Hochgenuss Visueller - IFA-HIGHLIGHT - NAMYSLO hifi.tv
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TEST DES MONATS Visueller Hochgenuss IFA-HIGHLIGHT LOEWE BILD 5.65 € 5000 Testurteil: überragend Preis/Leistung: gut 6
D Autoren: Andreas Stumptner & Roland Seibt, Redaktion: Roland Seibt // ior, Swarowski, Godiva Bilder: Josef Bleier, Hersteller Chocolatier, Agent Provo- cateur und Mulberry. Na- Beinahe jeder hochwertige Fernseher gilt heute men mit wahrlich hohem als Designobjekt. Dennoch schaffen es die Glamourfaktor, die sich, wie viele andere nur zu gerne auf Gespür und Kreativen bei Loewe immer wieder, der Ideen des Designers Bodo Sperlein Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Gilt verlassen. Für TV-Hersteller Loewe gelang dem in Londons South Bank dieses Attribut der Topneuheit 2017 auch in ansässigen Kreativdirektor mit dem puncto Technik? Wir machen uns selbst ein Bild. Bild 9 bereits ein Kunstwerk der be- sonderen Art. Mit dem bild 5, hier im ersten Test in 65 Zoll zu sehen, setzt Sperlein sein Faible für traditionelle Materialien erneut erfolgreich ein. Der Ultra-HD-Fernseher mit OLED- Technologie fasziniert bereits beim Auspacken (siehe Unboxing-Video- clip auf www.technite.video): For- men und Materialen zeigen sich in absolutem Einklang. Herrlich zu se- hen, was sich mit einem derart super- flachen 4,9-Milimeter-OLED-Display Schönes anstellen lässt. Schon die Variante mit Tischfuß und optionaler Soundbar überzeugt. Doch das wah- re Highlight ist der Holz-Floorstand, der entweder in Eiche Silber oder Ei- che Schwarz erhältlich ist. Sperlein ließ sich vom Retrostil der Sixties in- spirieren und transformiert den Loe- we-Style so in eine neue Design-Ära. In Kronach, dem Hauptsitz des jah- relang wirtschaftlich gebeutelten TV- Herstellers, hat man mittlerweile ver- standen, was es bedeutet, eine Tradi- tionsmarke in die Zukunft zu führen – und das auch noch in einem heiß umkämpften Marktsegment. Die Oberfranken wissen nur zu gut, dass ein Fernseher, will er im hei- mischen Markt bestehen, nie nur schön aussehen darf. Er muss techno- logisch halten, was er optisch und auf seinem Preisschild verspricht. Loewe setzte deshalb als erste TV-Marke hierzulande ein Zeichen und lizen- zierte das dynamische HDR-Format Dolby Vision für seine OLED-Range. Dolby Vision und HLG Zwar gibt es bekanntlich Stand heute nur wenig Inhalte für dieses Format. Doch mit Dolby Vision, dem weiter verbreiteten Standard HDR 10 und dem Broadcasting-Standard HLG stellt sich der bild 5.65 zu-kunfts- ➜ www.technite.video | 10_2017 7
TEST DES MONATS Bei aller Schönheit: ein aktueller OLED- Fenrseher muss auch technisch viel können. An der zweigeteilten An- schlussfront fehlt nichts. Auch ein USB-3.0-Eingang ist vorhanden. Über den Digital Audio Link lässt sich Ton digital verlust- frei über Strecken bis 15 Metern zu Lautsprechern, etwa des Loewe klang- 5-Soundsystems, transpor- tieren. sicher auf. Den höchsten Ansprüchen haben sind. Das liegt preislich durch- nahmen, kostet 5500 Euro. Die An- will man genügen, auch wenn klar aus im Mittelfeld und macht den zahl der Kombinationsmöglichkeiten ist, dass ein OLED-TV auch bei linea- Loewe besonders attraktiv, denn er verdoppelt sich nochmals, da es alles rem Fernsehen in 720p glänzen hat einige Ausstattungsfeinheiten, außer in 65 Zoll auch in 55 Zoll (ab muss. Dazu muss das hochwertige von denen andere nur träumen. Als 3500 Euro) gibt. Für uns fängt die Panel nicht einfach nur pixelgenau Basis gibt es die Monitorversion in Ultra-HD-Faszination allerdings ab angesteuert werden, sondern pas- Piano Schwarz oder Eiche silber. Bei- 65 Zoll erst an, da sonst der Betrach- send zur Basisqualität jedes Ein- de Varianten kann man für 450 Euro tungsabstand zu klein wird, um die gangssignals müssen intelligente um die passende Soundbar (2x40W, vielen Details wirklich genießen zu Bildverbesserer zugeschaltet werden 4 Aktivtreiber, 2 Passivmembranen) können. Vorteil der vielen Varainten – am besten automatisch. Hier setzt erweitern. Für die Tischaufstellung ist, dass bei einer Wandaufhängung Loewe auf einen brandneuen Chip- gibt es die lichtgraue, massiv metalle- der Tischfuß nicht bezahlt werden satz, der mehr können soll als die Mit- nen TS-Plate. Sehr ansprechend sind muss oder bei der Integration in ein bewerber. natürlich alternativ dazu die Stand- ausgewachsenes Surroundsystem die füße, die im Aufmacherbild und hier Soundbar wegfällt – nicht nur preis- Das Gesamtkunstwerk ganz rechts abgebildet sind. In lich, sondern auch designtechnisch. Wie schon an den hier verwendeten Schwarz oder Eiche silber kosten sie Und wer bei einem großen Soundsy- Bildern zu sehen ist, gibt es den 1000 Euro. Ein verlockendes Set aus stem tollen Klang und leichte Bedie- Loewe bild 5.65 in unterschiedlichen TV, Soundbar und Tischfuß, das wir nung kombinieren will, kann direkt Ausführungen, die ab 5000 Euro zu auch als Testmuster unter die Lupe auf ein Loewe Boxenset zurückgrei- Loewes Menükonzept ist grafisch und ergonomisch äußerst gelun- Mit der „Loewe-App“ für Tablets und Smartphones kann man das gen. Dank intelligenter Aufteilung findet man alle Optionen leicht. Abendprogramm bequem überblicken oder Aufnahmen checken. 8
Mit der Kombination aus Holz, Stoff und Retro-Style will Loewe dem kühlen Design eines OLED-Screens mehr Wärme verleihen. Optisch ein Status- symbol für jeden Couchtisch, technisch aufs Wesentliche kon- zentriert: Die elegante Fernbedienung liegt gut in der Hand, die Tasten verfügen über einen angenehm festen Druckpunkt. fen, denn der bild 5 hat Decoder (dd, Metall ersetzen. Plastik gibt es auch tern wie Helligkeit und Kontrast, dts, 5.1) und digitale Ansteuerung beim bild 5 genug – an der Rück- werden sicherlich bald behoben. direkt integriert. wand. Dort wird, wie bei Loewe üb- Für uns aber zusammen mit der lich, schön darauf geachtet, dass unfertigen Umsetzung von Dolby Alles organisch Buchsen hinter Klappen verschwin- Vision Grund genug, das Gerät Zur OLED-Technik müssen wir in den und versteckte Führungen die noch nicht final zu bewerten. Hier video ja nichts mehr erklären, so oft Kabel dezent vom Gerät weg leiten. klappte das Zusammenspiel mit haben wir die selbst leuchtenden Zel- Kabel braucht man neben Strom dem Player nur manchmal perfekt. len in alle Himmel gelobt. Sattes hauptsächlich für die Vierwege-Dop- Und alles, was HDR betrifft, liegt Schwarz und ein perfekter Blickwin- peltuner und HDMI. Nicht optimal uns halt wahnsinnig am Herzen und kel lassen sich heutzutage nur mit ist, dass HDMI 2.0 für High Dynamic soll größtmögliche Aufmerksamkeit diesen Panels erzeugen. Auch beim Range, also hauptsächlich Ultra-HD bekommen. High Dynamic Range Farbraum liefern sie das heutige Ma- Blu-ray-Discs, nur von einer Buchse ist der Schlüssel zur Bildqualität der ximum, und was die Brillanz betrifft, unterstützt wird. Analogeingänge Zukunft: die Revolution von Brillanz lockt Loewe sogar mehr Reserven aus gibt es lobenswerterweise auch noch, und Farbumfang, die ein neues TV- dem Display als dessen Systemväter. allerdings in Form eines Spezialein- Erlebnis schafft. Leider kon- Gegen das drohende Einbrennen ha- gangs, für den Adapter nachgekauft kurrieren mehrere Stan- ben Loewes Ingenieure alle empfoh- werden müssen. Viel wichtiger ist bei dards, die sich wohl ohne lenen Maßnahmen getroffen, vom Loewes vielen tollen Netzwerkfunk- einen echten Sieger ergän- Abdunkeln von Standbildern bis zur tionen der LAN-Anschluss und die zen werden. HDR-10 ist aktiven Regeneration im Standby. breitbandige WLAN-Unterstützung. die schon weit verbreitere Trotzdem empfehlen wir OLED-TVs Ganz prima klappte die verständ- Basis für Filme, HLG (Hy- Der besondere nicht zum Gaming oder als PC-Moni- lich geführte Erstinstallation. Die brid Log Gamma) soll bei TV-Sendern Glanz der flachen OLED-TVs kommt tor bei maximal eingestelltem Kon- Sender sind ordentlich sortiert, las- zum Einsatz kommen, und Dolby Vi- auch hier zum Vor- trast. sen sich aber leicht schieben und in sion ergänzt HDR-10 um szenenab- schein: Der Loewe lässt sich ange- Der Loewe ist, was andere Eigen- Favoriten kopieren. Sofort wurde un- hängige Brillanz- und Farboptimie- sichts seines De- schaften betrifft, noch organischer ser UHD-BD-Player Oppo UDP-205 rung. Loewe unterstützt als zweiter signs perfekt auch mitten im Raum als die Mitberwerber. Das Design von gefunden, benannt und fortan mit Hersteller überhaupt dieses Techno- platzieren. Stativ und Soundbar in Holz sowie der Loewe Fernbedienung gesteuert. logie-Tripel, mit dem man erst einmal die Bespannung aus hochwertigem Die überarbeiteten Bildschirmmenüs auf der sicheren Seite für beste Bril- Stoff üben einen ganz besonderen, sind sehr übersichtlich und reagieren lanz ist. Die Implementierung von angenehmen Reiz von Natürlichkeit flüssiger als in Vorgängermodellen. Dolby Vision auf der Ultra-HD Blu-ray aus – noch mehr als andere TVs, die Einige kleine Bugs wie die stark ver- ist aber noch so neu, dass sie in den immerhin Kunststoff durch Glas oder zögerte Änderung von Bildparame- Loewe Labors nicht vollständig ➜ www.technite.video | 10_2017 9
TEST DES MONATS Optimale getestet werden konnte, bevor wir stellt. Loewes schicke Tablet- und werden. Wer dies unbedingt will, Einstellungen unser Testgerät bekamen. So laufen Smartphone-App mit ihren bebilder- kann aber kostengünstig und kom- Bildmodus: Home Pre- unsere Teststreams (auch Dual-Lay- ten Gracenote-Inhalten für den Pro- fortabel einen Zuspieler wie den mium | Kontrast: 18 | Helligkeit: 11 | Schär- er) über USB bereits zuverlässig, doch grammführer, den Streamingoptio- FireTV-Stick ergänzen, wenn der ge- fe: 0 | Farbe: 10 | Farb- bei unserem Oppo Player blieb ab und nen für Aufnahmen und Live-TV, so- liebte Content nicht schon vom Ultra- temperatur: soft | zu das Bild schwarz. Wenn wir ewtas wie der Fernprogrammierung, ist HD Blu-ray-Player eingefangen wird. Gamma: 0 zu sehen bekamen, war es dann aber ganz vorn mit dabei. Dank intelligent umso beeindruckender. Hier wird genutztem Zweittuner sind Loewes Fazit das superbunte, knackscharfe und Zappingzeiten marktführend. Und Loewe bringt die faszinierende OLED- leuchtstarke OLED-Panel bis an seine jetzt wird auch Bluetooth bidirektio- Technik in einen würdevollen edlen Grenzen ausgereizt, und die Bildqua- nal eingesetzt. Schnurlose Kopfhörer Rahmen und packt zum attraktiven lität ist umwerfend. Nicht um Welten erhöhen dabei den Soundkomfort am Preis einige besondere Schmankerl Empfohlener besser als die Mitbewerber, die alle Abend, doch die wirklich sehr gut drauf. ■ Sehabstand TV: 3,8 m | DVD: 3,5 m ein vergleichbares Panel nutzen, aber klingende Soundbar kann auch mit HD: 2,3 m | UHD: 1,4 m halt auf allerhöchstem Niveau. Be- Inhalten vom Smartphone beschickt sonders lobenswert ist dabei, dass werden. Einzig die Mannigfaltigkeit man beim Loewe bild 5 kaum etwas der Smart-TV-Apps die einige wichti- optimieren muss. Man kommt nicht ge Anbieter wie Netflix, Google oder ROLAND SEIBT, an die Einstellungen für Weißbalance Spotify vermissen lässt, darf kritisiert STV. CHEFREDAKTEUR oder Farbraum heran (die sind dem Fachhändler vorbehalten), doch ab AUS DEM MESSLABOR Werk ist nach Auswahl der soften Farbtemperatur alles beinahe so gut vorkalibriert, dass wir es kaum hät- ten verbessern können. Bei Loewe laufen die Produktionsbänder wohl etwas langsamer, sodass mehr Zeit für die individuelle Abstimmung je- des Exemplars zur Verfügung steht. Wie in den Messdiagrammen rechts zu sehen, liegen unsere Laborwerte in der Liga von Geräten mit THX-Zer- tifizierung, isf-Logo oder UHD-Pre- mium-Siegel. Bildmessung HDTV Auch was die Aufbereitung nieder- Obwohl Loewe seine RGB-Balance den Händlern vorbehält, ist der Weißabgleich ab Werk gelungen. wertiger Quellen wie SDTV, HDTV, Die Gammakurve ist perfekt auf die Standards angepasst. Der minimal verkleinerte Farbraum von Rot Streaming oder Blu-ray betrifft kann beeinflusst Zwischentöne nicht, die sitzen bis auf Gelb schön präzise. Allein die Luminanz der Farben sich der Loewe sehen lassen. Das liegt nicht auf Referenzniveau. Insgesamt ist der Loewe sehr brillant. Das Panel bietet alle Vorzüge von klassische Fernsehprogramm er- OLED, vom großartigel Blickwinkel über die hochwertige Ausleuchtung zum prächtigen Superschwarz. scheint sehr harmonisch, lebendig und ehrlich, zumindest wenn man die Optimierungen im Zaum hält. Skalierung und Bewegungsglättung machen einen ausgezeichneten Job. Allein der bei fast allen Herstellern zu kritisierende Punkt der maximalen Farbauflösung ist auch hier nicht auf Referenzniveau gelöst. Ein paar Besonderheiten Eingangs erwähnten wir die Allein- stellungen der TVs made in Germany. Bildmessung UHD/HDR/WCG Allem voran ist das wohl die einge- Diese Messung einer HDR10-Sequenz zeigt eine EOTF (elektro-optische Transferfunktion), die nahezu baute Festplatte für TV-Aufnahmen, perfekt auf dem Soll liegt. Wie es sich gehört, gibt es im Clippingpunkt der Maximalluminanz ein kleines weiches Knie. Mit 760 Candela (bei warmen Farben) ist der Loewe fast der hellste OLED-TV, den wir die mit ihrem Terabyte Größe, allen gemessen haben. Die Spezifikationen des Panelherstellers werden also bis an die Grenzen genutzt. Das Gema-Abgaben und Händlerboni ei- Matching der gigantischen Quellfarben auf das native Panel (99 % DCI-P3 Farbraum) gelingt sehr gut. nen Wert von gerne 500 Euro dar- 10
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