Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG

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Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
1|2018
w w w. d o r t m u n d e r - h a f e n . d e

                                                                       Investoren reichen
                                                                       ihre Visitenkarten ein
                                                                       Für Hafenspeicher und
                                                                       neues Bürogebäude

                                               Im Kreislauf
                                               der Wertstoffe
                                               Im Hafen floriert der
                                               Umschlag von Schrott
Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
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    Inhalt                                                     1|2018

    EIN KANAL
                                                                                                                  AM ENDE DER
    WIRD ZUM MYTHOS
                                                                                                                  VERWERTUNGSKETTE
    Der Dortmund-Ems-Kanal
    (DEK) ist längst mehr als ein                                                                                 Alu zu Alu,Stahl zu Stahl,
    Wasser- und Verbindungs-                                                                                      Kupfer zu Kupfer: Auch die
    weg. Der Kanal ist zum                                                                                        Dinge am Ende der Ver-
    Lebensraum und Mythos                                                                                         wertungskette sind auf dem
    geworden. Autor Bernd                                                                                         Schrottplatz Hermstrüwer
    Ellerbrock lässt ihn auf 276                                                                                  sortenrein geordnet. Und
    Seiten lebendig werden.                                                                                       das seit nunmehr 118 Jahren.
    10                                                                                                            12

                                                                                                                   EIN NEUBAU FÜR
                                        DIENSTLEISTER RUND UM                                                      DIE SPEICHERSTRASSE
                                        DEN CONTAINER                                                              Es geht Schlag auf Schlag:
                                        Für die Kundenakquise ist CTD-Ge-                                          Neben der Entwicklung des
                                        schäftsführer Thorsten Schütte (55)                                        „Heimathafens“ verhandelt
                                        kein Weg zu weit: Mit Geschick und                                         die Stadt Dortmund mit In-
                                        Beharrlichkeit hat er aus einem Um-                                        vestoren unter anderem um
                                        schlagbetrieb einen Dienstleister rund                                     den Bau eines Bürohauses
                                        um den Container entwickelt.                                               am Santa Monika-Anleger.
                                        04                                                                         14

    AUF DEM WEG                                           „HAFENUNION“: KREATIVE                    WENN DER BETRIEB DEM
    IN DIE ZUKUNFT                                        KÖPFE ANKERN IM TYDE                      CHEF SORGEN MACHT
    Der Hafen auf dem Weg zur nächsten                    Von der Szenebekanntschaft zur „Ha-       Vom Kiosk bis zum Großhändler: Im
    Entwicklungsstufe: Im Interview skizziert             fenunion“: Im Tyde unterhalb des Alten    DIWN an der Speicherstraße lassen sich
    Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder                  Hafenamtes haben sich Kreative zu einer   Unternehmer mit Migrationsgeschichte
    Hafen AG, die Zukunft.                                Bürogemeinschaft gefunden.                quer durch alle Branchen beraten.

    05                                                    08                                        11
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Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
1|2018

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

die Entwicklung des Dortmunder Hafens vom                                                  Dass die Wirtschaft im Dortmunder Hafen
„Wasserbahnhof der Montanindustrie“ zum                                                    brummt und sich immer wieder erfolgreich be-
modernen Industrie- und Logistikstandort ist                                               hauptet, veranschaulichen wir in der aktuel-
geschafft. Doch nichts ist so beständig wie der                                            len Ausgabe des DOCK Magazins gleich an
Wandel. Ungeachtet der erreichten Erfolge als                                              mehreren Stellen. So beleuchten wir die hiesi-
wichtige Logistikdrehscheibe für die gesamte                                               ge Start-up-Szene, bieten aber auch Einblicke
Region gilt es für den Hafen, sich weiterhin an                                            in die Arbeit etablierter Unternehmen wie der
wechselnde Gegebenheiten anzupassen und                                                    Container Terminal Dortmund GmbH oder der
in Bewegung zu bleiben. Die Öffnung des Ha-                                                Schrott- und Metallgroßhandel Hermstrüwer
fens zur Stadt ist eine weitere Veränderung.                                               GmbH & Co. KG. Ergänzend dazu stellen wir
                                                                                           die Aktivitäten und Angebote des Deutsch-In-
Dazu stellen wir gemeinsam mit der Wirt-                                                   ternationalen Wirtschaftszentrums Nordstadt
schaftsförderung der Stadt Dortmund die Wei-                                               vor, welches gerade kleinen Betrieben vielfäl-
chen für ein urbanes Quartier mit hoher Auf-                                               tige Unterstützung bietet.
enthaltsqualität. In den vergangenen Wochen                                                All das zeigt: Die Unternehmen im Dortmun-
ist hierzu bereits einiges passiert. In der Spei-                                          der Hafen können zuversichtlich und mit viel
cherstraße schaffen wir Raum für eine vielversprechende Quartier-        Rückenwind ins neue Jahr starten.
sentwicklung. Ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ebnet noch in
diesem Jahr den Weg für die nächsten Schritte.                           Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches und gesundes 2018!

Bei aller Veränderung in der Speicherstraße – Europas größter Ka-        Ihr Uwe Büscher
nalhafen wird seinen Charakter als Industrie- und Gewerbegebiet
nicht verlieren und die angestoßenen Entwicklungen werden dem
wirtschaftlichen Betrieb keinesfalls im Wege stehen. Die im Dortmun-
der Hafen ansässigen Unternehmen können sich darauf verlassen.           Vorstand der Dortmunder Hafen AG

                       ZAHL
                   DES QUARTALS

                        Genau

           139 Stufen                                          IMPRESSUM
                                                               Herausgeber
                                                               V.i.S.d.P.: Uwe Büscher, Dortmunder Hafen AG
                                                               Speicherstr. 23, 44147 Dortmund
                                                                                                              Fotos:
                                                                                                              Medienmanufaktur Dortmund
                                                                                                              Dortmunder Hafen AG, BDA Dortmund Hamm Unna
                                                                                                              Druck:
         führen vom Eingang des                                Tel.: 0231 / 98 39 68 1                        Lensing Druck
                                                                                                              Feldbachacker 16, 44149 Dortmund
         Alten Hafenamtes bis zur                              Textbeiträge:
                                                               Gregor Beushausen, Dirk Berger                 Erscheinung:
            Aussichtsplattform.                                Layout/Grafik/Satz:
                                                                                                              Das Hafenmagazin erscheint jeweils zu Beginn
                                                                                                              eines Quartals in einer Auflage von 2.500
                                                               Büro für Gestaltung, Münster                   Exemplaren.

                                                                                                                                                                3
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    Voller Service am Container
    Torsten Schütte: Die Aufbauarbeit zahlt sich aus

                            Als früherer Teilnehmer am Berlin- und am Ruhrma-
                              rathon weiß Torsten Schütte (55), was weite Wege
                               sind. Mit Geschick und Beharrlichkeit hat er CTD
       GESICHTER                (Container Terminal Dortmund GmbH) über die
       DES HAFENS               Jahre von einem Umschlagbetrieb zu einem Dienst-
                               leistungsunternehmen rund um den Container ent-
                              wickelt, dessen Leistungsportfolio weit über „Heben
                            und Senken“ hinausgeht.

    W
                enn Torsten Schütte aus dem Fens-          Anbindungen an die Nord- und Westhäfen
                ter seines Geschäftszimmers an             hinaus) organisiert CTD beispielsweise in den
                der Kanalstraße blickt, sieht er           Duisburger Hafen – versehen mit der Option
    Lkw und Container. Blickt er auf die Zimmer-           des Weitertransportes zu den Seehäfen Rot-
    wand, sieht er ebenfalls eine Landschaft aus           terdam und Antwerpen. Darüber hinaus bietet
    Containern – die Collage eines Hamburger               die neue KV-Anlage (Anlage für den Kombi-
    Künstlers. „Die alten Schiffe, die an der Wand         nierten Verkehr) an der Franz-Schlüter-Stra-
    hingen“, die hat er abgenommen, nachdem                ße ein gutes Fundament, um künftig auch im
    er seinen Job als Abteilungsleiter Logistik bei        kontinentalen Verkehr zu wachsen und mehr
    Karstadt in Unna, bei dem er unter anderem             beladene Container zu generieren. Als Tors-
    auch das private KLV-Teriminal leitete, auf-           ten Schütte kam, liefen pro Woche fünf 300
    gegeben hatte und als Geschäftsführer zur              Meter-Halbzüge ins Container Terminal ein.
    CTD GmbH gewechselt war.                                              Mittlerweile sind es 25 Ganz-
    Das war 2006.                                                         züge pro Woche. „Mit Heben
                                                                          und Senken allein würden wir
    Inzwischen ist aus dem Um-                                            nicht einmal die Betriebskosten
    schlagbetrieb, der das Con-                                           erwirtschaften“, sagt Schütte.
    tainer Terminal in erster Linie                                       Der Erfolg gibt ihm recht: Die
    war, ein umfassender Dienst-                                          Umschlaganlage an der Ka-
    leister geworden. Einer, der                                          nalstraße platzte aus allen
    seinen Kunden aus Wirtschaft                                          Nähten. Folgerichtig musste
    und Industrie eine lückenlose                                         eine zweite her.
                                                                                                            2006 gestartet, hat Torsten Schütte CTD zu
    Lieferkette für den gesamten
                                                                                                            einem umfassenden Dienstleister entwickelt.
    Warentransport und -um-            „Mit Heben und Senken           Mit 38 Jahren Berufspra-
    schlag bietet und dabei die         allein würden wir nicht        xis, gestartet bei der Gene-
    Verkehrsträger Straße, Schie-      einmal die Betriebskosten       ralvertretung /Güterabfer-           (plus neun Auszubildende) an sechs Tagen
    ne und Wasser in Kombina-                erwirtschaften“           tigung der DB in Dortmund            in der Woche für einen reibungslosen Rund-
    tion einbezieht. Ein bisschen                                      und ausgestattet mit guten           um-die-Uhr-Betrieb und halten die vier Por-
                                             Torsten Schütte
    Glück sei anfangs dabei ge-                                        Kontakten und reichlich Er-          talkräne und neun mobilen Umschlaggeräte
    wesen, sagt Torsten Schütte:                                       fahrung, weiß Torsten Schüt-         ununterbrochen in Bewegung. Rechnet Tors-
    „Zum Zeitpunkt meiner Bewerbung war Ikea te, „dass Kunden nicht von allein anklopfen.“                  ten Schütte die Subunternehmen hinzu, die
    mit seinen Plänen für den Bau des Europala- Kunden müsse man sich besorgen. Also muss                   für CTD im Einsatz sind, kommt er auf „rund
    gers im Anflug.“                                  akquiriert, Überzeugungs- und beizeiten auch          175 Menschen, die durch unsere Aktivitäten
                                                      Kärrnerarbeit geleistet werden. Kein Wunder,          in Lohn und Brot stehen.“
    Kein Wunder also, dass der Terminalbetrei- dass er in ganz Deutschland unterwegs ist
    ber CTD neben dem Leergut-Geschäft (Stich- und sich der Kilometerstand des Autos „auf                   Gegenüber der bunten Containerwand in
    wort: Containerdepot) inzwischen auch als ungefähr 40.000 pro Jahr“summiert – die                       Torsten Schüttes Geschäftszimmer hängt ein
    Operateur aktiv ist und für den Großkunden privaten Touren auf seiner Ducati nicht mit-                 BvB-Trikot. Gerahmt und versehen mit den
    Ikea nun ganze Züge zum Ikea-Umschlag- gerechnet. „Wichtig ist, den Auftraggebern                       Namen seiner Mitarbeiter, die es ihm zum
    platz schickt. Allein die letzten Meter für die deutlich zu machen, dass sie im Vergleich               „10-Jährigen“ geschenkt haben.Torsten
    Verteilung auf dem Ikea-Gelände werden zum Lkw-Transport keinerlei Nachteile zu er-                     Schütte hat die Rückennummer 10. Das ist
    von Lkw übernommen. Auch da sitzt CTD als warten haben.“ Und weil Schütte weiß, dass                    der Spielmacher, der zwischen Abwehr und
    Operateur im Führerhaus. Weitere Zugver- Kunden wie Ikea auch nachts beliefert werden                   Sturmspitzen agiert und oft weite Wege ge-
    bindungen (über die ohnehin bestehenden wollen, sorgen 61 festangestellte Mitarbeiter                   hen muss. Torsten Schütte kennt das.

4
Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
1|2018

„Der Hafen öffnet sich zur Stadt“
Vorstand Uwe Büscher im Gespräch über die kommenden Entwicklungsschritte

Vom „Wasserbahnhof der Montanindustrie“ zu einem modernen Logistik-
zentrum für die Region: Der Strukturwandel unserer Stadt lässt sich auch am
Dortmunder Hafen ablesen. Im Interview erläutert Uwe Büscher, Vorstand
der Dortmunder Hafen AG, welcher Entwicklungsschritt als nächster folgt.

H
        err Büscher, die goldenen Zeiten von
        Kohlegewinnung und Stahlerzeu-
        gung sind vorbei. Der Wandel vom
‚Wasserbahnhof der Montanindustrie‘ zu
einer modernen, trimodal angebunden Lo-
gistik-Drehscheibe ist geschafft. Welche He-
rausforderungen sehen Sie für die Zukunft?
Der Hafen befindet sich permanent im Struk-
turwandel. Die Schließung von Hoesch
Spundwand und Profil zeigt, dass wir uns
ständig wechselnden Gegebenheiten an-
passen müssen. Solche Brüche im Güter-          Uwe Büscher: „Wir haben jede Menge Anfragen. Der Hafen ist neben dem Phoenix-See eines der
umschlag sind nicht von heute auf morgen        interessantesten Entwicklungsgebiete Dortmunds.“
aufzufangen. Wir haben volles Vertrauen
in die Entwicklung des Kombinierten Ver-
kehrs. Wir wissen aber auch, dass Umschlag      Wie denken Sie über die 5,5 Hektar große        Wie viel Interesse spüren Sie auf Investoren-
und Tonnagen in erheblichem Umfang kon-         Fläche an der Bülowstraße, die von der          seite?
junkturabhängig sind. Darauf müssen wir         Firma Knauf Interfer SE aufgegeben wird?        Wir verfügen über eine Menge Anfragen, auch
reagieren.                                      Es wäre sehr wünschenswert, das Grund-          weit über die Stadtgrenzen hinaus. Der Hafen
                                                stück in die kommunale Familie zu integrie-     ist neben dem Phoenix-See eines der inter-
In welcher Form?                                ren. Eine Entwicklung der Fläche mit Hafen      essantesten Entwicklungsgebiete Dortmunds.
Indem wir jetzt die nächste Stufe der Ha-       affinem Gewerbe würde das Nutzungskon-          Darüber hinaus gibt es großes Interesse aus
fen-Entwicklung betreten. Durch die Vorha-      zept für den nördlichen Teil der Speicher-      dem künstlerischen Bereich, Flächen während
ben an der südlichen und nördlichen Spei-       straße ebenso ergänzen wie eine städte-         der Sommermonate partiell für Musikveran-
cherstraße öffnet sich der Hafen zur Stadt,     bauliche Entwicklung. Unabhängig davon          staltungen und weitere Aktivitäten zu nutzen.
rückt insgesamt näher an die Stadt heran        ist aber auch klar: Zu jedem Preis sollte       Auch diesen Wünschen versuchen wir gerne
und eröffnet große Chancen, die Nordstadt       das Grundstück nicht erworben werden.           nachzukommen.
und den Dortmunder Norden attraktiver zu
gestalten. Wir schaffen ein urbanes Quartier    Welche Entwicklung ist im Verlauf des Jah-      Mit rund 160 ansässigen Firmen und rund
mit hoher Aufenthaltsqualität und gestalten     res 2018 an der nördlichen, oberen Spei-        5000 Arbeitsplätzen gilt der Hafen als größ-
an dieser Stelle ein neues Eingangstor ins      cherstraße (Ostseite) zu erwarten?              tes, zusammenhängendes Industriegebiet Dort-
Hafengebiet. Damit geht auch ein Paradig-       Nach dem Auslaufen der Mietverträge             munds. Verträgt sich das mit der angestreb-
menwechsel in der Flächenpolitik einher. Ein    Ende 2017 streben wir ab dem Frühjahr           ten Entwicklung entlang des Stadt- und des
erstklassiger Beitrag zum „nordwärts-Pro-       den Rückbau aller Gewerbeimmobilien             Schmiedinghafens?
jekt“, finde ich.                               bis zur Schäferstraße an. Wir wünschen          Ein klares Ja. Der Hafen wird seinen Charakter
                                                uns einen möglichst zeitnahen Zugriff auf       als Industrie- und Gewerbegebiet nicht ver-
Was heißt das?                                  die Flächen und sind auch bereit, Päch-         lieren, weil an der Speicherstraße ein neues,
Im Gegensatz zu früher werden die zu ent-       tern bei Problemen mit dem Rückbau zu           urbanes Quartier entsteht. Unsere im Hafen-
wickelnden Grundstücke in der südlichen         helfen. Spätestens zum Jahresende müs-          gebiet ansässigen Betriebe genießen Bestands-
und nördlichen Speicherstraße, nur hier, an     sen die Flächen frei gezogen sein. Unser        schutz, die Verträge laufen teilweise bis ins Jahr
Investoren vergeben und nicht mehr über Er-     Ziel ist es, in enger Abstimmung mit der        2038. Auch die Gleisanlagen der Dortmunder
bbaurechtsverträge auf Zeit weitergereicht.     Stadt und den politischen Gremien einen         Eisenbahn, über die Güter in den Hafen trans-
Das hat das Interesse auf der Investorenseite   städtebaulichen Ideenwettbewerb auf den         portiert werden, sind und bleiben tabu. Es wird
deutlich erhöht.                                Weg zu bringen.                                 auch keinen Arbeitsplatzabbau geben. Ganz
Darüber streben wir künftig an, für Flächen,    Alles, was an der nördlichen Speicherstra-      im Gegenteil, durch die Neuausrichtung der
die zur Disposition stehen, neue Wertschöp-     ße geschieht, geschieht in hoher Überein-       Speicherstraße kommen Arbeitsplätze hinzu.
fungspotenziale zu prüfen. Dies beinhaltet      stimmung mit der Stadt und der Politik. Wir     Man kann sagen: Der Hafen wird seinen Cha-
auch eine permanente Prüfung auf Arron-         werden die Entwicklung nicht anonymen           rakter nicht verlieren. Aber er wird neue Cha-
dierung weiterer Areale.                        Hedgefonds überlassen.                          rakterzüge hinzugewinnen.

                                                                                                                                                     5
Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
Erste Reihe statt
    zweite Geige.                                                                                                           Für DEW 2 1 Kunden
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                                                                                                                                                *

    Testwochen nutzen                                                                                                       vom 1.12.
                                                                                                                             Kostenlos
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                                                                                                                                        anmelden
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Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
1|2018

                                                                                                                     Oberbürgermeister
                                                                                                                     Ullrich Sierau (Mitte)
                                                                                                                     bei der Übergabe
                                                                                                                     des Förderschecks an
                                                                                                                     Andreas Koch (l.)

                                                                                                                     Das Projekt „Heimathafen“ in
                                                                                                                     der Speicherstraße 15 nimmt
                                                                                                                     Konturen an: 2019 soll der
                                                                                                                     Umbau zu einem Bildungs-
                                                                                                                     und Beratungszentrum star-
                                                                                                                     ten. Ein Jahr später, 2020,
                                                                                                                     wird die Eröffnung gefeiert.

         Die neue Adresse im Quartier
         „Heimathafen“ soll 2020 in der Speicherstraße seinen Betrieb aufnehmen

         O
                   berbürgermeister (OB) Ullrich Sierau   ale Stadt in ein Bildungs- und Beratungshaus
                   schlug den großen Bogen. In zehn       umgebaut werden. Die Grundlage dafür bil-
                   Jahren werde sich der gesamte Be-      det eine vom Bund Deutscher Architekten
         reich fundamental verändert haben, sagte der     (BDA) Dortmund erstellte Machbarkeitsstu-
         OB bei einem Ortstermin in der Speicherstra-     die. Im Laufe des Jahres 2018 soll die Aus-
         ße. Die städtebauliche Perspektive verheißt      führungsplanung folgen und 2019 mit dem
         ein Miteinander von schicken Neubauten und       Umbau gestartet werden. Das Geld ist da:
         modernisierten, auf Vordermann gebrachten        Die Stiftung Soziale Stadt freut sich über einen
         Bestandsbauten. Das gilt sowohl für die unte-    Förderbescheid in Höhe von 3,673 Millionen
         re (südliche) Speicherstraße als auch für die    Euro, der sich aus Mitteln der Europäischen
         Entwicklung der oberen (nördlichen) Spei-        Union (EU), des Bundes, des Landes und der
         cherstraße. So sollen zu den vorhandenen         Stadt Dortmund über das Stadterneuerungs-
         5000 Arbeitsplätzen im Hafengebiet noch          programm „Soziale Stadt NRW Dortmund
         einmal 4000 bis 5000 Arbeitsplätze hin-          Nordstadt“ zusammensetzt. „2020 trinken
         zukommen. Ein Attraktivitätsschub, von dem       wir hier Bier“, freute sich Andreas Koch, Vor-
         die gesamte Nordstadt profitieren wird, wie      sitzender der Stiftung Soziale Stadt.
         Susanne Linnebach, stellvertretende Leiterin
         des Amtes für Wohnen und Stadterneuerung,        Das meint er durchaus wörtlich. Im Erdge-
         voraussagt.                                      schoss des Hauses entsteht eine Gastronomie
                                                          mit einer Lernküche, in der junge Menschen
                                                          ausgebildet werden - „vom Service bis zum
lage 1 Pläne Bernhard-März-Haus
                                                          Kochen“, wie Andreas Koch formuliert. Das Impressionen aus dem Gebäudeinneren.
                                                          Kellergeschoss wird die Dortmunder Musik-
                                                          schule belegen, die ihre Popmusik-Sparte nimmt die gemeinnützige GrünBau GmbH,
                                                          mitbringt. Die oberen Stockwerke sind für eine Tochter der Dortmunder Stiftung Soziale
                                                          Träger verschiedenster Beratungsangebo- Stadt. Erfahren in der Instandsetzung alter Im-
                                                          te reserviert: Neben sozialer Beratung sind mobilien, sollen auch bei dieser Maßnahme
                                                          Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaß- Langzeitarbeitslose unter Anleitung von Fach-
                                                          nahmen geplant, Sprach- und Integrations- firmen beschäftigt und qualifiziert werden.
         Das Gebäude Speicherstraße 15 war Sitz
                                                          kurse sowie Ausbildungs- und Jobcoaching.
         eines Fuhrunternehmers.
                                                          Auch das Jobcenter Dortmund soll mit Bera-             OB Ullrich Sierau ist sicher: „Der Heimatha-
         Eines der ersten Teilprojekte ist der „Heima-    tungsangeboten zur Arbeitsvermittlung in der fen wird einer der ersten Frequenzbringer in
         thafen“ in der Speicherstraße 15.                Speicherstraße 15 FlaggeAnlage
                                                                                      zeigen.  DerBernhard-März-Haus
                                                                                           1 Pläne Anbau der Speicherstraße sein.“ Mit dem ebenfalls
         Die Immobilie, viele Jahre leerstehend, war      mit den längst vergessenen Pferdetränken soll geplanten „Gründungscampus“ an der Spei-
         Sitz eines Fuhrunternehmers und einer Firma      bestehen bleiben und Künstlern Raum für Aus- cherstraße 10 bis 12 rückt ein weiteres Projekt
         zur „Herstellung von technischen Artikeln“,      stellungen bieten. Alles in allem werden rund in Sichtweite. Und auch damit ist das Ende
         wie ein vergessenes Türschild verrät. Nun soll   1200 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen. der Fahnenstange noch längst nicht erreicht.
         das Gebäude unter Regie der Stiftung Sozi-       Die Regie beim Umbau des Gebäudes über- Dortmunds Hafenviertel blüht auf.

                                                                                                                                                                7
Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
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                                                                                                                                       Brückner,Magdalena
                                                                                                                                       Stengel, Marius Sonnentag,
                                                                                                                                       Florian Carevic und Anneke
                                                                                                                                       Dunkhase (.l.)

    Kreativ-Netzwerk im Hafen
    Hafenunion: Bürogemeinschaft im Tyde bündelt unterschiedliche Talente

    Kreativ ist man immer alleine, alles andere wäre ja keine Kunst. Dass sich                               mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Filmer
    indes verschiedene Künste bündeln lassen, um damit einem Geschäfts-                                      … „So kam es zu Synergien“, stellt Edelmei-
                                                                                                             er fest, „jetzt sind wir so etwas wie ein funk-
    modell zu dienen, will die „Hafenunion“ zeigen.                                                          tionierendes Ökosystem. Wir sind uns zwar
                                                                                                             theoretisch Konkurrenten, aber wir helfen uns
                                                                                                             mehr, als dass wir konkurrieren.“

    D
            irekt im Schatten des alten Hafenamtes        Heimat gefunden. Zur Erinnerung: Die Ma-           Natürlich gibt es bundesweit Hot-Spots, de-
            liegt langgestreckt das Gebäude einer         cher des Dortmunder Pop-Up-Studios nutzten         nen Dortmund nicht das Wasser reichen kann,
            alten Seilerei. Es beherbergt heute die       in der Vergangenheit Immobilienleerstände,         wenn es um ökonomisches Schwergewicht
    von Christian Gutbier betriebene Gastrono-            um die Häuser für jeweils drei Monate zu An-       geht. Dann fallen Namen wie Berlin, Ham-
    mie „Tyde“, der sich wiederum für die ehe-            laufpunkten für Kunst- und Kulturinteressierte     burg, Köln und München. Erfahrungen mit der
    maligen Lagerräume darüber etwas anderes              zu machen. Dann zogen sie weiter. Standort-        Kreativszene dort haben einige der Hafen-
    vorstellen konnte, als lediglich Sachen darin         belebung einerseits, andererseits war irgend-      union-Anleger gesammelt, dann aber über-
    abzustellen. Man kennt sich halt in Dortmund:         wann mit der alten Seilerei auch ein Gebäude       wog das Interesse an der Heimatkunde. „Es
    So entwickelte sich aus Szenebekanntschaf-            mit ganz besonderem Aufforderungscharakter         ist solch ein ,Zurück-nach-Hause-Ding‘“, stellt
    ten eine Bürogemeinschaft – die Hafenuni-             dabei – nämlich der Aufforderung zu bleiben.       Ömer Mutlu von NAMU fest, der aus Berlin
    on. Dahinter stehen im Einzelnen die Agen-            „Es war unser drittes Pop-Up-Studio“, erzählt      zugezogen ist, „ich hab‘ mich irgendwann
    turen Brückner & Brückner, florida creative           Daniel Edelmeier vom florida creative lab.         gefragt, warum nicht hier?“ Es habe etwas
    lab, die Fotografinnen Anneke Dunkhase und            „Und wir haben nach vier Wochen festge-            damit zu tun, das Leben in Dortmund zu ge-
    Magdalena Stengel, die European Skate-                stellt, dass es super wäre, hier für länger ein-   stalten und nicht anderswo. Edelmeier: „In
    board Company OBTAIN, die Filmproduk-                 zuziehen“, fügt Marius Sonnentag an. Der           Berlin tut das schon ein ganzer Eimer von
    tion NAMU, das Online-Magazin Kunst &                 Rest war wieder Hörensagen aus der Dort-           Leuten, aber wir wollen der Szene hier zur
    Kültür, der Web-Designer und Entwickler Ma-           munder Szene. So komplettierte sich schnell        Sichtbarkeit verhelfen.“
    rius Sonnentag sowie die Wolfram Kiwit Bild-          die Liste der Einmieter. Sie waren alle schon      Sie sind klein für sich, aber als kreatives Netz-
    manufaktur.                                           vorher selbstständig. Unternehmer und Un-          werk wollen sie gemeinsam wachsen. „In der
    Mit der Eröffnung der Hafenunion im Juni              ternehmerinnen mit eigener Kundenstruktur.         Vergangenheit war es doch so, dass nur die
    2017 hatte die Idee der von Standort zu               Nun aber wuchs etwas zusammen: Graphi-             großen Unternehmen an große Aufträge he-
    Standort wandernden Pop-Up-Studios eine               ker, Designer, Programmierer, Fotografinnen        rangekommen sind“, stellt Marius Sonnentag

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Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
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                                                                     Sind sind Programmierer, Designer,
                                                                     Grafiker, Fotografinnen und Filmer.
                                                                   Jeder hat seine individuellen Stärken,
                                                                       die er bei Bedarf in den Verbund
                                                                                        einbringen kann.

fest. Das aber habe sich geändert, „denn wir
arbeiten so flexibel und agil zusammen, wie
es die Situation erfordert.“ Also der Auftrag-
geber. Je nachdem mal klein, mal groß, mal
als Einzelunternehmer und mal als Hafenuni-
on, wenn die verschiedenen Talente zur Erfül-
lung eines größeren Auftrages gefragt sind.
„In Dortmund gibt es eine Offenheit, die man
anderswo nicht so spürt“, hat Anneke Dunkha-
se festgestellt. Es sei leicht, mit der Wirtschafts-
förderung oder dem Kulturbüro in Kontakt zu
treten. Solche städtischen Einrichtungen be-
kämen in Köln oder Berlin mindestens zehn
Anrufe täglich von „Coworking-Spaces“ wie
die Hafenunion eines darstellt. Das sei hier an-
ders. Man kümmert sich. Auch umeinander.
Anneke Dunkhase: „Wir legen Wert darauf,
uns gut zu verstehen.“ Es sei ein wenig so
wie in einer funktionierenden Wohngemein-
schaft. „Eigentlich sind wir komplett“, meint
sie, aber…“. „Einen Texter könnten wir noch
gebrauchen“, fällt Edelmeier ein.                      Begriff, den wir in den Köpfen der Kunden
                                                       verankern wollen.“
Wie gesagt, das Ziel aller sei nun, größere            Dazu bedarf es weiterhin der Szenearbeit,
Aufgaben zu übernehmen, sie sind ab nun                besonders der Nutzung der sozialen Medien.
Freiberufler im Verbund. Filme, Fotografien,           Es soll allerdings nicht beim virtuellen Spaß
Graphik, Programmierung: „Jeder hat zwar               bleiben. Die Hafenunion will weiterhin ganz
sein Business“, sagt Mutlu, „aber zusammen             handfest kreative Köpfe aus anderen Berei-
können wir Unternehmen alles aus einer Hand            chen zu Vorträgen, Konzerten und Ausstellun-
anbieten. Dienstleitung von A bis Z.“ Wunder-          gen einladen. Es muss Bewegung drinbleiben,
bar fügt sich da ein Bild, das man gut mit der         immer – man merkt, dass das der Anspruch
speziellen Örtlichkeit am Kanal in Verbindung          ist. Nach der Zeit der Renovierungsarbeiten,
bringen kann: Viele einzelne Stränge erge-             deren Kosten sich alle Mieter geteilt haben,
ben ein starkes Seil.                                  hätten sie nun Lust durchzustarten. Das soll-
Die Hafenunion ist nicht temporär angelegt,            te klappen. „Im nächsten Jahr wird einiges
sondern will als Kreativ-Netzwerk auf Dau-             mehr passieren. Wir sind schließlich Exper-
er wahrgenommen werden. „Kreativ-Netz-                 ten für Außenwahrnehmung“, meint Edelmei-
werk“, wiederholt Edelmeier, „das ist der              er und lächelt.

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Im Kreislauf der Wertstoffe - Im Hafen floriert der Umschlag von Schrott - Investoren reichen ihre Visitenkarten ein - Dortmunder Hafen AG
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     Wasserstraße und Mythos
     Neues Buch beschreibt den Dortmund-Ems-Kanal
     Hätten Sie gewusst, dass der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) nach den al-
     lerersten Planungen mit einem einzigen Becken ausgestattet werden und
     schon in Huckarde nahe der Zeche Hansa enden sollte? In seinem neues-
     ten Buch über den Dortmund-Ems-Kanal lässt Autor und Fotograf Bernd El-
     lerbrock (62) 265 Kilometer Industrie- und Kulturgeschichte neu aufleben.

     M
                 ehr als ein Jahr hat Bernd Ellerbrock
                 recherchiert, fotografiert, den DEK
                 bereist und sich „durch Kisten voller
     Archivmaterial“ gearbeitet. Herausgekommen
     ist ein 276 Seiten starkes Werk. Detailgetreu
     und faktenreich schildert Ellerbrock den Wer-
     degang der Wasserstraße, die Dortmund mit
     der Nordsee verbindet.                                                                                     Über den Autor
     „Die Impulse für den Bau des DEK sind von
     Dortmund ausgegangen“, sagte Bernd Eller-                                                                  • Autor Bernd Ellerbrock lebt in Seelze
     brock bei der Buchpräsentation, für die es kei-                                                               nahe Hannover.
     nen geeigneteren Ort als das Alte Hafenamt                                                                 • Seine Bücher über das Reisen auf
                                                             Bei der Buchvorstellung: Volker Schlüter (Was-
     gebe. Bereits 1856 hatte sich in Dortmund ein                                                                 Frachtschiffen wie auch sein Buch über
                                                             serstraßen- und Schifffahrtsamt), OB Ullrich
     „Canal-Comite“ gebildet, das mit einer Denk-            Sierau, Bernd Ellerbrock und Hafen-Vorstand
                                                                                                                   den Mittellandkanal gelten als Stan-
     schrift für den Bau einer Wasserspange quer             Uwe Büscher (v.l.).                                   dardwerke.
     durch Norddeutschland warb. 1891 startete                                                                  • Sein jüngstes Buch „Der Dort-
     der Bau des DEK, der 1899 schließlich von               portweg für Kohle und Erz gebaut, spielt der          mund-Ems-Kanal“ ist im Verlag
     Kaiser Wilhelm II an seinem Ausgangspunkt               DEK noch immer eine wichtige Rolle im Gü-             DGEG-Medien erschienen und für
     in Dortmund feierlich eröffnet wurde.                   terverkehr und verbindet Dortmund mit allen           34,80 Euro im Buchhandel erhältlich.
     Wie in einem Lexikon hat Autor Bernd Eller-             wichtigen Wasserstraßen. Mehr noch: Neben          • Weitere Info zu Bernd Ellerbrock gibt
     brock die Geschichte und die Besonderhei-               seiner Rolle als Infrastrukturprojekt mit mehr        es im Internet www.8komma0.de
     ten des DEK aufgearbeitet; mit 88 Stichwor-             als 60 Häfen, mit all seinen Schleusenbau-
     ten von A wie „Abgaben“ bis Z wie „Zweite               werken, Nebenflüssen und Abzweigungen
     Fahrten“. Dabei lässt er so gut wie keine Fra-          ist der Dortmund-Ems-Kanal „auch zu einem         biet führt, durchs ländliche Münsterland, das
     ge offen. Ausführlich und unterhaltsam be-              Freizeitstandort und Lebensraum geworden“,        eher dünn besiedelte Emsland erreicht und
     schreibt er, wie sich der Dortmund-Ems-Kanal,           wie Oberbürgermeister Ullrich Sierau feststell-   schließlich Ostfriesland. Dass Dortmund mit
     Rückgrat des westdeutschen Kanalnetzes, im              te. Er habe das Buch „genossen“, es sei „un-      dem größten Kanalhafen Europas als Aus-
     Laufe der Zeit gewandelt hat und von Men-               glaublich dezidiert und historisch sehr genau“.   gangspunkt des DEK eine besondere Rolle
     schenhand stets neuen Gegebenheiten an-                 Autor Bernd Ellerbrock nimmt seinen Leser mit     spielt, ist für den in Niedersachsen lebenden
     gepasst wurde. Gut 500 Fotos, Abbildun-                 auf eine faktenreiche und emotionsgeladene        Autor selbstverständlich. Uwe Büscher, Vor-
     gen und historische Postkarten aus mehr als             Reise über eine „Straße, die alle Ströme ver-     stand der Dortmunder Hafen AG, brachte es
     70 Bildquellen dokumentieren dem Betrach-               eint“ und die durch so unterschiedliche Kul-      auf den Punkt. „Ohne den Dortmund-Ems-Ka-
     ter den Wandel des Kanals. Einst als Trans-             turlandschaften wie das industrielle Ruhrge-      nal gäbe es unseren Hafen nicht.“

                                                                   DOKOM21 Online Backup
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                                                                    ü regelmäßige, automatische Durchführung
                                                                    ü Minimierung von Fehlerquellen
                                                                    ü Datenverschlüsselung & Komprimierung
                                                                    ü Unternehmensdaten vor internen und externen Gefahren
                                                                        im DOKOM21 Rechenzentrum in Dortmund geschützt

                   Meine Sicherheit
                                                                    t:0231.930-94 02 • www.dokom21.de

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  Auch Ayse Altindis lässt sich als
  selbstständige Physiotherapeutin von der                                                                          Projektmanager Hadet Kovačević.
  Dortmunder Wirtschaftsförderung beraten.
                                                                                                                    Service auf Abruf

Hilfe für Unternehmer
                                                                                                                    • Das DIWN unterstützt Unterneh-
                                                                                                                      men auch bei Auslandsgeschäf-
                                                                                                                      ten und will zudem ausländische
                                                                                                                      Unternehmen zur Schaffung
DIWN berät und begleitet Betriebe in der Nordstadt                                                                    von Arbeitsplätzen ansiedeln.

                                                                                                                    • Das DIWN wird gefördert im
2005 hat sie sich selbstständig gemacht. Viele Jahre lief                   Gespräch sei es oft nicht getan,           Bundesprogramm „Bildung,
es gut für Physiotherapeutin Ayse Altindis (42). Jetzt will                 weiß Hadet Kovačević. „Wir fas-            Wirtschaft, Arbeit im Quartier“
                                                                            sen auch nach und besuchen die             (BIWAQ).
sie ihr Geschäftsmodell umstellen. Beratung und Hilfe
                                                                            Betriebe.“ So kann es sein, dass
holt sie sich dabei im „Deutsch-Internationalen Wirt-                       sie Unternehmen bei der Suche          eine Weiterführung übers Jahr
schaftszentrum Nordstadt“ (DIWN) am Hafen.                                  nach Personal oder einer Immobi-       hinaus. Rund 60 Betriebe haben
                                                                            lie helfen, bei Finanz- und Marke-     sie bislang beraten. „Der Bedarf

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       80 Quadratmeter Wellness.      sie mit Hilfe externer Dienstleis-    tingfragen den Weg weisen oder         ist da“, sagt der Projektmanager.
       Sanfte Musik empfängt den      ter kostenlos Unterstützung und       beim Fördermittelantrag unter die      Ayse Altikin hat ihr Ziel klar vor
       Gast im „Balancee Plus“        Beratung. Mit Mitteln der Stadt,      Arme greifen. Auch wenn das Pro-       Augen: Sie hoffe, die Bank mit
an der Schützenstraße 148. Wer        des Bundes und der EU 2015 ins        jekt bis Ende 2018 befristet ist, so   ihrem Konzept zu überzeugen.
Ayse Altindis besucht, kommt zu       Leben gerufen, soll das von der       hofft Hadet Kovačević doch auf         „2018 will ich durchstarten.“
Physiotherapie und Rückengym-         Wirtschaftsförderung Dortmund
nastik, zu Fango und Massage          angestoßene Projekt beitragen,
oder zur Haarentfernung per La-       kleine und mittelständische Be-
ser. Ihr Geschäft, sagt Ayse Altin-   triebe in der Nordstadt zu stärken
dis, schreibe schwarze Zahlen.        und zu festigen. „Unser Schwer-
Das soll auch so bleiben. Nach        punkt liegt auf Unternehmer, die
dem Verlust ihrer beiden ange-        einen Migrationshintergrund ha-
stellten Physiotherapeutinnen fällt   ben oder die Migranten beschäfti-
es ihr allerdings schwer, Fachper-    gen“, sagt Projektmanager Hadet
sonal zu finden. Deshalb sortiert     Kovačević (40).
Ayse Altindis ihr Geschäft neu: Die   Er kennt die Probleme. Es kann
Physiotherapie, von den Kranken-      die Afrikanerin sein, die einen Ge-
kassen bezahlt, soll zugunsten er-    mischtwarenladen geformt hat, in
tragsstarker Bereiche wie Well-       dem sich nur noch schwer ordnen
ness und Lasertherapie eher in        lässt, welche Umsätze dem Fax-
den Hintergrund rücken. Dafür         und Kopierbereich zuzuordnen
benötigt Ayse Altindis neue Ge-       sind, dem Segment „Haarverlän-
räte, 50.000 Euro Investitionskre-    gerung“ und weiteren Geschäfts-
dit „und ein neues Konzept für die    bereichen. Es kann die Fußpflege-
Bank“, wie sie sagt.                  rin sein, die über zu wenig Kunden
Kein Einzelfall. Ungefähr jeder       klagt – und den Tipp bekommt,
zweite der rund 4000 Betriebe         ihre Dienstleitung beispielsweise
in der Nordstadt ist von Migran-      über Flyer in Arztpraxen bekannt
ten gegründet oder wird von Men-      zu machen. Es können aber auch
schen mit Migrationsgeschichte        ein Zeltverleih oder ein kleiner
geführt. Viele haben ihre Start       Logistiker sein, die einen neuen
Up-Phase längst hinter sich ge-       Standort suchen. „Es geht quer
lassen. Manche kommen ins Tru-        durch alle Nationen und Bran-
deln oder haben sich mit ihren        chen, vom Kiosk bis zum Groß-
Geschäftsmodellen verzettelt. Im      händler“, sagt Hadet Kovačević.
„Deutsch-Internationalen Wirt-        Analysen, wo die Stärken und die
schaftszentrum“ (DIWN) an der         Schwächen liegen, sind ein Teil
Speicherstraße 56 bekommen            der Beratung. Mit einem einzigen

                                                                                                                                                         11
www.dortmunder-hafen.de

     UNTERNEHMENS-
                       Im Kreislauf der Güter
         PORTRAIT      Die Firma Hermstrüwer handelt seit 118 Jahren mit Schrott

                                                          Gibt es eine Ordnung im Unordentlichen?
                                                          Wer den Schrottplatz Hermstrüwer an
                                                          der Kanalstraße ansteuert, um den al-
                                                          ten Kaminofen oder einen Wasserhahn
                                                          oder eine Nähmaschine zu entsorgen,
                                                          der wird schnell feststellen: Ja, gibt es.

                                                          J
                                                              ede Ansammlung für sich ein Durcheinander,
                                                              aber jeder Haufen ist sortenrein angelegt. Alu
                                                              findet zu Alu, Stahl zu Stahl, Kupfer zu Kupfer.
                                                          Kein Familienunternehmen mehr, weil 2012 unter
                                                          das Dach der Mülheimer RHM Rohstoffhandels-
                                                          gesellschaft geschlüpft, ist Hermstrüwer mit seinem
                                                          3500 qm großen Platz immerhin seit 118 Jahren
                                                          an Ort und Stelle. Und damit so alt wie der Dort-
                                                          munder Hafen.

                                                          Herbert Kahl (Name geändert) schiebt eine Schub-
                                                          karre vor sich her, in der Mulde liegen eine alte
                                                            Schreibmaschine sowie Korpus und Schwun-
                                                                 grad einer Nähmaschine. „Ich helfe mei-
                                                                      nem Nachbarn, den Keller auszuräu-
                                                                          men“, sagt er. Günter Kass weist
                                                                             ihm den Platz auf einer Waage
                                                                               zu. Es sind nur wenige Kilo, die
                                                                                er abwiegt, es wird also nur
                                                                                kleines Geld sein, das Kass‘
                                                                                Kollege Ulf Stiller im Büro an
                                                                                 Kahl auszahlen muss. Doch
                                                                                  wenn es einen Spruch gibt,

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der besonders auf Schrottplätzen seine Ent-              Eine verschworene
sprechung findet, dann: „Kleinvieh macht auch         Gemeinschaft: Selbst
Mist!“ Plätze wie diese sind immer Adressen              für Rockbands und
für Privatleute, für Klüngelkerle - aber auch        für Model-Fotografen
für Unternehmen. Hermstrüwer-Container ste-         bietet Hermstrüwer an
                                                      der Kanalstraße eine
hen in Werken, an Sammelstellen und können
                                                           lohnende Kulisse.
ebenfalls privat bestellt werden.
Geschäftsführerin Cornelia Lange-Schönfeld
schätzt die Menge an Schrott, die monatlich
den Platz erreichen, auf etwa 1000 Tonnen.
„Waren auch schon mal 1500 Tonnen“, sagt
sie, „liegt aber schon länger zurück.“ Die Re-
duzierung sei im Wesentlichen darauf zu-
rückzuführen, „dass heute vieles direkt an die
Werke zurückgeht und nicht mehr über die
Händler“. Der jährliche Umsatz, den das Un-
ternehmen mit 16 Mitarbeitern erwirtschaf-
te, liege zwischen acht und zehn Millionen
Euro. 150 Euro würden derzeit für eine Tonne
Stahlschrott bezahlt. „Nicht schlecht“, meint
sie, „vor zwei Jahren waren es noch 70, 80
Euro, aber es gab auch schon mal 300.“ An- fangen – und ist im Sektor geblieben.                                                Hause. Hermstrüwer ist
gebot und Nachfrage zählen eben auch für Seit 2006 ist sie bei Hermstrüwer                                             auch aus Film und Fernsehen
Dinge, die am Ende ihrer Verwertungskette beschäftigt. Auf dem Platz achten sie                                bekannt, Rockbands haben hier mu-
angelangt sind.                                   streng darauf, dass ihnen nichts ange-                    sikbegleitet Videos gedreht, selbst die
Wobei das für Metalle ja eigentlich nicht gilt, dreht wird. „An gestohlener Ware darf                      Fotografen für einen Striptease-Kalender
denn Schrottplätze sind beispielsweise letzte man schließlich kein Eigentum erwer-                           suchten die raue, rostige Umgebung als
Stationen von Autofelgen in alter Form, doch ben.“ Manchmal sieht man es sofort.                              Kontrapunkt für die fein ausgeleuchte-
birgt dieses Ende immer einen Anfang. Kup- „Es gibt Dinge, die kann                                            ten Models. „Da wurde die Schlange
ferrohre, Bremsscheiben, Heizkörper, Dachrin- kein Privatmann ha-                                                  der Autofahrer auf der Kanalstra-
nen – es wird was Neues draus. Trimet in Essen ben“, erklärt Ulf Stil-                                                 ße immer länger“, erinnert sich
nimmt das Aluminium, Aurubis in Lünen das ler, „zum Beispiel ein                                                         Günter Kass, der Mann von
Kupfer, RHM den Stahlschrott usw. Somit sind Oberleitungsdraht der                                                        der Waage.
sie alle Unternehmen der Kreislaufwirtschaft. Bahn AG. Wir fragen                                                         Das tägliche Geschäft ist
Draußen belädt ein Mitarbeiter mithilfe ei- schon nach, woher die                                                        indes profaner: annehmen,
nes Krans einen Container, gleichzeitig lie- Sachen kommen.“ Ist die Antwort nicht                                      sortieren, aufbereiten. „Klar ist
fert ein Privatmann eine Messinglampe ab: befriedigend, lassen sie die Finger davon.                  es manchmal kalt und nass“, sagt Kass, der
Das immerwährende Rein und Raus von Me-                                                               schon 36 Jahre bei Hermstrüwer schafft, „aber
tallen wird penibel nachgehalten. Cornelia Der Platz ist allerdings auch ein Ziel zahlrei-            der Dachdecker hat’s auch kalt, und auf der
Lange-Schönfeld macht mo-                                            cher Sammler und Jäger.          Zeche ist es ebenfalls schmutzig. Das Wich-
natlich Inventur. „Den Platz       „Man muss mit Freuden zur         „Wir haben hier `ne richti-      tigste ist, dass wir hier alle ein gutes Verhält-
leer räumen“, sagt sie dazu.          Arbeit gehen“ – das            ge Rentnerband, die sich ihre    nis miteinander haben.“ Peter Knöpke gesellt
Die Anlage wird mit Kame-           sei ihm bei Hermstrüwer          Sachen zusammensuchen“,          sich dazu. Nach 42 Jahren Arbeit auf dem
ras überwacht, weil Dieb-               immer gelungen.“             erzählt die Geschäftsführerin.   Schrottplatz ging er vor vier Jahren in Ren-
stahl sonst gang und gäbe                 Peter Knöpke               Der eine benötigt Edelstahl      te. Und warum trägt er immer noch den Dril-
wäre. Seit 40 Jahren ist sie                                         zum Schweißen von Figuren,       lich in Warnfarben? „Jeder sucht sich seine
im Geschäft, ihr macht man nichts mehr vor. der andere schraubt an Autos, der nächste                 Arbeit“, antwortet er. Er hat sie immer ger-
Als kaufmännische Mitarbeiterin auf Zeit hat sucht einfach. Der Mann an sich als Samm-                ne gemacht, jetzt eben aushilfsweise. „Man
sie in einem Essener Altmetallhandel ange- ler und Jäger ist auf Schrottplätzen gerne zu              muss mit Freuden zur Arbeit gehen“ – das sei
                                                                                                      ihm bei Hermstrüwer immer gelungen. Also
                                                                                                      warum aufhören, nur weil eine 6 beim Alter
                                                                                                      vorne steht?
                                                                                                      Ein Lkw-Fahrer entert das Büro. Will wohl einen
                                                                                                      Container abholen. Er reicht ein Formular über
                                                                                                      den Tresen. Er könnte zur Begrüßung auch die
                                                                                                      Kundenklingel aus Messing bedienen, die ei-
                                                                                                      nen überraschend feinen Ton aussendet. Das
                                                                                                      dürfte die sein, die der alte Hermstrüwer schon
                                                                                                      1899 da platziert hat, oder? „Nee“, sagt Cor-
                                                                                                      nelia Lange-Schönfeld, „die haben wir erst vor
Das ständige Rein und Raus der Metalle wird bei Hermstrüwer genau nachgehalten, andrehen              zwei Wochen aus dem Schrott gezogen.“ Was
lassen sie sich nichts.                                                                               die Leute alles wegwerfen …

                                                                                                                                                            13
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     Ideen fürs Quartier
     Speicherstraße: Investoren legen Konzepte vor
     Die Stadt Dortmund macht Tempo bei der Neuausrichtung der südlichen
     (unteren) Speicherstraße zu einem Szene- und Kreativquartier. Neben
     dem „Heimathafen“ und dem geplanten „Gründungscampus“ im Gebäu-
     de Speicherstraße 12 hat sie zwei weitere Projekte auf den Weg gebracht:
     den Verkauf und Umbau des Gebäudes Speicherstraße 2/2a sowie den
     Bau eines Bürogebäudes nahe am Santa Monika-Anleger.                                                    Auf der Freifläche am Santa Monika-Anleger
                                                                                                             ist ein Bürogebäude geplant.

     F
         ür beide Vorhaben haben die städtischen           Bis kurz vor Weihnachten hatten die Kauf-         tal-Szene wünschen sich die Wirtschaftsför-
         Wirtschaftsförderer zwei Interessenbe-            und Bauwilligen Zeit, ihren Anmeldungen in        derer für das Bürogebäude, das auf der 845
         kundungsverfahren auf den Weg ge-                 einer zweiten Stufe konkrete Angebote und         Quadratmeter großen Freifläche südlich des
     bracht, mit denen Investoren aus der Privat-          Konzepte folgen zu lassen. Sie werden in          Santa Monika-Anlegers entstehen soll. Der
     wirtschaft gewonnen werden sollen.                    diesen Wochen und Monaten geprüft, bis            Rahmenplan sieht ein gestalterisch hochwer-
                                                           für jedes Projekt maximal fünf Bieter übrig       tiges, fünf- bis siebengeschossiges Gebäude
                                                           bleiben. Im weiteren Verlauf werden ihre Plä-     vor, das Strahlkraft über den Standort hinaus
                                                           ne qualifiziert und verfeinert – bis am Ende      entwickeln und gleichzeitig eine Sichtachse
                                                           je einer den Zuschlag erhält. Der Zeitplan        auf das denkmalgeschützte Alte Hafenamt
                                                           ist ehrgeizig: „Im April möchten wir unsere       ermöglichen soll. Als Ergänzung kommt eine
                                                           Verkaufsvorschläge in den Rat der Stadt ein-      „Erlebnisgastronomie“ im Erdgeschoss in Be-
                                                           bringen“, sagt Ledune.                            tracht. Da für die südliche Speicherstraße
                                                           Gemäß der Rahmenplanung für die südliche          ein langwieriges Bebauungsplanverfahren
                                                           Speicherstraße soll das Gebäude Speicher-         entfällt, hoffen die Wirtschaftsförderer auf
                                                           straße 2/2a nach dem Umbau für kreative           eine zügige Realisierung beider Vorhaben.
                                                           Berufe, für Dienstleister sowie für Unterneh-     „2021 könnten die Gebäude fertig sein“,
                                                           men aus den Bereichen Digitalwirtschaft/          sagt Pascal Ledune.
                                                           neue Technologien offenstehen. Für das Erd-
                                                           geschoss wünschen die Wirtschaftsförderer
     Das Gebäude an der Speicherstraße 2/2a                Gastronomie und Freizeiteinrichtungen, die          Platz für Parkraum
     soll mit neuen Nutzungen gefüllt werden.              sich zum Hafenbecken öffnen und beizeiten
                                                           auch die geplante Promenade nutzen. Clubs            bschon der Hafen und insbesondere
                                                                                                               O
     „Das Interesse ist groß“, sagt Pascal Ledune,         und Diskotheken hingegen sollen dort nicht          die Speicherstraße über eine gute Anbin-
     stellvertretender Geschäftsführer der Wirt-           festmachen. Das viergeschossige Gebäude,            dung an den ÖPNV verfügen, rechnet die
     schaftsförderung Dortmund. In der ersten Stu-         größtenteils um 1900 errichtet, wird derzeit        Verwaltung langfristig mit einem Bedarf
     fe hatten „knapp 20 Interessenten“ für das            als Büro- und Lagerfläche genutzt. Investoren       an rund 600 Stellplätzen. Daher wird er-
     Gebäude Speicherstraße 2/2a ihre Visiten-             haben die Möglichkeit, den zweigeschos-             wogen, im Bereich des Schmiedinghafens
     karten eingereicht. Weitere „rund 15 Investo-         sigen Anbau (Speicherstraße 2a) – früher            ein Parkhaus bzw. eine Parkpalette für die
     ren und Projektentwickler“ hatten sich für den        vom Zoll genutzt – abzureißen und das Ob-           komplette Speicherstraße zu bauen. Bis
     Bau des Bürohochhauses gemeldet. Unter                jekt durch einen viergeschossigen Anbau zu          es soweit ist, sollen durch den Abriss des
     den Bewerbern seien sowohl namhafte Ak-               erweitern. Wohnraum ist nicht vorgesehen.           Gebäudes Speicherstraße 19 temporäre
     teure aus Dortmund als auch Investoren aus            Eine ähnliche Nutzung mit kreativen Köpfen,         Parkmöglichkeiten geschaffen werden.
     England und den Niederlanden.                         Gründern und Unternehmen aus der Digi-

      Politik berät über Verkehrskonzept
     D
             ie Wartezeit neigt sich dem Ende ent-         eurbüro „Schüßler Plan“ im Rahmen einer           und Abfahrt aus und in Richtung Westen
             gegen: Voraussichtlich „Anfang des            Machbarkeitsstudie erstellt, die Bestandteil      (Huckarde). Vorteil: Die Erschließung aus
             laufenden Jahres 2018“ sollen die             des vom Rat verabschiedeten Verkehrskon-          und in westliche Richtung wäre künftig ohne
      politischen Gremien über eine technisch              zeptes für das Hafengebiet ist. Die Studie soll   Fahrten über die Huckarder Straße möglich.
      mögliche Variante für einen Vollanschluss            neben einer Objekt- und Tragwerksplanung
      der Westfaliastraße an die Schnellstraße             Vorschläge für die Verkehrsführung aufzei-        Einen Zeitpunkt für die Realisierung gibt es
      OWIII a (verlängerte Mallinckrodtststraße)           gen. Ein Vollanschluss der Westfaliastra-         noch nicht, das Verkehrsprojekt gilt als lang-
      diskutieren können. Sie wurde vom Ingeni-            ße böte dem Lkw-Verkehr eine direkte Zu-          fristig angedachte Maßnahme.

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1|2018

               SIEBEN
               FRAGEN

1.	Anfang 2016 hat die KV-Anlage (An-
    lage für den Kombinierten Verkehr) an
    der Franz-Schlüter-Straße ihren Betrieb
    aufgenommen. Dabei sahen die ersten
    Überlegungen vor, den neuen Verlade-
    bahnhof an einem anderen Standort zu
    bauen. An welchem?
A 	Auf dem stillgelegten Güterbahnhof
    der DB Netz an der Westfaliastraße.
B 	Auf dem Gelände der Deutschen
    Gasrußwerke an der Weidenstraße.
C 	Auf der Westfalenhütte.

2.	Nach dem Kauf der Markenrechte re-
    aktivierte der Mikrobiologe Thomas
    Raphael die traditionsreiche Berg-
    mann-Brauerei und eröffnete 2008
    im Hafen eine eigene Braustätte. Jetzt
    fließt das Bier an einem Ort: Die Berg-
    mann-Brauerei ist aus dem Hafenge-
    biet in einen Neubau gezogen. Und der             Mit der Oldtimerbahn durchs Hafengebiet fahren, das ist der Traum der Straßenbahnfreunde aus dem
    steht wo?                                         Nahverkehrsmuseum Mooskamp. Bisher sind sie auf einer anderen Strecke unterwegs. (Frage 4)
A 	Am Dortmunder „U“.
B Auf Phoenix-West.                                   B 	Die Polizei hatte Sicherheitsbedenken              6.	In der gesamten nördlichen Innenstadt
C 	Am Phoenix-See.                                       und gab die Tribüne erst nach langen                   leben rund 59.700 Menschen. Wie vie-
                                                          Verhandlungen frei.                                    le von ihnen ungefähr leben im Hafen-
                                                      C 	Tribünengäste sollten fünf Mark Eintritt               viertel?
                                                          zahlen – was zur Folge hatte, dass vie-            A 	Knapp die Hälfte, rund 28.000.
                                                          le Bürger es vorzogen, das Geschehen               B 	Im Hafenviertel leben rund 18.400
                                                          durch einen löchrigen Zaun zu ver-                     Menschen.
                                                          folgen. Erst durch das Eingreifen des              C Es sind rund 10.000.
                                                          Oberbürgermeisters durften sie kosten-
                                                          los Platz nehmen.                                  7.	Die Container Terminal Dortmund
                                                                                                                 GmbH verfügt über ein großes Netz
                                                      4.	Vom Nahverkehrsmuseum Mooskamp                         von Verkehrsverbindungen. Neben re-
                                                          in Nette können Besucher in alten                      gelmäßigen Anbindungen an die gro-
                                                          Straßenbahnen durch Dortmunds                          ßen ZARA-Häfen gibt es unter anderem
                                                          Industriegeschichte ruckeln. Es geht über              eine tägliche Bahnverbindung nach . . .
                                                          die stillgelegten Gleise der früheren              A 	. . . Rostock.

Mit seiner Bergmann-Brauerei hat Mikrobiologe             Werksbahn von Hoesch, die die Kokerei              B 	. . . Bremen.
Thomas Raffael ein Lebenswerk geschaffen. (Frage 2)       Hansa ringförmig mit dem Stadt-                    C . . . Hamburg und Bremerhaven.
                                                          und dem Schmiedinghafen und dem
3.	Viele Anekdoten ranken sich um die Ha-                Stahlwerk Union verbunden hat.
    feneinweihung durch Kaiser Wilhelm II.                Welchen Namen hat die Trasse?
    am 12. August 1899. Zum Beispiel die              A 	Feuriger Elias.                                    LÖSUNGEN
    des Bauunternehmers Stoltefuß, der für            B 	Hansabahn.                                         Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt.
    das Spektakel eine Tribüne für 5000               C 	Rheinischer Esel
                                                                                                             0-2 Punkte:
    Zuschauer hatte errichten lassen. Es hat                                                                 Da ist noch deutlich Luft nach oben.
    nicht viel gefehlt, und sie wäre bei der          5.	Im leerstehende Backsteingebäude an
    Ankunft des Kaisers fast gänzlich leer                der Speicherstraße 15 soll 2020 be-                2-5 Punkte:
    geblieben. Warum?                                     kanntlich das Begegnungs- und Bera-                Gutes Basiswissen.
A 	Die Tribünenplätze sollten ursprünglich               tungszentrum mit dem Namen „Heima-
    allein auswärtigen Gästen zur Verfü-                  thafen“ vor Anker gehen. Wie ist das               5-7 Punkte:
                                                                                                             Glückwunsch: Sie sind auf dem Weg
    gung stehen. Es waren aber deutlich                   Gebäude früher genutzt worden?                     zum Hafen-Experten.
    weniger gekommen als erwartet.                    A 	Es war Sitz eines Fuhrunternehmers.
                                                      B 	Als Kornspeicher                                   1A//2B//3C//4B//5A//6B//7C
                                                      C 	Als Antiquitätenhandel

                                                                                                                                                                       15
Volle Leistung bei der Entsorgung
                     www.edg.de
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