HOCHSCHULENTWICKLUNGS- PLAN III (HEP III) DER RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM 2019

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HOCHSCHULENTWICKLUNGS- PLAN III (HEP III) DER RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM 2019
HOCHSCHULENTWICKLUNGS-
PLAN III (HEP III) DER
RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM
2014 - 2019
Beschluss des Rektorats vom 8. April 2014
auf Grundlage der Zustimmung des Hochschulrats vom 22. Februar 2014
unter Berücksichtigung der Empfehlungen und Stellungnahmen des Senats vom 13. Februar 2014
HOCHSCHULENTWICKLUNGS- PLAN III (HEP III) DER RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM 2019
HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
INHALTSVERZEICHNIS
0.       Vorbemerkungen: Zur Funktion des Hochschulentwicklungsplans der Ruhr-Universität Bochum 04
1.       Das Zukunftskonzept „Forschungscampus RUB“                                             05
2.       Leitbild, gesamtuniversitäre Ziele und Querschnittsaufgaben                            06
2.1.     Leitbild der Ruhr-Universität                                                          06
2.2.     Ziele                                                                                  07
2.3.     Querschnittsaufgaben von übergreifender Bedeutung                                      07
2.3.1.   Internationalisierung                                                                  07
2.3.2.   Personalentwicklung und Berufungspolitik                                               08
2.3.3.   Förderung der Gleichstellung                                                           08
2.3.4.   Kultur der Förderung von Begabungen                                                    09
2.3.5.   Inklusion und Vielfalt                                                                 09
2.3.6.   Hochschulkommunikation                                                                 10
3.       Hohe Qualität in Lehre und Studium                                                     10
3.1.     Qualitätskriterien                                                                     11
3.2.     Die Weiterentwicklung der Lehre                                                        12
3.2.1.   Ausgestaltung des Entwicklungsprozesses                                                12
3.2.2.   Weiterentwicklung des Optionalbereichs                                                 12
3.2.3.   Liberal Arts Education                                                                 13
3.2.4.   Forschendes Lernen                                                                     13
3.2.5.   Bachelor with honors                                                                   14
3.2.6.   Intensive Master                                                                       14
3.2.7.   Internationalisierung der Studienprogramme                                             14
3.2.8.   Konsolidierung der Zwei-Fach-Modells und Weiterentwicklung
         der Lehrerbildung an der Ruhr-Universität                                              15
4.       Frühe Selbstständigkeit jüngerer Wissenschaftler/innen                                 15
4.1.     Die RUB Research School                                                                15
4.2.     Das Exzellenzprojekt RUB Research Schoolplus                                           16
4.3.     Übergang in die Postdoktorand/innen-Phase bzw. in den Beruf                            16
4.4.     Juniorprofessuren                                                                      16
4.5.     Der RUB Career Track                                                                   17
5.       Der internationale Forschungscampus                                                    17
5.1.     Hohe Qualität in der Forschung                                                         17
5.2.     Anerkennung besonderer Forschungsleistungen                                            18
5.3.     Ermöglichungsstrategie für kooperative Forschung                                       18
6.       Organisationsentwicklung und Ressourcensteuerung                                       19
6.1.     Rahmenbedingungen für exzellente Lehre und Forschung verbessern                        19
6.1.1.   Verschlankung administrativer Prozesse                                                 19
6.1.2.   Institutionelle Strukturen: Defragmentierung                                           20
6.1.3.   Universitäre Infrastruktur: Campusmodernisierung und -entwicklung                      20
6.1.4.   Weiterentwicklung des Bibliothekssystems                                               21
6.2.     Leistungsorientierte Ressourcenbemessung                                               21
6.2.1.   Gewinnung strategischer finanzieller Handlungsspielräume                               22
6.2.2.   Neuordnung der Mittelverteilung                                                        22
7.       Die Ruhr-Universität in der Gesellschaft                                               23
7.1.     Die Ruhr-Universität für die Region                                                    23
7.1.1.   Bewältigung der Herausforderungen des doppelten Abitur-Jahrgangs                       23
7.1.2.   Wissens- und Technologietransfer                                                       24
7.2.     Die Ruhr-Universität in der Region                                                     24
7.2.1.   Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr)                                                     24
7.2.2.   UniverCity Bochum                                                                      25
7.2.3.   50 Jahre Ruhr-Universität                                                              25
7.2.4.   Universitäre Einrichtungen im Stadtgebiet außerhalb des Campus                         26
7.2.5.   Beiträge der Ruhr-Universität zur Entwicklung der Region                               26
Anhang: Weitere Dokumente im Kontext des HEP III                                                27

                                                                                                      inhalt   | 02 03
0. VORBEMERKUNGEN: ZUR FUNKTION DES HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLANS DER
     RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM
     Unsere Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist die ers-           ternationalen Vergleich wettbewerbsfähig werden und
     te neu gegründete Universität der Bundesrepublik            sich in den zur Bewertung von Forschungsstärke maß-
     Deutschland und wird im Jahr 2015 ihr 50jähriges Be-        geblichen Leistungsbilanzen, wie z.B. dem DFG-Förde-
     stehen feiern. Als junge leistungsstarke Universität        ratlas, wieder nach oben bewegen und einen Platz un-
     legt sie mit ihrem dritten Hochschulentwicklungsplan        ter den besten 15 deutschen Universitäten einnehmen.
     (HEP III) die strategischen Leitlinien und Instrumente      Der gute Ruf, den unsere Universität für vorbildliche
     für die Jahre 2014 bis 2019 in kontinuierlicher Fortfüh-    Lehre und Nachwuchsförderung besitzt, wird sich wei-
     rung ihrer langfristigen Entwicklungsplanung fest. Die      ter verbessern, ebenso wie ihre internationale Vernet-
     gegenüber den bisherigen, dreijährigen Hochschulent-        zung, Reputation und Attraktivität. Ihre Bedeutung und
     wicklungsplänen (HEP I: 2008 bis 2010; HEP II: 2011         ihre Beiträge für die Entwicklung der Region werden
     bis 2013) längere Laufzeit von sechs Jahren soll für eine   sich weiter erhöhen. Als Arbeitgeberin wird sie viel-
     klarere Strukturierung komplexer Entwicklungsprozes-        fältig und familienfreundlich bleiben und weitere Ver-
     se und somit eine kontinuierlichere Fortentwicklung al-     besserungen anstreben, wo sie erforderlich und mög-
     ler wesentlichen universitären Handlungsfelder sorgen.      lich sind. Die Infrastruktur auf dem Campus wird sich
     Dabei werden anspruchsvolle Ziele mit einer erhöhten        nachhaltig verbessern und der „Lebensraum Campus“
     Verbindlichkeit verknüpft.                                  attraktiver werden.

     Als zentrales strategisches Instrument enthält der HEP      Der HEP und die flankierenden internen Zielverein-
     III keine kleinteiligen Maßnahmenkataloge für die           barungen sowie die darin enthaltenen neuen Prinzipi-
     einzelnen Einrichtungen unserer Universität. Er be-         en der internen Mittelverteilung decken nicht alle für
     schränkt sich auf die allgemeinen und übergeordne-          unsere Universität erforderlichen Planungs- und Steu-
     ten Zielsetzungen der Universität und formuliert die        erungselemente ab, sondern bilden einen übergeord-
     zur Erreichung der Ziele erforderlichen Instrumente.        neten, verbindlichen Rahmen, der ergänzt bzw. konkre-
     Flankierend dazu werden mit den Fakultäten bzw. wis-        tisiert wird durch
     senschaftlichen Disziplinen Zielvereinbarungen abge-
     schlossen, in denen je spezifische, disziplinenadäqua-      ▪▪   die Internationalisierungsstrategie (vgl. Kapitel 2.3.1);
     te Ziele für eine Laufzeit von drei Jahren verbindlich      ▪▪   die gebündelten Freigabeverfahren, in denen die anstehen-
     vereinbart und an Grund- und Leistungsbudgets ge-                den Vakanzen von Professuren eines mehrjährigen Zeitrau-
     koppelt werden. Dabei dienen ebenfalls disziplinenad-            mes vor dem Hintergrund fachlich-struktureller Planungen,
     äquat gewählte Benchmarks als Leistungs- und Ausstat-            gesamtuniversitärer Ziele und Ressourcenfragen bewertet
     tungsindikatoren. Die hochschulinterne Verteilung von            werden (vgl. Kapitel 2.3.2);
     Ressourcen wird sich somit zukünftig noch stärker als       ▪▪   die internen Zielvereinbarungen zur Förderung der Gleich-
     bisher an den Leistungen der Fakultäten bzw. wissen-             stellung (vgl. Kapitel 2.3.3);
     schaftlichen Disziplinen in den Handlungsfeldern For-       ▪▪   die jährliche Aufstellung des Wirtschaftsplans unter Ein-
     schung, Lehre und Internationalisierung orientierten.            schluss der für den Landeszuschusshaushalt bereits seit
     Zudem werden auch mit den weiteren wissenschaftli-               2012 verwendeten Budgetsystematik nach dem Kaskaden-
     chen Einrichtungen, den zentralen Betriebseinheiten              modell und den dahinter stehenden Budgetbildungsprinzipi-
     und der Universitätsverwaltung Zielvereinbarungen ab-            en;
     geschlossen, die die wissenschaftlichen Ziele der Uni-      ▪▪   eine damit einhergehende mittelfristige Finanzplanung
     versität befördern.                                              (Einnahmen und Ausgaben), in der bereits getroffene Fest-
                                                                      legungen, Berufungen, Investitionen und weitere Vorhaben
     In der Summe wird die Erreichung der Ziele aller wis-            vor dem Hintergrund der tatsächlich zur Verfügung stehen-
     senschaftlichen Einrichtungen zu einer deutlichen Ver-           den Ressourcen mit einer internen Prioritätensetzung verse-
     besserung unserer Universität als Institution insgesamt          hen werden.
     führen. Sie wird ihre Verluste in der leistungsorientier-
     ten Mittelverteilung (LOMV) auf Landesebene ausglei-
     chen und sich zusätzliche Ressourcen erschließen. Sie
     wird in noch stärkerem Maße im nationalen und in-

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
1. DAS ZUKUNFTSKONZEPT „FORSCHUNGSCAMPUS RUB“

Mit dem Zukunftskonzept „Forschungscampus                                                                                                     In Phase I stand zunächst eine umfassende Mo-
RUB“ (engl. „Research Campus RUB“) hat unse-                                                                                                  dernisierung des Studiensystems im Mittelpunkt.
re Ruhr-Universität in beiden Runden der Exzel-                                                                                               In Phase II folgte die Schaffung flexibler Unter-
lenzinitiative des Bundes und der Länder in der                                                                                               stützungsstrukturen für Forschung und leistungs-
dritten Förderlinie („Zukunftskonzepte zum pro-                                                                                               starke Forschungsschwerpunkte in Verbindung
jektbezogenen Ausbau der universitären Spitzen-                                                                                               mit einer erheblichen Stärkung der Förderung des
forschung“) als eine von 16 deutschen Universi-                                                                                               wissenschaftlichen Nachwuchses. Der besondere
täten jeweils das Finale erreicht und ist sowohl in                                                                                           Fokus in Phase III und somit auch des vorliegen-
der ersten Förderlinie („Graduiertenschulen zur                                                                                               den HEP liegt nun auf allen Facetten der Interna-
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“;                                                                                                tionalisierung der gesamten Universität. Zugleich
vgl. Kapitel 4.1) als auch in der zweiten Förderli-                                                                                           sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, um
nie („Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzen-                                                                                             die bauliche und technische Generalmodernisie-
forschung“; vgl. Kapitel 5.3) mit jeweils einem An-                                                                                           rung unserer Universität abzuschließen (Phase
trag erfolgreich gewesen. Das Zukunftskonzept                                                                                                 IV). Selbstverständlich läuft währenddessen der
hat eine in weiten Teilen positive Bewertung durch                                                                                            Prozess der Fortentwicklung der Rahmenbedin-
den beim Wissenschaftsrat angesiedelten Bewilli-                                                                                              gungen für Lehre und Forschung höchster Quali-
gungsausschuss der Exzellenzinitiative erfahren.                                                                                              tät kontinuierlich weiter; seine disziplinenspezifi-
Die dieser Bewertung zu Grunde liegenden gut-                                                                                                 schen Ergebnisse werden nun aber stärker anhand
achterlichen Stellungnahmen aus dem Jahre 2012                                                                                                von externen Benchmarks evaluiert werden. Denn
sind ebenso wie wesentliche Elemente des Kon-                                                                                                 gerade auch vor dem Hintergrund der zum Teil
zepts selbst in die Inhalte dieses HEP eingeflos-                                                                                             unklaren und mit nicht unerheblichen (insbe-
sen.                                                                                                                                          sondere finanziellen) Risiken behafteten äußeren
                                                                                                                                              Rahmenbedingungen für das Universitätssystem
Die übergeordnete langfristige Entwicklungsstra-                                                                                              in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland sind
tegie unserer Universität umfasst den Zeitraum                                                                                                während der Laufzeit des HEP III erhebliche An-
von 2000 bis etwa 2025 (vgl. Antrag an den Wis-                                                                                               strengungen erforderlich, um die Leistungs- und
senschaftsrat in der dritten Förderlinie der Ex-                                                                                              somit die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität unse-
zellenzinitiative des Bundes und der Länder „Re-                                                                                              rer Universität im Interesse aller ihrer Mitglieder
search Campus RUB“) und ist (formal) in vier                                                                                                  weiter zu stärken.
Phasen untergliedert, die jeweils einen besonde-
ren Fokus im Betrachtungszeitraum definieren,                                                                                                 Mit dem HEP III nehmen wir als Gemeinschaft
aber nicht hermetisch voneinander abgegrenzt                                                                                                  der Mitglieder unserer Universität und der mit-
sind (vgl. Abbildung 1).                                                                                                                      und voneinander Lernenden – in Forschung, Leh-

Abbildung 1: Realisierung
des Research Campus RUB
                            Forschungscampus RUB: Universitas für das 21. Jahrhundert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Phase IV
                                                                                                                                          Phase III                                                                                                                                                     2017-2025
                                                                                                                                          2012-2017
                                                                       Phase II                                                                                                                                                       CIENCES (LS)
                                                                                                                                                                                                                                LIFE S
                                                                       2006-2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Int
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       er
                                                                                                                                                                                                                                     Protein Science                                                     fa
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           cia
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              l
                                                                                                                                                                                                                                        and Cognitive E
                                                                                                                                                                                                                                   rain                vol
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sy

                                                                                                                                                                                                                                 ,B                       uti
                                                                                                                                                                                                                              ind
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    st

                                                                                                                                                                                                                                                             on
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      em

                                                                                                                                                                                                                                            sc
                                                                                                                                                                                                                             M         Neuro ience
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        sC
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             istry

                                                                                                                         or Research Grou
                                                                                                            CE
                                                                                                              S      rcat                ps
                                                                                                                   Me
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              and Sollvation Scie
                                                                                                                                                                                                                                                                            & E n gi n e e ri n g

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          NCES (NES)

                                                                                                          EN
                                                                                                                                                                    HUMANITIES

                                                                                                        CI
                                                                                                                          rch Departmen
                                                                                                                      sea
                            Phase I
                                                                                                  S

                                                                                                                    Re                  ts
                                                                                                                                                                         LI
                                                                                                    L

                                                                                                                                                                         A n t hro p N

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Abschluss der
                                                                                                  IA

                                                                                                                                                                           FCEenter
                                                                                                OC

                                                                                                                                                                                                                                                                        ce
                                                                                                                                                                                 SC for Re
                                                                                              DS

                                                                                                                                                                                                                                                                   ien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    g

                                                                                                                                                                                                                                                                       Sc
                                                                                                                                                                                    olog CES ious

                                                                                                                                                                                                                                                                                            rin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        S CI E
                                                                                                                                                                                     I

                            2000-2006
                                                                                                                                                                                                                                                              i a ls
                                                                                                                                                                                      E
                                                                                            AN

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 nce

                                                                                                                                                                                                                                                     M ater
                                                                                                                                                                                                                                                                                     ee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gy

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Campusmodernisierung
                                                                                                                                                                                                                                                                                  ng
                                                                                                                                                                                        .K

                                                                                                                                                                                                                                                                               in
                                                                                                                                                                                         AND

                                                                                                                                                                                                                                                                        eE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                olo
                                                                                                                                                                                                        no
                                                                                       TIES

                                                                                                                                                                                                                                                               rfa c
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       ING
                                                                                                                                                                                                          wl

                                                                                                                                                                                                                                                     Subsu
                                                                                                                                                                                           lig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hn
                                                                                                                                                                                                            ed

                                                                                                                                                                                                                                                                                        s
                                                                                                                                                                                              SO

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              c

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ER

                                                                                                                                                                                                                                                                         em
                                                                                 HUMANI

                                                                                                                                                                                                                ge

                                                                                                                                                                                                                                  Pro
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Te

                                                                                                                                                                                                                                        d u ct-S                  y st                                     nd
                                                                                                                                                                                                                                                   e r vi c e S
                                                                                                                                                                                                 C IA

                                                                                                                                                                                                           ud                                                                                          a
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        NE
                                                                                                                                                                                                  S

                                                                                                                                                                                                                ie                                                                                  ce
                                                                                                                                                                                                         t

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                                                                                                                                                                                                                                                                        Sc i
                                                                                                                                                                                                      L

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  GI

                                  STUDY                            STRATEGY                                                                                                                                                                           Plas m a
                                                                                                                                                                                                        SC

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          EN

                                                                                                                             Research                                                           NC                                                                                                                            D
                                                                                                                                                                                                           IE

                                 REFORM                          DEVELOPMENT                                                  School                                                                 ES
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     L
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         AN
                                                                                                                                                                                                            (H                                                                                                  RA
                                                                                                                                                                                                                 SS
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                     NA

                                                         of Studen
                                                      se
                                                   rti
                                                                                                                                                                                                                              Internationalisierung
                                                                  t
                                                                   sa
                                               e
                                        red Exp

                                                                     nd F ulty

                                                    STUDY
                                                                         ac
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                                                                                                              TU
                                                                                                                   RAL                                             CE
                                                                                                                                                              EN
                                                   NI                                                                    AN D E                        S CI
                                                                                                                                  N GI N E E R I N G
                                                        V E R S I TA
                                           U

                                                                 S

                                                                                                                     Rahmenbedingungen für Forschung
                              INSTITUTIONAL                            TEACHING
                             RE-ORGANISATION                           CULTURE                                       Nachwuchsförderung
                            Studiensystem

                            Themenschwerpunkte während der jeweiligen Phase der Leitplanung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          1. Das Zukunftskonzept   | 04 05
re, Studium und Administration – diese Herausforde-        beit, die durch die mit der Gründung unserer Universi-
      rungen an. Unser Leitbild universitas steht für all das,   tät angelegte Verflechtung der wissenschaftlichen Dis-
      was uns seit der Gründung dieser Universität stets aus-    ziplinen befördert wird; ein starker Zusammenhalt und
      gezeichnet hat: eine ausgeprägte intrinsische Motiva-      somit eine ebenso starke Identifikation mit der Institu-
      tion; dabei gleichzeitig eine selbstbewusste Wettbe-       tion Ruhr-Universität; und schließlich die Übernahme
      werbs- und Leistungsorientierung; eine ausgeprägte         von expliziter Verantwortung für die Gesellschaft, als
      disziplinen- und grenzüberschreitende Zusammenar-          deren Teil wir wirken.

      2. LEITBILD, GESAMTUNIVERSITÄRE ZIELE UND QUERSCHNITTSAUFGABEN
      2.1.	LEITBILD DER RUHR-UNIVERSITÄT
      Ein besondere Eigenheit unserer Universität, die es zu     Dabei bedeutet universitas das Miteinander der Mitglie-
      bewahren und pflegen gilt, ist der ausgeprägte koope-      der unserer Universität auf allen universitären Hand-
      rative Charakter ihrer Mitglieder über Disziplinen- und    lungsfeldern. Daraus folgt die besondere Wertschät-
      andere Grenzen hinweg, gepaart mit einem ausgepräg-        zung von Vielfalt auf allen Ebenen als besonderer
      ten Sinn für die Erprobung von Neuem. Dies kommt           Reichtum dieser Universität.
      auch im Leitbild der universitas zum Ausdruck: der Ge-
      meinschaft der mit- und voneinander Lernenden, die         Das Zusammenspiel von Inklusion und Meritokratie
      zugleich den elementaren Wert der Einheit von For-         meint in diesem Zusammenhang, dass die über 45.000
      schung und Lehre zum Ausdruck bringt. Denn For-            Mitglieder unserer Universität ihre vielfältigen Erfah-
      schen ist Lernen auf „weißen Flecken“ der „Landkarte“      rungen in die kontinuierliche Fortentwicklung ihrer
      des Wissens, und forschendes Lehren und Lernen ist         Universität einbringen – in Gremien, als Individuen
      das Fundament unseres universitären Selbstverständ-        oder in Gruppen. Unser aller Ideenreichtum und En-
      nisses. Aus dem Leitbild universitas und dem Motto:        gagement sind das Fundament des Erfolgs der gesam-
      „menschlich – weltoffen – leistungsstark“ ergeben sich     ten Universität; alle sind aufgerufen, daran mitzuwir-
      die prägenden Charakteristika unserer Universität: Die     ken – auf Grundlage des Prinzips der Gewährleistung
      Vielfalt der Mitglieder steht im Zentrum und daraus        von Chancengleichheit im Prozess der Fortentwicklung
      folgend die Leitprinzipien der Inklusion und der Meri-     unserer Universität sowie des Prinzips der Anerken-
      tokratie sowie eine für unsere Universität spezifische     nung und Würdigung der individuellen Verdienste der
      Ausprägung aller wesentlichen universitären Hand-          Mitglieder unserer Universität um die Erreichung un-
      lungsfelder, von denen einige beispielhaft und ohne sie    serer Ziele.
      zu priorisieren in Abbildung 2 dargestellt sind.

       förderliche Rahmenbedingungen                        meritokratisch
       für Forschung und Lehre

                                                                                         innovatives,
                                                                                         forschungsbasiertes
       weltoffenes                                                                       Lehren und Lernen
       Miteinander                              universitas
       und weltweite
       Vernetzung

                                                                        frühe wissenschaftliche
                                         inklusiv                       Selbstständigkeit

     Abbildung 2: Leitbild universitas

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
2.2.       ZIELE
Lehre und Studium, Forschung und Förderung                     kultäten und Rektorat.
des wissenschaftlichen Nachwuchses sind originä-
re und gleichberechtigte Kernaufgaben einer Uni-               Konkret wird dies durch differenzierte Maßnah-
versität.                                                      men geschehen, die in internen Zielvereinbarun-
                                                               gen mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren mit
Auf diesem Fundament wird unsere Ruhr-Univer-                  allen Bereichen der Universität – Fakultäten, wei-
sität während der Laufzeit des HEP III die nach-               teren wissenschaftlichen Einrichtungen, zentralen
stehenden übergeordneten universitären Ziele ver-              Betriebseinheiten und der Universitätsverwaltung
folgen:                                                        – verbindlich vereinbart werden. Diese Zielverein-
                                                               barungen werden mit einer Neuordnung der Ver-
▪▪     Eine weitere Verbesserung der internationalen Sicht-    teilung von Ressourcen verknüpft, die sich auf
       barkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Universität    adäquate Indikatoren und Benchmarks stützt. In-
       durch Ausbau disziplinenübergreifender und weltwei-     stitutionelle Ziele und interne Zielvereinbarungen
       ter Kooperationen in Forschung und Lehre hin zu ei-     spannen somit einen (von innen und von außen)
       nem Internationalen Campus; dies erfordert              nachvollziehbaren Rahmen auf, innerhalb des-
▪▪     eine weitere Verbesserung der Bedingungen für Spit-     sen sich die intrinsische Motivation der Mitglieder
       zenforschung,                                           unserer Universität entfalten kann und ohne den
▪▪     eine weitere Verbesserung der Bedingungen für ein er-   sich die Institution als Ganzes – vor allem auch
       folgreiches Studium, und                                unter den gegebenen und von uns selbst nur sehr
▪▪     die Stärkung der Ressourcenbasis unserer Universität.   begrenzt beeinflussbaren äußeren Rahmenbedin-
                                                               gungen – nicht zukunftsfähig positionieren kann.
Die Erreichung der Ziele in Lehre und Studium,                 In der weiteren Entwicklung unserer Universi-
Forschung und Förderung des wissenschaftlichen                 tät spielen Ermöglichungsstrategien eine wichti-
Nachwuchses sind gemeinsames Anliegen von Fa-                  ge Rolle.

2.3.	QUERSCHNITTSAUFGABEN VON ÜBERGREIFENDER BEDEUTUNG
2.3.1. INTERNATIONALISIERUNG                                   gen jungen Universitäten) hat die Ruhr-Universi-
                                                               tät 2012 den hervorragenden Platz 26 belegt, ein
Der Erfolg unserer Internationalisierungsstrategie             Indiz für die internationale Sichtbarkeit unserer
offenbart sich in der internationalen Sichtbarkeit             alma mater.
und Vernetzung der Ruhr-Universität nach außen,
dem internationalen Campusleben „vor Ort“ sowie                Um die bereits erreichte internationale Positi-
in der Verankerung von Internationalisierung als               on weiter auszubauen, haben wir in Übereinstim-
Querschnittsthema in allen universitären Hand-                 mung mit der Umsetzung des Zukunftskonzep-
lungsfeldern.                                                  tes (vgl. Kapitel 1) im Jahr 2010 eine umfassende
                                                               Internationalisierungsstrategie verabschiedet
In hunderten aktiven Partnerschaften mit Univer-               und umgesetzt. Diese fasst unser internationa-
sitäten und Forschungsinstituten aus der ganzen                les Leitbild zusammen, durchdringt mit dem Ziel
Welt kooperieren Mitglieder unserer Universität in             der Qualitätsentwicklung sämtliche universitä-
Forschung und Lehre. Mitglieder aller Fakultäten               ren Handlungsfelder und schließt mit einem de-
beteiligen sich an internationalen Forschungsnetz-             taillierten Maßnahmenkatalog folgerichtig alle
werken. Über 4.500 internationale Studierende                  universitären Einrichtungen und Akteure in For-
aus mehr als 130 Ländern studieren an der Ruhr-                schung, Lehre, Studium und Administration auf
Universität, hinzu kommen rund 500 Doktorand/                  spezifische Weise ein (vgl. dazu http://www.inter-
innen aus über 50 Staaten. An internationalen                  national.ruhr-uni-bochum.de/profil/strategie/
Graduiertenschulen, darunter die im Rahmen der                 download.html.de). Der Stand der Umsetzung des
Exzellenzinitiative geförderte Ruhr University Re-             Maßnahmenkataloges wird in regelmäßigen Ab-
search School, forschen Doktorand/innen aus al-                ständen vom Rektorat erörtert und bewertet.
ler Welt. Zudem begrüßen wir an unserer Univer-
sität jährlich mehr als 200 Gastwissenschaftler/               Während der Laufzeit des HEP III werden wir un-
innen aus der ganzen Welt, darunter viele Stipen-              sere Internationalisierungsstrategie weiterentwi-
diat/innen der Alexander von Humboldt-Stiftung.                ckeln. Dazu hat das Rektorat eine Arbeitsgruppe
Im Times Higher Education Ranking THE 100                      Internationalisierung eingerichtet, der erfahrene
under 50 (also der weltbesten 100 bis zu 50jähri-              Mitglieder verschiedener universitärer Bereiche

                                                 2. Leitbild, gedamtuniversitäre ziele und querschnittsaufgaben      | 06 07
angehören. Ein besonderes Augenmerk bei der Weiter-                re einen klaren Beitrag zur disziplinären und/oder in-
      entwicklung der Internationalisierungsstrategie wird               terdisziplinären Schwerpunktsetzung erkennen lassen.
      auf die folgenden Handlungsfelder gerichtet sein:                  Berufungen durch den Rektor erfolgen nur dann, wenn
                                                                         die verlangten Qualitätsstandards
      ▪▪   Sprachenpolitik der Universität,
      ▪▪   Sprachencampus Ruhr-Universität,                              ▪▪   herausragende Forschungs- und Lehrleistungen,
      ▪▪   internationale Dienstleistungen,                              ▪▪   besondere Eignung für die und ein hohes Engagement in der
      ▪▪   Internationalität in der Lehre, und                                Lehre,
      ▪▪   Forschungszusammenarbeit weltweit.                            ▪▪   die Bereitschaft zu interdisziplinärem wissenschaftlichen Ar-
                                                                              beiten, sowie
      In den verschiedenen Zusammenhängen der Interna-                   ▪▪   die Bereitschaft und Fähigkeit, drittmittelgeförderte For-
      tionalisierung unserer Universität ist eine Erhöhung                    schungsprojekte einzuwerben
      der diesbezüglichen Verwaltungs- und Dienstleistungs-              ▪▪   gegeben sind und die/der zu Berufende in die Entwicklungs-
      unterstützung erforderlich. Daher wird das Internatio-                  planung und zum Leitbild der Universität passt.
      nal Office um- und ausgebaut werden, um das zuneh-
      mend internationale Geschehen auf dem Campus und                   Internationale Ausschreibungen sind bereits der Regel-
      die zunehmende Steigerung der internationalen Mobi-                fall. Weiter verstärkt eingesetzt werden soll das Instru-
      lität von Wissenschaftler/innen und Studierenden ad-               ment der Einbeziehung von internationalem bzw. aus-
      ministrativ optimal unterstützen zu können. Dabei wer-             wärtigem Sachverstand in Berufungskommissionen.
      den auch die administrativen Prozessabläufe, die von               Zudem fördert das Rektorat mit verschiedenen Inst-
      der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie be-              rumenten die aktive Gewinnung herausragender Wis-
      rührt werden, ebenso optimiert wie die Schnittstel-                senschaftler/innen ebenso wie die Bindung bereits be-
      len des International Office zu den Fakultäten und den             rufener herausragender Wissenschaftler/innen an die
      Dezernaten der Verwaltung sowie zu weiteren wissen-                Ruhr-Universität. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund
      schaftlichen und zentralen Einrichtungen (insbesonde-              des nationalen und internationalen Wettbewerbs wird
      re Research Departments, RUB Research School, Pro-                 das Rektorat auch weiterhin einen großen Teil der ver-
      fessional School of Education, Bibliothekssystem u.a.).            fügbaren Ressourcen für Berufungs- und Bleibever-
                                                                         handlungen einsetzen.
      2.3.2. PERSONALENTWICKLUNG UND BERUFUNGS-
      POLITIK                                                            Strategische Berufungspolitik impliziert für uns auch
                                                                         den verstärkten Einsatz proaktiver Elemente, d.h. die
      Die Personalentwicklung an unserer Universität er-                 gezielte Auswahl und Ansprache herausragender Kan-
      streckt sich über die Gruppe der Professor/innen hin-              didat/innen bei der Besetzung von Professuren. Gera-
      aus auf alle Mitglieder der Universität. Für uns ist Per-          de auch wettbewerbliche externe Verfahren auf hohem
      sonalentwicklung ein strategisches Handlungsfeld, das              Niveau wie die Alexander von Humboldt-Professur der
                                                                         Alexander von Humboldt-Stiftung, die Heisenberg-
      ▪▪   von der beruflichen Aus- und Weiterbildung unserer Mitar-     Professur der DFG und die Lichtenberg-Professur der
           beiter/innen in Technik und Verwaltung                        VolkswagenStiftung bieten hervorragende Möglichkei-
      ▪▪   über unsere die Internationalität und Selbstständigkeit der   ten, herausragende Forscherpersönlichkeiten zu ge-
           Studierenden fördernden Studienangebote, und                  winnen. Entsprechende Instrumente sollen zur Gewin-
      ▪▪   die frühe Übertragung von Verantwortung in der Forschung      nung herausragender jüngerer Wissenschaftler/innen
           im Rahmen der RUB Research School                             ebenfalls zum Einsatz kommen: hier sind Emmy No-
      ▪▪   bis hin zum RUB Career Track reicht                           ether-Gruppen der DFG, Sofja Kovalevskaja-Gruppen
                                                                         bzw. -Preise der Alexander von Humboldt-Stiftung so-
      und auf allen Stufen Gleichstellung und Vielfalt als               wie Nachwuchsgruppen im Rückkehrerprogramm des
      wichtige Rahmenbedingungen berücksichtigt.                         Landes NRW bestens geeignet.

      Die Berufungspolitik ist für unsere Universität das zen-           2.3.3. FÖRDERUNG DER GLEICHSTELLUNG
      trale strategische Handlungsfeld im nationalen wie
      internationalen Wettbewerb der Universitäten. Seit                 Die Chancengleichheit von Frauen und Männern ist für
      Beginn des Wintersemesters 2006/2007 werden Frei-                  unsere Universität ein zentrales Kriterium der Hoch-
      gabe- und Berufungsverfahren für mehrjährige Perio-                schulentwicklung. Sie wird als Querschnittsaufgabe
      den gebündelt betrachtet und in die strategischen Ent-             betrachtet und in alle Entscheidungsstrukturen und
      wicklungsplanungen der betreffenden Fakultät und der               Verwaltungsprozesse integriert. Zur Steuerung der
      Universität systematisch eingebettet. Die in gebündelte            gleichstellungsbezogenen Ziele haben wir ein Quali-
      Freigabeverfahren einbezogenen Professuren müssen                  tätsmanagementsystem etabliert: Ausgehend von den
      hinsichtlich ihrer Ausrichtung in Forschung und Leh-               Zielen, die im HEP und im Rahmenplan zur Gleich-

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
stellung festgeschrieben werden, schließt das Rek-    erhöhen. Schließlich ist in koordinierten Antrags-
torat mit den Fakultäten Zielvereinbarungen zur       verfahren auf die Einbindung von Wissenschaft-
Gleichstellung ab. Diese Zielvereinbarungen ha-       lerinnen aller Qualifikationsstufen sowie die Um-
ben eine Laufzeit von drei Jahren und beinhalten      setzung zielgruppenspezifischer Maßnahmen zur
konkrete quantitative Zielwerte zur Erhöhung des      Förderung der Chancengleichheit – über alle Fä-
Frauenanteils auf allen Karrierestufen. Die Gleich-   chergruppen unserer Universität hinweg – hohe
stellungskommission begleitet die Umsetzung           Aufmerksamkeit zu legen.
dieser Zielvereinbarungen sowie die Bewertung
der Zielerreichung. Zur Zielerreichung unterstüt-     Die universitätseigene Kindertagesstätte wird ihre
zen wir ab 2014 Gleichstellungsprojekte der Fakul-    inzwischen erreichte maximale Kapazität von 110
täten in einem wettbewerblichen Verfahren, das        Betreuungsplätzen aufrechterhalten. Ergänzend
ebenfalls durch die Gleichstellungskommission         zum bestehenden Kinderbetreuungsangebot stre-
als qualitätssichernde Instanz begleitet wird.        ben wir die Einrichtung einer Kurzzeitbetreuung
                                                      innerhalb der Laufzeit des HEP III an. Damit ver-
Wir sehen weiterhin einen bedeutenden Ansatz-         bessern wir an unserer Universität die Situation
punkt zur Förderung der Gleichstellung bei der        junger Eltern, die insbesondere in der Phase des
Erhöhung der Repräsentanz von Frauen in wissen-       Studiums und der akademischen Qualifizierung
schaftlichen Spitzenpositionen. Der Erhöhung des      oft vor erheblichen Problemen der Vereinbarkeit
Anteils von Frauen auf W3-/W2-Positonen kommt         von Familie und Beruf stehen, in substantieller
dabei nicht zuletzt wegen der hohen Vorbildwir-       Weise, damit es gerade bei Frauen nicht zu unge-
kung für den weiblichen wissenschaftlichen Nach-      wollten Verzögerungen der akademischen Lauf-
wuchs eine besondere Bedeutung zu. Nachdem            bahn kommt.
der Anteil der Frauen auf W3-/W2-Professuren bis
2010 auf 20 % (durch einen Frauenanteil an den        2.3.4. KULTUR DER FÖRDERUNG VON BEGABUNGEN
Neuberufenen von 2006 bis 2010 in Höhe von
durchschnittlich 28 %) gestiegen ist, streben wir     Die Wettbewerbsfähigkeit und der Lebensstandard
nun bis 2019 einen weiteren Anstieg dieses An-        Deutschlands sind ein Spiegelbild seines her-
teils auf 25 % an; dies bedeutet eine Steigerung      vorragenden Bildungssystems. Gemeinsam mit
der Berufungsquote auf 40 %. Bei den Juniorpro-       Bürger/innen und Unternehmen der Region för-
fessuren liegt der Frauenanteil inzwischen bei 40     dert unsere Universität hervorragende und gesell-
% und soll wenn möglich im Rahmen der Laufzeit        schaftlich engagierte Studierende (Bildungsfonds
des HEP III bis auf 45% gesteigert werden.            der Ruhr-Universität, Deutschlandstipendium).
                                                      Der Grundgedanke ist dabei, mit bürgerschaftli-
Darüber hinaus bedarf die Förderung des weibli-       chem Engagement eine lebendige Stipendienkul-
chen wissenschaftlichen Nachwuchses – auch im         tur aufzubauen, um junge Menschen ideell wie
Hinblick auf die notwendige Erhöhung der Zahl         materiell zu fördern. Zur Zielgruppe des Deutsch-
berufungsfähiger Wissenschaftlerinnen – unse-         landstipendiums gehören Abiturient/innen auf ih-
rer besonderen Aufmerksamkeit. Die Zahl der von       rem Weg zum Studium sowie Bachelor- und Mas-
Frauen abgeschlossenen Promotionen liegt im           ter-Studierende.
Jahre 2013 bei 35 % und soll dem Bundesdurch-
schnitt von derzeit ca. 44 % angeglichen werden.      Stipendien sind für uns ein ideales Mittel, um den
Im Rahmen der RUB Research School wird dem            generationenübergreifenden Zusammenhalt in
Übergang von der Promotion in die PostDoc-Pha-        der Gesellschaft zu fördern. Wir werden uns für
se stärker als bisher besondere Aufmerksamkeit        einen weiteren Ausbau unseres Bildungsfonds
gewidmet, um durch gezielte Maßnahmen Dok-            einsetzen.
torandinnen für die Weiterführung einer wissen-
schaftlichen Karriere zu begeistern. Schließlich      2.3.5. INKLUSION UND VIELFALT
ermutigen und unterstützen wir Nachwuchswis-
senschaftlerinnen, Anträge in solchen Förderver-      Inklusion und Vielfalt sind konstitutive Bestand-
fahren zu stellen, deren Schwerpunkte auf der         teile von universitas und finden in der Wertschät-
Förderung der wissenschaftlichen Karriere in der      zungskultur auf unserem Campus ihren Aus-
Postdoc-Phase bzw. vor Erreichen einer Profes-        druck. Vielfalt wird als Bereicherung verstanden
sur liegen. Dazu zählen insbesondere das Emmy-        und gelebt – als eine Grundlage für Leistungsstär-
Noether-Programm, Heisenberg-Stipendien so-           ke in Studium, Wissenschaft und Verwaltung. Seit
wie Heisenberg-Professuren. Ziel ist es, die Zahl     2013 gehört unsere Universität zu den Unterzeich-
der so geförderten Nachwuchswissenschaftlerin-        nern der Charta der Vielfalt.
nen während der Laufzeit des HEP III auf 30 % zu

                                        2. Leitbild, gedamtuniversitäre ziele und querschnittsaufgaben     | 08 09
Die konkreten Aufgabenfelder und Maßnahmen, die            durch den Diskurs über die auf dem Campus gelebten
      die Voraussetzung für eine diskriminierungsfreie Teil-     Werte und die kulturelle Identität sowie eine umfassen-
      habe aller am Campus-Geschehen bilden, sind in den         de Kommunikationsstrategie.
      letzten Jahren gewachsen. Dies gilt insbesondere für
      die anteilsmäßig größte Gruppe auf dem Campus, die         2.3.6. HOCHSCHULKOMMUNIKATION
      Studierenden. An unserer Universität fördern beispiels-
      weise das Gleichstellungsbüro, das Servicezentrum für      Leitbild, Zukunftskonzept und Internationalisierungs-
      behinderte Studierende, die Stabsstelle Interne Fortbil-   strategie prägen die „Marke RUB“. Mit den Feierlich-
      dung und Beratung (IFB), die Stabsstelle Organisati-       keiten zum Jubiläum „50 Jahre RUB“ bietet sich ein
      on – Entwicklung – Beratung (OEB), das International       besonderer Anlass, um die bereits erreichten wissen-
      Office und die Zentrale Studienberatung in den Aufga-      schaftlichen Leistungen der Universität und ihren Weg
      benfeldern Lehre und Studium (einschließlich hoch-         zu einer international vernetzten Forschungsuniversi-
      schuldidaktischer Fortbildung), Beratung und Lebens-       tät mit Studienprogrammen, die anspruchsvollen Qua-
      welt den wertschätzenden Umgang mit Vielfalt. Für die      litätsstandards gerecht werden (vgl. Kapitel 3.1), für al-
      Zukunft haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Aktivi-      le Teilbereiche der Gesellschaft sichtbar zu machen.
      täten konsequent zu vernetzen und den vorhandenen          Dabei müssen neue Formate, beispielsweise im Be-
      strategischen Umgang mit dem Themenfeld nach au-           reich der Vermittlung von Ergebnissen der Forschung
      ßen noch sichtbarer zu machen. Entscheidend an un-         an die Öffentlichkeit, aber auch spezifische Kampag-
      serem Ansatz ist es, nicht gruppenspezifische Aktivitä-    nen und PR-Projekte entwickelt werden. Hinzu kommt
      ten (denen gar zu leicht eine indirekte Diskriminierung    die wachsende Bedeutung eines strategischen Studi-
      inhärent ist) zu unterscheiden, sondern das Recht auf      engangs- und Wissenschaftsmarketings. Ziel ist es, die
      Gleichbehandlung in all seinen Facetten zu gewähr-         besonderen Leistungen der Mitglieder unserer Univer-
      leisten. So ist der Ausbau des Angebots unter über-        sität national und vor allem auch international zielgrup-
      greifenden Leitthemen wie „Selbstständig studieren“        penadäquat und professionell öffentlich zu machen. Ei-
      oder „Gestaltung von Prüfungen“ intendiert. Unter sol-     ne wachsende Aufmerksamkeit soll dabei den „sozialen
      chen spezifischen Leitthemen werden Ungleichheits-         Medien“ gelten.
      lagen und ihre gegenseitige Verschränkung in einem
      integrierten Konzept behandelt und die komplementä-        Zur Stärkung und Bündelung von strategischer Öf-
      re Expertise der verschiedenen Akteure auf dem Cam-        fentlichkeitsarbeit und Marketing wurden bereits 2013
      pus systematisch einbezogen. In diesem Zusammen-           die drei Stabsstellen „Strategische PR und Marketing“,
      hang ist unsere Universität im Projekt RuhrFutur der       „Pressestelle“ und „Fundraising und Alumni“ mit wei-
      Stiftung Mercator vertreten und wird besondere weite-      teren themennahen Bereichen (z.B. Merchandising,
      re Anstrengungen in den Handlungsfeldern Übergän-          strategisches Veranstaltungsmanagement) zum neuen
      ge zwischen Schule und Hochschule sowie Hochschu-          Dezernat 8 „Hochschulkommunikation“ zusammenge-
      le und Beruf unternehmen. Die herkunftsunabhängige         führt. Das Dezernat wird in Zusammenwirken mit den
      Chancengleichheit für einen erfolgreichen Studienab-       übrigen Einrichtungen eine kohärente und umfassende
      schluss ist ein weiteres in Zukunft besonders adres-       Kommunikationsstrategie für unsere Universität entwi-
      siertes Themenfeld. Begleitet wird diese Entwicklung       ckeln.

      3. HOHE QUALITÄT IN LEHRE UND STUDIUM

      Universitäre Lehre steht vor großen Herausforderun-        muss gegenüber bloßer Ausbildung wieder gestärkt
      gen: Studium und Lehre sind angesichts der exponen-        werden. Denn neben der selbstverständlichen fachli-
      tiellen Zunahme der verfügbaren Information erstens        chen Expertise bestimmen nicht zuletzt außerfachliche
      gefordert, Lehr-Lernprozesse so zu gestalten, dass aus     Fähigkeiten die Chancen von Absolventen/innen im
      der Informationsfülle Wissen und Verstehen hervorge-       Berufsleben, sowohl mit Blick auf den Berufseinstieg
      hen. Zweitens geht es darum, den heterogenen Voraus-       als auch mit Blick auf die gestalterischen Fähigkeiten
      setzungen der Studierenden gerecht zu werden, stärker      im Erwerbsverlauf.
      an individuellen Interessen und Potenzialen anzuset-
      zen. Drittens ist der weiteren Internationalisierung des   Den beschriebenen Herausforderungen wollen wir bei
      Studiensystems Rechnung zu tragen, damit auch über-        der Weiterentwicklung unserer Studienangebote begeg-
      regional und international Studieninteressierte ange-      nen: Ausbildung und Bildung sind sich ergänzende Ele-
      sprochen werden können. Viertens gilt es der Tendenz       mente eines hochwertigen Studiums. Eine verbesserte
      vorzubeugen, durch eine fortschreitende Verfachli-         Binnendifferenzierung des Studiums ermöglicht Stu-
      chung der Studiengänge zunehmend weniger Raum              dierenden die notwendige Orientierung einerseits und
      für den Erwerb von „ethischer Intelligenz“ (Daniel Fal-    eine stärker an individuellen Bedürfnissen und Talen-
      lon, 2009) zu lassen. Bildung als universitärer Auftrag    ten ausgerichtete Profilbildung andererseits. Dies im-

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
pliziert auch, die internationale Kompatibilität                rücksichtigung der skizzierten Herausforderungen
des Studiums weiter zu verbessern. Die Weiter-                  weiterzuentwickeln. Für den Entwicklungsprozess
entwicklung des Studiensystems stellt mithin auf                werden sowohl Rückmeldungen aus unterschied-
eine Ermöglichungskultur entsprechend der in-                   lichen Evaluationen als auch die in Lehrprojekten
dividuellen Profilbildungsinteressen unter Wah-                 bzw. im Studienalltag gesammelten positiven wie
rung höchster Qualitätsansprüche ab. Die norma-                 negativen Erfahrungen genutzt. Der Prozess wird
tive Grundlage für diese Weiterentwicklung wurde                dialogisch im Rahmen der universitas gestaltet. Es
bereits 2010 mit dem gemeinsam von Lehrenden                    ist für die Zukunft der Ruhr-Universität von gro-
und Studierenden entwickelten Leitbild zur Leh-                 ßer Bedeutung, alle angebotenen Studiengänge so
re gelegt.                                                      weiterzuentwickeln, dass sie in einem kontinuier-
                                                                lich wachsenden Maße überregional und interna-
Damit ergibt sich für den Entwicklungszeitraum                  tional für Studierende attraktiv sind. Im Ergebnis
bis 2019 der Auftrag, das bereits 2001/2002 im-                 soll ein unverwechselbares Bochumer Studienpro-
plementierte Bachelor-/Master-System unter Be-                  fil als „Markenzeichen“ klar konturiert sein.

3.1.	QUALITÄTSKRITERIEN

Das Leitbild zur Lehre legt folgende Maßstäbe zu-               ▪▪   Die Inklusion – Die Studienprogramme sind so ausge-
grunde, um die Qualität der Studiengänge zu be-                      staltet, dass sie diskriminierungsfrei den Weg zum Stu-
werten:                                                              dienabschluss begleiten und Teilhabe auch bei einge-
                                                                     schränkter Mobilität ermöglichen. Die führende Rolle
▪▪   Die Möglichkeit zur individuellen Profilbildung der Stu-        beim Einsatz neuer Medien in der Hochschullehre soll
     dierenden – dafür sind unterschiedliche gleichberech-           dafür durch weitere Entwicklungsschritte nachgehal-
     tigte Entwicklungswege zu bereiten und Wahlmöglich-             ten werden.
     keiten innerhalb der Curricula einzuräumen.                ▪▪   Die Beteiligungskultur – Die Weiterentwicklung der
▪▪   Die frühe Selbstständigkeit der Studierenden – Studie-          Lehre erfolgt in gemeinsamen Verständigungsprozes-
     rende sollen selbstbestimmt und eigenverantwortlich             sen zwischen Lehrenden und Studierenden unter kon-
     ihr individuelles Profil ausbilden können. Lehr-/Lern-          sequenter Beteiligung der auf Qualitätssicherung aus-
     prozesse sollen auf die Stärkung der Selbständigkeit            gerichteten Gremien.
     der Studierenden ausgerichtet sein.                        ▪▪   Die Nachhaltigkeit des Bildungsprozesses – Die mit
▪▪   Die konsequente Verzahnung von Forschung und Lehre              Aufnahme des Studiums begründete Mitgliedschaft
     – Studienprogramme sollen die an unserer Universität            und Teilhabe wird über den Studienabschluss hinaus
     vertretenen Forschungsschwerpunkte widerspiegeln                gepflegt. Die Verbindung zwischen Studierenden und
     im Sinne einer klar forschungsbasierten Ausrichtung             Alumni wird gestärkt. Es gibt in unterschiedlichen For-
     der Studiengänge. Zudem soll forschendes Lernen als             maten ausgestaltete Angebote, die dem Weiterbil-
     didaktisches Prinzip, das die eigene Erkundung und              dungs- und Beteiligungsinteresse von Graduierten und
     wissenschaftlich geleitete Problemlösung ins Zentrum            darüber hinaus Interessierten entsprechen.
     stellt, in jedem Studienprogramm entsprechend der          ▪▪   Die Nachhaltigkeit des Ressourceneinsatzes – Die Hin-
     Entwicklungsstufe, Bachelor oder Master, angemessen             führung auf Studienabschlüsse in einem an der Re-
     erfahrbar werden.                                               gelstudienzeit gemessenen vertretbaren Zeitrahmen
▪▪   Das hohe fachliche Niveau der Studiengänge – Die Wis-           bleibt als Bestandteil eines entwicklungs- und erfolgs-
     senschaftlichkeit und fachliche Fundierung in den The-          orientierten Gesamtsystems unerlässlich, um eine
     orien, Methoden und Werkzeugen bildet die selbstver-            qualitätsvolle Lehre dauerhaft anbieten zu können und
     ständliche Basis jedes Studiengangs.                            der Verantwortung für die Lebenszeit der Studierenden
▪▪   Der im Zentrum stehende Auftrag zur Bildung – Studi-            nachzukommen.
     engänge sind curricular so ausgestaltet, dass sie über
     die Vermittlung von Fachwissen klar hinausgehen, in-
     dem sie fachübergreifende Bildungsaspekte und inter-
     disziplinäre Bezüge berücksichtigen.
▪▪   Die Internationalität der Studiengänge – Studiengän-
     ge sind so ausgestaltet, dass sie fachadäquate fremd-
     sprachliche Anteile beinhalten, interkulturelle Kom-
     petenzen und Auslandsaufenthalte fördern sowie in
     Auslandssemestern erbrachte Studienleistungen un-
     bürokratisch anerkennen. Internationale Lehrkoopera-
     tionen bis hin zu Joint- und Double-Degrees sollen da-
     bei ausgeweitet werden.

                                                                                   3. hohe qualität in lehre und studium       | 10 11
3.2.     DIE WEITERENTWICKLUNG DER LEHRE
      3.2.1. AUSGESTALTUNG DES ENTWICKLUNGSPRO-                      Entscheidend für die Profilbildung ist, dass Studieren-
      ZESSES                                                         den ein umfassendes Beratungsangebot seitens der
                                                                     Fachberater/innen, auch unter Einbeziehung von Ver-
      Der eingeschlagene Entwicklungsweg wurde bereits               tretern/innen der Berufspraxis offeriert wird und sie
      durch eine Reihe von Projekten, allen voran das Projekt        genügend Zeit haben, sich für einen Profilbereich zu
      inSTUDIES, begonnen und soll in den nächsten Jahren            entscheiden. Profilbereiche dienen der Ermöglichung
      konsequent fortgeführt werden. Als besonders wert-             nach persönlichem Interesse der Studierenden. Dabei
      voll erweisen sich eine Projektstruktur und eine breit         kann es Fächerkombinationen geben, bei denen ein be-
      angelegte Beteiligungskultur, die Studierenden und             stimmtes Profil häufig ergänzend zum Fachstudium
      Lehrenden, die sich in besonderer Weise für eine Wei-          gewählt wird; es kann aber kein Profil als verpflichtend
      terentwicklung der Lehre engagieren, Entfaltungsmög-           seitens der Fächer definiert werden. Dies ist z.B. beim
      lichkeiten gibt. Vor diesem Hintergrund werden auch            Fremdsprachenerwerb oder bei einem spezifischen An-
      die zukünftigen Entwicklungen durch eine Projekt-              gebot entsprechend des LABG von 2009 zu berücksich-
      struktur unterstützt, in der eine vom Rektorat einberu-        tigen.
      fene Lenkungsgruppe die nachfolgenden Entwicklungs-
      vorhaben begleitet. Dies bezieht sich auf die weitere          Folgende sechs Angebotsfelder bilden den gedanklich-
      inhaltliche Ausgestaltung der Vorhaben unter enger             konzeptionellen Ausgangspunkt für die Entwicklung
      Rückkoppelung mit den Fakultäten, das Monitoring,              spezifischer Profilbildungsmöglichkeiten im Optional-
      die Evaluation und die Gestaltung des Kommunikati-             bereich:
      onsprozesses. Eine erste Konturierung der für den Re-
      formprozess der nächsten Jahre besonders prägenden             ▪▪   Profil Lehramt: Studierende, die sich bereits während der
      Maßnahmen wird in den nächsten Abschnitten vorge-                   Bachelor-Phase mit lehramtsspezifischen Angeboten, die in
      nommen. Sie sollen maßgeblich zur Ausbildung eines                  Studiengängen mit Abschluss „Master of Education“ voraus-
      Bochumer Studienprofils mit überregionaler und inter-               gesetzt werden, befassen möchten, erhalten die Möglichkeit
      nationaler Ausstrahlung beitragen.                                  dazu. Die Professional School of Education wird dafür Sorge
                                                                          tragen, dass ein inhaltlich ausgewogenes und qualitätsgesi-
      Für die Laufzeit des HEP III ergeben sich damit die in              chertes Programm etabliert wird.
      den nachfolgenden Teilkapiteln näher beschriebenen             ▪▪   Profil Praxis: Studierende, die bereits während des Stu-
      Schwerpunkte. Wichtige Meilensteine sind dabei die                  diums umfangreichere praktische Erfahrungen sammeln
      Formulierung geeigneter Profilbereiche (erste Hälfte                möchten, erhalten dazu die Möglichkeit, indem der Erfah-
      des Jahres 2014), deren pilothafte Erprobung (ab Win-               rungsaufbau wissenschaftlich begleitet und durch Coachings
      tersemester 2014/15), die begleitende Evaluation und                unterstützt wird. Dies kann z.B. bis hin zu Existenzgrün-
      die sukzessive Weiterentwicklung der Studienangebote                dungsprojekten der Studierenden reichen.
      und Lernformate über den gesamten Entwicklungszeit-            ▪▪   Profil Fremdsprachen: Studierende, die eine moderne oder
      raum des HEP III.                                                   alte Sprache bis zu einem hohen Sprachniveau professiona-
                                                                          lisieren möchten, erhalten dazu die Möglichkeit, indem sie
      3.2.2. WEITERENTWICKLUNG DES OPTIONALBEREICHS                       sich im Optionalbereich vollständig auf den Fremdspracher-
                                                                          werb konzentrieren können. Dies fördert auch die Aufnahme
      Mit dem Optionalbereich hat die Ruhr-Universität im                 eines Master-Studiums oder einer Berufstätigkeit im Aus-
      Jahr 2001 einen 30 CP umfassenden Wahlbereich für                   land.
      Studierende in Zwei-Fach-Bachelor-Studiengängen ein-           ▪▪   Profil Internationales Studium: Studierende, die während
      gerichtet, der der Profilbildung dienen soll. Die Wei-              des Bachelor-Studiums ein Auslandsstudium absolvieren, er-
      terentwicklung des Optionalbereichs orientiert sich                 halten die Möglichkeit, die im Ausland erworbenen Kredit-
      zukünftig noch konsequenter an individuellen Profilbil-             punkte (Fachstudium oder überfachliches Studium) im Wege
      dungsmöglichkeiten für Studierende. Dadurch soll es                 einer vereinfachten und unbürokratischen Äquivalenzprüfung
      möglich werden, in Abhängigkeit vom Profilbildungs-                 durch den Optionalbereich anrechnen zu lassen. Dies ent-
      interesse noch gezielter auf die Berufspraxis vorzube-              spricht der auch in Akkreditierungsprozessen empfohlenen
      reiten, eine Fremdsprache auf einem hohen Niveau                    Integration eines Mobilitätsfensters in das Curriculum.
      abzuschließen, den verfügbaren Freiraum für die An-            ▪▪   Profil Forschendes Lernen: Studierende, die in Forschungs-
      rechnung von im Ausland erbrachten Studienleistun-                  projekte involviert werden oder eigene Forschungsprojek-
      gen zu nutzen, sich intensiviert mit eigenständigem                 te konzipieren und durchführen möchten, erhalten dazu die
      wissenschaftlichen Arbeiten vertraut zu machen (For-                Möglichkeit. Diese Entwicklungsrichtung, die i.d.R. eher fach-
      schendes Lernen, vgl. Kapitel 3.2.4) oder durch „Libe-              nah ausgestaltet ist, baut auf Ansätzen auf, die über die För-
      ral Arts Education“ (vgl. Kapitel 3.2.3) ein fundiertes Bil-        derung durch „Forschendes Lernen“ oder „inSTUDIES“ be-
      dungsprofil auszubauen.                                             reits mit Erfolg erprobt wurden.

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
▪▪   Profil Liberal Arts Education: Studierende, die sich     und die konkrete Ausgestaltung von Lehrmodu-
     mit Grundsatzfragen ihres Faches, auch im disziplin-     len erfolgt durch die Fachvertreter/innen in diszi-
     übergreifenden Dialog vertiefend auseinandersetzen       plinübergreifender Zusammenarbeit. Zu entwi-
     möchten und sich dabei den wesentlichen Herausfor-       ckelnde Angebote richten sich an Studierende, die
     derungen unserer Gesellschaft zuwenden, erhalten da-     aus einer der beteiligten Disziplinen Vorkenntnis-
     zu die Möglichkeit. Das Profil Liberal Arts Education    se haben und sich auf diese Weise alternative Per-
     stellt den Bildungsauftrag der Universität besonders     spektiven und Problembewältigungsstrategien im
     ins Zentrum.                                             fachübergreifenden Diskurs erschließen.
▪▪   Offenes Profil: Studierenden, die sich auf kein Pro-
     fil orientieren möchten, wird die Möglichkeit gegeben,   Beginnend mit den ersten Angeboten im Winter-
     aus dem Gesamtangebotsspektrum Module beliebig           semester 2014/15 soll bis zum Ende der Laufzeit
     zu belegen.                                              des HEP III allen daran interessierten Studieren-
                                                              den – unabhängig vom Studienfach – ein voll aus-
Über den angedeuteten Entwicklungsweg soll der                gebautes Angebot zur Verfügung stehen.
Optionalbereich weiter an Attraktivität, auch für
Ein-Fach-Studiengänge, gewinnen.                              3.2.4. FORSCHENDES LERNEN

Gewonnene positive Erfahrungen aus bisheri-                   Die Grundlage für die Lehre in allen Bachelor- und
gen Entwicklungen werden konsequent in den                    Master-Studiengängen unserer Universität bildet
Gesamtprozess einbezogen. Dazu zählt auch die                 das 2009 im Zukunftskonzept „Forschung erfah-
Erfahrung aus inSTUDIES, unabhängig vom                       ren, erlernen, leben! Lehren und Lernen auf dem
gewählten Profil Propädeutika bis zu 10 CP anre-              Research Campus RUB“ veröffentlichte Prinzip
chenbar zu machen. Ebenso sollen studentische                 des forschenden Lernens.
Initiativprojekte im Gesamtangebotsspektrum al-
ler Profilbereiche erhalten bleiben.                          Während in den Master-Studiengängen bereits ge-
                                                              genwärtig ein hoher Anteil von Modulen existiert,
3.2.3. LIBERAL ARTS EDUCATION                                 der auf die Fähigkeit zum eigenständigen wissen-
                                                              schaftlichen Arbeiten sowie auf Professionalisie-
Liberal Arts Education setzt an dem übergreifen-              rung in wissenschaftlicher Problemlösung und
den Bildungsauftrag der Ruhr-Universität an und               Ergebnisvermittlung ausgerichtet ist, wird das da-
soll ihr Studienangebot unverwechselbar machen.               mit verbundene Qualitätsziel in den Bachelor-Stu-
Der Ansatz wird heute nicht mehr wie in seinen                diengängen auf eine breitere Basis als bisher ge-
Ursprüngen durch einen Kanon bestimmter In-                   stellt. Aufbauend auf den positiven Erfahrungen
halte definiert, sondern lässt sich über die Lern-            insbesondere aus den Projekten „lehrreich“, „For-
ziele spezifizieren. Im Zentrum steht dabei die               schendes Lernen“, „LernING-TeachING“ und „in-
„ethische Intelligenz“ (Daniel Fallon, 2009) der              Studies“ wird ab dem Wintersemester 2014/15 im
Studierenden, indem Liberal Arts-Angebote kriti-              reformierten Optionalbereich eine eigene Profilbil-
sches Denken, Urteilsvermögen, ethische Verant-               dungslinie zum forschenden Lernen etabliert und
wortung und disziplinübergreifende Problemlö-                 bis zum Ende der Laufzeit des HEP III voll ausge-
sungsfähigkeit fördern.                                       baut. Dafür unterbreiten die Fakultäten und Re-
                                                              search Departments aus ihren profilbildenden For-
Wir möchten es innerhalb der Laufzeit des HEP                 schungsfeldern heraus disziplinspezifische und
III schaffen, allen Bachelor-Studierenden die Mög-            disziplinübergreifende, auf eigenständige For-
lichkeit zu geben, bei Interesse Angebote im Be-              schungsarbeit der Studierenden ausgerichtete
reich „Liberal Arts Education“ zu belegen. Bei der            Lehr- und Lernmodule. Deren Abschluss soll wis-
Ausgestaltung des Angebots sollen Grundsatzfra-               senschaftliche Dokumentation und Vermittlung
gen der Fächer im Zentrum stehen, die eine ho-                einüben.
he gesellschaftliche Relevanz besitzen und die im
disziplinübergreifenden Dialog behandelt werden.              Das Modulangebot zum forschenden Lernen soll
Damit orientiert sich das Entwicklungsvorhaben                für interessierte Studierende im Umfang von 30
eher an Modellen, die die Befassung mit disziplin-            CP im reformierten Optionalbereich zur Verfü-
übergreifenden Grundsatzfragen in eine Vielzahl               gung stehen, und es soll ebenso für Studierende
von Fachstudiengängen als ergänzende Kompo-                   aus Ein-Fach-Studiengängen offen sein. Es wird
nente integrieren (so z.B. an der Harvard Universi-           insgesamt von einer fachnahen Wahrnehmung
ty), nicht aber an dem Modell von Liberal Arts Col-           und Belegung der Module zum forschenden Ler-
leges. Die Identifikation dieser Grundsatzfragen              nen ausgegangen.

                                                                              3. hohe qualität in lehre und studium   | 12 13
3.2.5. BACHELOR WITH HONORS                                Das „Intensive Master“-Programm kann in Kombinati-
                                                                 on mit einem Abschluss „Bachelor with honors“ zum
      Um die internationale Anschlussfähigkeit des Studien-      Erwerb eines Master-Abschlusses führen. Zielgruppen
      profils für Outgoings und Incomings zu fördern und         dieser besonderen Master-Studiengänge sind
      Übergänge in Graduiertenprogramme – an der Ruhr-
      Universität und andernorts – zu optimieren, wird das       ▪▪   erstens Studierende, die über einen Abschluss „Bachelor
      Zusatzzertifikat „Bachelor with honors“ eingeführt.             with honors“ verfügen, aber den Master aus formalen Grün-
      Dabei geht es auch darum, besonders leistungsstar-              den (z.B. Einstellungskriterien im öffentlichen Dienst, Besol-
      ken Studierenden ein attraktives, ihren individuellen           dungsregelungen) erwerben möchten,
      Interessen entsprechendes, anspruchsvolles Studien-        ▪▪   zweitens internationale Studierende, die fachliche Vorausset-
      programm bieten zu können. Dies ist bereits in der              zungen für die Promotion ergänzen möchten, und
      Ziel- und Leistungsvereinbarung IV (ZLV IV) mit dem        ▪▪   drittens Studierende, die sich mit einem Bachelor with ho-
      MIWF im Kontext der Exzellenzinitiative vereinbart              nors oder durch den fast track laut Hochschulgesetz im Pro-
      worden. Der „Bachelor with honors“ wird für diejeni-            motionsprozess befinden, sich dann aber entscheiden, die
      gen Studierenden unserer Universität vergeben, die im           Promotion nicht abzuschließen.
      Umfang von zusätzlichen 30 CP (üblicherweise inner-
      halb der Regelstudienzeit) einen Nachweis über spe-        3.2.7. INTERNATIONALISIERUNG DER STUDIENPRO-
      zifische Forschungskompetenz erbringen, internatio-        GRAMME
      nale Profilkomponenten dokumentieren können und
      zu den 10 % Besten des Abschlussjahres gehören. Der        Spätestens bis zum Jahr 2015 soll jeder Bachelor-Stu-
      damit verbundene individuelle Entscheidungsprozess         diengang an unserer Universität ein fremdsprachiges
      wird durch ein Beratungs- und Mentoring-System be-         Studienangebot in nennenswertem Umfang beinhal-
      gleitet, damit Studierende ihre Potenziale gut entfalten   ten. Zudem sind die Mobilitätsfenster in allen Studien-
      können.                                                    gängen so zu gestalten, dass die Studierenden unserer
                                                                 Universität studienbezogene Auslandsaufenthalte bes-
      Die Studienfächer definieren die curricularen Kriterien    ser als bisher in ihr Studium integrieren können.
      der konkreten Ausgestaltung. Diese können fachspezi-
      fisch oder fachübergreifend ausgerichtet sein. Eine Ver-   Wir setzen uns zudem für die Master-Studiengänge bis
      zahnung mit den neuen Profilbereichen des Optional-        2017 folgende Ziele:
      bereichs ist dabei ebenfalls denkbar.
                                                                 ▪▪   Erhöhung der fremdsprachigen Anteile in der Lehre,
      Es ist intendiert, dass dieses Konzept der individuellen   ▪▪   Erhöhung der Anzahl der fremdsprachigen Studienangebote,
      Leistungsförderung und -anerkennung auch dazu füh-         ▪▪   Erhöhung der Anzahl der Studiengänge mit curricular veran-
      ren wird, dass das Bachelor-Studiums an der Ruhr-Uni-           kerter Studierendenmobilität,
      versität von Studienprogrammen anderer Universitäten       ▪▪   Erhöhung der Anzahl der Studiengänge, in denen internati-
      deutlicher unterscheidbar und somit auch attraktiver            onale Lehrende und Studierende das Lehr- und Studienpro-
      für eine überregionale und internationale Studieren-            gramm gemeinsam gestalten bzw. absolvieren („internatio-
      denschaft wird.                                                 nal classroom“).

      3.2.6. INTENSIVE MASTER                                    In der Erreichung dieser Ziele wird eine wichtige Wei-
                                                                 chenstellung gesehen, mit der zum einen Studierende
      Grundsätzlich soll Studierenden, die an einer Promo-       im Bachelor-Studium zum Auslandsstudium ermutigt
      tion interessiert sind, mit einem Abschluss „Bachelor      und befähigt werden, indem sprachliche Mobilitätsbar-
      with honors“ der Eintritt in die Promotionsphase un-       rieren abgebaut werden. Zum anderen können wir da-
      mittelbar möglich sein, so dass ein Master-Abschluss       mit verstärkt eine internationale Studierendenschaft
      keine zwingende Zugangsvoraussetzung zur Promoti-          adressieren, gerade auch im Bereich der Master-Studi-
      on mehr bildet. Angesichts heterogener Bildungsprofile     engänge.
      von Incomings und Outgoings ist es aber erforderlich,
      auf die individuellen Voraussetzungen zugeschnittene       Der Internationalisierung dient auch der Ausbau von
      Anschlussstellen zwischen „undergraduate education“        internationalen Hochschulkooperationen zur geziel-
      und „graduate education“ zu schaffen. Dies soll mit        ten Förderung des Studierendenaustauschs in unter-
      Hilfe eines „Intensive Master“-Programms realisiert        schiedlichen Studiengängen. Bis zum Jahr 2019 soll
      werden. Dabei ist das individualisierte Curriculum aus     jede Fakultät durch Weiterentwicklung bestehender
      dem Gesamtcurriculum des einschlägigen Master-Pro-         Studienprogramme an mindestens einem Double- oder
      gramms zu definieren. Für den Definitionsprozess be-       Joint-Degree-Programm beteiligt sein. Die Internatio-
      darf es einer Mentorin oder eines Mentors, die/der ein-    nalisierung der Lehre ist schließlich durch eine gezielte
      schlägige Beratung leistet.                                Sprachenpolitik zu flankieren.

HOCHSCHULENTWICKLUNGSPLAN III (HEP III) / 2014 - 2019
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