Vielfalt um das Zentrum - Schulbezirke Graz-Umgebung Nord & Süd - S. 15-20 - NNrr.. 113344
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Nr. 134 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com Vielfalt um das Zentrum Schulbezirke Graz-Umgebung Nord & Süd – S. 15–20
SCHULE NR. 134 2 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com DR. HORST LATTINGER Bilanz und Ausblick Schüler bestmöglich auf den klärung zur Schulentwick- definitive Zuteilung erst nach Übertritt vor. Daneben ist eine lung“ vorbereitet hat, befasst Vorliegen der endgültigen der Hauptaufgaben der Haupt- sich mit dem Transfer der bil- Schülerzahlen möglich ist, hat Wer einen Streifzug durch die schule nach wie vor die Vorbe- dungspolitischen Anliegen auf dies zu Panikreaktionen steirische Bildungslandschaft reitung auf den Einstieg in die die Ebene der steirischen geführt. macht, wird auf Schritt und Berufsausbildung über die PTS Schulen. Die zunehmende Tritt Beweise für die hohe und die Berufsschule. Die Autonomisierung erhöht den Im Bereich der Landeslehrer Qualität und die Lebendigkeit Hauptschule ist ihrer Bil- Bedarf an Standort übergrei- sind im Zusammenhang mit der steirischen Schulen vorfin- dungsaufgabe entsprechend fender Koordination. Aufgabe dem LDG-neu laufend Bera- den. Erfolge bei nationalen aber auch gewissermaßen die der Schulbehörde ist es, dafür tungen zwischen der Fachab- und internationalen Bewerben Unterstufe der berufsbilden- zu sorgen, dass die Bildungs- teilung 6b der Steiermärki- aller Art, eindrucksvolle Pro- den mittleren und höheren angebote der Einzelstandorte schen Landesregierung, dem jektpräsentationen und attrak- Schulen und der Oberstufenre- den Bedürfnissen der Regionen Landesschulrat, den Bezirks- tive Veranstaltungen zeugen algymnasien. Im ländlichen entsprechen und einander schulinspektorinnen und -in- von der Professionalität und Raum erfüllt die Hauptschule ergänzen. Schulen dürfen ein- spektoren und dem Zentral- vom Idealismus der steirischen diese Aufgabe nach wie vor ander nicht mit identischen ausschuss erforderlich. Im so Pädagogen. Der Lernkulturtag sehr erfolgreich, in den Bal- Schwerpunkten konkurrenzie- genannten Lenkungsausschuss, des laufenden Schuljahres lungszentren gilt es, der Bevöl- ren, andernfalls entsteht in dem die genannten Institu- stand unter dem Motto „@ kerung diese Rolle wieder anstatt wertvoller Synergien tionen vertreten sind, wird SCHOOL.STMK – IT IM bewusst zu machen, damit ein fataler Verdrängungswett- versucht, Unklarheiten und UNTERRICHT“ und bot eine nicht die AHS-Unterstufe zur bewerb. Interpretationsschwierigkeiten imposante Übersicht über die undifferenzierten Gesamtschu- zu beseitigen. Gleichzeitig Rolle der Informations- und Die Schülerzahlenentwicklung werden die Punkte, die einer le wird. gibt Anlass zu echter Sorge. Im Kommunikationstechnologien Änderung bedürfen, gesam- im Unterricht der steirischen Letztmalig können für das kommenden Schuljahr wird melt und im BMBWK depo- Schulen. Schülerinnen und Schuljahr 2002/03 Schulver- die Zahl der schulpflichtigen niert. Das LDG-neu befindet Schüler aller Schularten, von suchsanträge gemäß SCHOG § Kinder wieder um mehr als sich bekanntlich ja noch in der Volksschule bis zur HTL, 131 gestellt werden. Die Bilanz 1500 zurückgehen. Vor 30 Jah- einer Erprobungsphase. zeigten gemeinsam mit ihren der Schulversuche, die vom ren war die Schülerzahl fast Lehrerinnen und Lehrern der Zentrum für Schulentwicklung doppelt so hoch, die Zahl der Die Novellierung der so Öffentlichkeit, was sie gelernt unter der Leitung von MR Dr. Lehrer ungefähr gleich wie genannten „Entscheidungshil- haben bzw. wie der Unterricht Günter Grogger erstellt wurde, heute. Daraus wird einerseits fen für die Schulleiterbestel- der Zukunft aussehen wird. zeigt, dass manche Erwartun- ersichtlich, dass in den drei lung“ ist im Bereich der mitt- gen nicht erfüllt wurden und Jahrzehnten durch den ver- leren und höheren Schulen In der Bildungspolitik ist vom Kollegium einstimmig sowohl auf Bundes- als auch ein kausaler Zusammenhang mehrten Personaleinsatz eine zwischen Organisationsstruk- enorme Qualitätssteigerung beschlossen worden und auf Landesebene einiges in bereits in Kraft getreten. Bewegung. Die längst fällige tur sowie erhöhtem Ressour- erzielt werden konnte und dass cen-Input einerseits und Lern- andererseits der stete Schü- Damit sollen gewisse Reform der AHS-Oberstufe Schwächen des an sich erfolg- nimmt allmählich Gestalt an. leistungen bzw. Schülerbefind- lerrückgang zu ernsten Be- lichkeit andererseits nicht schäftigungsproblemen führen reichen Modells minimiert und Künftig wird es mehr Frei- gleichzeitig eine begleitende raum für standortspezifische beweisbar erscheint. Unbe- muss. Hinzu kommen die im stritten ist aber, dass der Gra- Finanzausgleich vereinbarten Evaluation durchgeführt wer- Schwerpunkte und individuel- den. Über den Pflichtschulbe- le Wahlmöglichkeiten des zer Schulverbund zur Exis- Verhältniszahlen im Pflicht- tenzsicherung von Hauptschu- schulbereich, die in der Steier- reich wird zur Zeit eine Allge- Schülers unter gleichzeitiger meine Weisung an die Bezirks- Beibehaltung der Schulformen len beigetragen hat und von mark auf Grund der zahlrei- ihm – wie auch von anderen chen unentbehrlichen Klein- schulräte vorbereitet, um auch (Gymnasium, Realgymnasium, ein speziell für diesen Bereich Wirtschaftskundliches Gymna- Schulversuchen – wertvolle schulen schwerer zu erreichen Impulse für das Regelschulwe- sind als in anderen Bundeslän- adaptiertes neues Modell ein- sium, Oberstufenrealgymna- zuführen. Hauptziele sind sium) geben. Gleichzeitig wer- sen ausgegangen sind. Die dern. Ministerin hat daher den Lei- dabei vermehrte Transparenz den dadurch viele Innovatio- Im Bereich der mittleren und und Vergleichbarkeit sowie die nen, die derzeit nur im ter der Sektion I beauftragt, höheren Schulen zeichnet sich gemeinsam mit der Amts- Schaffung von Pools für poten- Rahmen von Schulversuchen ein Werteinheitenengpass ab. zielle Führungskräfte. Die möglich sind, in die Entschei- führenden Präsidentin des Vom BMBWK wurde ein nach Stadtschulrates für Wien und Vorsitzenden der Bezirksschul- dungskompetenz der Schul- den so genannten Maßzahlen räte werden in einer Dienstbe- partner übertragen. Aber auch dem Amstführenden Präsiden- der einzelnen Schularten und ten des steirischen Landes- sprechung im Landesschulrat auf der Sekundarstufe I den Schülerzahlen berechnetes Gelegenheit haben, zu den bewegt sich einiges. Nach der schulrates Vorschläge zu erar- Kontingent zugewiesen. In beiten, wie es nach dem Aus- beabsichtigten Änderungen steirischen Enquete zum The- einem ersten Schritt wurde Stellung zu nehmen. ma „Wohin mit 10? Enquete laufen des § 131 in den beiden dieses Kontingent von den zum Thema Schülerströme in Bundesländern weitergehen Landesschulinspektorinnen Vieles ist in Bewegung, man- der Sekundarstufe I“ wurden soll. Dass in diesem Zusam- und -inspektoren auf die Schu- che leiden unter einer Zeiter- in Arbeitsgruppen Problemlö- menhang auch über die len aufgeteilt. Dabei zeigte scheinung, die Alvin Toffler sungsstrategien entwickelt, auf Zukunft der steirischen Real- sich, dass manche Schulen mit bereits vor 25 Jahren „accele- Bundesebene zählt dazu das so schule nachgedacht wird, ver- den ihnen zugeteilten Wertein- ration of change“ genannt hat. genannte „Prognoseverfah- steht sich von selbst, auch heiten nicht einmal den so Die Mehrzahl der Verantwort- ren“, auf Landesebene die wenn es sich dabei um keinen genannten Mindeststandardbe- lichen des steirischen Bil- Schaffung vertikaler Koopera- Schulversuch handelt. darf abdecken können. Obwohl dungswesens stellt sich aber tionsmodelle. Grazer Haupt- Das Steuerungsteam zur ausdrücklich darauf hingewie- glücklicherweise den Heraus- schulen kooperieren mit wei- „Schulentwicklungsprogramm sen wurde, dass es sich bei die- forderungen der Zeit ohne lar- terführenden Schulen und planung“ (SEPP), das u. a. die ser ersten Zuteilung um ein moyantes Jammern mit Zuver- bereiten ihre Schülerinnen und so genannte „Grundsatzer- Provisorium handelt und die sicht und Umsicht!
SCHULE NR. 134 JUNI 2002 3 EDITORIAL www.dieschule-stmk.com Aus dem Inhalt Ad Hoc S . 4 –8 Diesmal geht es im Gespräch um fünf oder sechs Tage Unter- richt an den AHS. – Wie die Hochschule für pädagogische s ist gut und richtig, dass der leben oder auch anderes, z. B. Berufe aussehen soll, beleuchten Experten von Bundes- und Diö- E Wechsel von der Sechs- auf die Fünft-Tage-Woche nicht still- das Familienleben, die Freizeitge- staltung, Bildung außerhalb der zesan-Pädak. – Bereits in der schweigend hingenommen wird Schule? Über ein differenziertes (wie er sich nach Meinung einiger Schulsystem mit verschieden Volksschule sollen die Kinder hohen Ansprüchen und Abschlüs- ihren Selbstwert kennen lernen. vollzieht), sondern dass öffentlich darüber nachgedacht wird. Auf sen und dementsprechenden unseren Aufruf zur Diskussion hat Berechtigungen wird auch unter es schon in der letzten Ausgabe dem Aspekt „Belastung“ und S . 9 –1 1 Eine interessante Vortragsreihe, einige Stellungnahmen gegeben, diesmal finden Sie ein diesbezügli- „Zeitaufwand“ noch kräftig nach- zudenken sein. Es gibt eben Men- ches Gespräch auf den Seiten 4 schen (Kinder sind auch solche), in der das Brücken- statt Bar- die vieles viel schneller bewerk- rierenbauen vorgezeigt wird, bis 5 und 7; einige Beiträge wer- den wohl noch folgen. stelligen als andere. Manche Stu- findet in Graz statt. – Die steiri- denten sollen schon nach sechs Vielleicht ist die Frage „5- oder 6- schen HAK/HAS sind wahre Tage-Woche?“ eine besonders Semestern fertig sein (ich meine Projektmeister. – Ein edukatives geeignete über Meinungsbildung mit dem Studium), manche erst Neuland: die Multimediale und Mehrheitsanliegen an Schulen nach 16 und mehr Semestern. Pädagogik. – Hilfe für einen nachzudenken. Deshalb möchte Zu den Entscheidungsmöglichkei- blinden Mitschüler. ich hier nicht primär auf „Was ist ten vor Ort fällt mir eher nur Simp- gescheiter? 5 oder 6 Tage?“ ein- les ein: Demokratie an der Schule gehen, so generell lässt sich das ist mühsam und zeitaufwändig, ohnehin nicht beantworten, ich Abstimmungsorgien sind eher S. 12–1 3 Spaß beiseite – im Wortsinn! möchte mich mit der Frage, wie Entwicklungen und Entscheidun- nicht zielführend, auch Scheindis- kussionen nicht. Es gibt Experten gen an einer Schule größtmögli- und Betroffene. Zwischen beiden Alexander Loretto hat sich das ist ein Austausch zu führen und Stück mit selbigem Titel als che Akzeptanz erfahren, auseinan- dersetzen. Es allen Recht machen nicht nur innerhalb einer Gruppe. österreichische Erstaufführung Der Kundenbegriff muss sauber kann kein Gesetz, keine Verord- im Schauspielhaus zu Graz nung, aber auch eine demokra- definiert sein: Sind’s die Schüler- angesehen. – Junge Mürzer tisch getroffene Entscheidung Innen, die Eltern oder die Gesell- Gymnasiasten als Solisten auf kann das nicht. Das gaukeln wir schaft, was immer man darunter der Konzertbühne. – Eine Son- uns manchmal selber vor oder versteht? Man muss nicht alles nenuhr als Musical-Stoff. andere tun dies, ob Basisdemo- selbst erprobt haben, es gibt auch kraten oder Vertreter der reprä- die Möglichkeit, Erfahrungen sentativen Demokratie. anderer zu nutzen, und man darf Zuerst sind die grundsätzlichen auch einen einmal beschrittenen S. 14 Lesen macht Spaß im ganzen Dinge zu klären und zu hinterfra- gen, dann erst die Einzelheiten. In Weg, der nicht zum Ziel führt, ver- lassen. Steirerland. Aber ganz beson- diesem Fall wäre zunächst die Vielleicht wäre es auch gut – ich dere Freude beim Schmökern Schulzeit allgemein anzuschauen. gebe zu, dass das zu sehr mein Brauchen wir nicht doch das 13. Problem ist -, wenn wir einander scheinen die Schülerinnen und mit weniger G’scheitheit und Prä- Schüler des Schulbezirkes Schuljahr an der AHS, das 14. an der BHS, das 10. Pflichtschuljahr? potenz begegnen würden. Zwei Graz-Umgebung Nord zu Beispiele aus jüngster Zeit: Ein Wie lange nehmen wir noch zur haben. Zumal die Lehrerinnen Kenntnis, dass unsere Kinder (ab Herr Dekan lässt in der Frage Uni- und Lehrer als beispielhafte einer gewissen Stufe) mit 40 Stun- Reform der Frau Minister über die Promotoren gelten. den Arbeit das Auslangen nicht Medien ausrichten, dass sie leider mehr finden können, wobei es keine Universität von innen kennt richtig ist, die SchülerInnen der und dass er das als einen großen Sekundarstufe II mit Lehrlingen Teil des Problems sieht. (Sehr vor- nehm!) IMPRESSUM gleichzusetzen, was die Arbeits- zeit anlangt. Wie lange werden wir die Behauptung aufrecht erhalten Ein Fußballtrainer, ein akademisch gebildeter – was kein Widerspruch Verleger und Herausgeber: Landesschulrat für Steiermark. – Redaktion: BSI Wilhelm Bern- in sich ist -, erklärt einem Fußball- hardt, Bezirksschulrat, 8700 Leoben; Werner Egger, Am Langedelwehr 26, 8010 Graz. – Satz können, dass es bei uns keine beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz. Ganztagsschule gibt? Es fehlt bei präsidenten vor laufender Kamera, Internet: http://www.dieschule-stmk.com · E-Mail: w_egger@kleinezeitung.at Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8010 Graz, Hofgasse 15, zurück- uns lediglich die Infrastruktur! dass der Ball nicht mit vollem senden! Andererseits: Kann Schule außer- Umfang, sondern mit vollem Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt des Landesschulrates für Steiermark werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen und Direkto- halb der gesellschaftlichen Ent- Durchmesser die Torlinie über- ren aller öffentlichen und mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Unterrichtsanstalten) von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“ wicklung stehen? Ich habe die 5- schritten haben muss, um „Tor“ und das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Ruhestandes, Tage-Woche, Sie wahrscheinlich geben zu können. Zusatz: Umfang an Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen und sonstige Interessenten auf Bestellung abgegeben. Der Bezugspreis beträgt derzeit € 50,–. Die Bestellung nimmt die Medienfabrik auch – und die SchülerInnen? Und = 2r.π. (Sehr gescheit!) Graz, Hofgasse 15, 8010 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen. auch diese Frage muss erlaubt Übrigens, der Präsident ist noch Adressenänderungen bitte an: Büro des LSR-Präsidenten, Tel. 0316/345-121 oder 221! sein: Zählt nur das schulische Ler- im Amt, der Trainer nicht mehr. nen in einem Kinder- und Jugend- Willi Bernhardt
SCHULE NR. 134 GESPRÄCH 4 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com Mehrheit war für Fünf- Fünf- oder Sechs-Tage-Woche an Tage-Woche den AHS, das ist die Frage. Ger- traud Glabischnig befragte dazu zwei Praktiker: einen Gymnasial- direktor und eine AHS-Schülerin. Dir. Mag. Helmut Szmej war nach dem Studium der Ger- gesellschaftlichen Leben, die sehr lange Anreisezeit haben, Ist die Einführung eines freien manistik und Geschichte 3 sie ja letztlich in ihrer Arbeit ist die Fünftagewoche die bes- Samstags für die AHS stun- Jahre Lehrer am BG/BRG mitgestaltet, erkennen und auf sere Lösung, denn am Samstag denplantechnisch und organi- Fürstenfeld, danach 27 Jahre sie reagieren. Die Familie, die länger in die Schule zu fahren satorisch (Frequentierung der am BG/BRG Lichtenfelsgasse Arbeitnehmer und Arbeitgeber als dann dort zu sein, kann Räumlichkeiten) durchführ- Graz. Nebenbei wirkte er 12 fordern konzentriertere nicht angestrebt werden. bar? Jahre als Lehrbeauftragter am Arbeits- und Erholphasen Andererseits brauchen bei- innerhalb der reduzierten spielsweise die Schüler des Mag. Helmut Szmej: Wenn Institut für Translationswis- man entsprechend mit Fach- senschaften. Seit 2000 ist er Wochenarbeitszeit. Diese Ent- Musikgymnasiums am Nach- wicklung ist in allen Industrie- mittag Zeit, um ihre Instru- sälen wie unsere Schule ausge- Leiter des BG/BRG Carneri. stattet ist, bereitet der Raum- staaten gleichermaßen zu mente regelmäßig zu üben und beobachten. In Volks-, Haupt- die Fünftagewoche könnte sich plan keine Probleme. Die schulen und BHS ist die 5- als Nachteil erweisen. Abfolge der Fächer im Stun- Tage-Woche längst umgesetzt denplan kann in der 5-Tage- und viele AHS sind auf der Woche sogar klarer struktu- Suche nach Modellen, die die riert werden, weil an allen fünf Gegner der Fünftagewoche Schultagen alle SchülerInnen erhöhte Lernbelastung der führen die hohe Stundenbelas- SchülerInnen bei freiem Sams- und LehrerInnen zur Verfü- tung von Montag bis Freitag gung stehen. Die drei bis vier tag gering halten. Ausschlag- ins Treffen. Wie ist die Mei- gebend für unsere Diskussion Samstagstunden müssen nung an Ihrer Schule? natürlich zumindest teilweise waren die Meinung und die Erfahrungen der Betroffenen Mag. Helmut Szmej: Wir haben am Nachtmittag verplant wer- selbst. Wir haben für das lau- Lernbelastung, Lernerfolg, den. fende Schuljahr auf Wunsch Stundenplan, Umstellungs- Antonia Wakonig: Die Ausar- der Schulpartner probeweise schwierigkeiten und Lebens- beitung des Stundenplans wird den freien Samstag für alle qualität bei den SchülerInnen für die Administration sicher- Antonia Wakonig ist Jahrgang der 7. und 8. Klassen, die beide Schulstufen eingeführt und der lich erschwert. Es ist jedoch 1984 und Schülerin der sie- Entscheidung für die Zukunft Formen kennen gelernt haben, durch eine gute Zeiteinteilung benten Klasse des BG Carneri. eine umfassende Evaluation abgefragt: Die überwiegende sicher möglich, dieses Problem Sie ist seit Herbst 2001 Mit- zugrunde gelegt. Die Beobach- Mehrheit hat keine Verände- zu bewältigen. glied des Schulgemeinschafts- tung der Testphase hat deut- rungen wahrgenommen, die ausschusses (SGA) ihrer lich gemacht, dass es in dieser Vorteile wurden insgesamt Schule und Schulsprecherin. Frage keine Lösung gibt, mit etwas größer als die Nachteile Die Hauptschule hat die der sich alle vollkommen iden- empfunden. Für die Beibehal- wöchentliche Stundenanzahl tifizieren können. Das Votum tung der 5-Tage-Woche haben für die Schüler reduziert, um für die 5-Tage-Woche war sich etwa 75 Prozent der 14- den Kindern den Nachmittag klar, aber wir nehmen die bis 18-Jährigen ausgesprochen, weitestgehend frei zu halten. Bedenken ernst und versuchen wobei der Prozentsatz im Real- Ist eine Kürzung des Stunden- durch begleitende Maßnahmen gymnasium höher als im Gym- kontingents an der AHS vor- Schwierigkeiten zu minimie- nasium liegt und kontinuier- gesehen? ren. lich ansteigt, je niedriger die Schulstufe ist. Die Eltern Mag. Helmut Szmej: Eine haben sich der Meinung der Kürzung des Stundenkontin- Antonia Wakonig: Als Mitglied SchülerInnen angeschlossen, gents ist derzeit nicht vorgese- An den Pflichtschulen ist die des SGA wurde mir die Ent- Fünftagewoche kein Thema die LehrerInnen haben im fast hen. Ob die geplante Ober- scheidung abgenommen, da ich gleichen Prozentsatz votiert, stufenreform eine Reduzie- mehr. Die AHS hat an der ja die Meinung der Schüler Unterstufe die Fünftagewoche wobei auch hier die Zahl der rung bringt, lässt sich im vertrete, die an unserer Schule Anhänger der 5-Tage-Woche Augenblick noch nicht mit größtenteils durchgeführt. großteils für die Fünftagewo- Jetzt wird eine Lösung für die im Steigen ist. Sicherheit sagen. Ohne Zweifel che waren. Ich persönlich bin ist der junge Mensch mit der Oberstufe diskutiert. Wie mir nicht sicher, welche Antonia Wakonig: Natürlich sehen Sie das Problem? neuen Regelung früher und Lösung ich vorziehen würde. steigt mit der Fünftagewoche stärker aufgefordert, sein indi- Beide Möglichkeiten haben die Stundenbelastung unter viduelles Zeitmanagement ein- Mag. Helmut Szmej: Die sowohl viele Vorteile wie auch der Woche und Hobbys oder zurichten. Schule muss konsequent ihre Nachteile. In jedem Fall bin Nachmittagsaktivitäten kön- persönlichkeitsbildende Ver- ich der Meinung, dass es sehr nen nur noch eingeschränkt Antonia Wakonig: Unmittelbar pflichtung gegenüber dem jun- sinnvoll ist, diese Entschei- ausgeführt werden. Dafür hat ist nach meinem Wissen keine gen Menschen verfolgen, sie dung durch die Schulautono- aber auch das zweitägige Stundenkürzung vorgesehen, muss aber genauso wie alle mie individuell treffen zu las- Wochenende einen unver- es wird aber an Plänen für eine anderen öffentlichen Einrich- sen. Zum Beispiel an Schulen gleichlich höheren Erholungs- gesamte Umstrukturierung der tungen die Veränderungen im mit vielen Schülern, die eine wert. Oberstufe gearbeitet.
SCHULE NR. 134 JUNI 2002 5 GESPRÄCH www.dieschule-stmk.com Haben Sie Rückmeldungen Samstagunterricht, beizube- Antonia Wakonig: Durch den Besteht die Absicht, eine ein- von den Eltern? Wie stehen die halten? Samstagunterricht sind die heitliche Lösung schon mit Eltern zur Fünftagewoche? Mag. Helmut Szmej: Die Schüler unter der Woche weni- Beginn des neuen Schuljahres Erfahrungen zeigen, dass sich ger gestresst, es bleibt mehr 2002/03 zu präsentieren? Mag. Helmut Szmej: Die Eltern Zeit für unverbindliche Übun- waren in dem Meinungsbil- die Lernbelastung insgesamt Mag. Helmut Szmej: Das kaum verändert hat, allerdings gen am Nachmittag und auch dungsprozess aktiv eingebun- alle schulischen Projekte fin- BG/BRG Carnerigasse hat (bis den, auch sie sorgen sich einer- scheint es zwischen Montag zu einem anderslautenden und Freitag schwieriger den leichter Platz. seits um die Erhaltung einer Beschluss) im Schulgemein- sinnvollen Kontinuität und geworden zu sein, zusätzliche schaftsausschuss für die Ausgewogenheit im Lernab- Bildungsangebote im Rahmen Zukunft für alle Schulstufen lauf, erkennen aber anderer- der Begabungsförderung zu Die Auswahl der autonomen die 5-Tage-Woche beschlossen. seits die Vorteile einer länge- frequentieren. Tage hat in der Vergangenheit Es wird unsere Aufgabe sein, ren schulfreien Phase am Unsere Schule und besonders bei dem gemischten Modus – die SchülerInnen im sinnvollen Wochenende und die damit auch der Club Carneri bieten Unterstufe Fünftagewoche – Nützen der Vorteile zu unter- verbundene individuelle im Fremdsprachenbereich, in Oberstufe Sechstagewoche – stützen und gleichzeitig Gestaltungsmöglichkeit. Die den technischen und kreativen sicher zu Diskussionen Schwachstellen zu erkennen Entscheidung der Jugendli- Fächern, in der Informatik und geführt. War das für die AHS und deren ungünstige Auswir- chen haben sie vollinhaltlich im Sport ein reiches Zusatz- mit ein Grund, dieses Thema kungen möglichst gering zu mitgetragen, wobei die Akzep- programm, das in der 6-Tage- aufzugreifen? halten. tanz bei den jüngeren Eltern Woche sicher leichter einzu- höher ist. bauen ist. Mag. Helmut Szmej: Diese Antonia Wakonig: An unserer Frage hat in der Diskussion Schule gab es dieses Jahr zum Antonia Wakonig: Wie unter Der junge Mensch ist gefor- eine durchaus untergeordnete dert, den Arbeitsablauf der ersten Mal für Unter- und den Schülern und Lehrern gibt Rolle gespielt. Wir haben in Oberstufe die Fünftagewoche. es auch bei den Eltern ver- Woche neu zu strukturieren. der Übergangsphase auf einen Von Elternseite hört man, dass Es war ein Probejahr, aber schiedene Standpunkte, was schulautonom freien Samstag heuer nach Ostern ist die end- sich aber mit Sicherheit sagen sich zum Unterhaltungs- und verzichtet, um diesbezüglich Ausgehabend Samstag immer gültige Entscheidung gefallen, lässt, ist jedoch, dass die meis- keine Ungerechtigkeit aufkom- die Fünftagewoche beizube- ten Eltern hinter der Meinung mehr auch der Freitag gesellt men zu lassen. und dass dadurch Arbeitszeit halten. Ausschlaggebend dafür ihrer Kinder stehen, die ja war eine Umfrage unter den auch die Konsequenzen tragen verloren geht. Sicher wird im Antonia Wakonig: Diese The- Gegensatz zu einem ausgegli- matik war mit ein Grund, Eltern, Schülern und Lehrern. müssen. chenen Kompetenzerwerb das obwohl ich persönlich von die- Welche Argumente gibt es, die blockweise Lernen auf eine sem Konflikt nie viel mitbe- Sechs-Tage-Woche, also den Prüfung hin verstärkt. kommen habe. Danke für das Gespräch. ANZEIGE
SCHULE NR. 134 VORSCHAU 6 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com Pädagogische Akademie – pädagogische Berufe wird eine Praxis teilhaben können. Die SIEGFRIED BARONES* Griumemäß dem gesetzlichen Auf- trag vom Bundesministe- für Bildung, Wissenschaft zeitgemäße und gesellschafts- orientierte Schulentwicklung Lehr- und Lernkultur an der Steirischen Hochschule für as Akademiestudiengesetz und Kultur wurde für den Bereich der staatlichen gesichert. Im Sinne der Bolo- gna-Deklaration 1999 führen pädagogische Berufe verpflich- tet sich dem forschenden und D(AStG99) aus dem Jahr 1999 sorgt für Bewegung Lehrerbildung ein gemeinsa- die Studiengänge der Steiri- forschungsorientierten Lehren und teilweise auch für Aufre- mes Konzept für die hochschu- schen Hochschule für pädago- und Lernen und erstreckt sich gung in der österreichischen lische Lehrerbildung in der gische Berufe zu den akademi- über ein Professionalisierungs- LehrerInnenbildung, formu- Steiermark erarbeitet. schen Graden BA (Bakkalau- kontinuum. Die vernetzten liert es doch unmissverständ- Die Entwicklung der Steiri- reat) und MA (Master)/Mag. Strukturen der Steirischen lich, dass die Pädagogischen schen Hochschule für pädago- (Magister). Dadurch wird den Hochschule für pädagogische Akademien und auch andere gische Berufe wird von den Absolventinnen und Absolven- Berufe gewährleisten mit Hilfe Institutionen (RPA, RPI, PI, drei Institutionen ten die europaweite Anerken- der Informationstechnologien BPA) der LehrerInnenbildung ein Ablaufdatum tragen und nung ihrer Aus- und Fortbil- hörerfreundliche und zeit- innerhalb von acht Jahren – ● Berufspädagogische Akade- dung ermöglicht. Die Steiri- gemäße Studienbedingungen. mie des Bundes in Graz also bis 2007 – in Hochschulen sche Hochschule für für pädagogische Berufe trans- pädagogische Berufe bindet Organisationsstruktur der formiert werden ● Pädagogische Akademie des die anerkannten Religionsge- Steirischen Hochschule für Insgesamt 51 Institutionen der Bundes in der Steiermark meinschaften in Aus- und Pädagogische Berufe: LehrerInnnen-Aus-, Fort- und Fortbildung mit ein und för- Drei Gremien werden einge- Weiterbildung (PA, RPA, BPA ● Pädagogisches Institut des dert interkulturelles Lernen. richtet: RPI) sind in den Prozess der Bundes in Steiermark Durch die Zusammenführung Hochschulwerdung einbezo- von Aus- und Fortbildung an ■ Pädagogischer Hochschul- gen. Zusammen mit der vom getragen. der Steirischen Hochschule für beirat (mit Vertretern des LSR) Bildungsministerium einge- pädagogische Berufe soll richteten Planungs- und Eva- Durch die Einbindung des gewährleistet werden, dass alle ■ Hochschulbeirat luierungskommission (PEK) Landesschulrates für Steier- pädagogischen Berufe an den wurden in den letzten beiden mark in die pädagogischen neuesten Erkenntnissen der ■ Rektorat und Vizerektorat Jahren Konzepte und Modelle Entscheidungsgremien der Wissenschaften und deren Es werden vier Departments erarbeitet, in denen sich recht Steirischen Hochschule für Umsetzung in der gelebten eingerichtet; die Departments deutliche Konturen für die für Hochschule der Zukunft abzeichnen: ■ allgemeinbildende Schulen Die Hochschulen für pädago- ■ berufsbildende Schulen gische Berufe ■ andere pädagogische Berufe ● sollen Hochschulen sui gene- ris sein, d. h. sich weder in die ■ Religionspädagogik Universitäten intergrieren untergliedern sich jeweils in noch zu Fachhochschulen wer- die Bereiche Ausbildung und den, auch wenn Elemente aus Fortbildung. beiden Institutionen übernom- Jedes dieser acht Departments men werden können; bildet eine Studienkommission mit Vertretern der betroffenen ● sind im tertiären Bereich Landesschulräte. angesiedelt und sollen entspre- Folgende Bereiche sollen koor- chend den Vereinbarungen im diniert werden: europäischen Hochschulraum Informationsmanagement (IT) (Bologna-Deklaration) Gra- Forschung (Grundlagen- und duierungen vergeben können. angewandte Forschung) Für die Berufsqualifikation ist ein sechsemestriges Studium Evaluation und Entwicklung vorgesehen, das mit einem Nationale und internationale Bakkalaureat abschließt. Auf- Bildungskooperationen bauende Studien (zwei bis bis Öffentlichkeitsarbeit Semester) sollen erweiterte Studienbibliothek Qualifikationen (z. B. im Bil- Verwaltung dungsmanagement, in speziel- Dr. Norbert Kraker, für die BPA des len Aufgabenfeldern) vermit- Bundes in Graz, info@bpa-graz.at teln und zum „Master“ bzw. Dr. Herbert Harb, für die PA des Magister führen; Bundes in der Steiermark office@pa.asn-graz.ac.at Mag. Renate Gmoser, für das PI des ● bieten Studien zum Erwerb Bundes in Steiermark der Lehrämter für Pflicht- renate.gmoser@pi-stmk.ac.at schullehrerInnen und darüber
SCHULE NR. 134 JUNI 2002 7 VORSCHAU www.dieschule-stmk.com Zum Thema Quo vadis …? hinaus auch für andere konferenz unter dem Vorsitz Eine zentrale Aufgabe dieser Fünf- oder Sechs-Tage- pädagogische Berufe (Jugend- arbeiterInnen, Sozialpädagog- von Präsident Dr. Horst Lat- tinger und dem Leiter des Gruppe ist es, die Kooperation und Integration der kirchli- Woche Innen) an; kirchlichen Amtes für Schule chen Einrichtungen voranzu- und Bildung Prälat Dr. Willi- treiben. Ich bin 16 Jahre alt und ● intergrieren im Sinne des bald Rodler findet ein reger Schülerin der HTBLA Austausch an Erfahrungen und In der Steiermark sind in die- Weiz. Ich habe eine 40- Konzepts des lebenslangen ser Hinsicht schon beachtliche Lernens (Professionalisie- Konzepten unter den Institu- Stunden-Woche auf sechs tionen in staatlicher und Signale gesetzt worden: Tage aufgeteilt, bin aber rungskontinuum) die Aufgaben der Aus-, Fort-, und Weiterbil- kirchlicher Trägerschaft statt. Am 16. August 2001 fasste trotzdem für die Fünf- dung für LehrerInnen und Diözesanbischof Dr. Egon Tage-Woche, weil: andere pädagogische Berufe Die Perspektiven für die Kapellari die Pädagogische Ich bin Fahrschülerin und und schaffen die dazu nötigen Akademien und Institutionen Akademie, die Religions- brauche so jeden Tag etwa inhaltlichen (z.B. Abstimmung in kirchlicher Trägerschaft pädagogische Akademie, das zwei Stunden für die Fahrt. der Studienpläne, modularti- Wie reagiert nun die (kath.) Religionspädagogische Institut Durch einen freien Samstag ger Aufbau der Studien) und Kirche auf diese heraus- und das Kolleg für Sozial- würde ich die Fahrzeit organisatorischen Vorausset- fordernde Entwicklung hin pädagogik in Graz-Eggenberg gewinnen. Manche meiner zungen; zur Hochschule? Direkter in einem gemeinsamen Institut Schulkollegen fahren sogar gefragt: zusammen und errichtete es drei Stunden jeden Tag. Ist ● sollen die bewährte Praxiso- unter dem Namen „Pädagogi- es dann samstags sinnvoll Will und kann die Kirche ihre drei Stunden zu fahren, um rientierung beibehalten und starke Präsenz im Bereich der sches Zentrum der Diözese weiterentwickeln (Übungs- Graz-Seckau“. vier Stunden Unterricht zu LehrerInnenbildung (40 Pro- haben? schulen als Modell- und For- zent aller Studierenden!) unter Damit wurde die ohnedies schungsschulen, PraktikerIn- den neuen Bedingungen auf- Durch die Sechs-Tage- schon lange praktizierte Woche habe ich im Grunde nen als Lehrende); recht erhalten? Kooperation dieser Institutio- keine Erholung, da ich In den vielen dazu geführten nen in vielen Belangen offiziell sonntags entweder lernen ● sollen sich zu Zentren für Gesprächen wurde die große bestätigt und ein Impuls für berufsrelevante Forschung oder für Konstruktions- Bedeutung des kirchlichen ein noch intensiveres Zusam- übungen ein Programm entwickeln. Diesem Anliegen Engagements klar herausge- menwirken in Gang gesetzt, ist durch eine deutliche Auf- machen muss. strichen: der schon sichtbare Früchte stockung der dafür notwendi- Die Kirche kann eine beein- hervorbrachte, u. a.. die Ich snowboarde sehr gerne gen personalen und sachlichen druckende jahrhundertelange Errichtung eines interdiszi- und da ich nicht direkt in Ressourcen gerecht zu werden; Tradition und eine beachtliche plinären Institutes für For- einem Schigebiet wohne, Qualität (die sich auch am schung und Entwicklung (IFE). würde ich öfters gerne ein ● forcieren die Internationali- starken Zulauf ausdrückt) in Wochenende irgendwo hin- sierung der Studien, verpflich- ihrer Lehrer- und ErzieherIn- Die Kooperationsbemühungen fahren, was im Moment ten sich zur Kooperation mit nenbildung vorweisen und lei- werden derzeit sogar noch offiziell ja nicht geht. anderen Bildungsträgern stet damit einen wertvollen über die Grenzen der Diözese Ich würde mir zumindest (Unis, Fachhochschulen etc.) Beitrag am Bildungswesen hinaus nach Kärnten ausge- einen weniger anstrengen- und treffen Maßnahmen zur unseres Landes. dehnt und es gibt bereits aus- den Samstag wünschen. Im ständigen Evaluierung und sichtsreiche Gespräche über Moment habe ich nur wich- Für die Kirche ist dieses Enga- eine kirchliche „Hochschule Verbesserung ihrer Leistungen; gement eine Chance in ihren tige Prüfungsfächer, für die Süd“, in die auch die RPA und man immer vorbereitet sein Einrichtungen „einen Lebens- das RPI der Diözese Klagen- ● bedürfen zur Sicherung die- raum zu schaffen, in dem der muss. Außerdem habe ich furt-Gurk integriert sein könn- zwei von drei Mathema- ser qualitativen Merkmale Geist der Freiheit und der Lie- ten. auch in quantitativer Hinsicht be des Evangeliums lebendig tikstunden am Samstag, ein einer bestimmten Größe. ist“ (aus der Erklärung des II. Die „Hausübungen“ und Vor- öfteres Fehlen ist also nicht Der letzte Punkt macht deut- Vatikanums über die christli- bereitungen der steirischen angebracht. lich, dass es mit Sicherheit zu che Erziehung; Art. 8) und sie kirchlichen Akademien und Es ist oft frustrierend, einer deutlichen Reduktion der kann damit eine Erfahrung Einrichtungen sind also weit wenn man am Freitag- zur Zeit 51 Institutionen der und eine Wertorientierung an gediehen. nachmittag im Radio hört LehrerInnenbildung in Öster- jene weitergeben, die als Leh- „Endlich Wochenende!“, Aus der Sicht der kirchlichen aber man selbst gerade für reich kommen wird und die rer- und ErzieherInnen selbst Institutionen wird es also in PEK fordert in diesem Zusam- zu Kultur- und Wertevermitt- einen Test am nächsten Tag Zukunft zwei Hochschulen für lernt. menhang die Einrichtungen lerInnen für die Kinder und pädagogische Berufe mit teils auf, von sich aus Organisa- Jugendlichen werden. konkurrierenden und teilweise Gegner der Fünf-Tage- tionsstrukturen zu entwerfen, Die österreichische Bischofs- unterschiedlichen Angeboten Woche behaupten, es wäre in denen eine Zusammen- konferenz hat in diesem Sinn in der Steiermark geben, die zu anstrengend, aber ich führung von bisher eigenstän- einen Beschluss zum Verbleib dann als autonome Institutio- denke, mit einer guten Zeit- digen Einheiten geschieht. in der Lehrer- und ErzieherIn- nen in vielfältiger Weise einteilung dürfte es schon nenbildung gefasst und eine kooperieren können. funktionieren. In der Steiermark wurden eigene Kommission (Vorsitz: Ich hoffe noch immer, dass diesbezüglich schon beachtli- Prälat Dr. Rodler) zur Vorbe- *Siegfried Barones ist Abteilungsleiter auch meine Schule auf die für die Studiengänge an der che Anstrengungen unternom- reitung der entsprechenden Pädagogischen Akademie der Diözese Fünf-Tage-Woche um- men: In einer Landesleitungs- Maßnahmen eingesetzt. in Graz-Eggenberg steigt. Martina Brugger
SCHULE NR. 134 PERSÖNLICHKEIT 8 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com Den Selbstwert kennen lernen Wenn die SchülerInnen der 4c fliktpartnerInnen mit der der Schulschwestern Eggen- Lösung gut leben können, berg nun bald ihre Volksschul- anzustreben ist manchmal sehr zeit beenden, dann blicken sie zeit- und kräfteraubend und nicht nur auf vier Jahre kann auch mitunter nicht ohne zurück, in denen sie mit den fremde Hilfe bewerkstelligt gängigen Kulturtechniken ver- werden. Dazu gab es seit der 2. traut (gemacht) wurden, son- Klasse so genannte Konflikt- dern auch auf vier Jahre Per- wächterInnen, den Mediator- sönlichkeitsbildung: Als Pre- Innen in weiter führenden miere in der Steiermark Schulen vergleichbar. Sie hal- widmeten die Kinder vier Jah- fen, in verfahrenen Konflikt- re lang eine Wochenstunde den situationen zu vermitteln und Themen Selbstwert, Kommu- legten dabei zum Teil eine nikation und Konfliktbewälti- ungeheure Professionalität an gung. Sie lernten ihre Stärken den Tag. So sagte die acht- und Fähigkeiten kennen und jährige Anna in ihrer Funktion auch, wie sie diese weiter aus- als Konfliktwächterin zu den bauen können: „Stärken stär- beteiligten „Parteien“: „Jetzt ken“ lautet das Motto des Pro- hören wir uns an, was du zu jektes „Vom Ich zum Du“, das sagen hast, und dann, wie der die Kinder mit Begeisterung andere die Situation sieht. Und mittrugen. In den Bereichen dann schauen wir, wie ihr wie- Kommunikation und Konflikt- der zusammenkommt.“ bewältigung erfuhren sie, wel- che Mechanismen unser wie sie sie sehen, und es war Schulz von Thun begeisterte Auch wenn es uns nicht immer menschliches Miteinander für die SchülerInnen eine die Kinder durch seine seltsa- gelang, Konflikte konstruktiv, bestimmen und wie man Kon- spannende Erfahrung zu erle- me Optik; sie nahmen dadurch ohne Zuhilfenahme von Hän- flikte konstruktiv lösen kann, ben, dass jedes Kind eine indi- aber auch wahr, wie schwierig den und Füßen zu bewältigen, so dass es keine Sieger und viduelle Wahrnehmung hat. eine gelingende Kommunika- hatten doch die Kinder subjek- Besiegte gibt. Danach lernten sie Kommuni- tion ist uns wie leicht Missver- tiv das Empfinden, ihre Kon- Im Wintersemester wurde in kationsmechanismen kennen ständnisse entstehen können. fliktlösestrategien stark ver- jedem Schuljahr das Thema und den Einfluss unseres Ein wesentlicher Bestandteil bessert zu haben. Wenn sie Selbstwert in den Mittelpunkt Unbewussten auf unsere Kom- von Lebensbewältigung stellt jetzt in ihre weiter führende gestellt. Ein gesundes, stabiles munikation. In Spielen und das Lösen von Konflikten dar. Schule gehen, sehen sie sich als Selbstwertgefühl zu ent- Übungen erarbeiteten wir Konflikte begleiten uns in MultiplikatorInnen des Projek- wickeln, ist ein Gebot der grundlegende Eckpfeiler eines unserem Leben, sie entstehen tes „Vom Ich zum Du“, die Stunde für die SchülerInnen in guten, wertschätzenden Mit- u. a. durch unsere unterschied- versuchen wollen, die Grund- unserer heutigen Zeit. Starke einanders wie das Senden von lichen individuellen Bedürf- gedanken in ihre neuen Klas- Kinder wissen nicht nur um Ich-Botschaften und das aktive nisse. Eine konstruktive Kon- sen hinein zu tragen. ihre persönlichen Ressourcen, Zuhören. Der „vierohrige fliktlösung im Sinne von Dr.Eva-Maria Chibici-Revneanu, sie haben auch eine eigene Empfänger“ von Friedemann „Win-Win“, bei der beide Kon- Klassenlehrerin der 4c Meinung und vertreten diese nach außen. Starke Kinder, und das ist ein wesentlicher Faktor aus der Sicht der Prävention, sind weniger gefährdet, den Bedrohungen unserer heutigen Welt zum Opfer zu fallen: die wissen- Lebendiger Zeitgeschichte- schaftliche Forschung Unterricht in der HLW Fohns- bestätigt immer wieder, dass dorf: „Konzentrationslager selbstbewusste Kinder den Bretstein“ hieß das Projekt, in Problemen Alkohol und Sucht- dem NS-Zeit und Zweiter gift besser Paroli bieten kön- Weltkrieg von den Schülerin- nen, sie können auch Nein nen der 4. B mit Interviews sagen im Missbrauchsfall. Sie von Zeitzeugen und Besichti- brauchen auch keine „Mutpro- gung des Lagers Bretstein die- ben“, um ihren persönlichen se dunkle Zeit deutscher und Wert zu dokumentieren. österreichischer Vergangen- Zu Beginn der Auseinanderset- heit aufgearbeitet wurde. zung mit der menschlichen Resümee: Möge das Projekt Kommunikation widmeten wir mahnen, dass nicht Hass, son- der unterschiedlichen mensch- dern Liebe, nicht Unrecht, lichen Wahrnehmung einige sondern Gerechtigkeit die Zeit. Gerade Kinder gehen ja Fundamente unserer Gesell- davon aus, dass die Welt so ist, schaft sind.
SCHULE NR. 134 JUNI 2002 9 SCHWELLENLOS www.dieschule-stmk.com Brücken statt Barrieren bauen ders in Graz) die Schule besu- Im Mai 2002 startete am Institut für Theoretische chen. und Angewandte Trans- ● Der erste Vortrag, „For- lationswissenschaft in schungsprojekt zum Elend der Graz eine Vortragsreihe Welt in Graz“, von der Grazer Universitätsprofessorin Dr. zum Thema „Sprach- Elisabeth Katschnig-Fasch und Kulturmittlung im fand am 27. Mai statt. sozialen, medizinischen ● Am 21. Juni beschäftigt sich und therapeutischen Sebnem Bahadir aus Istanbul Bereich“. mit „Multiple Identitäten – Wer oder was ist eine Türkin? Möglichkeiten und Grenzen ALEXANDER LORETTO des Kulturmittelns“. Initiiert wurde sie vom Verein Die Vorträge beginnen um OMEGA. An der Planung 19.30 Uhr und dauern etwa waren neben dem Uni-Institut eine Stunde. Im Anschluss gibt Ins Reich der Fantasie begaben sich die 1. bis 4. Klassen und dem Verein Omega die es die Möglichkeit, an einer der VS Turnau, um in einem sechswöchigen Projekt klas- Vereine ISOP, Zebra und Diskussion teilzunehmen bzw. sen- und fächerübergreifend der SchülerInnen-Kreativität Danaida sowie das Afro-Asia- Fragen zu stellen. freien Lauf zu lassen. Die Schreibwerkstatt etwa brachte tische Institut beteiligt. Informationen unter: 69 fantastische Geschichten hervor, das Musical „Die Das Ziel der Vorträge ist eine http://www- Hexe Backa Racka“ und Harry Potter waren weitere Sensibilisierung der Personen, gewi.kfunigraz.ac.at/uedo/eve Begleiter des Projekts. die im Rahmen ihrer berufli- nts/vortragsreihe/ chen Tätigkeit mit Menschen aus dem Ausland zu tun haben, für die Komplexität von gedol- Ein Lehrertag der besonderen Art metschten Gesprächen (Dol- metscherInnen, MitarbeiterIn- nen von Organisationen, BehördenvertreterInnen). Auch soll die Vortragsreihe ein Nicht nur der Termin war ein Handlungsalternativen nieder- seine Überzeugung, wegen des erster Schritt in Richtung eines besonderer, der schulfreie schlagen. Werte sind Einstel- Absolutismuses materialer Ausbildungskurses für Kom- Josefitag, sondern auch der lungen, Maßstäbe, Sehnsüchte, Normen, die Primärtugenden: munaldolmetscherInnen sein Referent. Prof Helmut F. Kar- die das Handeln lenken und Zivilcourage, kreativen Unge- (KommunaldolmetscherInnen ner, Witschaftsexperte und Entscheidungen über Hand- horsam und Konfliktfähigkeit. sind DolmetscherInnen, die Unternehmensberater, sprach lungsweisen ermöglichen. Konfliktfähigkeit definiert er den MitarbeiterInnen in So- vor der versammelten Lehrer- Kultur ist die Art, in der eine als die Fähigkeit, notwendige zial-, Kommunal- und Ge- schaft der AHS und der Volks- Gruppe von Menschen Proble- von überflüssigen und lösbare sundheitseinrichtungen zur schule des Sacre-Coeur Graz me löst und Gegensätze/ von unlösbaren Konflikten zu Seite stehen). Deren Aufgabe sowie zahlreichen Mitarbeiter- Widersprüche behandelt. Die unterscheiden, überflüssige ist es, für eine faire und kom- Innen des Kindergartens und Probleme - das Verhältnis zu Konflikte zu meiden, notwen- petente Verständigung zwi- Mitgliedern der Ordensge- Zeit, Natur und Mitmenschen – dige Konflikte mit einem Mini- schen VertreterInnen oben meinschaft über Werte, „die sind dieselben. Ihre Lösungen mum an psychischem, sozialem genannter Institutionen und zum Kern der Kundenbezie- sind es nicht. Die Lösungen zu und zeitlichem Aufwand zu nicht deutschsprachigen Pati- hung werden“: Kunden kaufen den drei universellen Proble- lösen und mit unlösbaren leben entInnen bzw. KlientInnen zu keine Produkte mehr, denn men der Menschheit unter- zu lernen. sorgen. Auf Grund ihres kultu- diese sind austauschbar scheiden eine Kultur von der Wichtige Botschaften, die zei- rellen Hintergrundwissens ver- geworden; Kunden kaufen kei- anderen. gen, wie nahe Wirtschaft und mitteln sie nicht nur in sprach- ne Dienstleistungen mehr; Auch den Tugenden kommt, so Schule beinander liegen (kön- licher sondern auch in kultu- Kunden kaufen Wertebezie- Prof. Karner, eine große nen) und die ermuntern, sich reller Hinsicht. hungen und Wissen. Werte,so Bedeutung zu. Tugenden sieht über die Tagung hinaus noch Die Auseinandersetzung mit seine Botschaft, sind in das er als Hilfen: Klugheit, Stark- intensiver die Fragen zu stel- dieser Problematik ist wohl Zentrum des Wirtschaftslebens mut, Gerechtigkeit, Mäßigkeit len: Welche sind die bestehen- auch für LehrerInnen von gerückt: Werte, so seine Defi- sowie Barmherzigkeit und den Werte in unserer Gruppe? großer Bedeutung, bedenkt nitionen, sind bewusste oder Demut („Mut zum Dienen“). Welche Werte sind unsere man, wie viele Kinder mit unbewusste Vorstellungen des Die Sekundärtugenden wie gemeinsame Werte? Nach wel- nicht deutscher Muttersprache Gewünschten, die sich als Prä- z.B.: Gehorsam, Pünktlichkeit, chen Werten haben wir noch in steirischen Bezirken (beson- ferenz bei der Wahl zwischen Verlässlichkeit brauchen, so Sehnsucht?
SCHULE NR. 134 LEHRREICH 10 JUNI 2002 www.dieschule-stmk.com Sieger sind die SchülerInnen Steirische HAK/HAS Wissen und je besser dies wieder im Blickpunkt. gelingt, desto erfolgreicher werden die Absolventinnen Projektarbeiten und Pro- und Absolventen die Zukunft jektmanagement – ein der Wirtschaft mitgestalten. Markenzeichen der Han- Der Wettbewerb ist somit ein delsakademien und Han- großartiges Medium, um diese delsschulen. Ziele nach außen zu transpor- tieren. Durch die Unterstüt- zung zahlreicher Sponsoren Bereits zum 4. Mal veranstalte- war es möglich, die Sieger- te der Landesschulrat für teams mit entsprechenden Steiermark am 2. Mai 2002 den Geld- und Sachpreisen zu steiermarkweiten Projektwett- belohnen. Von den Siegerteams bewerb für Handelsakademien wurden großartige Leistungen und Handelsschulen. Maturan- geboten. In der Kategorie Han- tinnen und Maturanten der delsakademie konnte folgendes Handelsakademien bzw. Ab- Ergebnis erzielt werden: solventinnen und Absolventen und Handelsschulen optimal jektwettbewerb zu Qualitäts- der Handelsschulen aus der auf den Berufs- bzw. Studium- bewusstsein und zur Tatsache, ganzen Steiermark stellten 1. help! – auf Kennzahlen- start vorzubereiten. dass alle voneinander lernen Analysen und Werbeplanung sich der Herausforderung und können. Das Lernziel ist Kön- nahmen an diesem Bewerb teil. Die kaufmännischen Schulen spezialisierte, fiktive Unter- bekennen sich mit diesem Pro- nen und nicht ausschließlich nehmensberatung – BHAK Nach einer Vorausscheidung, Deutschlandsberg an der die besten Projektarbei- ten der steirischen Handelsa- 2. The new Web-Generation: Multimediapädagogik kademien und Handelsschulen www.bhak-voitsberg.ac.at – bewertet wurden, präsentier- BHAK Voitsberg ten sechs Siegerteams vor einer 3. Eventcontrolling: hoch karätigen Jury unter dem www.HAK.ade – BHAK Vorsitz von LSR-Präsident HR Vor beinahe zwei Jahren wur- auch einen differenzierten Judenburg Dr. Horst Lattinger im vollbe- de in Kooperation von Wifi Zugang zu unterschiedlicher setzten Steiermarksaal im und Religionspädagogischem Lern- und Spiele-Software zu Im Bereich Handelsschule WIFI/Graz ihre Arbeiten. Institut der berufsbegleitende, vermitteln. belegten die folgenden Schu- viersemestrige Lehrgang „Mul- len die drei besten Plätze: timediale Pädagogik“ ins Den zweiten praktischen Teil Was steckt nun hinter diesem bildete die eigentliche 1. Sportagentur Gesäuse – Bewerb? Leben gerufen. Zielgruppe die- Abenteuer mit Stil: BHAS Lie- ses Kurses, der nun zwei- Abschlussarbeit, wobei für die Mit den Veränderungsprozes- Musikhauptschule Ferdinan- zen semestrig angeboten wird, sind 2. Inventarisierung der Bun- sen in der Wirtschaft müssen Pädagogen in unterschiedlich- deum in Graz eine Homepage sich die kaufmännischen Schu- erstellt wurde. Diese Arbeit deshandelsakademie und Bun- sten Wirkungsbereichen, von deshandelsschule Judenburg – len immer neu orientieren: dem/der KindergärtnerIn bis kam auf Initiative eines Kurs- Heute stehen die Projektarbeit, teilnehmers, der an besagter BHAS Judenburg zum/zur LehrerIn an Höheren 3. Bäckerei Wetzelberger – praxisorientierter Unterricht Schulen. Hauptschule unterrichtet, in der Übungsfirma, Informa- zustande und das Ergebnis und ihr Weg zum Erfolg – tionstechnologien und der Die Ausbildung vermittelt kann unter www.mhsferdinan- BHAS Vorau Erwerb von Fremdsprachen im Methodik und Didaktik multi- deum.at besichtigt werden. Zentrum des pädagogischen medialer Technologien sowie Auch die zahlreichen Ehrengä- Handelns. Im Projektunter- die pädagogische Praxis multi- Um auch die Fachdidaktik ste waren von den Leistungen richt werden Schlüsselqualifi- medialer Lernformen, Wis- nicht zu kurz kommen zu las- der ProjektantInnen begeistert. kationen vermittelt, die es den sensmanagment in Multime- sen und erste Einblicke in „Diese Präsentationen zeigen Schülerinnen und Schülern diawelten, Telekommunikation modernes Projektmanagement wieder einmal, wie gut die ermöglichen, am zukünftigen und Telelernen im Unterricht. zu erlangen, wurde die Gruppe Handelsakademien und Han- Arbeitsmarkt bestens zu beste- Zusätzlich besteht auch die während des zweiten delsschulen ihre Absolventen hen. Sie lernen Leistungen Möglichkeit, die einzelnen Abschnittes von dem Unter- nicht nur auf den Berufsein- durch gemeinsame Verantwor- Module des PC-Users (Grund- nehmensberater Mag. Franz stieg, sondern auch auf das tungsübernahme zu erbringen, lagen der Informationstechno- Pojer betreut. In diesem ,Projekt Leben’ vorbereiten“, unterschiedliche Fähigkeiten logie, Windows, Word, Power- Zusammenhang fanden monat- kommentierte auch ein begei- effizient zu nutzen, in einem point, Excel, Access, Internet lich Sitzungen, so genannte sterter Hausherr, Mag. Peter Team zielorientiert zu arbeiten und Outlook) abzulegen. „Meilensteine“, statt, wobei Hochegger, Wifi-Institutsleiter und dabei Kundenzufrieden- Im ersten, praktischen Teil jedes Team , um Kontinuität Graz, die Veranstaltung. heit als Erfolgsindikator anzu- wurde versucht, gruppenweise zu wahren und einen erfolgrei- sehen. Kinder unterschiedlicher chen Fortgang der Arbeit zu Prof. Mag. Andrea Graf, Vielfältige Kooperationen mit Altersstufen (6 bis 10 Jahre, 10 sichern, über Fortschritte der BHAK/BHAS Liezen Wirtschaftsbetrieben unter- bis 14 Jahre) in einem Zeit- jeweiligen Projektarbeit be- Weitere Impressionen zum richtete. 4. Steirischen Projektwettbewerb stützen die Lehrerinnen und raum von fünf Tagen in die finden sich unter Lehrer dabei, die AbsolventIn- Grundlagen von Windows und Mag. Margarete Rodlauer, http://www.bhak-graz.ac.at/projekt- nen der Handelsakademien Word einzuführen und ihnen Mag. Irene Prenner-Walzl praesentation/default.htm
SCHULE NR. 134 JUNI 2002 11 ALLERHAND www.dieschule-stmk.com Die „Aktion Arik“ … Der Schüler Arik Karrer, der seit seiner Geburt blind ist, besucht derzeit die 4. a-Klasse der VS Zeltweg, eine Integra- tionsklasse. Zusätzlich zur Betreuung durch die Lehrerin- nen SR Veronika Weilharter und SOL Blanka Kranz lehrt ihn seine Blindenlehrerin SOL Eva Schachner das Schreiben und Lesen der Brailleschrift. Im Herbst dieses Jahres wird Arik in die Hauptschule Zelt- weg wechseln und es wäre für ihn von großem Vorteil, wenn er für seinen weiteren Schul- weg zwei Blindencomputer (einen für die Schule, den dem Künstlerinnen mit unse- erfahren und sehr ausführlich anderen für zu Hause) zur Ver- ren Kindern die verschieden- darüber berichtet. Dies hat fügung hätte. Die Kosten für sten Maltechniken erarbeite- dazu geführt, dass uns viele In welcher Studie das gesamte Paket (Hard- und ten, wurde die Idee geboren, Einzelpersonen, KünstlerIin- haben die Kärntner so Software, Einschulung etc.) die fertigen Bilder und Billetts nen, aber auch Vereine und viel besser abgeschnit- belaufen sich auf etwa 18.000 Euro, ein wahrlich stolzer der Öffentlichkeit zugänglich Prominente unterstützen. ten als die Steirer, zu machen und zu verkaufen. Übrigens: Auf unserer Home- dass sie vier Vertreter Betrag, der für die Eltern des Dies geschah am 4. Juni im page www.8ung.at/volksschu- Schülers, wie man sich gut Volksheim Zeltweg im Zuge le2.zeltweg, die von SR Harald in der Regierung vorstellen kann, nicht leicht einer Vernissage. Ksela gestaltet und betreut haben und wir nur allein aufzubringen ist. In der Zwischenzeit haben die wird, lief eine Internetverstei- zwei? Während eines Projektes, bei Medien von dieser Aktion gerung.“ Ewald Stummer, Direktor Das Thema Wasser berührt alle Seit Februar dieses Jahres gen umfassenden Interview baute biologische Kläranlagen, beschäftigte sich die J.-E.- wurde die Kindberger Bevöl- in Geografie waren Wasser- Schmölzer-Hauptschule in kerung zum Thema Wasser um werke und die Verschmutzung Kindberg fächerübergreifend ihre Meinung gebeten. Dabei das Hauptthema und selbst in mit dem umfassenden Thema konnten die Schüler feststel- Mathematik beschäftigte man „Wasser“. Ausgehend vom len, dass nicht jeder wirklich sich mit dem Wasser. Biologieunterricht der dritten sparsam mit Wasser umgeht Klassen und unter der Leitung und nicht jeder Erwachsene Der Höhepunkt des Projektes der Biologielehrerinnen Frau weiß, welchen Weg das Wasser, war aber ein Tag am Bach. Fitz und Frau Roßpaintner das aus seiner Wasserleitung Hier wurde im Rahmen eines wurden alle Gegenstände, Leh- kommt, hinter sich hat, bzw. Stationenbetriebes Wassertie- rer und auch Klassen in dieses woher es wirklich kommt. re und Pflanzen gesucht, Rin- Langzeit-Projekt eingebunden. In Bildnerischer Erziehung denboote und Wasserräder Der Weg des Wassers wurde wurde das Wasser als Sturm- gebaut, der Bachverlauf wissenschaftlich verfolgt, flut und als sanfte Regentrop- gezeichnet, Wasserproben ent- Skizzen wurden angefertigt fen aufs Bild gebannt. Wasser- nommen und untersucht, Wie- und auch das Kindberger Was- schlösser und sagenhafte Was- senblumen und Bäume serwerk wurde besichtigt. serfiguren wurden gemalt, und bestimmt und ein Herbarium Aber auch der fantasievolle die Wellenberge und Wel- angelegt. Weg eines Wassertropfens lentäler wurden ornamental Viele Aufsätze, Zeichnungen, wurde als Erzählung geschrie- gestaltet. Skizzen und auch Wasserver- ben und die Wassernixen und In Deutsch wurden neben Auf- suche wurden in der Pausen- Wassermänner der Mürz erleb- sätzen auch Gedichte und halle ausgestellt, sodass alle ten in so mancher Geschichte nachdenkliche Sprüche behan- Schüler die Ergebnisse des fröhliche und auch gar schau- delt, Redensarten besprochen Projektes betrachten können. rige Urständ’. und schließlich Berichte und Im Werkunterricht wurde eine Leider blieb es nicht aus, von Reportagen zum Thema Was- Seidenfahne gestaltet, die mit Umweltverschmutzung und ser geschrieben. dem Slogan „Wasser ist Wasserverschwendung zu In Biologie besprach man Was- Leben“ zum Mittelpunkt der sprechen. In einem viele Fra- sertiere und Wasserpflanzen, Ausstellung wurde.
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