Herausforderndes Verhalten im Bildungssystem: Effektive Förderung emotional-sozialer Entwicklung
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Herausforderndes Verhalten im Bildungssystem: Effektive Förderung emotional-sozialer Entwicklung Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann | Dep Heilpädagogik | HumF | UzK 08.11.2021
Erziehung im Kontext aggressiver Impulsdurchbrüche aggressives Verhalten scheinbar… unvorhersehbar massiv ausgeprägt nicht eindämmbar Profis fühlen sich - maximal emotional aktiviert - ängstlich/ auf der Hut - nicht erreichbar - unter Druck (Schutz der anderen) - danach oft zutiefst beschämt - hilflos Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Herausforderndes Verhalten: Fachwissenschaft Bildungspolitik Schulrecht Opp, 2003 (509 ff.) KMK, 2000 (10 f.) AO-SF (NRW): „Der Begriff Gefühls- und Verhaltensstörung beschreibt eine „Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei §4 Lern- und Entwicklungsstörungen: Beeinträchtigung (disability), die in der Schule als emotionale Reaktionen und Verhalten wahrgenommen werden und Kindern und Jugendlichen mit „(1) Lern- und Entwicklungsstörungen sind sich von altersangemessenen, kulturellen oder ethnischen Beeinträchtigungen der emotionalen und erhebliche Beeinträchtigungen im Lernen, in der Normen so weit unterscheiden, daß (sic!) sie auf die sozialen Entwicklung, des Erlebens und der Sprache sowie in der emotionalen und sozialen Erziehungserfolge des Kindes oder Jugendlichen einen Entwicklung, die sich häufig gegenseitig bedingen negativen Einfluß (sic!) haben. Selbststeuerung anzunehmen, wenn sie in oder wechselseitig verstärken. Sie können zu einem Erziehungserfolge umfassen schulische Leistungen, soziale, ihren Bildungs-, Lern- und Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in berufsqualifizierende und persönliche Fähigkeiten. Eine solche Entwicklungsmöglichkeiten erheblich mehr als einem dieser Förderschwerpunkte führen.“ Beeinträchtigung ist eingeschränkt sind.“ „(4) Ein Bedarf an sonderpädagogischer - Mehr als eine zeitlich begrenzte, erwartbare Reaktion auf Streßeinflüsse (sic!) in der Lebensumgebung; Unterstützung im Förderschwerpunkt Emotionale und - tritt über einen längeren Zeitraum in zwei verschiedenen soziale Entwicklung (Erziehungsschwierigkeit) Verhaltensbereichen (settings) auf, wobei mindestens einer dieser Bereiche schulbezogen ist; und besteht, wenn sich eine Schülerin oder ein - ist durch direkte Intervention im Rahmen allgemeiner Schüler der Erziehung so nachhaltig Erziehungsmaßnahmen insofern nicht aufhebbar, als diese Intervention bereits erfolglos waren oder erfolglos sein verschließt oder widersetzt, dass sie oder er im würden. Unterricht nicht oder nicht hinreichend gefördert werden kann und die eigene Entwicklung oder die der Gefühls- und Verhaltensstörungen können im Zusammenhang mit anderen Behinderungen auftreten und erfordern für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler erheblich gestört Beschreibung Informationen aus verschiedenen Quellen und oder gefährdet ist.“ Messverfahren.“ Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Zugrundeliegende Störung (u.a.) Störung des Sozialverhaltens Posttraumatische Belastungsstörung Aggressive Impulsdurch- brüche Bindungsstörung Autismus-Spektrum-Störung Affektregulationsstörung Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Verhaltensprobleme Störung BELLA Daten (aus KIGGS Studie): • 16,8% aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland zeigen psychische Auffälligkeiten (Hölling et al. 2017) • COPSY-Studie (2021) zeigt, dass die Herausforderungen der Pandemie Lebensqualität und psychisches Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen verringern sowie das Risiko für psychische Auffälligkeiten erhöhen. Betroffen scheinen vor allem sozial benachteiligte Kinder zu sein. Einzelne ADHS Symptome: 5-22% (Görtz-Dorten & Döpfner, PEARL-Studie 2009) (Hennemann et al., 2020) die untersuchte SuS-Gruppe an FÖS EsE zeigt stark Oppositionelles Trotzverhalten: 23% (Frick & Nigg, 2012) ausgeprägt Auffälligkeiten v.a. im Bereich externalisierender Verhaltensprobleme in Kombination mit emotionalen ADHS: 5,3% (Polanczyk et al., 2014), 1-3,4% (Görtz-DortenProblemen & Döpfner, 2009) Störung des Sozialverhaltens: 3,3 % (Canino et al., 2010) die Stichprobe , 3,6% zeigt insgesamt (Erskine stärkere Auffälligkeiten als die et al., 2013) klinische Vergleichsstichprobe Angst: 0,8-4,7 (Christiansen & Röhrle, 2012) Schüler*innen mit sehr auffälliger Gesamtsymptomatik zeigen Depression: 2-8% (Costello et al., 2006) häufig Auffälligkeiten in mehreren Bereichen gemäß Lehrkraftangaben erhält nur ein Teil der Schüler*innen Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann außerschulische Hilfen und/oder therapeutische Unterstützung
Grundlage wirksamer Veränderung Beschreiben Erklären Evaluieren Verändern Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Multifaktorielle Verursachung - Störungen entstehen durch ein ungünstiges Zusammenspiel aus + + Vulnerabilitäten Stressoren Schutzfaktoren Risikofaktoren psycho bio sozial Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Entwicklung – zwischen Risiko- und Schutzfaktoren (Hennemann et al., 2017, S.39) Familiäre Aktive Stressbewältigung Konflikte Unterstützendes Erziehungsklima Hoher IQ Multiproblem-Milieu Impulsivität ♀ Lehrer als Modell Lernerfolg Schwieriges Niedriger Psychopathologie der Eltern IQ Temperament Stabile emotionale Beziehung Soziale Positive Freundschaften Gene - Geburtsprobleme inkonsistente Erziehung Attraktivität Vulnerabilität * Stressor Resilienz * Ressourcen Risikofaktoren Schutzfaktoren Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehung: Basis erfolgreichen Handelns Wärme, Wertschätzung & Empathie der Lehrkräfte schlechte L-S-Beziehung als Classrom Management: Prädiktor externalisierender verhaltensspezifisches Lob, Verhaltensprobleme & Schülerpartizipation, Lernschwierigkeiten Strukturierung (u. a. Breeman et al., 2018; Cooper et al., 2000; Engels et al., 2016; Hamre & Pianta, 2001; reduziertes externalisierendes Jerome et al., 2009; Ladd et al., 1999; Lodge & Lynch, 2003; Pomeroy, 2000; Spilt et al., 2016; Problemverhalten, höheres Wubbels et al., 2015) Wohlbefinden & positive Wirkung auf positive Wahrnehmung des Lernprozesse Schulklimas (u. a. Beld et al., 2019; Brock & Curby, 2016; Cefai & Cooper, 2010; Ladd et al., 1999; Montuoro & Lewis, 2015; Myers & Pianta, 2008; Opp & Puhr, 2003; Reaves et al., 2018; Roorda et al., 2011; Spilt et al., 2017; Steffgen et al., 2013; Sutherland et al., 2008; Tausch, 2017; Wang et al., 2017; Wubbels et al., 2015) Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Die Perspektive des Kindes: Psychische Grundbedürfnisse Zentrale Frage: Welche Grundbedürfnisse wurden aufgrund der Vulnerabilität und der Stressoren nicht angemessen befriedigt? Bindung Selbstwert Struktur Lustgewinn Anerkennung Orientierung Spiel/ Spaß Autonomie Selbstwirksamkeit Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann Nach Young et al., 2005 aus: Zarbook, Loose, Graaf, 2013
Beschreiben Erklären auf die konkreten Bedarfe abgestimmte Evaluieren Verändern Strategien zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen & zur Reduktion von externalisierenden Verhaltensproblemen Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Zugrunde- Intervention liegende Störung Auf Regeln und Störung des Sozialverhaltens Konsequenzen bestehen Posttraumatische Entlasten, Angst reduzieren Belastungsstörung Aggressive Impulsdurch- Bindungsstörung Zuwendung geben brüche Situation für Besonderheiten Autismus-Spektrum-Störung vereinfachen Affektregulationsstörung Beim Umgang mit Gefühlen Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann unterstützen
Qualitätskriterien wirksamer Prävention 1. Mehrstufige Prävention – möglichst früh ansetzen 2. Multimodal – Kind, Lehrkraft, pädagogische, therapeutische, medizinische Fachkräfte, Schule, Eltern 3. Multiprofessionell – im Team aus allen Professionen Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Mehrstufiges schulweites Rahmenmodell Die erfolgreiche Implementation ist von mindestens acht Schlüsselprinzipien abhängig: 1. universelle Verhaltens- und Lernscreenings zur Früherfassung von Risiken im emotional-sozialen und/oder akademischen Lernen 2. Sozial-emotionales Lernen (SEL): zentraler Baustein der Prävention und Intervention findet zum einen auf der Ebene der Gestaltung von Lernumgebungen, zum anderen auf der Ebene der individuellen Förderung statt (vgl. Reicher, 2010; Zins et al., 2004). 3. kontinuierliche Lernfortschrittsmessung auf emotional-sozialer und akademischer Ebene 4. datenbasierte Interventionsplanung 5. Problemlöseprozesse und Handlungsplanung im multiprofessionellen Team mit strukturell verankerten Besprechungssystemen 6. Implementation evidenzbasierter Praktiken mit hoher Umsetzungstreue 7. Kontinuum evidenzbasierter, für alle erreichbarer Interventionen und Praktiken 8. Einbettung in den lokalen/regionalen kulturellen Kontext. (vgl. Sugai et al. 2014, Reicher, 2010; Zins et al., 2004) Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Handlungsstrategien – in einem mehrstufigen Rahmenmodell im Team verankert (Fabiano & Pyle, 2018; Farmer et al., 2016; Hartke, 2017; Hennemann et al., 2015; Maggin et al., 2016; Simonson & Sugai, 2013; Waschbusch et al., 2018;) koordiniertes multiprofessionelles Netzwerk der Hilfen) • Förderung L-S- und S- Stufe 3 hoch individualisierte/hoch intensive positive und proaktive Strategien auf der S-Beziehungen Basis umfänglicher Diagnostik, geplant, vereinbart und umgesetzt im • durchgängig Fokus Monitoring/datengestütztes Vorgehen multiprofessionellen Team auf allen Ebenen auf positives Verhalten • Verstärkung & Aufbau Stufe 2 sozial-emotionaler selektive oder intensivierte positive und proaktive Strategien, vereinbart und umgesetzt im Team auf allen Ebenen Kompetenzen • konsistentes und Stufe 1 maßvolles Vorgehen schulweite positive und proaktive Strategien, strukturell verankert und vom bei unerwünschtem gesamten Personal auf Schul-, Klassen- und individueller Ebene umgesetzt Verhalten • hohe Implementations- Lehrkräfte als „secure base and safe haven“ (Verschueren, 2015, S. 76) in einer unterstützenden & qualität strukturgebenden Schule, die positive Interaktionen zwischen allen am Schulleben • Professionalisierung Beteiligten gestaltet (Montuoro & Lewis, 2015; Opp & Puhr, 2003; Waschbusch et al., 2018) Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Spot I: MultiMo-Projekt (MultiMo-Kita & MultiMo-Schule) in Kooperation mit dem Kreis Mettmann Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Lehrperson Kind Eltern Lehrpersonen Eltern- -coaching Individuelle coaching (SCEP) Maßnahmen DBRC Fortbildung Tagesbeurteilungen Elterngruppen Fortbildung KKS KlasseKinderSpiel Elternabend Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Lehrperson Kind Eltern Lehrpersonen- Eltern- coaching Individuelle coaching Maßnahmen Fortbildung Tagesbeurteilungen Elterngruppen Fortbildung KlasseKinderSpiel Elternabend Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Daily Behavior Report Cards Tägliche Verhaltensbeurteilungen • spezifisches Zielverhalten • unmittelbares Feedback • verknüpft mit Belohnungen im Elternhaus • enge Kooperation zwischen Schule und Elternhaus Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Lehrperson Kind Eltern Lehrpersonen- Eltern- coaching Individuelle coaching Maßnahmen Fortbildung Tagesbeurteilungen Elterngruppen Fortbildung KlasseKinderSpiel Elternabend Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Schulbasiertes Coaching bei Kindern mit expansivem Problemverhalten (SCEP) Beispiel für Vorgehen bei SCEP (Auswahl aus 12 Bausteinen) Die Basis schaffen Baustein 1: Wissen zu expansivem Problemverhalten Baustein 2: Bedingungsmodell/ Problem- und Zieldefinition Den schulischen Rahmen verändern Baustein 3: Lernumgebung Baustein 4: Routinen und strukturierte Arbeitsabläufe Baustein 5: Beziehung Baustein 6: Stress Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Multimo – SCEP erfolgreich Klasse 3a – Störendes Verhalten Schultag (niedrigere Werte = besser) Wirksamkeit Wirksamkeit DBRC Wirksamkeit KKS SCEP NAP: 86.67 NAP: 90.83 NAP: 96.09 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann Lis
Spot II: PEARL-Projekt (in Kooperation mit der Bezirksregierung Köln & dem MSB NRW) PEARLinklusiv-Projekt (in Kooperation mit der Diakonie Aprath & Stadt Monheim im Rahmen des Mo:ki-Projektes; gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW) Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Qualifizierungs- und Begleitkonzepts Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Wie hoch ist die psychosoziale Problembelastung an Förder- Welche Faktoren bedingen/beeinflussen das gezeigte & allgemeinen Schulen? Verhalten/das Erleben? Welche psychosozialen Belastungen und welche Welche Grundbedürfnisse wurden aufgrund der Vulnerabilität Kompetenzen weisen die SuS auf? und der Stressoren nicht befriedigt? Beschreiben Erklären Verstehen Evaluieren Verändern Wie wirksam sind die implementierten Maßnahmen auf Welche (evidenzbasierten) Maßnahmen eignen sich für die System-, Gruppen- und individueller Ebene? Gruppe der Schüler*innen mit spezifischen Problemlagen? Wie sind Implementationsqualität und soziale Validität Welche (evidenzbasierten) Maßnahmen eignen sich für die ausgeprägt? Welche Anpassungen sind erforderlich? Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann individualisierte Intervention?
Langfristige Planung des Qualifizierungs- und Begleitkonzepts DISYPS-III-Erhebung DISYPS-III-Erhebung Vorstellung in den Schulen Implementation des Eigenständige Umsetzung in Qualifizierungs- & Begleitkonzepts in den den Schulen DISYPS-III-Erhebung Projektschulen auf der Basis der Auswertung der auf der Basis der Auswertung der Implementationsphase Auswertung der Pilotierung Qualifizierungs- Pilotphase & Pilotphase Überarbeitung der & Begleitkonzept Konzeption … an die schulische Ausgangslage • Maßnahmen und Coachings mit 2-4 Kolleg*innen pro Schule angepasste Formate der Umsetzung • ggf. Auffrischungen/ Vertiefungen/ (Fortbildungen, Coaching, Peer-Coaching) Einarbeitung neuer Fachkräfte plus SL … ggf. Unterstützung durch die • Koordination Gesamtmaßnahme (bis Oktober 2021) schulinternen Multiplikator*innen aus der Pilotphase durch Multiplikator*innen und/oder weitere Fachkräfte … ggf. Unterstützung durch weitere Kooperationspartner (Coachings) • Weiterführung Begleitung durch Uni • ggf. Coachings in Kooperation mit in Abhängigkeit von den verfügbaren personellen und weiteren Kooperationspartnern sächlichen Ressourcen fortlaufend: Steuergruppe Schulleitungen – Universität & Austausch in den Schulen – Austausch mit der Bez.-Reg. Köln/MSB NRW Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann 1. Jahr: Schuljahr 2020/21 2. Jahr: Schuljahr 2021/22 3. Jahr: Schuljahr 2022/23
12-Felder-Schema bei externalisierenden Verhaltensproblemen Ziel: Problemverhalten reduzieren & sozial-emotionale Kompetenzen aufbauen Individuum Klasse/Gruppe Schule System/Netzwerk • intensivierte Tokensysteme & Selbst- • pädagogisch-therapeutisches • Maßnahmenplanung im • Supervision und Fremdeinschätzung Kleingruppentraining multiprofessionellen Team • Elterncoaching • funktionale Verhaltensanalyse • Intensivierung selektive Maßnahmen • Schulsozialarbeit „indiziert“ • Selbstmanagement • Hilfeplanung in Kooperation mit • Choice Making Jugendhilfe zusätzlich für Schüler*innen mit hohen • Coaching, z. B. SCEP Risiken (ca. 5%) • Intensivierung verhal- • Peer-Tutoring • Maßnahmenplanung im • Maßnahmenplanung im Netzwerk der tensspezifaisches Lob • Vertiefungen sozial-emotionales multiprofessionellen Team Hilfen • Check In – Check Out Lernen • Auszeitangebot • Elterntraining „selektiv“ • Tägliche Verhaltenskarte (Daily • Training Selbstma- Behavior Report Card) nagementstrategien zusätzlich für Schüler*innen mit • Trainings zum Umgang mit Wut erhöhten Risiken (ca. 10-15%) • positive S-L-Beziehung • effektives Classroom Management • wertschätzende und fürsorgliche • institutionalisierte Angebote für alle in • konsequentes Lob für erwünschtes (z. B. Gruppenkontingenz-verfahren: Haltung Kooperation mit Helfersystemen Verhalten KlasseKinderSpiel) • schulweit geltendes Regelwerk • Elternworkshops • konsequentes Monitoring • in allen Klassen verankerte „universell“ • sozial-emotionales Lernen im Classroom Management-Elemente, Unterricht und z. B. einheitliche Verfahrensweisen für alle Schüler*innen (100%) Präventionsprogramme • konsequentes Monitoring des Verhaltens Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Unterrichts- TRI Teacher hospitation & Relationship Interview Besprechung Fortbildung I: Funktionale Verhaltensanalyse (Bedingungsanalyse) Coaching I unterstützt durch E-Learning und (Online-)Tagebuch mit emotionale Kompetenzen von Lehrkräften inhaltlichen Schwerpunkten Fortbildung II: Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehung Coaching II Peer-Coaching I Classroom-Management – spezifische Passung Fortbildung III: Gesprächsführung & Kontaktgestaltung vor dem Hintergrund Coaching III Peer-Coaching II der individuellen Ausgangslage des Kindes ggf. mit Videofeedback verhaltensspezifisches Lob Fortbildung IV: Selbstmanagementstrategien (Lern- & Arbeitsverhalten, Coaching IV, Peer-Coaching sozial-emotionale Kompetenzen und Verhaltenssteuerung) V III, IV Kombination mit Peer-Tutoring Fundament der Qualifizierung: - Forschungsstand zu psychischen Grundbedürfnissen, Störungsformen, Bedingungsfaktoren von Verhaltensproblemen, affektiver Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehung, (potentiell) wirksamen Maßnahmen und Kriterien der erfolgreichen Implementation - Kriterien Univ.-Prof. Dr.qualitativ hochwertiger, datengestützter Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie wirksamer Qualifizierung von Lehrkräften Thomas Hennemann - Konzeption eines schulweiten mehrstufigen Rahmenmodells (SWPBS in Verbindung mit SEL), eingebettet in ein Netzwerk der Hilfen
Lehrkraftverhalten verändern = Bedingungsanalyse An der individuellen Funktion Positive Konsequenzen für des Problemverhaltens ansetzen Zielverhalten einsetzen 3. Was die Was Nico an Was die Lehrkraft Stärken & Lehrkraft tut mitbringt Auffälligkeiten Situation mitbringt Was Nico tut … … … … Vereinfachen = Verhaltenserwartungen klar formulieren Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann Weitere Hilfen
Evaluation • Lehrkraft & Zielkind: L-S- Beziehung • Zielkind: Reduktion externa- Wirksamkeit der lisierendes Problemverhalten & Maßnahme(n) auf Aufbau von Kompetenzen, Lesekompetenz Schüler*innen- und • Lehrkraft: Stressempfinden, Lehrkraftebene Selbstwirksamkeitserleben; sozial-emotionale Kompetenz, CM, Veränderung des Handelns • soziale Validität & Umsetzungsqualität einzelner Eignung und Maßnahmen & Machbarkeit der Gesamtmaßnahme Qualifizierungs- • förderliche und hinderliche Faktoren bei der Implementation konzeption Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Beschreiben Erklären Empfehlungen Evaluieren Verändern Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
Fazit Was kann ich wissen? • Komplexität herausfordernden Verhaltens auch im Kontext der Entstehung (an)erkennen • Merkmale und Formen effektiver bestmöglicher Förderung • bestmögliche Förderorte: in welchen Organisationsformen & welchem Netzwerk der Hilfen findet die Förderung statt? Was soll ich tun? • Wissenschaftlich fundierte Praxis realisieren und prozessbezogen evaluieren (Shapiro et al, 1999) • Effektive Förderung in herausfordernden Lehr-/Lernsituationen… • findet zunächst auf der Basis einer positiven Schüler*innen-Lehrkraft/päd. Fachkraft-Beziehung in einem qualitativ hochwertigen pädagogischen Angebot statt: ohne eine didaktische Perspektive geht es nicht! • Die Lerngruppe stärken auf der Klassenebene und den Einzelnen/die Einzelne nicht aus dem Blick verlieren (No child left behind) Was darf ich hoffen? • Verbesserung der Förderung auf Ebene der Schüler/innen durch präventiv ausgerichtete, multiprofessionell & multimodale „simultane“ Mehrebenenansätze (auch im inklusiven) schulischen Setting • Auf die Akteure kommt es an: „Vom Wissen, zum Wissen wie, zum Können“ Univ.-Prof. Erhöhung der Selbstwirksamkeit durch prozessbezogene Unterstützung, wie Qualifizierung & Coaching (van Dr. Thomas Hennemann Miegham et al., 2018)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Lehrstuhl für Erziehungshilfe und sozial-emotionale Entwicklungsförderung & Lehrstuhl für Psychologie und Psychotherapie in Heilpädagogik & Rehabilitation Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Hennemann, Prof.‘ Dr.‘ Charlotte Hanisch & Dr.‘ Tatjana Leidig Projektteam: Wiss. MA Katrin Floß, Wiss. MA Émilie Niemeier, abgeord. Lehrkraft Michaela Jung, Sol. i. H. Ulrike Vögele, Silke Gerlach, stud. Mitarbeiterin Sarah Lütke Projektschulen: Förderschule Berliner Straße Köln, Waldschule Alfter, Heinrich-Böll-Schule Frechen & Pestalozzi-Schule Brühl bisherige Veröffentlichungen: Hennemann, T., Casale, G., Leidig, T., Fleskes, T., Döpfner, M. & Hanisch, C. (2020). Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (PEARL). Ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen. Zeitschrift für Heilpädagogik, 71, 44-57. Leidig, T., Hanisch, C., Vögele, U., Niemeier, É., Gerlach, S. & Hennemann, T. (2021). Professionalisierung im Kontext externalisierender Verhaltensprobleme – Entwicklung eines Qualifizierungs- und Begleitkonzepts für Lehrkräfte an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Wissenschaftliche Jahreszeitschrift Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE) in der Pädagogik der Erziehungshilfe und bei Verhaltensstörungen, 3, 88-98. Univ.-Prof. Dr. Thomas Hennemann
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