I M JUST A STREAMER - merz-Zeitschrift
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Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz. 96 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone und nutzen damit verbundene Dienste. Jedoch verursacht Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) einen hohen Energie- und Ressourcen- verbrauch. Es fehlt bislang an Konzepten und Ansätzen im Bereich Bildung, um die Nutzung solcher Technologien klimafreundlicher zu gestalten. Im Rahmen eines Modellprojekts wurde daher ein handlungspsychologisch fundierter didaktischer Ansatz erarbeitet, der auf die Förderung nachhaltigen Verhaltens im Hinblick auf IKT abzielt. I´M JUST A STREAMER KON Z E P TI O N E L L E O RI E N T I E RU N G FÜ R DIE E RSTE LLU NG VO N HA N D LU N GSTHEORETIS CH FUN D I E RT E N B I L D U NGS M AT ERIALIEN FÜ R EIN E KL I MAOPTI M I E RT E U N D E N E RGIEEFFIZIEN TE NU TZ UN G VO N I KT Anna Bliesner-Steckmann und Franziska Stelzer schiedener Medientätigkeiten ermöglicht. Auch die Corona-Pandemie bedingte Homeschooling- Bereits 84 Prozent aller Familien verfügen über Situation in den Jahren 2019 und 2020 erfor- ein Abonnement für einen Video- Streaming- derte eine vermehrte Nutzung unterschiedlicher Dienst, auch Musik-Streaming-Dienste sind in digitaler Dienstleistungen. So erfolgte der Unter- 76 Prozent der Familien vorhanden (JIM Studie richt digital mittels Videokonferenzen, Aufga- 2020). Smartphones finden sich in 99 Prozent ben wurden in die von der Schule genutzte Platt- der Haushalte, wobei nahezu jede*r Jugendliche form eingestellt und die erledigten Aufgaben eines besitzt: Betrachtet man den Eigenbesitz der mussten dort wiederum hochgeladen und digi- befragten Jugendlichen, steht das Smartphone tal abgegeben werden. Auch außerschulisch grif- mit 96 Prozent an erster Stelle (JIM Studie 2020). fen die Schüler*innen seit Beginn der Pandemie Somit verfügen bis auf seltene Ausnahmen prak- verstärkt auf digitale Dienste zum Zeitvertreib tisch alle Jugendlichen über ein Smartphone, oder zum Austausch mit Freund*innen zurück was ihnen eine multifunktionale Nutzung ver- (Lampert/ Thiel 2021). Bliesner-Steckmann, Anna/Stelzer, Franziska (2021). I´m just a Streamer. Konzeptionelle Orientierung für die Erstel- lung von handlungstheoretisch fundierten Bildungsmaterialien für eine klimaoptimierte und energieeffiziente Nutzung von IKT. In: merz | medien + erziehung. www.merz-zeitschrift.de/fileadmin/user_upload/merz/ PDFs/online-exklusiv- anna-bliesner-steckmann-franziska-stelzer-i-m-just-a-streamer.pdf 1
Diese dynamische Entwicklung der Informa- erschweren die ‚Unsichtbarkeit’ des Energie tions- und Kommunikationstechnik (IKT) ist verbrauchs der scheinbar immateriellen, virtu- mit einem schnell steigenden Energie- und ellen Dienste und die damit verbundenen Folgen Ressourcenverbrauch und daraus resultierenden für die Umwelt einen verantwortungsvollen Um- Treibhausgas- (THG) Emissionen verbunden: Die gang mit diesen Technologien. Energieintensität der IKT-Branche steigt jähr- Bei der Verhaltensänderung spielen Bildungspro- lich weltweit um vier Prozent an. Seit 2013 sind zesse eine wichtige Rolle, die Transformations die durch digitale Technologien verursachten prozesse mit auslösen sowie flankieren CO2-Emissionen in den OECD-Ländern um 450 müssen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bun- Millionen Tonnen CO2-eq gestiegen (Ferreboeuf desregierung Globale Umweltveränderungen et al. 2019). Untersuchungen aus dem Jahr 2018 (WBGU) (2011) schlägt dazu das neue For- schätzen den CO2-Fußabdruck des IKT-Sektors schungsfeld ‚Transformationsforschung’ vor, in auf 730 Millionen Tonnen CO2-eq (Malmodin/ welchem Wissen und Verständnis von Transfor- Lundén 2018). IKT wirkt sich auf zwei Arten mationsprozessen zur beschleunigten Verbrei- auf die Umwelt aus: Zu den direkten Umwelt tung von Innovationen und der Integration syste- auswirkungen zählen der Ressourcenverbrauch mischer Betrachtungsweisen erarbeitet werden. und die Emissionen, die durch die Herstellung, Eine wesentliche Rolle wird dabei auch der Bil- Verwendung und Entsorgung der Hardware ver- dung eingeräumt: Die ‚Transformationsbildung’ ursacht werden. Indirekte Umweltauswirkun- stellt dabei der Gesellschaft die Erkenntnisse der gen entstehen durch die Anwendung der Tech- Transformationsforschung in aufbereiteter Form nologie und dadurch induzierte Konsum- und zur Verfügung, indem sie Wissen über die Um- Produktionsmuster. weltprobleme, welche die Transformation not- Dies zeigt, dass die Nutzung von Informations- wendig machen, vermittelt und gleichzeitig Ziele, und Kommunikationstechnologie und damit ver- Werte und Visionen transportiert. Die ‚transfor- bundene Handlungsroutinen eine Auswirkung mative Bildung’ entwickelt ein Verständnis für auf das Klima haben. Eine gezielte, klimabewuss- Handlungsoptionen und Lösungsansätze, bei- te Nutzung von IKT kann jedoch dazu beitragen, spielsweise Wissen zu klimaverträglichem Mobi- die THG-Emissionen der Branche, aber auch in litätsverhalten, zu nachhaltiger Ernährung oder anderen Lebensbereichen, zu reduzieren. Hand- zu generationenübergreifender Verantwortung lungstheoretisch fundierte Bildungsmaterialien (WBGU 2011). können ein wichtiger Ansatzpunkt hin zu nach- Wie konkret können Bildungsmaterialien einer haltigem Handeln sein. solchen transformativen Bildung gestaltet wer- Die meisten Nutzer*innen sind sich jedoch der den, damit sie tatsächlich nachhaltiges Handeln Auswirkungen, die ihre Nutzung auf unsere Um- fördern? Gemeint ist damit nicht nur das Aneig- welt haben, nicht bewusst und es mangelt ih- nen von Wissen und Fähigkeiten, sondern die nen an Wissen, wie man IKT energiesparend tatsächliche Umsetzung eines Handlungsent- einsetzen kann (Christensen et al. 2014). Zudem schlusses. Der vorliegende Beitrag beginnt mit 2 www.merz-zeitschrift.de
einer Erläuterung der Alltagsrelevanz der The- Mit der Leitidee Nachhaltigkeit als normati- matik sowie der Klimarelevanz der damit zusam- ves Konstrukt wird deutlich, dass ‚nachhalti- menhängenden Technologie. Die Wissenslücke gem Handeln’ eine normative Komponente in- dazu zu schließen ist ein erster, aber nicht hin- newohnt, wie zentrale Fragestellungen des reichender Schritt. Das Wissen muss sich auch Nachhaltigkeitsdiskurses verdeutlichen: Wie sind im Handeln widerspiegeln. Hierzu bieten hand- Probleme intra- und intergenerationeller Gerech- lungstheoretische Ansätze aus der Umwelt- und tigkeit zu handhaben? Welche zeitliche Reichwei- Moralpsychologie nützliche Herangehensweisen. te hat die Verantwortung der heutigen Generatio Diese Hinweise, zumeist präsentiert in Form von nen und welcher Art sind die anzustrebenden Handlungsmodellen, gilt es didaktisch nutzbar zu Gerechtigkeits- und Verteilungsprinzipien? Hier machen. Das entwickelte Handlungsmodell leis- zeigen sich Verantwortung und Gerechtigkeit als tet dies und gibt pädagogische Interventionen an zentrale normative Konstrukte, in deren Kon- die Hand. sequenz vom Individuum eine entsprechende Handlungsweise eingefordert wird, nämlich eine, PR O B L E M L AGE: bei welcher das Subjekt im besten Falle nach in- I ´ M J U ST A STREAMER – dividuellen moralischen Prinzipien handelt, die W I S S E N U N D HAN DEL N IM an Gerechtigkeit und Gemeinwohlorientierung KO N T E X T VO N IKT ausgerichtet sind. Mit den moralischen Prinzipien wird der Boden Die Kluft zwischen Wissen und Handeln ist auch der Moralentwicklungsforschung betreten, was im Bereich der Nachhaltigkeit thematisiert wor- mit Blick auf die derzeit im BNE Diskurs behan- den (Hamann et al. 2016, Bliesner-Steckmann delten handlungspsychologischen Modelle aus 2018). Einen konsensfähigen, gar didaktischen der Umweltpsychologie zunächst überraschen Ansatz, diese Kluft im Rahmen von Bildungs mag. Vor allem durch die in diesen Modellen fa- interventionen wirksam zu überbrücken, ist vorisierte Normaktivation aber lässt sich eine nicht auszumachen. Wenn ergründet werden Brücke schlagen zur Stärkung des moralischen soll, welche handlungshemmenden und -för- Aspekts von BNE und seine pädagogische Bedeu- dernden Faktoren zwischen dem Wissen sowie tung für die Erstellung von wirksamen Bildungs- der Absicht einer Handlung und ihrer Durchfüh- materialien. Derzeit fehlt eine solche handlungs- rung stehen, bedarf der Begriff der Handlung zu- theoretische Reflexion des moralischen Moments nächst einer Konkretisierung. Anders als etwas, einer BNE auf Modellebene. Neben der stärkeren was einem widerfährt oder man unbewusst tut, Sichtbarmachung des Moralischen in den ange- ist eine Handlung ein zumindest teilweise ab- botenen Handlungsmodellen ist noch ein weiterer sichtliches und kontrolliertes Tun, welches sich Schritt notwendig, um zu handlungswirksamen an Normen und Werten orientiert. Weiter zu Bildungsmaterialien zu kommen: Die Ableitung konkretisieren ist, was ‚nachhaltiges Handeln’ päda gogischer Interventionen für die Bildungs- darstellt. praxis als interdisziplinäre ‚Übersetzungsleistung’. www.merz-zeitschrift.de 3
Gegenstand und Kontext in Bezug auf die Hand- gerichtiger Schritt. Schließlich bietet die umwelt- lung sind ebenfalls zu klären, bevor handlungs- psychologische Forschung zur Kluft zwischen hemmende und -fördernde Faktoren daraufhin Umweltbewusstsein und umweltgerechtem Han- untersucht werden können, ob sie in Bildungs- deln seit vielen Jahren verlässliche Hinweise materialien ‚übersetzt’ werden können. Die IKT (Matthies 2005). Mit Blick auf die Handlungsmo- als Feld, in dem die*der Handelnde agiert, ist ge- delle, die für die Nachhaltigkeitsforschung heran- kennzeichnet von dynamischen Entwicklungen gezogen werden, hat es sich durchgesetzt, sowohl hinsichtlich Technik und sozialen Handlungsmus- personenbezogene als auch strukturelle Faktoren tern. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren ein als handlungswirksam anzusehen und in diesem starker Wandel der Branche in allen Lebens- und Zusammenhang auf individuelle und soziale Nor- Wirtschaftsbereichen vollzogen: in organisatori- men abzuheben (Matthies 2005, Bliesner-Steck- schen Abläufen, Arbeitsprozessen, Verhaltenswei- mann 2018, Hamann et al. 2016). In Bezug auf sen der Menschen, Geschäftsmodellen und politi- Handlungsmodelle mit ‚praxisnahen Interven schem Handeln. Digitalisierung hat demnach eine tionen’ ist insbesondere das ‚Psychologische Mo- beträchtliche Gestaltungskraft für Veränderun- dell zur Erklärung nachhaltigen Handels‘ von gen von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik (BMU Hamann et al. (2016) zu nennen, welches ver- 2020). Genau hier setzt das Projekt ‚Lifestyle@ ständlich formuliert ist, zugleich aber auch den pro-Klima’ an: Es fokussiert die Erschließung von aktuellen theoretischen State of the Art der For- THG- und Energieeinsparpotenzialen durch eine schung widerspiegelt. klimaoptimierte und energieeffiziente Nutzung Im Folgenden möchten die Autorinnen zeigen, von IKT-Geräten am Beispiel von Mobiltelefonen. dass das Hamannsche Modell a) für eine hand- Neben Instrumenten wie einem Rechner zur Er- lungstheoretische Reflexion des moralischen Mo- mittlung des eigenen CO2-Abdrucks und Kommu- ments auf Modellebene geeignet ist, b) geeignet nikationsmaßnahmen wie zum Beispiel Aktions- ist, eine Erweiterung um die Ebene moralischer wochen in den Schulen sind handlungstheoretisch Handlungstheorie zu erfahren sowie c) aus dem fundierte Bildungsangebote zentral, die gemein- auf diese Weise erweiterten Modell pädagogische sam mit Schulklassen und Lehrer*innen entwi- Interventionen für die Bildungspraxis abzuleiten. ckelt werden und darauf abzielen, Klimaschutz Das Modell von Hamann et al. (2016) ist eine potenziale bei der IKT-Nutzung zu aktivieren. Erweiterung des integrativen Einflussschemas umweltgerechten Alltagshandelns von Ellen AN SAT Z PUN KT: Matthies (2005). Dieses Modell wurde vielfach H AN DLU N GS W IRKSAME erprobt und wissenschaftlich untersucht – auch FAKTO REN in Bezug auf Umweltschutzverhalten (Hamann et al. 2016). Das Modell skizziert vielfältige An- Auf der Suche nach Erkenntnissen zu Rahmen- satzpunkte (Motivatoren und Hemmnisfaktoren), bedingungen nachhaltigen Handelns ist die um verhaltensändernde Effekte zu bewirken. Hinwendung zur Umweltpsychologie ein fol- Von diesen Ansatz- oder Interventionspunkten 4 www.merz-zeitschrift.de
Abbildung 1: Modell der Beziehung zwischen moralischem Urteil und moralischem Handeln // Kohlberg/Candee 1984, S. 430 scheint eine ausreichend hohe Anzahl pädago- viel beachtetes vierstufiges Modell zum Verhält- gisch interpretierbar, was das Modell als zentra nis zwischen moralischem Urteil und morali- len Ausgangspunkt weiterer konzeptioneller schem Handeln an (siehe Abbildung 1). Das Mo- Überlegungen qualifiziert. dell umfasst vier psychologische Funktionen, die Der moralischen Kern des Modells von Hamann jeweils eine oder mehrere Kognitionen umfassen. et al. (2016), welcher es zudem für eine hand- Im Phasenmodell wird ein mehrschrittiger Ab- lungstheoretische Reflexion des moralischen Mo- lauf beschrieben (I-IV): Ausgehend von der in- ments zugänglich macht, findet sich in seiner the- dividuellen moralischen Ausgangssituation (Stu- oretischen Entstehungsgeschichte basierend auf fe) interpretiert das Subjekt die Situation (I). Die Matthies (2005). Matthies (2005) bezieht sich im kognitive Interpretation, die Identifizierung nor- Wesentlichen auf die ‚Theorie moralischer Ent- mativer Komponenten und der weitere kognitive scheidungen’ und deren entsprechender Modell- Prozess werden dabei determiniert von der mo- vorstellung (Schwartz/ Howard 1981) und soll ralischen Entwicklungsstufe, die das Subjekt bis- somit zur Erklärung jeglichen Handelns dienen, lang erreicht hat. Die deontische Wahl bezeichnet welches durch ein Gefühl moralischer Verpflich- die aus der Sicht des Subjekts optimale Entschei- tung, eine aktivierte personale Norm, erwächst. dung, die nach der Sollensvorstellung getroffen Die ökologische Norm als moralische Norm im wird (II). Die nachfolgende Entscheidung (III) Sinne der Leitidee Nachhaltigkeit führt zu mora- zeigt, in welchem Maße sich das Subjekt auf eine lischen Prinzipien auf individueller Ebene und zur als notwendig verstandene Handlung verpflich- Erweiterung des Modells von Hamann et al. (2016) tet weiß. In die Bewertung, ob die Handlung aus- auf der Ebene moralischer Handlungstheorie. Hier geführt werden soll bzw. kann, werden weitere interessiert, wie moralische Urteile als Grundlage nicht-moralische Aspekte einbezogen (IV). von moralischem Handeln gefällt werden. Wie nun ist das Modell der Beziehung zwischen Kohlberg/Candee (1984) bieten zu genau die- moralischem Urteil und moralischem Handeln sem Aspekt der moralischen Urteilsbildung ein von Kohlberg/Candee (1984) im Kontext der Mo- www.merz-zeitschrift.de 5
Abbildung 2: Psychologisches Modell zur Erklärung nachhaltigen Handelns von Hamann et al. 2016, S. 100 (links: eigene grafische Darstellung) und Synthesemodell ‚Psychologisches Modell zur Erklärung nachhaltigen Handelns und Urteilens’ (rechts: eigene Darstellung auf der Basis von Hamann et al. 2016; Bliesner-Steck- mann 2018; Matthies 2005; Kohlberg/Candee 1984) dellvorstellung von Hamann et al. (2016) abbild- 1. Interpretation der Situation (I)/ Normaktiva- bar? Hier kann auf Bliesner-Steckmann (2018) tion: Die persönliche ökologische Norm be- zurückgegriffen werden, die eine Modellsyn- schreibt die erlebte persönliche Verpflich- these zwischen Matthies (2005) und Kohlberg/ tung, sich umweltschonend zu verhalten Candee (1984) im Kontext einer handlungstheo- (Matthies 2005) und steht im Zusammen- retisch fundierten Didaktik für den beruflichen hang mit dem Problembewusstsein, dem Ge- Kontext vorschlägt (Bliesner-Steckmann 2018). fühl der Verantwortung sowie der Selbst- Auf Grundlage der dort geleisteten Synthese und wirksamkeit. Das Problembewusstsein ist auf Basis des Modells von Hamann et al. (2016) hierbei die Wahrnehmung, dass unsere na- wurde das ‚Psychologische Modell zur Erklärung türliche Umwelt bedroht ist. Verantwor- nachhaltigen Handelns und Urteilens‘ (siehe Ab- tungsgefühl hat ein Subjekt, wenn es sich bildung 2) entwickelt, welches umwelt- und mo- bewusst ist, dass das eigene Verhalten für ralentwicklungspsychologische Perspektiven Umweltschäden und die Lösung von Um- erstmals integrierend verschränkt. weltproblemen relevant ist. Selbstwirksam- Im Folgenden sind die sieben zentralen in- keit ist die Gewissheit, eine Anforderung ner-psychischen, handlungswirksamen Faktoren mit den eigenen Fähigkeiten meistern zu beschrieben, die abschließend in eine Handlung können. münden: 6 www.merz-zeitschrift.de
2. Interpretation der Situation (I)/ Normaktiva- Grad der moralischen Verpflichtung geprüft tion: Soziale Normen sind Regeln und Stan- (Verantwortlichkeits- oder Verpflichtungs- dards, die viele Menschen teilen und die so urteil III). Zu diesem Zeitpunkt kann es auch individuelles Verhalten lenken, ohne dafür zur Neudefinition der Handlungssituation Gesetze zu benötigen. Sie deuten einer Per- kommen. son an, wie sie sich in einer bestimmten Si- 7. Umweltverhalten ist das Resultat des Zu- tuation verhalten sollte. Zu den sozialen sammenspiels aller Komponenten. Normen gehört die subjektive Norm sowie Die Kenntnis von Faktoren, die auf die Gene- Soll- und Ist-Normen. rierung einer Handlung einwirken, ist der erste 3. (Verhaltens-)Kosten und Nutzen sind mo- Schritt, die Übersetzung in eine konkrete didakti- netäre und verhaltensbezogene Vor- und sche Intervention der Zweite. Sollen Bildungsma- Nachteile eines Verhaltens. Die erwarteten terialien handlungstheoretisch fundiert werden, Kosten wollen wir möglichst verringern und sollte ein zugrunde gelegtes Handlungsmodell den Nutzen erhöhen. demnach entsprechende pädagogische Hinweise 4. Gewohnheiten sind Handlungen, die durch liefern. Dies gilt mithin nur für handlungswirk- häufige Wiederholung automatisiert wur- same Faktoren, die im Einflussbereich von Bil- den. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie dungsmaßnahmen liegen. Im folgenden Kapitel häufig, stabil und automatisch erfolgen so- widmen wir uns deshalb der näheren Betrach- wie typischerweise bei der Erreichung eines tung der Maßnahmen, die in den Handlungsmo- bestimmten Ziels erfolgreich sind. dellen, die in das entwickelte Modell eingeflossen 5. Zudem beeinflussen Emotionen wie Angst, sind, vorgeschlagen werden. Schuld oder Freude das Umweltverhalten. 6. Deontische Wahl (II): Es wird bestimmt, ‚ÜBERSETZUNG’: was in der spezifischen Handlungssituation H ANDLUNGSWIRKSAME ‚das Richtige’ ist. In engem Zusammenhang FAKTOREN IM SPIEGEL dazu steht der Abwägungsprozess. Die- DIDAKTISCHER ANSATZPUNKTE ser beschreibt das Aufwiegen der Vor- und Nachteile einer Handlung. Die Intention be- Das für das Modellprojekt herangezogene Syn- schreibt die Absicht, sich auf eine bestimm- thesemodell enthält ableitbare Interventionen für te Weise zu verhalten. Beim Abwägungspro- nachhaltiges Handeln. Die Umsetzung dieser In- zess werden konkret die Kosten und Nutzen terventionen ist dabei auf unterschiedlichen Ebe- einer Handlung gegeneinander aufgewo- nen verortet, beispielsweise ist die Schaffung von gen, um letztlich eine Entscheidung treffen geeigneten Rahmenbedingungen in der Gesell- zu können, zudem fließen dabei auch die schaft zur verstärkten Nutzung von Green IT eine persönliche ökologische Norm und soziale Sache der politischen Entscheider*innen. Es sind Normen mit ein. Hier werden auch die eige- also nicht alle empfohlenen Interventionen di- ne Verantwortlichkeit und der empfundene rekt pädagogisch zu wenden. Pädagogische Inter- www.merz-zeitschrift.de 7
ventionen zielen bekanntermaßen auf die Förde- Als Rahmen für die Strukturierung der Interven- rung von Handlungskompetenz, im vorliegenden tionen wurde das Konzept der Lernzieltaxonomi- Beispiel nachhaltigen Handelns. Bei der Überset- en herangezogen (Bloom 1976). Dieser Kunstgriff zung der Interventionen aus dem Handlungsmo- dient der Abstufung von unterschiedlich kom- dell sind sowohl pragmatische Aspekte relevant plexen pädagogischen Interventionen. Es wur- (beispielsweise. Umsetzbarkeit im Schulalltag), de eine vierte Stufe hinzugefügt, die sich auf die ebenso wie didaktische Aspekte (beispielswei- Verstetigung von Verhaltensänderungen bezieht. se. Potenziale der Integration in den Unterricht) Adressiert werden die kognitiven und affektiven als auch moralische Aspekte wie die Passung mit Ebenen der Lernziele. In Tabelle 1 ist die Struktu- dem Überwältigungsverbot in Hinblick auf Fra- rierung exemplarisch dargestellt. gen der Meinungsbildung. Von über 30 einzelnen Interventionen, die sich in den genannten Handlungsmodellen finden, wur- den alle in pädagogische Interventionen über- führt. Ein paar wenige Interventionen bedürfen für die Übersetzung in pädagogische Interven tionen eines größeren Aufwandes (siehe jeweili- ge Fußnote in der Tabelle). So ist beispielsweise. die geforderte Vermittlung ökologischer Werte (Matthies 2005) ein Aspekt, der vom Grundsatz her mehr Aufmerksamkeit benötigt. Auch wenn Nachhaltigkeit und damit die Propagierung einer klimafreundlichen IKT-Nutzung einen normati- ven Kern hat, sollte die Vermittlung entsprechen- der Werte in der Schule sensibel gehandhabt wer- den. Hier muss einer normativen Pädagogik im manipulativen Sinne (Lassahn 2000) vorgebeugt und der Schaffung von Orientierungswissen zu- gearbeitet werden. Lehrende fungieren hier als „Geburtshelfer“ für ein kritisches Bewusstsein (Lassahn 2000, S. 106 f.) Ein möglicher Fokus könnte daher eher auf der Förderung moralischer Urteilsfähigkeit (Bliesner-Steckmann 2018) und der Bildung einer eigenen Wertordnung liegen. Hier können makro- und mikrodidaktische Hin- weise aus der politischen und der moralischen Bildung fruchtbar sein. 8 www.merz-zeitschrift.de
AFFEKT I VE EBENE STRUKT UR L E H R- / MO RAL I SC H-NAC H- L E R N M AT E R I A L HALT I G E REFL EXI ON (LLM) PÄDAGOGISCHE INTE RVE NTION (AN GELEHN T AN ( AN GE L E HN T A N ABG ELE ITE T AUS HANDLUNGSM ODE LLE N LERN ZIELE NACH LE R NZ I E L E NAC H KRAT WOHL ET AL. B LO O M 1 976 ) 1 975) 1. STUFE Aufmerksam werden, • Problem- und Handlungswissen vermitteln, Infor- Informationen auf- Re-Agieren, mationen über Handlungskonsequenzen geben, nehmen & verar- beiten, Recherchie- Imitation, Handlungsalternativen nennen, die motivieren, ren, Interpretieren, Wert-beantwortung Handlungsoptionen und Effektivität aufzeigen Vergleichen • Verantwortungsgefühl adressieren („es hat was mit mir zu tun“), Gefühl des Einbezogen-Seins, der Ver- bindlichkeit adressieren • Kompetenzen entwickeln 2. STUFE Eigenes Werten, • Selbstaufmerksamkeit und kognitive Dissonanz Wissen anwenden, Wertung anregen Sachverhalte analy- sieren & verknüpfen, • Stärkung/Stabilisierung des Einflusses persönlicher tieferes Verständnis Normen durch Selbstverpflichtung (schriftlich, öf- aufbauen fentlich usw.) • Feedback geben • Kompetenzen fördern • Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen & för- dern, Effektivität der Handlungen aufzeigen • Bereitstellung geeigneter Rahmenbedingungen für Handlungsalternativen, Handlungen durch die Si- tuation erleichtern & Schaffung von Möglichkeiten für bequemeres Verhalten1 • Vermittlung von Werten2 • Förderung moralischer Urteilsfähigkeit, Adressie- rung des Gefühls der moralischen Verpflichtung und der deontischen Wahl www.merz-zeitschrift.de 9
3. STUFE Aufbau Wertsystem, • Moralisches Urteil reflektieren: Verantwortlich- Reflektieren, Beurtei- Wert verinnerlichen, keits- und Verpflichtungsurteil len, selbst Kreieren, Argumentieren Wertordnung, • Feedback sichtbar machen, CO2-Einsparung, kleine Verinnerlichung Schritte, viele Erfolgserlebnisse, Fehler sind nicht schlimm, soziale Normen dahingehend beeinflussen • Reflexion: Vorbilder kennenlernen, Soll- und Ist-Normen wertschätzen • Verhalten bequemer machen3 • Leidenschaften nutzen • Minderheiteneinfluss nutzen4 • Achtsamkeit üben (wertfrei Status quo betrach- ten) & Bewusst reflektieren • Umsetzung von Intention fördern durch Zielset- zung und Implementationsabsichten (Konkretisie- rung von Verhalten) • Senken von Verhaltenskosten durch positive Ein- flussnahme auf soziale Normen (Erwartungen be- deutsamer Personen) • Erinnerungshilfen setzen (Prompts) • Soziale Anerkennung und Unterstützung in der Gruppe fördert positive Emotionen, ebenso wie Essen, Humor5 & Geschichten, die Lust und Mut auf Veränderung machen (Person sollte uns ähneln) • Positive Emotionen können auch zur Anwen- dung von Stereotype führen (dagegen hilft Rechenschaftspflicht6) • Wichtigkeit des Themas hervorheben, aussagekräf- tige Quellen nutzen • Negative Emotionen wohldosiert nutzen, um Ver- haltensänderungen zu erzielen7, ansonsten psychi- sche Abwehrreaktionen (Verleugnung, Relativie- rung usw. – auch: Reaktanz/ Trotzverhalten ist zu vermeiden) – positive Alternativen suchen • Kompetenzen entwickeln 10 www.merz-zeitschrift.de
4. STUFE Aufbau Wertsystem, • Dauerhaft erwünschtes Verhalten aufrechterhalten: Verstetigen, Denk- Wert verinnerlichen, Selbstbelohnung, Selbstregulation stärken (Stär- und Verhaltens- Wertordnung, kung Selbstkontrolle durch Pausen, kleine Schritte muster dauerhaft Verinnerlichung & soziale Anerkennung) adressieren • Temporäre8 starke Veränderung der Handlungs situation, um Routinen aufzubrechen • Bei vielen Aspekten ansetzen, um Verhalten zu verändern Tabelle 1: Pädagogische Interventionen // Quelle: Eigene Darstellung, Auszug Für das bereits erwähnte Projekt ‚Lifestyle@ einen Bezug zur Realität herzustellen (Effek- pro-Klima’ wurden für die pädagogischen Inter- tivität der eigenen Handlung aufzeigen). Bei ventionen in Spalte 3 jeweils konkrete Aufgaben- den Lernenden erfolgt hierbei eine Normakti- stellungen für Schüler*innen vorgeschlagen und vation (siehe Handlungsmodell). in Arbeitsmaterialien ausgearbeitet. • Aufgabenteil 3: Die Lernenden werden auf- Im Folgenden soll ein Auszug der Aufgabenstel- gefordert, sich einer selbst gewählten Chal- lungen für die Lernenden aus Modul 2 einen lenge zu stellen (Selbstverpflichtung) und ihre Einblick geben, auf welche Weise die abgeleite- Ergebnisse in einen Klassenscore einfließen ten pädagogischen Interventionen bei der Kon- zu lassen (individuelle und kollektive Selbst- zipierung von Lehr-Lerneinheiten umgesetzt wirksamkeitserfahrung ermöglichen). Hierbei wurden. Exemplarisch wurde das Arbeitsblatt können Verhaltensgewohnheiten durchbro- ‚Monsteralarm – COyou-Check‘ ausgewählt (sie- chen sowie durch emotionale Beteiligung das he Abbildung 3), welches pädagogische Instruk Gruppengefühl angesprochen werden, was tionen der zweiten Stufe veranschaulicht. die Kosten-Nutzen-Abwägung zugunsten der • Aufgabenteil 1 verweist auf ein weiteres selbstauferlegten Handlungsabsicht positiv Arbeitsblatt und wird im Folgenden nicht beeinflussen kann. berücksichtigt Erste Praxistests zeigen, dass die erstellten Bil- • Aufgabenteil 2: Die Lernenden machen den dungsmaterialien gut in den Unterricht zu inte COyou-Check (https://coyou-check.de/) und grieren sind und die angewandten Methoden den erhalten Tipps für eine nachhaltigere Nutzung Schüler*innen zusagen. Zum Abschluss des Mo- von IKT. Das Konzept der Monster irritiert dellprojekts werden die entwickelten und erprob- zunächst und führt auf humorvolle Art und ten Bildungsmaterialien auf der Projektwebsite Weise Verhaltenspotenziale vor Augen (An- ‚Lifestyle@pro-Klima’ vollumfänglich und frei regung Selbstaufmerksamkeit und kognitive verfügbar sein. Dissonanz). Die Angabe einer Rahmengröße in Form von Buchen erlaubt es den Lernenden, www.merz-zeitschrift.de 11
Abbildung 3: Auszug Lehr-Lerneinheit Modul 2 Lifestyle@pro-Klima // Quelle: Eigene Darstellung 12 www.merz-zeitschrift.de
Anmerkungen Christensen, Toke Haunstrup/ Mourik, Ruth/ Breukers, Sylvia/ 1 Verlässt in signifikanten Teilen den Rahmen des Mathijsen, Tomas/van den Heuve,Herjan (2014). Young Einflusses eines schulischen Umfelds; eher Fokus people, ICT and energy – status and trends in young people’s auf Kompetenzentwicklung für die Nutzung von use and understanding of ICT and energy consumption: D2.1 Handlungsalternativen. Technical Report on the Organisation and Outcomes of Focus 2 Auch wenn Nachhaltigkeit und damit die Groups and the Mapping Exercise. Technischer Bericht. Propagierung einer klimafreundlichen IKT-Nutzung Intelligent Energy – Europe. einen normativen Kern hat, sollte die Vermittlung Ferreboeuf, Hugues/ Efoui-Hess, Maxime/ Kahraman, Zeynep entsprechender Werte in der Schule sensibel gehandhabt (2019). Lean ICT – Towards Digital Sobriety. Paris: The Shift werden; Fokus auf der Förderung moralischer Projekt. Urteilsfähigkeit und der Bildung einer eigenen Wertordnung. Hamann, Karen/ Baumann,Anna/ Löschinger, Daniel (2016). 3 Einflussmöglichkeiten im schulischen Umfeld Psychologie im Umweltschutz: Handbuch zur Förderung vergleichsweise gering, kreative Impulse für die strukturelle nachhaltigen Handelns. München: oekom. und organisatorische Ausgestaltung des Schulalltags sind hier gefragt. JIM-Studie (2020). Jugend, Informationen, Medien. 4 Im Schulalltag nur dann umzusetzen, wenn Basisuntersuchungen zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Langfristeffekte auch erfahrbar werden können. Stuttgart: mpfs. 5 Verweist vornehmlich ins Private und spricht Faktoren Kohlberg, Lawrence/Candee, Daniel (1984). Die Beziehung an, die eher unterbewusst wahrgenommen werden zwischen moralischem Urteil und moralischem Handeln. In: (Manipulationsaspekt). Althof, Wolfgang (Hrsg.), Lawrence Kohlberg. Die Psychologie 6 Wahrnehmung positiver Emotionen bei Gleichgesinnten der Moralentwicklung. Frankfurt a. M: Suhrkamp, S. 373–493. (wir, die guten, die Wirtschaft und der Kommerz - alles schlecht) ist vor allem bei Aktivisten*innen zu verorten; Lampert, Claudia/ Thiel, Kira (2021). Mediennutzung und ggf. bei Kampagnenarbeit durch Schüler*innen zu Schule zur Zeit des ersten Lockdowns während der Covid-19- berücksichtigen und bewusst zu reflektieren. Pandemie 2020. Ergebnisse einer Online-Befragung von 10- 7 Erzeugung negativer Emotionen bei einer Zielgruppe bis 18-Jährigen in Deutschland. Unter Mitarbeit von Begüm mit dem Ziel, diese für Umweltschutz und Nachhaltigkeit Güngör. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut. zu gewinnen, ist eher ein Instrument für den Einsatz Lassahn, Rudolf (2000). Einführung in die Pädagogik. durch Aktivisten*innen; kann beispielsweise. bei Stuttgart: UTB. der Planung einer Kampagne durch Schüler*innen angesprochen werden. Matthies, Ellen (2005). Wie können PsychologInnen ihr 8 Im Schulalltag nur unter bestimmten Bedingungen Wissen besser an die PraktikerIn bringen? Vorschlag eines umzusetzen, ggf. im Rahmen einer Projektwoche, wo neuen integratives Einflussschemas umweltbewussten beispielsweise. die ganze Klasse die IKT Nutzung einstellt. Alltagshandelns. Umweltpsychologie, 9 (1), S. 62–81. Schwartz, Shalom H./ Howard, Judith A.(1981). A normative decision-making model of altruism. In: Rushton, J. Philippe/ Literaturverzeichnis Sorrentino, Richard M. (Hrsg.), Altruism and Helping Bliesner-Steckmann, Anna (2018). Handlungstheoretisch Behavior. Hillsdale: Erlbaum, pp. 189-211. fundierte Didaktik nachhaltiger Berufsbildung. Die Kluft zwischen Wissen und Handeln. Wiesbaden: Springer VS. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2011). Welt im Wandel: Bloom, Benjamin (1976). Taxonomie von Lernzielen im Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Berlin: kognitiven Bereich. Weinheim/ Basel: Beltz. WBGU. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) (2020). Umweltpolitische Digitalagenda. Berlin: BMU. www.merz-zeitschrift.de 13
Dr. Anna Bliesner-Steckmann hat Erziehungs- Dr. Franziska Stelzer hat Psychologie studiert wissenschaften studiert und an der Universi- und an der Bergischen Universität Wupper- tät Duisburg-Essen promoviert. Sie war von tal promoviert. Von 2011 – 2018 leitete sie die 2010 – 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stabsstelle ‚Qualitätssicherung transdisziplinärer Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie Wissenschaftsprozesse‘ im Wuppertal Institut GmbH, Abteilung Nachhaltiges Produzieren und für Klima, Umwelt, Energie GmbH. Seit 2019 ist Konsumieren, Forschungsbereich Innovations- sie Projektleiterin in der Abteilung Nachhaltiges labore. Seit 2021 ist sie Mitglied bei der Deut- Produzieren und Konsumieren, Forschungsbe- schen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft reich Innovationslabore, im Wuppertal Institut. (DGfE). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Bildung Ihre Arbeitsschwerpunkte sind transformative für nachhaltige Entwicklung, Verknüpfung von und transdisziplinäre Forschung in nachhaltig- Lehr-/ Lerntheorie und -praxis mit Handlungs- keitsorientierten Reallaboren, gesellschaftliche mustern in Produktion und Konsum, zielgrup- Wirkung von Forschung, transformative Wissen- penspezifische Didaktik und Methodik, Trends schaft und soziale Innovationen in Reallaboren/ der Bildungsforschung. Living Labs. 14 www.merz-zeitschrift.de
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