Hersteller mit Profil - AGRARREIFEN - Eilbote-Online
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AGRARREIFEN Hersteller mit Profil Anforderungsprofile für Agropneus werden komplexer - Industrie und Handel müssen maßgeschneiderte Lösungen bieten - Professionelle Landwirte wollen professionelle Beratung - Rückgänge und Konsolidierungen auf dem Agrarreifenmarkt Der Strukturwandel in der Landwirtschaft schreitet weiter voran. Die Flächenausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe im früheren Bundesgebiet ist 2003 durchschnittlich auf immerhin 32 ha gestiegen. In den neuen Ländern verfügen die landwirtschaftlichen Unternehmen im Mittel über 199 ha LF. Betriebe mit geringerer Flächenausstattung wuchsen durch Flächenzupacht und-zukauf in andere Größenklassen hinein oder wurden eingestellt. So ist die so genannte Wachstumsschwelle im früheren Bundesgebiet langfristig gestiegen. Gegenüber dem Jahr 2001 hat die Zahl der Höfe in den Größenklassen über 75 ha zugenommen, während die Zahl der Betriebe in den Klassen unter 75 ha abgenommen hat. Dies deutet gegenüber früheren Jahren auf einen weiteren Anstieg der Wachstumsschwelle hin. Fazit: Immer weniger Betriebe bearbeiten immer größere Flächen. Wie hinlänglich bekannt ist, wachsen mit zunehmender Betriebsgröße auch die Anforderungen an Leistung, Zugkraft, Bodenschonung, Effizienz und Qualität der Landmaschinen. Dieser Trend spiegelt sich u.a. in den Traktoren- Neuzulassungen in Deutschland wider, die im abgelaufenen Jahr 2003 um immerhin 7,6 Prozent auf 23.712 Einheiten zurückgegangen sind. Zu erkennen ist aber auch, dass zwar weniger Maschinen zugelassen werden, sich das Leistungsspektrum aber immer weiter nach oben verschiebt. Dies hat für die Reifenhersteller zum Einen natürlich einen entsprechenden Rückgang der Lieferungen in die Erstausrüstung zur Konsequenz, zum Anderen führt der Trend zu leistungsstärkeren Maschinen dazu, dass sich die Entwicklung zu größeren Reifendimensionen und speziellen Varianten weiter fortsetzt. Analog wachsen die Anforderungsprofile an die Landwirtschaftsschaftsreifen von Seiten der Landwirte und Lohnunternehmen, die maßgeschneiderte Lösungen für ihre Maschinen verlangen, und damit natürlich der Beratungsbedarf. Markt für Landwirtschaftsreifen schrumpft Grundlage für das Geschäft mit der Nachrüstbereifung ist allerdings der Gesamtbestand an Traktoren und Erntemaschinen, der in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben ist, so dass auch das Potenzial im Ersatzgeschäft nach wie vor gegeben ist. Maßgebliche Größe im Segment der Agrarreifen ist die Entwicklung bei den Ackerschlepper-Treibradreifen. Branchenfachleuten zur Folge lag das deutsche Marktvolumen im vergangenen Kalenderjahr im Ersatzgeschäft bei rund 180.000 Treibrädern, von denen knapp 70 Prozent radialer Bauart waren. Im Jahr 2002 waren noch 210.000 Treibradreifen an den Endverbraucher verkauft worden. Zwar rechnen die Reifenspezialisten standardmäßig mit einem jährlichen Marktrückgang von fünf Prozent. Doch für den fast 15-prozentigen und damit außergewöhnlichen Rückgang machen die Branchenkenner die große Trockenheit im vergangenen Jahr, die die Nachfrage nach neuen Reifen bremste, sowie natürlich die Investitionszurückhaltung bei den Landwirten aufgrund der schlechten ökonomischen Rahmenbedingen verantwortlich. 2001 gingen etwa 220.000 AS-Treibradreifen in das deutsche Ersatzgeschäft, wohingegen es im Jahr 2000 noch 230.000 Einheiten waren. Zu den AS-Treibradreifen kamen im Durchschnitt der Jahre 2002/2003 etwa 90.000 Implementreifen und noch einmal ca. 90.000 AS-Frontreifen im deutschen Ersatzgeschäft hinzu. Wie reagieren die Hersteller auf die Zwänge des Marktes? Wie befriedigen sie die steigenden Erwartungen und Anforderungen der Endkunden? Dazu hat der eilbote führende Reifenhersteller in alphabetischer Reihenfolge ihrer Unternehmen befragt:
Exklusiv über Großhändler Für Danny Loevenstein, Marketing und Salesmanager Europe des israelischen Reifenherstellers Alliance, hat der deutsche Markt eine hohe Bedeutung: "Deutschland ist der qualitativ größte Markt für Landwirtschaftsreifen in Europa - obwohl Frankreich mengenmäßig etwas größer ist." Er freut sich aber über den weiten Bekanntheitsgrad der Marke Alliance im Markt, die eine jüngere Umfrage des Marktforschungsinstituts Produkt und Markt erst kürzlich bestätigt habe. "Bei Reifen für gezogene und angetriebene Landmaschinen sowie Kulturreifen gehören wir zu den Marktführern. Im Bereich der AS-Reifen decken wir das untere Mittelfeld mit einem Preisindex von 0,70 ab", beschreibt der Salesmanager das Alliance-Programm in Deutschland. Momentan sieht Loevenstein das Ersatzgeschäft in einer Stagnationsphase und prognostiziert zukünftig weitere Rückgänge in der Menge, "weil wir Jahr für Jahr mit einer Reduzierung der landwirtschaftlichen Betriebe rechnen müssen. Allerdings steigen die Anforderungen", da die zu bewirtschaftende Fläche konstant bleibe und der Bedarf an großen Reifen mit hoher Qualität wachse. Mit weiteren Konsolidierungen in der Industrie und im Handel sei also zu rechnen. Als zuverlässigen Partner an seiner Seite weiß der israelische Hersteller den Osnabrücker Großhändler Bohnenkamp, der die Reifen aus Israel exklusiv in Deutschland vertreibt. Loevenstein ist Oberzeugt: "Die Firma Bohnenkamp AG hat mit 11 Regionalleitern und 30 Mitarbeitern am Telefon wohl mit die versiertesten Fachberater am Markt." Überdies sei man mit diesem Exklusivpartner in der Lage, alle Produkte des Sortiments vom Reifen bis zum Komplettrad in kürzester Zeit zu liefern. Die steigenden Ansprüche der Endkunden machen ihm daher keine Angst: "Schließlich konnten wir unseren Kunden beispielsweise schon 1999 den ersten Flotation-Reifen in Radialbauweise anbieten".
Markt weiter im Umbruch Rainer Lüpkes, Verkaufsleiter Landwirtschaftsreifen Ersatzgeschäft Deutschland der Continental AG, Hannover, prognostiziert, dass sich die Stückzahl bei konstantem Umsatz wegen der zunehmenden Bedeutung immer größerer Reifen leicht verringern wird. Auch weitere Konsolidierungen auf Hersteller- und / oder Handelsseite schließt er nicht aus: "Der Markt befindet sich auf beiden Seiten im Umbruch." Große Stücke des deutschen AS-Reifenkuchens gehören der Continental AG. Lüpkes schätzt den Anteil auf dem deutschen Markt für AS- Treibradreifen in der Erstausrüstung auf etwa 15 Prozent und im Ersatzgeschäft Deutschland auf über 30 Prozent. Thorsten Bublitz, Leiter Marketing und Vertrieb Landwirtschaftsreifen im Unternehmen, ergänzt: " Als Nummer Zwei im Markt Deutschland arbeiten wir maßgeblich an neuen maßgeschneiderten Lösungen für die Landwirtschaft mit. Wir haben einen Teil der Verantwortung, diesen Markt progressiv mitzugestalten." Dazu gehören nach seinen Worten auch intensive Diskussionsrunden mit Lohnunternehmern, Landwirten, Verwaltern und Genossenschaften sowie natürlich den Landmaschinenherstellern. "Die Ergebnisse fließen dann direkt in unser Produktentwicklungsportfolio mit ein", so Bublitz. Führungsmarke im Konzern ist Continental, die im Premiunnsegment angesiedelt ist. "Dies ist auch die Marke, die wir in der Erstausrüstung vermarkten", ergänzt Bublitz und fährt fort: "Sämtliche neuen Technologien fließen zuerst in diese Marke ein." Das mittlere Segment (Qualitysegment) bediene die Marke Uniroyal und dem preisbewussten Käufer im Budgetsegment stehe die Marke Barum zur Verfügung. Natürlich erfordern unterschiedliche Marken in verschiedenen Segmenten auch diversifizierte Vertriebskonzepte. "Für Continental gilt höchste Beratungsintensität undqualität", betont Lüpkes. "Wir verkaufen an den Reifenfachhandel, den Großhandel sowie größere Landmaschinenhändler und beraten zudem auch Endverbraucher wie Landwirte und Lohnunternehmer." Uniroyal Agro wird in Deutschland exklusiv über die Firma Meyer- Lissendorf in Gönnersdorf vertrieben. Bei Barum arbeitet der Konzern mit mehreren Stützpunkthändlern wie z.B. der Tochtergesellschaft Vergölst zusammen. "Kompetente Unterstützung erfahren die Handelspartner zunächst einmal durch die Conti-Außendienstmitarbeiter, die als kompetente Partner im Markt gerne gesehen sind", erklärt Verkaufsleiter Lüpkes. Schließlich würden viele Entscheidungen direkt vor Ort getroffen. "Darüber hinaus unterstützen wir den Handel mit Schulungen auch für deren Kunden, technischen Beratungen, maßgeschneiderten Lösungen bei der Gestaltung von Tagen der offenen Tür oder Feldtagen und vielem mehr." Im Internet ist der Hersteller unter www.landwirtschaftsreifen.de vertreten. Dort kann jeder Interessierte den technischen Ratgeber downloaden. Diese Möglichkeit haben laut Bublitz im letzten Jahr mehr als 100.000 Kunden genutzt.
Reifen für jeden Job "Goodyear bedient sowohl bei Agro- als auch Baumaschinenreifen das Premiumsegment und ist im OE- und Ersatzgeschäft präsent", beschreibt Serge Daleiden, Leiter Verkauf & Marketing für Landwirtschaftsreifen bei Goodyear Dunlop Tires Germany, das Spektrum der Marke. Beim beratungsintensiven Agrarreifen setzt das Unternehmen auf spezialisierte Landwirtschaftsreifenhändler sowie die Landmaschinenhändler. Daleiden erklärt: "Damit sind wir auch zukünftig in der Lage, professionelle Endkunden mit maßgeschneiderten Lösungen bedienen zu können." Goodyear habe letztes Jahr sowohl die Verkaufsmannschaft verstärkt, als auch Organisationsveränderungen vorgenommen. OE- und Ersatzgeschäft wurden getrennt, um so strategisch als auch taktisch fokussiert auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Daleiden: "Obrigens ist für uns der Kundesprich Landwirt oder Lohnunternehmer-der Endverbraucher, den Handel hingegen bezeichnen wir als Partner." Auch im Produktbereich bietet Goodyear laut Daleiden maßgeschneiderte Lösungen an. So seien die Radialreifen in applikationsorientierte Segmente unterteilt, "welche, in einer sehr transparenten Art und Weise, dem Endverbraucher die optimale Lösung für das spezifische Einsatzgebiet bieten sollen. Goodyear Optitrac-der ." Im Gegensatz zum Wettbewerb biete Goodyear zudem Komplettradgeschäfte über den Fachhandel an. "Kornpletträder gewinnen an Bedeutung, da das Reifen-Rad- Paket als Ganzes betrachtet wird und nicht das Kerngeschäft der Landmaschinenhändler darstellt", betont Da leiden. Aktive Unterstützung erführen die Handelspartner nicht nur durch die täglichen Aktivitäten wie Verkauf und Beratung. Daleiden: "Wir nehmen mit unserem Präsentationsmobil an lokalen Veranstaltungen teil, bieten Schulungen (Technik, Verkaufsberatung etc.) an, organisieren Stammtischabende für Landwirte und Lohnunternehmer, engagieren uns bei Feldtagen wie z.B. bei Grasdorf-Wennekamp, stellen umfangreiches PoS-Material zur Verfügung usw." Gleichwohl bleibt einiges zu tun: "Unsere Marktanteile sind im AS-Radial-Bereich noch nicht da, wo wir sie gerne sehen würden. Im Diagonalund Implement-Segment liegen sie dagegen relativ hoch. Dies gilt besonders für kleine Baumaschinen", sagt Da leiden. Der Markt für Landwirtschaftsreifen wird aber auch in Daleidens Augen weiterhin spannenden Entwicklungen unterworfen sein: So blieben die Stückzahlen im Bereich AS-Radial konstant, steigerten sich aber wertmäßig, d.h. vom Standardreifen weg zum Niederquerschnittsreifen. AS-Diagonal werde sich nur im kleinen Baumaschinen-Segment behaupten können. "Auf lange Sicht sind die Tage im reinen Landwirtschaftsbereich für Diagonal-Reifen gezählt." Ebenfalls verringern werde sich die Anzahl freirollender Reifen, im Implement-Segment würden diagonale durch radiale Reifen abgelöst. Hier werde auch die Geschwindigkeit zunehmend eine Rolle spielen. "Nebenbei sei erwähnt, dass hier entscheidend sein wird, wer die Transportfrage für sich entscheidet. Der Lkw oder der schnelle Schlepper mit Anhänger?", ergänzt Daleiden. Weitere Konzentrationsprozesse auf dem Markt für Landwirtschaftsreifen schließt der Reifenexperte nicht aus: "So möchte sich der deutsche Reifenhersteller Continental offensichtlich von seiner Landwirtschaftssparte trennen." Auf Handelsseite habe die Schlepper-Offensive von Claas zu Unruhen bei Landmaschinenhändlern und Schlepperherstellern geführt und beim Reifenhandel habe die Fusion Grasdorf-Wennekamp Aufsehen erregt. "Diese Beispiele", so Daleiden, "weisen deutlich auf weitere potenzielle Veränderungen hin."
Fünf starke Marken am Markt Weitere Rückgänge auf dem Markt für Landwirtschaftsreifen erwartet auch Hayo Metz, Leiter Marketing Landwirtschaftsreifen Deutschland, Osterreich, Schweiz der Michelin Reifenwerke KGaA. Unter dem Einfluss reduzierter EU- Beihilfen, niedriger bzw. weiter sinkender Preise für landwirtschaftliche Produkte und den unsicheren politischen Rahmenbedingungen investieren die Landwirte weniger bzw. verschieben die Investitionen. Vor diesem Hintergrund schrumpfe der Markt für Landwirtschaftsreifen und Hersteller zögen sich zurück. Insbesondere kleinere Unternehmen könnten die kostenintensive Forschung kaum noch realisieren, befürchtet Metz. Aber auch auf Handelsseite erwartet der Michelin-Marketingleiter Rückgänge bei den Unternehmen. Grund dafür seien sicherlich auch die gestiegenen Ansprüche der Endkunden. Mit den fünf Marken Michelin, Kleber, Kormoran, Taurus und BF Goodrich bedient die Michelin-Gruppe den deutschen Markt für Agrarreifen. "Insgesamt halten die fünf Marken rund 50 Prozent des deutschen Gesamtmarktes AS- Treibradreifen", weiß Hayo Metz. Mit den fünf Marken deckt Michelin alle Produktlinien im Reifenmarkt ab. Die Marken Michelin und Kleber führen die Premium- bzw. High-Tech- Sparte an. Schwerpunkt der Marke Michelin sind vor allem große Traktoren und Erntemaschinen. Jüngstes Flaggschiff ist der Xeobib mit einer komplett neuen Reifentechnologie, der auf der Agritechnica 2003 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. "Bei Michelin findet der Kunde für jedes Reifensegment die jeweils komplette Palette. Seit der letzten Agritechnica bieten wir sogar für das radiale Anhängerreifen programm die vollständige Range an", so Metz. Anspruch des Konzerns sei es, permanent neue Dimensionen und Segmente bieten zu können. "Michelin ist ein Synomym für permanente Innovation." Kleber, das volumenstärkste Fabrikat des Quintetts, ist die Marke für den Mittelstandsbetrieb und hat ihren Schwerpunkt bei Traktoren bis 180 PS Leistung. Taurus und BF Goodrich, wobei letztere Marke erst vor knapp drei Jahren auf dem europäischen Markt für Landwirtschaftsreifen eingeführt wurde, bedienen das mittlere Preissegment. "Beide Brands gewährleisten den Endkunden für dieses Preissegment eine gute Qualität", versichert Metz. Die Marke Kormoran deckt erfolgreich das Low-Budget- Segment und damit die preisaggressive Schiene ab. Diese Reifen werden exklusiv über den Großhändler Bohnenkamp vermarktet. Bei den vier anderen Konzernmarken setzt Michelin auf eine atomisierte Distribution. Die Vermarktung läuft über Grossisten, den Reifenfachhandel und den Landmaschinenhandel. "Die ausgesuchten Handelsbetriebe sind flächendeckend in Deutschland aktiv", erklärt Metz und legt großen Wert auf professionell arbeitende Betriebe: "Nur wer die Kunden professionell berät, der macht das Geschäft." Aktive und umfangreiche Unterstützung erhalten die Handelspartner von den 16 Außendienstmitarbeitern des Reifenkonzerns und einem Call-Center Landwirtschaft mit speziell geschultem Personal.Neu ist aber auch das "Partnerschaftsmodell mit Aktivvermarktung". Dies beinhaltete die aktive Unterstützung der Handelspartner in der kompletten Spannbreite von der technischen Beratung über die Werbung bis hin zum Verkauf.
Spezialist für "grüne Reifen" Trelleborg Wheel Systems (TWS) vereinigt als reiner Spezialist für Agrar-, Forst- und Industriereifen die Marken Pirelli und Trelleborg unter einem Dach. Der LW-Radialreifenhersteller Pirelli gehört zu den führenden Anbietern bei der Erstausrüstung. Als Premiummarke im Radialreifenbereich für leistungsstarke Traktoren sieht Rolf Christmann, Geschäftsführer der Trelleborg Wheel Systems GmbH & Co. KG in Erbach, Pirelli auch bei zurückgehenden Geschäften der Erstausrüstungskunden gut aufgestellt Gleiches gelte für Trelleborg im Bereich Diagonalreifen für Erntemaschinen, Transportfahrzeuge usw. "Als jüngste Neuheit zeugen die Implement-Radialreifen von der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Marke Trelleborg." Im Vertrieb setzt TWS auf ein starkes Konzept. "Wir haben Deutschland in sechs Bezirke aufgeteilt, hinzu kommt jeweils im Norden und im Süden ein mobiler technischer Kundendienst mit Servicewagen. "Unsere Handelpartner Bohnenkamp und Grasdorf-Wennekamp sind starke Grossisten", so Christmann. Überdies arbeiten wir mit Schwerpunkthändlern und Händlern, die von der Industrie direkt bedient werden wollen, zusammen. Geplant sei, so Christmann weiter, zukünftig die "Opinion- Leaders" in der Landwirtschaft wie z.B. Lohnunternehmen und Großbetriebe in Form von Beratung bei regelmäßigen Besuchen zu unterstützen. Überdies sollen Neustrukturierungen im Vertrieb die Servicequalität weiter verbessern und für die Händler eine noch stärkere und bessere Beratung ermöglichen. Geplant seien u.a. Schulungen vor Ort für Endverbraucher (Promotion). Christmann: "Häufig ist im Reifenfachhandel eine spezifische Beratungskompentenz für LW-Reifen nicht gegeben." Dennoch nehme der Beratungsbedarf der Lohnunternehmer und Landwirte weiter zu. So berichteten Landmaschinen-Händler häufiger, "dass beim Traktorenverkauf fast mehr über die Reifen als über die Maschine geredet wird", erzählt Christmann. Geplant ist auch eine Marketingaktion, bei der Lohnunternehmer ihre Einsätze mit hochwertigen Reifen schildern und von ihren positiven Erfahrungen berichten. Erstrebenswert wäre für Christmann nämlich ein höheres Qualitätsbewusstsein, wenn es um das Thema Reifen geht-beim Kunden, aber auch beim Handel. "Ich wünsche mir größeres Verständnis der Händler zur Vermarktung von Premiumreifen". Davon würden sowohl Händler als auch Kunden profitieren. "Schließlich bringt der Einsatz von High-Tech-Reifen weniger Reklamationen mit sich und führt zu zufriedeneren Kunden", ist Christmann Oberzeugt.
Flexibel durch schlanke Strukturen Steffen Sowa, Verkaufsleiter Landwirtschafts- und Industriereifen der Vredestein GmbH Deutschland, glaubt, "der Handel wird stärker denn je an seiner Leistungsfähigkeit gemessen, qualitativ hochwertige Produkte zum fairen Preis anzubieten." Der Wandel in der Landwirtschaft werde weiter voran schreiten. Die Profi- Landwirte seien informierter als in der Vergangenheit und entscheiden beim Kauf nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Vor allem Lohnunternehmer seien sehr kritische Kunden, was die Reifenwahl betreffe. "Der Händler, der in der Lage ist, diese Punkte umzusetzen, wird auch auf Dauer am Markt bestehen. Händler, die diese Entwicklung vernachlässigen, oder nicht bereit waren, dies zu erkennen, sind bereits nicht mehr am Markt vorhanden", sagt Sowa. Hauptsitz des Vredestein-Konzerns ist die Europazentrale im niederländischen Enschede. Pkw-Reifen und Reifen für Lkw bis 7,5 t (LLkw- Reifen) machen ca. 70 Prozent des Gesamtumsatzes der Vredestein Banden (Reifen) aus. Der Agrarbereich habe zur Zeit ca. 20 Prozent Anteil. "Beide Bereiche wachsen kontinuierlich", berichtet Sowa. "Vredestein liegt an führender Stelle in der Erstausrüstung von gezogenen landwirtschaftlichen Anhängern und Maschinen in Deutschland", ergänzt er. "Wir liefern in Deutschland seit Jahren an viele namhafte Hersteller Kompletträder für gezogene landwirtschaftliche Maschinen und Anhänger. Wenn Sie sich das aktuelle Liefersortiment vom Ladewagen, Kippern, Ballenpressen oder Güllefässern ansehen, werden Sie feststellen, dass Vredestein I nn plementreifen zahlreich vertreten sind", sagt der Verkaufsleiter. Auch im Ersatzmarkt nehme die Vermarktung über die Handelspartner weiter zu. Beim Absatz von Schlepperreifen überwiege der Anteil im Ersatzmarkt. Mit den neuen Produkten im Agrarreifen-Sektor sei Vredestein gut vertreten. "Wir haben uns inzwischen mit unserem Traxion+ einen guten Ruf aufgebaut. Sicherlich hat das auch damit zu tun, dass wir Reifenprofile nicht einfach kopieren, sondern selbst entwickeln und uns somit vom Wettbewerb unterscheiden." Vredestein-Reifen werden nicht direkt an den Endkunden geliefert, sondern über ein Netzwerk von Fachhändlern vertrieben. "Wir liefern an den Reifenfach- und Landmaschinenhandel wie u.a. Baywa oder andere Genossenschaften mit zahlreichen Filialen und Niederlassungen. Vredestein Landwirtschaftsreifen sind also sehr flächendeckend beim Reifenfach- oder Landmaschinenhandel zu beziehen." Der Kundendienst werde ebenfalls über die Vertriebspartner und über die Verkaufsniederlassung in Vallendar (bei Koblenz) für Deutschland organisiert. Neben dem Produkt werde die Gesamtlösung immer mehr im Vordergrund stehen. "Das Produkt bzw. die Idee ist wichtig, wird jedoch zunehmend von den begleitenden Prozessen, wie Kundendienst, Lieferservice und natürlich von der Wirtschaftlichkeit beim täglichen Einsatz sowie über den gesamten Nutzungszeitraum geprägt. Auch Sowa glaubt, dass die Konzentration auf dem Markt für Agrarreifen weiter zunehmen wird. Vredestein als mittlerer Reifenhersteller werde so lange eigenständig bleiben, solange positive Unternehmenszahlen - "wie bereits in 2003" - erreicht würden und dicht an den Markterfordernissen agiert werde. "Für uns ist die Agrarsparte kein Nebengeschäft." Der Reifenfabrikant sei in der Lage, auch relativ geringe Stückzahlen für spezielle Anwendungen in der Landwirtschaft in kurzer Zeit zu entwickeln und zur Markteinführung zu bringen. Dies gelänge nur mit einem schlagkräftigen Team, das sehr praxisnah arbeite und "immer am Ball ist". "Kurze Entscheidungswege garantieren schnelle, effiziente Umsetzung der Aufgabenstellung", betont Steffen Sowa. Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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