IM BERLINER LEHRAMTSSTUDIUM - LEITFADEN PRAXISSEMESTER (6. ÜBERARBEITETE AUFLAGE) - Professional School of ...
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LEITFADEN PRAXISSEMESTER (6. ÜBERARBEITETE AUFLAGE) IM BERLINER LEHRAMTSSTUDIUM
LEITFADEN PRAXISSEMESTER IM BERLINER LEHRAMTSSTUDIUM für Studierende, Lehrkräfte, Mentorinnen und Mentoren, Schulleitungen, Universitätslehrende sowie Fachberaterinnen und Fachberater LEITFADEN PRAXISSEMESTER
02 LEITFADEN PRAXISSEMESTER SEHR GEEHRTE MITWIRKENDE DES BERLINER PRAXISSEMESTERS, SEHR GEEHRTE STUDIERENDE, Das Praxissemester trägt aufgrund der Lernbegleitungen durch verschiedene Akteurinnen und Akteure maßgeblich zur Verzah- nung der theoriebasierten und praxisbezogenen Ausbildungs- phase bereits im Lehramtsstudium bei. Wir danken den Schulen und Universitäten für die gute Zusammenarbeit und wünschen den Studierenden sowie allen Beteiligten ein erfahrungsreiches Praxissemester! Alexander Slotty Staatssekretär für Bildung Der Bildung von Lehramtsstudierenden kommt eine hohe gesell- schaftliche Bedeutung zu. Universitär gut begleitete und reflek- tierte Praxiserfahrungen stellen einen unmittelbaren Gewinn für Lehramtsstudierende dar. Das Praxissemester ermöglicht die Ver- bindung von Theorie und Praxis in besonders gelungener Weise. Ich danke allen Beteiligten und speziell unseren Universitäten für ihren kontinuierlichen Einsatz und wünsche allen Studierenden viel Erfolg im Praxissemester! Armaghan Naghipour Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Für die Studierenden ergibt sich durch die Einbeziehung der Praxisphase ins Studium eine Chance: Im Praxissemester wird der Kreislauf aus Forschung, Lehre und Praxis geschlossen. Univ.-Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland Vizepräsident der Freien Universität Berlin
GRUSSWORTE 03 Wenn es das Praxissemester nicht schon lange gäbe, so müsste man es einführen. Die Möglichkeit des eigenen pädagogischen Handelns auf Basis der bislang im Studium erworbenen Kompe tenzen, ergänzt um Reflexionsmöglichkeiten und mit Verbindung zur Forschung, bildet ein zentrales Element der Lehrkräftebildung in Berlin. Prof. Dr. Niels Pinkwart Vizepräsident für Lehre und Studium (VPL) der HumboldtUniversität zu Berlin Schule und Universität arbeiten zusammen, um angehende Lehre rinnen und Lehrer bei der Unterrichtsgestaltung mit ihren Schüle rinnen und Schülern zu begleiten. Das Praxissemester ist damit ein sehr wichtiger Baustein im Lehramtsstudium: Die spätere Berufspraxis wird intensiv erlebt und parallel reflektiert. Christian Schröder Vizepräsident für Studium und Lehre, Lehrkräftebildung und Weiterbildung der TU Berlin Für viele Studierende bietet das Praxissemester die erste Gelegen heit, sich über einen längeren Zeitraum in ihrer zukünftigen Rolle als Lehrkräfte in der Schule zu erproben. Dabei bietet das Praxis semester – im Unterschied zum späteren Vorbereitungsdienst – einen bewertungsfreien Raum zum Experimentieren, Erforschen und Reflektieren. Die sich ergebenden Freiheiten bergen großes Innovationspotenzial und können Universität und Schule im Dialog voranbringen. Prof. Dr. Rebekka Hüttmann Vizepräsidentin für Lehrkräftebildung an der Universität der Künste Berlin
04 LEITFADEN PRAXISSEMESTER INHALTSVERZEICHNIS 01 GRUSSWORTE 02 EINLEITUNG 05 AUFGABEN UND AKTEURE 06 1.1 Aktivitäten der Studierenden und deren Lernbegleitung 02 1.2 Aufgaben der Studierenden an der Schule 1.3 Lernorte und terminliche Rahmenbedingungen 1.4 Akteurinnen und Akteure der Lernbegleitung ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS UND DER LERNBEGLEITUNG 12 2.1 Lernbegleitung durch Mentorinnen und Mentoren 2.2 Lernbegleitung durch Universitätslehrende 2.3 Das Lernforschungsprojekt 03 2.4 Lernbegleitung durch Fachberaterinnen und Fachberater (Fachberatung) 2.5 Mentoringqualifizierung ORGANISATION UND RECHTLICHE FRAGEN 20 3.1 Verfahren zur Platzvergabe 3.2 Wichtige Unterlagen 3.3 Abstimmung und Planung der Präsenzzeit in der Schule 3.4 Sonderfälle 3.5 Weisungsrecht 3.6 Versicherungsschutz im Praxissemester ANSPRECHPARTNERINNEN UND ANSPRECHPARTNER 29
EINLEITUNG 05 EINLEITUNG Im Oktober 2015 sind von den vier Berliner Universitäten Lehramtsstudiengänge mit einer einheitlichen Struktur eingeführt worden. Es werden Abschlüsse für den Zugang zu drei Lehrämtern (Grundschulen, Integrierte Sekundarschulen/Gymnasien und Be rufliche Schulen) angeboten. Nach einem Bachelorabschluss nach sechs Semestern werden darauf aufbauend vier Semester mit dem Abschlussziel Master of Education studiert. Alle Lehramtsstudierenden absolvieren dabei im dritten Semester des Mas terstudiengangs ein halbjähriges Praxissemester an einer Berliner Schule. Hierbei werden sie von einem breit gefächerten Unterstützungssystem begleitet: Mento rinnen und Mentoren an den Schulen, Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker der Universitäten sowie Fachberaterinnen und Fachberater aus dem Vorbereitungsdienst betreuen die Studierenden in verschiedenen Bereichen und an verschiedenen Orten. Noch nie haben Universitäten, Schulen und die für Bildung und Wissenschaft zustän digen Senatsverwaltungen in Berlin so eng zusammengearbeitet wie bei der Einfüh rung des Praxissemesters. Sie haben eine Konzeption erarbeitet, die im vorliegenden Leitfaden vorgestellt wird. Durch das Zusammenwirken der Beteiligten öffnen sich neue Perspektiven: Universitäten lernen Schulen und Vorbereitungsdienst noch bes ser kennen, Schulen erhalten Einblicke in aktuelle Fragen der universitären Arbeits bereiche, Fachseminarleitungen bringen ihre Expertise aus der zweiten Phase der Lehrkräftebildung ein und profitieren von aktuellen Forschungserkenntnissen der Hochschulen. Das Praxissemester erlaubt Studierenden Institutionen, Strukturen und Abläufe ihrer künftigen beruflichen Praxis bereits im Studium über einen längeren Zeitraum hinweg kennenzulernen und zentrale Handlungskompetenzen aufzubauen und zu reflektieren. Darüber hinaus ermöglicht das Lernforschungsprojekt den Stu dierenden das System und den Alltag von Schule zu beobachten und sich in einem überschaubaren Rahmen an Fragen zur Bildungsforschung zu üben. Im Praxissemester arbeiten vier Universitäten, 750 Schulen und zwei Senatsver waltungsressorts zusammen, um den bis zu 2000 Studierenden bei mehr als 550 potenziellen Fächerkombinationen ein erfolgreiches Praxissemester zu ermöglichen und die Abläufe immer weiter zu optimieren. Der hier vorliegende Leitfaden gewähr leistet allen Beteiligten eine Orientierung und einen Überblick über die Elemente des Praxissemesters, Informationen zur Lernbegleitungstätigkeit und zu organisatori schen Fragen im Rahmen des Praxissemesters. Wir bedanken uns bei allen, die am Praxissemester mitwirken. Den Studierenden wünschen wir ein erfahrungsreiches Praxissemester, in dem sie im Studium erwor bene Kompetenzen in der Schulpraxis erproben können, das ihnen umfassende Erkenntnisse für ihre weitere berufliche Laufbahn vermittelt und das so einen wichti gen Schritt auf dem Wege in den Schuldienst darstellt. WIR DANKEN ALLEN BETEILIGTEN FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT UND WÜNSCHEN EIN GUTES GELINGEN! Die Redaktion Christiane Buchholtz, Sarah Graber Majchrzak, Rusanthja Kathirgamalingam, Thomas Mikolajski, Diemut Ophardt, Eva Terzer, Jennifer Zimmermann
06 LEITFADEN PRAXISSEMESTER 01 Die Entscheidung, Lehrerin zu werden, wurde bestärkt! Die Erfahrungen haben die Befürchtungen vor dem Referendariat reduziert! (Studierende) AUFGABEN UND AKTEURE Ich fand gut, dass ich im Tandem meine Ideen und Probleme immer mit jeman Ich habe in diesem Halbjahr tolle Erfahrungen dem besprechen konnte, der die Klasse mit meinem Tandem gemacht. Die beiden und die Schülerinnen und Schüler kannte. haben sich sehr gut verstanden und waren (Studierende im Tandem) eine Bereicherung für die Arbeit in der Klasse. (Mentorin eines Studierendentandems)
01. AUFGABEN UND AKTEURE 07 1.1 AKTIVITÄTEN DER STUDIERENDEN UND DEREN LERNBEGLEITUNG Ziel des Praxissemesters ist eine stärkere Ver- knüpfung von Universität und Schulpraxis, daher sind die Studierenden in diesem Semester in vielfältige Aktivitäten involviert, die an verschiede nen Lernorten stattfinden. Im Rahmen der praxis bezogenen Aktivitäten an der Schule sammeln die Studierenden wertvolle Erfahrungen. Diese Aktivi täten und Erfahrungen werden durch begleitende Lerngelegenheiten vor- und nachbereitet sowie reflektiert. Während des Praxissemesters nehmen Studierende ihre Aufgaben im schulischen Alltag immer in Anwesenheit einer Lehrkraft wahr. Hier zunächst ein Überblick über die praktischen Aktivitäten und deren Lernbegleitung: PRAXISBEZOGENE AKTIVITÄTEN LERNBEGLEITUNG FÜR STUDIERENDE DER STUDIERENDEN Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Universitäre Vorbereitungsseminare insgesamt 32 angeleiteten Unterrichtsstunden Unterrichtsbesprechungen mit der Mentorin oder Komplexitätsreduzierte Aufgaben dem Mentor sowie mit Universitätslehrenden (z. B. Einzelbetreuung von Universitäre Begleit- und Schülerinnen und Schülern) Nachbereitungsseminare Kriteriengeleitete Unterrichtshospitationen Außerunterrichtliche Aufgaben (z. B. Konferenz teilnahme, Wandertage, Elternabende) Durchführung eines Lernforschungsprojekts Universitäre Begleitseminare zum an der Praktikumsschule Lernforschungsprojekt Reflexion von Stärken und Je ein Orientierungsgespräch mit der Mentorin Entwicklungspotentialen oder dem Mentor zu Beginn und am Ende des Praxissemesters Die Zusammenarbeit mit den Fachberaterinnen und Fachberatern ist als eine weitere Lernbegleitungsform möglich. Verfahren des kollegialen Unterrichtscoachings Begleitworkshops mit den Fachberaterinnen und Fachberatern Hospitation modellierten Unterrichts Einblick in den Vorbereitungsdienst
08 LEITFADEN PRAXISSEMESTER 1.2 AUFGABEN DER STUDIERENDEN Tandempartner möglichst eng miteinander AN DER SCHULE kooperieren. Kollegiale Kooperationsfähigkeit zu erproben und zu erweitern, gehört zu den Profes Verbindlich für alle Studierenden sind eine sionalisierungszielen des Praxissemesters. Im bestimmte Präsenzzeit an der Schule sowie ein Tandemmodell orientiert sich das Absolvieren der festgelegter Umfang der Unterrichtstätigkeit. eigenen Unterrichtsanteile und des eigenen Unter richts am Leitbild der „gemeinsam verantworteten PRÄSENZZEIT AN DER SCHULE Unterrichtspraxis“, d.h. die Tandempartnerinnen Die Praktikumszeit beginnt innerhalb der ersten und -partner übernehmen unterschiedliche Rollen fünf Schultage des neuen Schuljahres, frühestens im gesamten Zyklus von Planung, Durchführung jedoch am 1. September, und endet am 31. Januar. und Reflexion von Unterricht. Über diesen Zeitraum sind die Studierenden an mindestens drei Tagen in der Woche durchschnitt Es sind unterschiedliche miteinander kombinier lich zwölf Zeitstunden pro Woche an ihrer Schule. bare Unterrichtsmodelle möglich, wie die ins gesamt 32 Stunden angeleiteten Unterrichts im Tandem absolviert werden können, bspw.: 1.2.1 ANGELEITETES UNTERRICHTEN • Unterrichtsstunden als CoTeaching planen, durchführen, reflektieren, Innerhalb der Präsenzzeit an den Schulen absol • Arbeitsteilung bei der Durchführung der jeweili vieren die Studierenden insgesamt 32 Stunden gen Unterrichtsstunde in federführender angeleiteten Unterricht, der sich folgendermaßen Verantwortung und unterstützender und aufteilt: beobachtender Tätigkeit, STUDIERENDE DES LEHRAMTS AN STUDIERENDE DES LEHRAMTS AN INTEGRIERTEN SEKUNDARSCHULEN UND GRUNDSCHULEN GYMNASIEN SOWIE DES LEHRAMTS AN BERUFLICHEN SCHULEN Insgesamt Insgesamt 32 Unterrichtsstunden 32 Unterrichtsstunden (à 45 Min.) (à 45 Min.) i.d.R. im Tandem Angeleiteter Angeleiteter Unterricht Unterricht Fach 1 Fach 2 Fach 1 Fach 2 Fach 3 (16 Std.) (16 Std.) jeweils circa 11 Std. davon vollständiger 9 Std. 9 Std. davon vollständiger 6 Std. 6 Std. 6 Std. Unterricht Unterricht davon vollständiger 7 Std. 7 Std. davon vollständiger 14 Std. Unterricht und/oder Unterricht und/oder gleichmäßig auf die drei Unterrichtsteile Unterrichtsteile Fächer verteilt LEHRAMT AN GRUNDSCHULEN: • klare Trennung von Unterrichtsstunden be TANDEM-MODELL züglich der Durchführung und Beobachtung Im Lehramt an Grundschulen wird das Praxisseme zwischen den Tandempartnerinnen und partner. ster in der Regel im Tandem von zwei Studieren Dabei können in allen Phasen verschiedene Rollen den mit gleicher Fachkombination absolviert. und Aufgaben sowie unterschiedlich intensive Dabei sollen die Tandempartnerinnen bzw. Formen der Kooperation erprobt und reflektiert
01. AUFGABEN UND AKTEURE 09 werden. Die Fachdidaktiken sowie die Mentorinnen die Einführung einer Aufgabe für eine Einzelar- und Mentoren an der Schule besprechen mit den beit), eine Leistungsüberprüfung vorbereiten und Studierenden die ausgewogene Aufteilung der durchführen oder auch einzelne Schülerinnen und Aufgaben. Idealerweise werden die Tandems in Schüler beim Lernen unterstützen. jedem ihrer Fächer bzw. Lernbereiche gemeinsam von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet. 1.2.3 EINBLICK IN AUSSERUNTERRICHTLICHE Auch hierbei können aus organisatorischen Grün- AUFGABEN den Ausnahmen vorkommen. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass kein Tandem gebildet werden Damit die Studierenden das gesamte Aufgaben- kann. In diesen Fällen absolvieren die Studieren- spektrum einer Lehrkraft kennenlernen, nehmen den wie bisher das Praxissemester allein. Ein An- sie neben den bereits genannten Aktivitäten auch spruch auf einen Platz im Tandem oder außerhalb an außerunterrichtlichen Aktivitäten ihrer Prakti- eines Tandems besteht nicht. kumsschule teil bzw. wirken dabei mit. Hier einige mögliche Beispiele: 1.2.2 HOSPITATIONEN UND KOMPLEXITÄTS REDUZIERTE AUFGABENSTELLUNGEN AUSSERUNTERRICHTLICHER BEREICH • Schülerinnen- und Schüler-AGs (Theater; Schul- Neben dem angeleiteten Unterrichten sollen die zeitung usw.) Studierenden Hospitationen und komplexitätsredu- • Projekte und Veranstaltungen („Tage der Offe- zierte Aktivitäten (kleinteilige Aufgaben im Kontext nen Tür“, Schulübernachtungen, Wettbewerbe, von Unterricht) durchführen. Diese Aufgaben- Berufsorientierung) stellungen werden je nach Bedarf zwischen den • Betreuung und Begleitung an außerschulischen Studierenden und den Mentorinnen und Mentoren Lernorten (Hortbetreuung, mehrtägige Fahrten, abgestimmt. Wandertage, Exkursionen (Museen, Theater, Labore), Verkehrsschule) Die Hospitationen können im Fachunterricht der • Begleitung von Leistungserhebungen (IGLU, VERA) Mentorin oder des Mentors stattfinden, aber auch bei anderen Lehrkräften der Schule. Vorher SPEZIFISCHE KONZEPTE werden Beobachtungsschwerpunkte oder Frage- • S pezifische Unterrichtskonzepte (Jahrgangs- stellungen verabredet. Nach Möglichkeit findet im übergreifendes Lernen (JÜL), Projektarbeit) Anschluss eine kurze gemeinsame Reflexion statt. • S pezifische Lerngruppen und Kursformen (Will- Im Lehramt an Grundschulen können Hospitatio- kommensklassen, Enrichmentkurse, Förder nen sowohl im Tandem als auch einzeln absolviert angebote) werden. Der Umfang der Hospitationsstunden ist an einigen Universitäten mit einem Entschei- SOZIALER BEREICH dungsspielraum für die Studierenden verbunden, • Schulsozialarbeit (Kontakt zu Schulsozialpäda- welche Schwerpunkte sie setzen möchten. Er goginnen und -pädagogen und Schulhelferinnen ergibt sich aus der verbindlichen Präsenzzeit von und -helfern, Schulhilfekonferenzen) durchschnittlich 12 Zeitstunden pro Woche unter • Sonderpädagogische Arbeit und Schulpsycho Berücksichtigung der anderen Aufgaben, die Teil logie (Förderplangespräche, Einblick in die der Präsenzzeit sind (eigener Unterricht, außerun- Arbeit der Schulpsychologie, Beteiligung an terrichtliche Aktivitäten, Lernforschungsprojekt, der Eingangsdiagnostik in der Grundschule, Fachberatung) (Kapitel 1.2 und 3.3). Therapiebeobachtung) Zu den komplexitätsreduzierten Aufgaben gehören GREMIENARBEIT UND FORTBILDUNG insbesondere die Übernahme von Teilaufgaben im • Konferenzen (Gesamtkonferenzen, Fachkonfe- Unterricht der Mentorin oder des Mentors. Die Stu- renzen, Klassenkonferenzen, dierenden können z. B. ein Arbeitsblatt vorbereiten, Schulkonferenzen) eine kurze Unterrichtssequenz durchführen (z. B. • Gremien (Gesamtschülervertretung, Gesamt- elternvertretung)
10 LEITFADEN PRAXISSEMESTER • Schul- und Unterrichtsentwicklung (Studientage, 1.4 AKTEURINNEN UND AKTEURE Fortbildungen) DER LERNBEGLEITUNG ELTERN UND EHRENAMTLICHE Verschiedene Akteurinnen und Akteure bereiten • Elternarbeit (Elternabende, Elternsprechtage, die Studierenden auf die Tätigkeiten im Rahmen Gesamtelternvertretung) des Praxissemesters vor und begleiten sie dabei: • Unterstützung durch Eltern und Ehrenamtliche (Fördervereinssitzungen, Kontakt zu Ehrenamtli • Universitätslehrende führen Lehrveranstaltun chen wie „Lesepatinnen und -paten“) gen zur Vorbereitung, Begleitung und Nach bereitung des Praxissemesters sowie des Lernforschungsprojekts durch, besuchen die 1.3 LERNORTE UND TERMINLICHE Studierenden an den Schulen und bewerten die RAHMENBEDINGUNGEN Prüfungsleistung der jeweiligen Module (Kapitel 2.2 und 2.3). Die Verknüpfung von Universität und Schulpraxis bringt im Unterschied zu anderen Semestern eini • Mentorinnen und Mentoren sind Lehrkräfte ge Besonderheiten mit sich, was die Ausweitung an den Praktikumsschulen, die sich für ihre der Lernorte und der terminlichen Rahmenbedin Mentoringtätigkeit qualifizieren können. Sie gungen betrifft. Vieles wird mit den Akteurinnen sind in der Schule die zentralen Kontaktperso und Akteuren an der Schule abgestimmt, einiges nen für die Studierenden, unterstützen diese ist durch die Studienordnungen, die Lehrveran in allen schulischen Aktivitäten, insbesondere staltungsplanung und die Schulorganisation durch Unterrichtsvor- und -nachbesprechungen vorgegeben (z. B. Seminartermine). Eine weitere der Unterrichtsversuche, bieten ihnen Hospita- terminliche Besonderheit: Die Schulpraktika des tionsmöglichkeiten und führen Orientierungs Praxissemesters und einige universitäre Be- gespräche durch (Kapitel 2.1). gleitseminare beginnen grundsätzlich bereits Anfang September, also vor Beginn der Vorle • Fachberaterinnen und Fachberater sind ausge sungszeit. Für die Studierenden setzt dies eine gut wählte Fachseminarleiterinnen und Fachsemi durchdachte Organisation im Rahmen der Vorga narleiter des Vorbereitungsdienstes. ben und Spielräume voraus. Sie gestalten in Kooperation mit den Universi tätslehrenden Veranstaltungen der universitären Um die verschiedenen Anforderungen und Lern Seminare, führen die Studierenden in Verfahren orte gut zu koordinieren, ist ein Praktikumsplan des kollegialen Coachings ein, ermöglichen den zu führen, der der Strukturierung und Dokumenta Studierenden Hospitationen in ihrem Unterricht tion des Praxissemesters dient. Der Praktikums und bieten ihnen einen Einblick in die zweite Pha plan wird von den Studierenden fortlaufend erstellt se der Lehrkräftebildung. Die Fachberatung wird (Kapitel 3.3). weiterhin sukzessive ausgebaut (Kapitel 2.4).
01. AUFGABEN UND AKTEURE 11 LERNORT WAS FINDET STATT? TERMINLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Praktikumsschulen Vorbereitung von Unterricht, Unter 1. September bis 31. Januar richten, Unterrichtsbesprechungen, Anwesenheit an mindestens drei Hospitieren, komplexitätsreduzierte Tagen in der Woche, durchschnitt Aufgaben, außerunterrichtliche Akti lich zwölf Zeitstunden pro Woche vitäten, Vorbereitung und Durchfüh rung des Lernforschungsprojekts, Termine nach Absprache mit der Vorbereitung der universitären Schule Seminare durch praktische Aufträge (z. B. Beobachtungsaufgaben) in den Herbst- und Weihnachts ferien schulfrei Universitäten Universitäre Lehrveranstaltungen, 1. September bis Mitte März Vorbereitung der Lehrveranstal Universitäre Lehrveranstaltungen tungen und der praxisbezogenen (überwiegend an den Nach Aktivitäten, Vorbereitung des Lern mittagen) forschungsprojekts, Prüfungen in der Regel auch in den Schul ferien, gegebenenfalls blockweise andere Lernorte Vorbereitung der Lehrveranstal variabel (Bibliothek, Zuhause) tungen und der praxisbezogenen Aktivitäten Die Zusammenarbeit mit den Fachberaterinnen und Fachberatern ist als eine weitere ernbegleitungsform möglich (Kapitel 2.4). L Schule bzw. Fachseminare Begleitworkshops mit den und entsprechende Termine werden der Fachberaterin oder Hospitationen bei den Fach gegebenenfalls Anfang September des Fachberaters und beraterinnen und Fachberatern bekannt gegeben Universität
12 LEITFADEN PRAXISSEMESTER Die Mentoringqualifizierung bot mir eine gute Unterstützung hinsichtlich der Entwicklung einer gelungenen Gesprächsführung mit dem Mentee. (Mentor) ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS 02 UND DER LERNBEGLEITUNG In den Qualifizierungen zeigt sich immer wieder das sehr hohe persönliche Engagement der Leh Ich habe Schule verstanden und rerinnen und Lehrer (Mentorinnen und den Alltag gesehen. (Studierende) Mentoren), die Studierenden optimal begleiten und betreuen zu wollen. (Mentoringqualiizierungsteam)
02. ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS UND DER LERNBEGLEITUNG 13 2.1 LERNBEGLEITUNG DURCH MENTORINNEN UND MENTOREN 2.1.1 CHECKLISTE: ÜBERBLICK ÜBER DIE AUFGABEN Im Praxissemester werden die Studierenden am Lernort Schule von ihren Mentorinnen und Mentoren in ihren Fächern bzw. sonderpädagogi- schen Fachrichtungen begleitet. Diese Betreuung kann in allen Studienfächern durch eine einzige Mentorin oder einen einzigen Mentor erfolgen (sofern sie bzw. er die Unterrichtsfächer in der entsprechenden Klassenstufe unterrichtet) oder fachspezifisch durch mehrere Mentorinnen und Mentoren. Hier zunächst ein Überblick über die verschiedenen Aufgaben: Mentorinnen und Mentoren • sind im Praxissemester die wichtigsten Bezugs personen für die Studierenden. Es sind jedoch nicht die einzigen Akteurinnen und Akteure der Lernbegleitung (Kapitel 1.4), • stimmen den Praktikumsplan samt Wochenplä nen mit den Studierenden ab und unterzeichnen sie (Kapitel 3.3), • führen mit den Studierenden Orientierungsge spräche (Kapitel 2.1), • ermöglichen den Studierenden angeleitete Unter richtstätigkeiten in ihrem Unterricht (Kapitel 1.2), • führen vor und nach den angeleiteten Unter richtsstunden der Studierenden Unterrichtsbe sprechungen durch (Kapitel 2.1), • stimmen mit den Studierenden Hospitationen und komplexitätsreduzierte Aufgaben rund um das Unterrichten ab (Kapitel 1.2), • ermöglichen Zugänge zu außerunterrichtlichen Lerngelegenheiten (Kapitel 1.2) und unterstüt zen, wenn notwendig, die organisatorische Durchführung des Lernforschungsprojekts (Kapitel 2.3),
14 LEITFADEN PRAXISSEMESTER • unterzeichnen am Ende des Schulpraktikums • In welchen Bereichen fühlen Sie sich schon die Bescheinigung über das ordnungsgemäße gut auf den Beruf vorbereitet? Wo liegen Ihre Absolvieren des Praxissemesters an der Schule Stärken? (Kapitel 3.3). • In welchen Bereichen möchten Sie Schwerpunk Bei Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit kön te für Ihre Weiterentwicklung setzen? Welche nen sich Mentorinnen und Mentoren sowie Studie Herausforderungen sehen Sie für sich? rende an das zuständige Praktikumsbüro wenden. • Was möchten Sie am Ende Ihres Praxissemes 2.1.2 ORIENTIERUNGSGESPRÄCHE ters erreicht haben? Auftakt und Abschluss der Zusammenarbeit von Zur Vorbereitung auf das erste Orientierungsge Mentorinnen und Mentoren mit Studierenden im spräch wird durch die Studierenden gegebenen Praxissemester bilden die Orientierungsgespräche. falls in Absprache mit den Universitätslehrenden Zu Beginn des Praxissemesters verabredet sich eine Übersicht entwickelt, die Teilziele und Ent die Mentorin oder der Mentor mit ihren Studie wicklungsschritte enthält. Vom Orientierungsge renden zum ersten Orientierungsgespräch. Beim spräch wird durch die Studierenden ein einfaches, Praxissemester im Tandem kann das Orientie stichpunktartiges Protokoll angefertigt, das die rungsgespräch im Tandem oder einzeln durchge konkretisierten Teilziele und Entwicklungsschritte führt werden. Günstig ist, wenn die Studierenden enthält. Das Protokoll dient der begleitenden zu diesem Zeitpunkt schon erste Erfahrungen an Unterstützung der Studierenden in der Schule und der Schule sammeln konnten. Am Ende des im abschließenden Gespräch am Ende des Praxis Praxissemesters wird ein weiteres, resümierendes semesters zur Reflexion des Praxissemesters. Orientierungsgespräch geführt, das individuelle Entwicklungsziele für die abschließende Studien EINIGE HINWEISE FÜR MENTORINNEN phase und den Übergang in den Vorbereitungs UND MENTOREN dienst thematisiert. Studierende, die von mehreren Mentorinnen oder Mentoren begleitet werden, WIE WERDEN DIE GESPRÄCHE GEFÜHRT? führen die Orientierungsgespräche gegebenenfalls Als Mentorin oder Mentor kommt Ihrem mit jeder oder jedem von ihnen durch. Die Durch Gesprächsverhalten im Orientierungsgespräch führung der Orientierungsgespräche ist Gegen eine besondere Rolle zu. Sie strukturieren und mo stand der Mentoringqualifizierung (Kapitel 2.5) derieren den Prozess der Entscheidungsfindung. und wird dort ausführlich behandelt. Im Folgenden Es geht darum, die Studierenden in einer offenen finden die Mentorinnen und Mentoren einige zent Gesprächsatmosphäre dazu anzuregen, ihre Vor rale Hinweise dazu. stellungen und Gedanken einzubringen, um eigen ständig im Rahmen der Maßgaben der jeweiligen WAS WIRD ZU BEGINN DES PRAXISSEMESTERS Studienordnung realistische Entwicklungsziele zu BESPROCHEN? planen. Sie haben dabei nicht die Aufgabe, die Ide Im Orientierungsgespräch konkretisieren die Men en und Entscheidungen der Studierenden zu beur torinnen und Mentoren mit Studierenden allge- teilen oder bewusst zu verändern. Dies äußert sich meine und persönliche Ziele der Studierenden für in einer eher nicht-direktiven Gesprächsführung, das Praxissemester, die sowohl die schulischen in der vor allem mit offenen Fragen Reflexionen Rahmenbedingungen als auch gegebenenfalls in angeregt werden und abschließend das Wichtigste den universitären Vorbereitungs und Begleitsemi zusammengefasst wird. naren erarbeitete Zielstellungen einbeziehen. WAS WIRD ZUM ENDE DES PRAXISSEMESTERS Mögliche Kernfragen für das Orientierungs BESPROCHEN? gespräch zu Beginn des Praxissemesters sind z. B.: Am Ende des Praxissemesters wird das zweite Orientierungsgespräch geführt. Kernfragen für
02. ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS UND DER LERNBEGLEITUNG 15 dieses Gespräch, das individuelle Entwicklungs Überlegungen der erfahrenen Lehrkraft auszu- ziele für die abschließende Studienphase und den tauschen, so dass eine gemeinsam verantwortete Anschluss an die nächste Praxisphase, den Vorbe Planung entsteht. Die Mentorinnen bzw. die Men reitungsdienst, im Blick haben sollte, können toren haben hierbei nicht die Aufgabe, Tipps zu z. B. sein: geben, sondern durch entsprechende Fragen und Hinweise die Studierenden zu fokussierten Über • Haben Sie die zu Beginn formulierten Prak legungen anzuregen und einen kokonstruktiven tikumsziele erreicht? Welche Schritte fehlen Dialog zu etablieren. Diese Vorbesprechungen sind gegebenenfalls noch bis zum Ziel? Wann und lernwirksamer als die in der Ausbildungspraxis wie können Sie diese Schritte gehen und welche eher verbreiteten Besprechungen nach dem Unter Gelegenheiten möchten Sie dafür nutzen? richt. Es wird daher empfohlen, etwa die Hälfte der insgesamt vorgesehenen 32 Unterrichtsstunden • Welche Rückmeldungen haben Sie von den nach den Prinzipien der Ko-Konstruktion vor- und Schülerinnen und Schülern bekommen? ebenfalls kurz nachzubesprechen. Beim Praxisse mester im Tandem werden die Unterrichtsbespre • Welche weiteren Anregungen für Entwicklungs chungen in der Regel gemeinsam durchgeführt. ziele hat Ihnen das Praktikum gegeben? Im Unterschied zu den Orientierungsgesprächen Wie können Sie diese nutzen, um neue Entwick liegt der Fokus hier nicht auf persönlichen Zielen, lungsziele zu formulieren? sondern auf der Planung von Unterricht für eine konkrete Lerngruppe. Als grobe Orientierung für Auch über das abschließende Orientierungsge die zeitliche Planung kann davon ausgegangen spräch fertigen die Studierenden ein Protokoll an, werden, dass für die Vorbesprechungen in der das der Reflexion des Praxissemesters dient. Regel etwa 45 Minuten vorzusehen sind. Für die Nachbesprechungen sind im Durchschnitt etwa 30 2.1.3 UNTERRICHTSBESPRECHUNGEN Minuten angedacht. Da die Forschung zum Mentoring gezeigt hat, dass ELEMENTE DER GESPRÄCHSFÜHRUNG IN Unterrichtsvor- und -nachbesprechungen in beson KO-KONSTRUKTIVEN VORBESPRECHUNGEN derem Maße dazu beitragen, die Studierenden • Einladende Gesprächsbeiträge: Fragen, Auf beim Kompetenzerwerb zu unterstützen, haben forderungen, aktives Zuhören (z. B. „Welche die Unterrichtsbesprechungen einen zentralen Schwierigkeiten könnten die Schülerinnen und Stellenwert im Praxissemester. Als Basiskonzept Schüler mit der Aufgabe haben?“ oder „Welche für die Durchführung der unterrichtsbezogenen Kriterien geben Sie für die Gruppenarbeits Dialoge zwischen Mentorinnen oder Mentoren und phasen vor?“) Studierenden wurde der Ansatz des „Fachspezifi schen Unterrichtscoachings“ ausgewählt, der in • Hinweisende Gesprächsbeiträge: gezielte den USA und der Schweiz von Fritz Staub und Fragen (z. B. „Was ist der Unterschied zwischen Annelies Kreis entwickelt und erprobt wurde. der Grafik und der Tabelle? Der sollte uns ganz Dieser Coachingansatz wird in den Mentoringqua klar sein.“ oder „Hier sehe ich ein Problem, das lifizierungen ausführlich vorgestellt. Es folgt ein müssen wir noch klären!“) Überblick über die Grundprinzipien: • Gesprächsbeiträge zur Verständnissicherung KO-KONSTRUKTIVE UNTERRICHTSVORBE- und Handlungskoordination: Nachfragen, SPRECHUNGEN ALS AUSGANGSPUNKT Paraphrasierungen, Zusammenfassungen Kreis und Staub konnten nachweisen, dass Studie und explizite Formulierung von Abmachungen rende besonders davon profitieren, selbst durchzu (z. B. „Ist es das, was Sie gemeint haben?“ oder führende Unterrichtsstunden gemeinsam mit den „Wie wollen wir das genau handhaben?“) Mentorinnen oder den Mentoren zu planen und dabei dialogisch eigene Vorüberlegungen mit den
16 LEITFADEN PRAXISSEMESTER ELEMENTE DER NACHBESPRECHUNGEN DIE UNIVERSITÄRE LERNBEGLEITUNG • Die Studierenden und die Mentorinnen und Vorbereitend auf und parallel zu ihren Tätigkeiten Mentoren schätzen dialogisch den Verlauf der an der Schule im Praxissemester besuchen die Stunde bzw. Sequenz ein, insbesondere inwie Studierenden universitäre Seminare, in denen sie fern es wesentliche Abweichungen von der Pla nung und herausfordernde oder unbefriedigende • theoretische fachdidaktische Grundlagen für die Situationen gab. Es handelt sich vom Duktus her Planung und Durchführung von Unterricht sowie um die Reflexion der gemeinsam verantworteten Kenntnisse über Kriterien für Unterrichtsqualität Unterrichtsstunde. als theoretische Grundlagen für die Reflexion von Unterricht erwerben (fachdidaktische Vor • Fachdidaktische Ansätze, die für die ausge bereitungsseminare), wählten Unterrichtsaspekte relevant sind und Orientierung bieten können, werden in der Nach • bei ihrer Aufgabe unterstützt werden, im Rah besprechung von beiden eingebracht. men ihres Lernforschungsprojekts in Abstim mung mit der Schule (Kapitel 2.3) einen Aspekt • Zur Weiterentwicklung können neue oder wei von Schulpraxis auszuwählen und theoriegelei terführende Aspekte in der Nachbesprechung tet und empirisch fundiert zu reflektieren (in der thematisiert werden, welche bei der Planung der Regel bildungswissenschaftliche/erziehungs nächsten Unterrichtsstunden bzw. -sequenzen wissenschaftliche Seminare), aufgegriffen werden können. • Grundlagen für sprachbildenden Unterricht und Die Mentorinnen und Mentoren leisten keine Förderung bildungssprachlicher Kompetenzen Bewertungen von Unterricht und keine Beurteilun kennenlernen sowie fachbezogen sprachförderli gen der Berufseignung der Studierenden. Den Kern che Unterrichtsmaterialien entwickeln (Seminare der Unterrichtsbegleitung bildet die gemeinsame der Sprachbildung/Deutsch als Zweitsprache). Planung und Reflexion. Während ihres Praxissemesters werden Studieren de zudem von den Universitätslehrenden betreut. 2.2 LERNBEGLEITUNG DURCH Die Betreuung umfasst verschiedene Formate, zu UNIVERSITÄTSLEHRENDE denen u.a. Unterrichtsbesuche zählen. Dabei geht es darum, Am Lernort Universität begleiten die Universitäts lehrenden die Studierenden in vorbereitenden, • die Studierenden am Beispiel einer Unterrichts begleitenden und nachbereitenden Seminaren stunde individuell bei der Planung, Durchführung beim Planen, Durchführen und Reflektieren von und Reflexion von Unterricht zu beraten und Unterricht im Praxissemester. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Kompetenzen zur • gemeinsam ihre für das Praxissemester theoriegeleiteten Planung von exemplarischen gesteckten Ziele, Stärken und Entwicklungs Stunden und Reihen. Auch die Planung, Durchfüh bedarfe zu reflektieren. rung und Auswertung des Lernforschungsprojekts (Kapitel 2.3) wird von der Universität betreut. Im ORGANISATION DER UNIVERSITÄREN Rahmen von Unterrichtsbesuchen reflektieren die VERANSTALTUNGEN WÄHREND DES PRAXIS- Universitätslehrenden mit den Studierenden deren SEMESTERS persönliche Ressourcen und Ziele. Die Studierenden besuchen begleitend zum Schulpraktikum Veranstaltungen an ihren Univer- sitäten. Damit sich Schulen und Studierende auf terminliche Bedingungen einstellen können, finden die Lehrveranstaltungen überwiegend an den
02. ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS UND DER LERNBEGLEITUNG 17 Nachmittagen statt. An einigen Universitäten sind oder die Entwicklung von Interview-Leitfäden. Au Lehrveranstaltungen in einzelnen Fächern jedoch ßerdem erwerben die Studierenden grundlegende auch am Vormittag angesetzt, da andernfalls kein Kenntnisse der adäquaten Auswertungsmethoden. überschneidungsfreies Lehrangebot gesichert werden kann. Die Studierenden informieren die WIE UND WANN WERDEN DIE THEMEN FÜR DIE Schulen und sorgen dafür, dass die universitä- LERNFORSCHUNGSPROJEKTE FESTGELEGT? ren Termine bei der Erstellung der Wochenpläne Die Universitätslehrenden identifizieren mit den berücksichtigt werden (Kapitel 3.3). Studierenden mögliche Fragestellungen für ein Lernforschungsprojekt und begleiten sie bei der Erstellung eines Exposés, das sowohl methodi 2.3 DAS LERNFORSCHUNGSPROJEKT schen als auch datenschutzrechtlichen Anforde rungen genügt. Aus organisatorischen Gründen Sowohl die KMKStandards für die Lehrerbildung werden die Fragestellungen unter der Maßgabe, als auch das Berliner Schulgesetz beschreiben dass die Rahmenbedingungen an der Praktikums Kompetenzen der Unterrichts- und Schulentwick schule zu beachten sind, bereits in den Begleit lung als Kernkompetenzen von Lehrkräften. Die seminaren identifiziert. Studierenden führen zum Zweck des Erwerbs dieser Kompetenzen im Rahmen des Praxisse Durch inhaltliche Schwerpunktsetzungen in diesen mesters ein Lernforschungsprojekt zu Aspekten Begleitseminaren ist das Themenfeld daher ge der Schul- und Unterrichtsqualität durch. Dieses gebenenfalls begrenzt. Die Studierenden bespre Projekt wird von den Universitäten vorbereitet und chen die innerhalb des jeweiligen Themenfeldes begleitet. Es ist ggf. möglich, im Lehramt an möglichen Fragestellungen mit der Schulleitung Grundschulen, das Lernforschungsprojekt im ihrer Praktikumsschule und einigen sich auf Tandem durchzuführen. Dies muss mit den konkrete Fragestellungen. Lernforschungsprojekte zuständigen Universitätslehrenden besprochen sind grundsätzlich durch die Schulleitung mittels werden. der Formblätter, die die Studierenden zu Beginn des Praxissemesters vorlegen (Bestätigung der WORUM GEHT ES IM LERNFORSCHUNGS- Schulleitung, Datenschutzvereinbarung), auf der PROJEKT? Grundlage der Vorlage des Exposés zu bestätigen. Inhaltlich bietet das Lernforschungsprojekt unter- schiedliche Möglichkeiten: Das Projekt kann WIE IST MIT DEN ERHOBENEN DATEN beispielsweise Aspekte der Unterrichtsqualität und UMZUGEHEN? des Handelns der Lehrkräfte im eigenen Unterricht Die Daten dürfen ausschließlich für Auswertungen als auch in Unterrichtshospitationen betreffen im Rahmen des Lernforschungsprojekts sowie (z. B. Mediennutzung, Methodenvielfalt, Gender eine unmittelbar an das Lernforschungsprojekt aspekte, Fachsprache, Motivationsförderung, Bin anschließende Masterarbeit verwendet werden. nendifferenzierung) oder sich mit den Kompeten Alle Daten, die an Schulen erhoben werden, sind zen der Schülerinnen und Schüler beschäftigen entsprechend den Regelungen des § 65 Schulge (z. B. fachliche Kompetenz, sprachliche Kompe setz zu anonymisieren oder zu pseudonymisieren. tenz), um diese auch zur Unterstützung der Unter richtsreflexion zu nutzen. WIE WIRD DAS LERNFORSCHUNGSPROJEKT INHALTLICH BETREUT? Das von den Universitäten verantwortete beglei tende Seminar vermittelt grundlegende Einblicke in die methodische Herangehensweise zur Bearbeitung der gewählten Fragestellungen, wie z. B. die Recherche und Auswahl von Fragebögen
18 LEITFADEN PRAXISSEMESTER 2.4 LERNBEGLEITUNG DURCH FACH- ORGANISATION DER FACHBERATUNG BERATERINNEN UND FACHBERATER Aus dem Feedback bereits erfolgreich zusammen (FACHBERATUNG) arbeitender Tandems ergab sich der Wunsch nach einer höheren Flexibilität in der Ausgestaltung und Die Studierenden werden in einem ihrer Fächer zeitlichen Umsetzung der einzelnen Elemente. Das durch Fachberaterinnen und Fachberater unter daraus hervorgegangene integrierte Modell macht stützt. Fachberaterinnen und Fachberater sind dies möglich. ausgewählte Fachseminarleitungen, die für diese Tätigkeit qualifiziert werden. Sie kooperieren mit Damit entscheiden die Fachberatungstandems den Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern und entsprechend der individuellen Bedarfe und Mög bilden ein sogenanntes Fachberatungstandem. lichkeiten, welche Elemente vor bzw. während des Praxissemesters angeboten werden. Die Fachberatung ist ein weiteres innovatives Element im Praxissemester, das einen wesent Alle Veranstaltungen im Rahmen der Fachberatung lichen Beitrag zur Verzahnung der Phasen der sollen zeitnah und transparent terminiert werden. Lehrkräftebildung leistet und in den kommenden Durchgängen des Praxissemesters sukzessive Die Studierenden teilen ihren Mentorinnen und flächendeckend eingeführt wird. Mentoren die Termine, die während des Praxisse- mesters stattfinden, im Voraus mit und gegebe- Die Lernbegleitung durch die Fachberaterinnen nenfalls auch den Dozierenden der Universitäten, und Fachberater umfasst folgende Elemente: sofern es zu Überschneidungen mit universitären Veranstaltungen kommt (Formular Termine der Die Fachberaterinnen und Fachberater Fachberatung). • gestalten gemeinsam mit den Universitätsleh renden Seminarsitzungen, Die von den Studierenden für die Fachberatung aufgewendete Zeit wird auf die Präsenzzeit an den • führen Studierende in das Konzept des „Kollegi Schulen angerechnet. Sie ist als solche im Prakti alen Unterrichtscoachings“ ein und unterstützen kumsplan (Kapitel 3.3) zu vermerken und durch die sie bei dessen Anwendung und Reflexion, Teilnahmebescheinigung zur Fachberatung im Praxissemester, die sie durch ihre Fachberate • zeigen ihrer Fachberatungsgruppe eigenen rin oder ihren Fachberater erhalten und die dem Unterricht und reflektieren diesen im Anschluss Praktikumsbericht beizufügen ist, nachzuweisen. gemeinsam mit den Studierenden und • vermitteln Einblicke in die Praxis des Vorberei 2.5 MENTORINGQUALIFIZIERUNG tungsdienstes. Die Angebote der Berliner Mentoringqualifizierung Die organisatorische Ausgestaltung unterliegt den bereiten Mentorinnen und Mentoren gezielt darauf Fachberatungstandems. Wesentlich ist, dass die vor, Studierende im Praxissemester lernwirksam Fachberatung auf der Arbeit von Tandems aus zu begleiten. Im Laufe des Jahres 2022 wird die Fachseminarleitungen und Fachdidaktikerinnen Mentoringqualifizierung neu konzipiert. Aktuell bzw. Fachdidaktikern beruht. gibt es ein eingeschränktes Angebot, das unter diesem Link zu finden ist: Fachseminarleitungen können ihr Interesse an https://pse.hu-berlin.de/de/forschung-und-lehre/ einer Mitwirkung sowohl den Zentren für Lehrkräf projekte/mentoring/site tebildung beziehungsweise Schools of Education als auch der Senatsbildungsverwaltung melden (siehe Seite 29).
02. ELEMENTE DES PRAXISSEMESTERS UND DER LERNBEGLEITUNG 19 WIE SIND DIE GENAUEN VERFAHRENSSCHRITTE? 1 Identifikation von Fragestellungen in den vorbereitenden Seminaren. 2 Erstellung eines etwa einseitigen Exposés durch die Studierenden. 3 Vorlage, Prüfung sowie Bestätigung des Exposés durch die Schulleitung. 4 Unterzeichnung der Datenschutzvereinbarung durch die Studierenden, die von der Schulleitung gegengezeichnet wird. 5 Information des in das Projekt einbezogenen Personenkreises (z. B. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern). 6 Vorlage der Erhebungsinstrumente bei der Schulleitung Das gesamte Verfahren ist mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie abgestimmt. Weiterführende Informationen finden sich in dem Anschreiben an die Schulleitungen bezüglich der Lernforschungsprojekte, das die Studierenden zum Beginn des Praxissemesters der Schulleitung vorlegen müssen (Kapitel 3.2).
20 LEITFADEN PRAXISSEMESTER 03 Es gab Höhen und Tiefen während des Praxis- semesters. Unterm Strich kann ich sagen, dass ich mich enorm weiterentwickelt habe. Ich bin selbstbewusster vor Schülerinnen und Schülern und im Gespräch mit Lehrkräften. Persönlich habe ich viel gelernt, wovon ich profitieren kann. (Studierende) Das Praxissemester hat für alle Beteilig te seinen Mehrwert darin, dass „der Blick über den Tellerrand“ und darüber ein gegenseitiges Kennenlernen und Lernen gewährleistet wird. (Schulleiterin) ORGANISATION UND RECHTLICHE FRAGEN
03. ORGANISATION UND RECHTLICHE FRAGEN 21 3.1 VERFAHREN ZUR PLATZVERGABE Um zu gewährleisten, dass alle Studierenden für ihre jeweilige Fächerkombination einen betreuten Praktikumsplatz erhalten, haben die Universitäten und die Senatsbildungsverwaltung ein Verfahren zur Gewinnung und Verteilung der Praktikums plätze vereinbart. Das Verfahren wurde im Rahmen der ersten Durchgänge erprobt und weiterentwi ckelt und wurde sukzessive in ein Online-Portal, das sogenannte Praxissemester-Portal, überführt. GRUNDPRINZIPIEN DES VERABREDETEN VERFAHRENS SIND: • Entlastung der Schulen: Um die Schulen von aufwändigen Bewerbungsverfahren zu entlas ten, findet die Gewinnung und Verteilung der Praktikumsplätze ausschließlich zentral statt. Im Sinne der Gleichbehandlung aller Studie render und aller Schulen sind keine Initiativ bewerbungen von Studierenden an bestimmten Schulen oder Anforderungen ausgewählter Studierender seitens der Schulen möglich. • Erhalt bewährter Kontakte zwischen Schule und Universität: Die Universitäten und die Senatsbil dungsverwaltung sind sehr bemüht, die beste hende Zusammenarbeit zwischen Lehrenden der Schule und der Universität im Rahmen des Platzvergabeverfahrens zu berücksichtigen. Aufgrund der Komplexität des Verfahrens kann keine Garantie gegeben werden, dass diese in jeder Verteilung berücksichtigt werden können, denn der Platzbedarf hängt von den Fächerkom binationen der Studierenden ab. DER ABLAUF DES VERFAHRENS: • Auf Grundlage verschiedener Informationen wie den Fächerkombinationen der Studierenden sowie Daten über mögliche Plätze an Schulen in Verbindung mit Informationen zu Schulkoopera tionen und Mentorinnen und Mentoren, die eine Mentoringqualifizierung (Kapitel 2.5) absolviert haben, wird jährlich die Platzverteilung auf die Schulen und Förderzentren für das folgende Praxissemester durch einen komplexen Algo- rithmus erzeugt.
22 LEITFADEN PRAXISSEMESTER • Im Februar müssen sich die Studierenden, die nisch oder per E-Mail, um Ort und Zeitpunkt des planen im September das Praxissemester zu ersten Treffens zu vereinbaren. absolvieren, über das von den Universitäten betrie bene Praxissemester-Portal registrieren. Auf der • Auf Wunsch vieler Schulleitungen haben die Grundlage der Registrierungsdaten (Lehramtsstu Schulen im Rahmen der neuen Funktionen des diengang, Fachkombinationen usw.) verteilt der Al Portals auch die Möglichkeit, die Studierenden gorithmus die Plätze auf die Schulen. Die Schulen zu kontaktieren. erhalten Einblick über die vorläufige theoretische Verteilung. Die Plätze an Grundschulen werden Für die nächsten Vergabeverfahren wird das in der Regel als Tandemplätze vergeben, d.h. ein Praxissemester-Portal kontinuierlich weiterent- Platz wird i.d.R. mit zwei Studierenden besetzt. wickelt. Die Aktualisierungen werden den Beteilig ten rechtzeitig mitgeteilt. Schulleitungen werden • Die Schulen haben die Möglichkeit, Erweiterun hierzu grundsätzlich über die BSN-bezogenen gen oder – falls notwendig – Korrekturen ihrer E-Mailadressen informiert. Platzkapazität im Praxissemester-Portal anzuge ben und an der Platztauschbörse teilzunehmen. 3.2 WICHTIGE UNTERLAGEN • Parallel dazu werden staatlich anerkannte freie/ private Schulen gebeten, im Praxissemester-Por Zum Antritt des Praxissemesters reichen Studie tal auf freiwilliger Basis fachlich geeignete Plätze rende bei ihrer Praktikumsschule am ersten Tag zu melden. folgende Unterlagen ein, die für ihre Anwesenheit dort zwingend notwendig sind: • Die nun zur Verfügung stehenden Plätze werden • Verschwiegenheitserklärung im Praxissemester-Portal auf die Universitäten • Protokoll über Infektionsschutz verteilt. Hierbei werden Kooperationsschulen und • erweitertes Führungszeugnis ggf. Mentorinnen und Mentoren berücksichtigt. • Anschreiben an die Schulleitungen: Informationen zum Lernforschungsprojekt • Im April können die Studierenden im Praxisseme • Impf- oder Immunitätsnachweis gegen Masern ster-Portal aus dem Platzangebot der jeweiligen • gegebenenfalls Übersicht über Termine der Universität den für ihre Kombination geeigneten Fachberatung Platz an den zur Verfügung stehenden Schulen/ Förderzentren auswählen und priorisieren und Die entsprechenden Formulare können, soweit sie melden sich damit verbindlich zum Praxissemes keine personenbezogenen Daten enthalten, in der ter an. Im Bereich Grundschule bilden sich über aktuellen Fassung auf der Internetseite des jewei die Priorisierung des Schulplatzes Tandems. ligen Zentrums für Lehrkräftebildung bzw. School of Education der Universitäten abgerufen werden. • Im Mai werden den Studierenden die Praktikums Das Schreiben zur Beantragung des erweiterten plätze und somit die Praktikumsschulen durch das Führungszeugnisses steht den Studierenden zum Praxissemester-Portal zugewiesen. (Kapitel 3.2). Download im PraxissemesterPortal zur Verfügung. • Jeweils ab Mitte Mai können die Schulen im VERSCHWIEGENHEITSERKLÄRUNG Praxissemester-Portal einsehen, welche und wie Die Teilhabe an allen schulischen Belangen kann viele der Plätze aus ihrem Platzangebot durch die umfassen, dass die Studierenden Kenntnis über Universitäten abgerufen werden und auf dieser personenbezogene Daten von Schülerinnen und Grundlage die Betreuung der Studierenden im Schülern oder Eltern erhalten, die vertraulich Halbjahr des folgenden Schuljahres planen. behandelt werden müssen. Dazu zählen sowohl Name und Anschrift als auch jegliche Angaben • Zu diesem Zeitpunkt erhalten die Studierenden über persönliche oder sachliche Verhältnisse, wie die endgültige Zuweisung des Platzes an ihrer zum Beispiel Leistungsbild und Verhalten sowie Praktikumsschule und melden sich dort telefo die familiäre oder gesundheitliche Situation von
03. ORGANISATION UND RECHTLICHE FRAGEN 23 Schülerinnen und Schülern. Um die Verschwiegen • oder über das Online-Portal des Bundesamts für heit zu gewährleisten, geben die Studierenden der Justiz mit Online-Ausweisfunktion. Schule zu Beginn des Praxissemesters eine schriftli che Verschwiegenheitserklärung ab. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt etwa zwei Wochen. Die Gebühr beträgt 13 Euro. In Einzel PROTOKOLL ÜBER DIE BELEHRUNG NACH § 35 fällen kann eine Gebührenbefreiung erfolgen. Mehr DES INFEKTIONSSCHUTZGESETZES Informationen erhalten Sie unter https://service.ber Das Infektionsschutzgesetz dient der Verhinderung lin.de/ (Top-Dienstleistungen / Führungszeugnis). einer Übertragung und Verbreitung von Infektions erregern. Durch entsprechende Maßnahmen sollen Bei der Antragstellung eines erweiterten Führungs ansteckende Krankheiten möglichst verhindert (Prä zeugnisses ist unbedingt eine schriftliche Auffor vention) oder – bei einem Krankheitsausbruch zur derung der Stelle vorzulegen, die das erweiterte Vermeidung einer Epidemie – eingedämmt werden. Führungszeugnis verlangt (§ 30a Abs. 2 Satz 1 BZRG). Dieses Begleitschreiben steht den Studieren Der 6. Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes den zum Download im Portal zur Verfügung. Darü enthält besondere Vorschriften für Schulen und ber hinaus bewirkt das Begleitschreiben, dass das sonstige Gemeinschaftseinrichtungen und benennt Zeugnis den Studierenden persönlich ausgehändigt die anzuzeigenden Krankheiten bzw. Erreger. Er bzw. an sie persönlich versandt wird („Erweitertes trägt damit dem Umstand Rechnung, dass dort Führungszeugnis für private Zwecke“). Kinder und Jugendliche täglich miteinander und mit dem betreuenden Personal in engen Kontakt ANSCHREIBEN AN DIE SCHULLEITUNGEN: kommen. Enge Kontakte begünstigen die Übertra INFORMATIONEN ZUM LERNFORSCHUNGS- gung von Krankheitserregern, die umso schwerere PROJEKT Krankheitsverläufe erwarten lassen, je jünger die Im Anschreiben an die Schulleitungen bezüglich betroffenen Kinder sind. Um zu gewährleisten, dass der Lernforschungsprojekte, das die Studierenden sie ihre gesundheitlichen Anforderungen und Mitwir der Schulleitung zum Beginn des Praxissemesters kungspflichten kennen, legen Studierende zu Beginn vorlegen müssen, finden Schulleitungen alle rele ihres Praktikums das Protokoll über die Belehrung vanten Informationen zum Bestätigungsverfahren des Infektionsschutzgesetzes bei ihrer Praktikums der Lernforschungsprojekte, zu möglichen Themen, schule vor. zu den Ansprechpartnerinnen und -partnern und anderes mehr. Den gesamten Gesetzestext sowie ausführliche Informationen erhalten Sie über die Internetseiten IMPF- ODER IMMUNITÄTSNACHWEIS GEGEN des Robert-Koch-Instituts: https://www.rki.de MASERN Das neue Masernschutzgesetz findet auch Anwen ERWEITERTES FÜHRUNGSZEUGNIS dung auf das Praxissemester. Studierende, die nach Das erweiterte Führungszeugnis muss der Prakti 1970 geboren sind, müssen daher am Antrittstag kumsschule am ersten Tag des Praxissemesters des Praktikums ggü. der Schulleitung einen Impf im Original vorgelegt werden. Das Original verbleibt schutz oder eine Immunität gegen Masern nach danach bei dem oder der Studierenden und sollte weisen. bei der Vorlage nicht älter als drei Monate sein. Es muss durch die Studierenden entsprechend ÜBERSICHT ÜBER TERMINE DER FACHBERATUNG rechtzeitig vor Beginn des Praxissemesters bei Um zu gewährleisten, dass die Termine der Fachbe der örtlichen Meldebehörde (für Studierende mit ratung (Kapitel 2.4) bei der Planung der Aufgaben in Hauptwohnsitz in Berlin das Bürgeramt) beantragt der Schule berücksichtigt werden, legen die Studie werden: renden, die an der Fachberatung teilnehmen, ihren • im Regelfall persönlich unter Vorlage des Perso Mentorinnen und Mentoren zu Beginn des Praxisse nalausweises oder Reisepasses, mesters die Bescheinigung Termine der Fachbera • gegebenenfalls per Antragsschreiben mit amtlich tung vor. Diese erhalten sie durch ihre Fachberaterin oder öffentlich beglaubigter Unterschrift oder ihren Fachberater.
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