HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier

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HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
H
 ERBST/
WINTER
21/22
� KUNST, KULTUR
   UND NATUR
   ZUM MITLEBEN
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
� FOTO- UND
                                                      MEDIEN­KUNST
                                                      HAT EIN NEUES
                                                                                                                                                                                                                                        � WELT­
                                                      ZUHAUSE
                                                      IM FC                                                                                                                                                                             MASCHINE
                                                                                                                                                                                                                                         EINE KÜNSTLE­RISCHE
                                                                                                                                                                                                                                                                                         HOMMAGE AN

                                                                                                                                                 Isolde Perndl und Alfred Weidinger beim DIRNDL Picknick
                                                                                                                                                                                                                                                                                         JOHANNES KEPLER

                                                                                                                                                 im Kaiserpark in Bad Ischl. Foto: Michael Maritsch
                                                   Die Neuausrichtung des Francisco                  Im Erdgeschoß des Gebäudes wird
                                                   Carolinum als Haus für Foto- und Medien-     dem großen Fotopionier Hans Frank eine
                                                   kunst nimmt Fahrt auf. Mit bereits neun      nach ihm benannte Galerie gewidmet.

                                                                                                                                                                                                           Foto: Pinar Yoldas, Ecosystem of Excess, 2014, © Pinar Yoldas
                                                   Ausstellungen seit Oktober 2020 haben        Hier werden sowohl eine Dauerausstel-
                                                   wir gezeigt, dass unter diesem Überbegriff   lung für Franks Apparaturen eingerichtet
                                                   ein differenzierter Umgang mit Bildmedien    als auch Sonderschauen von historischen
                                                   möglich ist.                                 Fotografien gezeigt.
Bild Titelseite: Contemporary Art Auction Record

                                                        Internationale und oberösterreichi-          Besonders freuen wir uns über ein
                                                   sche Positionen in Bildform werden im        neues Fotomagazin, das halbjährlich Aus-
(superman), 2021 © Gretchen Andrew

                                                   neuen FC bewahrt, erforscht, gesammelt       stellungen und Kunstpositionen vorstellen
                                                   und ausgestellt, mit einer wesentlichen      und zur Diskussion stellen wird.
                                                   Erweiterung in den virtuellen Raum, dem
                                                   DFC Francisco Carolinum. Es geht um das
                                                   Phänomen des Bildes – die Geschichte der
                                                   Fotografie, die Entwicklung des Mediums      Ihr*e
                                                   Film und um die Veränderung des Genres       Isolde Perndl
                                                   durch die Allgegenwart einer digitalen Ka-   und Alfred Weidinger
                                                   mera und der entsprechenden Bilderflut in
                                                   den sozialen Medien.

                                                   OÖ KULT                                                                 HERBST/WINTER 21/22                                                                                                                             KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN   3
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
� Schlossmuseum Linz
 17.11.21 ­– 13.03.22                                                                                                 Ob die Welt allein durch                                                          Kurator Gottfried Hattinger wählte als Anlass dazu
                                                                                                                                                                                                        den diesjährigen 450. Geburtstag von Johannes
                                                                                                                                                                                                                                                                diesen Jahres wird Gottfried Hattingers „Samm-
                                                                                                                                                                                                                                                                lung zur Kunst- und Kulturgeschichte der Appa-

                                                                                                                      Vorstellungs­kraft zusammen­
                                                                                                                                                                                                        Kepler. Mit dem ergänzenden Hinweis, dass es sich       rate“ im Zürcher Verlag Scheidegger & Spiess
                                                                                                                                                                                                        um keine klassische Kepler-Ausstellung handle.          erscheinen. Titel: „Maschinenbuch“. 656 Seiten,
                                                                                                                                                                                                       „Weltmaschine“ ist vielmehr eine künstlerische           prallvoll mit jahrelang zusammengetragenen Bei-

                                                                                                                      gehalten wird, bleibt offen.

KULTUR                                                                                                                Erklärt werden kann sie
                                                                                                                      damit allerdings sehr wohl.
                                                                                                                      Die Sonderausstellung
                                                                                                                      „Weltmaschine“ im
                                                                                                                      Schlossmuseum Linz mit
                                                                                                                      eingerechnet.
                                                                                                                                                                                                        Hommage an den Astronomen, Physiker, Mathe-
                                                                                                                                                                                                        matiker und Naturphilosophen. Und das in der
                                                                                                                                                                                                        gesamten Bandbreite seiner Tätigkeitsprofile und
                                                                                                                                                                                                        unter besonderem Bezug auf die Vorstellungskraft.
                                                                                                                                                                                                           Der außerordentlichen Bedeutung der Vorstel-
                                                                                                                                                                                                        lungskraft hat vor dem Kurator Hattinger schon
                                                                                                                                                                                                        der Visionär Kepler selbst das Wort geredet. Für
                                                                                                                                                                                                        das Forschen seien Beobachten, Vermessen und
                                                                                                                                                                                                        Berechnen zwar notwendig, aber eben nicht alles.
                                                                                                                                                                                                        Was es zusätzlich brauche, sei so etwas wie das
                                                                                                                                                                                                        Feuer in der Seele. Ein Impetus sondergleichen,
                                                                                                                                                                                                        wie er auch das Künstlerische in Bewegung bringt.
                                                                                                                                                                                                        Dieser Bezugsmoment ist damit auch der Antrieb
                                                                                                                                                                                                        der „Weltmaschine“. Da geht es hauptsächlich
                                                                                                                                                                                                        darum, in welcher Art und Weise sich Künstler­
                                                                                                                                                                                                        innen und Künstler (natur-)wissenschaftliche
                                                                                                                                                                                                        Erkenntnisse aneignen – und wie sie diese in ihrer
                                                                                                                                                                                                        Kunst anwenden.
                                                                                                                                                                                                           So wenig sich Johannes Kepler in seinem Vor-
                                                                                                                                                                                                        wärtsdrang von den Lehrmeinungen und Denkwei-
                                                                                                                                                                                                        sen seiner Zeit zurückhalten ließ, so faszinierend
                                                                                                                                                                                                        stellt sich nun der Gang durch das Getriebe der
                                                                                                                                                                                                        Ausstellung dar. Hattinger hat die „Weltmaschine“
                                                                                                                                                                                                        als einen vier Szenen durchlaufenden Parcours
                                                                                                                                                                                                                                                                spielen und Geschichten zum Thema. Ein Lebens-
                                                                                                                                                                                                                                                                abschnittswerk, aus dem sich auch die Ausstellung
                                                                                                                                                                                                                                                               „Weltmaschine“ speist.
                                                                                                                                                                                                                                                                   Der Parcours ist bei allem naturwissenschaft-
                                                                                                                                                                                                                                                                lichen Tiefgang immer auch unterhaltsam, ins-
                                                                                                                                                                                                                                                                pirierend sowieso. Im Windschatten der Kunst
                                                                                                                                                                                                                                                                scheut „Weltmaschine“ mitunter nicht vor spe-
                                                                                                                                                                                                                                                                kulativer Wissenschaft zurück, amüsiert mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                                bereits erwähnten Sigmar Polke, bietet H.G. Wells’
                                                                                                                                                                                                                                                               „Die Zeitmaschine“ sowohl in der Verfilmung von
                                                                                                                                                                                                                                                                George Pal als auch in Ann Lislegaards dreidimen­
                                                                                                                                                                                                                                                                sionaler Projektion eines computergenerierten,
                                                                                                                                                                                                                                                                über Morlocks und Elois sprechenden Fuchses
                                                                                                                                                                                                                                                                auf und lässt in der Szene „Welten in Welten in
                                                                                                                                                                                                                                                                Welten“ die Mikroskopisten Leeuwenhoek und
                                                                                                                                                                                                                                                                Swammerdam ihren Kampf ausfechten. Letzte-
                                                                                                                                                                                                                                                                res ist eine Episode aus dem Märchen „Meister
                                                                                                                                                                                                                                                                Floh” von E.T.A. Hoffmann, für die Ausstellung
                                                                                                                                                                                                                                                                gelesen vom Schauspieler Martin Brunnemann.
                                                                                                                                                                                                                                                                Hier bewegt sich die Schau im Nanobereich,
                                                                                                                                                                                                                                                                nimmt Bezug auf die Erfindung des Mikros-
                                                                                                                                                                                                                                                                kops vor 400 Jahren, stellt ein modernes Raster­
                                                                                                                                                                                                                                                                tunnelmikroskop aus – und zeigt zur Veranschau-
                                                                                                                                                                                                                                                                lichung der Dimension einen Film über „Nanocar“,
                                                                                                                                                                                                        angelegt, mäandernd zwischen dem unermesslich           ein aus Molekülen konstruiertes Gefährt mit vier
                                                                                                                                                                                                        Größten des Universums und den einzig mittels           Rädern, das die beiden Chemiker Bernard Feringa
                                                                                                                                                                                                        Rastertunnelmikroskop einsehbaren Winzigkei-            und Tibor Kudernac 2011 auf einer Strecke von
                                                                                                                                                                                                        ten des Nanobereichs, gesäumt von Beispielen            sechs Nanometern Länge ins Rennen schickten.
                                                                                                                                                                                                        aus Technikgeschichte und Natur­wissenschaft.              Ist man beim Mäandern nicht vom Pfad abge-
                                                                                                                                                                                                        In einer Gangart also, die dem wissenschaftli-          kommen, bleibt am Ende der Dialog mit der Natur,
                                                                                                                                                                                                        chen Schlingerkurs des vielseitig interessierten        aus dem Kepler immer wieder Anregungen und
                                                                                                                                                                                                        Forschers Kepler entspricht. Der widmete sich           Inspiration für seine Formeln und Erkenntnisse
                                                                                                                                                                                                        kraft seiner Vorstellung nicht allein der bahnbre-      gewann. Für ihn hing die Schöpfung als Ganzes
                                                                                                                                                                                                        chenden Berechnung des Umlaufs der Planeten             zusammen, bestand die Grundlage der Natur in
                                                                                                                                                                                                        um die Sonne, sondern zog wie die Bioniker der          mathematischen Beziehungen. Faszinierend, dass
                                                                                                                                                                                                        Gegenwart seine Lehren aus den kleinen Dingen           da einer, dessen Denken sich in elliptischen Bahnen
                                                                                                                                                                                                        der Natur. Über die „heilige Ekstase“ stolpert, wer     um Planeten drehte, sich auch mit der perfekten
                                                                                                                                                                                                        sich mit Kepler beschäftigt, weil nichts vor seiner     Form der Bienenwabe, dem „sechseckigen Schnee“,
                                                                                                                                                                                                        reichen Fantasie und Neugier sicher zu sein schien,     Granatapfelkernen und der Anordnung von Erb-
                                                                                                                                                                                                        oftmals im schnellen Wechsel, immer mit der nöti-       sen in der Schote befasste. Ihm ging es darum, aus
                                                                                                                                                                                                        gen Ausdauer.                                           der Natur zu lernen, aus Schneekristallen und
                                                                                                                                                                                                           Die vier Szenen des Ausstellungsparcours             Erbsenschoten auf die Stapelweise von Kanonen-
                                                                                                                                                                                                        nehmen all das auf. Sie heißen „Weltgeheimnis“,         kugeln zu schließen. Die künstlerischen Stationen
                                                                                                                                                                                                       „Wurmloch / Zeitmaschine“, „Welten in Welten in          dieser Szenen gehören mit zum Eindringlichsten
                        Foto: Bertrand Lamarche, LOBBY (Hypertore), 2010, Galerie Jérôme Poggi Paris. © André Morin

                                                                                                                                                                                                        Welten“ und „Dialog mit der Natur“. Das für die         der Ausstellung. Etwa die Futtersuche des geheim-
                                                                                                                                                                                                        Eingangsszene namengebende „Weltgeheimnis“              nisvollen Schleimpilzes Physarum polycephalum,
                                                                                                                                                                                                        befindet sich unter den ersten Stationen – ein als      der sich zielgerichtet durch ein Labyrinth auf ange-
                                                                                                                                                                                                        Hologramm ausgeführtes Weltmodell, das mittels          botene Nahrung zubewegt. Oder Dominque Kochs
                                                                                                                                                                                                        der fünf Platonischen Körper die sechs zu Keplers       laborartige Installation mit einer Quallenart, die
                                                                                                                                                                                                        Zeiten bekannten Planeten (Merkur, Venus, Erde,         das Potenzial zur Unsterblichkeit in sich trägt �
                                                                                                                                                                                                        Mars, Jupiter, Saturn) sowie deren Bahnen um
                                                                                                                                                                                                        die Sonne erklärt. Womit die historische Dimen-
                                                                                                                                                                                                        sion gut in Szene gesetzt ist. Dem mechanisti-         Kuratiert von
                                                                                                                                                                                                        schen Weltbild entspricht auch der „Rechnende
                                                                                                                                                                                                        Raum“, ein Installation des deutschen Künstlers
                                                                                                                                                                                                                                                               Goffried Hattinger
                                                                                                                                                                                                        Ralf Baecker als Allegorie der Gesetze des Welt-
                                                                                                                                                                                                        alls, angeregt durch den Computerpionier Kon-
                                                                                                                                                                                                        rad Zuse, der vorschlug, das Universum als einen
                                                                                                                                                                                                        gigantischen zellularen Automaten zu betrachten.
                                                                                                                                                                                                        Ironischer Natur ist hingegen der Kommentar von
                                                                                                                                                                                                        Sigmar Polke zum Thema. Sein „Apparat, mit dem
                                                                                                                                                                                                        eine Kartoffel eine andere umkreisen kann” rückt
                                                                                                                                                                                                        die Avanciertheit anderer Arbeiten wieder ins Lot,
                                                                                                                                                                                                        wenn etwa die Ausstellung in der Szene „Wurm-
                                                                                                                                                                                                        loch / Zeitmaschine“ in Galaxien vordringt, die nie
                                                                                                                                                                                                        ein Mensch zuvor gesehen hat. Per WARP-Antrieb,
                                                                                                                                                                                                        bekannt aus der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“.
                                                                                                                                                                                                        Der mexikanische Physiker Miguel Alcubierre griff
                                                                                                                                                                                                        1994 dieses fiktionale Triebwerk auf und prüfte
                                                                                                                                                                                                        dessen technische Realisierbarkeit. Ein Exkurs
                                                                                                                                                                                                        zu gekrümmter Raumzeit, negativer Energie bzw.
                                                                                                                                                                                                        dunkler Materie begann. 2008 wurde das Projekt
                                                                                                                                                                                                        mangels Erfolgsaussicht eingestellt. In der Ausstel-
                                                                                                                                                                                                        lung kann man dem nun nachspüren.
                                                                                                                                                                                                           Für die Szene „Wurmloch / Zeitmaschine“ gilt,
                                                                                                                                                                                                        was sich über die gesamte Ausstellung sagen lässt:
                                                                                                                                                                                                        Dem Kurator Hattinger gelang es, eine themati-
                                                                                                                                                                                                        sche Dichte zu erzeugen, die dem Universalismus
                                                                                                                                                                                                        Keplers absolut entspricht. Das ist auch durch die
                                                                                                                                                                                                        jahrelange, gründliche Vorarbeit des einstigen
                                                                                                                                                                                                        künstlerischen Leiters der Ars Electronica (1987
                                                                                                                                                                                                        bis 1991) und späteren Leiters des Festivals der
                                                                                                                                                                                                        Regionen (2011 bis 2017) erklärbar. Im Herbst

 OÖ KULT                                                                                                                                  HERBST/WINTER 21/22   KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                               5
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
� GERHARD
                                     Gratulation, Würdigung, Verbeugung? Diese        Marke sprechen. Es bräuchte dann einen wie        Ausstellung sein. Nein, die rund 70 anlässlich
                                     Differenzierung ist hinsichtlich der Ausstel-    ihn, der sich so einer Zuschreibung satirisch     seines 70. Geburtstages vom Karikaturisten
                                     lung zum 70. Geburtstag von Gerhard Haderer      annimmt, um sie zu entblöden.                     selbst ausgewählten Zeichnungen werden
                                     im Schlossmuseum genauso müßig wie die              Seit vier Jahrzehnten gehören Gerhard          in einem eigens geschaffenen Haderer-­
                                     Frage, welche der Bezeichnungen Karikaturist,    Haderers bunte Karikaturen, sein ganz             spezifischen Rahmen präsentiert. Weiße
                                     satirischer Zeichner, Cartoonist oder Künst-     eigener, sofort erkennbarer Stil für viele zur    Wände wird es dabei nicht geben. Die OÖ
                                     ler bei ihm am zutreffendsten ist. Der Name      medialen Alltagserfahrung. Seine gezeichne-       Landes-Kultur GmbH nutzt den anstehenden

  HADERER
                                    „Haderer“ ist bezeichnend genug. Nicht ein-       ten Kommentare helfen bei den Zumutungen          Umbau im Schlossmuseum für eine räumliche
                                     mal die Nennung des Vornamen ist zwingend        und Verdrehungen, zu denen besonders die          Zwischennutzung. Dem bunten Haderer-Kos-
                                     nötig. Kennt doch jede und jeder mindestens      Politik fähig ist, sie widmen sich aber genauso   mos soll entsprochen werden, mit vom Künst-
                                     einen Haderer. Also ein von Haderer gezeich-     anderen auffälligen Ausprägungen des              ler persönlich gestalteten Wänden sowie
                                     netes Bild. Und sei es der surfende, kiffende,   menschlichen Seins. So rückt er mit dem Stift     einem quietschroten Plastikboden. Weit
                                     kurzum unvermeidliche Jesus aus 2002.            wieder schräg, was Mächtige gerne begradigt       gefasst wird dabei der Bogen der ausgestell-
                                        In der Welt der Werbung, der er Mitte der     wissen möchten. Und fördert günstigenfalls        ten Karikaturen. Auch das 25 Jahre währende
                                     1980er-Jahre als erfolgreicher Grafiker ent-     die Selbsterkenntnis.                             Schaffen für das deutsche Magazin Stern
                                     floh, um „den Raubbau an seiner Seele zu            Insofern kann eine Jubiläums- und Best-of-     bildet eine Quelle der Auswahl. Jede:r kann
                                     beenden“, wie er dem Magazin Stern spä-          Ausstellung von (oder für) Gerhard Haderer        sich dann selbst überzeugen, ob ihr oder sein
                                     ter einmal wissen ließ, würde man von einer      an seinem Lebensort Linz nicht bloß eine          Haderer dabei ist �

SONDER­
AUSSTELLUNG
ZUM 70.
GEBURTSTAG                                                                                                                      � Schloss­museum Linz
                                                                                                                                10.11.21 – 27.02.22

OÖ KULT       HERBST/WINTER 21/22   KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                            7
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
GRETCHEN ANDREW
 MANIPULIERT SICH
 ZU ONLINE-RELEVANZ
                                                                                                                                                                                                                                                    �GOLDEN
 UND AUFMERKSAMKEIT
 IM NETZ.                                                                                                                                                                                                                                           SUNSHINE
FAKE NEWS

                                                                                                                                              Foto: Gretchen Andrew in ihrem Atelier, 2021 © Gretchen Andrew

           Die junge US-amerikanische Künstlerin Gretchen Andrew            In ihrer aktuellen Werkserie assoziiert Gretchen etwa zu
                                                                                                                                                                                                               Foto: Beyond Tianshan (Mountains of Sky),
                                                                                                                                                                                                                                                           DIE
                                                                                                                                                                                                                                                           PERFORMANCE-
           bezeichnet sich selbst als „Search Engine Artist“ und defi-      Themen rund um die Europäische Union. Dafür hat sie
           niert sich damit als Vertreterin einer Kunstrichtung, die auf    Suchmaschinen manipuliert: Die Suche nach „Map of the
           der Manipulation von Suchmaschinen, Suchergebnissen,             EU“ zeigt nun auch Gretchens rosawolkige Bildcollagen
           Algorithmen und künstlicher Intelligenz basiert. Gretchen        als Ergebnis – künstlerisch frei inklusive Großbritannien,

                                                                                                                                                                                                                                                           ­KUNST DES
           nutzt ihre Erfahrungen als Informatikerin bei Google mit         als hätte es den Brexit nie gegeben. Oder sie hinterfragt
           dem Ziel, Suchbegriffe zu aktuellen Themen künstlerisch          den geringen Anteil von 2 % weiblicher Künstlerinnen, die
                                                                                                                                                                                                               Photograph, 2002 天山外

           zu verarbeiten. Dem gegenüber stehen ihre eigentlichen           auf dem Kunstmarkt vertreten sind. Sucht man im Internet
           Kunstwerke, die sie traditionell auf Leinwand fertigt und die    nach „Contemporary Art Auction Record“ oder „NYTimes

                                                                                                                                                                                                                                                            HE YUNCHANG.
           sich mit einer feminin konnotierten Bildsprache der männ-        Art“, findet man ihre Bilder – die sie selbst auf deren Website
           lichen Dominanz im Bereich der Programmierung sowie in          „geschmuggelt“ hat.
           Politik und Wirtschaft widersetzen.                              Kuratiert von Inga Kleinknecht.

           � Francisco Carolinum
           Linz bis 27.02.22                                                                                                                                                                                                                                EINE HERAUS­FORDERUNG.
 OÖ KULT                                                                                                        HERBST/WINTER 21/22                                                                                                                        KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN   9
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
KURATIERT VON AI WEIWEI                                                                                                                                                                                                                        � Francisco Carolinum
                                                                                                                                                                                                                                               Linz bis 20.02.22

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Foto: Swimwear Competition Top 100, Photograph, 2011 泳装比赛前100名 前10名
Der Text zum Werk „One Rib“      Die darüber zu sehenden Paarporträts wol-
                                 len nach dem Lesen anders betrachtet wer-
                                                                                    Affekt geht, sondern um einen Akt, der die
                                                                                    Selbstkontrolle über den eigenen Körper
                                                                                                                                          Geboren 1967 in der Provinzhauptstadt Kun-
                                                                                                                                       ming, heute in Beijing lebend und arbeitend, ist
                                                                                                                                                                                          dessen Zeit als Maler, bescheinigte ihm in
                                                                                                                                                                                          einem Essay als solcher eine außergewöhn-
                                                                                                                                                                                                                                           drei enthielten sich. Alle 25 wurden gebeten,
                                                                                                                                                                                                                                           der Umsetzung des Vorschlags beizuwohnen.
aus 2008 auf der Website         den. Was vorher herkömmlich aussah, offen-         demonstriert. Hier handelt einer, der gar nicht    He Yunchang mittlerweile als führender Per-        liche Begabung sowohl in Technik als auch        In dem Fall dokumentieren nicht nur Videos
des chinesischen Künstlers       bart sich als physische Grenzüberschreitung.
                                 Von Anfang an eindringlich präsentiert sich
                                                                                    anders kann, als restriktive Bedingungen und
                                                                                    Zwänge einer Kontrollgesellschaft radikal in
                                                                                                                                       formancekünstler Chinas anzusehen. 2013
                                                                                                                                       vertrat er als einer von sieben Künstler:innen
                                                                                                                                                                                          Kraft – um über das spätere aktionistische
                                                                                                                                                                                          Schaffen zu schreiben, He Yunchangs Einsatz
                                                                                                                                                                                                                                           und Fotografien die Performance, sondern
                                                                                                                                                                                                                                           auch eine auffällige Narbe.
He Yunchang ist kurz und         hingegen das darunter abrufbare Video, und         Frage zu stellen, mit dem inhärenten Drang,        sein Land auf der Biennale in Venedig. Was         ginge weit über das hinaus, was wir norma-          Braucht es mehr an Einführung? Die
sachlich gehalten. Es sind nur   das im wortwörtlichen Sinne. In den ersten
                                 neun Minuten zeigt es die zu der Performance
                                                                                    dabei immer bis zum Äußersten zu gehen,
                                                                                    um so seine Beharrlichkeit und Willenskraft
                                                                                                                                       bemerkenswert war und ist, stellt sein Werk
                                                                                                                                      – siehe „One Rib“ – doch ein kritisches Ausein-
                                                                                                                                                                                          lerweise als Performance-Kunst bezeichnen.
                                                                                                                                                                                          Das zeigt sich in seinem der Schau den Titel
                                                                                                                                                                                                                                           braucht es. Weil noch wenig über den Kontext
                                                                                                                                                                                                                                           von He Yunchangs Kunst gesagt wurde. Auf
zwei Sätze. Aber die haben       gehörende Operation am Rippenbogen. Bil-           zu zeigen, weil die künstlerische Handlung         andersetzen mit den sozialen und politischen       gebenden Frühwerk „Golden Sunshine“. Dafür       die sozialen und politischen Realitäten Chi-
es in sich: „He Yunchang         der aus dem OP-Saal. In Großaufnahme. Mit
                                 Skalpell-Einsatz. Ohne Rücksicht auf sen-
                                                                                    das bedingt.
                                                                                       Damit ist der 54-Jährige nicht der Erste
                                                                                                                                       Realitäten der Volksrepublik dar.
                                                                                                                                          Die Ausstellung im Francisco Carolinum
                                                                                                                                                                                          schwebte der Künstler, gelb bemalt und an
                                                                                                                                                                                          einem Seil hängend, unter größten Anstren-
                                                                                                                                                                                                                                           nas wurde hingewiesen, ebenso auf die den
                                                                                                                                                                                                                                           Künstler herausfordernden Restriktionen und
ließ sich seine linke achte      sible Gemüter. Wobei das mit der Sensibilität      in einer Reihe internationaler Künstler und        ist seine erste umfassende Retrospektive im        gungen mehr als zwei Stunden vor einer           Zwänge. Was noch fehlt, sind die Wechsel-
Rippe chirurgisch entfernen      angesichts solcher Direktheit ohnehin relativ
                                 ist. Wer reagiert nicht sensibel auf Bilder, die
                                                                                    Künstlerinnen, die körperliche Konzepte ein-
                                                                                    setz(t)en, um ihre Beziehung zu gesellschaft-
                                                                                                                                       deutschen Sprachraum. Zu sehen ist eine
                                                                                                                                      Auswahl jener Performance-Arbeiten, die den
                                                                                                                                                                                          Gefängnismauer, nur um mittels eines Spie-
                                                                                                                                                                                          gels Sonnenlicht auf einen schattigen Teil der
                                                                                                                                                                                                                                           beziehung mit den religiösen und kulturellen
                                                                                                                                                                                                                                           Traditionen Chinas sowie die direkten Bezüge
und anschließend zu einer        körperlich verletzende Handlungen zeigen,          lichen Mustern und Machtverhältnissen aus-         Ruf des Künstlers Ende der 1990er begrün-          Wand zu lenken. Und auch auf die nicht minder    auf geschichtliche Ereignisse wie jenes am
Halskette verarbeiten.           mögen sie von dem dabei Verletzten auch
                                 gewollt sein? Verständnis verschafft da nur
                                                                                    zudrücken. In Österreich sind diesbezüglich
                                                                                    Günter Brus und der Wiener Aktionismus der
                                                                                                                                       deten und durch konsequente Fortführung
                                                                                                                                       zu einem weltweit wahrnehmbaren Raunen
                                                                                                                                                                                          zentrale Performance „One Meter of Demo-
                                                                                                                                                                                          cracy“ will hingewiesen werden. Darin eska-
                                                                                                                                                                                                                                           Tian’anmen-Platz am 4. Juni 1989. So bezieht
                                                                                                                                                                                                                                           He Yunchang seine außerordentliche geistige
Er machte Fotos mit seiner       der Hinweis, dass es sich bei all dem gegen-       späten 1960er-Jahre im Gedächtnis. Aber            werden ließen. Videos und Fotografien sind         liert He Yunchangs Hinterfragen des Funktio-     und körperliche Ausdauer, die er für seine
Mutter und Freundinnen,          teilig verhält, dass hier ein hochreflektierter
                                 Performancekünstler seinen eigenen Körper
                                                                                    He Yunchang ist in der Konsequenz seiner
                                                                                    physisch getriebenen Kunst im Moment
                                                                                                                                       die Mittel, mit denen He Yunchang über den
                                                                                                                                      Aktionszeitraum hinaus arbeitet.
                                                                                                                                                                                          nierens einer Demokratie erneut am OP-Tisch.
                                                                                                                                                                                          Der Künstler ließ 25 Personen anonym über
                                                                                                                                                                                                                                           Aktionen aufbringen muss, aus dem Zen-Bud-
                                                                                                                                                                                                                                           dhismus. „Da Körper aus Fleisch bestehen,
die die Halskette trugen.“       einsetzt, um für das Gefühl der persönlichen       alleine in der Welt. Er setzt an anderer Stelle       Kuratiert hat die Ausstellung der ihm künst-    den Vorschlag abstimmen, eine meterlange         können sie für den Geist geopfert werden“, ist
                                 und kreativen Freiheit zu plädieren. Und dass      fort, wo Brus und andere freie Radikale einst      lerisch und auch freundschaftlich verbundene       Öffnung in seinen Körper zu schneiden. Das       als Aussage von ihm zu lesen. Ein Satz, der
                                 es ihm dabei weniger bis gar nicht um den          aufgehört haben.                                  Ai Weiwei. Der kannte He Yunchang schon in          Ergebnis: Zwölf waren dafür, zehn dagegen,       über sein Gesamtwerk gesagt werden kann �

OÖ KULT                                                                                                  HERBST/WINTER 21/22          KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                             11
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
� OÖ AIR.GOV                                                                                                                      � LANDESHAUPTMANN
                                                                                                                                     THOMAS STELZER
EIN FENS-

                                                                                                                                 IM GESPRÄCH
TER ZUR
WELT

Künstlerische
Fortentwicklung, inspirie­
render Ortswechsel und
lebendiger Austausch als
Programm. Die ersten Artists-                                                                                                                                                             Ein intensiver, lebendiger und abwechslungs­
in-Residence des neuen                                                                                                                                                                    reicher Kultursommer 2021 hat gezeigt, was
Formats OÖ AIR.GOV haben                                                                                                                                                                  Kunst und Kultur für Oberösterreich bewirken.
ihre Reisen bereits angetreten.                                                                                                                                                           Im folgenden Gespräch nimmt Landeshauptmann
Therese Eisenmann, geboren 1953                                                                                                                                                           Mag. Thomas Stelzer zu aktuellen Themen des
in Gosau, hat es in ihrer bildnerischen                                                                                                                                                   Kulturlebens Stellung.
Auseinandersetzung mit der Landschaft
nach Island gezogen, schon zur Zeit in der
Kunstschule ihres Kunststudiums in Linz
und nun tatsächlich. Vier Monate lang        2022/23 etwa Aufenthalte in Belgrad, Rom,
lässt sie die extremen Gegebenheiten der     Budapest, Kiew und Warschau angeboten.
isländischen Natur auf sich wirken, um       Aber auch Residencies am Wifredo Lam
anschließend großformatige Stahlgravuren     Center in Havanna, in Jinja am Victoriasee
zu schaffen. Mit dem Schiff MS Fusion        in Uganda oder mit Schwerpunkt                                                                                                                                                neue Wege, Kunst und Kultur zu den Menschen zu
sind wiederum Kerstin Reyer vom Kollektiv    Druckgrafik in Leipzig sind möglich.                                                                   Herr Landeshauptmann: Wie sind die Pläne für                           bringen. Wenn ich zum Beispiel an den großen Erfolg
Raumarbeiterinnen und der Fotograf           Die Dauer der Residencies beträgt jeweils                                                              Kunst und Kultur?                                                      der „Dirndl“-Ausstellung in Bad Ischl denke, die ein
                                                                                                                                                         Wir werden weiterhin auf ein starkes, landesweit präsen-          sehr gutes Beispiel dafür ist, wie Tradition in neuen,
Dietmar Tollerian auf der Donau unterwegs.   drei Monate. Die OÖ Landes-Kultur GmbH                                                                      tes kulturelles und künstlerisches Angebot setzen und             innovativen Zusammenhängen präsentiert werden
                                                                                                                                                         es mit neuen, innovativen Leuchtturmprojekten voran-              kann. Oder die Flussperlmuschel-­Präsentation, die
Ihre Fahrt führt sie Richtung Osten, mit     bietet die Übernahme der Reise- und                                                                         treiben. Wichtig ist, dass Kunst und Kultur sichtbar und          durch das Mühlviertel wandert, und diesen besonde-
jedoch unterschiedlichen künstlerischen      Aufenthaltskosten sowie ein monatliches                                                                     wahrnehmbar sind und bleiben, sowohl regional, als auch           ren Schatz unserer Natur in den Fokus rückt. Das sind
                                                                                                                                                         international. Dazu brauchen wir die besten Köpfe                 nur zwei Beispiele. Insgesamt ist viel Bewegung ent-
Zielen. In Blogs auf der Website der OÖ      Grundgehalt von 1.500 Euro, vor allem                                                                                                                                         standen, die national und international den Fokus auf
Landes-Kultur GmbH berichten die drei        aber eine Ausstellung im Anschluss.                                                                    Corona beschäftigt uns ja leider noch immer.                           unser Land gelenkt hat.
Künstler:innen von ihren Erfahrungen.        Altersbegrenzungen oder Einschränkungen                                                                Wie kommt die OÖ Kultur durch diese Krise?
                                                                                                                                                         Wir tun sehr viel, um das künstlerische und kulturelle       Bad Ischl wird 2024 europäische Kulturhaupt-
     Bei diesen zwei Arbeitsreisen wird      nach Kunstformen gibt es keine. Wichtig                                                                     Leben in der Krise zu stärken, das wird auch so bleiben.     stadt – welche Auswirkungen hat dies auf das
es nicht bleiben. OÖ AIR.GOV wird            ist nur der bereits erwähnte Bezug zu                                                                       Dort, wo es notwendig ist, werden wir Hilfe leisten und      Kulturleben der kommenden Jahre?
                                                                                                                                                         uns darum bemühen, flexibel für Kunst und Kultur da zu          Oberösterreich bekennt sich voll und ganz zum Pro-
nun regelmäßig Künstler:innen mit            Oberösterreich.                                                                                             sein. Hier sind wir auch offen für neue Formate, wie es ja      jekt Europäische Kulturhauptstadt, es ist eines unse-
                                                                                                                                                         das Sonderförderprogramm EXTRA bewiesen hat. Zwölf              rer Leuchtturmprojekte der kommenden Jahre. Die
Oberösterreich-Bezug ein Fenster zur Welt         Bewerbungen für OÖ AIR.GOV und die
                                                                                              seinem OÖ AIR Trip auf der Donau

                                                                                                                                                         Projekte, die sich alle mit dem Thema „Neustart“ befas-         Europäische Kulturhauptstadt ist eine Chance, unser
öffnen. Und das mit Blick auf die Orte und   Saison 2022/23 sind noch bis 15. Jänner                                                                     sen, haben hier insgesamt 95.000 Euro erhalten. Sie alle        Land Europa weit in den Fokus zu rücken, und dabei die
                                                                                                                                                         greifen wichtige Themen der Zeit auf und setzen künst-          wichtige Rolle von Kunst und Kultur für die Regional-
Leistungen sperrangelweit. Für das neue      2022 möglich.                                                                                               lerische Akzente, die direkt in den Regionen wirksam            entwicklung auch international zum Thema zu machen.
                                                                                              Foto: Dietmar Tollerian bei

Programm kooperiert die OÖ Landes-                Weitere Informationen dazu finden                                                                      werden. Auch das ist Teil des kräftigen Kultur-Neustarts.       Wir haben 2024 aber auch ein zweites zentrales Thema,
                                                                                                                                                                                                                         das uns sehr beschäftigen wird: das Brucknerjahr. Beides,
Kultur GmbH mit dem Bundesministerium        sich auf https://www.ooelkg.at im Bereich                                                              Die OÖ Landes-Kultur GmbH besteht seit                               das Brucknerjahr und die Europäische Kulturhauptstadt,
für europäische und internationale           Wettbewerbe und Stipendien.                                                                            mittlerweile eineinhalb Jahren. Hat sich die                         werden Oberösterreich prägen, weil sie an Kernthemen
Angelegenheiten (BMEIA). Letzteres stellt         Im OÖ AIR Blog können sich Interes-                                                               Ausgliederung bewährt? Was hat sich aus                              unserer kulturpolitischen Arbeit heranführen: Inter-
                                                                                                                                                    Ihrer Sicht verändert?                                               nationalität, herausragende Qualität des künstlerischen
die Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten in        sierte über die Residency-Aufenthalte der                                                                     Wir haben erreicht, was wir initiieren wollten: Mehr          Schaffens, zudem ein vielfältiges kulturelles Leben, das
                                                                                                                                                           Flexibilität, mehr Aufmerksamkeit, neue Formate und           sowohl Tradition lebt, aber auch Innovation schafft �
einem österreichischen Kulturforum zur       Künstler:innen auf dem Laufenden halten:
Verfügung. So werden für die Saison          https://austausch.ooelkg.at/                                                                            Foto: Land OÖ / Mayerhofer

OÖ KULT                                                                 HERBST/WINTER 21/22                                        KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                         13
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
� NATASCHA WOLDRICH                                                                                                                                                                                      � KULTUR­

                                                                                                                                                                  SPRICH MIT MIR
   VERANSTALTUNGS-                                                                                                                                                                                          VERMITTLUNG
   TECHNIKERIN
                                                                                                                                                                                                            AUS DEM OFF

                                                                                                               Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Alexandra Bruckböck
PORTRÄT

           Früher Nachmittag im OÖ Kulturquartier. Natascha Woldrich, SEMINARE, PRÄSENTATIONEN, FESTE
           22, wirkt etwas in Eile. Das ist sie in ihrem Beruf sicherlich
                                                                   In einem kulturellen
           häufig, zurzeit jedoch besonders. Die Erklärung lässt nicht
           lange auf sich warten. Im Kalender der Veranstaltungs-
                                                                   Rahmen einen Empfang
           technikerin ballen sich nach fast zwei Jahren Pandemie nun
           vermehrt wieder die Termine. Bis Ende des Jahres sind die
           Räumlichkeiten im OÖ Kulturquartier und Schlossmuseum   zu geben, Produkte
           Linz nahezu ausgebucht. An beiden Orten erfasst Woldrich
           im Vorfeld interner wie externer Veranstaltungen, was eszu präsentieren oder
           dafür an Aufbauten und Technik braucht. Auch bei den
           Begehungen ist sie dabei. Und wenn bei Extraterminen zu einen Vortrag zu
           Ausstellungen und Festivals, bei den Fremdveranstaltungen
                                                                   halten, ist inspirierend
           von Firmen und Non-Profit-Organisationen alles wie verein-
           bart bereitgestellt wird, dann beweist das, dass Woldrich
                                                                   und bereichernd für
           ihren Job eben minutiös erledigt. Inklusive dem Erstellen von
           Beleuchtungsplänen, der obligatorischen Nachbearbeitung,
           Reparatur und Wartung des Equipments und einem Höchst-  Teilnehmer:innen und
           maß an Flexibilität. Die Bandbreite an Veranstaltungen ist
           groß. Sie reicht von Partys am OK Deck über Fachmessen  Veranstalter:innen                                                                                                                       Die Überraschung ist oftmals groß. Und das etliche Male im       so wie der Rest des Teams, absolut positiv zu den neuen
           im 432 Quadratmeter großen Ursulinensaal und Ehrungen                                                                                                                                            doppelten Sinne. Als Erstes sind viele Besucherinnen und         techno­logischen Möglichkeiten der Kulturvermittlung. Am
                                                                   gleicher­maßen.
           im ähnlich großen Festsaal des Schlosses bis hin zu Presse-                                                                                                                                      Besucher der mobilen Schauräume der OÖ Landes-Kultur             Bildschirm sehen sie den Ausstellungs­­­ort und mit wem sie
           konferenzen, Workshops oder Vorträgen.                                                                                                                                                           GmbH verblüfft darüber, plötzlich von einem auf einer Ple-       es zu tun haben. Ist der Überraschungs­moment einmal
              Gestern zum Beispiel, sagt Woldrich, hätte es einen  In 13 Räumen werden                                                                                                                      xiglasscheibe erscheinenden Menschen angesprochen zu             überwunden, entstehen schnell persönliche Gespräche,
           Firmenevent im Unten gegeben. Diese adaptierten Räum-                                                                                                                                            werden. Zweitens braucht es dann eine Weile, ehe klar wird:      dann nutzen die Besucherinnen und Besucher die Gele-
                                                                   jährlich ca. 1.500
           lichkeit kennt sie noch als Theaterkeller. Schließlich ist sie                                                                                                                                   Das ist nicht etwa ein vorproduziertes Video, sondern eine       genheit Fragen zu stellen und tragen ihrerseits mit ihrem
           seit bereits fünf Jahren im Kulturquartier tätig, hat ihren                                                                                                                                      echte zwischenmenschliche Interaktion. So war es bislang         regionalen Erfahrungsschatz zur Kommunikation bei.
                                                                   Veran­staltungen –
                                                                                                                                                                  Foto: Michael Maritsch

           Beruf ab 2016 hier erlernt. Seit Abschluss der dreieinhalb-                                                                                                                                      in Litzlberg, Hinterstoder und Mondsee – und zuletzt auch           Der Ansatz der OÖ Landes-Kultur GmbH, durch die mobi-
           jährigen Lehre arbeitet sie nun auf Teilzeitbasis bei der OÖ                                                                                                                                     in Kefermarkt, Aigen-Schlägl und Perg, den Stationen der         len Schauräume und mittels Hologramme in den Regionen
           Landes-Kultur GmbH. Obwohl es über 1.500 Veranstaltun-  von kleinen Workshops                                                                                                                    Wanderausstellung „Heimische Perlengeheimnisse“.                 präsent zu sein, kommt beim Publikum jedenfalls sehr gut
           gen zu betreuen gibt und die aktuelle Auslastung gutes Zeit-                                                                                                                                        Eva Wintersberger und Manuel Heinl gehören zu den             an. In Aigen-Schlägl war die Kulturvermittlung zuletzt an
           management von Natascha Woldrich verlangt, blitzen ihre bis zu Großevents –                                                                                                                      Kultur­vermittlern und -vermittlerinnen, die in mobilen Schau-   Wochentagen zwei Stunden sowie an Samstagen und
           Fähigkeiten noch anderswo auf. Auf Theaterbühnen. Dort                                                                                                                                           räumen vor Ort sind. Als digitales Hologramm ihrer selbst,       Sonntagen jeweils vier Stunden präsent. Aushänge werden
                                                                   professionell durch-
           sorgt sie als Lichttechnikerin für die passende Stimmung.                                                                                                                                        dreidimensional projiziert auf Plexiglas, während sie in Linz    auch an den weiteren Einsatzorten über die genauen Uhr-
           Das ergänzt sich sehr gut, sagt Woldrich. Alles nur eine                                                                                                                                         in der Welser Straße in einem Depot der OÖ Landes-­Kultur        zeiten informieren. Auf dass noch mehr Kulturinteressierte
           Frage der Organisation �                                ­geführt.                                                                                                                                GmbH vor Kamera und Bildschirm sitzen. Beide äußern sich,        gezielt den Dialog suchen �

 OÖ KULT                                                                                          HERBST/WINTER 21/22                                                                      KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                       15
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
SHORT                                                                 � Geta Brătescu | The Woman and the Bird
                                                                         bis 20.02.22
                                                                      � Francisco Carolinum Linz

                                                                      Mit der Ausstellung „Geta Brătescu – The Woman
                                                                      and the Bird“ gibt das Francisco Carolinum als
                                                                      erstes Museum in Österreich einen Einblick in das
                                                                      Werk der rumänischen Künstlerin. Geta Brătescu
                                                                      wurde 1926 in Ploiești in Rumänien geboren. In
                                                                      der Zeit der kommunistisch-stalinistischen Dik-
                                                                      tatur unter Nicolae Ceaușescu (1965 bis 1989)
                                                                      hat sie trotz staatlicher Repressionen eine beein-
                                                                      druckende spielerische Freiheit in ihrer Kunst
                                                                      entwickelt. Sie hat sowohl die Revolution gegen
                                                                      das Regime und die gewaltigen Veränderungen,
                                                                      welche die Einführung von Demokratie und freier
                                                                                                                            � WALTRAUD VIEHBÖCK
                                                                                                                                Faszination Metall
                                                                                                                                bis 27.02.22
                                                                                                                            � Schlossmuseum Linz

                                                                                                                            In einer großzügigen Schenkung erhielt
                                                                                                                                                                      � Anna Jermolaewa / Manfred Grübl
                                                                                                                                                                         Christmas Tree Film Set
                                                                                                                                                                         27.11.21 – 02.02.22
                                                                                                                                                                      � Schlossmuseum Linz

                                                                                                                            das Land Oberösterreich 26 Metallplas- Besucher:innen des Schlossmuseums erwartet
                                                                                                                            tiken der Künstlerin Waltrud Viehböck in der Vorweihnachtszeit ein fiktives Filmset im
                                                                                                                            (1937-2014), die mehrere Jahrzehnte lang Foyer: Ein Auto, am Rande der Straße geparkt, die
                                                                                                                            in Oberösterreich lebte und arbeitete und Fahrertür offen, der Fahrer hat das Auto offenbar
                                                                                                                            eine wesentliche Position in der jüngeren gerade für einen „Boxenstopp“ verlassen; aus
                                                                                                                            oberösterreichischen Kunstgeschichte dem Kofferraum des Autos ragt ein absurd riesiger
                                                                                                                            einnimmt. Aus diesem Anlass findet im Christbaum weit in den Raum.
                                                                                                                            Linzer Schlossmuseum eine Ausstellung        Dieses humorvoll-narrative Szenario steht
                                                                                                                            statt, die das plastische Werk der Künst- exemplarisch für die verschiedenen traditionellen
                                                                                                                            lerin vorstellt.                          Rituale und Aktivitäten rund um das Weihnachts-
                                                                                                                            Waltrud Viehböcks umfangreiches fest, die wir Jahr für Jahr ausführen, ohne uns je
                                                                                                                            Œuvre, vorrangig aus dem Werkstoff Gedanken über ihren Ursprung und ihre Bedeu-
                                                                      Markwirtschaft auf sozialer und politischer Ebene     Metall gefertigt, umfasst neben Schmuck tung zu machen.
                                                                      ausgelöst haben miterlebt, und bis zu ihrem Tod       und Plastik auch zahlreiche Skulptu-         Folgende rhetorische Frage stellen Anna
                                                                      2018 mit über 90 Jahren in ihrem Atelier in Buka-     ren für den öffentlichen Raum sowie Jermolaewa und Manfred Grübl zu ihrer Arbeit:
                                                                      rest künstlerisch verarbeitet.                        Gestaltungen für den Sakralraum. Der „Was kann man nach einer Zeit der Irrungen und
                                                                         Die Ausstellung im Francisco Carolinum prä-        Schwerpunkt der Ausstellung wird auf Wirrungen Besseres machen, als die Feiertagen
                                                                      sentiert Video- und Fotoinstallationen aus den        der Präsentation von Metallobjekten mit einem Lachen zu begehen?“
                                                                      1960er und 1970er Jahren, die ihre Rolle als Pio-     und Schmuck liegen. Im Außenraum des
                                                                      nierin der Konzeptkunst in Rumänien begründet         Schlossmuseums werden außerdem Bild: Anna Jermolaewa / Manfred Grübl,
                                                                      haben.                                                mehrere großformatige Plastiken der Christmas Tree Film Set, 2020
                                                                                                                            Künstlerin präsentiert.
                                                                      Bild: Geta Brătescu, Doamna Oliver în costum
                                                                      de călătorie - Lady Oliver in Traveling Costume, Bild: Waltrud Viehböck Kreisskulptur,
                                                                      1980, b/w photograph, Photo: by Mihai Brătescu, 1989, Edelstahl, 60 x 60 cm.
                                                                      Courtesy of The Estate of Geta Brătescu, Hau-    Foto: Viehböck
LIST                                                                  ser & Wirth, and Ivan Gallery, Bucharest

                                                                                                                                                                      � Weihnachtliches Grün
                                                                                                                                                                        27.11.21-02.02.22
                                                                                                                                                                      � Schlossmuseum Linz

                                                                                                                                                                      Ein Weihnachtsfest ohne Christbaum, Advent-
          � ANNA EHRENSTEIN | Tools for Conviviality                 � Gina Pane | Action Psyché                                                                  kranz oder Weihnachtsstern – für viele kaum
             bis 27.02.22                                                bis 20.02.22                                       � Young@Art                              denkbar. Doch woher kommen diese Bräuche,
          � Francisco Carolinum Linz                                  � Francisco Carolinum Linz                               10.12.21 – 01.01.22                    welche Geschichten und Symbole stecken dahin-
                                                                                                                            � OÖ KULTURQUARTIER                       ter und wieso sind manche Pflanzen überhaupt
          Anna Ehrensteins Tools for Conviviality (seit 2018)         Mit ihren aufsehenerregenden Aktionen, durch                                                    grün in der kalten Jahreszeit? Die Ausstellung
          ist eine multidisziplinäre Serie, die in Dakar, der         die sie ihren Körper an die Grenzen der Belast-       Nach dem Motto „Zeig uns dein Talent“ „Weihnachtliches Grün“ lädt die Besucher:innen
          Hauptstadt des Senegal, in Zusammenarbeit mit               barkeit brachte, war Gina Pane (1935-1990) eine       präsentieren die Gewinner:innen des dazu ein, die Geheimnisse hinter den grünen
          Saliou Ba, Donkafele (Mandé Mory Bah und Thibault           der radikalsten Performance-Künstlerinnen der         größten oberösterreichischen Kreativ- Begleitern in unserem Zuhause zu entdecken. In
          Houssou), Nyamwathi Gichau, Lydia Likibi und Awa            1970er-Jahre. Sie studierte Malerei an der École      wettbewerbs ihre Werke im Ursulinenhof einem kurzweiligen und interaktiven Rundgang
          Seck entstanden ist. Die Serie besteht aus einem            des Beaux-Arts in Paris. Unter dem Eindruck der       und gewähren einen spannenden Einblick fragen wir uns wieso gerade das Grün so faszinie-
          digitalen Video, Fotografien und Textilskulpturen           sozialen Umwälzungen und Studentenproteste            in die aktuellen Erfahrungs­welten junger rend ist und was wir so alles mit Grünem verbinden.
          und porträtiert die Bewegungen von Ehrenstein und           im Pariser Mai 1968 entwickelte sie in der rela-      Menschen.                                 Wir erfahren wie lange ein Christbaum wachsen
          ihrer Kollaborateur:innen in den urbanen Räumen von         tiv kurzen Zeitspanne zwischen 1970 und 1978             In Kooperation mit der Wochenzei- muss, um zu einem Festbaum zu werden und wie
          Dakar. Wie Ehrensteins Migrationserfahrung zwischen         ein performatives Œuvre, das vor allem durch          tung Tips ging Young@Art 2021 in eine sich die Bräuche rund um das weihnachtliche
          Deutschland und Albanien ist auch das Leben des             Selbstverletzung charakterisiert wird. Ihre Aktio-    neue Runde. Kinder und Jugendliche Grün seit der Antike - besonders aber seit dem 19.
          Teams von der Migration in den und aus dem Senegal          nen („actions“) richteten sich gegen eine, in ihren   im Alter von 8 bis 18 Jahren aus ganz Jahrhundert entwickelt haben.
          geprägt. Das Konzept ihrer Zusammenarbeit geht              Augen vernichtend desolate, politische Realität,      Ober­österreich wurden eingeladen, ihre
          auf das Buch Tools for Conviviality (1973, deutsch:         und versuchten eine, wie sie es nannte, „anästhe-     Werke einzureichen. 18 Preisträger:innen Foto: Michael Maritsch
          Selbstbegrenzung. Eine politische Kritik der Technik)       sierte Gesellschaft“ aufzurütteln.                    wurden von einer Jury aus der oberöster-
          des Sozialkritikers Ivan Illich zurück, passt aber dessen                                                         reichischen Kunst- und Kulturlandschaft
          Kritik an der westlichen Industrialisierung an die          Bild: Gina Pane, Action Psyché, 1973/74, A set        ermittelt und neben zahlreichen Preisen
          technokratischen und neokolonialen Bedingungen an,          of twenty-five colour photographs and two             mit einer eigenen Ausstellung im Ursuli-
          die die digitale Gegenwart prägen.                          preparatory, drawings, accompanied by a set of        nenhof geehrt.
                                                                      seventy-five colour slides in a leather box. Each
          Bild: Abdourrahmane & Franceline et Abdourrahmane           sheet: 48 x 57,5 cm © Copyright The Estate of
          aus dem Werkzyklus „Tools For Conviviality", Anna           the Artist. Courtesy of Richard Saltoun Gallery,
          Ehrenstein mit Awa Seck, Donkafele, Lydia Likibi,           London
          Saliou Ba, Nyamwathi Gichau © Courtesy the artist,
          Office Impart and KOW Berlin

OÖ KULT                                    HERBST/WINTER 21/22        KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN                                                                                                             17
HERBST/ WINTER 21/22 KUNST, KULTUR UND NATUR ZUM MITLEBEN - OÖ Kulturquartier
AUSSEN-                                   DIRNDL                                                                                                        CYBERARTS 2021                                                                                                    WIR DANKEN UNSEREN WIRTSCHAFTSPARTNER:INNEN:

     STELLE
     ENERGIE
     AG

                                                                                                        Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch
     Generaldirektor Steinecker (links) und
     Isolde Perndl (Kaufmännische Leiterin
     OÖ LKG) (Mitte) freuten sich über die     Kulturstadträtin Marija Gavric (Bad                                                                           Trotz Corona haben viele internationale Gäste den
     interessanten künstlerischen Arbeiten
     von Anton Kehrer, Fadi Dorninger          Ischl), Kulturwissenschaftlerin Thekla                                                                        Weg nach Linz zur Ars Electronica auf sich genom-
     und Raphaela Riepl. / Foto: Mathias       Weissengruber (OÖLKG), Landeshaupt-                                                                           men. Geschäftsführer Alfred Weidinger, Kulturstadt-
     Lauringer
                                               mann Thomas Stelzer, Geschäftsführer                                                                          rätin Doris Lang-Mayerhofer und Ars Electronica

                                                                                                                                                                                                                                                                   KULTUR
     Die erfolgreiche Koopera-                 OÖLKG Alfred Weidinger, Hubert von Goi-                                                                       Direktor Gerfried Stocker bedankten sich bei beim
     tion der OÖ Landes-Kultur                 sern und Bürgermeisterin Ines Schiller (Bad                                                                   Team und den beteiligten Künstler:innen für die
     GmbH mit der Energie AG                   Ischl) eröffneten gemeinsam mit zahlreichen                                                                   gelungene CyberArts Ausstellung �

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Entgeltliche Einschaltung
     wurde heuer mit der Aus-                  Gästen aus der Modeszene die erfolgrei-
     stellung Light Sources &                  chee Ausstellung „DIRNDL. Traditon goes
                                                                                                                                                             FLUSSPERL-

                                                                                                                                                                                                                                                                   B GEISTERT
     Scatterings fortgesetzt �                 Fashion“ im neu renovierten Marmorschlössl
                                               Bad Ischl. �
                                                                                                                                                             MUSCHL IN AIGEN
                                   FRANZ JOSEF
                                   ALTENBURG
                                                                                                                                                                                                                                                                          Kultur begeistert und bewegt unser Leben.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Als regionales Unternehmen fördern wir gerne
NOTIZEN

                                                                                                                                                                                                                                                                          die lebendige Kultur in unserem Land.
                                                                          Foto: Reinhard Hörmandinger

                                                                                                        Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Reinhard Hörmandinger

                                                                                                                                                                                                                                                                          Mehr auf www.energieag.at                           Wir denken an morgen

                                                                                                                                                             Anlässlich des Starts der Ausstellung „Heimische

                                                                                                                                                                                                                   Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH
                                                                                                                                                             Perlengeheimnisse“ wurden Projektpartner:innen
                                                                                                                                                             und Expert:innen von der kaufmännischen Leiterin
                                                                                                                                                             der OÖ Landes-Kultur GmbH, Isolde Perndl, und der
                                   Am 6. August 21 erhielt der Keramikkünstler Franz Josef                                                                   Kuratorin, Alexandra Aberham empfangen. Vor dem
                                   Altenburg in seinem Geburtsort Bad Ischl das Goldene                                                                      Stift Schlägl begrüßte Bürgermeisterin Elisabeth
                                   Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich                                                                    Höfler ihren Perger Kollegen, Anton Froschauer,
                                   von Landeshauptmann Thomas Stelzer. Leider verstarb                                                                       den Gastgeber des letzten Standortes, sowie Prior
                                   der Künstler nur wenige Tage nach der Verleihung �                                                                        Petrus Bayer und Elfriede Haindl von der Stifts­
                                                                                                                                                             brauerei Schlägl sehr herzlich. �

                                   PAROV STELAR                                                                                                              ERÖFFNUNG
                                                                                                                                                             PROOF OF ART
                                                                                                        Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Andreas Röbl

                                                                                                                                                                                                                                                                   KULTUR-
                                                                                                                                                                                                                   Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

                                                                                                                                                                                                                                                                   ERLEBNIS
                                   In seiner Heimatstadt Linz gab Parov Stelar erstmals einen
                                   Einblick in sein Schaffen als Bildender Künstler. Gemein-                                                                 Das Kuratorenteam Markus Reindl, Jesse Damiani
                                   sam mit seinen Eltern, seinem Sohn, vielen Freunden und                                                                   und Fabian Müller-Nittel freuten sich beim Pre-
                                   Bekannten sowie Kulturinteressierten wurde am 1. Juli 21                                                                  view zur Ausstellung „PROOF OF ART. Eine kurze
                                   gefeiert �                                                                                                                Geschichte der NFTs, von den Anfängen der digi-
                                                                                                                                                             talen Kunst bis zum Metaverse“ im Francisco
                                                                                                                                                             Carolinum besonders über den Besuch von
                                                                                                                                                                                                                                                                   Bewusst die kulturelle
                                                                                                                                                             Herbert Franke. Der Künstler generierte bereits
                                                                                                                                                             in den fünfziger Jahren mit Analogrechnern Bil-
                                                                                                                                                                                                                                                                   Vielfalt spüren
                                                                                                                                                             der und beschrieb damals schon die Vision der
                                                                                                                                                             Maschine als „Partner des Künstler“ �

 OÖ KULT                                                                                                                                                                              HERBST/WINTER 21/22                                                          raiffeisen-ooe.at/kultur
�DIE STANDORTE DER OÖ LANDES-KULTUR GMBH
                                                                                   RANCISCO
                                                                                  F
                                                                                  CAROLINUM LINZ
                                                                                  4020 Linz
                                                                                  Museumstraße 14

                                                                                Das Francisco Carolinum Linz ist das Haus
                                                                                für Foto- und Medienkunst des Landes Ober-
                                                                                österreich mit kontinuierlich wechselnden
                                                                                Ausstellungen. Ein großer Schwerpunkt wird
                                                                                dabei auf die feministische Kunst gesetzt.

 	SCHLOSSMUSEUM LINZ                  KUBIN-HAUS ZWICKLEDT                    ÖMERBAD & RÖMERPARK
                                                                                R
   4020 Linz                             4783 Wernstein am Inn                  SCHLÖGEN
   Schlossberg 1                         Zwickledt 7                            4083 St. Agatha
                                                                                Mitterberg 3
   Ö KULTURQUARTIER
  O                                    MÜHLVIERTLER
  4020 Linz                             SCHLOSSMUSEUM FREISTADT                  ÖMERBURGUS OBERRANNA
                                                                                R
  OK Platz 1                            4240 Freistadt                          4090 Engelhartszell
                                        Schloßhof 2                             Oberranna 5
   IOLOGIEZENTRUM LINZ
  B
  4040 Linz                             Ö SCHIFFFAHRTSMUSEUM GREIN
                                       O                                        STELZHAMER-GEDENKSTÄTTE
  Johann-Wilhelm-Klein-Str. 73         4360 Grein                                PRAMET
                                       Greinburg 1                               4925 Pramet
   NTON-BRUCKNER-MUSEUM
  A                                                                              Großpiesenham 26
  ANSFELDEN                             ARMORSCHLÖSSL BAD ISCHL
                                       M
  4052 Ansfelden                       4820 Bad Ischl                            NNS – RÖMISCHE KALKBRENNÖFEN
                                                                                E
  Augustinerstraße 3                   Jainzen 1                                4470 Enns
                                                                                Lorcher Straße 62
   UMERAUERHOF ST. FLORIAN
  S
  4490 St. Florian
  Samesleiten 15

� IMPRESSUM                           REDAKTION                                Coronabedingte Programmänderungen
                                       Sandra Biebl, Maria Falkinger,           finden Sie immer auf unserer Homepage
 HERAUSGEBER                           Andreas Kump                             www.ooekultur.at
 OÖ Landes-Kultur GmbH
 Museumstraße 14, 4020 Linz            LAYOUT
                                       Studio Yukiko
 FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH
 Geschäftsführer Alfred Weidinger      DRUCK
 Kaufmännische Leitung Isolde Perndl   Gutenberg- Werbering

                                       Besuchen Sie die OÖ Landes-Kultur GmbH
                                       auch online: www.ooekultur.at
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