STEINMÜHLENMAGAZININ - STEINMÜHLE MARBURG
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SteinmühlenMagazinin
Nr. 38 • Februar 2021
E N E U E
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Ex-Schüler S to n eA p p
Bootshaus
ist heute er o b er t
saniert
Krisenreporter M ed ie n
Se ite 13
Se ite 16
Se ite 21Ganz schön winterlich...
...präsentierte sich die Steinmühle in dieser Saison.
Anlass genug für Schüler*innen aus Klasse 5, eine riesige Schneekugel zu rollen
und für Steinmühlenlehrer Christian Finance, auf den Auslöser zu drücken.
Ob später auch ein Schneemann daraus wurde oder eine Schneefrau ?
Eine tolle Aufnahme unseres Geländes in der Dämmerung lieferte der Fotograf
gleich mit.
Beide Motive passen prima zu unserer Winterausgabe des Steinmühlenmagazins.
Das Redaktionsteam wünscht viel Spaß beim Blättern!
2Erfrischend wie ein Start-up
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Freundinnen und Freunde der Steinmühle,
Gründung, neues Unternehmen, Innovation, neue Pro- Tennis neu belebt, forschen Schüler*innen im MINT-Be-
dukte, Ideen, jung, junges Unternehmen, Apps, Internet, reich nach neuen Erkenntnissen, wird der Touch-Tomor-
IT, Online-Firmen, Die Höhle der Löwen, Crowdfunding, row-Truck besucht, gibt es für die Abiturient*innen einen
Finanzierung, Geld, Risiko, scheitern, kleines Unterneh- Zukunftstag, erobert die StoneApp Zeitung, Hörfunk und
men, modern, cool, hip, Mut und Selbstständigkeit. Das Fernsehen und wird den Labels „Meat free Monday“ und
sind die Begriffe, die den Deutschen in einer repräsentati- „fairtrade“ besondere Beachtung geschenkt.
ven Umfrage zum Thema „Start-ups“ einfielen. Neben all dem, was Aufbruch und Jugend an unserer jung
Ist die Steinmühle ein Start-up? Natürlich nicht. Eine klei- gebliebenen und sich immer wieder neu justierenden
ne Gruppe arbeitet gerade die Geschichte der Steinmühle Schule verkörpert, gibt es jedoch auch den Blick zurück,
auf, die offiziell vor 72 Jahren begann, mit den Vorgänger- einen Blick in fremde Länder und vieles mehr. Wir freuen
Instituten aber bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Da ist uns daher sehr über diese in unseren Augen spannende
man kein Start-up! und vielseitige Ausgabe des Steinmühlenmagazins und
Dennoch umfasst diese Ausgabe des Steinmühlen Maga- wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
zins zahlreiche Projekte, Aktionen und Neuerungen, die
eines Start-ups würdig wären. So bezieht die neue Bilin- Wir hoffen sehr, dass die Pandemie bald wieder mehr Le-
guale Grundschule Steinmühle ihr neues Zuhause, erhält ben, mehr Trubel, mehr Miteinander auf dem Steinmüh-
das Bootshaus ein neues Kleid, ist eine neue Sporthalle in len-Gelände erlaubt. Bis dahin alles Gute für Sie und herz-
Planung, werden neue Kooperationen geschmiedet, wird liche Grüße.
Björn Gemmer, Schulleiter Bernd Holly, Schulleiter Dirk Konnertz, Geschäftsführer
Redaktion: Angela Heinemann Steinmühle Internet: www.steinmuehle.de
Satz & Layout: Rainer Waldinger Gymnasium - Bilinguale Grundschule Telefon: 06421-40820
Text: Angela Heinemann in freier Trägerschaft mit Internat Fax: 06421- 40842
Fotos: Rainer Waldinger, Till Steinmühlenweg 21 facebook.com/steinmuehle/
Buurman, Daniela Hoffmann 35043 Marburg instagram.com/gymnasium_
E-Mail: schule@steinmuehle.de steinmuehle/
Steinmühlenmagazin 3RückblidcWkeiauhna
f Advent
chten
un
Ein vom Lockdown mit am meisten ne kulturelle Beiträge unserer Schüle-
beeinträchtigter Bereich ist die Kultur. rinnen und Schüler: Aus dem Wahlun-
Kultur Grund genug für die Kulturschaffen- terricht Film, aus der Sprachwerkstatt
trotz(t) den an der Steinmühle, ihre Aktivitä- oder dem Bereich Kunst - ein wenig
ten weiter hochzuhängen und einen aufbereitet wie ein Adventskalender.
Corona: Weg zur Präsentation zu finden - allen
Überraschungen Widrigkeiten zum Trotz! Kunstlehre-
rin Ines Vielhaben betreut den Bereich
"In die Kulturmühle hineinzuschau-
en, lohnt sich übrigens immer, auch
zum Advent in der "Kulturmühle" innerhalb der stein- außerhalb der Weihnachtszeit," infor-
miert Daniel Sans. Er ist Kulturbeauf-
mühleneigenen StoneApp. Dort gab
Kulturmühle es in der Vorweihnachtszeit sehr schö- tragter der Steinmühle.
Schulpersonal von Eltern reich beschenkt
sich bei den Beschäftigten der Stein- leiter Bernd Holly und Björn Gemmer
mühle zu Weihnachten für ihr großes übereinstimmend. Sie baten die Reini-
Engagement zu bedanken. Schon bald gungskräfte, die Mitarbeiter des techni-
türmten sich verschiedenste Präsente schen Dienstes, die Sekretärinnen und
auf dem "Gabentisch" im Schulleiter- die Lehrkräfte, sich aus dem umfangrei-
zimmer. chen Angebot etwas auszusuchen. Dies
Zu einem großartigen Ergebnis führte "Wir haben uns über die Aktion wirklich wurde gern angenommen.
die per Mail versandte Anregung des gefreut und finden die Resonanz sehr Allen Eltern, die bei der Aktion aktiv wa-
Schulelternbeirates (SEB) an die Eltern, beeindruckend," erklärten die Schul- ren, ein herzliches Dankeschön!
Inhaltsverzeichnis BILINGUALE GRUNDSCHULE 12 PARA-RUDERN IM FOKUS
Mehr Aktivitäten geplant
STEINMÜHLE MACHT SCHULE 5 WILLKOMMEN IN KLASSE 1 13 JEDER EURO ZÄHLT
Ein aufregender erster Schultag RuS freut sich über Spenden
3 VORWORT 6 DER WALD ALS LEHRMEISTER 14 MOTIVATION BEWIESEN
Erfrischend wie ein Start-up Viel Spaß im Wald bei Roßberg Ruder-Team präsentierte sich top
10 DIE SONNE SCHAUTE ZU 7 FÜR DIE AKTIVE PAUSE 14 VIELFÄLTIGE UNTERSTÜTZUNG
Klasse 5 feierte ihren Start "open air" Bewegungsgeräte halten fit Förderverein unterstützt Neubau
12 ERWEITERTES BÜNDNIS 8 IM EIGENEN GEBÄUDE
Steinmühle & blista forcieren Inklusion Grundschule bezog neue Räume SCHÜLER SCHREIBEN
15 DAS IST DAS NEUE TEAM
Schulelternbeirat stellt sich vor HINGESCHAUT 26 KEIN TABUTHEMA
16 MEDIENTHEMA STONEAPP "Tag der Toten" in Mexiko
Zeitung, Rundfunk und TV vor Ort 2 DIE STEINMÜHLE IN WEISS 27 GEWALTIGE FORTSCHRITTE
17 JITSI IST KEIN KAMPFSPORT Schnee macht kreativ Die Rolle der spanischen Frau
Konferenztools machen vieles möglich 4 RÜCKBLICK AUFS FEST 31 HISTORISCHES VERBRECHEN
18 DAS GING AUCH ONLINE Kulturmühle dreht sich weiter Das Schicksal der Aborigines
Workshop "MINT" in der Pandemie 18 HILFE FÜR RUMÄNIEN
19 SO LÄSST SICH'S ARBEITEN Sibiu erhielt Tafeln und Ranzen SPORT AN DER STEINMÜHLE
Mehr Ausstattung für das Schülerlabor 20 EIN NEUER DOKTORHUT
19 GREIFBARE ZUKUNFT Sigrun Galter promovierte 7 ZURÜCK ZUM WEIßEN SPORT
Mobiler Lernort Science Truck 24 KEIN FLEISCH AM MONTAG Steinmühle spielt wieder Tennis
20 WAS MAN WISSEN SOLLTE Meat Free Monday in der Mensa 11 DANK GUTER VERNETZUNG
Zukunftstag ergänzt Schulwissen 24 ZU VIEL IN DER TONNE Inklusiv unterwegs im Fußball-Golf
21 WO DER KRIEG TOBT Schüler*innen mit erschreckenden Zahlen
Ex-Schüler ist Krisenreporter 25 ZU SCHLIMM ZUM VERGESSEN INTERNAT
28 GLÜCK UNTER DER LUPE Über das Leben als "Stasi-Akte"
Ausstellungsbesuch in der Steinmühle 25 "UNSRE UHR HAT ZWÖLF GESCHLAGEN" 22 180 MAL NÄCHSTENLIEBE
30 NOCH LUFT NACH OBEN Geschichte des Marburger Nachtwächters Aktion begeisterte den hr
Kinderrechte weltweit 23 FREU(N)DE IM SATTEL
32 MEHR SPORT FÜR ALLE DIE VEREINE Großes Interesse am Reiten
Hallenneubau startet in Kürze 23 ICH KANN STEUERN
12 LAND GIBT 60.000 EURO AGs: Praktisches fürs Leben
Bootshaus frisch saniert
4 SteinmühlenmagazinEin behutsamer Übergang in die Welt des Lernens
Bilinguale Grundschule Steinmühle empfing ihre neuen Erstklässler*innen
Die Einschulung in Klasse 1 ist stets doppelt aufregend: Für sen, beschrieb die Situation einer Mutter, die in derselben
die Kinder natürlich – aber auch für ihre Eltern. Sie ist ein Situation wie die anwesenden Eltern war. Ihnen wurde auf
Wechsel aus der Spiel-Umgebung in die Welt des Lernens diese empathische Weise vermittelt: Sie werden ernst ge-
– und das geht nicht selten mit großer Sorge der Eltern ein- nommen.
her: Wird sich mein Kind in der neuen Umgebung wohlfüh- Ein Musikstück zum Anfang, Bodypercussion "Eine kleine
len? Wird es mit anderen Kindern zurechtkommen? Wird es Nachtmusik" und ein Rap zum Schulanfang zerstreuten
traurig sein? Und was, wenn ihm etwas Unverhofftes wider- mögliche melancholische Gedanken, die schon einmal auf-
fährt? kommen können, wenn das eigene Kind zum Schulkind
Im Bewusstsein all dieser elterlichen Gedanken gestaltete wird. "Wir freuen uns darauf, mit euch, liebe Erstklässlerin-
Schulzweigleiterin Janine Neckenich ihre einfühlsame An- nen und Erstklässler, zu spielen, zu lesen, Quatsch zu ma-
sprache zur Einschulungsfeier der Erstklässler*innen an der chen und zu lernen," schloss Janine Neckenich. Auch die
Bilingualen Grundschule Steinmühle. Ihre Kollegin Katrin Zusammenarbeit mit den Eltern hob die Schulzweigleiterin
Weißenborn hatte eine Geschichte herausgesucht, die den hervor. Sie gehöre zu der verantwortungsvollen und beson-
Briefwechsel einer "Einschulungs-Mutter" mit der Klassen- deren Aufgabe, sich hier in der Schule um die Kinder sorgen
lehrerin beschreibt. Der Text, in englischer Sprache verle- zu dürfen.
Das Lehrer*innen-Team stellt sich Grundschülerinnen, Grundschülern und Eltern vor.
Tolle Erinnerungsfotos gab es vor dem Eingang des Bremerhauses
Steinmühlenmagazin 5Besuch im
"Badezimmer"
des Wildschweins
Bilinguale Grundschule auf Erkundungstour im
Jugendwaldheim Roßberg
Die Schüler*innen der Bilingualen Außerdem errichteten die Kinder ein
Grundschule hatten sich in der letzten Waldsofa, auf dem sie sich niederlie-
Schulwoche vor den Herbstferien eine ßen, um zu rasten.
Auszeit vom Schulalltag verdient. So Flex b wanderte über Stock und Stein,
wurde am Donnerstag, den 1. Oktober um dem Wildschwein auf die Spur zu
das Klassenzimmer in den Wald verlegt. kommen. Die Kinder erkundeten, wie
Das Jugendwaldheim in Roßberg sollte das Wildschwein im Wald lebt; so be-
das Ausflugsziel sein. suchten sie beispielsweise das "Bade-
Pünktlich um 8.15 Uhr holte der Reise- zimmer" des Tieres.
bus die 46 Kinder und die sechs betreu- Die dritte Klasse lernte Tierspuren auf
enden Lehrer*innen an der Steinmühle dem Boden zu lesen und die Umge-
ab. Auch für das leibliche Wohl wurde bung im Wald zu deuten.
gesorgt. Das Küchenteam der Stein- Gegen 12 Uhr trafen sich die drei Klas-
mühle organisierte für diesen Tag Rei- sen wieder am Jugendwaldheim und es
seproviant. Vor Ort angekommen be- gab ein großes Picknick zum Abschluss.
grüßten die pädagogischen Mitarbeiter Voller neuer Eindrücke nutzten die Kin-
und Förster des Jugendwaldheims die der die Möglichkeit und berichteten eu-
Kinder. Die Schüler*innen der Grund- phorisch von ihren Erlebnissen.
schule wurden klassenweise in drei Der Ausflug nach Roßberg war für alle
Gruppen eingeteilt und machten sich Kinder sowie für die Lehrer*innen der
auf den Weg in die Tiefen des Waldes, Bilingualen Grundschule ein besonders
um die Spuren einiger Waldbewohner schöner Tag. Der Wald ist – vor allem in
zu entdecken. diesen Zeiten – ein geeigneter Lernort,
Flex a lernte an diesem Tag, dass der um sich in der Gemeinschaft an der fri-
Dachs und der Fuchs Nachbarn sind schen Luft zu bewegen und die vielfälti-
und zusammen in einem Bau leben. ge Natur mit allen Sinnen zu erkunden.
Sebastian Verbeek (Klassenleitung Flex b)
6 SteinmühlenmagazinNeustart einer Sportart:
Tennis-AGs in Bilingualer Grundschule und Klassen 5/6
Bei einem Besuch des Steinmühlen-
geländes fand der Vorsitzende des
Tenniskreises Marburg-Biedenkopf,
Hans-Jürgen Schneider, beste Vor-
aussetzungen für den Tennissport
vor: Das Internat unterhält Plätze und
damit die Infrastruktur. Schneiders
Vorschlag, schon junge Steinmühlen-
Schüler*innen fürs Tennis zu begeis-
tern, stieß bei Schulleiter Björn Gem-
mer auf offene Ohren. Die Schule
ermittelte sodann in der Grundschule
und den Klassen 5 und 6 das Interesse
am "weißen Sport".
Die Abfrage erbrachte eine derart
große Resonanz, dass seit Anfang
September mittwochs von 12.30 Uhr
bis 13 Uhr 16 Grundschüler*innen
und im Anschluss von 13 bis 14 Uhr teres Zei- Jürgen Schneider als
19 Fünft- und Sechstklässler*innen chen der Initiator hegen die
trainieren. Drei Trainer stehen den er folgrei- Hoffnung, dass die
Kindern zur Verfügung: Patrick Voyé chen Zusam- Schüler*innen so viel
wird vom Tenniskreis gestellt, die menarbeit von Freude am Tennissport
ehemaligen Steinmühlenschüler Nina Schule und In- gewinnen, dass sie einem
und Tom Horn unterstützen. ternat Steinmühle. Tennis-Verein des Tenniskrei-
Die Möglichkeit, die Tennisplätze für Die Verantwortlichen ses beitreten und den Sport auf
schulische AGs zu nutzen, ist ein wei- der Steinmühle und natürlich Hans- Dauer zu ihrem Hobby machen.
Bewegungsgeräte für die Grundschul-Pause
An der Bilingualen Grundschule Steinmühle gibt es seit
einiger Zeit Rollbretter und Gymnastikseile, um die Pau-
sen mit viel Spaß aktiv zu gestalten. Die Sportgeräte im
Wert von rund 800 Euro sind eine Spende von gesunde-
kids, einer gemeinnützigen Initiative der Rotary Clubs in
Deutschland.
Unter dem Motto „fit fürs Leben“ setzt sich die Initiative
bundesweit für die Gesundheit von Kindern zwischen 3 und
12 Jahren ein. Der Rotary Club Marburg freute sich über den
Antrag der Steinmühle, die den Bedarf an Bewegungsgerä-
ten für den Grundschulzweig damit begründete, dass viele
Schüler*innen durch den erst kurze Zeit zurückliegenden
Umzug nach Deutschland oft noch nicht viele Sozialkon-
takte knüpfen konnten, mit Sprachbarrieren zu kämpfen
haben und viel Zeit am Schreibtisch mit dem Erlernen einer
neuen Sprache verbringen.
Es gelte, Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen und die
Schüler*innen dabei in Kooperation und Kommuni-
kation zu bringen. Dazu sind die Rollbretter und die
Gymnastikseile ideal geeignet.
Steinmühlenmagazin 7Sehr gerne hätten wir ein Fest
gefeiert. So wie vor knapp zwei
Unsere
Jahren, als die Eröffnung des At-
riums für die Klassen 7 bis 10 mit
einer Elternparty am Samstag und
Grundschule ist in
am Montag danach mit dem Einzug
zu „Freude schöner Götterfunken“
begann.
die Aufstockung Der Umzug der Grundschule vom benachbarten Bremer-
haus in die neuen Räume der Aufstockung verlief in Zeiten
der Pandemie vergleichsweise recht unspektakulär. Wir
des Lerncentrums konnten nach Fertigstellung durch unseren Generalun-
ternehmer GADE Schlüsselfertigbau GmbH bereits im De-
zember und Januar mit den ersten Arbeiten beginnen. Am
eingezogen! letzten Samstag im Januar traf sich schließlich das gesam-
te Grundschulteam unter Leitung von Janine Neckenich
und richtete die Klassenräume sehr liebevoll ein.
Unser Architekt Thomas Oesterle hat wieder einmal beste
Planungsarbeit geleistet. Nicht nur von außen betrachtet
wirkt das Gebäude nun endlich „fertig“, vor allen Dingen
im Innenbereich kann sich die Grundschule sehen lassen:
Die hellen Klassenräume mit Teppichboden und Fußbo-
denheizung sowie einer Hochebene zum Lesen und Aus-
ruhen machen jede Menge Lust auf Lernen. Technisch sind
alle Räume mit einem digitalen Tafelsystem, einer Beschat-
tung und einer hocheffizienten Lüftungsanlage ausgestat-
tet. Schon jetzt genießen unsere Grundschüler*innen in
der Betreuung ihr neues „Zuhause“ - und natürlich holen
wir unsere Elternparty nach, wenn dies wieder möglich ist.
8 SteinmühlenmagazinNeue Klassen 5 feierten Einschulung
unter freiem Himmel
Welch ein Glück, dass die Steinmühle über ein solch großes
Außengelände verfügt. Und wie schön, dass das Wetter mit-
spielte. Im August kamen wieder neue Fünftklässler*innen
an Bord! Sie konnten trotz pandemiebedingter Einschrän-
kungen zusammen mit ihren Angehörigen unbeschwert ihre
Einschulung feiern - unter freiem Himmel!
Eltern und Kinder nahmen weiträumig auf Holzbänken Platz,
während die Willkommensmusik unter Leitung von Frank
Wemme spielte. Die Schulleiter Bernd Holly und Björn Gem-
mer hielten eine kurze Ansprache und stellten Jasmine Wei-
denbach vor, die Vorsitzende des Fördervereins Steinmühle
Marburg. Aus ihren Händen gab es später für alle neuen
Schüler*innen ein Steinmühlen T-Shirt - eine bereits traditi-
onsreiche Zeremonie!
Lehrerinnen und Leh-
rer halfen sodann bei
der Einteilung der
Klassen mit Buttons
und Schildern. Wer 5a
geht mit wem in eine
Klasse? Das waren
aufregende Minu-
ten! Bevor die Klassenräu-
me aufgesucht wurden,
stand jedoch noch der ge-
meinsame Fototermin auf
dem Plan – mit Schildern,
die die jeweilige Klasse
zu erkennen gab – aber
5b
dieses Mal ohne Eltern.
Einige Schnappschüsse
waren bereits vorher
entstanden.
Während die Kinder ihre neuen Klassenräume kennenlern-
ten, war für die Eltern ein Getränkeausschank organisiert
– unter Einhaltung der Hygieneregeln, versteht sich. An der
"Spinne", dem beliebten Kletterbereich der Steinmühle für die
Jüngeren, endete der Vormittag und damit der erste Schultag
für die Fünftklässler*innen. 5c
Wie jedes Jahr wurde bei einigen 5ern in kurzer Zeit der ei-
gene Pulli gegen das überreichte Shirt des Fördervereins ge-
tauscht – ein positives Signal für den Heimweg, da doch die
Zugehörigkeit zur neuen Schule schon ausgedrückt wurde!
Die Steinmühle dankte allen Helferinnen und Helfern, die
diese "etwas andere Einschulung" trotz allem so unbeschwert
hatten ablaufen lassen.
10 SteinmühlenmagazinSteinmühle bietet eine der wohl größten
Fußball-Golf-Anlagen Hessens
Schule, Internat und gute Vernetzung ermöglichen
neue Aktivitäten im inklusiven Sport
Viel Bewegung an der frischen Luft und eine große Portion uns dabei um sportliches Miteinander, losgelöst vom Leis-
Spaß für junge Menschen mit und ohne Behinderungen – tungsgedanken." Beim inklusiven Sport stünden Wissens-
das bietet die neue Fußball-Golf-Anlage auf dem Gelände vermittlung und Ergebnisse im Hintergrund. Der Fokus lie-
der Steinmühle. Der Zwölf-Stationen-Parcours ist für die ge eher auf Erwerb und Anwendung sozialer Kompetenzen
Benutzung im inklusiven Sportbereich ausgelegt. Zur Ein- innerhalb eines Teams, bei dem junge Menschen mit und
weihung kamen daher auch die Fußballmannschaft des ohne Behinderungen zusammen aktiv sind.
Kerstin-Heims und fußballbegeisterte Familien von fib, "Es ist schön, dass wir heute diese Anlage präsentieren
dem Verein zur Förderung der Inklusion behinderter Men- können,” freute sich Michael Neirich, Schulsportleiter der
schen. Zusammen mit Aktiven der Sportfreunde Blau-Gelb Steinmühle. "Wir weihen heute 12 Stationen ein, 18 sollen
und der Steinmühle machten sie sich gleich daran, die ein- es einmal werden." Eine Besonderheit der Anlage ist, dass
zelnen Aufgaben zu erkunden. sie von Schülerinnen und Schülern der Steinmühle kon-
"In dieser Vielfalt gab es das in Hessen bisher nicht," zeigte zipiert wurde. Der künftige Sport-Leistungskurs aus der
sich Anne Effe begeistert. Die hessische Regionalkoordi- Jahrgangsstufe 11 und ihr Lehrer Mirko Radatz investierten
natorin von Special Olympics war extra zur Eröffnung an- so manche Stunde in Ausarbeitung und Konzeption des
gereist. Einen Dank in ihre Richtung schickte Egon Vaupel Parcours. Dessen Elemente sind witterungsbeständig, las-
in seiner kurzen Ansprache. Der Vorsitzende des Schulver- sen sich zum Teil innerhalb von zehn Minuten auf- und ab-
eins Steinmühle Marburg dankte aber auch Marc Mercurio bauen, können für den Pausensport auch einzeln genutzt
und dem Landessportbund Hessen für seine finanzielle werden und beispielsweise in der Bilingualen Grundschule
Unterstützung. Er betonte das Zusammenspiel einzelner Steinmühle zum Einsatz kommen.
Institutionen bei diesem Projekt, für das die vor einem Jahr
geschlossene Kooperation zwischen Steinmühle und den Sascha Huhn hatte den härtesten Schuss
Sportfreunden Blau-Gelb Marburg ein bedeutender Bau-
stein sei. "Wenn alle Spaß haben, sich auf die Aktivitäten stürzen
Es gebe noch zu wenige Unified-Mannschaften, sagte und die Anlage vielfältig einsetzbar ist, haben wir etwas
Vaupel. Umso schöner sei es, dies in Marburg zu initiieren. richtiggemacht," befand Dirk Konnertz abschließend. Der
"Aber das funktioniert nur im Team", betonte der Schulver- Geschäftsführer des Schulvereins Steinmühle Marburg
einsvorsitzende, dessen Fähigkeiten zum Netzwerken in e.V. konnte als ehemals aktiver Fußballer und Trainer ei-
dieser Sache erneut eindrucksvoll zum Tragen kamen. nem Schuss auf die Torwand nicht widerstehen. Die Best-
leistung an dieser Station, bei der die Schussgeschwindig-
Fokus liegt auf sozialer Kompetenz keit elektronisch gemessen werden kann, erbrachte am
Einweihungstag der 23jährige Sascha Huhn, und zwar mit
Dass die Entscheidung bei der Inititiative für eine inklusive einer Schussgeschwindigkeit von 118 Stundenkilometern.
sportliche Betätigung auf einen Fußballgolf-Parcours fiel, Der Student ist Flügelspieler bei Blau-Gelb und ehemaliger
war Idee von Steinmühlen-Schulleiter Bernd Holly: "Es ging Steinmühlenschüler.
Steinmühlenmagazin 11Steinmühle und blista:
Neues Bündnis für den
inklusiven Leistungssport
Die Steinmühle Marburg e.V. (Steinmühle) und die Deut-
sche Blindenstudien-anstalt e.V. (blista) erweitern und
vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich der sportlichen
Angebote für blinde, sehbehinderte und sehende Schüle-
rinnen und Schüler.
"Mit der heute eingegangenen Kooperation bilden wir die
Grundlage, Leistungssportangebote an beiden Schulen zu
erweitern und zu zeigen, dass ein Miteinander von Kindern
und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung auch im
Leistungssport auf Augenhöhe funktioniert", erklärte Egon
Vaupel, Vorsitzender des Schulvereins Steinmühle, bei der
Vertragsunterzeichnung im Spätherbst. "Die Kinder und Ju- Staatssekretär Dr. Stefan Heck übergab den Z
gendlichen unserer beiden Schulen nehmen seit vielen Jah-
ren an gemeinsamen Sportkursen und Angeboten teil. Die
Erfahrungen sind durchweg positiv", führte blista-Direktor
Claus Duncker aus. "Kein mitleidiges Helfen oder erzwun- Land Hessen unterstützt Boots h
gene Freundlichkeiten geben den Ausschlag, sondern das
Interesse, zusammen zu trainieren, sich zusammen anzu- Die Sanierung des Steinmühlen-Bootshauses ist ein auf-
strengen: Mit allen und allem was dazugehört an mensch- wendiges Projekt – doch mit Hilfe ist es finanziell leichter
lichen Gefühlen, Hoffnungen, Jubel und Enttäuschungen, zu stemmen: Dr. Stefan Heck, Staatssekretär im Hessischen
Begegnungen und Freundschaften." Ministerium des Innern und für Sport, überreichte an den
Vorsitzenden des Vereins Rudern und Sport Steinmühle
(RuS) Marburg, Dietrich Mägerlein, einen Zuwendungsbe-
scheid in Höhe von 60.000 Euro. "Hierher zu kommen war
mir ein besonderes Anliegen," sagte Heck, der den Besuch
am Steinmühlenweg noch vor den Einschränkungen durch
pandemiebedingte Vorschriften machte. Und er ergänzte:
"Die integrative Ausrichtung des Vereins hat die besondere
Sympathie unserer Landesregierung. Da sind Sie mit der
Beantragung von Fördermitteln offene Türen eingerannt."
Vertragsunterzeichnung: Egon Vaupel, Vorsitzender der Stein-
mühle und Claus Duncker, Vorsitzender der blista. Das Bootshaus der Steinmühle ist Baujahr 1970. Meister
und Olympia-Teilnehmer gingen ein und aus, nun war die
Das neue Bündnis für den inklusiven Leistungssport fußt Substanz in die Jahre gekommen. Dietrich Mägerlein: “Was
auf einer starken konzeptionellen Basis. Kinder und Jugend- möglich war, haben wir quasi mit Pinselstrichen saniert.
liche haben laut Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Zuletzt erlebten wir aber auch Dach und sanitäre Anlagen
Menschenrechte Anspruch darauf, dass ihre Bildung auf in einem nicht mehr haltbaren Zustand.”
die Entfaltung der gesamten Persönlichkeit ausgerichtet
ist. Beide Schulen messen dabei dem Potenzial des Sports
für die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schülerinnen und
Schüler besondere Bedeutung zu. Die Steinmühle steht Wer macht mit und wer hat Ideen?
seit vielen Jahren für hervorragende Trainingsbedingun-
gen, insbesondere für das Rudern auf hohem Leistungsni-
Ausbau des Para-Ruderns
veau; die blista ist Landesleistungsstützpunkt für Judo und beim RuS Steinmühle
Blindenfußball sowie paralympischer Trainingsstützpunkt
für Goalball. Seit diesem Jahr verfügt die blista zudem über In einem Kick-off-Meeting haben der Verein Rudern und Sport
ein Konzept, das leistungsbereiten Nachwuchssportlerin- (RuS) Steinmühle Marburg, der Schulverein Steinmühle und
nen und -sportlern im Rahmen einer "dualen Karriere" ei- der Sportkreis Marburg-Biedenkopf die Einrichtung eines
nen erfolgreichen individuellen schulischen Bildungsgang Para-Ruderzweiges im RuS Steinmühle offiziell beschlossen.
ermöglicht und sie gleichzeitig in der leistungssportlichen Der 2013 neugegründete Steinmühlen-Ruderverein, des-
Entwicklung unterstützt. sen Bootshaus komplett saniert wurde, kooperiert schon
Sport, so die Erfahrungen in beiden Schulen, bringt die seit Jahren mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blis-
jungen Menschen inklusiv zusammen und prägt damit ta) im Rahmen eines schulischen Inklusionsprojektes. Der
auch das kulturelle Leben unserer Gesellschaft. Ruderbetrieb soll nun neben den regulären Aktivitäten für
12 Steinmühlenmagazinsen und unfallfreien Verlauf. Erster Kreisbeigeordneter und
Vize-Landrat Maria Zachow zollte allen Vereinsaktiven Res-
pekt und bezeichnete den Rudersport als sinnbildlich, wie
mit der Pandemie umzugehen sei: "Sie bündeln die Kräfte,
legen sich alle zusammen ins Zeug und finden die richti-
ge Schlagzahl. Es kommt darauf an, gemeinsam Kräfte zu
mobilisieren." Georg Ritter, Geschäftsführer des Internats
Steinmühle, betonte die Wichtigkeit des Ruderns im Rah-
men der sportlichen Ausrichtung der gesamten Steinmüh-
le und betonte die Unterstützung des Projektes durch die
Internatsträgergesellschaft.
Letztendlich ebnet die Zuwendung des Landes den Weg
für eine Sanierungsmaßnahme, die finanziell nur gemein-
schaftlich gestemmt werden konnte. Als in vorderer Reihe
Beteiligter ist als Träger von Gymnasium und Bilingualer
Grundschule der Schulverein Steinmühle Marburg zu nen-
nen, dessen Geschäftsführer Dirk Konnertz ebenfalls vor
n Zuwendungsbescheid persönlich: Ort war.
Spendenaufruf an die Mitglieder
s haus-Sanierung mit 60.000 Euro Zahlreiche Stunden an Eigenleistung flossen in das Sanie-
rungsprojekt mit ein. Um die Ausgaben noch weiter abzufe-
Solange Wetter und Vorschriften es erlauben, trifft sich dern, initiierte der RuS-Vorstand vor Weihnachten zusätzlich
mehrmals wöchentlich eine große Gruppe Ruderbegeis- einen Spendenaufruf an seine Mitglieder.
"Wir freuen uns nach wie vor über weitere Spenden," berich-
terter, um unter Leitung von Ruderlehrer und Ruder-
ten Vorsitzender Dietrich Mägerlein und seine Stellvertreterin
trainer Martin "Stromi" Strohmenger an Rudertechnik
im Bereich Finanzen, Bianca Zenker. Viele Vereinsmitglieder
und Geschwindigkeit zu feilen. Seit Generationen ist das und Eltern der Ruderinnen und Ruderer haben bereits einen
Steinmühlen-Bootshaus der Treffpunkt zum Rudern und Beitrag in die Spendenkasse geleistet. "Wir denken, dass sich
die Herberge des Bootsmaterials.Tradition hat auch die noch mehr Mitglieder oder Angehörige der Schulgemeinde
Kooperation mit der Deutschen Blindenstudienanstalt zu einer Spende entschließen," ist Bianca Zenker überzeugt.
(blista). Im Rahmen eines inklusiven Projektes wird an der Eine Spendenbescheinigung könne problemlos ausgestellt
Steinmühle schon seit Jahren sehbehinderten Sportlerin- werden. Es ist angedacht, die Spender oder auch einzelne
nen und Sportlern das Rudern ermöglicht. Firmen, die sich für eine Zuwendung entschieden haben, im
Inneren des Bootshauses an geeigneter Stelle gleichförmig
Ruderer als Vorbilder in Pandemie-Zeiten aufzulisten - es sei denn, sie möchten lieber anonym bleiben.
Die Sportler/innen und das gesamte RuS-Team
Zu der Förderungsübergabe im Foyer des bisher neuesten
danken für Ihre Spende:
Steinmühlengebäudes am Eingang des Schulcampus fan-
den sich mehrere Gäste ein. Grußworte sprach Dirk Bam- Rudern und Sport Steinmühle Marburg e.V.
berger als Mitglied des Hessischen Landtags: "Als Cappeler Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Bürger weiß ich um den Stellenwert der Steinmühle," be- IBAN: DE94 5335 0000 0021 0091 56
tonte er und wünschte den Bauarbeiten einen reibungslo- BIC: HELADEF1MAR
Schule, Verein und (Hoch)leistungssportler auch für Men-
schen mit körperlichen Handicaps noch stärker geöffnet
werden. "Unser Ziel ist der Ausbau zu einem paralympischen
Stützpunkt im Rudersport," erläuterte der Vorsitzende des
RuS Steinmühle, Dietrich Mägerlein.
Für die Zeit nach finalem Abschluss der Bootshaussanierung
und Eröffnung der Rudersaison plant der RuS Steinmühle
einen ‚Tag des Para-Ruderns‘. "Der Termin wird voraussicht-
lich nach den Osterferien stattfinden," informierte Dietrich
Mägerlein.
Schon jetzt sind Menschen mit Handicap, die sich vorstellen Kontaktadresse:
können, aktiv am Rudersport teilzunehmen, herzlich einge- Dietrich Mägerlein, Vorsitzender RuS Steinmühle
laden, ihr Interesse zu signalisieren. Auch jedes weitere En- Marburg, Telefon 0152-59678320,
gagement und Ideen zum Thema sind willkommen. Email d.maegerlein@rudern-steinmuehle.de
Steinmühlenmagazin 13Ruderverein blickt zurück auf Leipzig
Starkes RuS-Team macht starkes Trainingslager
Zu Beginn der Herbstferien machte sich eine Truppe von 13 Leis- Versorgung zuständig war, erforderte eine hohe Disziplinleis-
tungsruderern auf den Weg, ein 10tägiges Trainingslager in Leip- tung. Die Jugendlichen haben diese Doppelaufgabe hervorra-
zig zu absolvieren. Als Gast des Bundesleistungszentrums (BLZ) gend gemeistert!
am Elster-Saale-Kanal waren alle bestrebt, die hervorragenden Darüberhinaus war man nicht nur sportlich unterwegs. Alle zwei-
Trainingsbedingungen zu nutzen, um die Grundlage für die Sai- einhalb Tage war eine Einheit traniningsfrei und die nutzte man,
son 2020/21 zu legen. um die tolle Metropolstadt Leipzig zu erkunden.
Die exzellenten Wasserverhältnisse und die vor Ort gegebene
Infrastruktur mit Krafträumen, einer Ergometerhalle, Lagermög- Nach ca. 250 Ruderkilometern ermattet, nebst vielen Schwielen
lichkeiten, Laufstrecken etc. halfen allen, ein hocheffizientes Trai- an den Händen, aber hochzufrieden, machte man sich nach ei-
ningslager durchzuführen. Nicht nur, dass sich die Sportler*innen nem Mordstrainingslager auf den Heimweg. Eine ohnehin starke
zweimal am Tag mächtig "in die Riemen legten", sondern auch die Truppe reiste nach Leipzig und eine noch festere Rudergemein-
Tatsache, dass man in der Küche des BLZ für die eigene leibliche schaft mit gemeinsamen hohen Zielen kam von dort zurück.
Förderverein:
Ein herausforderndes Schulhalbjahr
Das neue Schuljahr begann mit großen Herausforderun- wer, eine Schutzausrüstung zugesagt. Auch haben wir
gen. Der Förderverein hat aber allen Widrigkeiten zum eine neue Geschwindigkeitsmessanlange (Foto) für den
Trotz versucht, an den Projekten für die Schülerinnen Sportunterricht gesponsert. Mit der Anlage kann z.B. die
und Schüler an unserer Schule weiterzuarbeiten. Eine Geschwindigkeit von Bällen beim Training als auch bei
jährlich wiederkehrende Tradition ist die Begrüßung Wettbewerben gemessen werden. Zuerst wurde das Ge-
der neuen Schülerinnen und Schüler rät bei der Eröffnung des Fussballgolfs
der Jahrgangsstufe 5 an ihrem ersten an der Steinmühle (siehe Bericht oben)
Schultag, dem 18. August 2020 in ihrer eingesetzt.
neuen Schule mit einem Steinmühlen- Wir wünschen allen ein großartiges
T-Shirt vom Förderverein. Zur gleichen zweites Halbjahr an der Steinmühle und
Zeit erhielten die neuen Schüler*innen danken unseren Mitgliedern und Spon-
der Bilingualen Grundschule Steinmühle soren für ihre Unterstützung.
ein Begrüßungsgeschenk von uns. Un- Haben Sie Fragen an uns? Schicken Sie
ser Dank geht an Frank Wemme (Päda- uns eine E-Mail an:
gogischer Leiter) und Janine Neckenich foerderverein@steinmuehle.de
(Grundschulzweigleiterin) für die Orga- Would you like to know more about the
nisation der Partys für die neuen Schüle- Friends' and Patrons' Association of the
rinnen und Schüler. Steinmühle?
"En garde! Prêts/Prêtes? Allez!" Anfang Email us at:
Oktober 2020 haben wir der neuen foerderverein@steinmuehle.de
Fecht-AG, geleitet von Lehrer Steffen Ull- Jasmine Weidenbach, Vorsitzende
14 SteinmühlenmagazinDas ist der
neugewählte
Vorstand des
Steinmühlen-
Schulelternbeirates
Liebe Steinmühlenschüler*innen, liebe Eltern,
liebe neue und „alte“ Lehrer*innen,
nach vorangegangener Wahl vom 14. September 2020
Ganz oben stehend: 1. Vorsitzende Dr. Claudia Schmölz, 2. Vorsitzende
möchten wir uns euch als neuer SEB-Vorstand an dieser Stel- Kirsten Schneider (stehend li.), Öznur Tokcan-Balaman (stehend re.),
le gerne vorstellen und wissen lassen:
Schulelternbeirat
Bianca Zenker (sitzend), Zdenka Haeberle (li. unten), Schriftführer Dr.
Bei Fragen, Anregungen, Sorgen und /oder Konflikten kann Hristos Karakizlis (links außen), Freddy Stry (re. unten).
sicher jede/r vertrauensvoll an uns wenden. Wir versuchen
zu helfen, zu klären, zu unterstützen und suchen ggf. die Öffentlichkeit. Er kann Arbeitsgemeinschaften zu be-
richtigen Ansprechpartner. stimmten Themen bilden und an Arbeitsgemeinschaften
Die Aufgabe des Schulelternbeirats-Vorstandes ist es, das teilnehmen, die seitens der Schule ins Leben gerufen wer-
im Hessischen Grundgesetz verankerte elterliche Mitbe- den, um gestalterisch bei allen Belangen mitzuwirken, die
stimmungsrecht an der Schule auszuüben. die Schülerinnen und Schüler betreffen. Der SEB-Vorstand
Das Gremium nimmt die Mitwirkungsrechte der Eltern bei ist Ansprechpartner für alle Eltern und zugleich ihr Sprach-
Erziehungsarbeit, Unterrichtsgestaltung und -entwicklung rohr. Der Schulelternbeirat kann auch an der Gesamtkon-
wahr. Dabei liegt uns eine gute Zusammenarbeit mit Eltern, ferenz teilnehmen.
Schulleitung, Lehrerschaft, den Mitarbeiterinnen und Mit- Auf dieser Seite findet Ihr zur besseren Orientierung noch-
arbeitern sowie den Schülerinnen und Schülern am Herzen. mals verschiedene Abkürzungen, die an der Steinmühle
Ebenfalls zu unseren Aufgaben gehört, die Schule zu unter- häufig genutzt werden.
stützen, Anregungen zu geben und Vorschläge zu unter-
breiten. Der SEB vertritt die Eltern gegenüber der Schule, Achtet gut auf Euch und bleibt gesund!
gegenüber dem Schulverein, der Schulverwaltung und der Euer SEB-Vorstand
So ist der Vorstand des Schulelternbeirates (SEB) erreichbar:
Vorsitzende: Dr. Claudia Schmölz claudiaschmoelz@icloud.com
Stellvertreterin: Kirsten Schneider kikischneider@t-online.de
Schriftführer: Dr. Hristos Karakizlis hristos.karakizlis@gmail.com
Beisitzer*innen: Zdenka Haeberle diehaeberles@gmx.de
Öznur Tokcan-Balaman Oeznur.tokcan@gmail.com
Bianca Zenker biancazenker@icloud.com
Freddy Stry Kerif@gmx.de
Häufig genutzte Abkürzungen auf der Steinmühle Die Gebäudenamen
AG = Arbeitsgemeinschaft Atrium = Mittelstufengebäude (Neubau gegenüber dem Parkplatz)
Bili = Bilingualer Unterricht Zentrum = Haus der 5. und 6. Klassen (Eingang am Trapez-Kletter-
GeKo = Gesamtkonferenz gerüst)
Schuby = Klassenfahrt der Jahrgangsstufen 6 Forum = Bibliothek, Musikräume (z.B. Bläserklasse) und „Aula“
(nach Schuby in Schleswig Holstein) (erstes Gebäude
SEL = Schüler- Eltern-Lehrer Sprechtage rechts/am Schulhof)
SEB = Steinmühlen Elternbeirat Bremerhaus = Links neben dem Zentrum („Efeuhaus“)
SL = Sprechtage Schüler- Lehrer Hessenhaus = Kunsthaus neben der Blockhütte
STM = Steinmühle Mensa = Am Schulhof Richtung Sportplatz
SV = Schülervertreter Blockhütte = Holzhütte gegenüber dem Fußballplatz
WU = Wahlpflichtunterricht Hauptgebäude = Von der Einfahrt direkt rechts am Schulhof, Cafete-
NaUnt = Naturwissenschaftlicher Unterricht ria, Oberstufengebäude, Physik und Chemie sowie Lehrerzimmer
RuS = Verein Rudern und Sport Steinmühle und Sekretariat
GuFi = Grundlagen- und Fortgeschrittenenarbeit Sporthalle = Eingang hinter dem Klettergerüst beim Zentrum
SpaLaFra = Spanisch, Latein, Französisch Unterricht
MINTfreundliche Schule = Mathematik, Informatik, Zum Schluss
Naturwissenschaftenund Technikfreundliche Schule. Studientag bedeutet: Kinder haben an diesen Tagen schulfrei,
Q-Phase = Qualifizierungsphase (Abitur) jedoch mit Aufgaben, die zu Hause erledigt werden sollten.
Steinmühlenmagazin 15Steinmühle Digital
Medien zeigen großes
Interesse an der StoneApp
Es flammte Mitte November auf, mit einem Fünfspalter "Es ist kaum zu beschreiben, welche Erleichterungen uns
in der regionalen Tageszeitung "Oberhessische Presse". die App in den Folgemonaten gebracht hat," sagt Ge-
Der Artikel beschrieb Funktion und Verwendungsmög- schäftsführer Dirk Konnertz heute. Er ist dankbar, dass
lichkeiten der steinmühleneigenen StoneApp, einer in- dieses digitale Instrument möglich macht, womit andere
dividualisierbaren SchulApp, die der ehemalige Schüler
Aaron Stein programmiert hatte. Lockdown und Home-
schooling waren für Schüler*innen zwar immer noch
stark einschränkend und forderten enorme Flexibilität.
Aber die StoneApp und ihre Funktionen nahmen Lehr-
personal und Schülerschaft der Steinmühle einen Gutteil
der Unbeherrschbarkeit, die diese Umstände mit sich
brachten.
Die Mediennachfrage ging weiter. Nach der Zeitungs-
veröffentlichung klopfte der Hessische Rundfunk an. Er
drehte ein Video und nahm einen Podcast auf, Schullei-
ter Bernd Holly rückte mit in den Fokus. Am 3. Dezember
besuchte RTL Hessen die Steinmühle. Nach Veröffentli-
chung des Podcasts bei hr-iNFO hatte auch der Fernseh-
sender großes Interesse, die StoneApp kennenzulernen
und in einem Beitrag vorzustellen. Interviewt wurde
nicht nur Aaron Stein über die von ihm erstellte App,
sondern auch Eberhard Wieth als involvierte Lehrkraft. Schulen bisweilen noch Probleme haben. Die Worte fallen
"Er setzte den Antrieb," weiß Dirk Konnertz, Geschäfts- demütig. Dabei war Konnertz es selbst, der die Fäden da-
führer des Schulvereins Steinmühle. für sponn, dass heute die allermeisten Aktivitäten an der
Steinmühle über die eigene App laufen können.
Digitalisierungsbeauftragter gibt Hinweise
zur Bedienung Die Bedienung der App lernt man nicht im Schlaf. Und es ist
keine Schande, zu gestehen, wenn die Einarbeitung länger
Die StoneApp, die den Namen nicht ganz zufällig nach dauert. Wohlwissend um diese Gegebenheiten trug Dirk
ihrem Programmierer und ihrer Schule gleichzeitig trägt, Konnertz dafür Sorge, dass dem Lehrerkollegium die Be-
kam zur rechten Zeit, so möchte man sagen. Schon am dienung der einzelnen Tools so eingehend und sorgfältig
12. April 2020 hatte die in Mittelhessen verbreitete An- wie möglich erklärt wird. Schulleiter Björn Gemmer freute
zeigenzeitung Sonntag Morgenmagazin in ihrem redak- sich, den Lehrkräften verkünden zu können: "Dirk Konnertz
tionellen Teil groß über die App berichtet. "Anstrengun- hat in Abstimmung mit Malte Klimczak eine großartige
gen zur Digitalisierung an der Steinmühle zahlen sich StoneApp-Anleitung fürs Kollegium erstellt."
aus" titelte das Blatt am 12. April. Der Lockdown war
knappe vier Wochen alt - und doch erkannte man den
Nutzen schon.
16 SteinmühlenmagazinSteinmühle Digital
Malte Klimczak ist Lehrer an der Steinmühle - und Digita-
lisierungsbeauftragter. In Zeiten wie diesen ist er viel ge-
fragt, bietet Video-Sprechstunden an für Kolleginnen und
Kollegen, die Fragen haben oder Tipps möchten. Die Stein-
mühle stemmt die aktuellen Herausforderungen. Niemand
leugnet, dass Beteiligte Lehrer*innen, Schüler*innen oder
auch Eltern punktuell an ihre Grenzen gebracht werden.
"Da unterscheiden wir uns nicht von anderen," bekennt
Dirk Konnertz. "Nur installieren wir alles Machbare, um es
abzufedern." Der Unterschied als Schule in freier Träger-
schaft liege in Flexibilität und Möglichkeit zur Eigenregie, Info-Veranstaltungen
wenn auch unter den gleichen Reglements des Kultusmi-
nisteriums. für interessierte Eltern
Digitale Wege für alles, was sonst "Präsenz" ist
im Online-Format
Auch die erweiterte Schulgemeinde, Eltern, Interessierte Lieber empfängt die Steinmühle interessierte
und Kooperationspartner müssen bereit sein, in die digi- Eltern und Kinder natürlich persönlich, doch
die Gesundheit ging in den vergangenen Wo-
chen und Monaten vor! So beschloss das Lei-
tungsteam kurzerhand, die Info-Abende für
die künftige Klasse 5 digital durchzuführen. Die
Resonanz war riesig, denn alle Interessierten
stellten sich schnell auf das geänderte Präsen-
tationsformat ein. Besonderes Lob erhielt der
virtuelle Rundgang mit Constanze Oestreicher-
Gold, Björn Gemmer, Bernd Holly und Frank
Wemme, der den Familien-Info-Tag ersetzte.
Das Team Till Buurman (EDV) und Dirk Konnertz
hatten dafür das Filmmaterial sehr kurzfristig
und schnell erstellt und präsentationsgerecht
aufgearbeitet. Vielen Dank an Famke Möller
(5b), Toshi Beato del Rosal (6a), Juliana Stry (7b),
Benjamin Schul (10a), Jan Audretsch (11d) und
Naomi Skibbe (13b), die ihre Schule im virtuel-
len Rundgang ausgezeichnet vertreten hatten.
tale Welt einzutauchen. Nur so kann auch während des
Lockdowns oder pandemiebedingter Beschränkungen Da das Format der virtuellen Präsentation so
alles "rundlaufen". Auch Schüler-Eltern-Lehrer-Sprechtage gut ankam und die pandemiebedingten Vor-
konnten nicht vor Ort angeboten werden, so mussten schriften keine Zusammenkünfte vor Ort in der
auch hier digitale Wege gegangen werden. Auch die jährli- Schule vorsahen, wurden auch die Informati-
che Berufsbörse im November, traditionell in Kooperation onsveranstaltungen für Eltern der künftigen
mit dem Rotary-Club Marburg-Schloss veranstaltet, wurde Jahrgangsstufe 11 sowie der künftigen Klasse
über die Bildschirme abgehalten. 1 der Bilingualen Grundschule Steinmühle ent-
sprechend abgehalten.
Klar, dass der persönliche Kontakt fehlte - und während
der Pandemiebeschränkungen weiter fehlt. Auch Die neu- Besonderer Dank gilt allen Müttern und Vätern
en Lehrer*innen im Vorbereitungsdienst stellten sich dem für ihre Flexibilität - und allen Beteiligten aus
Kollegium per Video vor - und hätten es lieber live getan. der Steinmühle, die technisch und inhaltlich
Besprechungen und Meetings - digitale Konferenz-Tools zum Gelingen beigetragen haben.
wie Big Blue Button oder Jitsi machen sie möglich. Wir
freuen uns schon jetzt auf den Moment, wenn sich alle wie-
der unbeschwert gegenübersitzen können.
Steinmühlenmagazin 17Nachhaltige Hilfe für Schulen in Sibiu:
Kreidetafeln und Schulranzen gingen auf die Reise
In Zusammenarbeit mit dem Verein “Hilfe für Sibiu/Her- Beim Aufladen der elf gut erhaltenen Kreidetafeln und sie-
mannstadt” verließen im Spätsommer die letzten Kreideta- ben Beamer halfen auch die Steinmühlenschülerinnen Han-
feln die Steinmühle auf einem voll beladenen LKW in Rich- na Schmidt-Dege (8a) und Teresa Dinges (7b), die sich seit
tung Sibiu – im Rahmen eines Hilfstransports für unsere einigen Jahren in der Sibiu-Hilfe engagieren und schon ein-
rumänische Partnerstadt. mal bei einer Fahrt nach Sibiu dabei waren. Sie kennen daher
Nach der Entscheidung von Steinmühlen-Schulleitung und die Marburger Partnerstadt aus eigener Anschauung.
-Geschäftsführung, alle noch vorhandenen Kreidetafeln
durch die modernen und mit vielfältigeren Möglichkeiten 37 gut erhaltene Schulranzen unserer neuen Fünftklässler
ausgestatteten Interactive-Boards zu ersetzen, hatte Schul- waren beim Sibiu-Hilfstransport im Winter dabei. Schullei-
leiter Bernd Holly Kontakt mit Carola von Winterfeldt auf- ter Bernd Holly unterstützt seit Jahren aktiv die Schulranzen-
genommen, der Vorsitzenden des Vereins „Hilfe für Sibiu“. Aktion des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) Marburg.
Sie freute sich über das Angebot der Steinmühle und organi- Mit dieser Hilfe für Kinder, die sich keinen Ranzen leisten
sierte das Aufladen der auf dem Schulhof zwischengelager- können, wird gleichzeitig ein Zeichen gegen Verschwen-
ten Tafeln auf den imposanten 40-Tonner. dung und für mehr Nachhaltigkeit gesetzt.
Experimentieren zu Hause live am Bildschirm:
Online-Workshop "MINT - die Stars von morgen"
Von Ende Juni bis Ende August hatten Acht- und Damit die Jugendlichen zu Hause selbst
Neuntklässler*innen aus Hessen die Möglichkeit, an einem experimentieren konnten, hatte das
Online-Workshop zum Thema MINT teilzunehmen. Unternehmen Provadis für die Sit-
Die Schülerinnen und Schüler er- zungen Materialpakete nach Hause
hielten hierbei von erstklassigen geschickt, so zum Beispiel Bauma-
Betreuern Einsicht in Themen, terialien und Chemikalien. Wäh-
die in der Schule eher nicht oder rend der 10 zweistündigen Video-
nur flüchtig behandelt werden. konferenzen wurde dann zu Hause experimentiert und mit
Dabei gab es viele spannende den anderen Jugendlichen und den Fachexperten darüber
Einblicke in die Technik erneu- diskutiert. Am letzten Termin stellten einige Experten ver-
erbarer Energien, die Möglich- schiedene MINT-Berufe vor.
keit zur Beschäftigung mit Ursprünglich hat Provadis in Frankfurt vor einigen Jahren
biologischen und chemischen die Veranstaltungsreihe in Kooperation mit fünf hessi-
Prozesse sowie mit Experi- schen Science Centern entwickelt. Als ab März 2020 Prä-
menten und mathematischen senzveranstaltungen nicht mehr erlaubt waren, brachte
Gleichungen. das Unternehmen diesen „Online MINT-Workshop“ auf
Darüber hinaus haben die den Weg. Den Tipp zur Teilnahme daran erhielten die
Schülerinnen und Schüler Steinmühlenschüler*innen von Andrea Tschirch aus dem
am PC ein eigenes Spiel pro- Marburger Chemikum.
grammiert und sogar einen Da der Workshop bei den Jugendlichen so gut angekom-
Elektromotor gebaut. men ist, wird es ihn in Zukunft voraussichtlich sowohl als
„Online-Angebot“ und, sobald wieder möglich, auch gleich-
zeitig als Präsenzveranstaltung geben.
18Werkbank und Sensoren:
Weitere Ausstattung des Schülerlabors
Da die Steinmühle das "Gütesiegel einer hochbegabungs-
fördernden Schule“ trägt, können vom Hessischen Kultus-
ministerium jährlich Mittel beantragt werden, um begabte
Schüler*innen individuell zu fördern. Erfreulicherweise war
es auf diese Weise möglich, eine kleine Werkbank für das
Schülerlabor zu finanzieren.
Immer wieder möchten Schüler*innen auch handwerklich
tätig werden, wie in den letzten beiden Jahren in verschie-
denen Jugend-Forscht-Projekten. Drei Schüler aus der 10.
Klasse bauten im Rahmen ihres Jugend Forscht-Projektes an
einer Apparatur, mit der untersucht wird, wie viel Sauerstoff
verschiedene Oxidationsmittel unter hohen Temperaturen
erzeugen können. Die Werkbank erleichtert nun diese Ar- Auch eine weitere Jugend Forscht-Gruppe aus Klasse 7 er-
beiten. Verfolgt wird die zeitliche Gasentwicklung mit einer hielt im September grünes Licht für die Anschaffung einer
Sauerstoffsonde, die Anfang 2020 über den Jugend Forscht hochwertigen Nitratsonde, mit der Untersuchungen in der
Sponsor-Pool finanziert werden konnte. Lahn vorgenommen werden.
transportieren musste. Im Anschluss erfuhren die Teilneh-
menden, für welche Arbeiten man Roboter in naher Zukunft
nutzen könnte.
Um in Zukunft die Montage von relativ komplizierten Ma-
schinen zu vereinfachen, kann „Augmented Reality (AR)“
zum Einsatz kommen. An dieser Station mussten die
Schüler*innen mithilfe einer Datenbrille (Smart Glasses)
eine Maschine zusammenbauen, wobei eine animierte
Schritt-für-Schritt Arbeitsanweisung über diese Brille sicht-
bar wird.
An einer weiteren Station konnten die Schüler*innen er-
leben, wie Lernen und Arbeiten in Zukunft durch virtuelle
Räume erleichtert werden kann. Mithilfe einer Virtual Reali-
ty-Brille (VR) betritt man dabei eine virtuelle Werkstatt und
ist dann in der Lage, dort an einer Maschine zu arbeiten.
Beim Exponat „Gedankensteuerung“ erleben die
Schüler*innen, wie es sich anfühlt, Gegenstände nur mit der
Die Zukunft anfassen im Science Truck: Kraft ihrer Gehirnströme zu steuern. Eine Kugel muss hier
durch einen Parcours gesteuert werden. Praktisch funktio-
Gegenstände steuern mit der niert das über die Messung der Spannungsschwankungen
Kraft der Gehirnströme im Gehirn. Über ein Headset werden dabei die Spannungs-
schwankungen an der Stirn registriert.
Weitere Stationen beschäftigen sich z.B. mit OLED-Displays,
Die Zukunft anfassen - dies konnten zahlreiche Schüler- Smarten Textilien und dem „Hyperloop“, einer kreisförmi-
*innen der Steinmühle aus den Klassen 8 bis 11 an zwei gen Vakuum-Fahrstrecke, in der Fahrzeuge auf bis zu 1300
Tagen im Science-Truck der Dr. Hans Riegel-Stiftung, der km/h beschleunigt werden können, was eine Form der Fort-
in Marburg im Oktober an der Stadthalle Station machte. bewegung der Zukunft sein könnte.
Die Schüler*innen erwartete an diesem mobilen Lernort
eine spannende Erlebnisumgebung, in der die zukünftige Die Schüler*innen fanden es „cool“, dass sie so viel selbst
Lebens- und Arbeitswelt unter Anleitung von drei jungen ausprobieren konnten und "interessant zu erfahren, was die
MINT-Coaches entdeckt werden konnte. Zukunft bereithalten könnte".
So war es zum Beispiel möglich, einen humanoiden Robo- Weitere Informationen: www.touchtomorrow.de
ter zu programmieren, der einen Goldbären in eine Kiste
Steinmühlenmagazin 19Von Geldanlagen
und Mietverträgen:
Zukunftstag
ergänzt
Schulwissen
Als erstes Gymnasium in Marburg bot die Steinmühle eine geber zu unterlassen. Damit dies gewährleistet bleibt, erar-
Plattform für den sogenannten “Zukunftstag”. Ziel des Aus- beitet der Verein zusammen mit den jeweiligen Experten im
richters, der “Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung” Vorfeld vorgegebene Inhalte.
aus Kassel, ist die Vermittlung von Kompetenzen in Sachen An der Steinmühle sprachen Vertreter eines Geldinstitutes,
Finanzen, Wohnen, Steuern und Krankenversicherung an eines Immobilienmaklers, einer Krankenkasse sowie ein
Oberstufenschüler. Steuerberater. Nach der Veranstaltung wurden Feedback-
Die vier Bereiche werden im Schulunterricht an weiter- Bögen an die Schülerschaft ausgegeben. Sie lieferten einen
führenden Schulen nicht vertieft – zum Leidwesen vieler Überblick darüber, welche Bereiche die Experten besonders
Schüler*innen, die zwar hohes Fachwissen aus der Schule gut vermittelt hatten.
mitnehmen, sich aber nicht mit Mietverträgen oder Geld-
anlagen auskennen. Die Kasseler Initiative, ein gemein- Initiative kommt aus Kassel
nütziger Verein, dessen Aktive selbst noch nicht lange dem
Schulalltag entwachsen sind, setzt genau hier an. Ihren Zu- Ben Göbel ist Student der Wirtschaftswissenschaften in
kunftstag haben die jungen Leute seit Januar 2019 mehrere Kassel und betreute den Zukunftstag an der Steinmühle
Dutzend Male in verschiedenen Schulen ganz Deutschlands zusammen mit Anna Proetel. Sie studiert Soziologie und
abgehalten. Seit das Handelsblatt darüber berichtete, ist die Politikwissenschaften und ist wie ihr Kollege Mitglied des
Veranstaltung quasi ein Selbstläufer. veranstaltenden Vereins. Zusammen mit sechs weiteren
Mitstreitern und einem Netzwerk aus Helfern arbeiten sie
Referenten aus der Region ehrenamtlich, waren zunächst in Marburg und kurze Zeit
später praktisch gleichzeitig in München, Berlin und Gießen.
Das Wissen in den Bereichen Finanzen, Wohnen, Steuern Organisation und Logistik werden finanziell von Stiftungen
und Krankenversicherung vermitteln in allen Fällen Fachleu- unterstützt. Auch das Hessische Kultusministerium gehört
te aus der Region. Die Referenten werden durch den Verein zu den Förderern. Es sieht die Initiative nicht als Konkurrenz
engagiert und haben die Pflicht, Werbung für ihren Arbeit- zur Schule, sondern als Ergänzung.
Sigrun Galter ergänzt die Reihe
promovierter Steinmühlen-Lehrkräfte
Warum müssen wir diesen Text im Deutschunterricht erfolgreich verteidigten Doktorarbeit „Literarische Dü-
denn unbedingt lesen? Diese Frage stellt sich wohl den rer-Mythen zwischen Frühromantik und Dürerjubiläum
meisten Schülerinnen und Schülern immer wieder. Die 1828. Theorie – Geschichte – Erzählanalysen“ ausein-
Antworten darauf haben recht viel damit zu tun, was andergesetzt. Am Beispiel des Künstlers Albrecht Dü-
eine Gesellschaft für wichtig und weitergebenswert rer hat sie dabei unter anderem ein Theorie- und Ana-
hält, an Wissen, vor allem aber an Formen der Ausei- lysemodell entworfen, mit dem man das Verhältnis
nandersetzung mit menschlichen Grundfragen und zwischen realen historischen Personen und den von ih-
Werten. Sehr häufig geschieht dies in der Literatur nen inspirierten literarischen Figuren analysieren kann.
durch die Behandlung historischer Stoffe, mit denen Damit lässt sich auch untersuchen, wie solche Figuren
Schriftsteller aber meist recht frei umgehen. Und auch zu regelrechten Mythen werden können – zu gesell-
in dieser Hinsicht fragen sich einige immer wieder, schaftlich so wichtigen Mythen, dass sie im Deutschun-
wozu man das brauche, wenn es doch sowieso anders terricht vermittelt werden sollen. Einige dieser Theorie-
als in der historischen Realität sei. bausteine lassen sich durchaus auch gewinnbringend
Das sind tatsächlich relevante Fragen, die auch die im Oberstufenunterricht einbringen, beispielsweise in
Literaturwissenschaft beschäftigen. Sigrun Galter, der Behandlung von Franz Kafkas notorischem Vater-
Deutschlehrerin an der Steinmühle, hat sich mit ähn- komplex zwischen Fakt und Fiktion, wie bereits zwei
lichen Problemstellungen in ihrer im November 2020 Kurse erproben konnten.
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