HIV - eine beherrschbare Krankheit? - Wie verhalte ich mich mit naturheilkundlicher Therapie?
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HIV – eine beherrschbare Krankheit? Wie verhalte ich mich mit naturheilkundlicher Therapie? von Dr. med. Konrad Werthmann Aus vielen Gesprächen mit Thera- angegangen werden. Den Begleit- geweckt werden können“, wird sich peuten über die Problematik von HIV erscheinungen der verschiedenen der Größe der therapeutischen bis hin zu AIDS bemerkt man kontro- Erkrankungsstadien kann sehr gut Fehlerquellen bewusst. verse Ansichten. In einer Stellung- mit dem ganzheitsmedizinischen nahme des deutschen Bundes- Wissen und den entsprechenden Die Beschreibung der HIV- ministeriums für Gesundheit aus Therapien begegnet werden, nur Erkrankung ist viel schwieriger, als dies im Pschyrembel erklärt wird. dem Jahr 2001 heißt es, dass der darf keine immunbiologische Be- Dort steht: “Syndrom der durch die direkte elektronenmikroskopische handlung eine allzu anregende Akti- neurotropen und lymphotropen Nachweis von HIV in Plasma oder vität des Viruspotentials auslösen. Viren HIV1 und HIV2 ausgelösten Serum von Patienten nicht erfolgt ist Dies bringt Probleme, die keiner will. Erkrankungen, das charakterisiert ist (zitiert aus der Zeitschrift Raum & durch rezidivierende Dermatosen Zeit Nr. 114, S. 80, 2001). Angeblich Es gibt noch immer Krankheiten, die und andere Autoimmun-Phäno- verhinderte die mangelnde enge therapeutisch ein Nebeneinander mene, im weiteren Verlauf durch die Kooperation von aufmerksamen von Schulmedizin und Naturheil- Entwicklung eines Immundefektes Kliniken und Virologen bisher den kunde vertragen, ja sogar verlangen. mit Verminderung der zellulären Nachweis des Virus im Blut. Einen Dazu gehören die HIV-Infektionen Immunität und bei einer Verringe- solchen Nachweis erachtet das und AIDS. Solche Erkrankungen rung der Anzahl von Helferzellen BMG allerdings auch nicht als not- verlangen von schulmedizinischer unter 250/µl/H durch gehäuftes wendig. Auftreten von Erkrankungen an wie von naturheilkundlicher Seite die Dieses Faktum polarisiert die Beachtung der spezifischen Gege- opportunistischen Erregern und Diskussion. Einerseits wird das benheiten bezüglich der Infektions- Parasiten sowie spezifische Malig- Problem HIV-positiver Patienten wege, der therapeutischen Maßnah- nome wie das Kaposi-Sarkom oder bagatellisiert, denn was nicht nach- men und die Grenzen der eigenen Lymphom...“. Nach Meinung des weisbar ist, benötigt keine Therapie. Zuständigkeit. Letzteres zu beurtei- Autors ist das lediglich eine umfas- Vielfach wird vergessen, dass auch len ist nicht leicht. Für alle Menschen sende Anmerkung äußerlicher eine asymptomatische HIV-Infektion ist das „Zusehen“ beim Leiden und Tatsachen. Es ist keine Beschrei- eine persistierende, generalisierte das Zulassen der eigenen Inkom- bung der Vorgänge, die zu einer Lymphadenopathie aufweist und petenz mehr oder minder schwer, Pattstellung im Abwehrverhalten des damit der Organismus das Vor- und für Therapeuten ist dies menschlichen Organismus bei HIV- handensein der Erreger anzeigt. Der besonders hart. Manches Mal ist es Infektionen führen, und bringt kei- Nachweis gelingt auch anders, etwa aber notwendig. Das gilt für beide nerlei Aufklärung. Das Wissen um über den Immunoblot (Westernblot Seiten. diese Vorgänge bei HIV ist äußerst = Nachweis von Proteinen nach komplex und selten gut erläutert. Das Human Immunodeficiency Virus Inkomplettes Wissen verleitet zu fal- elektrophoretischer Auftrennung und (HIV) ist die einheitliche Bezeichnung schen Rückschlüssen und zu voreili- spezifischer Antigen-Antikörper- für das seit 1983 bekannte Retro- gem Handeln. Reaktion). Andererseits gibt es virus, das in der Ätiopathogenese genügend Therapeuten, die ganz- von HIV-Erkrankung und AIDS eine heitsmedizinische Therapie-Strate- Kompetente Therapie mit zentrale Rolle spielt. Die HIV- gien für den HIV-„Zustand“ (laut Fallstricken Infektion hat ganz spezifische Enderlein gibt es keine Infektion) ent- Besonderheiten, die bei therapeuti- Die Natur des Erregers und seine wickeln und gute Ergebnisse aufwei- schen Maßnahmen genaue Kennt- spezifische Wechselwirkung mit sen können. nisse erfordern. Nur wer weiß, dass dem Infizierten und die spezifischen Nach Meinung des Autors kann und die Retroviren sich im Genom der Abwehrwirkungen auf das Gesche- soll das HIV-/AIDS-Problem nicht Abwehrzellen einnisten und bei jeder hen um HIV lassen mich Stellung emotional, sondern nur pragmatisch Immunstimulation „von ihrem Schlaf nehmen. 2 SANUM-Post 58/2002
Bei einer kompetenten Therapie sich durch eine Anhebung der ihre vorgegebene Vermehrungsstra- ohne nachfolgende Schädigung ist Ratio (Verhältnis der Helfer- zu tegie gelangen die LENTI-Viren in das Wissen um die zellulären und den Suppressorzellen) aus. Unter das Zellgenom. Dabei können sie in humoralen Vorgänge von immenser diesen Heilmitteln finden sich einzelnen Zellen lange Zeit „überwin- Wichtigkeit. Deshalb wird versucht, Homöopathika, Isopathika und tern“. Erst bei Aktivierung des laten- die komplizierten Vorgänge etwas Phytotherapeutika. ten Virus werden im Organismus durchschaubarer zu gestalten. Das effektvoll antivirale Mechanismen 3) Diese Hinweise auf immunstimu- ist nicht leicht, denn mehrere Fakten wirksam. Diese antiviralen Mecha- lierende Eigenschaften einerseits machen eine HIV-gerechte Therapie nismen zeigen auch bei den LENTI- und solche Medikamente an sich für naturheilkundlich gebildete Viren im allgemeinen und bei HIV im sind für den üblichen chronisch Therapeuten so schwer. speziellen ihre Effizienz, nur hinken Kranken etwas Gutes und diese körperlichen immunologischen 1) In der Naturheilkunde haben Wichtiges. Bei HIV ist dem nicht Maßnahmen immer den Vermeh- intakte Regulationsvorgänge so. Es ist zu beachten, dass das rungszyklen der LENTI-Virengruppe einen hohen Stellenwert. Jede hier angesprochene Problem nach, denn besondere Eigenheiten Blockierung, noch dazu durch keine Verdammung vieler guter dieser Virusgruppe vereiteln den Chemotherapie herbeigeführt, ist und vom Autor sehr geschätzter Erfolg. Einerseits ändert diese der Überlegung einer diese Medikamente sein soll. Es wer- Virengruppe sehr schnell den Blockierungen lösenden Thera- den nur Fakten angesprochen, Phäno- und den Genotyp. Somit pie wert. Blockierungen kann die die HIV- Therapie belangen. bleibt immer ein kleiner Teil der und darf man nicht übergehen. Virusgruppe übrig und befällt wieder Das ist für „übliche“ Krankheiten HIV nützt zur Infektion verschie- neue Wirtsgruppen. Andererseits ist richtig. Nur bei HIV werden über dene zelluläre Rezeptoren und das in den Wirtszellen integrierte die blockierten Abwehrvorgänge schlummert nach Integration Virusgenom latent vorhanden und Wege zu physiologisch funktio- des DNS-Provirus im Zellgenom unangreifbar. nierenden Immunvorgängen der Wirtszelle bis zu seiner gebahnt. Kurz ausgedrückt, es Aktivierung. Diese Viren nutzen zelluläre, für die handelt sich um eine Verminde- physiologische Zellkommunikation Die HIV-Infektion erfolgt über eine notwendige Proteine als Rezep- rung der Virämie. Werden in sexuelle Übertragung, über das toren. Wichtig sind dabei die gutem Glauben solche Blockie- Needle-Sharing beim Injizieren von Immunzellen und das ZNS, vor allem rungen durch naturheilkundliche Drogen und über infizierte Blut- die CD4-positiven T-Helferzellen Medikamente oder Therapien konserven. Durch Änderung des sowie die das Antigen präsentieren- gelockert oder aufgehoben, so sexuellen Verhaltens (weniger den Zellen: Monozyten, Makropha- hat das für den Verlauf von HIV Promiskuität, Safer Sex, Kondom- gen, dentritische Zellen in Lymph- fatale Folgen. benutzung und Aufklärung) sowie knoten, Langerhanszellen in Haut 2) Für die oben angegebenen durch Massenscreening von Blut- und Schleimhaut und die Stamm- Blockierungen der Regulations- konserven verliert die HIV-Infektion zellen. vorgänge haben naturheilkundli- in Europa epidemiologisch an Gewicht. Zu bemerken ist, dass Infektionen che Therapeutika mit „immun- mit HIV-1 zu AIDS führen und mit modulierender“ Wirkung einen Somit ist die Präsenz in der Öffent- HIV-2 weniger aggressiv wirken, hohen Stellenwert. Die naturheil- lichkeit geringer, doch in der (HIV-2 erscheint weniger oft als kundlichen Medikamente, die Sprechstunde wird jeder einzelne Krankheitserreger). immunologisch aktiv sind oder HIV-Infizierte ein Sonderfall. sein sollen (egal, in welcher Früh nach der Infektion kommt es Richtung), zeichnen sich durch Das HIV gehört der LENTI- zur Virämie, die bis zu 100.000 spezielle Hinweise aus. Das Virusgruppe an. Diese Virusgruppe Viren/ml Blut anwachsen kann. erkennt man daran, dass das zeichnet sich unter anderem Diese Virämie kann noch vom Medikament entweder einzelne dadurch aus, dass sie essentielle Immunsystem kontrolliert werden. In Abschnitte der zellulären Abwehr Zellen des Immunsystems befällt, dieser Bandbreite eliminieren die zel- aktiviert (T- Lymphozyten, Makro- die eigentlich der Abwehr von lulären und humoralen Anteile des phagen, Granulozyten, den Infektionserregern dienen. Wie der Immunsystems das Virus weitge- Krebszyklus) oder ganz allgemein Name „lentus = langsam“ besagt, hend. Die Dimension des Problems, das Immunsystem stimuliert. kommt es zu langsamen, aber töd- das Virus dauerhaft zurückzudrän- Einzelne Therapeutika zeichnen lich verlaufenden Krankheiten. Über gen, gelingt jedoch nicht, denn das SANUM-Post 58/2002 3
HIV greift in das Zytokin- und HIV-Varianten auf, die von der Virämie sich bemerkbar macht Chemokin-System ein und Immunabwehr noch nicht erfasst oder der Virusbestand sich schwächt auch auf dieser Ebene sind und somit neue Infektions- erhöht, also jede Expression von das Immunsystem. zyklen einleiten können. Viren, ist das ein Schritt weiter in Der rasche Vermehrungszyklus von Richtung 3. Stadium (AIDS). • Neben diesen speziellen „Neben- 8 - 24 Stunden, wobei eine infizierte erscheinungen“ der HIV-Infektion • Wichtig: Auch die Hochschul- Zelle bis zu 1000 (!) neue Viren frei- treten auch Therapie-bedingte medizin erkennt, dass die Multi- setzt, führt durch Überarbeitung Virämien (!) auf, die eindeutig den resistenz gegen die herkömm- zum Untergang der T-Helferzellen. Kranken von der Primärkrankheit lichen Therapien dadurch ent- Dieser Zelltod ist nicht nur durch oder der klinischen Latenzphase steht, dass das geschwächte energetische Erschöpfung wegen in die bedenkliche Virämie drän- Immunsystem nicht in der Ab- der massiven Virusproduktion gen. wehr mithilft, z.B. Mycobakterien bedingt, sondern auch durch zu vernichten. Die Therapie zieht Störungen an der Membranbarriere- • Die klinische Latenz (Stadium 2) sich in die Länge, und die Bak- Funktion, durch Ionen-Ungleich- zeichnet sich durch ein dynami- terien entwickeln Resistenzen. gewicht und die intrazelluläre An- sches Gleichgewicht zwischen sammlung von toxisch hohen Virusproduktion und CD4-Kinetik • Wie man theoretisch aus der her- Mengen an viraler RNA. aus. In dieser Phase ist der kömmlichen Immunologie ablei- Körper noch in der Lage, die ten könnte, sind diejenigen Was sind die Schwierigkeiten Virusproduktion zu kontrollieren Therapeutika ideal, die all die bei der Therapie von HIV mit und zugleich die Verluste in der T- Abwehr-Defizite ausgleichen: Medikamenten, die das Immun- Zell-Produktion auszugleichen. In etwa die Zahl der fehlenden, system stimulieren (modulieren)? diesem Stadium darf der Patient durch Überforderung vernichteten nach heutigen Erkenntnissen T-Helferzellen durch den Granu- Hier sind einige Fakten besonders bedeutsam: nicht als geheilt angesehen wer- lozyten-Makrophagen-Stimu- den. Die Viren sind nicht im Blut, lating Faktor (G-M-ST-F) wieder • wie bereits erwähnt, ist das im sondern in den Zellen. Der Patient aufzubauen und andererseits die Zellgenom der Wirtszelle integrier- kann anstecken. vom Virus befallenen Zellen durch te DNS-Provirus eine Zeitbombe, den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) die lediglich aktiviert werden muß. • Die klinische Immunschwäche zu vernichten. Eine Aktivierung muß nicht durch zeichnet sich auch oder vor allem eine Virusinfektion erfolgen, son- durch opportunistische Infekte • Leider ist dem in der Praxis nicht dern kann auch durch immunolo- aus, bedingt durch Herpes sim- so. Zu den stärksten die HIV- gisch wirksame Therapie-Maß- plex-, Epstein-Barr-, Zytomegalie- Expression fördernden Zytokinen nahmen ausgelöst werden. Dabei Erreger sowie verschiedene Myco- zählen der TNF und der G-M-ST- sollte man bedenken, dass bakterien. Bedingt durch die F. Beide aktivieren den wichtigen bereits Überforderung der akut produ- zellulären Transkriptionsfaktor • die Primärkrankheit für eine kurz- zierenden T-Helferzellen und der (NF-kappa B) derart, dass dieser zeitige, aber massive Virämie Langzeit-Virusreservoire, wie ebenso an das provirale HIV- sorgt, die zu einer Absiedelung Monozyten, Makrophagen, den- Genom bindet und die der Viren in allen Körperbereichen tritische Zellen und Lymph- Transkription der integrierten HIV führt. Die ausgeschütteten Virus- Follikel, treten solche Infekte rezi- in RNA fördert. Die Zellaktivierung mengen stimulieren das Immun- divierend in Erscheinung. Sie sind und eine massive Virusexpression system, die antiviralen Vorgänge oft Anlass zu naturheilkundlicher gehen dann parallel. Durch die führen jedoch nicht zur Aus- Therapie, wobei zu wenig auf Zytokine Interleukin-1 beta (IL-1ß) heilung der Infektion. Das gilt bestimmte spezielle Punkte, wie und Interleukin-6 (IL-6) wird die auch für den Fall, dass bei einigen Medikamente mit dem Hinweis Wirkung von NF-kappa B (zellulä- Infizierten kein Plasma-HIV mehr der Immunstärkung, der Immun- rer Transkriptionsfaktor) noch ver- nachweisbar ist. Das Virus wird anhebung oder der Anhebung stärkt. Neben diesen drei bei weiterhin ständig freigesetzt und der Ratio geachtet wird. Das Infektionen im Immunstress als stimuliert so eine persistierende erscheint so lange als gerechtfer- Zeichen einer Zellaktivierung Antikörper-Antwort. Andererseits tigt, als keine neue Virämie aus- gesteigert sezernierten Zytokinen treten durch Mutation zunehmend gelöst wird. Sobald aber eine stehen noch andere Faktoren, die 4 SANUM-Post 58/2002
aber erst post-translational die sollte dabei eine phasengerechte Medikamente (NOTAKEHL, QUEN- HIV-Produktion hoch regulieren. Kombination immunstimulierender TAKEHL, GRIFOKEHL, PENICIL- Es ist eine Fehlmeinung, dass die Maßnahmen (z.B. IL-2, IL-12, IL-16) LIUM STOLONIFERUM, PINIKEHL), bei diesen Therapien auftreten- ausgerichtet auf die Makrophagen die in Verbindung mit Mineralien, den Virämien opportunistischer oder T-Helferzellen wirken. Das orthomolekularen Substanzen und Natur seien. jedoch immer im Schutz einer adä- Vitamin B-Komplexen gute Thera- quaten Chemotherapie. pieansätze bieten. Moderne Therapieansätze Zu bedenken ist, dass das Noch offen ist die Umsetzung dieses Naturheilkundliche Ansätze Intestinum und damit die Mucosa Wissens in eine anti-retrovirale Was bleibt der Naturheilkunde als enteralis zum aspergillischen For- Therapie: Zellkulturexperimente las- therapeutischer Ansatz? menkreis gehören und einen großen sen die Hemmung der Virusauf- Anteil der tuberkulinischen nahme durch Blockierung der Co- Wichtigstes Ziel für den Kranken ist, Schwäche bedingen, die heute die Rezeptoren realistisch erscheinen. dem Übel der Multiresistenz zu ent- Ursache der meisten chronischen Angesichts der komplexen Regel- kommen. Dabei sind im Gegensatz Krankheiten darstellt. Die aspergilli- kreise des Zytokin-Netzwerkes zu den immunbiologischen Medika- schen Medikamente nützen eine bleibt aber offen, ob sich darüber menten die isopathischen Thera- Schwachstelle im zyklischen Kreis- hinaus strategisch neuartige peutika ideale Medikamente. Hier lauf der Parasiten aus und beschleu- Ansätze bieten. sind vor allem diejenigen Präparate nigen deren Abbau und Ausfuhr Zur Erhöhung der CD4-T-Zellen hat anzuführen, die sich auf die (Therapie: NIGERSAN, FORTA- sich im klinischen Rahmen der anti- Cyclogenie des Aspergillus niger mit KEHL). Die Darmschleimhaut liefert viralen Chemotherapie die Gabe von seiner Kulminante, dem Myco- dazu das wichtigste Immunglobulin, IL-2 bewährt. Dieses entzündungs- bacterium tuberculosis, beziehen. das IgA, das viele andere Immun- fördernde Zytokin sollte eigentlich Die isopathischen Homöopathika reaktionen unterstützt. Mikroorga- bei der HIV-Infektion auf Grund sei- nach Prof. Dr. Enderlein, wie NIGER- nismen gelangen zum größten Teil ner zell- und virusaktivierenden SAN, SANKOMBI, RUBERKEHL über eine defekte Darmmukosa Wirkung kontraindiziert sein. Die und FORTAKEHL sind gefragt. (Leaky Gut-Syndrom oder Autoin- Kombination von Chemotherapie toxikation nach Reinstein) in den Die immunbiologischen Medika- und die gleichzeitige Gabe von IL-2 Körper. Die pH-Verschiebungen, die mente sind nach Ansicht des Autors hat sich bewährt. Die Chemothera- zusätzlichen Schwermetallbe- obsolet. Damit wird möglicherweise pie hält die Virusvermehrung in lastungen, die Unfähigkeit der eine Virämie ausgelöst, die fatale Grenzen, während die für die Zellulose-Spaltung durch Verände- Folgen für den Kranken haben kann. Immunabwehr essentiellen T- rungen des Bakterienrasens begün- Ihre Anwendung kann nur in Helferzellen unter der Wirkung des stigen eine Candida-Besiedelung Absprache mit dem Onkologen oder IL-2 sich wieder vermehren dürfen. (Therapie: ALBICANSAN, PEFRA- der AIDS/HIV-Ambulanz im Rahmen Die Virusausbreitung im Körper muß KEHL, EXMYKEHL). Diese Mucosa der Chemotherapie durchgeführt durch eine frühe und konsequente enteralis leidet an einer Atrophie bei werden. Nosoden sind Reaktions- Kombinationstherapie verhindert jedem chronisch Kranken. Daher ist mittel und daher für die Therapie von werden. Die retrovirale Therapie muß es sicher wert, eine Diät ohne die als Langzeit- und Dauertherapie HIV-Kranken weniger gut bis gar Primärantigene Kuhmilch und angelegt sein. Die Ausheilung im nicht geeignet. Auch die Autonoso- Hühnerei samt den entsprechenden Körper ist erst erreicht, wenn im den belasten die Immunsysteme. Produkten (Werthmann) zu verord- Körper keine Zellen mit einem Ein großes Gebiet für die naturheil- nen. Damit kann in Kombination mit schlummernden und potentiell zur kundlichen Therapien ist die Be- den mikrobiologischen Medikamen- Produktion aktivierbaren Provirus kämpfung der Nebenwirkungen der ten eine wirksame Schutzschiene mehr existieren; dies ist jedoch ein Chemotherapie, wie das Erbrechen, gegen Sekundärinfekte aufgebaut kaum überprüfbares Ziel. Die konse- der Schwindel oder die Durchfälle. werden, die letztlich eine Qualitäts- quente Langzeittherapie bietet die Ein sehr breites und für die regulati- verbesserung und eine mögliche Chance auf einen langjährig klinisch ve Medizin erfolgreiches Gebiet sind Lebensverlängerung initiiert. stabilen Zustand und letztlich auf all die opportunistischen Krankhei- Ausheilung. Der Patient trägt aber ten (virale Infekte, Herpes, Zyto- Gerade bei den opportunistischen ein hohes Maß an möglichen megalie, Epstein-Barr-Infekte). Hier Krankheiten, wie sie oben genannt Nebenwirkungen. Unterstützend gibt es genug mikrobiologische werden, sind Isopathika die Mittel SANUM-Post 58/2002 5
der Wahl. Die Herpesinfektionen Wochenende angegebenen Medika- AIDS–Erkrankten beachten: Die Ver- erfordern GRIFOKEHL, andere virale mente gegen andere, bereits mehrung von HIV und damit das Erkrankungen (Epstein-Barr, Zyto- erwähnte, ersetzen. Das kann z.B. Fortschreiten der Krankheit hängt megalie) die Medikamente QUENTA- ALBICANSAN, PEFRAKEHL, EX- nicht nur von den Fähigkeiten des KEHL und NOTAKEHL. Damit wer- MYKEHL oder GRIFOKEHL sein. Je Virus ab, sondern auch von Wirts- den die entsprechenden Cyclo- mehr man alle möglichen mikrobio- Faktoren (z.B. niedriger IgA-Titer, genien angesprochen und keine logischen Schwachstellen mit einer bestehende tuberkulinische Schwäche). bemerkenswerten Einflüsse auf die Regelmäßigkeit anspricht, umso Meist wird das in ruhenden infizier- Immunzellen erzielt. Das Immun- eher werden die opportunistischen ten Immunzellen vorhandene Pro- system erholt sich indirekt durch Infekte schwächer ausfallen. virus im Rahmen anderer Infektionen weniger stimulierende Reize seitens Natürlich können auch Vitamine und zusammen mit seiner Wirtszelle akti- dieser Infekte. Enzyme ihren Beitrag leisten. Die frü- viert, wobei die dabei aktivierten ent- her vermehrt durchgeführten Fieber- zündungsfördernden Zytokine die Soweit man das beurteilen kann, hat HIV-Produktion fördern. sich folgendes Therapieschema gut therapien zwecks Eindämmung der Virämie erbringen nicht die zusätzli- bewährt: Je nach Ausbruch einer che Entlastung des Immunsystems. Krankheit fängt man mit den Medikamenten der Penicillium- Eine gleichzeitig durchgeführte Literatur: Cyclogenie, mit ALBICANSAN oder Chemotherapie kann solche natur- Reichart, Peter A., Gelderblom, Hans R.: GRIFOKEHL an und ändert die heilkundlichen Behandlungsstrate- Die HIV Infektion und ihre orale Manifestation, Aktuelles Wissen Therapie 10-20 Tage nach Therapie- gien nicht mindern oder stören. Die Hoechst, 1998 beginn auf das Kombinationpräparat mikrobiologischen Medikamente Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Verlag SANKOMBI 2x10 Tropfen, immer helfen die notwendigen Immun- Walter de Gruyter, 257. Auflage Montag bis Freitag. Am Wochen- reaktionen ohne spezifisch schädi- ende wird man das vorangegangene gende Einflüsse zu ermöglichen und Isopathikum (Penicillium-Cyclogenie) Besiedelungen durch pathogene Anschrift des Autors: verordnen. Keime zu erschweren. Dr. med. Konrad Werthmann Allgemeinarzt/ Kinderarzt Bei Abklingen der klinischen Eine Quintessenz sollte man bei der St. Julienstr. 2/P Beschwerden wird man die am Behandlung von HIV-Kranken oder A-5020 Salzburg 6 SANUM-Post 58/2002
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