Studier mal - Stadt Marburg

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Studier mal - Stadt Marburg
Studier mal

  Das Magazin Dezember 2019 / Januar 2020

Autofreier Campus       Besinnliche Klänge   Weihnachtsstadt      Klima-Workshops
Neugestaltung geplant   Viel Kultur im EPH   Festliche Angebote   Großes Engagement
Studier mal - Stadt Marburg
Marburger Bilderbogen

Drehleitern zum Erkunden: Bürgermeister     Stadträtin Dinnebier eröffnete die Diskussion, Stilles Gedenken an die Pogromnacht vom
Wieland Stötzel und junge Gäste beim ersten in der es um die Fragen von Jugendlichen       9. auf den 10. November im Garten des
Marburger Blaulichttag. (Foto: Grähling)    „rund ums Klima“ ging. (Foto: Mühlenkamp) Gedenkens. (Foto: Profus)

Die Einbürgerung von 155 Neu-Marburger*innen, unter ihnen 21 Kinder, feierte die Universitätsstadt mit einem Empfang im Rathaus.
Damit setzt Marburg seine Tradition als weltoffene und internationale Stadt fort. Die Neubürger*innen haben ihre Wurzeln in den USA,
Großbritannien, Syrien, Peru, im Jemen, im Kaukasus und an der Elfenbeinküste. (Foto: Schwarzwäller)

Auf Antrag des Seniorenbeirats wurden neue Die Zukunft des Einzelhandels gehörte zu   Am „Tag der offenen Baustelle“ informierten
Ruhebänke auf dem Weg zum Landgrafen-      den Themen beim Stadtspaziergang durch die sich viele über die Renaturierung der Lahn
schloss aufgestellt (Foto: Krause)         Marburger Oberstadt. (Foto: Schwarzwäller) südlich von Marburg. (Foto: Krause)
Studier mal - Stadt Marburg
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,

der Winter ist gekommen, der Advent steht vor der                                 Bei allem Neuen verlieren wir in Marburg nie
Tür, und damit viel Liebgewonnenes: Weihnachts-                                   den Blick auf Menschen, die es schwer im Leben
feiern mit Kolleg*innen, Vereinen und Gemeinden,                                  haben. Ich freue mich, dass wir mit dem Probe-
Geschenke besorgen, Basteln, Backen,                                              wohnen für Wohnungslose viel Gutes tun können.
Spaziergänge im Schnee und nicht zuletzt die                                      Wir wollen, dass Menschen in schwierigen
Vorfreude auf das familiäre Weihnachtsfest. Der                                   Lebenslagen Hilfe bekommen. Auch das ist Teil
Dezember hat in Marburg viel Schönes zu bieten.                                   der weihnachtlichen Tradition.

Viel Schönes, aber auch viel Neues erfahren Sie                                   Ihr
in diesem Studier mal Marburg: Mit breiter
Bürger*innenbeteiligung bringen wir nicht nur
das neue Wohngebiet am Hasenkopf voran,
sondern planen auch gemeinsam mit Ihnen die
nächsten Schritte im Klima-Aktionsplan. Ich bin
immer wieder begeistert, wie viele Marbur-
ger*innen sich bei den wichtigen Fragen des                                       Dr. Thomas Spies
Zusammenlebens einbringen. Zusammen finden                                         Oberbürgermeister
wir jedes Mal die besten Lösungen.

Damit das Mitmachen noch leichter fällt,
veröffentlichen wir nun eine Vorhabenliste. Dort                                                         Marburg im Dezember/Januar
sehen Sie frühzeitig, welche Projekte anstehen.
                                                                                                         Adventsprogramm
Von Bauvorhaben über Gleichberechtigung oder                                                             Märkte und Veranstaltungen             4
das Verkehrsgutachten – wir schaffen Transparenz,
                                                                                                         Viel Interesse an Klima-Workshops      6
damit Sie sich einbringen können.
                                                                                                         Verkehrskampagne „Licht an!“           8
                                                                                                         Mehr Raum für „Probewohnen“            9
                                                                                                         Winterprogramm im EPH                 10
                                                                                                         Beteiligungsbeirat startet            12
                                                                                                         Gütesiegel für Integration            14
 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine                                         Stadtschrift über Emil von Behring    15
 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf                                           Gleichberechtigungspreis verliehen    16
 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                              Stadt bietet Antirassismus-Training   17

Studier mal Marburg                                   Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
                                                                                                            Leichte Sprache:
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils         Versand und Auslage.
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                   Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim
                                                                                                         Kostenlos Bus fahren                  18
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der      Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg     Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,          Campus Lahnberge ohne Autos           20
Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de,                  Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                    Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,                    Neue Verkehrsplanerin für Marburg     22
twitter: @stadt_marburg                               E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de
facebook: stadt.marburg                               Druck: msi – media service international gmbh      kurz & bündig                         23
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn,               Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-
Gesa Coordes, Michael Arlt (Kultur)                   Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed      Marburg im Dezember/Januar            27
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13        Redaktionsschluss für Nr. 1/2020: 9. Januar 2020   Kultur & Co                           32
Techn. Layout: Nadine Schrey                          Titelbild: Frostige Schönheit
Auflage: 15.300                                        Foto: Pixabay
Studier mal - Stadt Marburg
Auf dem Marktplatz locken Buden mit Leckereien und Geschenkideen. (Foto: Kronenberg)

        Lichterglanz                                                                   ■ Eislaufen: Sportlich geht es im
                                                                                       Marburger Eispalast im Georg-Gaß-
                                                                                       mann-Stadion zu. In der Zeit vom 6.
        und Glühweinduft                                                               Dezember 2019 bis zum 19. Januar
                                                                                       2020 öffnet die beliebte städtische
                                                                                       Eisfläche, die täglich in der Zeit von
        ■ Vielfältiges Adventsprogramm zur Weihnachtszeit                              10 bis 22 Uhr zum Gleiten einlädt.
                                                                                       Anfänger können sich samstags und
         it Weihnachtsmärkten, festlich    ren, lockt jedes Jahr zehntausende          sonntags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr
    M    geschmückten Straßen, einem
    lebendigen Adventskalender, dem
                                           Besucher*innen an. Auch beim Ad-
                                           ventsmarkt vor dem Rathaus treffen
                                                                                       coachen lassen. Für Jugendliche gibt
                                                                                       es jeden Montagabend Eishockeytrai-
    Eispalast und zahlreichen Aktionen     sich Freund*innen, Kolleg*innen so-         ning. Donnerstags ab 19 Uhr ist Stu-
    lockt die Stadt Marburg Einheimische   wie Studierende und Gäste bei lecke-        dies-Night. Ein Kindernachmittag mit
    und Gäste.                             ren Heißgetränken und stöbern an            vielen Spielen ist für Donnerstag, 12.
                                           Ständen für Handwerkskunst und re-          Dezember, in der Zeit von 15 bis 17
    ■ Märkte: Weihnachtliche Atmo-         gionale Produkte. Unterdessen kön-          Uhr vorgesehen. Zudem bietet die Ju-
    sphäre in historischem Ambiente –      nen die Kinder auf dem dampfbetrie-         gendförderung ein Schnuppertrai-
    das zeichnet die beiden Marburger      benen Riesenrad fahren. Geöffnet            ning für Kinder ab sechs Jahren mit
    Weihnachtsmärkte aus. Sowohl der       sind die Weihnachtsmärkte bis zum           Grundkenntnissen (30. Dezember und
    Weihnachtsmarkt rund um die Elisa-     23. Dezember täglich von 11 bis 20
    bethkirche als auch der Advents-       Uhr, sonntags von 12 bis 20 Uhr.
    markt vor dem Rathaus starten am
    Samstag, 30. November. Wer auf der     ■  Adventskalender: Das Rathaus
    Suche nach Geschenken ist, der fin-     wird zum lebendigen Adventskalen-
    det ein abwechslungsreiches Ange-      der. Von Sonntag, 1. Dezember, bis
    bot, das von Schmuck über Winter-      Dienstag, 24. Dezember, öffnet sich
    accessoires und Keramik bis zu         am Rathaus und den umliegenden Ge-
    Kunsthandwerk reicht. Die einmalige    bäuden um 16 Uhr – nur am 24. De-
    Atmosphäre rund um die Elisabeth-      zember bereits um 11 Uhr – jeweils
                                                                                                      Der Eispalast hat vom 6. Dezember bis
    kirche, zu der selbstverständlich      ein anderes Fenster. Begleitet wird                        zum 19. Januar geöffnet. (Foto: Krause)
    auch Glühwein und Bratwurst gehö-      die Aktion mit Trompetenmusik.

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Studier mal - Stadt Marburg
6. Januar von 9 bis 10 Uhr) sowie eine
    Eisschule für Fortgeschrittene ab acht
    Jahren (2. und 9. Januar von 9 bis 10
    Uhr) an, für die eine Anmeldung er-
    forderlich ist. Auch das Eiskunsttrai-
    ning zum Erlernen erster Figuren für
    Kinder ab zehn Jahren (7. und 8. Ja-
    nuar von 9 bis 10 Uhr) sowie das Eis-
    hockey für Kinder ab acht Jahren (3.
    und 10. Januar von 9 bis 10 Uhr) er-
    fordern eine Anmeldung. Der Eintritt
    zum Eispalast kostet vier Euro für Kin-
    der sowie 5,50 Euro für Erwachsene,
    die Schlittschuhausleihe 3,50 Euro.
    Anmeldungen sind bei der Jugend-
    förderung der Stadt, (06421)
    2011452 oder eispalast@marburg-
    stadt.de, möglich. Weitere Informa-
    tionen gibt es im Internet unter
    ■ www.marburg.de/eispalast

    ■ Singen: Für viel Aufmerksamkeit
    sorgt in diesem Jahr die zweite Aus-
    gabe des Marburger Weihnachtssin-                                                 Dichtes Gedränge herrscht zur Weihnachtszeit am
    gens, das am Samstag, 14. Dezember,                                               Glühweinstand, wo man sich treffen kann. (Foto: Kronenberg)
    im Georg-Gaßmann-Stadion stattfin-
    det. Letztes Jahr strömten trotz eisi-    ■   Weihnachtsbroschüre: Um              in einer Weihnachtsbroschüre zusam-
)                                             bei der Vielzahl der Veranstaltungen,    mengefasst, die an die Haushalte der
    ger Kälte mehr als 800 Menschen ins
    Stadion. In diesem Jahr entzündet         Kurse und Aktionen in Marburg den        Stadt verteilt wurde. Das Programm
    das Publikum nun erneut Kerzen und        Überblick zu bewahren, hat das           findet sich online unter
    verwandelt das Stadion zusammen           Stadtmarketing die Programmpunkte        ■ www.marburg.de/weihnachten
    mit Marburger Profi-Sänger*innen in
    eine Weihnachtsarena. Der Erlös aus
    dem Kartenverkauf geht an das Car-
    reras-Leukämie-Zentrum-Marburg.

    ■ Kurse: In vielen Kursen wird in
    Marburg eifrig für Weihnachten ge-
    backen, gebastelt und geforscht. So
    bietet das Marburger Chemikum ex-
    klusiv zur Weihnachtszeit zahlreiche
    lehrreiche Experimente mit Glanz und
    Glitter, fast echtem Schnee und Farb-
    spielen. Die Evangelische Familienbil-
    dungsstätte veranstaltet eine Töpfer-
    werkstatt, eine Geschenkewerkstatt,
    Handlettering, Adventskranzfilzen,
    Engel- und Krippenbasteln sowie Leb-
    kuchenhausbauen.

    ■ Kostenfreier Nahverkehr: An
    allen vier Adventssamstagen gilt:
    Fahrgäste zahlen nichts für die Stadt-
    busse in ganz Marburg. Die Kosten
    übernimmt die Stadt. Wer von außer-
    halb nach Marburg kommt, kann
    samstags außerdem kostenlos am
    Messeplatz und am Parkplatz Am Kre-
    kel parken und von dort weiter mit
)
    dem Bus in die Innenstadt fahren.

                                                                                                                                         5
Studier mal - Stadt Marburg
Fotos: Heimrich/Steinforth

        Auf dem Weg zur                                                             die Bürger*innen eine halbe Stunde
                                                                                    kostenlos. Vorgestellt wurde auch die
                                                                                    stadteigene Arbeitsgruppe zum Kli-

        Klimaneutralität                                                            maschutz.
                                                                                    Wie intensiv sich die Stadtgesell-
                                                                                    schaft mit dem Klimanotstand be-
        ■ 260 Menschen engagieren sich bei den Workshops                            fasst, berichtete Moderator Dominik
                                                                                    Werner vom „kollektiv von morgen“.
        as Interesse ist groß: 260 hoch    derte die städtische Klimaschutzbe-      Um Marburg auf dem Weg zur Kliman-
    D   motivierte Marburger*innen tra-
    fen sich beim von der Stadt Marburg
                                           auftragte Wiebke Smeulders, dass die
                                           Hälfte aller CO2-Emissionen in Mar-
                                                                                    eutralität mitzugestalten, fanden sich
                                                                                    die Besucher*innen dann an Themen-
    veranstalteten Abend für den Klima-    burg durch das Heizen von Gebäuden       tischen zusammen, wo es etwa um Er-
    Aktionsplan, diskutierten und brach-   verursacht werden. 30 Prozent ent-       nährung, um Mobilität oder Bildung
    ten Vorschläge ein. Das Ziel ist die   stehen durch den Stromverbrauch,         ging. Dabei wurden Wünsche und Zie-
    klimaneutrale Stadt im Jahr 2030.      etwa 20 Prozent durch Verkehr. Der       le formuliert sowie eine Fülle von
                                           Leiter des Fachdienstes Umwelt und       Ideen gesammelt. Während der Ge-
    Mit Beiträgen von Klimaaktivist*in-    Naturschutz, Jochen Friedrich, be-       spräche zeichnete Diplom-Designer
    nen, einer Performance und einer       richtete von den Aktivitäten der Stadt   Chrisoph Illigens in einem so genann-
    Traumreise der Fridays-for-Future-     im Bereich Mobilität. So wurden al-      ten „Graphic Recording“ die Ergeb-
    Gruppe in das Marburg des Jahres       lein in diesem Jahr vier zusätzliche     nisse auf. Die Vorschläge werden nun
    2030 wurden die Interessierten auf     Elektrotankstellen eingerichtet. Zu-     dokumentiert und fließen in den Kli-
    das Thema eingestimmt. Dazu schil-     dem ist das Nextbike-Leihfahrrad für     ma-Aktionsplan 2030 ein.

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Studier mal - Stadt Marburg
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Studier mal - Stadt Marburg
der sicherer unterwegs sind. Deshalb
                                                                                           erinnert eine Beklebung an vier
                                                                                           Stadtbussen direkt im Marburger Ver-
                                                                                           kehrsraum für die Dauer von drei Mo-
                                                                                           naten alle Verkehrsteilnehmer*innen
                                                                                           immer wieder daran, dass sie das
                                                                                           Licht anschalten sollten. Zusätzlich
                                                                                           wird das neue Motiv im Internet auf
                                                                                           den Kanälen und der Internetseite
                                                                                           der Stadt Marburg zu sehen sein. Au-
                                                                                           ßerdem gibt es online ein Video: Mit
                                                                                           Humor statt mit dem erhobenen Zei-
                                                                                           gefinger zeigt es, warum es nicht nur
                                                                                           im Straßenverkehr, sondern auch
                                                                                           nachts auf dem Weg zum Kühlschrank
                                                                                           wichtig ist, wenn das Licht an ist.
                                                                                           Neben der Beleuchtung gibt es auch
                                                                                           noch – vor allem für Fußgänger*in-
                                                                                           nen und Radfahrer*innen – andere
                                                                                           gute Möglichkeiten, die eigene Sicht-
                                                                                           barkeit und damit die Sicherheit zu
                                                                                           erhöhen. Dazu gehören beispielswei-
                                                                                           se helle Jacken, Reflektoren an der
                                                                                           Bekleidung, dem Fahrrad, dem Helm
                                                                                           und der Tasche oder beispielsweise
                                                                                           Reflektorenbänder, die die Stadt Mar-
                                                                                           burg zur Aktion „Licht an!“ auch an
                                                                                           Radfahrer*innen verteilt. Auch Warn-
                                                                                           westen können dazu beitragen, viel
                                                                                           besser wahrgenommen zu werden.

                                                                                           Faires Miteinander
                                                                                           Die Verkehrskampagne „Marburg mit-
                                                                                           einander – fair im Verkehr“ wirbt für
                                                                                           ein faires Miteinander im Straßenver-
                                                                                           kehr. Um die Sicherheit zu erhöhen,
                                     Mit diesem Motiv wirbt die Stadt Marburg dafür, im    investiert die Stadt Marburg in gro-
                                     Verkehr das Licht anzumachen. (Foto: Stadt Marburg)   ßen und kleinen Bereichen – vom
                                                                                           Ausbau der Radverkehrswege bis hin
                                                                                           zur Installation von Verkehrsspie-

        Sichtbar sein                                                                      geln. Zur Sicherheit im Straßenver-
                                                                                           kehr gehört aber auch, dass alle, die
                                                                                           unterwegs sind sich an geltende Ver-
        ■ Verkehrskampagne in der dunklen Jahreszeit                                       kehrsregeln halten und fair und rük-
                                                                                           ksichtsvoll miteinander umgehen.
                                                                                           Gestartet hat die Stadt Marburg die
        ie Kampagne „Marburg miteinan-
    D   der #fairimverkehr“ geht in die
    dritte Runde: In der dunklen Jahres-
                                             rum funktionierendes Licht wichtig
                                             ist. Beleuchtung ist an Kraftfahrzeu-
                                             gen und auch an Fahrrädern vorge-
                                                                                           Verkehrskampagne im Oktober 2018.
                                                                                           Drei Plakatmotive haben bislang auf
                                                                                           drei Themen aufmerksam gemacht:
    zeit geht es nun um Sichtbarkeit und     schrieben. Nur ausreichend beleuch-           Das erste rief dazu auf, sich in der
    um Licht.                                tete Autos und Fahrräder dürfen im            dunken Jaherszeit hell und auffällig
                                             Straßenverkehr genutzt werden.                zu kleiden, das zweite rief in Erinne-
    Mit dem Motto „Licht an!“ macht die      Die Stadt Marburg will mit der Kam-           rung, dass alle Verkehrsteilneh-
    Stadt Marburg darauf aufmerksam,         pagne #fairimverkehr mit den ge-              mer*innen an roten Ampeln anhalten
    dass eine funktionierende Beleuch-       wählten Motiven aber vor allem sen-           müssen, und das dritte machte die
    tung wichtig ist – und insbesondere      sibilisieren, für mehr Rücksicht auf-         Regelung bekannter, dass Autofah-
    der eigenen Sicherheit dient. Das        einander werben und dazu anregen,             rer*innen beim Überholen von Rad-
    neue Kampagnenmotiv wird im Inter-       das eigene Verhalten zu überdenken            fahrer*innen einen Sicherheitsab-
    net und auf vier Stadtbussen zu sehen    – damit alle Menschen in Marburgs             stand von mindestens 1,5 Metern ein-
    sein. Ein Video zeigt außerdem, wa-      begrenztem Verkehrsraum miteinan-             halten müssen.

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Studier mal - Stadt Marburg
Ziel ist, dass die Menschen die unter-
                                                                                           stützende Begleitung nicht mehr be-
                                                                                           nötigen. Absichernden Schutz – so-
                                                                                           wohl für Mieter*in als auch Vermie-
                                                                                           ter*in – gibt es dennoch über die Zeit
                                                                                           des Probewohnens hinaus: Sollte sich
                                                                                           erneut eine Krise andeuten, auch erst
                                                                                           Jahre später, steht die Stadt weiter-
                                                                                           hin als Ansprechpartnerin und beglei-
                                                                                           tende Unterstützung zur Verfügung.
                                                                                           Probewohnen ist kein reguläres Miet-
                                                                                           verhältnis. „Es handelt sich dabei um
                                                                                           ein öffentlich-rechtliches Nutzungs-
                                                                                           verhältnis“, erläutert Matthias Kno-
                                                                                           che, Abteilungsleiter der Wohnungs-
             Der Schlüssel für die eigene Wohnung: Der Schritt aus der Obdachlosenunter-   verwaltung der Gemeinnützigen
             kunft heraus ist für das Selbstwertgefühl enorm wichtig. (Foto: Pixabay)      Wohnungsbau GmbH (GeWoBau).
                                                                                           Sollte es unüberwindbare Konflikte

    Raus aus der                                                                           geben, kann es leichter abgebrochen
                                                                                           werden.
                                                                                           Ein erstes Probewohnen verlief sehr

    Obdachlosigkeit                                                                        positiv. Im Sommer unterschrieb der
                                                                                           erste Probewohnende den Vertrag
                                                                                           zum regulären Mietverhältnis bei der
                                                                                           GeWoBau. Es habe sich so angefühlt,
    ■ Modellprojekt „Probewohnen“ soll erweitert werden                                    „dass ich angekommen bin“, sagt er.
                                                                                           Die Unternehmensgruppe Nassaui-
     enschen ohne festen Wohnsitz                                                          sche Heimstätte/Wohnstadt stellt
M    möchte die Universitätsstadt Mar-
burg mit dem Angebot „Probewohnen“
                                             einjährigen „Probewohnens“ sozial-
                                             pädagogische Begleitung. Der städ-
                                             tische Fachbereich Arbeit, Soziales
                                                                                           zum 1. Dezember eine weitere Woh-
                                                                                           nung zur Verfügung.
den Übergang von der Obdachlosen-            und Wohnen hat dafür einen pädago-
unterkunft in eine Wohnung erleich-          gischen Mitarbeiter eingestellt.
tern. Dafür mietet sie übergangsweise        Kenneth Verhaal, der auch beim Dia-
Wohnungen an und stellt eine sozial-         konischen Werk Marburg-Biedenkopf
pädagogische Betreuung.                      tätig ist, unterstützt die ehemals ob-
                                             dachlosen Menschen. Er versteht sich
Grundprinzip ist, dass die Stadt Mar-        selbst als Coach, der Menschen be-
burg jeweils für etwa ein Jahr Woh-          gleitet, „bei denen Krisen in der Ver-
nungen anmietet und sie Menschen             gangenheit liegen“. Diese stehen
zur Verfügung stellt, die aktuell in         nun vor neuen Herausforderungen,
Obdachlosenwohnungen unterge-                wenn sie eine Wohnung beziehen, er-
bracht sind. Die Herausforderung für         läutert er. „So kann es etwa sein,
diese Menschen, eine eigene Woh-             dass sie Angst davor haben, Briefe zu
nung zu haben, ist riesig. Daher er-         öffnen, weil sie Sorge davor haben,                   Kenneth Verhaal begleitet beim
möglicht die Stadt während des etwa          was darin steht.“                                     „Probewohnen“. (Foto: Schwalm)

 Wohnung gesucht
 Die Universitätsstadt Marburg
 hofft darauf, neben den Woh-
 nungsgesellschaften zukünftig
 auch private Vermieter*innen für
 das Angebot des Probewohnens
 zu gewinnen. Angebote für Ein-
 bis    Zwei-Zimmer-Wohnungen
 können an soziales@marburg-
 stadt.de gerichtet werden.
 ■ www.marburg.de/wohnen                                                                        Universitätsstraße 10
                                                                                                 35037 MARBURG

                                                                                                                                    9
Studier mal - Stadt Marburg
Musical, Märchen                                                                          das 60-köpfige Studenten-Sinfonieor-
                                                                                               chester Marburg Perlen der Orches-
     und Macbeth                                                                               ter- und Filmmusik, aber auch Auszü-
                                                                                               ge aus der Opern- und Operettenlite-
                                                                                               ratur. Veranstalter: Erwin-Piscator-
     ■ Winterprogramm im Erwin-Piscator-Haus                                                   Haus und Studenten-Sinfonieor-
                                                                                               chester Marburg.

                                                                                               Best of Gospel
                                                                                               4.1., 20 Uhr: Die besten Gospelsän-
                                                                                               ger*innen gastieren mit ihrem Jubi-
                                                                                               läumsprogramm „The best of Black
                                                                                               Gospel - 20 years of Gospel" in Mar-
                                                                                               burg. Zum Repertoire des Chores ge-
                                                                                               hören bekannte Stücke wie „Oh Hap-
                                                                                               py Day”, „Down by the Riverside” und
                                                                                               „Go Down Moses".

                                                                                               Zauberflöte für Kinder
                                                                                               5.1., 14.30 Uhr: Mit eingängigen Me-
                                                                                               lodien lockt die „Die Zauberflöte für
                                                                                               Kinder“ der Prager Kammeroper. Er-
                                                                                               zählt wird vom Prinzen Tamino, seiner
                                                                                               geliebten Pamina, dem weisen Sara-
                                                                                               stro, der bösen Königin der Nacht und
                                                                                               dem witzigen Papageno.

                                                                                               Macbeth
                               Eckhard von Hirschhausen will die Marburger*innen ein wenig     8.1. und 14.1., 19.30 Uhr: An Ju-
                               schlauer, gesünder und fröhlicher machen. (Foto: Tim Ilskens)   gendliche und Erwachsene ab 14 Jah-
                                                                                               ren richtet sich William Shakespeares
                                                                                               „Macbeth“, das vom Hessischen Lan-
        in zauberhaftes Programm mit viel
     E  Musik und Märchen erwartet die
     Besucher*innen in der dunklen Jah-
                                                 fährten sucht, geht es in dem Mär-
                                                 chen von Hans Christian Andersen.
                                                 Das Weihnachtsstück des Hessischen
                                                                                               destheater Marburg auf die Bühne ge-
                                                                                               bracht wird. Darin geht es um eine
                                                                                               kritische Auseinandersetzung mit den
     reszeit. Dazu präsentiert das Erwin-        Landestheaters Marburg richtet sich           Mechanismen der Macht.
     Piscator-Haus reichlich Kabarett und        an Menschen ab sechs Jahren.
     Kindertheater.                                                                            King of Pop
                                                 Der Nussknacker                               9.1., 20 Uhr: Die größten Hits von
     Reinhold Messner                            25.12., 16 Uhr: In die zauberhafte            Michael Jackson und den Jackson Five
     2.12., 20 Uhr: „Weltberge – die 4. Di-      Atmosphäre von Tschaikowskys „Der             bietet die Show „The Michael Jackson
     mension“ – unter diesem Titel zeigt         Nussknacker“ entführt das Russische           Tribute Live Experience“, die unter
     der berühmte Bergsteiger Reinhold           Staatsballett. Nach der romantischen          der choreographischen Leitung von
     Messner die 13 wichtigsten Gipfel der       Vorlage von E.T.A Hoffmann tanzen             Va Velle Smith entwickelt wurde, Cho-
     Bergsteigergeschichte.                      lebendig gewordene Puppen.                    reograph von „Thriller“ und „Ghost“.

     Kikeriki Theater                            Nacht der Musicals                            Geneses
     4.12., 20 Uhr: Eine „dreigedrehte           29.12., 19 Uhr: Höhepunkte aus                10.1., 20 Uhr: Unter dem Motto „We
     Dorfgeschichte“ spielt das Kikeriki         weltbekannten Musicals erwarten die           Can’t Dance on Broadway“ ist Europas
     Theater mit seinem Stück um den             Besucher der „Nacht der Musicals“.            größte Genesis Tribute Band anläss-
     „Deppenkaiser“. Das Puppentheater           In der mehr als zweistündigen Show            lich des 50. Jubiläums der Gruppe auf
     richtet sich an Kinder und Erwachse-        gibt es eine bunte Mischung bekann-           Deutschland-Tour. Im Fokus ihrer
     ne, die Frohsinn, Leichtsinn und Un-        ter Hits – etwa aus „Tanz der Vampi-          Show stehen die Alben „The Lamb lies
     sinn mögen.                                 re“, „Mamma Mia“ und „Cats“.                  down on Broadway“ und „We can’t
                                                                                               dance“.
     Die Schneekönigin                           Neujahrskonzert
     14.12., 15.12., 21.12. und 22.12., je-      1.1., 19.15 Uhr: Neben den beliebten          Dornröschen
     weils 15 Uhr: Um die Schneekönigin          Klassikern aus der Ära von Walzer-            11.1. 19 Uhr: Als Ballett tanzt das
     Gerda, die ihren entführten Spielge-        könig Johann Strauss präsentiert              „St. Petersburg Festival Ballett“ das

10
Ballett-Klassiker voller Poesie: „Dorn-                      Reinhold Messner präsentiert gigantische
                          röschen“. (Foto: Ovation Events)                             Bergwelten. (Foto: Veranstalter)

Kindermärchen von Dornröschen               Klarinette und Klavier präsentieren      Hirschhausen
nach der Musik von Tschaikowski. Da-        unter anderem das Trio Pathétique d-     27.1, 20 Uhr. Von Glück, Liebe und
zu gibt es beeindruckende Kostüme,          Moll von Michail Glinka, die Sonate      Medizin erzählt der Arzt und Kaba-
ein königliches Bühnenbild und ein          für Fagott und Klavier G-Dur op. 168     rettist Dr. Eckard von Hirschhausen
Live-Orchester.                             von Camille Saint-Saëns und Ludwig       auf seiner neuen Tour 2020. Er ist un-
                                            van Beethovens Trio B-Dur „Gassen-       terwegs, um Deutschland ein wenig
Jan und Henry                               hauer“ op. 11. Veranstalter: Marbur-     schlauer, gesünder und fröhlicher zu
12.1., 15 Uhr: Die tollpatschigen Erd-      ger Konzertverein.                       machen.
männchen-Brüder „Jan und Henry“
stehen im Mittelpunkt der Bühnen-           Schwanensee                              Black Gospel
show des Theaters Lichtermeer, das          23.1., 19 Uhr: In einer fantasievollen   29.1., 20 Uhr: Mit Gospelklassikern,
die Figuren aus der bekannten TV-Se-        Inszenierung präsentiert das „Russi-     die von Jazz, Soul, Blues und Rhyth-
rie in einer lustigen Geschichte mit        sche Klassische Staatsballett“ das be-   m’n’Blues beeinflusst sind, inspirie-
viel Musik präsentiert.                     rühmte Ballett „Schwanensee“. Da-        ren die „Black Gospel Angels“ ihr Pu-
                                            bei wird die Sprache des klassischen     blikum.
Musical Hits                                Tanzes mit den Ausdrucksformen des
15.1., 20 Uhr: Das Beste aus mehr als       modernen Tanzes zusammengeführt.         Phantom der Oper
20 Musicals verspricht die Erfolgspro-                                               30.1., 20 Uhr. Weltstar Deborah Sas-
duktion „Musical Highlights Vol. 13“,       Irischer Tanz                            son und Deutschlands Musicalstar
die mit neuem Programm und neuer            24.1., 20 Uhr. Mit ihrer Begeisterung    Uwe Kröger gastieren mit dem „Phan-
Besetzung durch Deutschland tourt.          für den Stepptanz stecken die „Dan-      tom der Oper“ in Marburg. Sasson
                                            ceperados of Ireland“ ihr Publikum       spielt die Rolle der Christine, die zwi-
Trio                                        an. Mit dabei auf der „Whiskey you       schen zwei faszinierenden Männern
19.1., 20 Uhr. Theo Plath, Nemorino         are the devil!“-Tour ist ein musikali-   hin und her gerissen ist.
Scheliga und Fabian Müller an Fagott,       sches Sextett.                           ■ www.erwin-piscator-haus.de

                                                                                                                                  11
Ab Ende November sind die Vorhaben
                                                                                            der Stadt mit dieser Grafik unter
                                                                                            www.marburgmachtmit.de abrufbar.
                                                                                            (Grafik: www.marburgmachtmit.de)

     E   lf zufällig ausgewählte Frauen und
         Männer, sieben ehrenamtliche
     Kommunalpolitiker*innen, der Ober-
                                                   Beteiligung aus
     bürgermeister, die Hauptamtsleiterin
     und der Bauamts-Chef bilden ge-
     meinsam den neuen Beteiligungsbei-
                                                   vielen Blickwinkeln
     rat der Universitätsstadt Marburg. Er         ■ Innovativer Beirat nimmt Arbeit auf
     gehört zu den ganz wenigen ver-
     gleichbar innovativen Gremien in          ligung der Universitätsstadt Marburg.   elf Stellvertreter*innen ausgelost.
     Deutschland.                              Um die verschiedensten Blickwinkel      Der elfte Sitz ging zusätzlich an die
     Dreimal hat sich der 21-köpfige Betei-     der Stadtgesellschaft abzubilden,       14- bis 25-Jährigen. Einer von ihnen
     ligungsbeirat bereits getroffen, in       wurde eine Zufallsauswahl getroffen.    ist der Chemiestudent Demian Bo-
     dem die Bürger*innen die Mehrheit         Dafür wurden Einwohnermeldedaten        tros. Er findet die Möglichkeit toll, et-
     haben: Sie haben elf der 21 Sitze inne.   in zehn unterschiedlichen „Schich-      was für die Bürger*innen in Marburg
     Eingeladen waren aber auch ihre elf       ten“ gezogen, zu denen verschiedene     zu verbessern, begründet der 19-Jäh-
     Nachrücker*innen. Und da sie ebenso       Stadtgebiete, Altersgruppen und         rige seine Entscheidung, im Beirat
     an der Mitarbeit interessiert sind wie    Staatsangehörigkeiten zählten. Ins-     mitzuarbeiten.
     die regulären Mitglieder, können auch     gesamt haben 95 der angeschriebe-       Auch Gabriela Sieveking wurde als
     sie fortan zu den Sitzungen kommen        nen Einwohner*innen geantwortet         Bürgerin ausgelost, um Mitglied im
     und haben dort Rederecht.                 und waren an einer Mitarbeit in dem     Beirat zu werden. „Marburg hat auf-
     Der Beteiligungsbeirat ist ein wichti-    Beirat interessiert. Daraus wurden      grund seiner kulturellen Vielfalt eine
     ger Baustein der Bürger*innenbetei-       die elf regulären Mitglieder und ihre   so hohe Lebensqualität“, sagt die ge-

      Vorhabenliste sorgt für Transparenz
      Die Vorhabenliste ist Teil des Konzepts zur Beteiligung von Bürger*innen, das die Stadtverordnetenversammlung
      am 28. September 2018 beschlossen hat. Sie ermöglicht eine frühzeitige, transparente und verständliche Informa-
      tion der Öffentlichkeit über bedeutende städtische Vorhaben. Das sind zum Beispiel Vorhaben, bei denen eine grö-
      ßere Zahl der Einwohner*innen eines Stadtteils oder der Gesamtstadt betroffen sind, Vorhaben, die ein Investi-
      tionsvolumen von einer Million Euro erreichen oder überschreiten. Gelistet sind auch neugestaltende oder struk-
      turbildende städtebauliche Vorhaben. Die Vorhabenliste informiert darüber, wo eine Bürger*innenbeteiligung
      erfolgt. Nach der Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung werden die Vorhaben auf der Online-
      Beteiligungsplattform der Universitätsstadt Marburg (www.marburgmachtmit.de) veröffentlicht. Sie können dort
      nach Themen und Stadtteilen gefiltert werden.
      In der Einführungsphase erhebt die Vorhabenliste noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Um einer zu großen
      Belastung einzelner Fachdienste der Verwaltung vorzubeugen, wird die Vorhabenliste alle sechs Monate aktualisiert
      und vervollständigt - so lange, bis alle Vorhaben, die den Kriterien entsprechen, aufgenommen sind.

12
Polster-Aktion

                Über den guten Start freuen sich: OB Spies (hinten Mitte) und Fachdienst-
                leiterin Griet Newiger-Addy (hinten rechts) mit (von links) Demian Botros,
                Ihab Karim, Gabriela Sieveking und Gerhard Haberle. (Foto: Heimrich)          Stuhlsitz oder Einlege-
                                                                                              rahmen neu beziehen
bürtige Ecuadorianerin. Sie sei sehr          Griet Newiger-Addy, Leiterin des                inkl. Möbelstoff
froh über die Möglichkeit, sich in ihrer      Fachdienstes Bürger*innenbeteili-               Farbe nach Wahl aus
Wahlheimat Marburg aktiv einbringen           gung, berichtet, dass die ersten Tref-          unserer Aktionskollektion
zu können. Und sie lobt die Stadt da-         fen gezeigt hätten, dass mit dem ge-
für, dass sie „die Politik mit den Leu-       wählten Auswahlverfahren die Vielfäl-           35,90 €/St.
ten zusammenbringt, die sonst mit             tigkeit des Beteiligungsbeirats der             inkl. MwSt., ab 2 St.
                                                                                              Gültig bis 20.12.2019
Politik wenig zu tun haben“.                  Stadt Marburg sehr gut sichergestellt
„Etwas zurückgeben“ will Ihab Karim           werde. In der Gruppe der Bürger*in-
mit seinem Engagement im Beteili-             nen sind nun acht Mitglieder mit
gungsbeirat. Der Syrer floh vor dem            deutschem Pass und drei mit anderer
Krieg aus seiner Heimat, kam 2015             Nationalität, zwei Menschen aus den
nach Marburg, wurde hier „sehr gut            Stadtteilen Richtsberg und Stadt-
aufgenommen“ und studiert mittler-            wald, zwei aus den Außenstadtteilen,
weile Medizin. Ohne deutschen Pass            sechs aus der Kernstadt und eine Per-
                                              son aus der Marbach. Drei Mitglieder           fessorin Ursula Birsl von der Philipps-
                                              sind zwischen 14 und 25 und zwei               Universität empfohlen, die das Kon-
                                              über 65 Jahre alt. Außerdem wurde              zept wissenschaftlich begleitet hat.
                                              bei der Auslosung darauf geachtet,             Der Beteiligungsbeirat fungiert als un-
                                              dass Frauen und Männern gleichwer-             abhängiges Beratungsgremium des
könne er sich über Wahlen nur be-             tig vertreten sind: Sechs Beiratsmit-          Magistrats. Zu seinen Aufgaben gehö-
grenzt in seine neue Heimat einbrin-          glieder sind Frauen, fünf sind Männer.         ren die Weiterentwicklung des Bür-
gen. Da sei der Brief, den er als zufäl-      Sieben Beiratssitze gehören den                ger*innenbeteiligungskonzepts und
lig Ausgewählter für den Beteili-             Stadtverordneten: Jede Fraktion im             die Beratung der Vorhabenliste (siehe
gungsbeirat erhielt, gerade recht             Stadtparlament hat einen Sitz im Bei-          Info-Kasten), für die Beteiligungskon-
gekommen. „Ich wollte sofort mitma-           rat – unter ihnen drei Frauen und vier         zepte empfohlen werden. Zudem ist
chen. Ich bin dankbar, dass ich mich          Männer. Dass die ehrenamtlichen                der Beirat Anlaufstelle für Bürger*in-
hier engagieren und integrieren               Kommunalpolitiker*innen in den Bei-            nen bei Beteiligungsverfahren.
kann“, sagt Karim.                            rat einbezogen sind, hat Politikpro-           ■ www.marburgmachtmit.de

                                                                                                                                       13
Eines der Module befasst sich mit dem Thema „Übergang & Ankommen“. (Illustration: Seibold)

      Gütesiegel                                                                              auch die Federführung. Erste Ideen
                                                                                              für das Gütesiegel lieferte der Runde

      für Integration                                                                         Tisch Integration, den die Stadt Mar-
                                                                                              burg seit vielen Jahren organisiert.
                                                                                              Mitgewirkt haben Akteur*innen aus
      ■ Arbeitgeber*innen können sich auszeichnen lassen                                      der Zivilgesellschaft und unterschied-
                                                                                              lichen Organisationen der Region,
                                                                                              zuletzt in einer „Gütesiegel Werk-
         ie Stadt Marburg hat ein neues
     D   Gütesiegel für interkulturelle
     Vielfalt eingeführt, mit dem Arbeit-
                                               des Fachdienstes Migration und
                                               Flüchtlingshilfe mit Rat und Tat zur
                                               Seite. Die besten Bewerber*innen
                                                                                              statt“ mit mehr als 60 Teilnehmen-

     geber*innen ausgezeichnet werden.         werden im ersten Halbjahr 2020 öf-
                                               fentlich mit einem Preis ausgezeich-
     „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ heißt    net. Dabei werden auch die unter-
     das Gütesiegel, das Unternehmen,          schiedlichen Voraussetzungen von               den. „Über ein Jahr lang haben wir
     Verwaltungen und freie Träger in          kleinen und großen Organisationen              an dem Siegel gearbeitet“, so die
     Stadt und Region prämiert, die für        berücksichtigt.                                Fachbereichsleiterin Dr. Christine
     andere Organisationen ein interkul-       Das Gütesiegel „Interkulturelle Viel-          Amend-Wegmann.
     turelles Vorbild sein können und zei-     falt LEBEN“ wurde in einem partizipa-          Das Herzstück ist ein Fragebogen, der
     gen, wie kulturelle Vielfalt zum Erfolg   tiven Prozess vom städtischen Fach-            aus sechs Modulen besteht. Darin
     führt. Ab sofort können sich Organi-      bereich „Zivilgesellschaft, Stadtent-          werden die Arbeitgeber*innen be-
     sationen, die sich für interkulturelle    wicklung, Migration und Kultur“ und            fragt, wie sie das Ankommen der
     Vielfalt stark machen, um das Güte-       dem Team um Prof. Susanne Maria                Menschen mit Migrationshintergrund
     siegel bewerben. Um auch kleinen          Weber vom Fachbereich für Erzie-               im Unternehmen unterstützen, in-
     Betrieben die Bewerbung zu erleich-       hungswissenschaften der Philipps-              wieweit Ressourcen und Fähigkeiten
     tern, stehen ihnen Mitarbeiter*innen      Universität erarbeitet. Bei ihr lag            der Menschen in der Organisation ge-
                                                                                              stärkt und entwickelt werden und wie
                                                                                              faire und solidarische Zusammenar-
      Bewerbungen bis zum 28. Februar                                                         beit in der Organisation gestaltet
      Bis zum 28. Februar 2020 können sich Arbeitgeber*innen um das Gütesie-                  wird. Gefragt wird auch danach, wie
      gel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ bewerben. Auskunft erteilt Dr. Andrea              Organisationen Interkulturelle Viel-
      Wagner, (06421) 201-1096, E-Mail: dr.andrea.wagner@marburg-stadt.de                     falt strategisch nutzen. Honoriert
      vom Fachdienst Migration und Flüchtlingshilfe. Weitere Informationen fin-                wird zudem, wenn sich Arbeitge-
      den sich unter                                                                          ber*innen in Sachen Vernetzung in
      ■ www.marburg.de/guetesiegel-interkulturelle-vielfalt-leben                             der Region für die kulturelle Vielfalt
                                                                                              stark machen.

14
densten Seiten, selbst aus Egypten u.
                                                                                           der Türkei, sich einfinden, um länge-
                                                                                           re Zeit bei mir zu bleiben; eine Lehr-
                                                                                           tätigkeit, die ich als heilsamen Zwang
                                                                                           betrachte, nicht bloß mir selbst, son-
                                                                                           dern auch anderen Rechenschaft ab-
                                                                                           zulegen über die Stelle, welche neu-
                                                                                           gewonnene Resultate in unserem me-
                                                                                           dicinischen Gesamtwissen einneh-
                                                                                           men […]. Dazu eine freundliche Auf-
                                                                                           nahme in der Facultät und eine zum
                                                                                           Naturgenuß einladende Stadt, wie’s
                                                                                           kaum eine zweite gibt unter unseren
                                                                                           Universitätsstädten“ (S. 141).
                                                                                           Zudem wurden Behrings Söhne in
                                                                                           Marburg geboren, und der Forscher
                                                                                           leistete wichtige wissenschaftliche
                                                                                           Arbeiten in der Universitätsstadt –
                                                                                           wenngleich seine nobelpreiswürdige
                                                                                           Entdeckung der Serumtherapie in die
                                                                                           Zeit am Berliner Hygiene-Institut Ro-
                                                                                           bert Kochs fällt. Die Berliner Zeit und
                                                                                           die zweite Lebenshälfte Behrings in
                                                                                           Marburg sind laut der Stadtschrift-
                                                                                           Autorin Grundmann nicht voneinan-
                                                                                           der zu trennen.
                                                                                           Als Quelle für ihr „Lesebuch“ nutzte
                                                                                           Kornelia Grundmann den Nachlass
                                                                                           Emil von Behrings, der 2011 der Mar-
              Das Ölgemälde Friedrich Klein-Chevaliers (1861–1931) ziert das Titelbild     burger Philipps-Universität übereig-
              des „Lesebuchs“. (Quelle: Marburger Museum für Kunst und Kulturgeschichte)   net wurde. Grundlage sind zudem
                                                                                           viele weitere Quellen zu Behrings
                                                                                           Herkunft, seiner Familie und seiner
     Emil von Behring                                                                      Persönlichkeit. Die Leser*innen ler-
                                                                                           nen Emil von Behring als Familienva-
                                                                                           ter, Ehemann, medizinischen For-
     ganz persönlich                                                                       scher und Lehrenden kennen, sie fin-
                                                                                           den zum Teil noch nie veröffent-
                                                                                           lichtes Bildmaterial sowie persönli-
     ■ Neue Stadtschrift erscheint am 9. Dezember                                          che Zitate und Korrespondenzen.

   ine neue Stadtschrift zur Ge-
E  schichte und Kultur des Rathaus-
Verlages widmet sich einem berühm-
                                             lichungen bisher weniger im Vorder-
                                             grund stand. Dabei macht Emil von
                                             Behring selbst in vielen Briefen deut-
                                                                                           Lesung im Rathaus
                                                                                           Am Montag, 9. Dezember, um 18 Uhr
ten Mediziner. „Emil von Behring in          lich, dass er in seiner zweiten Heimat        wird die Stadtschrift „Emil von Beh-
Marburg – ein Lesebuch“ wird am              Marburg alles fand, „was zu continu-          ring in Marburg“ im Rathaus erstmals
Vorabend der Nobelpreisverleihung            ierlicher und friedlicher Arbeit erfor-       vorgestellt. Die Lesung mit Dr. Kor-
im Historischen Saal des Rathauses           derlich ist: Eine gesicherte Position,        nelia Grundmann verspricht eine
vorgestellt.                                 in welcher ich mich für längere Zeit          Kostprobe dieser seltenen Einblicke.
                                             einrichten kann; ein Institut mit             Die Stadtschrift steht von diesem Tag
Am 10. Dezember wird in Oslo der             Hilfsarbeitern, die von den verschie-         an zum Verkauf.
jährliche Nobelpreis für Medizin ver-
liehen. Der erste Wissenschaftler, der
den Preis im Jahr 1901 erhielt, war
Emil von Behring. Das Lesebuch hat             Verkauf im Rathaus und im Buchhandel
die Marburger Medizinhistorikerin Dr.          ■ Das Buch erscheint im Rathaus-Verlag, ISBN 978-3-942487-14-6. Es hat
Kornelia Grundmann nach langwieri-             247 Seiten, kostet zwölf Euro und ist beim Fachdienst Presse- und Öffent-
ger Recherchearbeit fertiggestellt.            lichkeitsarbeit, Rathaus, Markt 8, (06421) 201-1346, pressestelle@mar-
Das Besondere ist, dass die Autorin            burg-stadt.de, per Online-Formular oder im Buchhandel erhältlich.
ein Augenmerk auf Emil von Behrings            ■ www.marburg.de/stadtschriften
Zeit in Marburg legt, die in Veröffent-

                                                                                                                                     15
Naxina Wienstroer (vorne Mitte) ist im Rahmen einer Feier mit dem
                                                               Gleichberechtigungspreis der Stadt Marburg ausgezeichnet worden. (Foto: Grähling)

         Einsatz für                                                                       kommission. Dort geht es auch um
                                                                                           Themen wie Gewalt an Mädchen und
                                                                                           Frauen mit Behinderung. Eine wichti-

         Gleichberechtigung                                                                ge Rolle spielt auch die Barrierefrei-
                                                                                           heit – auch für gehörlose Frauen, die
                                                                                           Übersetzungen brauchen, oder für
                                                                                           Mitarbeiter*innen von Beratungs-
         ■ Naxina Wienstroer erhält Preis der Stadt Marburg                                stellen, die in Leichter Sprache ge-
                                                                                           schult werden.
        ür ihr besonderes Engagement für
     F  Chancengleichheit und Geschlech-
     tergerechtigkeit hat die Universitäts-
                                               re Frauen mit Behinderung Unter-
                                               stützung finden, beispielsweise über
                                               Mentorinnen.
                                                                                           „Wir stecken in einem zähen und
                                                                                           mühsamen Prozess der Umsetzung
                                                                                           der Gleichstellung“, sagte die Vorsit-
     stadt Marburg die Diplom-Pädagogin        Naxina Wienstroer selbst kämpft seit        zende der Gleichstellungskommis-
     Naxina Wienstroer mit dem Gleichbe-       vielen Jahren insbesondere für die          sion, Dr. Marlies Sewering-Wollanek,
     rechtigungspreis ausgezeichnet. Sie       Rechte von Mädchen und Frauen mit           in ihrer Laudatio. Naxina Wienstroer
     setzt sich vor allem für die Rechte von   Behinderung. So hat sie sich nach-          trage dazu bei, dass Missstände be-
     Frauen mit Behinderung ein.               drücklich für das Recht auf gleichge-       wusstgemacht werden. „Sie ist eine
                                               schlechtliche Pflege eingesetzt. Die         der herausragenden Persönlichkei-
     „Ich bin gerührt“, sagt Naxina Wien-      Diplom-Pädagogin ist seit 2016 eh-          ten, die sich in Marburg für Gleichbe-
     stroer während der Verleihung: „Mit       renamtliche Mitarbeiterin des hessi-        rechtigung engagieren.“ Für den mit
     diesem Preis habe ich nicht gerech-       schen Koordinationsbüros für Frauen         2500 Euro dotierten Preis vorgeschla-
     net.“ Sie habe aber mit vielem in ih-     mit Behinderung.                            gen wurde sie von Rita Schroll und
     rem Leben nicht gerechnet – zum           Sie ist Vorsitzende des Landesbehin-        der Frauenbeauftragten der Stadt
     Beispiel damit, trotz Behinderung         dertenrats, wo sie sich für alle Men-       Kassel, Dr. Ute Giebhardt.
     einmal erwerbstätig sein zu können        schen mit Behinderung in Hessen en-         Die Auszeichnung wurde bereits zum
     und nebenbei noch politisch, femini-      gagiert. Auch in ihrer beruflichen Tä-       sechsten Mal verliehen. Seit 2009
     stisch und ehrenamtlich aktiv. „Be-       tigkeit als psychosoziale Beraterin         werden damit alle zwei Jahre Einzel-
     hindert sein und aktiv sein schließt      und im Aufsichtsrat des Marburger           personen, Paare, Vereine und Grup-
     sich nicht aus. Aber es braucht auch      Vereins zur Förderung der Inklusion         pen ausgezeichnet, die ehrenamtlich
     Unterstützung“, sagt sie.                 behinderter Menschen (fib) geht es           oder beruflich die Gleichberechti-
     Zudem habe sie gelernt, sich gegen        um gleichberechtigte Teilhabe.              gung von Frauen und Männern stär-
     Diskriminierung zu wehren. Gerade         Zudem ist sie seit vielen Jahren Mit-       ken und zur Aufhebung traditioneller
     deshalb wünsche sie sich, dass ande-      glied der Marburger Gleichstellungs-        Rollenbilder beitragen.

16
m Dezember bietet die Koordinie-
I rungsstelle Bürger*innenbeteili-
gung der Stadtverwaltung Marburg
erstmals ein zweitägiges Antirassis-
mus-Training an, dass sich vor allem
an Mitglieder von Vereinen, Initiati-
ven und Organisationen in Marburg
wendet.
Leiterin des Trainings ist die Afrika-
nistin und Wirtschaftswissenschaftle-
rin Tupoka Ogette. Sie arbeitet bun-
desweit als Expertin für Vielfalt und
Antidiskriminierung, leitet Trainings,
Workshops und Seminare zu Rassis-
mus und dessen Auswirkungen auf                    Die Afrikanistin und Wirtschaftswissenschaftlerin Tupoka Ogette ist Trainerin für Vielfalt und
die deutsche Gesellschaft.                         Antidiskriminierung, ihr Co-Trainer Stephen Lawson ist Bildhauer und Künstler. (Foto: Baumgarten)
Interessierte können in dem Training
folgende Fragen bearbeiten und di-
skutieren: Was ist Rassismus über-
haupt, und wie prägt er unseren Blick
auf die Welt? Welche Macht und Ver-
                                               Strategien
antwortung haben Privilegien und
Sprache? Was ist die Kehrseite von Pri-
vilegien? Am zweiten Tag wird es auch
                                               gegen Rassismus
die Gelegenheit geben, im eigenen in-          ■ Training mit AfrikanistinTupoka Ogette
stitutionellen Kontext das Thema Ras-
sismus zu reflektieren. Es werden          Das Training wird von der Koordinie-          nen einzubeziehen, die selbst Diskri-
Handlungsoptionen herausgearbei-          rungsstelle Bürger*innenbeteiligung           minierung erfahren. Ihre Anliegen
tet, die in die jeweiligen Institutio-    organisiert, die derzeit federführend         sollen deutlich werden, um damit ei-
nen, aber auch im persönlichen Alltag     an der Entwicklung eines Marburger            nen wichtigen Beitrag gegen Diskri-
integriert werden können.                 Handlungskonzeptes gegen Rassis-              minierung, Rassismus und Ausgren-
Ziele des Workshops sind unter ande-      mus und Rechtsextremismus arbei-              zung zu leisten.
rem, ein Verständnis von Rassismus        tet. Dazu hatte die Stadtverordneten-         Leider ist der Workshop im Dezember
und dessen Wirkungsmechanismen            versammlung Marburg den Magistrat             bereits vollständig ausgebucht. 2020
zu entwickeln sowie Handlungsoptio-       im September 2018 beauftragt.                 werden jedoch weitere Trainings und
nen mit den Ressourcen, die den Teil-     Kerngedanke ist dabei, Dialoge zwi-           Veranstaltungen zu den Themen An-
nehmenden zur Verfügung stehen, zu        schen Marburger*innen zu ermögli-             tidiskriminierung, Antirassismus und
entwickeln. „Ich habe diese Arbeit        chen und zu stärken. Es sollen leben-         dem Umgang mit Rechtsextremismus
begonnen, weil ich so eine immense        dige Dialoge auf der Grundlage eines          angeboten.
Wut hatte, dass meine Kinder Erfah-       respektvollen Umgangs miteinander             Interessierte können sich wenden an
rungen machen, die ich auch schon         und in Anerkennung der Vielfalt der           beteiligung@marburg-stadt.de oder
gemacht habe. Ich wollte die Wut in       Erfahrungen der Menschen sein. Da-            Informationen abrufen auf
etwas Positives, Produktives umwan-       bei ist es besonders wichtig, die Per-        ■ https://marburgmachtmit.de/
deln“, sagt Ogette.                       spektive derjenigen Marburger*in-             page/dialog-vielfalt

                                                                                                                                           17
Kostenlos Bus fahren

                       Die Stadt Marburg macht Ihnen ein
                       besonderes Angebot.
                       Sie dürfen an manchen Tagen kostenlos
                       mit dem Bus fahren.

                       Wann?
                       An jedem Advents-Samstag:
                       30. November 2019
                       7. Dezember 2019
                       14. Dezember 2019
                       21. Dezember 2019

                  Stadt zahlt die Fahrkarte
                  Warum machen wir das?
                  Wir möchten Ihnen in der Weihnachts-Zeit ein
                  schönes Geschenk machen.
                  Deshalb bezahlt die Stadt Marburg an den
                  Advents-Samstagen Ihre Fahrkarte.

                     Keine Parkplatzsuche
                     Es ist eine gute Möglichkeit mit dem Bus
                     zu fahren und nicht mit dem Auto.
                     Sie müssen dann keinen Parkplatz suchen.
                     Oder Park-Gebühren zahlen.
                     Vielleicht haben Sie danach Lust öfter mit
                     dem Bus zu fahren.

18
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

                                                    Das Angebot gilt rund um die Uhr.
                                                    Es gilt für alle Busse in der Stadt und in den
                                                    Außen-Stadt-Teilen.
                                                    Es gilt auch für die Überland-Linie 383.

                                                    Ein Beispiel:
                                                    Jeden Samstag in der Vor-Weihnachts-Zeit fahren
                                                    Sie kostenlos von Gisselberg nach Marburg.
                                                    Sie dürfen so oft fahren wie Sie wollen.

                                                                  Gut für das Klima
                                                                  Die Stadt Marburg übernimmt
                                                                  die Kosten.
                                                                  Mit diesem tollen Angebot haben Sie
                                                                  genug Zeit zum Einkaufen.
                                                                  Zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt.

                                                    Und es ist gut fürs Klima.
                                                    Weil Sie nicht mit dem Auto fahren müssen.
                                                    Und es ist gut für Ihre Nerven, weil die Suche
                                                    nach einem Parkplatz sehr anstrengend ist.
                                                    Es ist auch gut um auszuprobieren wie es ohne
                                                    Auto ist.
                                                    Vielleicht lassen dann einige Menschen öfter
                                                    das Auto stehen.

Informationen auch auf der Internet-Seite
■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Georg Kronenberg, Melanie Weiershäuser, Pixabay)

                                                                                                          19
Die Eichenallee auf dem Campus Lahnberge wird Teil der zukünftigen Umweltspur. (Foto: Coordes)

         Ein Campus                                                                        schen Busse auf den Campus einbie-
                                                                                           gen, das Gelände in Fahrradge-
                                                                                           schwindigkeit queren und am ande-
         wie eine Lichtung                                                                 ren Ende wieder hinausfahren, be-
                                                                                           richtet der Uni-Abteilungsleiter für
                                                                                           Bauprojekte, Gunnar Kuhl. Geplant
         ■ Neue Wege entstehen auf den Lahnbergen                                          ist ein Campus, auf dem wirklich nur
                                                                                           Fußgänger*innen, Radler*innen und
         ines Tages soll der Campus Lahn-
     E   berge wie eine von Wald umgebe-
     ne Lichtung wirken – mit weiten Wie-
                                             noch von der autogerechten Stadt
                                             träumte. Deswegen braust der Ver-
                                             kehr bis heute zweispurig auf die
                                                                                           Busse unterwegs sind.
                                                                                           Aktuell wird die Planung Studieren-
                                                                                           den und Beschäftigten der Universi-
     sen und Bauminseln, mit Terrassen       Lahnberge. Und die Studierenden kla-          tät vorgestellt. Zurzeit wird die Infra-
     und Alleen, Sportfeldern und Plätzen.   gen seit mehr als 20 Jahren, wie un-          struktur mit Wasser-, Strom-, Heiz-
     Nur Fußgänger, Radler und Busse         angenehm es ist, in der Dunkelheit zu         und Datenleitungen erneuert. Sie ist
     dürfen sich auf dem Campus bewegen      den bisherigen Bushaltestellen durch          Voraussetzung für die neue Umwelt-
     - eine gemeinsame Aufgabe für Uni,      die Unterführung an der Schnellstra-          trasse. Bereits abgeschlossen wurde
     Stadt und Stadtwerke.                   ße zu gehen. Das berichtet Christoph          die Erweiterung des Parkhauses Nord,
                                             Rau, Geschäftsführer der Stadtwerke           das durch einen Anbau nun 600 an-
     Jeden Tag pendeln mehr als 10 000       Consult. Er freut sich auf die neue Ge-       stelle von 360 Parkplätzen vorweisen
     Menschen auf die Marburger Lahn-        staltung, die er für wegweisend für die       kann. Sie bieten Ersatz für die weg-
     berge. Davon sind zwischen 6000 und     Universität hält: „Wenn die Umwelt-           fallenden Parkplätze an der Hans-
     8000 mit dem Bus unterwegs. Und ih-     spur kommt, werden die Studenten              Meerwein-Straße.
     re Zahl wird noch weiter wachsen,       direkt zu den Instituten gebracht“, so        Schon 2014 wurde die neue Chemie
     weil in Zukunft alle Naturwissen-       Rau. Zudem hoffen die Stadtwerke, in          eingeweiht, heute ein Herzstück des
     schaften auf den Lahnbergen konzen-     Zukunft mit Oberleitungsbussen auf            Campus Lahnberge. Seitdem steht
     triert werden sollen.                   die Lahnberge fahren zu können.               das alte chemische Institut leer, das
     Errichtet wurde der Campus allerdings   Bis dahin dauert es allerdings noch.          eigentlich abgerissen werden sollte.
     in den 60er und 70er Jahren, als man    Frühestens 2022 werden die städti-            Allerdings wurde der sanierungsbe-

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                                                                                                                               Marburg?
                                                               aufgebaut.1953 wurde mit          Als Dank für die richtige Antwort gibt es
                                                               dem Aufbau weiterer Ab-           diesmal die Stadtschrift MSS Nr. 14: „Mar-
                                                               schnitte begonnen.1978            burg-Nord in alten Ansichten“ zu gewinnen.
                                                               erfolgte der Abriss des be-       Ihren Anruf nimmt Ulrike Block-Herrmann
                                                               nachbarten „Hessischen            im Fachdienst Presse- und Öffentlichkeits-
                                                               Hofes“, der Platz machte          arbeit unter (06421) 201-1346 gerne ent-
                                                               für einen Neubau, der sich        gegen, diesmal bis zum 10. Januar 2020.
                                                               über ein Zwischengebäude          Mit dem Stichwort „Marburg“ können Sie
                                                               an das alte Hotel an-             aber auch eine E-Mail an pressestelle@mar-
                                                               schloss. (Aus der Homepa-         burg-stadt.de senden. Rainer Kieselbach
                                                               ge des Hotels
                                                               „Marburger Hof“)
                                                               Das Ursprungsge-
                                                               bäude Elisabeth-
Im September 1829 stellte der Gastwirt Wil-    straße 12 stammt wie Haus Num-
helm Weiß einen Bauantrag bei der Stadt        mer 10 und die gegenüberliegen-
Marburg für ein Hotel in der Elisabethstraße   den Gebäude aus der Zeitepoche
12 - den heutigen „Marburger Hof“. Im Okt-     des Klassizismus/Biedermeierzeit.
ober 1832 erfolgte die rechtliche Übergabe     Sie bildeten zusammen eine städ-
des Bauplatzes, den Wilhelm Weiß vom           tebauliche Einheit. Unter den rich-
Grundbesitzer Jacob Blenner erwarb.1232        tigen Anrufen wurde Martina
– 1234 wurde das „Gasthaus Weiß“ gebaut.       Blanck-Lubarsch-Andriessen
1851 existierte bereits eine breite Torein-    als Gewinnerin ausgelost.
fahrt , durch die Kutschen in den Hof ein-     Dieser grimmige Geselle tut nie-
fahren konnten, wo sich ein Stall mit Platz    manden etwas – außer, dass er zu-
für sechs Pferde und drei Kutschen be-         sammen mit anderen auffälligen
fand.1945, gegen Ende des Krieges, traf ei-    Details eine markante Hausfassade
ne Bombe das Haus und zerstörte es erheb-      ziert. Auch farblich sticht das Ge-
lich.1945 bis 1950 wurde das Hotel wieder-     bäude aus seinem Umfeld hervor.

      dürftige Altbau 2013 unter Denkmal-      wendigen Lüftungs- und Absaugtech-          tofahrspuren sowie weitere denkbare
      schutz gestellt. Die sogenannten Sy-     nik nachgerüstet werden.                    Optionen. Darüber kann die Stadt
      stembauten, die einst von Architek-      In Zukunft sollen auch die Radwege          Marburg nicht allein entscheiden, sie
      ten bundesweit bewundert wurden,         von der Innenstadt auf die Lahnberge        muss mit Hessen Mobil verhandeln,
      beruhen nämlich auf einem ausgeklü-      sicherer werden. Mehrere Varianten          dem Straßen- und Verkehrsmanage-
      gelten Fertigteilbausystem mit viel      sind im Gespräch – zum Beispiel die         ment des Landes. Intensive Gesprä-
      Sichtbeton, das es bis dahin nirgend-    Möglichkeit von Radwegen auf bei-           che in der Sache zwischen Stadt und
      wo in Deutschland gab. Abgerissen        den Seiten der Schnellstraße oder die       Land laufen.
      wird daher zunächst nur das Gebäude      eines Radwegs anstelle einer der Au-                                       (gec)
      der Biochemie, das Anfang nächsten
      Jahres der zukünftigen Busspur wei-
      chen soll.
      Neben dem Zentrum für Mikrobiolo-
      gie entsteht zurzeit ein 61 Millionen
      Euro teurer Forschungsbau, der 2020
      eröffnet wird. In dem viergeschossi-
      gen Gebäude mit Innenhof und Vor-
      tragssaal werden künftig acht Abtei-
      lungen sowie zwei unabhängige For-
      schungsgruppen arbeiten. Im
      Februar startet der Bau des neuen In-
      stituts für Anatomie und Zellbiologie.
      Das kubische Gebäude beherbergt Hi-
      stologie- und Präpariersäle, Seminar-
      räume und Labore. Die alte Anatomie
      in der Robert-Koch-Straße, die 1902
                                                                 Neben dem Zentrum für Synthetische Mikrobiologie entsteht aktuell ein
      eröffnet wurde, kann aus statischen                        Forschungsbau (rechts), der 2020 eröffnet werden soll. (Foto: Coordes)
      Gründen nicht mit der gesetzlich not-

                                                                                                                                          21
arburg ist eine lebendige Stadt,
     M   in der letztlich alle ihren Platz
     haben – auch und vor allem die
     schwächeren Verkehrsteilnehmer*in-
     nen“, sagt die Geografin Jana Schö-
     nemann. Sie wünscht sich mehr Be-
     gegnungsräume im öffentlichen
     Raum – so, wie es bereits der Ver-
     kehrsentwicklungsplan aus dem Jahr
     2000 vorsieht.
     Seit wenigen Wochen ist die 37-Jäh-
     rige die neue Verkehrs- und Mobili-
     tätsplanerin im Fachdienst Stadtpla-
     nung und Denkmalschutz der Univer-
     sitätsstadt Marburg. Sie hat die
     Aufgabe, ein gesamtstädtisches, in-
     tegriertes Verkehrsentwicklungskon-
     zept mit Bürgerbeteiligung auf den
     Weg zu bringen sowie nachhaltige
     Mobilitätsprojekte anzustoßen.
     Keine leichte Aufgabe in einer Stadt
     wie Marburg, in der Verkehrsthemen
     oft kontrovers diskutiert werden. Da
     kann es nicht schaden, dass die in
     Bayern aufgewachsene Schönemann
     nicht nur Geografie, sondern auch Pä-
     dagogik an der Philipps-Universität
     studiert hat.
     Nach ihrer preisgekrönten Diplomar-
     beit in Geografie arbeitete sie zu-
     nächst in der Jugendberufshilfe in
     Gießen, bekam zwei Kinder, bildete
     sich im Thema Geoinformationssyste-
     me weiter und half bei der Radver-
     kehrsplanung des Landkreises Mar-
     burg-Biedenkopf. Seit 2018 war sie
     Mobilitätsmanagerin im Lahn-Dill-
     Kreis, wo die Schulwegeplanung zum
     zentralen Thema wurde: „Die Kinder
     sollten ihre Eltern motivieren, zu Fuß
     oder mit dem Rad zur Schule zu ge-
     hen“, erklärt Schönemann den An-                                            Im Alltag ist Marburgs neue Verkehrs- und Mobilitätsplanerin
                                                                                 Jana Schönemann mit dem Rad unterwegs. (Foto: Coordes)
     satz des noch laufenden Modellpro-
     jekts, an dem sich mehrere Grund-
     schulen beteiligen. Für die
     weiterführenden Schulen wurden
     Schülerradroutennetze erarbeitet.
                                              Nachhaltig mobil
     Auch in Marburg geht es darum, ein       ■ Jana Schönemann ist neue Verkehrsplanerin der Stadt
     innovatives Verkehrskonzept zu ent-
     wickeln, wobei Schönemann sich
     eher als Koordinatorin sieht. Im Früh-   Schusters Rappen unterwegs: Ein         gut aus: Im Alltag fährt sie mit dem
     jahr 2020 sollen die Marburger Dialo-    Drittel der Marburger*innen läuft zu    Rad: „Ich weiß, wo die Schwachpunk-
     ge für Verkehrsentwicklung starten,      Fuß. Auch der Anteil des Radelnden      te liegen“, sagt die 37-Jährige. Die
     bei denen Fachleute mit Bürger*in-       steigt. So erreicht das Leihradsystem   Familie hat aber auch ein Auto. Zu-
     nen zusammenkommen. Zudem wird           Nextbike in Marburg bundesweite         dem ist die Geografin begeisterte
     sie nachhaltige Mobilitätsprojekte       Spitzenwerte. Pro Tag und Rad wer-      Sportlerin – sie joggt, wandert,
     anstoßen – etwa im Schulviertel oder     den die Drahtesel drei- bis fünfmal     schwimmt und ist viel in der Natur
     gemeinsam mit Betrieben.                 ausgeliehen.                            unterwegs. Und der neue Job? „Das
     In der Universitätsstadt sind bislang    Jana Schönemann kennt sich bei den      ist genau meins“, sagt die Geografin.
     vergleichsweise viele Menschen auf       verschiedenen Fortbewegungsarten                                        (gec)

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