Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...
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Hydrographische Übersicht Juli Betrachtet man die meteorologischen und hydrologischen Parameter, dann war es ein eher durchschnittlicher und unbeständiger Juli 2020. Anhaltende sommerliche Hitze- und Niederwasserperioden sowie Hochwasserereignisse blieben uns erspart. Nur im letzten Monatsdrittel ereigneten sich im Süden lokale Unwetter mit Schäden in der Landwirt schaft und in Siedlungsgebieten. 1
Inhalt Lufttemperatur und Niederschlag............................................................................. 4 Abfluss..................................................................................................................... 6 Grundwasser........................................................................................................... 12 Impressum ....................................................................................................................... 19 Copyright und Haftung .................................................................................................... 19 Hydrographische Übersicht Juli 2020 3
Lufttemperatur und Niederschlag In allen Gebieten Österreichs lag das Monatsmittel der Lufttemperatur über dem vieljähri gen Mittelwert der Vergleichsreihe 1981-2010. Am wärmsten war es im Westen Öster reichs, mit einer Abweichung von +1,4 °C in Vorarlberg. In allen anderen Landesteilen blieb es bei einer leicht über dem Durchschnitt liegenden Abweichung im Bereich von 0,3 °C bis 0,8 °C (Abbildung 1). Die über Österreich gemittelte Abweichung des Juli-Mo natsmittelwertes der Lufttemperatur liegt wie auch im Vormonat bei +0,5 °C und damit im Bereich der normalen statistischen Varianz. Anzumerken ist jedoch, dass die aktuellen Messwerte in Relation zum Mittelwert der Periode 1981-2010 gesetzt werden, die bereits von der Klimaerwärmung beeinflusst ist. Wird der Juli 2020 mit einem durchschnittlichen Juli im Zeitraum 1961-1990 vergleichen, dann beträgt die Abweichung bereits +1,6 Grad (ZAMG). Im Verlauf des Julis 2020 blieben mehrtägige Hitzewellen aus. Damit entsprach auch die Anzahl heißen Tage (Tmax >= 30 °C) im Wesentlichen dem vieljährigen Durchschnitt, auch in Regionen wo es selten Tage mit Maxima von 30 °C und darüber gibt. Mit 37,2 °C wurde im Juli 2020 in Wien-Innere Stadt (177 m ü. Adria) die höchste Lufttemperatur gemessen. Abb. 1: Abweichung der Lufttemperatur im Juli 2020 vom Normalwert 1981-2010 Bis auf wenige, lokal begrenzte Starkregenereignisse die auch Schäden in der Landwirt schaft und in Siedlungsgebieten auslösten, blieben die Niederschlagsmengen im Juli 2020 österreichweit ebenfalls im Bereich der normalen Schwankungsbreite (ZAMG). Defizite in der Niederschlagsmonatssumme von -20 % und weniger gab es in Vorarlberg, im Tiroler Oberland, sowie im östlichen Weinviertel. Dem gegenüber stehen überdurchschnittliche Niederschlagssummen im Süden Österreichs, vom Klagenfurter Becken bis ins südliche Burgenland (Abbildung 2). Hydrographische Übersicht Juli 2020 4
Die österreichweit gemittelte Niederschlagsbilanz im Juli 2020 lag -5 % unter dem vieljäh rigen Mittel der Periode 1981-2010. Einen Überschuss von mehr als 30 Prozent gab es im Juli in der südlichen Steiermark. In ganz Österreich zeigt die Jahresbilanz 2020 - von Jänner bis Juli – nach wie vor ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Defizit. Im Süden und Südosten Österreichs fehlt circa ein Drittel auf den vieljährigen Mittelwert der Nieder schlagssumme von Jänner bis Juli. Bezogen auf ganz Österreich fehlt über diesen Zeitraum circa 20 % auf die durchschnittliche Niederschlagssumme. Auch die Bilanz der letzten 12 Monate – vom August 2019 bis Juli 2020 – zeigt, mit Aus nahme von Tirol und Salzburg wo die Niederschlagssumme dem Mittel entspricht, ein De fizit im Vergleich mit dem vieljährigen Normalwert. Im südlichen Niederösterreich und im Burgenland fehlt im 12 Monate – Vergleich circa 20 % auf die mittlere Niederschlags summe. Die österreichweit gemittelte Niederschlagsbilanz in den vergangenen 12 Monate liegt 10 % unter dem Durchschnitt (siehe Abbildung 3). Abb. 2: Abweichung der Niederschlag Monats Abb. 3: Abweichung der Niederschlagssumme von summe im Juli 2020 in % vom Normalwert 1981 – August 2019 bis Juli 2020 in % vom Normalwert 2010 Hydrographische Übersicht Juli 2020 5
Abfluss Entsprechend der regional unterschiedlichen, hauptsächlich konvektiven Niederschläge zeigt sich auch die Abflussbilanz im Juli 2020 differenziert. Es gab keine längeren Nieder schlagsperioden mit Hochwasserereignissen, aber auch keine anhaltenden Niederwasser verhältnisse. Obwohl die ALDIS-Blitzstatistik im Juli 2020 nur circa die Hälfte des vieljähri gen Juli - Mittelwertes aufweist, ereigneten sich zu Monatsbeginn und im letzten Monats drittel zahlreiche Unwetter mit Schadfolgen vor allem in Tirol, in Salzburg, in der Steier mark, in Salzburg und im oberen Drautal in Kärnten. An der Abflussganglinie des Pegels Neumarkt an der Raab (Abbildung 20) zeigt sich beispielhaft der Einfluss dieser lokal un terschiedlichen Niederschlagsereignisse auf rasch wechselnde Abflussverhältnisse. Raabs/Thaya 57 % Angern/March Kienstock/Donau 64 % 83 % Korneuburg/Donau 82 % Opponitz/Ybbs Wels/Traun 78 % 84 % Lilienfeld/Traisen 75 % Dt. Haslau/Leitha Salzburg/Salzach 57 % Kennelbach/Bregenzerach 88 % 98% Admont/Enns 99 % Lustenau/Rhein 108 % Innsbruck/Inn 105% Mureck/Mur Gumisch/Gurk 84 % Neumarkt/Raab 98 % 58% Federaun/Gail 104 % Krottendorf/Lavant 83 % Abb. 4: Vergleich der Abflussfracht von August 2019 bis Juli 2020 in % vom Mittelwert 1981–2010 (orange: 115 %) Entsprechend der unterdurchschnittlichen Niederschlagssumme im Westen Österreich blieb auch die Abflussfracht im Juli am Rhein, an der Bregenzerach und am Inn zwischen - 20 und –30 % unter dem vieljährigen Monatsmittelwert. Die um 30 % überdurchschnittli che Niederschlagssumme in der Südsteiermark, erhöhte die Abflussfracht im Juli am Pegel Neumarkt an der Raab ebenfalls um 30 % und das nach sechs Monaten mit deutlich unter durchschnittlichen Abflusswerten. Auch die Abflussbilanz an der Thaya und March im Hydrographische Übersicht Juli 2020 6
Nordosten Österreichs blieb mit +75 Prozent an der Thaya und +30 % an der March be reits den zweiten Monat in Folge deutlich über dem Mittelwert. (siehe Tabelle 1und Abbil dung 5 bis 24). Die österreichweit gemittelte Abfluss-Monatsbilanz im Juli 2020 entsprach mit einer Ab weichung von circa –5 % ähnlich wie der Niederschlag dem vieljährigen Mittelwert. Die Abflussbilanz der vergangenen 12 Monate (August 2019 bis Juli 2020) liegt nach -15 % bis Juni nunmehr circa -10 % unter dem Normalwert. Die Tagesmittelwerte des Abflusses an der österreichischen Donau in den ersten Julitagen befanden sich im Bereich der vieljährigen Mittelwerte um 2500 m³/s. Zur Monatsmitte re duzierte sich der Abfluss unter 2000 m³/s, stieg in der Folge für einen Tag auf knapp 3000 m³/s. Bis zum Monatsende reduzierten sich die Abflüsse auf Werte die etwas über den geringsten seit 1951 beobachteten Tagesmittel liegen (siehe Abbildungen 21 und 22). Auf die mittlere Abflussfracht im Juli fehlen wie im Vormonat circa 10 % was einem Volu men von 0,6 km³ am Pegel Kienstock entspricht. Die Jahresbilanz des Donauabflusses 2020 ist weiterhin mit etwas mehr als 15 Prozent im Defizit. Der Bodensee startete in den Juli 2020 mit einem mittleren Wasserstand, der bis zum Mo natsende stetig um circa 35 cm sank und damit um 15 cm unter dem saisonalen Mittel wert lag. Die seit April 2020 andauernde Situation mit geringen Wasserständen am Neusiedler See verbesserte sich auch im Juli nicht. An allen Tagen des Monats blieb der Wasserstand im Bereich der niedersten seit 1966 beobachteten Pegelstände. Auf den vieljährigen Mittel wert Ende Juli fehlen demnach circa 25 cm. Das ist immerhin ein Viertel der mittleren Wassertiefe dieses Steppensee (siehe Abbildungen 23 und 24). Hydrographische Übersicht Juli 2020 7
Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Ver gleichsreihe 1981-2010) am jeweiligen Pegel in Prozenten. Dabei entspricht 100 Prozent dem Mittelwert. Angaben 100 % zeigen überdurchschnittliche Monatsmittelwerte. Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (August 2019 bis Juli 2020) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
Abb. 5: Lustenau-Rhein Abb. 6: Kennelbach-Bregenzerache Abb. 7: Innsbruck – Inn Abb. 8: Salzburg – Salzach Abb. 9: Federaun – Gail Abb. 10: Krottendorf – Lavant Abb. 11: Gumisch – Gurk Abb. 12: Mureck – Mur Hydrographische Übersicht Juli 2020 9
Abb. 13: Wels Lichtenegg – Traun Abb. 14: Admont – Enns Abb. 15: Opponitz - Ybbs Abb. 16: Lilienfeld – Traisen Abb. 17: Raabs – Thaya Abb. 18: Angern an der March Abb. 19: Deutsch Haslau – Leitha Abb. 20: Neumarkt an der Raab Hydrographische Übersicht Juli 2020 10
Abb. 21: Abfluss Kienstock - Donau Abb. 22: Abfluss Korneuburg - Donau Abb. 23: Wasserstand Bregenz - Bodensee Abb. 24: Wasserstand Neusiedl - Neusiedlersee Hydrographische Übersicht Juli 2020 11
Grundwasser Im Großteil Vorarlbergs sank das Grundwasser nach dem Anstieg zum Ende des Vormo nats im Juli zunächst ab. Um den 12. Juli trat mancherorts eine kleine Grundwasserspitze auf, bevor dann um den 18. Juli überall eine Spitze registriert wurde. Diese fiel im Walgau und im Montafon ebenfalls nur gering aus. Den übrigen Monat wurden wieder sinkende Werte gemessen. Im Süden des Rheintals und im Leiblachtal verblieb das Grundwasser bei geringer Bewegung auf etwa gleichem Niveau, teilweise sank es im letzten Monatsdrittel ab. Im Klostertal wurden den ganzen Juli sinkende Grundwasserstände beobachtet. In Tei len des Montafons stieg das Grundwasser in den ersten neun Tagen noch etwas an und sank erst dann ab. Auch wenn sich in Tirol vielerorts der Grundwasseranstieg von Ende Juni noch in den ers ten Tagen des Monats fortsetzte, so herrschten doch überwiegend sinkende Verhältnisse. Diese wurden im Unteren Lechtal, Tannheimertal, Unteren Vilstal, Stanzertal, Paznauntal sowie im Gebiet Zwischentoren von einem geringfügigen Anstieg um den 18. Juli unter brochen. Im Gebiet Oberes Gericht sowie in Teilen des Ober- und Unterinntals gingen sie im Laufe des letzten Monatsdrittels in gleichbleibende Verhältnisse über. In Teilen des Ötztals und in den kleinen inneralpinen Becken wurden den Juli über steigende Werte ge messen. Im Achental und im Brixental endete die Absinkphase zu Beginn des zweiten Mo natsdrittels. Bei gleichbleibendem Grundniveau trat dann um den 18. Juli eine größere Spitze auf. Im Zillertal, Teilen des Großachengebiets und im Strubtal stieg das Grundwas ser ab dem 17. Juli wenige Tage etwas an und sank danach wieder ab. In Teilen des Puster-, des Isel- und des Oberen Drautals wurden die sinkenden Werte von einer kleinen Spitze um den 11. Juli unterbrochen. Im Lienzer Becken und im restlichen Oberen Drautal wurden bis um die Monatsmitte steigende und danach sinkende Grundwasserstände beo bachtet. In Salzburg stieg das Grundwasser im Oberpinzgau bis 3. Juli geringfügig an und sank da nach ab. Nach einer geringfügigen Spitze um den 11. Juli stieg das Grundwasser zwischen 16. und 18. Juli wiederum etwas an und sank in der Folge langsam ab. In Teilen des Saalachbeckens wurden den ganzen Juli steigende Werte registriert, im übrigen Saalach becken und in Teilen des Unteren Salzachtals nördlich der Stadt Salzburg dauerte der An stieg nur die ersten beiden Monatsdrittel, danach wurden sinkende Grundwasserstände beobachtet. Im Lungau wurden gar nur die ersten elf und im Oberen Ennstal die ersten Hydrographische Übersicht Juli 2020 12
vier Tage steigende Werte verzeichnet bevor die Absinkphase eintrat. Im Süden des Unte ren Salzachtals traten bei in Summe gleichbleibenden Verhältnisse Spitzen zum Monats wechsel, am 12. sowie 19. Juli auf. Ganz im Norden des Unteren Salzachtals sank das Grundwasser unterbrochen von zwei kleinen Anstiegen im zweiten Monatsdrittel den Juli über ab. Im Mattigtal wurde nur von 16. bis 19. Juli ein geringfügiger Anstieg verzeichnet, sonst sanken auch hier die Grundwasserstände ab. In Kärnten stieg das Grundwasser im Mölltal, im Oberen Drautal und im Lurnfeld in den ersten drei Julitagen an und sank danach ab. Die Absinkphase wurde um den 7. und 12. Juli kurzfristig von geringfügigen Grundwasserspitzen unterbrochen. Im letzten Monats drittel stellten sich gebietsweise gleichbleibende Verhältnisse ein. In Teilen des Unteren Drautals veblieb das Grundwasser zunächst auf etwa gleichem Niveau, stieg von 12. bis 15. Juli etwas an und sank danach ab. Im übrigen Drautal und im Metnitztal wurden in den ersten beiden Tagen des Monats steigende und danach sinkende Werte gemessen. Im Oberen Gailtal und Teilen des Jauntals sanken sie gleich von Beginn an ab. Im restlichen Jauntal herrschten gleichbleibende Verhältnisse. In Teilen des Rosentals dagegen wurden den ganzen Juli steigende Grundwasserstände beobachtet. Im übrigen Rosental, im Zoll feld, Krappfeld und Lavanttal dauerte der Anstieg nur ungefähr die ersten beiden Monats drittel an, dann wurden sinkende, im Krappfeld gleichbleibende Werte gemessen. Im Un teren Gailtal war der Verlauf zunächst gleich, doch setzte hier um die Monatsmitte eine Absinkphase ein. Im Klagenfurter Becken wurde durch eine Spitze um den 7. Juli das Grundniveau gegenüber dem Vormonat geringfügig angehoben. Bei in Summe gleichblei benden Verhältnissen traten bis Monatsende noch weitere kleine Spitzen auf. In Oberösterreich wurden in Teilen des Mattigtals, im Antiesengebiet, in Teilen des Vöckla-Agergebiets, im Mühlgebiet und Nördlichen Machland im Juli die meiste Zeit stei gende Grundwasserstände beobachtet. In anderen Teilen des Mattigtals stagnierten sie. Im restlichen Mattigtal und im Oberösterreichischen Inntal sanken die Werte nach dem Anstieg Ende Juni im ersten Monatsdrittel ab. Danach traten bei gleichbleibendem Grund niveau um den 12. Juli eine kleinere und um den 19. Juli eine etwas größere Spitze auf. Im übrigen Vöckla-Agergebiet wurden bei in Summe gleichbleibenden Verhältnissen um den 14. und 22. Juli Spitzen registriert. Im Traun Agergebiet war dies um den 6. und 22. Juli, im Kremstal um den 6., 15. und 20 Juli der Fall. Im Sauwald sank das Grundwasser in der ers ten Monatshälfte ab, stieg danach an, begann aber in den letzten Julitagen wieder zu sin ken. In der Welser Heide stagnierten die Werte im ersten Monatsdrittel, stiegen danach an und begannen in der letzten Juliwoche wieder zu sinken. Im Eferdinger Becken und im Hydrographische Übersicht Juli 2020 13
Linzer Feld trat um den 2. Juli eine geringfügige Spitze auf. Zwischen 11. und 21. Juli stie gen die Grundwasserstände etwas mehr an, danach sanken sie ab. Im Freistädter Becken wurden bis 8. Juli steigende und den restlichen Monat sinkende Werte registriert. In Niederösterreich und Wien setzte sich im Unteren Ennstal, im Südlichen Machland, im Traisental, ganz im Osten des Tullner Felds, im Nordwesten des Marchfelds, im Lainsitzge biet und im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte der Anstieg vom Ende des Vormo nats den Juli über fort. Im Südlichen Machland begannen die Werte in der letzten Woche zu sinken. Im Ybbstal, in der Ybbser Scheibe, im Erlauftal, im Pöchlarner Feld, in Teilen des Südlichen Tullner Felds, im Göllersbachtal, im Zayatal, im Großteil des Marchfelds und in Teilen des Südlichen Wiener Beckens sank das Grundwasser nach dem oft starken Anstieg im letzten Junidrittel den Juli über ab. Im Erlauftal, Pöchlarner Feld, Göllersbachtal und Zayatal wurden das Absinken zu Beginn des letzten Julidrittels von einem geringfügigen Anstieg unterbrochen. Im Großteil des Tullner Felds und in Wien im 11. Bezirk verblieb das Grundwasser im Juli in etwa auf dem Ende Juni erreichten Niveau. Im Pielachtal wurden in der ersten Julihälfte sinkende und in der zweiten Monatshälfte steigende Werte gemes sen. Im Horner Becken sanken die Grundwasserstände im ersten Monatsdrittel ab, stiegen dann an und sanken in der letzten Juliwoche neuerlich ab. Im Marchtal und Wiener Berei chen des Marchfelds herrschten nach wie vor gleichbleibende, ganz im Süden des Wiener Beckens sinkende Verhältnisse. In der Obersteiermark stieg das Grundwasser in den ersten Julitagen an und sank danach ab, wobei diesem Grundprozess mehrere kleine Spitzen aufgesetzt waren. Im Mürztal tra ten den Juli über ebenfalls mehrere kleine Spitzen allerdings bei gleichbleibendem Grund niveau auf. Im Großteil des Grazer Felds, im Leibnitzer Feld, im Saggautal, im Saßtal sowie in Teilen des Unteren Murtals und des Raabtals herrschten überwiegend steigende, im Sa fental gleichbleibende Verhältnisse. Im übrigen Grazer Feld, im Kainachtal und im Sulmtal stieg das Grundwasser in mehreren Etappen bis zum 12. Juli an und sank danach ab, wo bei das Absinken gebietsweise von kurzfristigen Anstiegen unterbrochen wurde. Im restli chen Unteren Murtal, im Feistritztal und im Lafnitztal war der Verlauf ähnlich, doch wurde dauerte der Anstieg nur bis zum 7. Juli und in Teilen des Feistritztals wurde um den 25. Juli eine größere Spitze verzeichnet. Im übrigen Raabtal herrschten nach dem Anstieg Ende Juni in Summe zunächst sinkende und ab circa der Monatsmitte dann gleichbleibende Ver hältnisse, wobei auch hier dem Grundprozess immer wieder Spitzen aufgesetzt waren. Hydrographische Übersicht Juli 2020 14
Im Burgenland wurden im Juli überwiegend sinkende Grundwasserstände beobachtet, nur teilweise in den ersten Tagen des Monats noch steigende Grundwasserstände. Im Südbur genland trat dann um den 25. Juli eine Grundwasserspitze auf. Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Ver hältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] an den dargestellten Mess stellen Messstelle Grundwassergebiet Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Bregenz Rheintal Altenstadt Rheintal - Münster Unteres Inntal - - - Lienz Lienzer Becken - - - - - - Bergham Saalachbecken - - - - - - - Gries Unteres Salzachtal - - - - - - - Maria Saal Zollfeld - - - - - - - - - Klagenfurt Klagenfurter Becken - - - - - - - Marchtrenk Welser Heide - - - - - - - - - - - - Posch Südl. Linzer Feld - - - - - - - - - - - - Wieselburg Erlauftal - - - - - Oberzögersdorf Nördl. Tullner Feld - - - - - - - - - - - - Wr. Neustadt-Heizhaus Südl. Wiener Becken - - - - - - - - - - - - Wien Marchfeld Frojach Oberes Murtal - - - - - Untergralla Leibnitzer Feld - - - - - - - - - - - - St. Andrä am Zicksee Seewinkel - - - - - - - - - - - - Neumarkt an der Raab Raabtal - - - - - - - - - - - Legende zu Tabelle 2: Klasse Farbe Klasse Farbe Klasse Farbe < -100% > +100% -100% bis -25 % -25% bis +25% +25% bis +100% Die nachfolgenden Abbildungen 26 bis 43 zeigen mit roter Linie den Verlauf der Grund wasserstandstagesmittelwerte 2020 (GWS-TM) im Vergleich mit dem blau punktiert ge kennzeichneten Tagesmittelwert. Der blau dargestellte Bereich markiert die seit Beobach tungsbeginn gemessenen Tagesminima und Tagesmaxima. Die Abkürzung „Bl“ kennzeich net ein Bohrloch, „Br“ eine Grundwassermessstelle in einem Brunnen. Hydrographische Übersicht Juli 2020 15
Abb. 26: GWS-TM 309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B Abb. 27: GWS-TM 309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A Abb. 28: GWS-TM 330431 Münster, Bl 1 Abb. 29: GWS-TM 330670 Lienz, Bl 2 Abb. 30: GWS-TM 347781 Bergham, Bl 1 Abb. 31: GWS-TM 320549 Gries, Br 15 Abb. 32: GWS-TM 338632 Maria Saal, Bl 219 Abb. 33: GWS-TM 318089 Klagenfurt Bl 204 Hydrographische Übersicht Juli 2020 16
Abb. 34: GWS-TM 307777 Marchtrenk, Br 21.9 Abb. 35: GWS-TM 323568 Posch, Bl 2122.10 Abb. 36: GWS-TM 327437 Wieselburg, Bl 339 Abb. 37: GWS 303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009 Abb.: 38: GWS 301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl Abb. 39: GWS-TM 312850 Wien 21, Br 21-32 Abb. 40: GWS-TM 343715 Frojach, Bl 2191 Abb. 41: GWS-TM 311522 Untergralla, Bl 3810 Hydrographische Übersicht Juli 2020 17
Abb. 42: GWS-TM 306043 St.Andrä am Zicksee, Br Abb. 43: GWS-TM 345728 Neumarkt an der Raab, Bl 107 7 Abb. 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] Hydrographische Übersicht Juli 2020 18
Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Marxergasse 2, 1030 Wien Autorinnen und Autoren: DIin Maga Jutta Eybl, DI Reinhold Godina Fotonachweis Titelblatt: Wienerwald mit Blick auf das Tullner Feld, R. Godina Wien, 19. August 2020 Copyright und Haftung Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisori schem Charakter. Der hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung I/3 - Wasserhaushalt im BMLRT, behält sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Auszugsweiser Abdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet, alle sonstigen Rechte sind ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig. Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfol gen und eine Haftung des Bundeskanzleramtes und der Autorin/des Autors ausgeschlos sen ist. Rechtausführungen stellen die unverbindliche Meinung der Autorin/des Autors dar und können der Rechtssprechung der unabhängigen Gerichte keinesfalls vorgreifen. Rückmeldungen: Ihre Überlegungen zu vorliegender Publikation übermitteln Sie bitte an wasserhaushalt@bmlrt.gv.at. Hydrographische Übersicht Juli 2020 19
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