Hydrographische Übersicht Juni 2020 - Bundesministerium für ...
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Hydrographische Übersicht Juni Viele Menschen haben sich bereits an höhere Temperaturen gewöhnt und erlebten den Juni 2020 als zu kühl. Trotzdem war es etwas wärmer als im Mittel der Periode 1981-2010. Aufatmen in der Landwirtschaft, es fiel in vielen Regionen mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juni. Lokale Starkregen verursachten Schäden in Siedlungsgebieten. Der Rückgang der Grundwasserspiegel wurde gestoppt. 1
Inhalt Lufttemperatur und Niederschlag............................................................................. 4 Abfluss..................................................................................................................... 6 Grundwasser........................................................................................................... 12 Impressum ....................................................................................................................... 20 Copyright und Haftung .................................................................................................... 20 Hydrographische Übersicht Juni 2020 3
Lufttemperatur und Niederschlag Da der Juni des Vorjahres der wärmste in der vieljährigen Messgeschichte war, empfan den viele Menschen den Juni 2020 als etwas zu kühl. Trotzdem war es im österreichweiten Mittel im Juni 2020 um +0,5 °C wärmer als im klimatologischen Mittel der Periode 1981- 2010. Vergleicht man den heurigen Mittelwert der Lufttemperatur mit dem vom Klima- wandel noch relativ unbeeinflussten Mittel 1961-1990, dann war der Juni 2020 bereits um +1,5 °C wärmer (ZAMG). Die Tatsache, dass es viele Regentage und weniger Sonnenschein gab, verstärkten den subjektiven Eindruck eines kühlen und feuchten ersten Sommermo nats. In allen Regionen Österreichs lag der Mittelwert der Lufttemperatur mehr oder weniger über dem vieljährigen Mittelwert. Im Westen lag die Abweichung nur gering über dem Normalwert, am relativ wärmsten war es mit +1,0 C in der südlichen Steiermark. Abwei chungen >0,5 °C bis 1,0 °C wurden in der Obersteiermark, in Nieder- und Oberösterreich und im Burgenland gemessen (Abbildung 1). Die Anzahl der Sommertage (Tmax >= 25 °C) und heißen Tage (Tmax >= 30 °C) war etwas geringer als in einem durchschnittlichen Juni. Abb. 1: Abweichung der Lufttemperatur im Juni 2020 vom Normalwert 1981-2010 Nach drei Monaten mit einer unterdurchschnittlichen Niederschlagsbilanz gab es im Juni 2020 in vielen Gebieten Österreichs endlich ausreichend Niederschlag. Für viele landwirt schaftliche Kulturen und die von der Trockenheit der Vormonate beeinträchtigte Vegeta tion war der Regen dringend notwendig. Rege Tiefdrucktätigkeit über Mitteleuropa be günstigte den Zustrom feuchter Luft aus Zentral- und Mitteleuropa vor allem in den Nord osten Österreichs (ZAMG). Dadurch kam es auch zu gewittrigen Starkregenereignissen mit Hydrographische Übersicht Juni 2020 4
relativ hohen Niederschlagsintensitäten, vor allem im niederösterreichischen Most- und Industrieviertel. Die österreichweit gemittelte Niederschlagsbilanz im Juni 2020 lag circa +20 % über dem Mittel der Periode 1981-2010. Nur in der Obersteiermark regnete es um 10 % weniger als im Mittel. Einen Überschuss von mehr als 50 Prozent gab es im oberösterreichischen Mühlviertel und im niederösterreichischen Waldviertel (Abbildung 2). Das Defizit in der Jahresbilanz 2020 - von Jänner bis Juni – hat sich etwas verringert, trotz dem fehlen im Süden und Südosten Österreichs circa 40 % auf den vieljährigen Mittelwert des Niederschlags. Bezogen auf ganz Österreich fehlen zur Jahreshälfte 2020 circa 20 % auf die durchschnittliche Niederschlagssumme. Auch die Bilanz der letzten 12 Monate – vom Juli 2019 bis Juni 2020 – ergibt mit Aus nahme von Tirol, für alle anderen Regionen Österreichs ein Defizit im Vergleich mit dem vieljährigen Normalwert. Die Regionen im südlichen Niederösterreich und im Burgenland weisen im 12 Monate – Vergleich ein Niederschlagsdefizit von mehr als -20 % auf. Die ös terreichweit gemittelte Niederschlagssumme in den vergangenen 12 Monate liegt circa - 10 % unter dem Durchschnitt (siehe Abbildung 3). Abb. 2: Abweichung der Niederschlag Monats Abb. 3: Abweichung der Niederschlagssumme von summe im Juni 2020 in % vom Normalwert 1981 – Juli 2019 bis Juni 2020 in % vom Normalwert 2010 Hydrographische Übersicht Juni 2020 5
Abfluss Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa brachten feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum vor wiegend in den Nordosten Österreichs und verursachten vor allem in Niederösterreich Starkregenereignisse mit flächenhaftem Abfluss und damit Schäden in Siedlungsgebieten und an landwirtschaftlichen Kulturen. In der ersten Juniwoche gab es Unwetter im nördli chen Waldviertel. Gewitter mit Starkregen am 7. Juni im Raum St. Pölten und im Waldvier tel erhöhten die Abflüsse an der Pielach und an kleineren Gewässern im Waldviertel auf Werte in der Größe von HQ1 bis HQ5. Am 10. Und 11. Juni waren es starke Niederschläge in Vorarlberg die an der Bregenzer Ach und an der Dornbirnerach die Pegel auf Spitzen zwischen HQ1 und HQ5 ansteigen ließen. Überraschend, da in den Prognosen deutlich unterschätzt, kam die Niederschlagsperiode für die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Niederösterreich und im nördlichen Burgenland. Vom 20. bis 22. Juni regnete es im Mostviertel und in den niederösterreichischen Voralpen innerhalb 48 Stunden 50 bis 120 mm. Im Wald- und Weinviertel 30-60 mm, punktuell bis 80 mm und im nördlichen Burgenland 30 70 mm. Raabs/Thaya 49 % Angern/March Kienstock/Donau 57 % 82 % Korneuburg/Donau 80 % Opponitz/Ybbs Wels/Traun 74 % 81 % Lilienfeld/Traisen 73 % Dt. Haslau/Leitha Salzburg/Salzach 56 % Kennelbach/Bregenzerach 86 % 94% Admont/Enns 97 % Lustenau/Rhein 112 % Innsbruck/Inn 109% Mureck/Mur Gumisch/Gurk 80 % Neumarkt/Raab 93 % 51% Federaun/Gail 101 % Krottendorf/Lavant 79 % Abb. 4: Vergleich der Abflussfracht von Juli 2019 bis Juni 2020 in % vom Mittelwert 1981–2010 (orange: 115 %) Die Folge waren flächenhafte Überflutungen mit Schäden in Siedlungsgebieten und Beein trächtigungen des Verkehrs. Die Pegel an der Melk, Sierning, Pielach, Zaya erreichten HQ10 Hydrographische Übersicht Juni 2020 6
– Abflussspitzen. Seit langer Zeit wieder erreichte der Abfluss an der österreichischen Thaya und an der March aber auch am Liesingbach und am Wienfluss HQ1 – Hoch-wasser werte (siehe Abbildung 5 bis 24). Am 26. Juni wurde an der Subersach in Vorarlberg ein HQ10-30 Hochwasserereignis beo bachtet. In den letzten Junitagen ereigneten sich Unwetter in Kärnten, in der Oststeier mark und im niederösterreichischen Wechselgebiet, die lokale Schäden verursachten und die Pegel auf Werte der Hochwasserwarngrenze ansteigen ließen. Die Abflussfracht im Juni 2020 an den Pegeln dieser Charakteristik ergibt, entsprechend der Niederschlagsverteilung und des Ausgangszustandes regionale Unterschiede (siehe Ta belle 1). Im Süden und Südosten Österreichs blieb die Abflusssumme mit circa -40 % deut lich unter dem vieljährigen Mittelwert. Dem gegenüber steht eine um das 1,5-fache hö here Abflussfracht an der Thaya im Waldviertel, die in den vergangenen Monaten fast durchwegs durch Niederwasser geprägte war. Die österreichweit gemittelte Abfluss-Monatsbilanz für den Juni 2020 blieb trotz über durchschnittlichem Niederschlag circa -10 % unter dem vieljährigen Mittelwert. Die Ab flussbilanz der vergangenen 12 Monate (Juli 2019 bis Juni 2020) liegt circa -15 % unter dem Normalwert. Der Abfluss an der österreichischen Donau lag in den ersten Junitagen unter den nieders ten Tagesmittelwerten seit 1951. Bis zur Monatsmitte erhöhte sich der Abfluss auf ein mittleres Niveau, das in Folge an einigen Tagen überschritten wurde. Bis zum 28.6. redu zierte sich der Abfluss auf unter dem Mittel liegende Werte. In den letzten Junitagen ist wieder ein Anstieg auf 3000 m³/s gemessen worden (siehe Abbildungen 21 und 22). Auf die mittlere Abflussfracht im Juni fehlen circa 10 % was einem Volumen von 0,7 km³ am Pegel Kienstock entspricht. Die Jahresbilanz des Donauabflusses 2020 ist mit etwas mehr als 15 Prozent im Defizit. Der Bodensee startete in den Juni 2020 mit einem um circa 40 cm unter dem vieljährigen Mittel liegenden Wasserstand. Bis zum 21. Juni erhöhte sich der Seespiegel kontinuierlich um circa 50 cm auf einen um 10 cm unter dem Mittelwert liegenden Pegelstand, auf dem er bis zum Monatsende blieb. Hydrographische Übersicht Juni 2020 7
Trotz der Niederschläge im nördlichen Burgenland gibt es noch keine Entwarnung für den Wasserstand des Neusiedler Sees. Bis zum letzten Monatsdrittel schwankte er um die nie dersten seit 1966 gemessenen Pegelwerte. Erst in den letzten Tagen im Juni 2020 erfolgte ein Anstieg um circa 10 cm, trotzdem fehlen am Monatsende auf den mittleren Seewas serstand zu dieser Jahreszeit weitere 15 cm (siehe Abbildungen 23 und 24). Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Ver gleichsreihe 1981-2010) am jeweiligen Pegel in Prozenten. Dabei entspricht 100 Prozent dem Mittelwert. Angaben 100 % zeigen überdurchschnittliche Monatsmittelwerte. Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Juli 2019 bis Juni 2020) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
Abb. 5: Lustenau-Rhein Abb. 6: Kennelbach-Bregenzerache Abb. 7: Innsbruck – Inn Abb. 8: Salzburg – Salzach Abb. 9: Federaun – Gail Abb. 10: Krottendorf – Lavant Abb. 11: Gumisch – Gurk Abb. 12: Mureck – Mur Hydrographische Übersicht Juni 2020 9
Abb. 13: Wels Lichtenegg – Traun Abb. 14: Admont – Enns Abb. 15: Opponitz - Ybbs Abb. 16: Lilienfeld – Traisen Abb. 17: Raabs – Thaya Abb. 18: Angern an der March Abb. 19: Deutsch Haslau – Leitha Abb. 20: Neumarkt an der Raab Hydrographische Übersicht Juni 2020 10
Abb. 21: Abfluss Kienstock - Donau Abb. 22: Abfluss Korneuburg - Donau Abb. 23: Wasserstand Bregenz - Bodensee Abb. 24: Wasserstand Neusiedl - Neusiedlersee Hydrographische Übersicht Juni 2020 11
Grundwasser Im Großteil Vorarlbergs stieg das Grundwasser bis 11. Juni – gebietsweise auch noch ei nige Tage länger – an, sank danach ab und stieg mit Ausnahme des Klostertals und den Norden des Montafons in den letzten Junitagen nochmals an. Im Leiblachtal dauerte der Anstieg bis in die letzte Juniwoche, erst dann wurden sinkende Werte verzeichnet. Im Sü den des Rheintals, Teilen des Bregenzer Walds und im Süden des Montafons wurden die ersten sieben bis zehn Junitage sinkende und danach steigende Grundwasserstände beo bachtet. Im Montafon sanken sie im letzten Monatsdrittel aber bereits wieder ab. In ande ren Bereichen des Montafons stieg das Grundwasser den ganzen Juni über an. In Tirol stieg das Grundwasser im Unteren Lechtal, im Stanzertal und im Paznauntal eben falls die ersten elf Junitage an, sank dann ab und stieg in den letzten Tagen des Monats neuerlich an. Im Oberen Lechtal und in Teilen des Ötztals wurden zunächst einige Tage sinkende und dann bis zum Beginn des letzten Junidrittels steigende Werte gemessen. Den restlichen Monat verblieben sie dann auf dem erreichten Niveau. Im Tannheimertal, Unteren Vilstal, im Gebiet Zwischentoren und im Strubtal war der Verlauf in den ersten beiden Monatsdritteln gleich wie in den zuvor genannten Gebieten, doch dann sank das Grundwasser hier ab und stieg in den letzten Junitagen wieder an. Im Stubaital und Ziller tal war der Verlauf gleich, nur stiegen die Werte schon von Monatsbeginn weg an. Im übri gen Ötztal, im Großteil des Oberinntals, im Unterinntal, in Teilen des Iseltals, im Lienzer Becken und in Teilen des Oberen Drautals herrschten den ganzen Juni steigende Verhält nisse. In den kleinen inneralpinen Becken, ganz im Westen des Oberinntals und in Teilen des Großachengebiets wurden in den ersten acht bis vierzehn Tagen sinkende und danach steigende Grundwasserstände beobachtet. In den übrigen Teilen des Iseltals und des Obe ren Drautals wurden in der ersten Monatshälfte steigende, danach sinkende und in den letzten Junitagen wieder steigende Werte registriert. Im Achental, im Brixental, im restli chen Großachengebiet und im Pustertal war der Verlauf gleich, nur sank das Grundwasser hier zu Monatsbeginn einige Tage ab. In Salzburg wurden im Oberpinzgau in der ersten Junihälfte steigende, danach sinkende und in den letzten Tagen des Monats wiederum steigende Grundwasserstände beobach tet. Im Mattigtal war der Verlauf ähnlich, hier sank das Grundwasser in den ersten Junita gen aber ab. Im Saalachbecken wurden in der ersten Monatshälfte, im Lungau im ersten Monatsdrittel sinkende und danach steigende Werte gemessen. Im Großteil des Unteren Hydrographische Übersicht Juni 2020 12
Salzachtals verblieb das Grundwasser in der ersten Junihälfte auf ungefähr gleichem Ni veau dann stieg es circa eine Woche lang an und sank anschließend ab. In den letzten Juni tagen stieg es neuerlich an. In der Umgebung der Stadt Salzburg stieg das Grundwasser teilweise die ganze zweite Monatshälfte an. Im Oberen Ennstal herrschten den ganzen Juni steigende Verhältnisse. In Kärnten stieg das Grundwasser im Mölltal, im Oberen Drautal und im Lurnfeld in der ersten Junihälfte an, sank danach ab und stieg in den letzten Junitagen wiederum an. Im Unteren Drautal, in Teilen des Rosentals, im Zollfeld, Metnitztal und Lavanttal wurden in den ersten Tagen des Monats sinkende oder gleichbleibenden Grundwasserstände ver zeichnet, danach stiegen sie bis Monatsende an. Im Oberen und Unteren Gailtal war der Verlauf zunächst gleich, doch setzte hier um die Monatsmitte eine Absinkphase ein. Im restlichen Rosental und im Jauntal wurden den ganzen Monat kontinuierlich sinkende und im Krappfeld gleichbleibende Werte registriert. Im Klagenfurter Becken sanken die Grund wasserstände in den ersten Tagen ebenfalls ab und stiegen am 5. und 6. Juni an. Den Rest des Monats verblieben sie bei etwas Bewegung auf dem erreichten Niveau In Oberösterreich wurden in Teilen des Mattigtals und im Inntal in den ersten neun Tagen sinkende und danach bis zum 16. Juni steigende Grundwasserstände beobachtet. An schließen sanken sie nochmals ab, stiegen in den letzten Junitagen aber wiederum an. In anderen Teilen des Mattigtals, in Teilen des Vöckla-Agergebiets und im Traun Agergebiet herrschten in der ersten Monatshälfte gleichbleibende oder leicht sinkende Verhältnisse, danach stieg das Grundwasser, teilweise von einem geringen Rückgang im letzten Monats drittel unterbrochen, an. Im übrigen Vöckla-Agergebiet und im Freistädter Becken sanken die Grundwasserstände in den ersten beiden Junidritteln ab und stiegen im letzten Drittel an. Im Sauwald und im Mühlgebiet wurden den ganzen Monat über sinkende, im An tiesengebiet, in der Welser Heide und im Eferdinger Becken annähernd gleichbleibende Werte gemessen. Im Linzer Feld und im Nördlichen Machland stagnierte das Grundwasser im ersten Junidrittel und stieg dann leicht an. Im Kremstal wurden in der ersten Monats hälfte sinkende, dann circa eine Woche lang steigende und im Anschluss wieder sinkende Werte registriert. In vielen Gebieten Niederösterreichs begann der Juni mit steigenden Verhältnissen, oft war die Anstiegsrate aber nur gering. Im Südlichen Machland, im Traisental und in Teilen des Tullner Felds war sie dann im letzten Monatsdrittel größer. Im Ybbstal, Erlauftal, Pöchlarner Feld, Pielachtal, Zayatal und im restlichen Tullner Feld wurde ab dem 21. Juni für wenige Tage ein steiler Anstieg verzeichnet, danach sank das Grundwasser ab. Im Hydrographische Übersicht Juni 2020 13
Ybbstal und im Erlauftal wurden dabei an manchen Messstellen neue absolute Maxima re gistriert. Im Göllersbachtal war der Verlauf ähnlich, doch sank das Grundwasser hier in den ersten beiden Junidekaden leicht ab. Im Unteren Ennstal und im Lainsitzgebiet wur den im ersten Monatsdrittel gleichbleibende und danach steigende Grundwasserstände beobachtet. In der Ybbser Scheibe sank das Grundwasser in den ersten acht Junitagen ab, stieg danach an, begann aber ab dem 24. Juni wieder zu sinken. Im Horner Becken wurden lange steigende Werte, in den letzten Junitagen jedoch sinkende Werte gemessen. Im Großteil des Marchfelds und Teilen des Wiener Beckens stieg das Grundwasser den Monat über gleichmäßig an. Gebietsweise stagnierten die Grundwasserstände im Marchfeld in den ersten beiden Junidritteln und stiegen erst im letzten an. In Wiener Bereichen des Südlichen Wiener Beckens sanken sie in den ersten Junitagen etwas ab oder stagnierten bevor sie zu steigen begannen. Im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte sanken die Werte in den ersten beiden Dekaden ab und stiegen in der letzten dann ebenfalls an. Im Marchtal und ganz im Süden des Wiener Beckens herrschten den ganzen Juni sinkende Verhältnisse. In der Obersteiermark und in Teilen des Unteren Murtals wurden bis etwas nach der Mo natsmitte steigende und danach sinkende Grundwasserstände beobachtet. In den letzten Junitagen stiegen sie meistens wieder an. Im Mürztal stieg das Grundwasser leicht an und diesem Grundprozess waren um den 2., 11. und 22. Juni kleine Spitzen aufgesetzt. In Tei len des Grazer Felds und im Kainachtal herrschten in den ersten beiden Monatsdritteln sinkende und im letzten Drittel steigende Verhältnisse. Im restlichen Grazer Feld waren sie annähernd gleichbleibend. Im Leibnitzer Feld, im übrigen Unteren Murtal, im Saßtal und in Teilen des Raabtals sank das Grundwasser bis kurz vor der Monatsmitte etwas ab und stieg die restliche Zeit wieder etwas an. Im Saggautal dauerte das Absinken nur das erste Monatsdrittel an, dann stiegen die Werte. Im restlichen Raabtal verbleiben die Werte in den ersten beiden Monatsdritteln auf ungefähr gleichem Niveau, danach stiegen sie an, wobei am 29. Juni die Anstiegsrate sehr groß war, danach sanken sie wieder ab. Im Sul mtal wurden in den ersten sechs Tagen sinkende, danach steigende und in den letzten Ju nitagen wiederum sinkende Werte gemessen. In Teilen des Feistritztals und im Safental, wurde nach gleichbleibenden Grundwasserständen um den 10. Juni ein kleiner Anstieg re gistriert, dann gingen die Werte wieder zurück und stiegen zu Monatsende nochmals et was an. Im übrigen Feistritztal und im Lafnitztal traten nach sinkend Grundwasserständen um den 10., 15., 21 und 29. Juni Spitzen auf. Im Burgenland herrschten in der Parndorfer Platte und in Teilen des Gebiets Heideboden den ganzen Juni gleichbleibende Verhältnisse. In anderen Teilen des Gebiets Heideboden Hydrographische Übersicht Juni 2020 14
stiegen die Werte im letzten Monatsdrittel an. In wieder anderen Teilen des Heidebodens, in Teilen des Seewinkels und im Tauchenbachtal sank das Grundwasser zunächst einige Tage ab, stieg dann bis zu Beginn des letzten Monatsdrittels an und sank anschließend wiederum ab. Im restlichen Seewinkels und im Günstal stagnierten die Werte zunächst und stiegen dann ab dem zweiten, mancherorts erst im letzten Monatsdrittel an. Im Wul katal wurden bei insgesamt gleichbleibenden oder leicht steigenden Verhältnissen um den 10. und 21. Juni geringfügige Spitzen verzeichnet. Im Ikvatal und im Rabnitztal herrschten den ganzen Monat sinkende Verhältnisse, im Stoobbachtal wurden diese am 19. und 20. Juni von einem deutlichen Anstieg unterbrochen. Im Lafnitztal und im Raabtal sank das Grundwasser zunächst ebenfalls ab, stieg dann zu Beginn des letzten Junidrittels an, ging wiederum etwas zurück und stieg zu Monatsende nochmals an. Abb. 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] Hydrographische Übersicht Juni 2020 15
Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Ver hältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbreite [%] an den dargestellten Mess stellen Messstelle Grundwassergebiet Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Bregenz Rheintal Altenstadt Rheintal - Münster Unteres Inntal - - Lienz Lienzer Becken - - - - - Bergham Saalachbecken - - - - - - - Gries Unteres Salzachtal - - - - - - Maria Saal Zollfeld - - - - - - - - - Klagenfurt Klagenfurter Becken - - - - - - - - Marchtrenk Welser Heide - - - - - - - - - - - - Posch Südl. Linzer Feld - - - - - - - - - - - - Wieselburg Erlauftal - - - - - Oberzögersdorf Nördl. Tullner Feld - - - - - - - - - - - - Wr. Neustadt-Heizhaus Südl. Wiener Becken - - - - - - - - - - - - Wien Marchfeld Frojach Oberes Murtal - - - - - - Untergralla Leibnitzer Feld - - - - - - - - - - - - St. Andrä am Zicksee Seewinkel - - - - - - - - - - - - Neumarkt an der Raab Raabtal - - - - - - - - - - - Legende zu Tabelle 2: Klasse Farbe Klasse Farbe Klasse Farbe < -100% > +100% -100% bis -25 % -25% bis +25% +25% bis +100% Die nachfolgenden Abbildungen 26 bis 43 zeigen mit roter Linie den Verlauf der Grund wasserstandstagesmittelwerte 2020 (GWS-TM) im Vergleich mit dem blau punktiert ge kennzeichneten Tagesmittelwert. Der blau dargestellte Bereich markiert die seit Beobach tungsbeginn gemessenen Tagesminima und Tagesmaxima. Die Abkürzung „Bl“ kennzeich net ein Bohrloch, „Br“ eine Grundwassermessstelle in einem Brunnen. Hydrographische Übersicht Juni 2020 16
Abb. 26: GWS-TM 309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B Abb. 27: GWS-TM 309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A Abb. 28: GWS-TM 330431 Münster, Bl 1 Abb. 29: GWS-TM 330670 Lienz, Bl 2 Abb. 30: GWS-TM 347781 Bergham, Bl 1 Abb. 31: GWS-TM 320549 Gries, Br 15 Abb. 32: GWS-TM 338632 Maria Saal, Bl 219 Abb. 33: GWS-TM 318089 Klagenfurt Bl 204 Hydrographische Übersicht Juni 2020 17
Abb. 34: GWS-TM 307777 Marchtrenk, Br 21.9 Abb. 35: GWS-TM 323568 Posch, Bl 2122.10 Abb. 36: GWS-TM 327437 Wieselburg, Bl 339 Abb. 37: GWS 303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009 Abb.: 38: GWS 301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl Abb. 39: GWS-TM 312850 Wien 21, Br 21-32 Abb. 40: GWS-TM 343715 Frojach, Bl 2191 Abb. 41: GWS-TM 311522 Untergralla, Bl 3810 Hydrographische Übersicht Juni 2020 18
Abb. 42: GWS-TM 306043 St.Andrä am Zicksee, Br Abb. 43: GWS-TM 345728 Neumarkt an der Raab, Bl 107 7 Hydrographische Übersicht Juni 2020 19
Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Marxergasse 2, 1030 Wien Autorinnen und Autoren: DIin Maga Jutta Eybl, DI Reinhold Godina Fotonachweis Titelblatt: Wienerwald mit Blick auf das Tullner Feld, R. Godina Wien, 10. Juli 2020 Copyright und Haftung Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisori schem Charakter. Der hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung I/3 - Wasserhaushalt im BMLRT, behält sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Auszugsweiser Abdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet, alle sonstigen Rechte sind ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig. Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfol gen und eine Haftung des Bundeskanzleramtes und der Autorin/des Autors ausgeschlos sen ist. Rechtausführungen stellen die unverbindliche Meinung der Autorin/des Autors dar und können der Rechtssprechung der unabhängigen Gerichte keinesfalls vorgreifen. Rückmeldungen: Ihre Überlegungen zu vorliegender Publikation übermitteln Sie bitte an wasserhaushalt@bmlrt.gv.at. Hydrographische Übersicht Juni 2020 20
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