Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung

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Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Starkregen
 Entstehung, Schadenerfahrung und
 Risikobewertung

https://www.gdv.de/resource/blob/32268/b2f5ba856f78175f9b5e2a307fd514d7/h https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/unwetter-in-sueddeutschland-tote-
ochwasser--luftaufnahme-ii-download-data.jpg bei-schweren-gewittern-und-fluten/13658690.html

Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Repräsentative Umfragen zeigen, dass das Naturgefahrenrisiko in
Deutschland von Hausbesitzern massiv unterschätzt wird.
 Umfragen der Forsa und GfK haben ergeben, dass
  63 % der Befragten glauben, dass ihr Haus nicht gegen Elementargefahren
 versicherbar ist.
  90 % der Befragten schätzen die Gefahr als gering ein.
  51 % haben keine Elementarversicherung abgeschlossen, weil sie sie für zu
 teuer halten.
  93 % der Befragten glauben gegen Naturgefahren aller Art versichert zu sein.
 Aufklärung der Bevölkerung und nachgelagerte Risikoanalyse und –vorsorge
 durch bauliche Veränderungen und/oder eine Elementarschadenversicherung
 zum Schutz des Eigentums ist essentiell.

2 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Zu meiner Person

 ■ 1999 – 2005: Studium der Meteorologie in Hamburg
 ■ 2005 – 2008: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am KIT
 ■ seit 2009: Mitarbeiter im Aktuariat Komposit bei der
 Westfälischen Provinzial mit Tätigkeit für alle
 Standorte im PNW-Konzern
  Arbeitsschwerpunkte:
  Tarifkalkulation in den Sach-Sparten sowie mathematische
 Begleitung von internen Projekten
  Mitarbeit in Arbeitsgruppen des GDV zu den Themen Klimafolge-
 und Elementarschäden
  Geo-Analysen, vor allem Naturgefahrenmodellierung und GIS-
 Auswertungen für unterschiedlichste Unternehmensbereiche

3 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Der Provinzial NordWest-Konzern gehört zur Gruppe der elf
öffentlichen Versicherungen.

 Der PNW-Konzern in Zahlen
 2015 2016
 Mitarbeiter 3.165 3.156
 gebuchte Beiträge1) 4.122 3.855
 Marktanteile2 WPV 28 %
 PNB 33 %
 HFK 65 %
1) in Mio. € 2) in der Wohngebäudeversicherung (im jeweiligen Geschäftsgebiet)

4 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

5 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

6 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Laborversuche zeigen, dass Tropfenbildung in absolut sauberer
Luft erst bei einer relativen Feuchte von 800 % stattfindet.
 In der Atmosphäre findet Kondensation im Allgemeinen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von
 100 % aufgrund von Kondensationskeimen und somit durch heterogene Nukleation statt.
 Vorbemerkung: Die Fallgeschwindigkeit der Tropfen kann nach Atlas (1973) durch = 965 −
 1030 −6 bestimmt werden.
 große Tropfen fallen schneller als kleine Tropfen
 Beim Tropfenwachstum muss zwischen warmen Wolken und Mischwolken unterschieden werden.
 Warme Wolken: Nach der Bildung des Tropfens wächst dieser durch Wasserdampfdiffusion
 oder (vor allem) durch Kollision und Koaleszenz (Koagulation) an. Die Effektivität der Koagulation
 ist stark von den Radien der beteiligten Tropfen abhängig.
 Mischwolken: In Mischwolken kommen je nach Höhe und Temperatur sowohl unterkühlte
 Wassertröpfchen als auch Eiskristalle vor. Da der Sättigungsdampfdruck über Eis gegenüber
 Wasser geringer ist, ist die Wolkenluft über den Wassertröpfchen ungesättigt und die unter-
 kühlten Wassertröpchen verdunsten. Der entstandene Wasserdampf lagert sich durch
 Resublimation an die Eiskristalle an.
Stichworte zum Nachschlagen: Kelvin-Formel, Raoult-Effekt, Ficksches Gesetz, Bergeron-Findeisen-Prozess

7 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Die Ausdehnung, die Intensität und die Lebensdauer von Nieder-
schlagsereignissen wird vor allem durch Hebung gesteuert.
1. Stratiforme Niederschläge
 sind ausgedehnte
 Niederschlagssysteme, die vor
 allem durch orographische
 Hebung sowie durch
 großräumige horizontale
 Konvergenz entstehen.
2. Konvektive Niederschläge
 sind lokaler, schauerartiger
 Niederschläge, verbunden mit
 Konvektion im Cumulus-Scale
 und labiler Luftschichtung. Stratiformer Niederschlag Konvektiver Niederschlag

Quelle: Uni Bonn

8 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Die Zutaten für starke Gewitter – vor allem labile Schichtung und
Feuchtigkeit – sind vor allem in den Sommermonaten gegeben.
 Zu den beiden Zutaten kommt noch die Hebung, die 70%

 durch verschiedene Prozesse ausgelöst werden kann:
 60%
  Hitze (Wärmegewitter)
 50%
  Konvergenz
  Hebung durch Frontdurchzug 40%

 30%

 20%

 10%

 0%
 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
 Anzahl Aufwand

9 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen Entstehung, Schadenerfahrung und Risikobewertung
Starkregenereignisse treten immer in Zusammenhang mit
Gewittern in labil geschichteter Atmosphäre auf.
 Ein Maß für die Labilität ist die CAPE (Convective
 Available Potential Energy). Die CAPE
  ist ein Maß dafür, wie stark ein Luftpaket angehoben
 werden kann.
  ist umso größer, je wärmer das Luftpaket im
 Vergleich zur Umgebungstemperatur ist.

10 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregenereignisse treten immer in Zusammenhang mit
Gewittern in labil geschichteter Atmosphäre auf.
 Ein Maß für die Labilität ist die CAPE (Convective
 Available Potential Energy). Die CAPE
  ist ein Maß dafür, wie stark ein Luftpaket angehoben
 werden kann.
  ist umso größer, je wärmer das Luftpaket im
 Vergleich zur Umgebungstemperatur ist.
 CAPE (in J/kg) Labilität
 0 bis 500 schwach
 500 bis 1000 mäßig
 1000 bis 2000 stark
 2000 bis 3000 sehr stark
 3000 + extrem
Quelle: http://narrotibi.com/wie-entsteht-hagel/

11 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Zutaten für starke Gewitter – vor allem labile Schichtung und
Feuchtigkeit – sind vor allem in den Sommermonaten gegeben.
 Zu den beiden Zutaten kommt noch die Hebung, die
 durch verschiedene Prozesse ausgelöst werden kann:
  Hitze (Wärmegewitter)
  Konvergenz
  Hebung durch Frontdurchzug
 Die Lebensdauer des Gewitters wird durch die
 Windscherung aufgrund der Trennung von Aufwind-
 und Abwindbereichen erhöht.
 Für die Bildung von Gewittern müssen alle Zutaten (an
 einem Ort) erfüllt sein.
 Vorgesagt werden kann (theoretisch) lediglich, an
 welchen Orten sich die Zutaten am besten überlappen
 und ein hohes Gewitterpotential gegeben ist.

12 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Gewitterzellen sind (noch) nicht in Reanalysedaten und
numerischen Modellen aufgelöst.
 Anzahl der Zeit-
 schritte mit einer
 CAPE > 1000 J/kg
 in zwei Reanalyse-
 datensätzen.

Quelle: ESSL (European Severe Storms Labatory)

13 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Dichte an Regenmessern ist für eine Erfassung von
konvektiven Niederschlagsereignissen zu gering.

14 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Konvektive Niederschlagssysteme können erst durch Radardaten
erfasst und in ihrer Intensität beschrieben werden.

15 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Mit dem Radar können auch konvektive Niederschlagssysteme
erfasst und die Niederschlagssumme abgeschätzt werden.

 2

 1

 ℎ2
 ℎ1 2
 1

16 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

17 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Gegen Naturgefahren versichert man sich über die Wohngebäude-
bzw. Hausratversicherung.

 Rückstau Schneedruck Lawinen
 Leitungswasser Sturm
 Vulkan-
 Hochwasser Erdsenkung
 ausbruch
 Feuer Hagel
 Starkregen Erdrutsch Erdbeben

 Einbruchdiebstahl
 (nur Hausrat) Sturm/Hagel Elementarschaden
 Gebäudeversicherung separat abzuschließender Baustein
 ca. 93 % Abdeckung ca. 40 % Abdeckung

18 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche intensiv mit der
Naturgefahrenmodellierung?
 Elementarschäden  32 % des Schaden-
 Sturm und aufwands in der
 Hagel (Winter)
 4% Wohngebäude-
 15% versicherung resultieren
 aus Naturgefahren.

 13%

 68%
Sturm und Hagel
 (Sommer)
 Feuer, Leitungs-
 wasser
 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember
 2018
19
Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche intensiv mit der
Naturgefahrenmodellierung?
  32 % des Schaden-
 250 aufwands in der
 Schadenaufwand (in Mio. €)

 Wohngebäude-
 200
 versicherung resultieren
 150 aus Naturgefahren.

 100  Der jährliche Schaden-
 aufwand ist sehr volatil.
 50

 0
 86

 89

 92

 95

 98

 01

 04

 07

 10
 19

 19

 19

 19

 19

 20

 20

 20

 20

 VGV-Sturm VGV-Feuer

 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018

20
Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche intensiv mit der
Naturgefahrenmodellierung?
 Schaden- EW WKP200  32 % des Schaden-
 aufwand für aufwands in der
 Feuer 16 % 7% Wohngebäude-
 versicherung resultieren
 aus Naturgefahren.
 Leitungs- 50 % 16 %
 wasser  Der jährliche Schaden-
 aufwand ist sehr volatil.
 Sturm/Hagel 30 % 67 %
  Naturereignisse sind
 Kumulereignisse und
 Elementar 4% 10 % daher in extremen Fällen
 sehr kostenintensiv.

 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018

21
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

22 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Fünf der acht kostenintensivsten Elementarereignisse seit 2002
resultierten aus Starkregenereignissen.
 Jahr Name originaler Schäden Ø-Schaden größter
 Aufwand (in (in Tsd.) (VGV) Einzelschaden
 Mio. €)
 2002 August-Hochwasser 1.800 107 13.500 € 400.000 €
 2013 Juni-Hochwasser 1.650 120 19.500 € 513.000 €
 2016 Elvira 530 26 10.000 € 600.000 €
 2010 Viola 260 13 13.800 € 251.000 €
 2014 Quintia 240 32 8.000 € 468.000 €
 2016 Friederike, Gisela 205 22 9.900 € 703.000 €
 2013 Norbert 145 27 5.400 € 169.000 €
 2016 Marine, Neele 115 19 6.600 € 304.000 €
Quelle: GDV Starkregen

23 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Kunden versichern sich entsprechend ihrer Einschätzung nur
gegen unmittelbare Bedrohungen.

 Anbündelungsquote Elementar
24 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Ereignisse 2013 in Deutschland verursachten die weltweit
teuersten Schäden durch Naturkatastrophen.
Naturkatastrophen kosteten die deutschen Niederschlagsdauer vom 30.Mai – 03. Juni 2013

Versicherer 2013 7 Mrd. Euro (davon 5,5
Mrd. in der Sachversicherung) 1).
Überschwemmung: Hochwasser an Donau
und Elbe im Mai/Juni
-Deutschland: 1,8 Mrd. Euro Aufwand1)
-volkswirtschaftl. Schaden: 12 Mrd. Euro2)

25 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 1) Quelle: GDV 2) Quelle: MunichRe
Die Ereignisse 2013 in Deutschland verursachten die weltweit
teuersten Schäden durch Naturkatastrophen.
Naturkatastrophen kosteten die deutschen Niederschlag und Hagelgrößen während „Andreas“

Versicherer 2013 7 Mrd. Euro (davon 5,5
Mrd. in der Sachversicherung) 1).
Überschwemmung: Hochwasser an Donau
und Elbe im Mai/Juni
Starkregen und Hagel: Tiefdruckgebiete
„Manni“ und „Andreas“
-Deutschland: 3,1 Mrd. Euro Aufwand1)
-PNW: 90 Mio. Euro Aufwand

26 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 1) Quelle: GDV 2) Quelle: MunichRe
Die Ereignisse 2013 in Deutschland verursachten die weltweit
teuersten Schäden durch Naturkatastrophen.
Naturkatastrophen kosteten die deutschen Maximalböenfeld von „Christian“ (27. – 29. 10. 2013

Versicherer 2013 7 Mrd. Euro (davon 5,5
Mrd. in der Sachversicherung) 1).
Überschwemmung: Hochwasser an Donau
und Elbe im Mai/Juni
Starkregen und Hagel: Tiefdruckgebiete
„Manni“ und „Andreas“
Sturm: Orkantiefs „Christian“ und „Xaver“
-Deutschland: 0,4 – 0,6 Mrd. Euro Aufwand1)
-PNW: 125 Mio. Euro Aufwand

27 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 1) Quelle: GDV 2) Quelle: MunichRe
Das Jahr 2014 war relativ ruhig – die Provinzial wurde allerdings
durch zwei Einzelereignisse stark getroffen.
Pfingstunwetter „Ela“: Windgeschwindig- Blitze während
 Blitzdichte während
 Ela (09.-11.
 Ela (09.-11.
 Juni 2014)
 Juni 2014)

keiten bis 144 km/h und 38.000 registrierte
Blitze
- Deutschland: 650 Mio. Euro Aufwand, in
 Europa 2.700 Mio. Euro Aufwand
- PNW: 90 Mio. Euro Aufwand

28 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
29 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Das Jahr 2014 war relativ ruhig – die Provinzial wurde allerdings
durch zwei Einzelereignisse stark getroffen.
Pfingstunwetter „Ela“: Windgeschwindig- Niederschlagssummen während Quintia

keiten bis 144 km/h und 38.000 registrierte
Blitze
- Deutschland: 650 Mio. Euro Aufwand, in
 Europa 2.700 Mio. Euro Aufwand
- PNW: 90 Mio. Euro Aufwand

Starkregen „Quintia“: Niederschlags-
summen bis 292 Liter/m² in sieben Stunden.
- Deutschland: ca. 200 Mio. Euro Aufwand
- PNW: > 80 Mio. Euro Aufwand

30 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Am 28. Juli 2014 sind in Münster innerhalb von sieben Stunden
lokal bis zu 292 Liter Niederschlag gefallen.
 Niederschlag in sieben Stunden
  FMO: 20,3 Liter/m²
  HKA: 292 Liter/m² FMO
■ Die Niederschlagsmenge von 68 Mrd. Liter im
 markierten Gebiet entspricht...
 Greven
 ■ 223 Mio. Badewannen
 ■ 18.000 Schwimmbädern Quelle: dpa

 ■ einem Quader mit der Grundfläche der
 Hauptverwaltung der Provinzial sowie einer HKA
 Höhe von knapp 1.000 Metern.
■ Höchste Niederschlagssumme, die in Deutschland
 Münster
 in weniger als zwölf Stunden registriert wurde.

31 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die durch die Tiefdruckgebiete ausgelösten Unwetter Friederike
und Elvira verursachten Schäden in Höhe von 1 Milliarde Euro.

32 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 Bodendruckkarte 30.05.2016 06 UTC
Am 10. Mai wurden in Norddeutschland knapp 38.000 Blitze
detektiert und über 90 Liter/Quadratmeter Niederschlag gemessen.

Abbildung Lübecker Nachrichten

33 29. Mai 2018 - Elementarschadentag
Am 10. Mai wurden in Norddeutschland knapp 38.000 Blitze
detektiert und über 90 Liter/Quadratmeter Niederschlag gemessen.
 Niederschlags- Anteil
 Niederschlags Anteil
 -summe
 summe Verträge
 Verträge
 bis 10 mm 58,73
 58,73%%
 bis 20 mm 14,39
 14,39%%
 bis 30 mm 9,60
 9,60%%
 bis 40 mm 7,63
 7,63%%
 bis 50 mm 4,23
 4,23%%
 bis 60
 bis 60 mm
 mm 2,48
 2,48%%
 bis 70
 bis 70 mm
 mm 2,33
 2,33%%
 bis 80
 bis 80 mm
 mm 0,15
 0,15%%
 über 80mm
 über 80mm 0,45
 0,45%%
Abbildung Lübecker Nachrichten

34 29. Mai 2018 - Elementarschadentag
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

35 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Bei der Bewertung von Naturgefahren kann nicht auf
administrative Einheiten zurückgegriffen werden.
 Im Allgemeinen berechnet sich der Beitrag
 mit den Zu- und Abschlägen , , 
 anhand
 = ∙ ∙ ∙ 
 Die Tariffaktoren können auf Basis von
 Schadendaten gebildete räumliche
 Zonierungen sein.
  Alle Risiken einer PLZ bekommen den
 gleichen Zu- bzw. Abschlag.
 Bei Naturgefahren spielt die individuelle
 Lage des Risikos die entscheidende Rolle.
  Die Zonen können nicht mehr auf PLZ-
 Ebene gebildet werden.

36 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Mit ZÜRS lässt sich die Hochwassergefährdung (nahezu) jedes
Gebäudes in Deutschland einschätzen.

 Zone 1

 Zone 2

 Bachzone
 Zone 4

 Lage des Risikos

 Zone 3

37 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Der Aufwand durch Starkregenregenschäden beträgt bei der
Provinzial mehr als 70 % des gesamten Aufwands durch
Elementarschäden. Über die Elementar-
 50 schadenversicherung
 45 Starkregen werden zahlreiche Natur-
 Aufwand in Mio. €

 40
 35
 übrige Ursachen gefahren abgesichert:
 30  Hochwasser
 25  Starkregen
 20  Rückstau
 15  Erdrutsch
 10  Schneedruck
 5
  Erdsenkung
 0
  Lawinen
 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
  Vulkanausbruch
 55 % 24 % 57 % 82 % 84 % 76 % 70 % 57 % 63 %  Erdbeben

38 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Mit ZÜRS lässt sich die Hochwassergefährdung (nahezu) jedes
Gebäudes in Deutschland einschätzen.
  ZÜRS liefert eine gute
 Einschätzung des
 Hochwasserrisikos.
 Zone 1  Bei der Provinzial
 resultieren mehr als 70%
 Zone 2 des Schadenaufwands in
 der Elementarschaden-
 Bachzone
 versicherung durch
 Zone 4 Starkregen.
  ZÜRS bietet keine
 ausreichende Risikoein-
 schätzung für die
 Lage des Risikos Provinzial.
 Zone 3  Differenzierung der
 ZÜRS-Zone 1.

39 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Übersicht über die intensivsten Starkregenereignisse zeigt,
dass Starkregen überall auftreten und jeden treffen kann.
  Abgebildet sind die Niederschlagsereignisse
 von 2005 bis 2015 mit dem höchsten
 Schadenpotential.
  Im Rahmen einer von der Provinzial betreuten
 Masterarbeit konnte gezeigt werden, dass aus
 den vorliegenden Radardaten eine räumliche
 Differenzierung der Gefährdung nicht mit
 ausreichender Stabilität abgeleitet werden
 kann.
  Für eine Zonierung ist – bei der momentanen
 Datenlage – eine alleinige Betrachtung der
 meteorologischen Messdaten nicht
 ausreichend.
  Das Ergebnis wurde im GDV-Projekt
 Starkregen durch den DWD bestätigt.

40 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die aus den RADOLAN-Daten abgeleitete Niederschlagsklimato-
logie zeigt, dass kurze und intensive Ereignisse zufällig auftreten.
  Bei den Tagesniederschlägen zeigt sich
 der Effekt der Orographie deutlich.
  Starkniederschläge ist mit Hebung
 verbunden, die durch neben der
 Orographie auch aufgrund von Hitze,
 Frontdurchzug resultieren kann.
  Für kürzere Dauerstufen ergibt sich eine
 zufällige Verteilung.
  Aus den vorliegenden Radardaten kann
 eine räumliche Differenzierung nicht mit
 ausreichender Stabilität abgeleitet
 werden.
  Ansatz der Provinzial: Approximierung
 des Abflussverhaltens anhand Digitaler
 Geländemodelle über die Neigung und
 den topographischen Positionsindex.
Quelle: DWD

41 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Kommunale Starkeregengefahrenkarten werden mit großem
Aufwand und teilweise auch Vor-Ort-Besichtigungen durchgeführt.
 Zur Ermittlung von Starkregengefahrenkarten werden
 Niederschlag-Abfluss-Modelle eingesetzt.
 Durch die verwendeten Modelle werden gebietsspezifische Daten
 (z.B. Bodeneigenschaften) sowie urbane Einflüsse (z.B.
 Versiegelungsgrad) berücksichtigt – diese Daten werden häufig
 noch durch Vor-Ort-Begehungen (z.B. Mauern und Durchlässe)
 ergänzt.
 Durch definierte Niederschlagsereignisse können anschließend
 Gebiete mit erhöhter Starkregengefährdung identifiziert werden.
 Für die Provinzial ist ein solches Vorgehen für das gesamte
 Geschäftsgebiet – oder sogar das Bundesgebiet – aufgrund des
 hohen (manuellen) Aufwands nicht leistbar.
 Dennoch ist eine Kenntnis der lokalen Starkregengefährdung von
 großer Bedeutung für die Provinzial.
Quelle: StEB Köln

42 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Klassen werden anhand eines DOM/DGM über den Vergleich
mit umliegenden Punkten identifiziert.
 Grundlage ist ein DGM
 oder DOM.
 1. Berechnung des
 topographischen
 Positionsindex
  Bestimmung von
 Senken und Kuppen
 2. Berechnung der
 Neigung
  Unterscheidung von
 Hangbereichen und
 Ebenen
  Das Ergebnis ist eine
 zeitstabile
 Unterscheidung der
 Gefährdung

43 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die anhand des DGM abgeleiteten Geländeklassen ermöglichen
eine sehr gute Einschätzung des Starkregenrisikos.
250% VGV

200%

150%

100%

 50%

 0%
 0T 1T 0N 1N 0H 1H 2 3 4 5

 Schadensatz Schadenhäufigkeit

44 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

45 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die anhand des Radars abgeleiteten Niederschlagssummen passen
gut zu den beobachteten Schäden.
  170.000 VGV-Verträge mit
 Elementardeckung im Jahr
 2014.
  Am 28.07.2014 wurden
 mehr als 2.500 Schäden in
 VGV-EL mit einem
 Aufwand von mehr als 30
 Mio. Euro reguliert.
  Der größte
 Einzelschaden beläuft
 sich auf 500.000 €.

46 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Auf Basis von Schäden historischer Ereignisse kann eine Schaden-
funktion abgeleitet und der wahrscheinliche Aufwand bestimmt
werden.
  Anhand von 45 Ereignissen kann der
 Zusammenhang zwischen Schadensatz und
 –häufigkeit von der Niederschlagssumme
 gezeigt werden.
  Allerdings ist die Schadenfunktion nicht
 stabil und variiert zwischen den Ereignissen
 stark.
 Durch Verwendung der Geländeform kann
 die Vorhersage deutlich verbessert werden.
 Durch Verwendung Senkentiefe bzw. des
 Volumens der Senke sowie der Nieder-
 schlagssummen können situativ betroffene
 Gebäude identifiziert werden.

47 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Seit 2016 wird eine Schadenprognose sowohl für Starkregen als
auch für Hagel durchgeführt.
 Starkregen
 Datum Modell DWH
 30.05./01.06 160 225
 07.06. 250 186
 23./24.06. 832 707

 Hagel (23.06.2016)

 VGV 2.481 2.537
 Kasko 1.561 1.733

48 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

49 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Für eine komplette Betrachtung muss der Schadenaufwand für
verschiedene Wiederkehrperioden bekannt.
1. Aus den verwendeten Niederschlags-
 ereignissen wird eine anhand einer Poisson-
 Verteilung ermittelte Anzahl an Ereignissen
 ausgewählt und an zufälliger Stelle sowie
 unter zufälligem Drehwinkel platziert.
2. Die Ereignisse entsprechen den Ereignissen
 pro Jahr. Durch eine Million Wieder-
 holungen wird die vorhandene Zeitreihe von
 zehn auf 1 Millionen Jahre verlängert.
3. Die Ereignisse werden mit der Schaden-
 funktion auf den Bestand angewendet.

50 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Ergebnisse für die Westfälische Provinzial zeigen, dass
Starkregen ein signifikantes Risiko darstellt.
 Wohngebäude Hausrat

 Wiederkehr- Jahres- Ereignis- Jahres- Ereignis-
 periode schaden schaden schaden schaden
 10 Jahre 21,57 10,10 11,77 6,81

 50 Jahre 41,19 27,02 16,75 12,09

 100 Jahre 49,64 34,30 20,40 14,36

 200 Jahre 58,10 41,58 24,16 16,63

 maximaler 119,00 82,75 47,00 29,23
 Schaden

51 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

52 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Definition Wetter und Klima

Als Wetter bezeichnet man den spürbaren, kurzfristigen
Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort der
Erdoberfläche, der unter anderem als Sonnenschein,
Bewölkung, Regen, Wind, Hitze oder Kälte in Erscheinung tritt.
Das Klima ist der statistische Durchschnitt aller
meteorologisch regelmäßig wiederkehrender Zustände und
Vorgänge der Atmosphäre an einem Ort und umfasst lange
Zeiträume von in der Regel mindestens 30 Jahren.
53 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die globale Temperatur ist in den letzten hundert Jahren um etwa
1 Grad Celsius angestiegen.
 0,8
 Temperaturabweichung in °C

 0,6

 0,4

 0,2

 0

 -0,2

 -0,4

 -0,6

54 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 globale Durchschnittstemperatur 1880 – 2014 Quelle: NASA
Die globale Temperatur ist in den letzten hundert Jahren um etwa
1 Grad Celsius angestiegen.
 0,8 „Es ist sehr
 wahrscheinlich, dass
 Temperaturabweichung in °C

 0,6
 mehr als die Hälfte des
 0,4
 beobachteten Anstiegs
 der globalen
 0,2 Temperaturen in
 Oberflächennähe von
 0 1951-2010 durch den
 anthropogenen Anstieg
 -0,2 von Treibhausgas-
 konzentrationen und
 -0,4
 anderer anthropogener
 Antriebe verursacht
 -0,6
 wurde.“

55 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
 globale Durchschnittstemperatur 1880 – 2014 Quelle: NASA
Der beobachtete Klimawandel kann nicht ohne anthropogene
Effekte erklärt werden.

 Modelle mit anthropogenen und
 natürlichen Antrieben

 Modelle mit natürlichen Antrieben

 Beobachtungen

 Quelle: 5. Sachstandbericht des IPCC, September 2013
56 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Animation zeigt die zunehmenden Temperaturanomalien
gegenüber dem Referenzzeitraum sehr deutlich.
 Referenzzeitraum 1951 - 1980

Quelle: NASA

57 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Das Auftreten der Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“ hat in den
letzten Jahren deutlich zugenommen.
■ In den letzten Jahren hat sich die Luft über 20
 dem Nordpol intensiver als am Äquator. 18
 erwärmt.
 16
■ Als Folge des reduzierten Temperatur- 14

 Anzahl Tage
 gradienten zwischen Nordpol und Äquator 12
 schwächen sich zonale Strömungen ab.
 10
■ Durch die reduzierte Verlagerungs- 8
 geschwindigkeit kommt es vermehrt zu 6
 extremen Wettersituationen, z.B. extremer 4
 Hitze.
 2
Großwetterlagen sind beständiger. 0
 1961 1971 1981 1991 2001

58 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Das 2°C-Ziel wird nur bei deutlicher Reduktion der CO2-Emissionen
eingehalten werden können.
 Betrachtet werden
 drei Klimaszenarien
 extremes Szenario
 CO2-Konzentration 1370 ppm
 Weltbevölkerung > 12 Mrd.
 Hauptsächlich fossile
 Brennstoffe

 Quelle: Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), Prof. Dr. Held (Universität Hamburg)
59 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Das 2°C-Ziel wird nur bei deutlicher Reduktion der CO2-Emissionen
eingehalten werden können.
 Betrachtet werden
 drei Klimaszenarien
 extremes Szenario

 mittleres Szenario
 CO2-Konzentration 850 ppm
 Weltbevölkerung ca. 10 Mrd.
 Hauptsächlich fossile
 Brennstoffe, aber geringerer
 Energieverbrauch als beim
 extremen Szenario.

 Quelle: Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), Prof. Dr. Held (Universität Hamburg)
60 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Das 2°C-Ziel wird nur bei deutlicher Reduktion der CO2-Emissionen
eingehalten werden können.
 Betrachtet werden Änderung der 2m-Temperatur gegenüber 1986 –
 drei Klimaszenarien 2005 anhand unterschiedlicher Szenarien
 extremes Szenario

 mittleres Szenario

 moderates Szenario
 CO2-Konzentration 490 ppm
 Weltbevölkerung ca. 8,5 Mrd.
 Deutlich größerer Anteil an
 regenerativen Energieträgern

 Quelle: Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), Prof. Dr. Held (Universität Hamburg)
61 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
In den nächsten Jahrzehnten werden die Temperaturen im
Sommer um mehr als 2 °C steigen
  Die Projektionen (Beispiel Szenario RCP
 4,5) weisen eine
  Zunahme der Temperatur um
 mindestens 2 °C und
  eine Reduktion der Niederschläge im
 Sommer um etwa 25 %
  aus.
  Aber: Durch die Temperaturzunahme
 erhöht sich der Sättigungsdampfdruck und
 die –menge des Wasserdampfs
  Erhöhte Starkregenwahrscheinlichkeit

62 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die Ergebnisse der ursprünglichen Studie wurden auch in der GDV-
Studie „Herausforderung Klimawandel“ veröffentlicht.
  Kooperation zwischen Versicherungs-
 branche und wissenschaftlichen Instituten
  PIK
  FU Berlin
  Universität zu Köln
  Im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 –
 2000 reduziert sich die Wiederkehrperiode
 für den Zeitraum 2011 – 2040 bei gleicher
 Schadenhöhe auf die Hälfte.
  Bei seltenen Ereignissen mit Wiederkehr-
 perioden über 25 Jahren steigt die
 Schadensumme ab 2041 deutlich an.
  Zum Ende des Jahrhunderts beschleunigt
 sich der Anstieg der Schadensummen.

63 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Die anhand des Temperaturanstiegs abgeleitete Zunahme der
Starkregentage wird auch in Forschungsprojekten bestätigt.
 Aus Kooperationsprojekten zwischen Versicherungs-
 wirtschaft und Forschungseinrichtungen geht eindeutig
 hervor:
  Bundesweit starke Zunahme der Hagelschäden.
  Im Geschäftsgebieten der PNW nimmt die Anzahl
 der Tage mit Starkregen signifikant zu.
  Vergleichbare Aussagen werden auch in Forschungs-
 projekten außerhalb der Versicherungsbranche
 (beispielsweise vom KIT) getroffen.

 Zunahme um mehr als 10 %

 Zunahme um mehr als 30 %

64 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Agenda

1. Entstehung und Messung von Starkregenereignissen
2. Motivation: Warum beschäftigt sich die Versicherungsbranche mit der
 Naturgefahrenmodellierung?
3. Quintia, Elvira und Friederike: Übersicht über Starkregenereignisse in den
 letzten Jahren.
4. Aktivitäten der Provinzial – Starkregenmodellierung
  Starkregenzonierung
  Ersteinschätzung des Schadenaufwands
  Modellierung des Schadenaufwands für Extremereignisse mit hoher Wiederkehrperiode
5. Ausblick: Der Einfluss eines Klimawandels auf Naturereignisse
6. Fazit

65 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Starkregen kann existenzbedrohende Folgen haben und wird in
Deutschland häufig unterschätzt.
 Das Naturgefahrenrisiko – vor allem aber das Risiko durch Starkregen – wird in Deutschland
 unterschätzt.
 Konvektive Niederschlagsereignisse mit hohem Schadenpotential können nur mit dem RADAR
 erfasst werden.
 Starkniederschläge treten (an einem Ort) selten auf, können aber existenzbedrohende Schäden
 verursachen.
 Die Versicherungswirtschaft im Allgemeinen – und die die Provinzial im Speziellen – unternimmt
 große Anstrengungen zur korrekten Bewertung des Risikos.
  Starkregenzonierung
  Prognose des wahrscheinlichen Aufwands nach einem Ereignis
 Durch den Klimawandel werden Starkregenereignisse zukünftig häufiger auftreten und aufgrund
 von zusätzlicher Wertekonzentration höhere Schäden verursachen.

66 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
Vielen Dank für die
 Aufmerksamkeit!
Kontakt
Dr. Tim Peters
tim.peters@provinzial.de
0251/219-3619

67 Dr. Tim Peters - Fachtagung Starkregen und Hochwasserschutz - Dezember 2018
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