HOMEPORT: HPA-REALLABOR IM HERZEN DES HAFENS - Hafenzeitung

 
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HOMEPORT: HPA-REALLABOR IM HERZEN
DES HAFENS

Pünktlich zum Start des ITS Weltkongresses (11. bis 15. Oktober)
eröffnet der Container Campus „homePORT“.
homePORT ist ein im Herzen des Hamburger Hafens gelegener Innovations-
campus und urbanes, maritimes Reallabor, dessen Ziel es ist, innovativ-
en und ambitionierten Hafenakteuren, der Wissenschaft, Technologieun-
ternehmen und Start-Ups einen Freiraum zum Ausprobieren, Experimen-
tieren und Kollaborieren mit anderen Partnern und Akteuren zu geben.

Das Reallabor umfasst neben einem Container Campus, der als Anlauf-
punkt für die Community dient, auch die Zugänge zu Hafen-Infrastruk-
turen. Als „Urban Tech Playground“ bietet homePORT bereits heute ein
Angebot an entsprechenden Testflächen zu Wasser, Luft und Land.

Während des ITS Weltkongresses wird der homePORT zum dronePORT: Auf
der exklusiven Demonstrationsfläche finden während der gesamtem Kon-
gresswoche täglich verschiedene Drohnen-Demonstrationen statt. Ob
Flug-, Schwimm- oder Unterwasserdrohnen, ihr könnt euch alles aus näch-
ster Nähe anschauen und mit den Projekten austauschen. Neben den Droh-
nen gibt es weitere spannende Aussteller und Demonstrationen zu 3D--
Druck und Sensorik.

Wer noch kein Ticket zum ITS Kongress hat, für den ist der ITS Public
Day am 14.Oktober eine tolle Alternative: An diesem Tag ist das ge-
samte Messegelände, inklusive homePORT, für die Bürgerinnen und Bürger
geöffnet. Unter diesem Link kann man sich registrieren: Programm zum
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ITS Public Day – hamburg.de

Weitere Infos zur Location, zum Programm und den einzelnen Projekten
gibt es auf der Website: ITS 2021 @ homePORT – homePORT

Quelle und Grafik: HPS

SLOT-BUCHUNGSVERFAHREN IN HAMBURG
AUSGEWEITET

Seit Jahren arbeiten die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG und die
Hamburg Port Authority (HPA) auf vielen Ebenen eng zusammen. Auf Grund-
lage des Systems für das Slot-Buchungsverfahren (SBV) für Trucker an
den Containerterminals, welches DAKOSY im Auftrag von HHLA und Euro-
gate entwickelt hat, wurde nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem
Hauptzollamt Hamburg geschlossen, um zukünftig Termine bei der Contain-
erprüfanlage im Hamburger Hafen mit Hilfe des bestehenden SBV-Systems
zu koordinieren.

Die Größe der Containerschiffe, die im Hamburger Hafen abgefertigt wer-
den, nimmt stetig zu. Daher kommt es zu mehr Lkw-Anläufen in den Tagen
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rund um die Schiffsankunft. Mithilfe des SBV, das bereits seit 2018 er-
folgreich auf den Containerterminals von HHLA und Eurogate, dem Süd-
West Terminal, bei mehreren Leercontainerdepots und beim Veterinäramt
eingesetzt wird, ist das System seit Mitte August 2021 zunächst in
einem Probebetrieb mit ausgewählten Beteiligten auch für die Container-
prüfanlage (CPA) des Zollamts Hamburg nutzbar. In Abhängigkeit der
Ergebnisse des Probebetriebs ist die Aufnahme des Echtbetriebs für
Mitte Oktober 2021 avisiert.

Für alle Containertransporte, für die eine Durchleuchtung in der CPA
vorgesehen ist, müssen Zeitfenster, sogenannte Slots, gebucht werden.
Container, die ohne oder mit einer ungültigen Slot-Buchung die CPA in
der Finkenwerder Straße 4 erreichen, werden vom Zollamt Hamburg nicht
behandelt.

Basis für das SBV ist die Voranmeldung von Transportdaten über eine
Datenschnittstelle. Diese Voranmeldung ist verpflichtend und enthält
unter anderem Angaben über die geplante Transportzeit. Sind zur gewün-
schten Zeit genügend Kapazitäten bei der CPA vorhanden, kann der Slot
für den Lkw-Anlauf gebucht werden. Auf diese Weise werden der Lkw-Tran-
sport und die Kapazität der CPA aufeinander abgestimmt. Damit sollen
Staus auf den Straßen im Hafen bzw. lange Wartezeiten für die Durch-
leuchtung von Containern vermieden werden.

Ziel der Kooperation ist die Erweiterung des Systems zur bestmöglichen
Unterstützung der innerbetrieblichen Logistik und zur Optimierung des
Betriebsablaufes bei der CPA des Zollamts Hamburg und auch das Angebot
einheitlicher Zugangsportale zu den Behörden im Hinblick auf die Real-
isierung des „Border One Stop Shops (BOSS)“ für die Hafennutzer. Zudem
sollen Engpässe im Hamburger Hafen vermieden und es soll die Straßenin-
frastruktur insgesamt entlastet werden.

Quelle: HPA, DAKOSY und der Zoll, Foto: Zollverwaltung

VON LUDWIGSHAFEN NACH BARCELONA
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Die Kombiverkehr KG baut ihr Leistungsangebot auf der Mittelmeerroute
im Spanienverkehr weiter Ausbund hat einen neuen vierten Rundlauf pro
Woche und Richtung für die Kunden aus Spedition und Logistik auf der
Verbindung zwischen Ludwigshafen und Barcelona Morrot installiert.

Die neu geschaffenen Kapazitäten sollen neben Tankcontainern insbeson-
dere Sattelaufliegern zugutekommen. „Der Trailer-Trend ist unge-
brochen. Wir erwarten eine weiter steigende Anzahl an Sattelau-
fliegern, die auf der Schiene klimafreundlich transportiert werden
sollen und passen daher unser Angebot auf diesem für die Transport-
branche so wichtigen Korridor rechtzeitig an“, erläutert Geschäftsführ-
er Alexander Ochs. „Nicht nur mit neuen Zugabfahrten, sondern auch mit
dem verstärkten Einsatz von T3000-Megatrailer-Doppeltaschenwagen für
Sattelauflieger mit drei Metern lichter Innenhöhe erweitern wir die Ka-
pazität für den Trailer-Transport um mehr als 30 Prozent.“

Eine zusätzliche Zugabfahrt nach Barcelona wird immer dienstags ab dem
Kombi-Terminal in Ludwigshafen angeboten, in der Gegenrichtung donners-
tags von Barcelona Morrot nach Ludwigshafen. Annahmeschluss für Trail-
er, Container und Wechselbehälter ist an beiden Versandterminals um
20:00 Uhr. Auf der über 1200 Kilometer langen Strecke werden auf der
Schiene pro Ladeeinheit bei einem Ladegewicht von 25 Tonnen annähernd
zwei Tonnen CO2 weniger gegenüber dem durchgehenden Straßenverkehr
emittiert. Damit sparen Spediteure und die verladende Industrie mehr
als 80 Prozent der Luftschadstoffe. Weitergehende Gatewayverkehre bi-
etet der Frankfurter Intermodal-Operateur ab Ludwigshafen im One-S-
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top-Shop-Verfahren nord- und nordwestgehend an. „Durch die Anbindung
Ludwigshafens an das Gateway-Hub Duisburg Ruhrort Hafen, an die innova-
tive Schnellumschlaganlage in Hannover Lehrte und an Moerdijk in den
Niederlanden bieten wir eine Vielzahl von schnellen Weiterleitungen
an, gerade im Verkehr mit Skandinavien und dem Baltikum. Schweden,
Finnland und Litauen sind mit Kombiverkehr und den Fährangeboten unser-
er Reederei-Partner durchgehend mit Bahn und Fähre von Spanien aus er-
reichbar.“, so Ochs.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG

PLANUNG DES EMISSIONSFREIEN
TERMINALS

Baden-Württemberg will den Güterverkehr klimaschonender gestalten und
deshalb den Aufbau sogenannter kombinierter Terminals zur Verladung
von Waren auf verschiedene Verkehrsträger vorantreiben. Landesverkehrs-
minister Winfried Hermann übergab in Reutlingen dem Oberbürgermeister
Thomas Keck einen Förderbescheid des Landes für das geplante Zero Emis-
sions Logistics Terminal (kurz: ZELT RT). Mit dem ZELT RT plant die
Stadt Reutlingen auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs eine
Güterumschlaganlage für wettbewerbsfähigen, flexiblen und innovativen
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Kombinierten Verkehr in der Neckar-Alb-Region. Das Land fördert die
Konzeptentwicklung mit gut 210.000 Euro.

Der Minister sagte: „Aufgrund seines Standorts und des geplanten
Konzepts gilt das Terminal europaweit als innovatives Vorhaben. Auf
deutlich kleineren Flächen soll eine neuartige Anlage geschaffen wer-
den, die zu einer höheren Wertschöpfung führt als bei vorhandenen Um-
schlaganlagen. Im Mittelpunkt stehen zukunftsgerichtete und emissions-
freie Transporte sowie die langfristige Wirtschaftlichkeit für alle
Nutzer.“ Eine Besonderheit des ZELT RT ist die Einbindung in ein Stadt-
logistik-Konzept. So können die Attraktivität des Gewerbegebiets
gestärkt, die innerstädtischen Gewerbeflächen optimal genutzt und die
Güterversorgung der Stadt Reutlingen und der Umgebung sichergestellt
werden.

Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen, betonte: „Das ‚Zero
Emission Logistics Terminal Reutlingen‘ (ZELT RT) soll zukünftig eine
modellhafte, verkehrs- und emissionsarme Logistik bieten, die Reutlin-
gen einen Ruf als innovative Großstadt ermöglicht. Dieses Ziel kann
nur mit innovativen Verfahren erfüllt werden, die im Wesentlichen dazu
führen, dass der Betrieb des Terminals vollständig emissionsfrei erfol-
gt! Wir freuen uns, dass Herr Minister Hermann in Reutlingen ist, um
den Förderbescheid für das Projekt ZELT RT/Phase II persönlich zu
übergeben und somit das Zeichen setzt, dass das Verkehrsministerium
weiterhin hinter dem zukunftsweisenden Logistik-Projekt ZELT RT ste-
ht.“

Baden-Württemberg hat sich zur Aufgabe gemacht, bis 2030 jede dritte
Tonne klimaneutral zu transportieren. Minister Hermann, betonte: „Für
eine erfolgreiche Verkehrswende brauchen wir auch die Unterstützung
von Kommunen, wie der Stadt Reutlingen, mit innovativen Ideen und
Konzepten zur nachhaltigen und effizienzorientierten Weiterentwicklung
des Kombinierten Verkehrs. Mit der Förderung möchten wir die Stadt
Reutlingen weiter auf diesem Weg unterstützen.“ Bei der Planung und Re-
alisierung eines solchen Innenstadtterminals müssen auch Lärm- und Kli-
maschutz beachtet werden. Der Minister erklärte: „Damit ZELT RT erfol-
greich ist, muss die Bevölkerung von Anfang an aktiv einbezogen wer-
den. Eine aktive Bürgerbeteiligung ist deshalb Bestandteil des
Förderbescheids und mit einer Förderung des Landes eng verknüpft.“
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Mit der Förderung beteiligt sich das Land Baden-Württemberg an den Pla-
nungsleistungen der Planungsphase II des ZELT RT. Diese dient als
fundierte Grundlage für die Entwicklung, Planung und Errichtung eines
nachhaltig wirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für klimafreundliche multi-
modale Transporte.

In einem ersten Schritt wird im Rahmen einer Markangebots- und Erlöss-
tudie mit integriertem Standortgutachten festgestellt, ob das ZELT RT
wirtschaftlich betrieben werden kann. Nur wenn diese Prüfung positiv
ausfällt, werden auch die weiteren Planungsleistungen der Pla-
nungsphase II des ZELT RT vom Land bereitgestellt.

Die Ergebnisse des Standortgutachtens werden voraussichtlich im Dezem-
ber 2021 erwartet und sollen dem Verkehrsministerium noch dieses Jahr
vorgestellt werden.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Foto: Ministerium
für Verkehr Baden-Württemberg/ Sebastian Berger

ZWEI INNOVATIVE LÖSCHBOOTE

Gleich zwei Täuflinge gab es jetzt im Hamburger Hafen: Die zwei neuen
Feuerlöschboote der Flotte Hamburg wurden an der Überseebrücke im Bei-
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sein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und weit-
eren Ehrengästen von Hana Třeštíková, Stadträtin für Kultur, Denk-
malschutz, Ausstellungswesen und Tourismus in Prag, sowie der Zweiten
Bürgermeisterin Dresdens Annekatrin Klepsch feierlich auf die Namen
der Hamburger Partnerstädte „Dresden“ und „Prag“ getauft.

Die beiden Schiffe bilden mit ihrer Namensgebung den Auftakt der neuen
Namensgebungsreihe „Hamburger Partnerstädte“ der Flotte Hamburg. In
Kürze wird das Planierschiff „Chicago“, das aktuell in der Hitzler
Werft in Lauenburg gebaut wird, diese fortführen.

Die beiden baugleichen Schiffe, welche die Flotte Hamburg, eine 100-
prozentigen Tochter der Hamburg Port Authority AöR (HPA) bei Damen
Shipyards in Auftrag gegeben hatte, werden die beiden 1982 und 1984 ge-
bauten Löschboote „Branddirektor Krüger“ und „Oberspritzenmeister Rep-
sold“ ersetzen. Dank ihrer Abmessungen (35,30 Meter Länge, 7,80 Meter
Breite, 1,50 Meter Tiefgang) sorgen die beiden Schiffe für Sicherheit
in Hafenregionen, für die das große Feuerlöschschiff „Branddirektor
Westphal“, welches 2018 ebenfalls an der Überseebrücke getauft wurde,
zu groß ist. Das Investitionsvolumen für beide Schiffe lag bei unter
20 Millionen Euro, d. h. ca. zehn Millionen Euro je Schiff.

Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher: „Die neuen
Feuerlöschboote ‚Prag‘ und ‚Dresden‘ sorgen für Sicherheit im Hafen
und können mit ihren Plugin-Hybrid-Antrieben emissionsfrei fahren. Die
Patenschaft unserer Partnerstädte ist Ausdruck unserer Freundschaft
und guten Zusammenarbeit mit vielfältigen Beziehungen in Wirtschaft
und Verwaltung, in Bildung und Wissenschaft, in Kunst und Kultur. Die
Namen und Patenschaften der neuen Feuerlöschboote sind ein starkes
Zeichen der guten Beziehungen Hamburgs mit unseren Partnern an Elbe
und Moldau.“

„Die beiden neuen Löschboote setzen die nachhaltige Strategie unseres
Tochterunternehmens Flotte Hamburg weiter fort: Als erste Schiffe im
Hamburger Hafen werden die ‚Dresden‘ und die ‚Prag‘ mit einem Plug-In-
Hybrid angetrieben, sodass sie bis zu zwei Stunden emissionsfrei durch
den Hafen fahren können“, sagt Jens Meier, CEO der HPA.

Nach der Schulung der Besatzung werden die beiden neuen Löschboote zum
Jahresende in Dienst gestellt. Mit der Beschaffung der beiden neuen
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Fahrzeuge ist die Erneuerung der Löschbootflotte für den Hamburger
Hafen beendet.

Daten der Feuerlöschboote „Prag“ und „Dresden“

  Besatzung: 2-3 Personen + Einsatzkräfte der Feuerwehr
  Maße: 35,30 m lang, 7,80 m breit; Tiefgang von 1,5 bis 1,8 m
  Plug-In-Hybrid-Antrieb
  Batteriegröße: 315 kWh (landstromtauglich)
  Geschwindigkeit: max. 12 Knoten
  Vollelektrische Fahrzeit: 120 min bei 7 Knoten
  Wurfweite: max. 150 m
  Wurfhöhe: max. 70 m
  2.500 m³/h Löschleistung, entspricht knapp die Hälfte der Leistung
  des großen Schiffes „Branddirektor Westphal“
  Investitionsvolumen beider Schiffe unter 20 Mio. EUR, d.h. ca. 10
  Mio. EUR je Schiff
  Bauzeit: 30 Monate

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als „Tor zur Welt“ neun Partner-
städte, mit denen sie besondere Beziehungen pflegt: Chicago, Dar es
Salaam, Dresden, Léon, Marseille, Osaka, Prag, Shanghai und St. Peters-
burg.

Quelle: HPA, Foto: HHM/ Prag, die neuen Feuerlöschboote haben eine
Löschleistung von 40.000 Litern pro Minute.

EIN EIGENER HAFEN NUR FÜR
CONTAINERSCHIFFE
Es war ein Projekt ohne Beispiele in der Hafenbaugeschichte: Am 14.
September 1971 eröffnete der Präsident des Senats, Bürgermeister Hans
Koschnick, das „Containerkreuz Bremerhaven“ und setzte damit einen his-
torischen Meilenstein auf dem Weg Bremerhavens zu einem führenden eu-
ropäischen Häfen. Nur fünf Jahre zuvor war im Bremer Überseehafen der
erste Container in Deutschland an Land gesetzt worden. Und schnell war
klar: Die Zukunft eines erfolgreichen Containerhafens liegt nicht in
der Stadt Bremen, die stadtbremischen Häfen müssen sich nah an der
Küste auf die anstehende Revolution im Seeverkehr vorbereiten. Also im
stadtbremischen Überseehafen in Bremerhaven.

Dort waren die bestehenden Hafenanlagen im Kaiserhafen oder an der
Columbuskaje für den Containerumschlag nicht geeignet. Deshalb
entschied die Hafendeputation bereits 1967, den Schwerpunkt der In-
vestitionen von Bremen nach Bremerhaven zu legen und eine 750 m lange
Seekaje nördlich der Nordschleuse zu bauen, die bis zu diesem Zeit-
punkt den räumlichen Schlusspunkt der Hafenanlage an der Weser setzte.

Am 10. Februar 1968 fuhr Hafensenator Dr. Georg Borttscheller nördlich
der Nordschleuse mit einem Raupenbagger vor, um so symbolisch den Bau
des Containerterminals Bremerhaven zu starten. „Container-Schorsch“,
so der Spitzname des Hafensenators hatte die rasante Veränderung im
Seetransportwesen frühzeitig erkannt und im Senat diese für die
Zukunft weitreichende Entscheidung durchgesetzt.
Ein solches Projekt am offenen Gezeitenstrom war in der Welt ohne Vor-
bild. Die geplante Kaje musste ganz andere Lasten verkraften können
als bislang für Passagierverkehr und Stückgutumschlag gebaute Kajen.
Man entschied sich für eine überbaute Böschung in der Höhe des Land-
schutzdeiches vor, sodass Sturmfluten das anschließende Gelände nicht
überschwemmen konnten. Unter der auf mehr als 40 m langen Stelzen ste-
hende Kajenkante waren zur Wasserseite Wellenkammern ausgebildet. Sie
sollten den Wellenschlag, insbesondere bei Sturm, auffangen.

Größte Probleme bereitete beim Bau der schlickige Boden. Die Rammpfäh-
le waren schwer im Lot zu halten und hatten häufig nicht die erforder-
liche Standfestigkeit. Bodenaustauschversuche brachten auch nicht den
gewünschten Erfolg. Ende 1969 stand fest, dass 13 Millionen Mark buch-
stäblich im Schlick versackt waren, da es nicht gelang, die langen
Pfähle im Untergrund festzubekommen.

Im Senat mobilisierte man zusätzliche Gelder, insgesamt 208 Millionen
Mark. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft als Betreiberin war mit etwa
69 Millionen Mark dabei.

Und eine personelle Entscheidung trug dazu bei, das schwierige Projekt
zu einem guten Ende zu bringen. Prof. Dr. Ing. Arnold Agatz, der rund
40 Jahre zuvor die Nordschleuse erbaut hatte, ließ sich mit 80 Jahren
noch einmal in die Verantwortung nehmen, übernahm die Gesamtleitung
und löste die bautechnischen Probleme. Nur fünf Jahre nach dem poli-
tischen Beschluss wurde der heute CT 1 fristgerecht fertiggestellt und
am 14. September vor 50 Jahren feierlich zu eröffnen.

Eine Kaje macht noch keinen erfolgreichen Hafen. Dazu gehören ent-
sprechende Umschlagseinrichtungen, eine ausreichend dimensionierte Auf-
stellfläche und eine gute Anbindung an das Straßen und Schienennetz.
Und diese Stärken, mit denen der Überseehafen auch heute noch punktet,
waren bereits damals angelegt. Eine Fläche von über 750.000 Quadratme-
tern bot ausreichend Platz für die stählernen Behälter, die von den in-
zwischen acht auf Bremerhaven fahrenden Containerdiensten angelandet
wurden. Bahn- und Straßenanschlüsse standen für schnellen Weitertrans-
port zur Verfügung, sodass die Anlage stolz als Containerkreuz bezeich-
net werden konnte. Auf ihr wurden 1971 bereits 300.000 Einheiten TEU
(Twenty Foot Equivalent Unit) umgeschlagen.

Mit der Entscheidung für den Bau dieses Containerterminals wurde der
Grundstock für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte gelegt. Nach
dem ersten Bauabschnitt folgten in den folgenden Jahrzehnten fünf Er-
weiterungen, mit denen auch jeweils den neuesten Entwicklungen bei den
Größen und dem Tiefgang der Schiffe Rechnung getragen wurde. Der CT 4
als letzte Ausbaustufe wurde im Jahr 2008 fertiggestellt. Heute
streckt sich der Containerterminal Wilhelm Kaisen auf fünf Kilometer
Kajenlänge und mehr als drei Millionen Quadratmeter Aufstell- und
Verkehrsfläche. Es gibt 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe und 90
Anschlüsse für Kühlcontainer.

Der Betrieb wird von eng kooperierenden Unternehmen durchgeführt. Im
Norden arbeitet das North Sea Terminal Bremerhaven (NTB), den
mittleren Teil betreibt Eurogate, im Süden, da wo der Aufstieg Bremer-
havens zum führenden europäischen Containerkreuz begann, befindet
sich heute MSC Gate.
50 Jahre nach der feierlichen Eröffnung geht die Entwicklung weiter.
Die in die Jahre gekommenen Abschnitte des Containerterminals ent-
sprechen nicht mehr den Anforderungen der heutigen Schifffahrt.
Größere Schiffe brauchen größere Kräne. Um die bremische
Hafengeschichte erfolgreich fortzusetzen, ist die Hafengesellschaft
bremenports deshalb beauftragt, Pläne für eine Ertüchtigung der in die
Jahre gekommenen Umschlagsanlagen zu erarbeiten. Auch nach 50 Jahre
Containerhafen ist klar: Hafenentwícklung ist nie zu Ende.

Quelle und Foto: brmenports
DIE ERSTEN STAHLTEILE DER NEUEN
RHEINBRÜCKE

Lange wurden sie erwartet: Jetzt sind die ersten Stahlteile für den
Neubau der Leverkusener Rheinbrücke eingetroffen. Mit Schwertrans-
porten wurden sie aus den Werken in Hannover und Sengenthal zur
Baustelle gebracht. Ein großer Kran hat sie dann im Baufeld an der
Rheinbrücke im Autobahnkreuz Leverkusen-West neben der A59 abgeladen.

Die einzelnen Stahlteile werden in den nächsten Wochen auf der
Baustelle zusammengeschweißt. Es handelt sich dabei um mehrere Quer-
und Hauptträger für die ersten sogenannten „Schüsse“. Sie bilden zusam-
men nach der Montage ein ca. 66 Meter langes, 35 Meter breites und
1.115 Tonnen schweres erstes Teilstück. Dieses Teilstück wird voraus-
sichtlich im Januar 2022 in seine endgültige Lage auf die Brückenpfeil-
er gehoben und dann vom rechtsrheinischen Widerlager aus die A59 übers-
pannen.
Weitere Stahlbauteile für die Rheinbrücke werden in den nächsten Monat-
en sowohl über Land als auch über den Rhein angeliefert.

Quelle und Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes

SPC THEMENABEND SCHAUT AUF GLOBALE
LIEFERKETTEN

Rund sechzig Gäste konnte der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins
des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) Wolfgang
Nowak gestern Abend in Neuss zu einem weiteren Themenabend begrüßen.
Nach der ersten Präsenzveranstaltung des spc nach dem Corona Lockdown,
Ende August in Hamburg, folgte damit kurz darauf die zweite Präsenzver-
anstaltung. Der Impulsvortrag des Abends kam von spc Geschäftsführer
Markus Nölke zu dem Thema „Multimodale Logistikketten im Wandel nach
Corona“.

Nölke ging darin insbesondere auf die Abhängigkeiten globaler Liefer-
ketten und deren Einfluss auf die Logistik, vornehmlich dem Kurzstreck-
enseeverkehr und der Binnenschifffahrt, ein. In den letzten Jahren sei
Vieles sehr gut gelaufen, wodurch der Blick auf mögliche Schwach-
stellen der globalen Lieferketten nicht im Fokus stand. Corona und die
einwöchige Sperrung des Suezkanals haben die Fragilität aufgezeigt.
Beispielhaft nannte Nölke die Größe der chinesischen Containerhäfen.
Wenn nur ein Großhafen wie Ningbo mit einer Umschlagsmenge von 28,7
Millionen TEU in 2020 und damit drittgrößter Containerhafen der Welt
aufgrund restriktiver Coronapolitik geschlossen wird, wirkt sich das
sofort auf die globalen Lieferketten aus. Kommt dann noch ein Unfall
wie im Suezkanal dazu, gerät Vieles sehr schnell aus dem Takt. Umso er-
staunlicher sei es mit den aktuellen Erfahrungen rückblickend be-
trachtet, wie gut die globale Logistik dennoch funktioniert hat, hob
der Geschäftsführer des spc hervor: „Der Wandel der globalen multimo-
dalen Transportketten wird ein ständiger Begleiter sein und immer
kurzfristiger erfolgen. Weitere Beispiele für diesen Wandel sind hier
die Auswirkungen des Klimawandels und das Ziel der Dekarbonisierung,
die Digitalisierung, Demografie und ganz aktuell die Entwicklungen
beim Brexit oder den Russland Sanktionen. Der Kurzstreckenseeverkehr
und die Binnenschifffahrt sind ein fester Bestandteil dieser globalen
Logistikketten. Hier von vor- oder nachgelagerten Verkehren zu
sprechen, wird deren Bedeutung eigentlich nicht gerecht. Weiter
bestätigt wird diese große Bedeutung dadurch, dass zwölf der 15
wichtigsten Handelspartner Deutschlands Mitglieder der EU sind oder
zum europäischen Kontinent gehören. Über 1 Billion Euro Handelsvolumen
mit diesen zwölf Partnern brauchen eine stabile Basis. Diese ist In-
frastruktur und Logistik mit einem klimafreundlichen hohen Anteil an
wasser- und schienengebunden Verkehren zur Senkung der CO2 Emissionen
im Verkehrssektor“, sagt Nölke.
Man müsse gerade bei den aktuellen Geschehnissen sensibler werden und
die Authentizität bewahren. Die Branche habe auch noch „Hausaufgaben“
zu erledigen.

„Wir fühlen uns bestätigt, dass Präsenzveranstaltungen mit den
aktuellen Auflagen und in dieser Größenordnung sicher durchgeführt wer-
den können. Vor allem fällt die besondere Freude der Gäste auf, die am
gestrigen Abend endlich wieder eine Möglichkeit zum persönlichen Aus-
tausch hatten. Dies können digitale Formate definitiv nicht ersetzen“,
zieht Nowak eine sehr positive Bilanz der beiden Veranstaltungen.

Das spc zeigt vom 24.- 25. September erneut   Präsenz   auf der Beruf-
swahlmesse „Perspektiven“ in Magdeburg. Die   nächste   Fachveranstaltung
in Präsenzform soll am 02. Dezember in Bonn   mit dem   Forum Sondertrans-
porte (GST) stattfinden. Dazwischen wird es   weitere   digitale Themenver-
anstaltungen geben die über die Webseite
www.shortseashipping.de/termine eingesehen    werden können. Dort beste-
ht auch die Möglichkeit zur Anmeldung.

Quelle und Foto: spc, das spc-Team ist bereit für seine Gäste: (v. l.
n.r.) Jan Sebastian Donner, Birte Heinen, Andrea von Schell, Jacque-
line Engler und Markus Nölke

„POLIS CONVENTION“: PROJEKTE AUS
DEM KREIS

Die siebte „Polis Convention“-Messe für Stadt- und Projektentwicklung
auf dem Areal Böhler in Meerbusch war ein Erfolg. Nachdem sie zuletzt
wegen Corona rein digital durchgeführt wurde, fand sie jetzt als Hy-
brid-Veranstaltung unter dem Motto „Back to life… back to reality“
statt. Am Gemeinschaftsstand der Standort Niederrhein GmbH präsen-
tierte sich der Rhein-Kreis Neuss mit sechs seiner Kommunen sowie den
Städten Mönchengladbach und Krefeld. Nordrhein-Westfalens Bauminis-
terin Ina Scharrenbach gehörte zu den ersten Gästen der regionalen
Ausstellungsfläche.

„Die Messe ist für den Rhein-Kreis Neuss und seine Kommunen eine gute
Gelegenheit, mit Projektentwicklern und Investoren ins Gespräch zu kom-
men. Diese Chance haben wir gern genutzt“, so Landrat Hans-Jürgen Pe-
trauschke. „Der Mehrwert der klassischen Netzwerkarbeit und die Atmo-
sphäre einer Messe sind nicht zu vergleichen mit rein digitalen Format-
en. Der persönliche Kontakt ist mit entscheidend für positive Projekt-
und Investitionsbegegnungen“, ergänzte Robert Abts, der Leiter der
Wirtschaftsförderung, der auf zahlreiche gute Gespräche verwies.

Neuss, Grevenbroich, Kaarst, Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen
präsentierten ihre Regional- und Stadtentwicklungsvorhaben. Die
Palette der vorgestellten Projekte reichte vom Gewerbegebiet „Auf den
Hundert Morgen“ in Grevenbroich über den „Entwicklungsbereich Jüchen-
West“ bis zum „Business Square Kaarst“. Auch das Entwicklungsgebiet
Körschgensweide in Glehn, das ehemalige Bauer-und-Schaurte-Areal in
Neuss und das Projekt „Mobilstation Bahnhof Rommerskirchen“ fanden die
erwünschte Aufmerksamkeit. Besucher, die nicht vor Ort sein konnten,
hatten die Möglichkeit, in digitalen „3D-Messehallen“ mit den
Ausstellern in Kontakt zu treten.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: D. Staniek/Rhein-Kreis NeussDer
Rhein-Kreis Neuss präsentierte sich erfolgreich bei der „Polis Conven-
tion“-Messe in Meerbusch: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und die Bürg-
ermeister-Riege.

TAUCHERGLOCKENSCHIFF „ARCHIMEDES“
GETAUFT

In Duisburg wurde jetzt das neue Taucherglockenschiff der Wassers-
traßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Betrieb genommen und
auf den Namen „Archimedes“ getauft.
Das Spezialschiff wird auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen eingeset-
zt, um in bis zu zehn Metern Wassertiefe Hindernisse von der Gewässer-
sohle zu bergen. Darüber hinaus wird das Taucherglockenschiff für In-
spektionen an Schleusen und Wehren eingesetzt.

Prof. Dr.–Ing. Hans-Heinrich Witte: „Das neue Taucherglockenschiff ist
ein technisch überaus komplexes Schiff, das in der WSV-Flotte eine
Sonderstellung einnimmt. Mit dem neuen umweltfreundlichen
Spezialschiff sorgen wir für noch mehr Sicherheit vor allem auf dem
Rhein, eine der wichtigsten und transportstärksten europäischen
Binnenwasserstraßen.“

Das Schiff verfügt über einen leistungsstarken, dieselelektrischen An-
trieb mit umfangreicher Abgasreinigung. Der Überdruck in der Stahl-
glocke sorgt dafür, dass kein Wasser ins Innere dringt und die Arbeit-
en auf der Flusssohle im Trocken durchgeführt werden können. Wegen der
geringen Höhe des Schiffes und einem vollautomatischen Ballastsystem
kann es darüber hinaus auch auf der Mosel, der Saar, dem Main, dem
Neckar und auf Kanälen eingesetzt werden.

Der Außenbezirk Duisburg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA)
Rhein ist der Heimathafen des Taucherglockenschiffs „Archimedes“.

Birgitta Beul, Leiterin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes
Rhein: „Die einzigartige Technik des „Archimedes“ ermöglicht sowohl
Einsätze bei Havarien als auch spezielle wissenschaftliche
Untersuchungen der Gewässersohle. Tonnenverankerungen können in
felsiger Sohle nur mit der „Archimedes“ durchgeführt werden.“

Mit dem Bau beauftragt wurde im November 2018 die niederländische
Werft DAMEN. Kosten: 24,57 Mio. Euro.

Quelle und Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des
BundesDas neue Taucherglockenschiff ist auf den Namen Archimedes ge-
tauft worden
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