Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...

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Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...
Hydrographische Übersicht
Juli 2020
Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...
Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...
Hydrographische Übersicht
Juli

Betrachtet man die meteorologischen und hydrologischen Parameter, dann war es ein
eher durchschnittlicher und unbeständiger Juli 2020. Anhaltende sommerliche Hitze- und
Niederwasserperioden sowie Hochwasserereignisse blieben uns erspart. Nur im letzten
Monatsdrittel ereigneten sich im Süden lokale Unwetter mit Schäden in der Landwirt­
schaft und in Siedlungsgebieten.

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Hydrographische Übersicht Juli 2020 - Bundesministerium für ...
Inhalt

Lufttemperatur und Niederschlag............................................................................. 4

Abfluss..................................................................................................................... 6

Grundwasser........................................................................................................... 12

Impressum ....................................................................................................................... 19

Copyright und Haftung .................................................................................................... 19

Hydrographische Übersicht Juli 2020                                                                                                    3
Lufttemperatur und Niederschlag
In allen Gebieten Österreichs lag das Monatsmittel der Lufttemperatur über dem vieljähri­
gen Mittelwert der Vergleichsreihe 1981-2010. Am wärmsten war es im Westen Öster­
reichs, mit einer Abweichung von +1,4 °C in Vorarlberg. In allen anderen Landesteilen
blieb es bei einer leicht über dem Durchschnitt liegenden Abweichung im Bereich von
0,3 °C bis 0,8 °C (Abbildung 1). Die über Österreich gemittelte Abweichung des Juli-Mo­
natsmittelwertes der Lufttemperatur liegt wie auch im Vormonat bei +0,5 °C und damit im
Bereich der normalen statistischen Varianz. Anzumerken ist jedoch, dass die aktuellen
Messwerte in Relation zum Mittelwert der Periode 1981-2010 gesetzt werden, die bereits
von der Klimaerwärmung beeinflusst ist. Wird der Juli 2020 mit einem durchschnittlichen
Juli im Zeitraum 1961-1990 vergleichen, dann beträgt die Abweichung bereits +1,6 Grad
(ZAMG).

Im Verlauf des Julis 2020 blieben mehrtägige Hitzewellen aus. Damit entsprach auch die
Anzahl heißen Tage (Tmax >= 30 °C) im Wesentlichen dem vieljährigen Durchschnitt, auch
in Regionen wo es selten Tage mit Maxima von 30 °C und darüber gibt. Mit 37,2 °C wurde
im Juli 2020 in Wien-Innere Stadt (177 m ü. Adria) die höchste Lufttemperatur gemessen.

Abb. 1: Abweichung der Lufttemperatur im Juli 2020 vom Normalwert 1981-2010

Bis auf wenige, lokal begrenzte Starkregenereignisse die auch Schäden in der Landwirt­
schaft und in Siedlungsgebieten auslösten, blieben die Niederschlagsmengen im Juli 2020
österreichweit ebenfalls im Bereich der normalen Schwankungsbreite (ZAMG). Defizite in
der Niederschlagsmonatssumme von -20 % und weniger gab es in Vorarlberg, im Tiroler
Oberland, sowie im östlichen Weinviertel. Dem gegenüber stehen überdurchschnittliche
Niederschlagssummen im Süden Österreichs, vom Klagenfurter Becken bis ins südliche
Burgenland (Abbildung 2).

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Die österreichweit gemittelte Niederschlagsbilanz im Juli 2020 lag -5 % unter dem vieljäh­
rigen Mittel der Periode 1981-2010. Einen Überschuss von mehr als 30 Prozent gab es im
Juli in der südlichen Steiermark. In ganz Österreich zeigt die Jahresbilanz 2020 - von Jänner
bis Juli – nach wie vor ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Defizit. Im Süden und
Südosten Österreichs fehlt circa ein Drittel auf den vieljährigen Mittelwert der Nieder­
schlagssumme von Jänner bis Juli. Bezogen auf ganz Österreich fehlt über diesen Zeitraum
circa 20 % auf die durchschnittliche Niederschlagssumme.

Auch die Bilanz der letzten 12 Monate – vom August 2019 bis Juli 2020 – zeigt, mit Aus­
nahme von Tirol und Salzburg wo die Niederschlagssumme dem Mittel entspricht, ein De­
fizit im Vergleich mit dem vieljährigen Normalwert. Im südlichen Niederösterreich und im
Burgenland fehlt im 12 Monate – Vergleich circa 20 % auf die mittlere Niederschlags­
summe. Die österreichweit gemittelte Niederschlagsbilanz in den vergangenen 12 Monate
liegt 10 % unter dem Durchschnitt (siehe Abbildung 3).

Abb. 2: Abweichung der Niederschlag Monats­     Abb. 3: Abweichung der Niederschlagssumme von
summe im Juli 2020 in % vom Normalwert 1981 –   August 2019 bis Juli 2020 in % vom Normalwert
2010

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Abfluss
Entsprechend der regional unterschiedlichen, hauptsächlich konvektiven Niederschläge
zeigt sich auch die Abflussbilanz im Juli 2020 differenziert. Es gab keine längeren Nieder­
schlagsperioden mit Hochwasserereignissen, aber auch keine anhaltenden Niederwasser­
verhältnisse. Obwohl die ALDIS-Blitzstatistik im Juli 2020 nur circa die Hälfte des vieljähri­
gen Juli - Mittelwertes aufweist, ereigneten sich zu Monatsbeginn und im letzten Monats­
drittel zahlreiche Unwetter mit Schadfolgen vor allem in Tirol, in Salzburg, in der Steier­
mark, in Salzburg und im oberen Drautal in Kärnten. An der Abflussganglinie des Pegels
Neumarkt an der Raab (Abbildung 20) zeigt sich beispielhaft der Einfluss dieser lokal un­
terschiedlichen Niederschlagsereignisse auf rasch wechselnde Abflussverhältnisse.

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                                                                                                                57 %

                                                                                                                                 Angern/March
                                                                                                      Kienstock/Donau                64 %
                                                                                                            83 %   Korneuburg/Donau
                                                                                                                         82 %
                                                                                      Opponitz/Ybbs
                                                                     Wels/Traun           78 %
                                                                       84 %
                                                                                                         Lilienfeld/Traisen
                                                                                                                75 %
                                                                                                                                  Dt. Haslau/Leitha
                                           Salzburg/Salzach                                                                             57 %
 Kennelbach/Bregenzerach                         88 %
          98%

                                                                                   Admont/Enns
                                                                                      99 %
  Lustenau/Rhein
       108 %               Innsbruck/Inn
                               105%

                                                                                                         Mureck/Mur
                                                                              Gumisch/Gurk                  84 %              Neumarkt/Raab
                                                                                 98 %                                             58%
                                                              Federaun/Gail
                                                                  104 %
                                                                                    Krottendorf/Lavant
                                                                                           83 %

Abb. 4: Vergleich der Abflussfracht von August 2019 bis Juli 2020 in % vom Mittelwert 1981–2010 (orange:
115 %)

Entsprechend der unterdurchschnittlichen Niederschlagssumme im Westen Österreich
blieb auch die Abflussfracht im Juli am Rhein, an der Bregenzerach und am Inn zwischen -
20 und –30 % unter dem vieljährigen Monatsmittelwert. Die um 30 % überdurchschnittli­
che Niederschlagssumme in der Südsteiermark, erhöhte die Abflussfracht im Juli am Pegel
Neumarkt an der Raab ebenfalls um 30 % und das nach sechs Monaten mit deutlich unter­
durchschnittlichen Abflusswerten. Auch die Abflussbilanz an der Thaya und March im

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Nordosten Österreichs blieb mit +75 Prozent an der Thaya und +30 % an der March be­
reits den zweiten Monat in Folge deutlich über dem Mittelwert. (siehe Tabelle 1und Abbil­
dung 5 bis 24).

Die österreichweit gemittelte Abfluss-Monatsbilanz im Juli 2020 entsprach mit einer Ab­
weichung von circa –5 % ähnlich wie der Niederschlag dem vieljährigen Mittelwert. Die
Abflussbilanz der vergangenen 12 Monate (August 2019 bis Juli 2020) liegt nach -15 % bis
Juni nunmehr circa -10 % unter dem Normalwert.

Die Tagesmittelwerte des Abflusses an der österreichischen Donau in den ersten Julitagen
befanden sich im Bereich der vieljährigen Mittelwerte um 2500 m³/s. Zur Monatsmitte re­
duzierte sich der Abfluss unter 2000 m³/s, stieg in der Folge für einen Tag auf knapp
3000 m³/s. Bis zum Monatsende reduzierten sich die Abflüsse auf Werte die etwas über
den geringsten seit 1951 beobachteten Tagesmittel liegen (siehe Abbildungen 21 und 22).
Auf die mittlere Abflussfracht im Juli fehlen wie im Vormonat circa 10 % was einem Volu­
men von 0,6 km³ am Pegel Kienstock entspricht. Die Jahresbilanz des Donauabflusses 2020
ist weiterhin mit etwas mehr als 15 Prozent im Defizit.

Der Bodensee startete in den Juli 2020 mit einem mittleren Wasserstand, der bis zum Mo­
natsende stetig um circa 35 cm sank und damit um 15 cm unter dem saisonalen Mittel­
wert lag.

Die seit April 2020 andauernde Situation mit geringen Wasserständen am Neusiedler See
verbesserte sich auch im Juli nicht. An allen Tagen des Monats blieb der Wasserstand im
Bereich der niedersten seit 1966 beobachteten Pegelstände. Auf den vieljährigen Mittel­
wert Ende Juli fehlen demnach circa 25 cm. Das ist immerhin ein Viertel der mittleren
Wassertiefe dieses Steppensee (siehe Abbildungen 23 und 24).

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Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Ver­
gleichsreihe 1981-2010) am jeweiligen Pegel in Prozenten. Dabei entspricht 100 Prozent
dem Mittelwert. Angaben 100
% zeigen überdurchschnittliche Monatsmittelwerte.

Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der
Fracht in den letzten 12 Monate (August 2019 bis Juli 2020) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau:
>75 – 175 %; Braun:
Abb. 5: Lustenau-Rhein                Abb. 6: Kennelbach-Bregenzerache

Abb. 7: Innsbruck – Inn               Abb. 8: Salzburg – Salzach

Abb. 9: Federaun – Gail               Abb. 10: Krottendorf – Lavant

Abb. 11: Gumisch – Gurk               Abb. 12: Mureck – Mur

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Abb. 13: Wels Lichtenegg – Traun      Abb. 14: Admont – Enns

Abb. 15: Opponitz - Ybbs              Abb. 16: Lilienfeld – Traisen

Abb. 17: Raabs – Thaya                Abb. 18: Angern an der March

Abb. 19: Deutsch Haslau – Leitha      Abb. 20: Neumarkt an der Raab

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Abb. 21: Abfluss Kienstock - Donau        Abb. 22: Abfluss Korneuburg - Donau

Abb. 23: Wasserstand Bregenz - Bodensee   Abb. 24: Wasserstand Neusiedl - Neusiedlersee

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Grundwasser
Im Großteil Vorarlbergs sank das Grundwasser nach dem Anstieg zum Ende des Vormo­
nats im Juli zunächst ab. Um den 12. Juli trat mancherorts eine kleine Grundwasserspitze
auf, bevor dann um den 18. Juli überall eine Spitze registriert wurde. Diese fiel im Walgau
und im Montafon ebenfalls nur gering aus. Den übrigen Monat wurden wieder sinkende
Werte gemessen. Im Süden des Rheintals und im Leiblachtal verblieb das Grundwasser bei
geringer Bewegung auf etwa gleichem Niveau, teilweise sank es im letzten Monatsdrittel
ab. Im Klostertal wurden den ganzen Juli sinkende Grundwasserstände beobachtet. In Tei­
len des Montafons stieg das Grundwasser in den ersten neun Tagen noch etwas an und
sank erst dann ab.

Auch wenn sich in Tirol vielerorts der Grundwasseranstieg von Ende Juni noch in den ers­
ten Tagen des Monats fortsetzte, so herrschten doch überwiegend sinkende Verhältnisse.
Diese wurden im Unteren Lechtal, Tannheimertal, Unteren Vilstal, Stanzertal, Paznauntal
sowie im Gebiet Zwischentoren von einem geringfügigen Anstieg um den 18. Juli unter­
brochen. Im Gebiet Oberes Gericht sowie in Teilen des Ober- und Unterinntals gingen sie
im Laufe des letzten Monatsdrittels in gleichbleibende Verhältnisse über. In Teilen des
Ötztals und in den kleinen inneralpinen Becken wurden den Juli über steigende Werte ge­
messen. Im Achental und im Brixental endete die Absinkphase zu Beginn des zweiten Mo­
natsdrittels. Bei gleichbleibendem Grundniveau trat dann um den 18. Juli eine größere
Spitze auf. Im Zillertal, Teilen des Großachengebiets und im Strubtal stieg das Grundwas­
ser ab dem 17. Juli wenige Tage etwas an und sank danach wieder ab. In Teilen des
Puster-, des Isel- und des Oberen Drautals wurden die sinkenden Werte von einer kleinen
Spitze um den 11. Juli unterbrochen. Im Lienzer Becken und im restlichen Oberen Drautal
wurden bis um die Monatsmitte steigende und danach sinkende Grundwasserstände beo­
bachtet.

In Salzburg stieg das Grundwasser im Oberpinzgau bis 3. Juli geringfügig an und sank da­
nach ab. Nach einer geringfügigen Spitze um den 11. Juli stieg das Grundwasser zwischen
16. und 18. Juli wiederum etwas an und sank in der Folge langsam ab. In Teilen des
Saalachbeckens wurden den ganzen Juli steigende Werte registriert, im übrigen Saalach­
becken und in Teilen des Unteren Salzachtals nördlich der Stadt Salzburg dauerte der An­
stieg nur die ersten beiden Monatsdrittel, danach wurden sinkende Grundwasserstände
beobachtet. Im Lungau wurden gar nur die ersten elf und im Oberen Ennstal die ersten

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vier Tage steigende Werte verzeichnet bevor die Absinkphase eintrat. Im Süden des Unte­
ren Salzachtals traten bei in Summe gleichbleibenden Verhältnisse Spitzen zum Monats­
wechsel, am 12. sowie 19. Juli auf. Ganz im Norden des Unteren Salzachtals sank das
Grundwasser unterbrochen von zwei kleinen Anstiegen im zweiten Monatsdrittel den Juli
über ab. Im Mattigtal wurde nur von 16. bis 19. Juli ein geringfügiger Anstieg verzeichnet,
sonst sanken auch hier die Grundwasserstände ab.

In Kärnten stieg das Grundwasser im Mölltal, im Oberen Drautal und im Lurnfeld in den
ersten drei Julitagen an und sank danach ab. Die Absinkphase wurde um den 7. und 12.
Juli kurzfristig von geringfügigen Grundwasserspitzen unterbrochen. Im letzten Monats­
drittel stellten sich gebietsweise gleichbleibende Verhältnisse ein. In Teilen des Unteren
Drautals veblieb das Grundwasser zunächst auf etwa gleichem Niveau, stieg von 12. bis
15. Juli etwas an und sank danach ab. Im übrigen Drautal und im Metnitztal wurden in den
ersten beiden Tagen des Monats steigende und danach sinkende Werte gemessen. Im
Oberen Gailtal und Teilen des Jauntals sanken sie gleich von Beginn an ab. Im restlichen
Jauntal herrschten gleichbleibende Verhältnisse. In Teilen des Rosentals dagegen wurden
den ganzen Juli steigende Grundwasserstände beobachtet. Im übrigen Rosental, im Zoll­
feld, Krappfeld und Lavanttal dauerte der Anstieg nur ungefähr die ersten beiden Monats­
drittel an, dann wurden sinkende, im Krappfeld gleichbleibende Werte gemessen. Im Un­
teren Gailtal war der Verlauf zunächst gleich, doch setzte hier um die Monatsmitte eine
Absinkphase ein. Im Klagenfurter Becken wurde durch eine Spitze um den 7. Juli das
Grundniveau gegenüber dem Vormonat geringfügig angehoben. Bei in Summe gleichblei­
benden Verhältnissen traten bis Monatsende noch weitere kleine Spitzen auf.

In Oberösterreich wurden in Teilen des Mattigtals, im Antiesengebiet, in Teilen des
Vöckla-Agergebiets, im Mühlgebiet und Nördlichen Machland im Juli die meiste Zeit stei­
gende Grundwasserstände beobachtet. In anderen Teilen des Mattigtals stagnierten sie.
Im restlichen Mattigtal und im Oberösterreichischen Inntal sanken die Werte nach dem
Anstieg Ende Juni im ersten Monatsdrittel ab. Danach traten bei gleichbleibendem Grund­
niveau um den 12. Juli eine kleinere und um den 19. Juli eine etwas größere Spitze auf. Im
übrigen Vöckla-Agergebiet wurden bei in Summe gleichbleibenden Verhältnissen um den
14. und 22. Juli Spitzen registriert. Im Traun Agergebiet war dies um den 6. und 22. Juli, im
Kremstal um den 6., 15. und 20 Juli der Fall. Im Sauwald sank das Grundwasser in der ers­
ten Monatshälfte ab, stieg danach an, begann aber in den letzten Julitagen wieder zu sin­
ken. In der Welser Heide stagnierten die Werte im ersten Monatsdrittel, stiegen danach
an und begannen in der letzten Juliwoche wieder zu sinken. Im Eferdinger Becken und im

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Linzer Feld trat um den 2. Juli eine geringfügige Spitze auf. Zwischen 11. und 21. Juli stie­
gen die Grundwasserstände etwas mehr an, danach sanken sie ab. Im Freistädter Becken
wurden bis 8. Juli steigende und den restlichen Monat sinkende Werte registriert.

In Niederösterreich und Wien setzte sich im Unteren Ennstal, im Südlichen Machland, im
Traisental, ganz im Osten des Tullner Felds, im Nordwesten des Marchfelds, im Lainsitzge­
biet und im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte der Anstieg vom Ende des Vormo­
nats den Juli über fort. Im Südlichen Machland begannen die Werte in der letzten Woche
zu sinken. Im Ybbstal, in der Ybbser Scheibe, im Erlauftal, im Pöchlarner Feld, in Teilen des
Südlichen Tullner Felds, im Göllersbachtal, im Zayatal, im Großteil des Marchfelds und in
Teilen des Südlichen Wiener Beckens sank das Grundwasser nach dem oft starken Anstieg
im letzten Junidrittel den Juli über ab. Im Erlauftal, Pöchlarner Feld, Göllersbachtal und
Zayatal wurden das Absinken zu Beginn des letzten Julidrittels von einem geringfügigen
Anstieg unterbrochen. Im Großteil des Tullner Felds und in Wien im 11. Bezirk verblieb das
Grundwasser im Juli in etwa auf dem Ende Juni erreichten Niveau. Im Pielachtal wurden in
der ersten Julihälfte sinkende und in der zweiten Monatshälfte steigende Werte gemes­
sen. Im Horner Becken sanken die Grundwasserstände im ersten Monatsdrittel ab, stiegen
dann an und sanken in der letzten Juliwoche neuerlich ab. Im Marchtal und Wiener Berei­
chen des Marchfelds herrschten nach wie vor gleichbleibende, ganz im Süden des Wiener
Beckens sinkende Verhältnisse.

In der Obersteiermark stieg das Grundwasser in den ersten Julitagen an und sank danach
ab, wobei diesem Grundprozess mehrere kleine Spitzen aufgesetzt waren. Im Mürztal tra­
ten den Juli über ebenfalls mehrere kleine Spitzen allerdings bei gleichbleibendem Grund­
niveau auf. Im Großteil des Grazer Felds, im Leibnitzer Feld, im Saggautal, im Saßtal sowie
in Teilen des Unteren Murtals und des Raabtals herrschten überwiegend steigende, im Sa­
fental gleichbleibende Verhältnisse. Im übrigen Grazer Feld, im Kainachtal und im Sulmtal
stieg das Grundwasser in mehreren Etappen bis zum 12. Juli an und sank danach ab, wo­
bei das Absinken gebietsweise von kurzfristigen Anstiegen unterbrochen wurde. Im restli­
chen Unteren Murtal, im Feistritztal und im Lafnitztal war der Verlauf ähnlich, doch wurde
dauerte der Anstieg nur bis zum 7. Juli und in Teilen des Feistritztals wurde um den 25. Juli
eine größere Spitze verzeichnet. Im übrigen Raabtal herrschten nach dem Anstieg Ende
Juni in Summe zunächst sinkende und ab circa der Monatsmitte dann gleichbleibende Ver­
hältnisse, wobei auch hier dem Grundprozess immer wieder Spitzen aufgesetzt waren.

Hydrographische Übersicht Juli 2020                                                             14
Im Burgenland wurden im Juli überwiegend sinkende Grundwasserstände beobachtet, nur
teilweise in den ersten Tagen des Monats noch steigende Grundwasserstände. Im Südbur­
genland trat dann um den 25. Juli eine Grundwasserspitze auf.

Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Ver­
hältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] an den dargestellten Mess­
stellen
 Messstelle                       Grundwassergebiet     Aug   Sep         Okt         Nov Dez   Jan     Feb     Mär   Apr   Mai         Jun         Jul
         Bregenz                  Rheintal
         Altenstadt               Rheintal                                                                                          -
         Münster                  Unteres Inntal                  -                                                             -                   -
         Lienz                    Lienzer Becken          -       -           -                                                     -           -       -
         Bergham                  Saalachbecken         -     -           -                                           -         -           -           -
         Gries                    Unteres Salzachtal    -         -               -                             -     -         -                       -
         Maria Saal               Zollfeld              -         -           -                             -   -     -         -           -       -
         Klagenfurt               Klagenfurter Becken -           -           -                         -       -     -         -
         Marchtrenk               Welser Heide          -         -           -       -    -    -       -       -     -     -           -           -
         Posch                    Südl. Linzer Feld     -         -           -       -    -        -   -       -     -     -               -       -
         Wieselburg               Erlauftal                           -                             -           -     -             -
         Oberzögersdorf           Nördl. Tullner Feld   -         -           -       -    -        -   -       -     -         -           -       -
         Wr. Neustadt-Heizhaus    Südl. Wiener Becken -           -           -       -    -        -   -       -     -         -           -       -
         Wien                     Marchfeld
         Frojach                  Oberes Murtal       -           -       -                                                     -           -
         Untergralla              Leibnitzer Feld       -         -           -       -   -         -   -       -     -         -           -       -
         St. Andrä am Zicksee     Seewinkel             -         -           -       -   -         -   -       -     -         -           -       -
         Neumarkt an der Raab     Raabtal               -         -           -       -             -   -       -     -         -           -       -

Legende zu Tabelle 2:
         Klasse Farbe                 Klasse   Farbe              Klasse Farbe
        < -100%                                                 > +100%
 -100% bis -25 %           -25% bis +25%                 +25% bis +100%

Die nachfolgenden Abbildungen 26 bis 43 zeigen mit roter Linie den Verlauf der Grund­
wasserstandstagesmittelwerte 2020 (GWS-TM) im Vergleich mit dem blau punktiert ge­
kennzeichneten Tagesmittelwert. Der blau dargestellte Bereich markiert die seit Beobach­
tungsbeginn gemessenen Tagesminima und Tagesmaxima. Die Abkürzung „Bl“ kennzeich­
net ein Bohrloch, „Br“ eine Grundwassermessstelle in einem Brunnen.

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Abb. 26: GWS-TM 309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B   Abb. 27: GWS-TM 309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A

Abb. 28: GWS-TM 330431 Münster, Bl 1           Abb. 29: GWS-TM 330670 Lienz, Bl 2

Abb. 30: GWS-TM 347781 Bergham, Bl 1           Abb. 31: GWS-TM 320549 Gries, Br 15

Abb. 32: GWS-TM 338632 Maria Saal, Bl 219      Abb. 33: GWS-TM 318089 Klagenfurt Bl 204

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Abb. 34: GWS-TM 307777 Marchtrenk, Br 21.9       Abb. 35: GWS-TM 323568 Posch, Bl 2122.10

Abb. 36: GWS-TM 327437 Wieselburg, Bl 339        Abb. 37: GWS 303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009

Abb.: 38: GWS 301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl   Abb. 39: GWS-TM 312850 Wien 21, Br 21-32

Abb. 40: GWS-TM 343715 Frojach, Bl 2191          Abb. 41: GWS-TM 311522 Untergralla, Bl 3810

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Abb. 42: GWS-TM 306043 St.Andrä am Zicksee, Br        Abb. 43: GWS-TM 345728 Neumarkt an der Raab, Bl
107                                                   7

Abb. 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende
im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%]

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 Medieninhaber und Herausgeber:
 Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
 Marxergasse 2, 1030 Wien
 Autorinnen und Autoren: DIin Maga Jutta Eybl, DI Reinhold Godina
 Fotonachweis Titelblatt: Wienerwald mit Blick auf das Tullner Feld, R. Godina

 Wien, 19. August 2020

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