HOMEPORT: HPA-REALLABOR IM HERZEN DES HAFENS - Hafenzeitung
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HOMEPORT: HPA-REALLABOR IM HERZEN DES HAFENS Pünktlich zum Start des ITS Weltkongresses (11. bis 15. Oktober) eröffnet der Container Campus „homePORT“. homePORT ist ein im Herzen des Hamburger Hafens gelegener Innovations- campus und urbanes, maritimes Reallabor, dessen Ziel es ist, innovativ- en und ambitionierten Hafenakteuren, der Wissenschaft, Technologieun- ternehmen und Start-Ups einen Freiraum zum Ausprobieren, Experimen- tieren und Kollaborieren mit anderen Partnern und Akteuren zu geben. Das Reallabor umfasst neben einem Container Campus, der als Anlauf- punkt für die Community dient, auch die Zugänge zu Hafen-Infrastruk- turen. Als „Urban Tech Playground“ bietet homePORT bereits heute ein Angebot an entsprechenden Testflächen zu Wasser, Luft und Land. Während des ITS Weltkongresses wird der homePORT zum dronePORT: Auf der exklusiven Demonstrationsfläche finden während der gesamtem Kon- gresswoche täglich verschiedene Drohnen-Demonstrationen statt. Ob Flug-, Schwimm- oder Unterwasserdrohnen, ihr könnt euch alles aus näch- ster Nähe anschauen und mit den Projekten austauschen. Neben den Droh- nen gibt es weitere spannende Aussteller und Demonstrationen zu 3D-- Druck und Sensorik. Wer noch kein Ticket zum ITS Kongress hat, für den ist der ITS Public Day am 14.Oktober eine tolle Alternative: An diesem Tag ist das ge- samte Messegelände, inklusive homePORT, für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Unter diesem Link kann man sich registrieren: Programm zum
ITS Public Day – hamburg.de Weitere Infos zur Location, zum Programm und den einzelnen Projekten gibt es auf der Website: ITS 2021 @ homePORT – homePORT Quelle und Grafik: HPS SLOT-BUCHUNGSVERFAHREN IN HAMBURG AUSGEWEITET Seit Jahren arbeiten die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG und die Hamburg Port Authority (HPA) auf vielen Ebenen eng zusammen. Auf Grund- lage des Systems für das Slot-Buchungsverfahren (SBV) für Trucker an den Containerterminals, welches DAKOSY im Auftrag von HHLA und Euro- gate entwickelt hat, wurde nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hauptzollamt Hamburg geschlossen, um zukünftig Termine bei der Contain- erprüfanlage im Hamburger Hafen mit Hilfe des bestehenden SBV-Systems zu koordinieren. Die Größe der Containerschiffe, die im Hamburger Hafen abgefertigt wer- den, nimmt stetig zu. Daher kommt es zu mehr Lkw-Anläufen in den Tagen
rund um die Schiffsankunft. Mithilfe des SBV, das bereits seit 2018 er- folgreich auf den Containerterminals von HHLA und Eurogate, dem Süd- West Terminal, bei mehreren Leercontainerdepots und beim Veterinäramt eingesetzt wird, ist das System seit Mitte August 2021 zunächst in einem Probebetrieb mit ausgewählten Beteiligten auch für die Container- prüfanlage (CPA) des Zollamts Hamburg nutzbar. In Abhängigkeit der Ergebnisse des Probebetriebs ist die Aufnahme des Echtbetriebs für Mitte Oktober 2021 avisiert. Für alle Containertransporte, für die eine Durchleuchtung in der CPA vorgesehen ist, müssen Zeitfenster, sogenannte Slots, gebucht werden. Container, die ohne oder mit einer ungültigen Slot-Buchung die CPA in der Finkenwerder Straße 4 erreichen, werden vom Zollamt Hamburg nicht behandelt. Basis für das SBV ist die Voranmeldung von Transportdaten über eine Datenschnittstelle. Diese Voranmeldung ist verpflichtend und enthält unter anderem Angaben über die geplante Transportzeit. Sind zur gewün- schten Zeit genügend Kapazitäten bei der CPA vorhanden, kann der Slot für den Lkw-Anlauf gebucht werden. Auf diese Weise werden der Lkw-Tran- sport und die Kapazität der CPA aufeinander abgestimmt. Damit sollen Staus auf den Straßen im Hafen bzw. lange Wartezeiten für die Durch- leuchtung von Containern vermieden werden. Ziel der Kooperation ist die Erweiterung des Systems zur bestmöglichen Unterstützung der innerbetrieblichen Logistik und zur Optimierung des Betriebsablaufes bei der CPA des Zollamts Hamburg und auch das Angebot einheitlicher Zugangsportale zu den Behörden im Hinblick auf die Real- isierung des „Border One Stop Shops (BOSS)“ für die Hafennutzer. Zudem sollen Engpässe im Hamburger Hafen vermieden und es soll die Straßenin- frastruktur insgesamt entlastet werden. Quelle: HPA, DAKOSY und der Zoll, Foto: Zollverwaltung VON LUDWIGSHAFEN NACH BARCELONA
Die Kombiverkehr KG baut ihr Leistungsangebot auf der Mittelmeerroute im Spanienverkehr weiter Ausbund hat einen neuen vierten Rundlauf pro Woche und Richtung für die Kunden aus Spedition und Logistik auf der Verbindung zwischen Ludwigshafen und Barcelona Morrot installiert. Die neu geschaffenen Kapazitäten sollen neben Tankcontainern insbeson- dere Sattelaufliegern zugutekommen. „Der Trailer-Trend ist unge- brochen. Wir erwarten eine weiter steigende Anzahl an Sattelau- fliegern, die auf der Schiene klimafreundlich transportiert werden sollen und passen daher unser Angebot auf diesem für die Transport- branche so wichtigen Korridor rechtzeitig an“, erläutert Geschäftsführ- er Alexander Ochs. „Nicht nur mit neuen Zugabfahrten, sondern auch mit dem verstärkten Einsatz von T3000-Megatrailer-Doppeltaschenwagen für Sattelauflieger mit drei Metern lichter Innenhöhe erweitern wir die Ka- pazität für den Trailer-Transport um mehr als 30 Prozent.“ Eine zusätzliche Zugabfahrt nach Barcelona wird immer dienstags ab dem Kombi-Terminal in Ludwigshafen angeboten, in der Gegenrichtung donners- tags von Barcelona Morrot nach Ludwigshafen. Annahmeschluss für Trail- er, Container und Wechselbehälter ist an beiden Versandterminals um 20:00 Uhr. Auf der über 1200 Kilometer langen Strecke werden auf der Schiene pro Ladeeinheit bei einem Ladegewicht von 25 Tonnen annähernd zwei Tonnen CO2 weniger gegenüber dem durchgehenden Straßenverkehr emittiert. Damit sparen Spediteure und die verladende Industrie mehr als 80 Prozent der Luftschadstoffe. Weitergehende Gatewayverkehre bi- etet der Frankfurter Intermodal-Operateur ab Ludwigshafen im One-S-
top-Shop-Verfahren nord- und nordwestgehend an. „Durch die Anbindung Ludwigshafens an das Gateway-Hub Duisburg Ruhrort Hafen, an die innova- tive Schnellumschlaganlage in Hannover Lehrte und an Moerdijk in den Niederlanden bieten wir eine Vielzahl von schnellen Weiterleitungen an, gerade im Verkehr mit Skandinavien und dem Baltikum. Schweden, Finnland und Litauen sind mit Kombiverkehr und den Fährangeboten unser- er Reederei-Partner durchgehend mit Bahn und Fähre von Spanien aus er- reichbar.“, so Ochs. Quelle und Foto: Kombiverkehr KG PLANUNG DES EMISSIONSFREIEN TERMINALS Baden-Württemberg will den Güterverkehr klimaschonender gestalten und deshalb den Aufbau sogenannter kombinierter Terminals zur Verladung von Waren auf verschiedene Verkehrsträger vorantreiben. Landesverkehrs- minister Winfried Hermann übergab in Reutlingen dem Oberbürgermeister Thomas Keck einen Förderbescheid des Landes für das geplante Zero Emis- sions Logistics Terminal (kurz: ZELT RT). Mit dem ZELT RT plant die Stadt Reutlingen auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs eine Güterumschlaganlage für wettbewerbsfähigen, flexiblen und innovativen
Kombinierten Verkehr in der Neckar-Alb-Region. Das Land fördert die Konzeptentwicklung mit gut 210.000 Euro. Der Minister sagte: „Aufgrund seines Standorts und des geplanten Konzepts gilt das Terminal europaweit als innovatives Vorhaben. Auf deutlich kleineren Flächen soll eine neuartige Anlage geschaffen wer- den, die zu einer höheren Wertschöpfung führt als bei vorhandenen Um- schlaganlagen. Im Mittelpunkt stehen zukunftsgerichtete und emissions- freie Transporte sowie die langfristige Wirtschaftlichkeit für alle Nutzer.“ Eine Besonderheit des ZELT RT ist die Einbindung in ein Stadt- logistik-Konzept. So können die Attraktivität des Gewerbegebiets gestärkt, die innerstädtischen Gewerbeflächen optimal genutzt und die Güterversorgung der Stadt Reutlingen und der Umgebung sichergestellt werden. Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen, betonte: „Das ‚Zero Emission Logistics Terminal Reutlingen‘ (ZELT RT) soll zukünftig eine modellhafte, verkehrs- und emissionsarme Logistik bieten, die Reutlin- gen einen Ruf als innovative Großstadt ermöglicht. Dieses Ziel kann nur mit innovativen Verfahren erfüllt werden, die im Wesentlichen dazu führen, dass der Betrieb des Terminals vollständig emissionsfrei erfol- gt! Wir freuen uns, dass Herr Minister Hermann in Reutlingen ist, um den Förderbescheid für das Projekt ZELT RT/Phase II persönlich zu übergeben und somit das Zeichen setzt, dass das Verkehrsministerium weiterhin hinter dem zukunftsweisenden Logistik-Projekt ZELT RT ste- ht.“ Baden-Württemberg hat sich zur Aufgabe gemacht, bis 2030 jede dritte Tonne klimaneutral zu transportieren. Minister Hermann, betonte: „Für eine erfolgreiche Verkehrswende brauchen wir auch die Unterstützung von Kommunen, wie der Stadt Reutlingen, mit innovativen Ideen und Konzepten zur nachhaltigen und effizienzorientierten Weiterentwicklung des Kombinierten Verkehrs. Mit der Förderung möchten wir die Stadt Reutlingen weiter auf diesem Weg unterstützen.“ Bei der Planung und Re- alisierung eines solchen Innenstadtterminals müssen auch Lärm- und Kli- maschutz beachtet werden. Der Minister erklärte: „Damit ZELT RT erfol- greich ist, muss die Bevölkerung von Anfang an aktiv einbezogen wer- den. Eine aktive Bürgerbeteiligung ist deshalb Bestandteil des Förderbescheids und mit einer Förderung des Landes eng verknüpft.“
Mit der Förderung beteiligt sich das Land Baden-Württemberg an den Pla- nungsleistungen der Planungsphase II des ZELT RT. Diese dient als fundierte Grundlage für die Entwicklung, Planung und Errichtung eines nachhaltig wirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für klimafreundliche multi- modale Transporte. In einem ersten Schritt wird im Rahmen einer Markangebots- und Erlöss- tudie mit integriertem Standortgutachten festgestellt, ob das ZELT RT wirtschaftlich betrieben werden kann. Nur wenn diese Prüfung positiv ausfällt, werden auch die weiteren Planungsleistungen der Pla- nungsphase II des ZELT RT vom Land bereitgestellt. Die Ergebnisse des Standortgutachtens werden voraussichtlich im Dezem- ber 2021 erwartet und sollen dem Verkehrsministerium noch dieses Jahr vorgestellt werden. Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Foto: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg/ Sebastian Berger ZWEI INNOVATIVE LÖSCHBOOTE Gleich zwei Täuflinge gab es jetzt im Hamburger Hafen: Die zwei neuen Feuerlöschboote der Flotte Hamburg wurden an der Überseebrücke im Bei-
sein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und weit- eren Ehrengästen von Hana Třeštíková, Stadträtin für Kultur, Denk- malschutz, Ausstellungswesen und Tourismus in Prag, sowie der Zweiten Bürgermeisterin Dresdens Annekatrin Klepsch feierlich auf die Namen der Hamburger Partnerstädte „Dresden“ und „Prag“ getauft. Die beiden Schiffe bilden mit ihrer Namensgebung den Auftakt der neuen Namensgebungsreihe „Hamburger Partnerstädte“ der Flotte Hamburg. In Kürze wird das Planierschiff „Chicago“, das aktuell in der Hitzler Werft in Lauenburg gebaut wird, diese fortführen. Die beiden baugleichen Schiffe, welche die Flotte Hamburg, eine 100- prozentigen Tochter der Hamburg Port Authority AöR (HPA) bei Damen Shipyards in Auftrag gegeben hatte, werden die beiden 1982 und 1984 ge- bauten Löschboote „Branddirektor Krüger“ und „Oberspritzenmeister Rep- sold“ ersetzen. Dank ihrer Abmessungen (35,30 Meter Länge, 7,80 Meter Breite, 1,50 Meter Tiefgang) sorgen die beiden Schiffe für Sicherheit in Hafenregionen, für die das große Feuerlöschschiff „Branddirektor Westphal“, welches 2018 ebenfalls an der Überseebrücke getauft wurde, zu groß ist. Das Investitionsvolumen für beide Schiffe lag bei unter 20 Millionen Euro, d. h. ca. zehn Millionen Euro je Schiff. Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher: „Die neuen Feuerlöschboote ‚Prag‘ und ‚Dresden‘ sorgen für Sicherheit im Hafen und können mit ihren Plugin-Hybrid-Antrieben emissionsfrei fahren. Die Patenschaft unserer Partnerstädte ist Ausdruck unserer Freundschaft und guten Zusammenarbeit mit vielfältigen Beziehungen in Wirtschaft und Verwaltung, in Bildung und Wissenschaft, in Kunst und Kultur. Die Namen und Patenschaften der neuen Feuerlöschboote sind ein starkes Zeichen der guten Beziehungen Hamburgs mit unseren Partnern an Elbe und Moldau.“ „Die beiden neuen Löschboote setzen die nachhaltige Strategie unseres Tochterunternehmens Flotte Hamburg weiter fort: Als erste Schiffe im Hamburger Hafen werden die ‚Dresden‘ und die ‚Prag‘ mit einem Plug-In- Hybrid angetrieben, sodass sie bis zu zwei Stunden emissionsfrei durch den Hafen fahren können“, sagt Jens Meier, CEO der HPA. Nach der Schulung der Besatzung werden die beiden neuen Löschboote zum Jahresende in Dienst gestellt. Mit der Beschaffung der beiden neuen
Fahrzeuge ist die Erneuerung der Löschbootflotte für den Hamburger Hafen beendet. Daten der Feuerlöschboote „Prag“ und „Dresden“ Besatzung: 2-3 Personen + Einsatzkräfte der Feuerwehr Maße: 35,30 m lang, 7,80 m breit; Tiefgang von 1,5 bis 1,8 m Plug-In-Hybrid-Antrieb Batteriegröße: 315 kWh (landstromtauglich) Geschwindigkeit: max. 12 Knoten Vollelektrische Fahrzeit: 120 min bei 7 Knoten Wurfweite: max. 150 m Wurfhöhe: max. 70 m 2.500 m³/h Löschleistung, entspricht knapp die Hälfte der Leistung des großen Schiffes „Branddirektor Westphal“ Investitionsvolumen beider Schiffe unter 20 Mio. EUR, d.h. ca. 10 Mio. EUR je Schiff Bauzeit: 30 Monate Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als „Tor zur Welt“ neun Partner- städte, mit denen sie besondere Beziehungen pflegt: Chicago, Dar es Salaam, Dresden, Léon, Marseille, Osaka, Prag, Shanghai und St. Peters- burg. Quelle: HPA, Foto: HHM/ Prag, die neuen Feuerlöschboote haben eine Löschleistung von 40.000 Litern pro Minute. EIN EIGENER HAFEN NUR FÜR CONTAINERSCHIFFE
Es war ein Projekt ohne Beispiele in der Hafenbaugeschichte: Am 14. September 1971 eröffnete der Präsident des Senats, Bürgermeister Hans Koschnick, das „Containerkreuz Bremerhaven“ und setzte damit einen his- torischen Meilenstein auf dem Weg Bremerhavens zu einem führenden eu- ropäischen Häfen. Nur fünf Jahre zuvor war im Bremer Überseehafen der erste Container in Deutschland an Land gesetzt worden. Und schnell war klar: Die Zukunft eines erfolgreichen Containerhafens liegt nicht in der Stadt Bremen, die stadtbremischen Häfen müssen sich nah an der Küste auf die anstehende Revolution im Seeverkehr vorbereiten. Also im stadtbremischen Überseehafen in Bremerhaven. Dort waren die bestehenden Hafenanlagen im Kaiserhafen oder an der Columbuskaje für den Containerumschlag nicht geeignet. Deshalb entschied die Hafendeputation bereits 1967, den Schwerpunkt der In- vestitionen von Bremen nach Bremerhaven zu legen und eine 750 m lange Seekaje nördlich der Nordschleuse zu bauen, die bis zu diesem Zeit- punkt den räumlichen Schlusspunkt der Hafenanlage an der Weser setzte. Am 10. Februar 1968 fuhr Hafensenator Dr. Georg Borttscheller nördlich der Nordschleuse mit einem Raupenbagger vor, um so symbolisch den Bau des Containerterminals Bremerhaven zu starten. „Container-Schorsch“, so der Spitzname des Hafensenators hatte die rasante Veränderung im Seetransportwesen frühzeitig erkannt und im Senat diese für die Zukunft weitreichende Entscheidung durchgesetzt.
Ein solches Projekt am offenen Gezeitenstrom war in der Welt ohne Vor- bild. Die geplante Kaje musste ganz andere Lasten verkraften können als bislang für Passagierverkehr und Stückgutumschlag gebaute Kajen. Man entschied sich für eine überbaute Böschung in der Höhe des Land- schutzdeiches vor, sodass Sturmfluten das anschließende Gelände nicht überschwemmen konnten. Unter der auf mehr als 40 m langen Stelzen ste- hende Kajenkante waren zur Wasserseite Wellenkammern ausgebildet. Sie sollten den Wellenschlag, insbesondere bei Sturm, auffangen. Größte Probleme bereitete beim Bau der schlickige Boden. Die Rammpfäh- le waren schwer im Lot zu halten und hatten häufig nicht die erforder- liche Standfestigkeit. Bodenaustauschversuche brachten auch nicht den gewünschten Erfolg. Ende 1969 stand fest, dass 13 Millionen Mark buch- stäblich im Schlick versackt waren, da es nicht gelang, die langen Pfähle im Untergrund festzubekommen. Im Senat mobilisierte man zusätzliche Gelder, insgesamt 208 Millionen Mark. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft als Betreiberin war mit etwa 69 Millionen Mark dabei. Und eine personelle Entscheidung trug dazu bei, das schwierige Projekt zu einem guten Ende zu bringen. Prof. Dr. Ing. Arnold Agatz, der rund 40 Jahre zuvor die Nordschleuse erbaut hatte, ließ sich mit 80 Jahren noch einmal in die Verantwortung nehmen, übernahm die Gesamtleitung und löste die bautechnischen Probleme. Nur fünf Jahre nach dem poli-
tischen Beschluss wurde der heute CT 1 fristgerecht fertiggestellt und am 14. September vor 50 Jahren feierlich zu eröffnen. Eine Kaje macht noch keinen erfolgreichen Hafen. Dazu gehören ent- sprechende Umschlagseinrichtungen, eine ausreichend dimensionierte Auf- stellfläche und eine gute Anbindung an das Straßen und Schienennetz. Und diese Stärken, mit denen der Überseehafen auch heute noch punktet, waren bereits damals angelegt. Eine Fläche von über 750.000 Quadratme- tern bot ausreichend Platz für die stählernen Behälter, die von den in- zwischen acht auf Bremerhaven fahrenden Containerdiensten angelandet wurden. Bahn- und Straßenanschlüsse standen für schnellen Weitertrans- port zur Verfügung, sodass die Anlage stolz als Containerkreuz bezeich- net werden konnte. Auf ihr wurden 1971 bereits 300.000 Einheiten TEU (Twenty Foot Equivalent Unit) umgeschlagen. Mit der Entscheidung für den Bau dieses Containerterminals wurde der Grundstock für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte gelegt. Nach dem ersten Bauabschnitt folgten in den folgenden Jahrzehnten fünf Er- weiterungen, mit denen auch jeweils den neuesten Entwicklungen bei den Größen und dem Tiefgang der Schiffe Rechnung getragen wurde. Der CT 4 als letzte Ausbaustufe wurde im Jahr 2008 fertiggestellt. Heute streckt sich der Containerterminal Wilhelm Kaisen auf fünf Kilometer Kajenlänge und mehr als drei Millionen Quadratmeter Aufstell- und Verkehrsfläche. Es gibt 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe und 90 Anschlüsse für Kühlcontainer. Der Betrieb wird von eng kooperierenden Unternehmen durchgeführt. Im Norden arbeitet das North Sea Terminal Bremerhaven (NTB), den mittleren Teil betreibt Eurogate, im Süden, da wo der Aufstieg Bremer- havens zum führenden europäischen Containerkreuz begann, befindet sich heute MSC Gate. 50 Jahre nach der feierlichen Eröffnung geht die Entwicklung weiter. Die in die Jahre gekommenen Abschnitte des Containerterminals ent- sprechen nicht mehr den Anforderungen der heutigen Schifffahrt. Größere Schiffe brauchen größere Kräne. Um die bremische Hafengeschichte erfolgreich fortzusetzen, ist die Hafengesellschaft bremenports deshalb beauftragt, Pläne für eine Ertüchtigung der in die Jahre gekommenen Umschlagsanlagen zu erarbeiten. Auch nach 50 Jahre Containerhafen ist klar: Hafenentwícklung ist nie zu Ende. Quelle und Foto: brmenports
DIE ERSTEN STAHLTEILE DER NEUEN RHEINBRÜCKE Lange wurden sie erwartet: Jetzt sind die ersten Stahlteile für den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke eingetroffen. Mit Schwertrans- porten wurden sie aus den Werken in Hannover und Sengenthal zur Baustelle gebracht. Ein großer Kran hat sie dann im Baufeld an der Rheinbrücke im Autobahnkreuz Leverkusen-West neben der A59 abgeladen. Die einzelnen Stahlteile werden in den nächsten Wochen auf der Baustelle zusammengeschweißt. Es handelt sich dabei um mehrere Quer- und Hauptträger für die ersten sogenannten „Schüsse“. Sie bilden zusam- men nach der Montage ein ca. 66 Meter langes, 35 Meter breites und 1.115 Tonnen schweres erstes Teilstück. Dieses Teilstück wird voraus- sichtlich im Januar 2022 in seine endgültige Lage auf die Brückenpfeil- er gehoben und dann vom rechtsrheinischen Widerlager aus die A59 übers- pannen.
Weitere Stahlbauteile für die Rheinbrücke werden in den nächsten Monat- en sowohl über Land als auch über den Rhein angeliefert. Quelle und Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes SPC THEMENABEND SCHAUT AUF GLOBALE LIEFERKETTEN Rund sechzig Gäste konnte der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) Wolfgang Nowak gestern Abend in Neuss zu einem weiteren Themenabend begrüßen. Nach der ersten Präsenzveranstaltung des spc nach dem Corona Lockdown, Ende August in Hamburg, folgte damit kurz darauf die zweite Präsenzver- anstaltung. Der Impulsvortrag des Abends kam von spc Geschäftsführer Markus Nölke zu dem Thema „Multimodale Logistikketten im Wandel nach Corona“. Nölke ging darin insbesondere auf die Abhängigkeiten globaler Liefer- ketten und deren Einfluss auf die Logistik, vornehmlich dem Kurzstreck- enseeverkehr und der Binnenschifffahrt, ein. In den letzten Jahren sei Vieles sehr gut gelaufen, wodurch der Blick auf mögliche Schwach- stellen der globalen Lieferketten nicht im Fokus stand. Corona und die einwöchige Sperrung des Suezkanals haben die Fragilität aufgezeigt.
Beispielhaft nannte Nölke die Größe der chinesischen Containerhäfen. Wenn nur ein Großhafen wie Ningbo mit einer Umschlagsmenge von 28,7 Millionen TEU in 2020 und damit drittgrößter Containerhafen der Welt aufgrund restriktiver Coronapolitik geschlossen wird, wirkt sich das sofort auf die globalen Lieferketten aus. Kommt dann noch ein Unfall wie im Suezkanal dazu, gerät Vieles sehr schnell aus dem Takt. Umso er- staunlicher sei es mit den aktuellen Erfahrungen rückblickend be- trachtet, wie gut die globale Logistik dennoch funktioniert hat, hob der Geschäftsführer des spc hervor: „Der Wandel der globalen multimo- dalen Transportketten wird ein ständiger Begleiter sein und immer kurzfristiger erfolgen. Weitere Beispiele für diesen Wandel sind hier die Auswirkungen des Klimawandels und das Ziel der Dekarbonisierung, die Digitalisierung, Demografie und ganz aktuell die Entwicklungen beim Brexit oder den Russland Sanktionen. Der Kurzstreckenseeverkehr und die Binnenschifffahrt sind ein fester Bestandteil dieser globalen Logistikketten. Hier von vor- oder nachgelagerten Verkehren zu sprechen, wird deren Bedeutung eigentlich nicht gerecht. Weiter bestätigt wird diese große Bedeutung dadurch, dass zwölf der 15 wichtigsten Handelspartner Deutschlands Mitglieder der EU sind oder zum europäischen Kontinent gehören. Über 1 Billion Euro Handelsvolumen mit diesen zwölf Partnern brauchen eine stabile Basis. Diese ist In- frastruktur und Logistik mit einem klimafreundlichen hohen Anteil an wasser- und schienengebunden Verkehren zur Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrssektor“, sagt Nölke. Man müsse gerade bei den aktuellen Geschehnissen sensibler werden und die Authentizität bewahren. Die Branche habe auch noch „Hausaufgaben“ zu erledigen. „Wir fühlen uns bestätigt, dass Präsenzveranstaltungen mit den aktuellen Auflagen und in dieser Größenordnung sicher durchgeführt wer- den können. Vor allem fällt die besondere Freude der Gäste auf, die am gestrigen Abend endlich wieder eine Möglichkeit zum persönlichen Aus- tausch hatten. Dies können digitale Formate definitiv nicht ersetzen“, zieht Nowak eine sehr positive Bilanz der beiden Veranstaltungen. Das spc zeigt vom 24.- 25. September erneut Präsenz auf der Beruf- swahlmesse „Perspektiven“ in Magdeburg. Die nächste Fachveranstaltung in Präsenzform soll am 02. Dezember in Bonn mit dem Forum Sondertrans- porte (GST) stattfinden. Dazwischen wird es weitere digitale Themenver- anstaltungen geben die über die Webseite www.shortseashipping.de/termine eingesehen werden können. Dort beste-
ht auch die Möglichkeit zur Anmeldung. Quelle und Foto: spc, das spc-Team ist bereit für seine Gäste: (v. l. n.r.) Jan Sebastian Donner, Birte Heinen, Andrea von Schell, Jacque- line Engler und Markus Nölke „POLIS CONVENTION“: PROJEKTE AUS DEM KREIS Die siebte „Polis Convention“-Messe für Stadt- und Projektentwicklung auf dem Areal Böhler in Meerbusch war ein Erfolg. Nachdem sie zuletzt wegen Corona rein digital durchgeführt wurde, fand sie jetzt als Hy- brid-Veranstaltung unter dem Motto „Back to life… back to reality“ statt. Am Gemeinschaftsstand der Standort Niederrhein GmbH präsen- tierte sich der Rhein-Kreis Neuss mit sechs seiner Kommunen sowie den Städten Mönchengladbach und Krefeld. Nordrhein-Westfalens Bauminis- terin Ina Scharrenbach gehörte zu den ersten Gästen der regionalen Ausstellungsfläche. „Die Messe ist für den Rhein-Kreis Neuss und seine Kommunen eine gute Gelegenheit, mit Projektentwicklern und Investoren ins Gespräch zu kom- men. Diese Chance haben wir gern genutzt“, so Landrat Hans-Jürgen Pe- trauschke. „Der Mehrwert der klassischen Netzwerkarbeit und die Atmo-
sphäre einer Messe sind nicht zu vergleichen mit rein digitalen Format- en. Der persönliche Kontakt ist mit entscheidend für positive Projekt- und Investitionsbegegnungen“, ergänzte Robert Abts, der Leiter der Wirtschaftsförderung, der auf zahlreiche gute Gespräche verwies. Neuss, Grevenbroich, Kaarst, Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen präsentierten ihre Regional- und Stadtentwicklungsvorhaben. Die Palette der vorgestellten Projekte reichte vom Gewerbegebiet „Auf den Hundert Morgen“ in Grevenbroich über den „Entwicklungsbereich Jüchen- West“ bis zum „Business Square Kaarst“. Auch das Entwicklungsgebiet Körschgensweide in Glehn, das ehemalige Bauer-und-Schaurte-Areal in Neuss und das Projekt „Mobilstation Bahnhof Rommerskirchen“ fanden die erwünschte Aufmerksamkeit. Besucher, die nicht vor Ort sein konnten, hatten die Möglichkeit, in digitalen „3D-Messehallen“ mit den Ausstellern in Kontakt zu treten. Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: D. Staniek/Rhein-Kreis NeussDer Rhein-Kreis Neuss präsentierte sich erfolgreich bei der „Polis Conven- tion“-Messe in Meerbusch: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und die Bürg- ermeister-Riege. TAUCHERGLOCKENSCHIFF „ARCHIMEDES“ GETAUFT In Duisburg wurde jetzt das neue Taucherglockenschiff der Wassers- traßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Betrieb genommen und
auf den Namen „Archimedes“ getauft. Das Spezialschiff wird auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen eingeset- zt, um in bis zu zehn Metern Wassertiefe Hindernisse von der Gewässer- sohle zu bergen. Darüber hinaus wird das Taucherglockenschiff für In- spektionen an Schleusen und Wehren eingesetzt. Prof. Dr.–Ing. Hans-Heinrich Witte: „Das neue Taucherglockenschiff ist ein technisch überaus komplexes Schiff, das in der WSV-Flotte eine Sonderstellung einnimmt. Mit dem neuen umweltfreundlichen Spezialschiff sorgen wir für noch mehr Sicherheit vor allem auf dem Rhein, eine der wichtigsten und transportstärksten europäischen Binnenwasserstraßen.“ Das Schiff verfügt über einen leistungsstarken, dieselelektrischen An- trieb mit umfangreicher Abgasreinigung. Der Überdruck in der Stahl- glocke sorgt dafür, dass kein Wasser ins Innere dringt und die Arbeit- en auf der Flusssohle im Trocken durchgeführt werden können. Wegen der geringen Höhe des Schiffes und einem vollautomatischen Ballastsystem kann es darüber hinaus auch auf der Mosel, der Saar, dem Main, dem Neckar und auf Kanälen eingesetzt werden. Der Außenbezirk Duisburg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rhein ist der Heimathafen des Taucherglockenschiffs „Archimedes“. Birgitta Beul, Leiterin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein: „Die einzigartige Technik des „Archimedes“ ermöglicht sowohl Einsätze bei Havarien als auch spezielle wissenschaftliche Untersuchungen der Gewässersohle. Tonnenverankerungen können in felsiger Sohle nur mit der „Archimedes“ durchgeführt werden.“ Mit dem Bau beauftragt wurde im November 2018 die niederländische Werft DAMEN. Kosten: 24,57 Mio. Euro. Quelle und Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des BundesDas neue Taucherglockenschiff ist auf den Namen Archimedes ge- tauft worden
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