritz Nöthling wird zu seinem 85sten in der Zeitung geehrt. seine Leitungsmitglieder, eine schwierige jährlichen Vergleichen in Vellmar und in Zeit zu meistern, denn die Mitgliederzahl Erfurt auch sportlich ausgetragen wird. den Sprung in die Regionalliga. Am 13. verringerte sich recht schnell von 360 auf Zum Jahresbeginn 1991 wurde die November 1991 wird Eduard Weinert 150. In dieser Zeit entstanden mit den HSG Medizin Mitglied im Thüringer Leiter der Sektion Tennis der HSG drei Jahren 1988, 1990 und 1992 die drei Tennisverband. Knapp wurde es bei den Medizin. Unter seiner Führung wurde der „Lücken“ in der Reihe der Henner-Henkel- Damen für die Regionalliga: Ebenfalls Weg der Konsolidierung weiter fortgesetzt Gedächtnisturniere, wegen zu geringer 1991 verpassen die Damen im Aufstiegspiel und die Grundlagen für die Gründung des Teilnahmemeldungen. Nach der Wende mit einem 4:5 gegen den Leipziger SC TC Erfurt 93 e.V. geschaffen.
Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 1896 bis 2005 14 Die Gründung des TC Erfurt 93 e.V. Vorstandsmitgliedern den Verein weiter Das Datum der Gründung sollte sich in nach vorn zu bringen. dem Namen des neuen Vereins manifestie- Der Verein ist auch dank der guten ren: Tennisclub Erfurt 93 e.V. Im Speisesaal Arbeit der Schatzmeisterin Marianne der Firma Klöckner-Möller in der Paul-Schä- Kirchner finanziell gesund und konnte den fer-Straße gründete sich am 15. Dezember wendebegründeten Mitgliederschwund 1993 der Tennisclub Erfurt 93 als selbst- allmählich stoppen. Insbesondere durch ständig eingetragener Verein, hervorgehend viele Neuanmeldungen von Kindern und aus der Tennisabteilung der Hochschul- Jugendlichen konnte die Mitgliederzahl sportgemeinschaft (HSG) wieder gesteigert werden. Auch sportlich Die Titelverteidiger kamen aus den USA Medizin, einer Organisa- war der Verein durch- nach Erfurt. tion der damaligen Me- aus erfolgreich, indem dizinischen Akademie. er mehrere Male als An diesem Tage wurde die noch heute gültige Platzierungen bester Verein Thüringens ausge- Satzung beschlossen. Damen-WM 40 zeichnet wurde. Zum 1. Vorsitzender in Erfurt: Im Jahre 1997 wurde wurde mit Eduard Wei- der Verein durch den 1. Australien nert, genannt „Eddi“, LSB Thüringen mit einer der wohl besten 2. USA dem 3. Umweltpreis Tennisspieler des Vereins 3. Großbritannien ausgezeichnet, ein gewählt. Er gehört dem 4. Canada Beweis dafür, dass die Verein seit 1961 an und 5. Österreich mehr als 30 Jahre alte bekam, wie er selbst sagte, 6. Südafrika Anlage durch Klaus von seinen älteren Sport- 7. Frankreich Schöppach und den freunden Erwin Erbe vielen Helfern immer 8. Deutschland und Gerhard Paetzold wieder in Schuss „richtungweisende Ein- 9. Finnland gehalten wurde. blicke in die Leitungs- 10. Holland 2002 war das Jahr der arbeit“. Zum Zeitpunkt 11. Schweiz Planungen für der Übernahme des die Sanierung der Amts als 1. Vorsitzen- Tennisplätze und Zeitungsbeilage zur Weltmeisterschaft von der Thüringer Allgemeinen (7. 8. 2003). der verfügte er bereits über lange den Neubau des Clubhauses. Nachdem Vorstandserfahrung, schließlich war er die Tennisplätze erbbau-rechtlich den bereits seit 1991 der Abteilungsleiter TC Erfurt 93 e.V. im Oktober 2002 Tennis der HSG Medizin Erfurt. Eduard überlassen, erfolgte Anfang 2003 die bau- Weinert wurde später für seine langjährigen liche Sanierung der sieben Tennisplätze Verdienste mit der Ehrennadel des und der Neubau des Clubhauses. DTSB, der HSG Medizin in Gold, der Das Baugeschehen war zum 38. Henner- Silbernen Ehrennadel des TTV und der Henkel-Gedächtnisturnier Anfang Juli Ehrenmitgliedschaft des Vereins geehrt. noch in vollem Gange, so wurde eine 1996 übergab er den Vorsitz an Wulf provisorische Bühne errichtet, von der aus Danker, der auch heute als 1. Vorsitzender die Spiele auf den zum Teil fertig gestellten die Geschicke des Vereins leitet. Wulf Plätzen gut beobachtet werden konnten. Der Vellmaer Verein half aktiv mit, auf der Danker hat es bis zum heutigen Tage sehr Der absolute Höhepunkt war 2003 die Erfurter Anlage ein attraktives Schaumatch gut verstanden, gemeinsam mit seinen Austragung der Mannschaftsweltmeister- zu organisieren. Meisterte die Nach- Erster Vorsitzender des TC Erfurt 93 e.V.: wendezeit als Sek- Eduard „Eddi“ Weinert. tionsleiter Tennis Seit 1991 sportlich und freundschaftlich mit dem Tennis- der HSG Medizin Dr. verein Rot-Weiß Vellmar tief verbunden. Gerhard Weinmann.
1896 bis 2005 Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 15 schaft der Damen 45+ im August, der ein einer Familie.“ (Thüringer Allgemeine vom vor allem auch bei den stets hilfsbereiten Riesenerfolg für die beiden ausrichtenden 18. August 2003). Mitgliedern.“ Vereine, der TC Tiergarten und der TC Die Einweihung des neuen Clubhauses Bei den „Medenspielen“ in Thüringen Erfurt 93, wurde. Die Sanierung der und der sanierten Plätze folgte zur behaupteten die Mannschaften des Vereins Plätze war zur Weltmeisterschaft gerade Eröffnung des 39. Henner-Henkel- einen guten Platz. In der Regionalliga abgeschlossen und wartete mit diesem Gedächtnisturnieres 2004. Die Thüringer spielten mehrere Jahre die Herren 55, Großereignis auf seine Premiere. Allgemeine schrieb am 3. Juli 2004 die Damen 30 und auch die Herren 30. Die Damen-WM wurde zu einem dazu: „Mit zwei flinken Schnitten Einige Mannschaften des TC Erfurt wichtigen Höhepunkt der Vereins- von Ulla Dorrer, der Tochter Henner 93 e.V. konnten auch die Thüringer geschichte: Der erste Turniertag begann Henkels, und der frisch gebackenen Landesmeisterschaft erringen. mit einem Empfang aller Mannschaften beim Oberbürgermeister im Erfurter Rathaus, gefolgt von einer feierlichen Eröffnung auf der Henner- Henkel-Anlage sowie einer Cocktailparty. An allen Tagen boten die Spiele gutes Tennis der Extraklasse, sportliche Fairness und eine sengende Hitze. Das absolute sportliche Highlight war das Endspiel Australien gegen die USA und mit Ros Balodis (Weltmeisterin Damen 40+) und Diana Fishburn (Weltmeiserin Damen 45+) Besonders geehrte wurden im Rahmen des 39. Henner-Henkel-Turniers im Jahre 2004 die Vereinsmit- glieder Olaf Baum (Architekt), Hansi Schmidt (Vorsitzender des Bauausschusses), Heinrich Habkowski eine Auseinandersetzung und Ulrich Niefert (Mitglieder des Bauausschusses) für ihre ausserordentlichen Aktivitäten vor und von zwei Weltmeisterinnen. während der Bauphase. Zur Unterhaltung der ausländischen Gäste gab es in der Turnierwoche eine Spielerparty CDU-Landtagsabgeordneten Marion Der Breitensport wurde weiterentwickelt, im Hotel SAS Radisson und einen Walsmann wurde das neue Klubhaus und Dank gebührt dafür insbesondere den Thüringenabend beim TC Tiergarten. Zur die sanierten sieben Plätze offiziell ihrer beiden Mitgliedern Peter Glaitzar und abschließenden Siegerehrung erhielten Bestimmung übergeben. 310 Mitglieder Georg Müller. Großer Wert wurde auch durch den Turnierdirektor Wulf Danker finden nun Top-Bedingungen vor, um der Jugendarbeit beigemessen, in der sich die glücklichen Sieger aus Aus- ihrem Hobby nachzugehen. Gut eine halbe viele Mitglieder engagierten, wie Wolfgang tralien, Vicky Collins, Ros Balodis und Million Euro waren dafür vonnöten, die Möller, Klaus Schmitt, Waldfried Mudrick, Kaye Nealon ihren Siegerpokal. Der Titel- durch das Thüringer Sozialministerium, Eduard Weinert, Claudia Blechschmidt, verteidiger USA wurde Zweiter und das das Arbeitsamt und erhebliche Eigenmittel Christine Herrmann, Anja Herrmann, Team aus Großbritannien Dritter. Die des Vereins aufgebracht wurden. Der TC- Marcus Apel und Georg Müller. Australierin Ros Balodis formulierte ihren Vorsitzende bedankte sich deshalb nicht Eindruck der Erfurter Organisation nach nur bei den Förderern, sondern auch dem Turnier einmal so: „Danke Erfurt! Wir haben uns alle sehr wohl gefühlt. Wie in Tennis an der Baustelle: Durch die Bau- Schnipp, schnapp: Ulla arbeiten zum Neubau des Clubhauses Dorrer und Marion wurde 2003 der Spiel- und Turnierbetrieb Walsmann weihten das zwar eingeschränkt, aber nicht unter- neue Clubhaus am 2. brochen. Juli 2004 mit flinken Schnitten offiziell ein.
Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 1896 bis 2005 16 Erfolge der Spielerinnen und Spieler des Tennisclub Erfurt 93 e.V. bei den Thüringer Landesmeisterschaften ab 1996 Anja Herrmann Andreas Denninger Rosemarie Schubert Eberhard Wasner Waldfried Mudrick Mädchen Junioren Damen 50 Herren 50/55 Herren 60/ 65/70 1996 1. Platz Einzel 1996 1. Platz Doppel 2003 2. Platz Doppel 2000 3. Platz Einzel 1997 3. Platz Einzel 1. Platz Doppel 2002 2. Platz Einzel 1. Platz Doppel 1997 2. Platz Einzel Dr. Tanja Isenberg Renate Wachs 2004 3. Platz Einzel 1998 2. Platz Einzel 1. Platz Doppel Damen Damen 55/60 2. Platz Doppel Juniorinnen 1996 3. Platz Einzel 1998 3. Platz Doppel Ulrich Niefert 1999 1. Platz Einzel 1996 2. Platz Doppel 1. Platz Doppel Herren 55/ 60/65 2000 1. Platz Einzel 1997 3. Platz Einzel Inge Mudrick 1997 1. Platz Einzel 2. Platz Doppel 2. Platz Doppel Kerstin Block Damen 60/65 1. Platz Doppel 2001 1. Platz Einzel 1998 3. Platz Einzel Damen 30 1997 3. Platz Einzel 1998 1. Platz Einzel 3. Platz Doppel 1999 1. Platz Einzel 2001 3. Platz Einzel 1998 2. Platz Einzel 2. Platz Doppel 2002 3. Platz Doppel 1. Platz Doppel 2002 2. Platz Einzel 2. Platz Doppel 1999 1. Platz Einzel 2003 2. Platz Einzel 2000 2. Platz Einzel 1. Platz Doppel 2. Platz Doppel 3. Platz Doppel 2. Platz Doppel Olaf Baum 2001 1. Platz Einzel 2004 3. Platz Doppel 2001 1. Platz Einzel Sabine Zollweg Herren 30/40 2002 1. Platz Einzel 1. Platz Doppel Damen 1997 2. Platz Einzel 1. Platz Doppel Klaus Schmitt Damen 2002 3. Platz Einzel 2. Platz Doppel 2003 1. Platz Einzel Herren 60 1998 2. Platz Einzel Damen 30 2000 3. Platz Doppel 1. Platz Doppel 1997 1. Platz Doppel 3. Platz Doppel 1. Platz Einzel 3. Platz Doppel 2004 1. Platz Einzel 1998 3. Platz Einzel 1999 3. Platz Einzel 1. Platz Doppel 3. Platz Doppel 2. Platz Doppel 1. Platz Doppel 2003 3. Platz Einzel Wulf Danker 2001 3. Platz Doppel 2000 3. Platz Einzel Herren 30/40 Eduard Weinert 2002 3. Platz Doppel 2. Platz Doppel Christine Herrmann 1997 3. Platz Doppel Herren 55/60 2001 1. Platz Einzel Damen 40 1998 3. Platz Doppel 1997 3. Platz Einzel Dr. Bernd Flanhardt 2. Platz Doppel 2002 1. Platz Einzel 2001 1. Platz Einzel 1. Platz Doppel Herren 60 2002 3. Platz Einzel 2. Platz Doppel 3. Platz Doppel 1998 3. Platz Einzel 2000 3. Platz Einzel 2. Platz Doppel 2002 3. Platz Doppel 2. Platz Doppel 1.Platz Doppel 2003 3. Platz Einzel Ingrid Niefert 2004 2. Platz Doppel 1999 1. Platz Einzel 2. Platz Doppel Damen 50 1. Platz Doppel Georg Müller 1997 2. Platz Einzel Frank Wolf 2002 3. Platz Einzel Herren 60 Thomas 1998 2. Platz Einzel Herren 30/40 1. Platz Doppel 2000 3. Platz Einzel Drengenburg 3. Platz Doppel 1997 3. Platz Doppel 2001 3. Platz Einzel Knaben 2001 3. Platz Einzel 1998 3. Platz Doppel Reiner Becher 1996 3. Platz Einzel 2002 3. Platz Doppel Herren 55/ 60 Heinrich Habkowski 1997 1. Platz Einzel Christine Flanhardt 1998 3. Platz Einzel Herren 60 1. Platz Doppel Damen 50 Andreas Gerhardt 1. Platz Doppel 2002 3. Platz Doppel Junioren 1998 2. Platz Einzel Herren 40 1999 1. Platz Doppel 2000 2. Platz Einzel 2. Platz Doppel 2002 2. Platz Einzel 2000 1. Platz Einzel 2001 3. Platz Einzel 2000 3. Platz Einzel 3. Platz Einzel 3. Platz Doppel 2. Platz Doppel 3. Platz Doppel 2003 3. Platz Einzel 2002 3. Platz Einzel 2003 4. Platz Einzel 3. Platz Doppel 1. Platz Doppel Matthias Jäger 2. Platz Doppel 2004 3. Platz Einzel 2003 2. Platz Einzel Junioren 1. Platz Doppel 1996 1. Platz Einzel 2004 3. Platz Einzel 1. Platz Doppel 3. Platz Doppel Landesmeistertitel des TC Erfurt 93 e.V. seit 1996 in der Mannschaftswertung 1996 Seniorinnen 2000 1. Damen 2003 Herren 60 1997 Seniorinnen 2002 Damen 50 2004 Herren 60 1998 Seniorinnen Herren 40 1999 Jungsenioren 2003 Herren 40
1896 bis 2005 Der Tennisclub Erfurt 93 e.V. 17 Die neuen Herausforderungen 2005 „Das Jahr 2004 stand im Zeichen der Mitglieder, nutzen. Gegenwärtig gehören Angebote des Vereins Für das Jahr 2005 hat sich der Erholung von Bau und Weltmeisterschaft“, circa 300 Mitglieder dem Verein an. TC Erfurt 93 e.V. viele Aufgaben resümierte der Vorsitzende des Sportlich will der Verein mit seinen elf gestellt: Vereins, Wulf Danker, im Rahmen der Mannschaften bei den Medenspielen und (1) Besonderes Augenmerk gilt Berichterstattung zum Jahre 2004 vor den Thüringer Landesmeisterschaften weiterhin der Kinder- und den Mitgliedern am 09. März 2005. wieder besser abschneiden als im Jugendarbeit, derzeit sind Nun will der Verein die sich bietenden letzten Jahr. Absoluter Höhepunkt der etwa 70 Kinder im Trainings- hervorragenden neuen Möglichkeiten und Veranstaltungen des Jahres 2005 wird das betrieb. Chancen, die der Verein zur Ausübung 40. Henner-Henkel-Gedächtnisturnier mit (2) Der Verein bietet wieder Schnupperkurse für des geliebten Tennissports besitzt, effektiv, vielen Ehrengästen sein. Interessierte an. insbesondere zur Gewinnung neuer (3) Für erwachsene Freizeit- sportler einschließlich „neu Interessierter“ besteht wieder die Möglichkeit für organisier- tes Training (Freitag von 18-20 Uhr). Veranstaltungen 2005 • ein Breitensportturnier, • ein Eltern-Kind-Turnier, • ein Tenniscamp für Kinder- und Jugendliche, • das jährliche Traditionstreffen mit dem TC Vellmar, • Skatturniere, Feiern und vieles mehr
Henner-Henkel-Gedächtnisturniere 1963 - 2004 18 Das Erfurter Turnier für Henner Henkel Das Henner-Henkel-Gedenkturnier wird 2005 zum 40. Mal ausgetragen. 60er und 70er Jahre Am 12. Juli 1963, ein Jahr nach dem Turnier zur Namensgebung, wurde das erste Henner-Henkel-Gedächtnisturnier durch den Vorsitzenden der BSG Medizin, Johannes Neubert, und den Sektionsleiter Dr. Eberhard Paerschke feierlich eröffnet. Unter den Ehrengästen konnte auch die Mutter Henner Henkels, Frau Margarete Henkel, begrüßt werden. Die Leitung des Turniers lag in den Händen von Walter Linke, dem damaligen DDR-Spitzen- spieler Kurt John, der einige Jahre bei der BSG Medizin trainiert und gespielt hat sowie Kurt Büchel und Gerhard Paetzold. Viel hatten sich die Gastgeber vorge- nommen. Alle fünf Konkurrenzen (Einzel, Doppel und Mixed) wurden ausgetragen, eine Spielweise, die bis in die 80er Jahre beibehalten wurde. Auch wenn die Turnier- leitung damit mehr Arbeit hatte und des Öfteren ins Schwitzen kam, hatte diese Spielweise den Vorteil, dass bis zum letzten Turniertag viele Spieler im Rennen blieben. Der Höhepunkt war zweifelsohne das Herrendoppel, in dem Eddi Weinert und Kurt John gegen Konrad Zanger und Achim Schäfer sensationelles Tennis spielten. Im dritten Satz führten die Erfurter mit 5:4 und John hatte Aufschlag. Dennoch konnten die Gäste den Satz mit Die Silberschale wurde von Margarete Henkel für die Erfurter Turnierserie gestiftet und 9:7 und damit das Spiel gewinnen. „Es war diente von 1963 bis 2004 als Pokal, in dem die Namen der Gewinner eingraviert sind. das Spiel meines Lebens“, sagte Weinert später über das Match, das ihm in guter Erinnerung geblieben ist. Die ersten Sieger des Turniers waren die aus Erfurt stammende Hella Vahley und Konrad Zanger, der damals unter dem Namen die „Vier Musketiere“ mit Werner Rautenberg, Horst Stahlberg und Peter Fährmann spielte. Bei den Turnieren konnte von Beginn an eine starke Beteiligung von DDR- Spitzenspielern sowie Spielern aus der CSSR (Litvinov, Marienbad, Kosice), aus Ungarn und aus Polen verzeichnet werden. Eduard Weinert, der von 1966 bis Ende der 80er Jahre Turnierleiter mit verschie- denen Partnern war, wie Erwin Erbe, Christa Junge, Dr. Bernd Flanhardt, Jochen Lüftner, Waldfried Mudrick, Ulrich Niefert und Klaus Schmitt, meinte einmal, dass es wohl kein Turnier in der DDR gab, in dem Am 12. Juli 1963 fand das erste Henner Henkel Gedächtnisturnier statt, zu der auch Damen und Herren spielten und darüber Margarethe Henkel (Mitte), die Mutter Henner Henkels, anreiste. Auf dem Foto ist sie hinaus alle fünf möglichen Konkurrenzen umgeben von einigen der damaligen DDR-Tennisgrößen (v.l.): Horst Stahlberg (Potsdam), Conrad Zanger (Dresden), Johannes Neubert (HSG-Vorsitzender), Wolfgang Schieber und ausgetragen wurden. Werner Rautenberg aus Berlin.
Sie können auch lesen