Immobilien Schweiz - 4Q 2021 - Knapper Boden wird immer dichter bebaut - Htr hotel revue

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Wordcloud: Regionen mit der höchsten Anzahl abgebrochener Wohnungen im Verhältnis zu ihrem Wohnungsbestand. Je
grösser der Gemeindename, desto mehr Wohnungen wurden in den letzten fünf Jahren abgerissen. Die Abbruchquote ist ein
Indiz für eine hohe Ersatzneubautätigkeit, die meist mit Verdichtung einher geht.
Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

Immobilien Schweiz – 4Q 2021
Knapper Boden wird immer dichter bebaut
Impressum
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             Herausgeber: Raiffeisen Schweiz Genossenschaft

             Raiffeisen Economic Research
             Martin Neff
             Chefökonom
             The Circle 66
             8058 Zürich-Flughafen

             Autoren

             Michel Fleury
             Francis Schwartz
             Alexander Koch

             economic-research@raiffeisen.ch

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            Immobilien Schweiz | 4. Q 2021
Inhaltsverzeichnis
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               Editorial
               Knapper Boden wird immer dichter bebaut                                4
               Marktüberblick                                                         6

               Marktumfeld
               Wirtschaftliche Rahmenbedingungen                                      7
               Hypothekarmarkt                                                        8
               Immobilienanlagen                                                      9

               Marktsegmente
               Miete                                                                 11
               Eigentum                                                              14
               Büro                                                                  16

               Fokus
               Herausforderungen im Wohnungsbau                                      18

               Anhang
               Gemeindetypen und Regionen                                            24
               Verwendete Abkürzungen                                                25

                                                    Immobilien Schweiz | 4. Q 2021
Editorial
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            Liebe Leserinnen und Leser

            Die Vermeldung von Rekordpreisen im Eigenheimmarkt hat langsam, aber sicher Tradition. Quartal für
            Quartal werden neue Höchstpreise für Wohneigentum bezahlt. Diesmal haben wir nicht nur einen
            neuen Rekordwert zu vermelden, sondern mit einem Wert von 4.4% (!) auch noch den höchsten An-
            stieg der Einfamilienhauspreise seit Lancierung unseres Transaktionspreisindex. Wer nun damit rechnet,
            dass jetzt das Ende der Fahnenstange endlich erreicht ist, dürfte sich täuschen. Alle Marktindikatoren
            zeigen auch für die Zukunft eine rege Nachfrage und ein knappes Angebot an. Darum dürfte auch die
            Lebensdauer dieser neuen Rekordmarke nur von kurzer Dauer sein.

            Zeit bleibt Geld
            Trotz Rekordpreisen gibt es aber in der Schweiz nach wie vor bezahlbare Einfamilienhäuser. Nur halt
            nicht an den absoluten Toplagen. Häuser in Gemeinden mit unterdurchschnittlicher Standortqualität
            sind häufig Ladenhüter. Der Markt spielt an den guten Lagen. Und was die Lage angeht sind Herr und
            Frau Schweizer auch angesichts von Höchstpreisen kaum zu Kompromissen bereit. Das altbewährte
            Motto „Lage, Lage, Lage!“ bleibt trotz Homeoffice und Homeshopping aktuell. Wir zeigen in unserer
            Analyse auf, wie viel wir für einen um eine Minute kürzeren Weg in die Grossstadt zu zahlen bereit sind.
            Das Ergebnis: Zeit ist und bleibt viel Geld wert. Ob angesichts des mittlerweile beeindrucken hohen
            Preises der Zeit sich nicht doch der eine oder andere künftig lieber für Geld statt für Zeit entscheidet?

            Sanfte Landung weiter auf Kurs
            Ebenso Tradition wie das Brechen neuer Preisrekorde für Wohneigentum hatte seit 2008 die jährliche
            Publikation steigender Leerstandzahlen im September. Mit dieser Tradition wurde 2021 aber gebro-
            chen. Und zwar klar und deutlich. Die Leerstandziffer ist von 1.72% auf 1.54% gesunken. Die nun
            erfolgte Trendwende hatte sich zwar abgezeichnet, aber von ihrer Stärke waren dann doch alle über-
            rascht. So rätseln auch wir noch über die genauen Ursachen des unerwartet starken Rückgangs der
            wohl bekanntesten Immobilienmarktkennzahl. Was aber klar ist: Der Mietwohnungsmarkt hat damit
            die nächste Phase in seinem Landungsanflug eingeläutet. Und weiter zeichnet sich eine sanfte Landung
            ab.

            Die Mietwohnungsleerstände sind auf breiter Front gesunken, einzig in den Städten sind die Leerstände
            heuer gestiegen. Einerseits hat die rückläufige Zuwanderung die Nachfrage hier reduziert, denn Aus-
            länder lassen sich zunächst meist in den Städten nieder. Andererseits zeigen sich erste Effekte der für
            viele nun möglichen Heimarbeit und von Onlineshopping. Städtische Lagen haben damit an relativer
            Attraktivität verloren. Dennoch ist an der vielfach kolportierten These von einer ausgeprägten Corona-
            Stadtflucht nach wie vor nichts dran. Trotz des jüngsten Anstiegs der Leerwohnungsziffer in den Städ-
            ten sind die Leerstände in den Zentren nach wie vor sehr tief. Die Stadt bleibt ein äusserst attraktives
            Pflaster. Viele Menschen kehren der Stadt gerade wegen ihrer grossen Attraktivität, die sich in sehr
            hohen Wohnkosten widerspiegelt, den Rücken.

                                                    Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 4
Editorial
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            Auf in die neue Arbeitswelt!
            Von einer Tradition kann man beim Homeoffice zwar noch nicht sprechen. Die meisten von uns machen
            erst seit etwas mehr als eineinhalb Jahren erste Erfahrungen mit Heimarbeit. Trotzdem ist sie für viele
            nicht mehr aus ihrem Arbeitsalltag wegzudenken. Zwar gilt immer noch eine bundesrätliche Home-
            office-Empfehlung, die Anwesenheit im Büro hat aber bereits wieder spürbar zugenommen. Die wäh-
            rend der Pandemie teilweise vermissten Vorzüge des Büros ziehen einige Leute vermehrt freiwillig, zu-
            mindest für ein paar Tage die Woche, an ihren alten Arbeitsplatz. Andere müssen auf Geheiss ihrer
            Vorgesetzten gezwungenermassen wieder häufiger im Büro antraben. Jedenfalls wird nun allmählich
            erfahrbar wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird. Bei vielen wird das eine Kombination aus
            Heimarbeit und Anwesenheit im Büro sein. Mit diesem Spagat wird versucht das Beste aus beiden
            Welten auch nach der Pandemie zu erhalten. Vor allem grossen Firmen bieten sich durch die auch
            künftig tiefere Arbeitsplatzauslastung Möglichkeiten, mit flexiblen Arbeitsplatzkonzepten die Anzahl
            Arbeitsplätze zu reduzieren. Dadurch lässt sich die heute tiefe Auslastung wieder erhöhen und Miet-
            kosten können eingespart werden. Noch schützen träge Entscheidungsprozesse und langfristige Miet-
            verträge die Vermieter von Büroflächen vor Kündigungen im grossen Stil. Die Anbieter von Büroflächen
            werden die sinkende Nachfrage aber künftig deutlich zu spüren bekommen, denn die steigende Büro-
            beschäftigung wird kaum ausreichen, um die eingesparten Flächen zu kompensieren.

            Nur in der Peripherie ein gutes Geschäft
            Ebenfalls ein vergleichsweise neues Phänomen ist die Kurzzeitvermietung von Wohnungen via Airbnb
            und vergleichbaren Plattformen. Trotzdem hat sich der Markt nach einer äusserst dynamischen Wachs-
            tumsgeschichte mittlerweile etabliert. Vor Ausbruch der Pandemie befand sich der Markt bereits in
            seiner Sättigungsphase. Das Coronavirus und der Einbruch des internationalen Tourismus haben ihn
            just in dieser Phase hart getroffen. Wegen ausbleibender Gäste sind mittlerweile viele Wohnungen wie-
            der von der Plattform verschwunden, vor allem in den Städten. In vielen touristischen Gemeinden ist
            die Auslastung der Betten dagegen sogar gestiegen. Schon vor der Krise war Airbnb für Investoren vor
            allem dort attraktiv. In den Städten ist und bleibt der reguläre Mietwohnungsmarkt für Investoren inte-
            ressanter.

            Symbiotische Beziehung
            Seit jeher pflegen der Immobilienmarkt und das Baugewerbe eine symbiotische Beziehung. In unserem
            Fokusthema zeigen wir die Wechselwirkungen zwischen diesen beiden bedeutenden Wirtschaftszwei-
            gen auf. Steigen die Immobilienpreise, dann wird jeweils gebaut was das Zeug hält. Trotz reger Nach-
            frage durch den Wohnungsbau hält ein grosser Konkurrenzkampf in der Branche die Margen im Bau-
            gewerbe aber tief. Die Baugesuche zeigen für die Zukunft eine deutliche Abnahme der Aufträge an.
            Der ohnehin schon harte Konkurrenzkampf in der Branche wird sich damit noch verschärfen.

            Weil Boden knapp ist, gerade an den Lagen mit grosser Wohnungsnachfrage, verlagert sich die Wohn-
            bautätigkeit mehr und mehr in Richtung Umbau und Ersatzneubau. Auf der grünen Wiese wird immer
            weniger Wohnraum erstellt. Einfamilienhäuser mit ihrem grossen Flächenanspruch werden nur noch
            wenige gebaut und Blöcke mit Renditeliegenschaften für Mietwohnungen werden immer höher. Damit
            zeigt die verschärfte Raumplanung allmählich ihre gewünschten Effekte: Unser knapper Boden wird
            immer intensiver genutzt.

            Wir wünschen eine anregende Lektüre!

            Ihr Raiffeisen Economic Research Team

                                                    Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 5
Marktumfeld
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 Nachfrage

                 Bevölkerung: Die robuste Arbeitskräftenachfrage sorgt für eine anhaltend hohe Zuwanderung. Wir
                 erwarten bis Ende Jahr eine Nettozuwanderung von deutlich über 50'000 Menschen. Die Bevölke-
                 rung dürfte 2021 wegen weniger Todesfällen mit 0.8% stärker wachsen als im Vorjahr.

                 BIP: Der Aufhol- und Nachholschub nach den vorangegangenen «Lockdowns» ist mittlerweile über-
                 wiegend ausgelaufen. Damit schwenkt die Konjunktur wieder auf eine deutlich langsamere Gangart
                 ein. Weiterhin gestörte globale Lieferketten bremsen die Expansion des BIP ab.

                 Einkommen: Ungeachtet der schwächeren Wachstumsdynamik wollen die Unternehmen ihre
                 Belegschaft weiter ausweiten. Damit ist ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit angezeigt.
                 Die aggregierten Einkommen können aufgrund der neu geschaffenen Jobs zulegen.

                 Finanzierungsumfeld: Trotz eines leichten Aufwärtsschubs der Langfristzinsen von sehr tiefen Ni-
                 veaus bleiben die Finanzierungskonditionen weiter sehr günstig. Weil die Inflationsprognose für die
                 Schweiz und die Eurozone tief ist, sehen die Notenbanken keinen Bedarf für baldige Zinserhöhungen.

                 Anlagen: Trotz weiter gestiegenen Immobilienpreisen und sinkenden Neumieten bleibt das
                 Rendite-Risikoprofil von Immobilienanlagen im anhaltenden Tiefzinsumfeld angesichts fehlen-
                 der Alternativen attraktiv.

 Angebot

                 Bautätigkeit: Die Projektpipeline wird immer dünner. Sowohl im Eigenheimmarkt wie auch im
                 Mietwohnungsmarkt. Die Wohnungsproduktion liegt künftig tiefer als die Zusatznachfrage
                 nach Wohnungen durch neue Haushalte.

                 Leerstände: Die Leerwohnungsziffer ist 2021 erstmals seit 2008 wieder gesunken. Die Trend-
                 wende bei den Leerständen ist damit, auch wenn aufgrund von Sondereffekten der Covid-Pandemie
                 Unsicherheiten bestehen, etwas früher als von den meisten Beobachtern antizipiert geschafft.

 Preisausblick

                 Eigentum: Trotz rekordhoher Preise dürfte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein.
                 Weiterhin spricht nichts für sinkende Eigenheimpreise. Das Angebot ist und bleibt knapp und die
                 Nachfrage anhaltend hoch.

                 Mieten: Auch wenn die Leerstände erstmals gesunken sind, das Niveau der Leerstände bleibt
                 ausserhalb der beliebtesten Lagen nach wie vor hoch. Damit bleiben auch die Neumieten weiter
                 unter Druck. Erst wenn der Leerwohnungsberg abgebaut wurde, wird sich der Druck auf die
                 Mieten abschwächen.

                                                     Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 6
Marktumfeld
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 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
 Die Schweizer Wirtschaft konnte sich nach dem Ende des zweiten „Lockdowns“ sehr schnell Richtung
 Vorkrisenniveau erholen. Das Erholungstempo hat zuletzt dafür aber auch sehr schnell wieder stark nach-
 gelassen. Dennoch suchen die Unternehmen weiterhin neue Arbeitskräfte, was auch die Zuwanderung auf
 einem hohen Niveau hält.

                                                                         Die Weltwirtschaft erholt sich weiterhin von der Pandemie.
           Konjunktur                                                    Da uns das Corona-Virus aber auch weiterhin begleitet und
 Schweizer BIP, in Mrd. CHF                                              eine komplette Rücknahme der Einschränkungsmassnahmen
 190                                                                     auf sich warten lässt, verzögert sich die Normalisierung in ei-
                                               Prognose
                                                                         nigen betroffenen Dienstleistungsbranchen. Darüber hinaus
 185
                                                                         ist der Aufhol- und Nachholschub nach den vorangegange-
 180                                                                     nen «Lockdowns» mittlerweile überwiegend ausgelaufen.
                                                                         Damit schwenkt die Konjunktur wieder auf eine deutlich
 175
                                                                         langsamere Gangart ein.
 170
                                                                         Die Industrienachfrage bleibt währenddessen zwar solid. Das
 165                                                                     dicke Auftragspolster kann jedoch, wegen der hartnäckigen
       1q19 3q19 1q20 3q20 1q21 3q21 1q22 3q22
                                                                         globalen Lieferengpässe, oft nicht so schnell abgearbeitet
                       Quelle: SECO, Raiffeisen Economic Research        werden. Notwendige Produktionsanpassungen und -kürzun-
                                                                         gen bremsen die weitere Expansion ab. Gut zwei Drittel der
           Arbeitsmarkt                                                  Geschäftskontakte der SNB berichten derzeit von einer er-
                                                                         schwerten Beschaffungssituation. Insgesamt dürfte die
 Schweizer Arbeitslosenrate in %, saisonbereinigt
                                                                         Schweizer Wirtschaft damit im dritten Quartal erst einmal
 4.5                                                                     nicht weiter gross vom Fleck gekommen sein, nachdem das
 4.0
                                                                         BIP im zweiten Quartal mit einem kräftigen Quartalsplus von
 3.5
                                                                         1.8% fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat.
 3.0
 2.5                                                                     Ungeachtet der schwächeren Wachstumsdynamik wollen
 2.0                                                                     die Unternehmen ihre Belegschaft weiter ausweiten, insbe-
 1.5                                                                     sondere im Gesundheitssektor und der Gastwirtschaft. Damit
 1.0                                                                     ist ein weiterer kontinuierlicher Rückgang der Schweizer Ar-
   01/08   01/10   01/12    01/14    01/16    01/18   01/20
                                                                         beitslosigkeit angezeigt. Die Arbeitslosenquote dürfte sich
                       Quelle: SECO, Raiffeisen Economic Research        bereits im nächsten Jahr wieder dem niedrigen Vorkrisenni-
                                                                         veau annähern.
           Bevölkerung                                                   Die robuste Arbeitskräftenachfrage sorgt auch für eine an-
                                                                         haltend hohe Zuwanderung. Die Zahl der Zuzüger hat sich
 Veränderung ständige Wohnbevölkerung in Tsd.
                                                                         nur während der ersten Corona-Welle im letzten Frühjahr
 140
 130               Geburtenüberschuss        Wanderungssaldo             kurzzeitig stärker verringert. Da gleichzeitig die Auswande-
 120
 110                                                                     rung noch stärker zurückgegangen ist, u.a. wegen strikterer
 100
  90
  80                                                                     Einreisebeschränkungen im Ausland, ist der Wanderungs-
  70
  60                                                                     saldo im letzten Jahr jedoch sogar angestiegen. Und die ver-
  50
  40                                                                     fügbaren Monatsdaten zur Ausländerstatistik lassen für die-
  30
  20
  10                                                                     ses Jahr eine ähnlich hohe Nettozuwanderung von deutlich
   0
                                                                         über 50 Tsd. erwarten. Zusammen mit niedrigeren Corona-
                                                                         Todesfällen dürfte die Schweizer Bevölkerung 2021 wieder
                                                                         etwas stärker um rund 0.8% wachsen.
                           Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                       Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 7
Marktumfeld
_______

 Hypothekarmarkt
 Die starken Preisanstiege haben die Zinserwartungen für die Notenbanken nach vorne verschoben. Die
 EZB sieht sich deshalb einer Zinsnormalisierung aber nicht viel näher. Damit ist auch in der Schweiz wei-
 terhin keine Zinserhöhung absehbar. Trotz eines leichten Aufwärtsschubs der Langfristzinsen von den sehr
 tiefen Niveaus, bleiben die Finanzierungskonditionen damit erst einmal weiter sehr günstig.

                                                                          Ein Ende der globalen Lieferengpässe ist bisher weiterhin
            Eurozone-Inflation                                            nicht absehbar. Zwar gibt es bspw. Entspannung bei
 Konsumentenpreise, in % ggü. Vorjahr                                     Holzprodukten. Der Chipmangel hält hingegen unvermin-
 3.5
                                                                          dert an. Zudem haben sich die Preise zahlreicher Rohstoffe
                 Mittelfristiges                                          im Zuge des Wiedereröffnungsschubs stark erhöht. Davon
 3.0             Inflationsziel
                                                    EZB-Prognose          unabhängige Knappheiten bei Gas in Europa und Kohle in
 2.5
 2.0                                                                      China erhöhen den Preisdruck zusätzlich. Zwar dürften die
 1.5                                                                      Güterpreise nach einem Einpendeln von Angebot und
 1.0                                                                      Nachfrage schliesslich wieder nachgeben. Die wesentlich
 0.5                                                                      länger als erwartet andauernden Engpässe ziehen jedoch
 0.0
                                                                          zwangsläufig stärkere Preisüberwälzungen an die Endver-
                                                                          braucher nach sich, allen voran in den USA.

                                                                          Das Durchschnittsinflationsziel der amerikanischen Noten-
                      Quelle: Refinitiv, Raiffeisen Economic Research
                                                                          bank wird damit viel schneller als ursprünglich erwartet
                                                                          erreicht. Die Fed plant deshalb noch vor Jahresbeginn mit
            Hypothekarzinsen
                                                                          der geldpolitischen Normalisierung zu beginnen, indem
 Zinssätze für Neugeschäfte, in %                                         sie erst einmal ihre Anleihekäufe reduziert. Richtung Ende
 5.0                                                                      nächsten Jahres könnte dann eine erste Zinsanhebung fol-
 4.0                                                                      gen. Die Zinserwartungen für die Notenbanken haben sich
 3.0                                                                      mit den starken Preisanstiegen insgesamt nach vorne ver-
 2.0
                                                                          schoben und dabei den Kapitalmarktzinsen einen leichten
 1.0
 0.0
                                                                          Schub verliehen, auch in der Schweiz.
 -1.0                                                                     Die Inflationssorgen sind bei der EZB und der SNB aller-
    01/08    01/10 01/12      01/14   01/16    01/18 01/20
             5-J.-Fest                         10-J.-Fest                 dings weitaus weniger stark ausgeprägt als bei den US-
             Libor/SARON                       10-J.-Eidgenossen
             SNB-Leitzins                                                 Kollegen, nicht zuletzt wegen der vergleichsweise mode-
                                                                          raten Lohndynamik. Die EZB geht mittelfristig unverändert
                            Quelle: SNB, Raiffeisen Economic Research
                                                                          von einer Inflationsrate spürbar unter ihrem Inflationsziel
                                                                          von 2.0% aus. Damit sieht EZB-Präsidentin Christine
            Hypothekarvolumen
                                                                          Lagarde einen ersten Zinsschritt weiterhin weit entfernt.
 Wachstum in % ggü. Vorjahr                                               Dies gilt genauso für die SNB, die zudem wegen des an-
 7.0                                                                      haltenden Aufwertungsdrucks auf den Franken immer mal
 6.0                                                                      wieder am Devisenmarkt interveniert.
 5.0                                                                      Der Anstieg der Schweizer Langfristzinsen sollte somit erst
 4.0                                                                      einmal weiter begrenzt bleiben. Und auch die langfristigen
 3.0                                                                      Hypothekarzinsen dürften nach einem moderaten Anstieg
 2.0                                                                      von den rekordtiefen Niveaus nicht nach oben ausbre-
 1.0                                                                      chen. Die Finanzierungskonditionen bleiben über alle
 0.0                                                                      Laufzeiten hinweg sehr günstig. Das Hypothekarwachs-
    01/10    01/12    01/14        01/16    01/18     01/20
                                                                          tum zeigt dabei zuletzt unverändert moderat nach oben.
                            Quelle: SNB, Raiffeisen Economic Research

                                                                        Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 8
Marktumfeld
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 Immobilienanlagen – Airbnb-Kurzzeitvermietung
 Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen ist in Schweizer Städten spätestens seit Ausbruch der Coronapande-
 mie kein gutes Geschäft mehr. Ausserhalb der Zentren und der Agglomerationen bleibt Airbnb aber lukrativ.
 Dort ist die Auslastung der Unterkünfte gut, die Zimmerpreise sind hoch und gleichzeitig sind die Opportuni-
 tätskosten in Form der Langzeitvermietung tief.

                                                                       Airbnb-Anbieter in den Städten haben wegen des zusam-
          Anzahl verfügbare Airbnb-Unterkünfte                         mengebrochenen Städtetourismus besonders unter den Fol-
Nach Gemeindetyp                                                       gen der Coronapandemie zu leiden. So finden sich in den
                                                                       fünf grössten Schweizer Städten Zürich, Basel, Bern, Genf
 50’000
                                                                       und Lausanne heute fast 40% weniger Airbnb-Unterkünfte
 40’000                                                                als vor der Pandemie. Auch in kleineren Städten haben viele
 30’000                                                                Gastgeber wegen ausbleibender Gäste die Wohnung vom
 20’000                                                                Markt genommen, das Minus beläuft sich hier auf 28%.
                                                                       Deutlich glimpflicher durch die Krise kamen Anbieter auf dem
 10’000
                                                                       Land und in touristischen Gemeinden. So inserieren in Tou-
     0
                                                                       rismusgemeinden nur 9% weniger Airbnb-Gastgeber als vor
      2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
   Grosszentren Zentren Urban Land Touristisch                         der Krise.
                     Quelle: AirDNA, Raiffeisen Economic Research      Steigende Auslastung in Tourismusregionen
                                                                       Mit dem Ausbruch der Pandemie hat sich die Auslastung der
          Anzahl Übernachtungen in Airbnb-Un-
          terkünften                                                   Airbnb-Unterkünfte deutlich reduziert. In der Periode von Ja-
in Mio. pro Monat, nach Gemeindetyp                                    nuar bis Ende September waren 2019, im Jahr vor der Pan-
                                                                       demie, 47% aller Airbnb-Betten belegt. 2020, als der Touris-
  0.6                                              Grosszentren
                                                                       mus vor allem im ersten Halbjahr teilweise zum Erliegen kam,
  0.5
                                                   Zentren             nur noch 41%. Mit einer Auslastung von 45% hat sich die
  0.4
  0.3                                              Urban               Belegung 2021 trotz weiterhin grassierender Pandemie be-
  0.2                                                                  reits wieder deutlich erholt. Weil aber insgesamt weniger Un-
  0.1                                              Land
                                                                       terkünfte angeboten wurden, resultiert trotz guter Auslas-
    0
    Jan 19 Jul 19 Jan 20 Jul 20 Jan 21 Jul 21      Touristisch         tung ein Minus bei den Airbnb-Logiernächten von 18% im
                                                                       Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Der Rückgang der Anzahl
                     Quelle: AirDNA, Raiffeisen Economic Research
                                                                       Logiernächte hat fast vollständig die Grossstädte (-61%), die
          Anzahl Logiernächte in der klassischen                       übrigen Zentren (-40%) und die urbanen Gemeinden (-23%)
          Hotellerie                                                   getroffen. Ländliche (-3%) und touristische Gemeinden
in Mio., von Januar bis September                                      (-0.1%) beherbergten trotz weniger Unterkünften praktisch
                                                                       gleich viele Airbnb-Gäste wie im touristischen Rekordsom-
  30                                                                   mer 2019. Die Bettenauslastung in den peripheren Lagen ist
  25                                                                   damit als direkte Folge von Corona deutlich gestiegen.
  20
  15                                                                   Nicht vermehrt Langzeitaufenthalter
  10                                                                   Anders als in vielen Ländern war in der Schweiz während der
   5                                                                   Pandemie keine Erhöhung der Anzahl Übernachtungen pro
   0                                                                   Aufenthalt in Airbnb-Unterkünften festzustellen. Weltweit
            Total          5 grösste         Zermatt, St.              hatte sich die Aufenthaltsdauer in Airbnb-Objekten während
                           Schweizer        Moritz, Luzern
                                                                       der Coronakrise um 58% erhöht. Erklärt wird dies mit einer
                             Städte
            2019            2020                2021                   Zusatznachfrage durch das Bedürfnis nach Social Distancing
                                                                       und «Home»office, für welches im Ausland viele zuhause kei-
                         Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research
                                                                       nen geeigneten Platz fanden.

                                                                     Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 9
Marktumfeld
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                                                                        In der Schweiz dürfte dieses Problem viel kleiner gewesen
           Bruttorendite Kurzzeitvermietung                             sein. Die Qualität der eigenen Wohnung ist hierzulande
Nach Erwerb einer typischen Airbnb-Wohnung zu aktuel-                   sehr hoch, die Belegung im internationalen Vergleich tief
len Marktpreisen, nach MS-Region                                        und die Platzverhältnisse sind gut. Vielen stand ein Zimmer
                                                                        für Homeoffice im wahrsten Sinne des Wortes, also in den
                                                                        eigenen vier Wänden, zur Verfügung.
                                                                        Klassische Hotellerie litt deutlich stärker
                                                                        Schweizer Hotels waren zwischenzeitlich deutlich stärker
                                                                        von der Pandemie betroffen als Airbnb-Unterkünfte. Ein
                                                                        Phänomen, das auch in anderen Ländern zu beobachten
                                                                        war. Vor allem während der beiden Lockdowns litt die Ho-
                                                                        tellerie vergleichsweise besonders stark unter ausbleiben-
                                                                        den Gästen. Airbnbs dürften einerseits damit gepunktet ha-
                                                                        ben, dass in ihnen Social Distancing besser möglich war als
                 Quelle: AirDNA, SRED, Raiffeisen Economic Research     im Hotel und so die Hygienekonzepte weniger Einschrän-
                                                                        kungen zur Folge hatten. Andererseits boten die Wohnun-
           Relative Attraktivität Kurz- vs. Langzeit-
                                                                        gen dank Küche die volle Ausstattung, die in dieser Zeit zur
           vermietung
                                                                        Selbstversorgung nötig war. Diese Eigenschaften halfen
Jährlicher Ertrag Kurzzeitvermietung (abzüglich Gebühren,
                                                                        dem Markt etwas glimpflicher davonzukommen als die
Verwaltungs- und Reinigungsaufwand) sowie Bruttoertrag
Langzeitmiete einer Wohnung mit einem Schlafzimmer                      klassische Hotellerie.
20’000                                                                  Attraktive Bruttorenditen in vielen Regionen
15’000                                                                  Im anhaltenden Negativzinsumfeld weckt die Aussicht auf at-
                                                                        traktive Renditen mit der Kurzzeitvermietung von Wohnun-
10’000
                                                                        gen in vielen Regionen immer noch das Interesse von Inves-
 5’000                                                                  toren mit renditehungrigem Kapital. In Gegenden mit noch
                                                                        vergleichsweise tiefem Immobilienpreisniveau und einer
      0
                                                                        gleichzeitig vorhandenen gewissen touristischen Qualität las-
                                                                        sen sich mit Kauf und anschliessender Kurzzeitvermietung
                                                                        von Wohnungen auf Airbnb, Bruttorenditen von teilweise
          Kurzzeitvermietung           Langzeivermietung                weit über 5% erzielen. Werte von denen man auf dem regu-
                                                                        lären Mietwohnungsmarkt heute nur noch träumen kann.
             Quelle: AirDNA, Meta-Sys, Raiffeisen Economic Research
                                                                        Im Mittelland lohnt sich Airbnb nicht mehr
           Überrendite Kurzzeitvermietung im Ver-                       Berücksichtigt man die Möglichkeit, dass eine Wohnung al-
           gleich zur Langzeitvermietung
                                                                        ternativ auch auf dem regulären Mietwohnungsmarkt an-
Bruttorendite Kurzzeitvermietung abzüglich der Op-
                                                                        geboten werden kann und die Tatsache, dass mit der Ver-
portunitätskosten der Langzeitvermietung sowie zu-
                                                                        waltung und Reinigung von Airbnb-Unterkünften ein er-
sätzlichem Verwaltungs- und Reinigungsaufwand
                                                                        heblicher Zusatzaufwand einher geht, zeigt sich aber, dass
                                                                        sich Airbnb trotzdem längst nicht überall rechnet. In Regio-
                                                                        nen, in denen das Mietpreisniveau vergleichsweise hoch ist,
                                                                        kann mit klassischen Buy-to-let-Investitionen, bei welchen
                                                                        die Wohnungen langfristig auf dem klassischen Mietwoh-
                                                                        nungsmarkt an den Mann gebracht werden, mehr Geld ver-
                                                                        dient werden als mit einer Kurzzeitvermietung. Praktisch im
                                                                        gesamten Mittelland zieht man heute mit der Kurzzeitver-
                                                                        mietung gegenüber der Langzeitvermietung den Kürzeren.
                                                                        Im Alpenraum sowie am Jurabogen lässt sich mit Airbnb
                                                                        dagegen weiter eine interessante Mehrrendite erzielen.
      Quelle: AirDNA, Meta-Sys, SRED, Raiffeisen Economic Research

                                                                      Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 10
Marktsegmente
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 Miete
 Im Coronajahr 2020 haben besonders viele Schweizer den Grossstädten den Rücken gekehrt. Nicht-städ-
 tische Gemeinden haben durch Homeoffice und Homeshopping relativ an Attraktivität gewonnen. Trotz-
 dem kann von einer echten Stadtflucht in der Schweiz keine Rede sein. Derweil geht mit der erstmals seit
 2008 rückläufigen Leerstandsquote die sanfte Landung des Mietwohnungsmarktes in eine nächste Phase.

 Trotz grassierender Corona-Pandemie und den darauf-                         Agglomerationsgemeinden oder aufs Land optimieren
 folgenden Einschränkungen des Personenverkehrs und                          viele Schweizer angesichts der mittlerweile sehr hohen
 der wirtschaftlichen Aktivität ist der Wanderungssaldo                      Wohnkosten in den Städten finanziell ihre Wohnsitua-
 der Schweiz 2020 gegenüber dem Vorjahr von 43’400                           tion.
 auf 53'800 Personen angestiegen. Zwar wanderten                             Relativer Attraktivitätsverlust
 2020 weniger Ausländer zu (-5.4%), dieser Rückgang
                                                                             Covid-19 hat diesen anhaltenden Trend nun noch ak-
 wurde aber durch eine noch stärker rückläufige Aus-
                                                                             zentuiert. 2020 sind noch mehr Inländer aus den Gross-
 wanderung von Schweizern (-17.8%) und Ausländern
                                                                             städten abgewandert. Die meisten dieser Umzüge er-
 (-12.1%) per Saldo deutlich überkompensiert.
                                                                             folgten von der Grossstadt in eine umliegende Ge-
 Stadtflucht?                                                                meinde im gleichen Kanton. Eine solche Zunahme der
 Trotz zunehmendem Wanderungssaldo sind die grossen                          intrakantonalen Umzüge aus der Stadt ins angrenzende
 Schweizer Städte im Coronajahr kaum mehr gewach-                            Umland ist ein starkes Indiz dafür, dass die Menschen
 sen. Sie wiesen damit 2020 die schwächste Bevölke-                          ihre Wohnsituation überdenken und verändern. Tat-
 rungsdynamik aller Gemeindetypen auf. Einerseits liegt                      sächlich dürften die Städte während der Pandemie rela-
 das daran, dass sich die meisten zuziehenden Auslän-                        tiv gesehen weiter an Attraktivität eingebüsst haben.
 dern zunächst in den grossen Schweizer Städten nieder-                      Die wichtigsten Vorzüge der Stadt waren in der Pande-
 lassen. Die Zentren sind damit stets am stärksten von                       mie weniger relevant: Durch Homeoffice verlor die
 einem Rückgang der Einwanderung betroffen. Die rück-                        Nähe zum Arbeitsplatz an Bedeutung und durch ver-
 läufige Abwanderung vermochte einerseits die fehlende                       mehrtes Onlineshopping diejenige zu städtischen Ein-
 Zuwanderung nicht zu kompensieren. Andererseits                             kaufsgeschäften. Auch die Unterhaltungs- und Freizeit-
 wachsen die Schweizer Städte seit längerem ohnehin nur                      branche sowie die Gastronomie, mit der die Stadt nor-
 noch dank internationaler Zuwanderung, insbesondere                         malerweise auftrumpfen kann, verloren stark an Bedeu-
 gilt dies für die grössten fünf Schweizer Städte Zürich,                    tung. Gleichzeitig konnten nichtstädtische Gemeinden
 Bern, Basel, Genf und Lausanne. Binnenmigration ent-                        mit bezahlbaren, grösseren Wohnungen und der Nähe
 leert die Zentren zudem. Mit einem Umzug aus der Stadt                      zur Natur punkten.
 in vergleichsweise günstige, aber trotzdem attraktive

           Wanderungsbewegungen                                                        Wanderungssaldo Grosszentren

Wanderungssaldo der nationalen und internationalen                          Wanderungssaldo in den fünf grössten Schweizer Städ-
Umzüge nach Gemeindetyp                                                     ten Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne
100’000                                                                       40’000
  80’000
                                                                              20’000
  60’000
  40’000                                                                           0
  20’000                                                                     -20’000
       0

                                                                                           internationaler Wanderungssaldo
   Grosszentren   Zentren      Urban     Ländlich     Touristisch                          interkantonaler Wanderungssaldo
                                                                                           intrakantonaler Wanderungssaldo
                            Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research                               Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                        Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 11
Marktsegmente
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 Städte bleiben attraktiv                                                  Leerstände 2021 etwas gestiegen, wenn auch auf äusserst
 Trotz des offensichtlichen Attraktivitätsverlustes der                    tiefem Niveau. Insgesamt und quer durch alle anderen Ge-
 Städte und vermehrter Abwanderung von Inländern                           meindetypen sind die Leerstände gesunken. Auch abgese-
 kann aber nach wie vor höchstens von einer «Stadt-                        hen von diesen zentrifugalen Tendenzen förderte die Ana-
 flucht light» gesprochen werden. Die Bevölkerung in den                   lyse der diesjährigen Leerwohnungszählung spannende
 Städten nimmt nämlich immer noch leicht zu. Die ausge-                    und teilweise sogar überraschende Erkenntnisse zutage.
 lösten Anpassungsprozesse sind zwar signifikant, aber es                  Überraschender Rückgang der Leerwohnungen
 ist keineswegs so, dass die Wanderungsströme der Bevöl-                   Zunächst einmal - für viele unerwartet - sind die Leer-
 kerung im grossen Stil umgelenkt worden wären. Auch                       stände 2021 gesunken. Nachdem die Zahl leerer Woh-
 wenn die Städte relativ gesehen an Attraktivität verloren                 nungen zuvor jahrelang nur die andere Richtung kannte
 haben: Die Stadt bleibt nach wie vor ein äusserst attrakti-               und teilweise steil nach oben gezeigt hat, ist sie 2021
 ves Pflaster - Corona hin oder her. So ist der Wohnungs-                  erstmals seit 2008 zurückgegangen. Die Leerwoh-
 leerstand in den grossen Zentren nach wie vor extrem tief                 nungsziffer ist von 1.72% auf 1.54% überraschend
 und die Mieten bleiben enorm hoch. Der Hauptgrund,                        stark gesunken. Zwar hatte sich eine Entschleunigungs-
 weshalb die Städte nur noch langsam wachsen, ist und                      dynamik bei der Leerstandentwicklung schon länger ab-
 bleibt die Tatsache, dass sie gebaut sind und in ihrem In-                gezeichnet. Insbesondere bei der Projektionstätigkeit
 neren nur noch vergleichsweise wenig neuer Wohnraum                       wurde in den letzten Jahren auf die Bremse getreten.
 geschaffen werden kann. Corona hat aber nun dazu ge-                      Fast 7'500 weniger Wohnungen stehen heute leer als
 führt, dass so manch rational kalkulierendem inländischem                 noch vor einem Jahr.
 Wohnsituation-Optimierer die Entscheidung, die nach wie
                                                                           Unbefriedigende Erklärungsversuche
 vor attraktive Stadt zu verlassen, etwas leichter gefallen
                                                                           Im Nachhinein haben alle Marktbeobachter händerin-
 sein dürfte. Es wird vielleicht nicht mehr um jeden Preis
                                                                           gend versucht, Erklärungen für ihre falschen Prognosen
 und in letzter Konsequenz um die begehrten Wohnungen
                                                                           zu finden. Wirklich fündig wurde dabei aber keiner. 2020
 in den umkämpften grossstädtischen Wohnungsmärkten
                                                                           wurden zwar erstmals seit Jahren wieder etwas weniger
 gerungen. Hauptgrund für die nun durch Corona akzentu-
                                                                           Wohnungen produziert als neue Haushalte entstanden
 ierte «Stadtflucht light» bleibt damit paradoxerweise ihre
                                                                           sind. Der Wohnungsbestand legte um 54'902 zu, der
 Attraktivität, die sich in den hohen Mieten und Wohnungs-
                                                                           Haushaltsbestand um 56'084. Weil der Stichtag des
 preisen spiegelt.
                                                                           Haushaltsbestands der 31.12.2020 und derjenige für die
 Die geschilderten Entwicklungen der Wanderungsbewe-
                                                                           Leerwohnungsziffer der 01.06.2021 ist, müssten grös-
 gungen spiegeln sich auch eins-zu-eins in den im Septem-
                                                                           sere Änderungen in den ersten fünf Monaten des Jahres
 ber veröffentlichten neusten Zahlen zur Wohnungsleer-
                                                                           2021 den Markt geprägt haben. Aber weder eine
 standentwicklung. Einzig in den Grosszentren sind die

          Anzahl Leerwohnungen nach Gemeinde-
                                                                                   Leerwohnungsziffer Mietwohnungen
          typ
40’000                                                                    Anzahl leere Mietwohnung            im     Verhältnis      zum
                                                                          Mietwohnungsbestand
30’000

20’000

10’000

      0

       Grosszentren       Zentren                Urban
       Land               Touristisch

                          Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research                               Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                      Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 12
Marktsegmente
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 deutlich stärkere Zuwanderung noch anhaltende grös-                       wurden auch im letzten Quartal wieder weniger Baugesu-
 sere Einschränkungen auf dem Bau wurden beobachtet.                       che für Wohnungen, insbesondere für Mietwohnungen,
 Vielen blieb angesichts der Zahlen schlussendlich nur                     eingereicht als im Vorquartal. Die Wohnungsproduktion
 der Verweis, dass sich die Zusatznachfrage bis 1. Juni                    liegt damit künftig deutlich unter dem Wachstum der An-
 irgendwie aus dem Bevölkerungsbestand ergeben ha-                         zahl Haushalte. Insgesamt wurden von Juli 2020 bis Juli
 ben müsse. Mit harten Zahlen belegen lassen sich die                      2021 Baugesuche für etwas mehr als 47'000 neue Woh-
 verschiedenen Hypothesen, jedoch bisher (noch) nicht.                     nungen registriert. Rechnet man künftig mit einer ähnli-
 Warum sich in Zeiten grosser Unsicherheit plötzlich der-                  chen Umbau- und Abbruchtätigkeit wie heute (vgl. Fokus
 art viel mehr Haushalte gebildet haben sollen als nor-                    Wohnungsbau), dann wächst der Wohnungsbestand
 malerweise, bleibt damit unklar. Eine mögliche Erklä-                     künftig jährlich noch um rund 50'000 Wohnungen. Bei
 rung ist, dass sich einige Haushalte in Folge verordne-                   dieser Zahl und bei gleichbleibendem Wachstum der An-
 tem Homeoffice einen Zweitwohnsitz ausserhalb der                         zahl Haushalte kann die nach wie vor sehr hohe Anzahl
 Stadt zugelegt haben. Aber auch zur Untermauerung                         leerer Wohnungen von über 71'000 künftig jährlich um
 dieser Theorie fehlt derzeit noch belastbares Zahlenma-                   rund 5’000 Wohnungen abgebaut werden. Die sich seit
 terial.                                                                   längerem im Gang befindliche sanfte Landung des Miet-
 Trendwende eingeläutet                                                    wohnungsmarktes geht damit in die nächste Phase.

 Trotz gewisser Unsicherheitsfaktoren ist die Trend-                       Weitere Coronaeffekte sind sichtbar
 wende bei der Leerstandentwicklung aber eingeleitet                       Neben den eingangs beschriebenen zentrifugalen Kräften
 worden. Wir rechnen künftig mit sinkenden Leerstän-                       der Coronapandemie, die sich in einer gesteigerten Attrak-
 den, sofern sich die Zuwanderung auf dem bestehen-                        tivität von peripheren Wohnlagen manifestiert, kann eine
 den Niveau halten kann. Am Gesamtbild des Marktes                         weitere spannende Auswirkung der Krise auf den Schwei-
 ändert das aber wenig. Das Niveau der Leerstände                          zerischen Wohnungsmarkt in den Leerstandzahlen beo-
 bleibt absolut gesehen weiter eher hoch. Das gilt insbe-                  bachtet werden. Während die Leerstände bei grösseren
 sondere für den Mietwohnungsmarkt. Immer noch ste-                        Wohnungen mit 3 bis 5 Zimmern deutlich zurückgegangen
 hen fast 2.5% aller Mietwohnungen leer. Damit bleiben                     sind, stehen heute deutlich mehr 1-Zimmerwohnungen leer
 die Neumieten unter Druck. Die Trendwende beim Leer-                      als vor Jahresfrist. Auch die etwas grösseren 2-Zimmerwoh-
 stand wird bis auf weiteres zu keiner Trendwende bei                      nungen waren während der Pandemie nicht besonders ge-
 den Neumieten führen, im dritten Quartal 2021 sind                        fragt; von ihnen stehen etwa gleich viele leer wie vor einem
 diese denn auch weiter gesunken (-0.28%). Angesichts                      Jahr. Die Gründe dafür dürften in gesteigerten Platzansprü-
 sinkender Mieten und hoher Leerstände drosseln Pro-                       chen durch vermehrt zuhause verbrachte Zeit liegen. Ein zu-
 jektentwickler den Wohnungsneubau weiter. So                              sätzliches Zimmer, z. B. für ein Homeoffice hat in der Pan-
                                                                           demie deutlich an Wichtigkeit gewonnen.

          Leerwohnungsziffer nach Segment                                            Leere Wohnungen nach Zimmerzahl

Anzahl leerstehende Miet- bzw. Eigentumsobjekte im                        Anzahl leerstehende Wohnungen nach Zimmerzahl
Verhältnis zum Miet- bzw. Eigentumsobjektbestand                          25’000

  3.0%                                                                    20’000
  2.5%                                                                    15’000
  2.0%                                                                    10’000
  1.5%                                                                      5’000
  1.0%                                                                          0
  0.5%
  0.0%
           2017    2018       2019       2020        2021                           1 Zimmer                     2 Zimmer
               LWZ Miete             LWZ Eigentum                                   3 Zimmer                     4 Zimmer
                                                                                    5 Zimmer                     6 und mehr Zimmer
                          Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research                                 Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                      Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 13
Marktsegmente
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 Eigentum
 Die Preise für Wohneigentum haben im dritten Quartal einen Rekordanstieg verzeichnet. Insbesondere die
 Preise für EFH schnellten enorm in die Höhe. Doch trotz Rekordpreisen findet man in der Schweiz nach wie
 vor durchaus preiswerte EFH. Man muss jedoch ziemlich kompromissbereit sein, was die Lage anbelangt.

 Die Preise für Wohneigentum haben im dritten Quartal 2021                     Weiterhin gibt es keinerlei Indizien, die auf eine Entspan-
 erneut dynamisch zugelegt. Stockwerkeigentum (STWE) kos-                      nung hindeuten. Entsprechend dürften die Eigentums-
 tete 2.0% mehr als vor drei Monaten. Einfamilienhäuser (EFH)                  preise, unbeeindruckt vom Erklimmen erneuter Rekord-
 wurden 4.4% teurer gehandelt als im Vorquartal und verzeich-                  marken, weiter steigen.
 neten damit den mit Abstand grössten Quartalsanstieg seit                     Und es gibt sie doch: bezahlbare EFH
 Lancierung des Raiffeisen Transaktionspreisindex im Jahr 2015.
                                                                               Das durchschnittlich gehandelte Einfamilienhaus kostet
 Alle Marktindikatoren zeugen von der Knappheit                                heute weit über einer Million. Doch es gibt in der Schweiz
 An den fundamentalen Gründen für die Preisdynamik hat                         durchaus auch Einfamilienhäuser für weniger Geld im Ange-
 sich nichts geändert. Die Nachfrage nach selbstgenutztem                      bot. Von den 5’630 Einfamilienhäusern, die Ende Septem-
 Wohneigentum bleibt hoch und das Angebot ist knapp.                           ber 2021 zum Verkauf standen, waren 53% für weniger als
 Nachfrageseitig sind weiterhin die tiefen Zinsen und die da-                  CHF 1 Mio. zu haben. Fast 30% aller inserierten EFH waren
 mit verbundenen günstigen Finanzierungskonditionen der                        sogar günstiger als CHF 750'000. Und 13% der EFH wurden
 Haupttreiber für die anhaltend hohe Nachfrage. Eigentum                       günstiger als 500'000 CHF angeboten. Das durchschnittli-
 bleibt auch nach den grossen Preisanstiegen die deutlich                      che auf Immobilienplattformen ausgeschriebene Haus hatte
 günstigere Wohnform als Mieten. Die tiefe Projektionstätig-                   ein Preisschild von CHF 1.08 Mio. Das mittlere durch Banken
 keit im Eigenheimmarkt hält auf der anderen Seite das An-                     finanzierte und damit auch tatsächlich verkaufte Objekt ging
 gebot knapp. Die Folgen dieser Marktkonstellation zeigen                      im vierten Quartal 2021 dagegen für CHF 1.24 Mio. über
 sich in allen am Markt beobachtbaren Kennzahlen: Die Leer-                    den Tresen. Der Unterschied liegt darin begründet, dass das
 stände im Eigenheimmarkt sind auf tiefem Niveau nochmals                      Gros der Häuser nicht da gehandelt wird, wo die günstigen
 gesunken. Von 0.59% im Jahr 2020 auf 0.49% in diesem                          Häuser verfügbar wären, sondern da, wo das Angebot be-
 Jahr. Die bis zum Verkauf benötige Vermarktungsdauer hält                     sonders knapp und die Nachfrage besonders gross ist, näm-
 sich auf äusserst tiefem Niveau. Mit einer mittleren Insertions-              lich an den relativ guten Lagen.
 dauer von 62 Tagen werden vor allem EFH den Verkäufern                        Makrolage?
 derzeit förmlich aus den Händen gerissen. Noch nie war die-
                                                                               Die Attraktivität einer Gemeinde wird in der Immobilienan-
 ser Wert so tief wie heute. Auch STWE verkauft sich mit einer
                                                                               alyse als deren Makrolage bezeichnet. Diese Makrolage
 durchschnittlichen Insertionszeit von 71 äusserst schnell.
                                                                               wird von einer Vielzahl an Standortfaktoren einer Gemeinde

              Preise für selbstgenutztes Wohneigentum                                   EFH für weniger als CHF 1 Mio.

Raiffeisen Transaktionspreisindex,                                            Anteil zum Verkauf ausgeschriebener EFH für weniger als
100 = 1. Quartal 2015 (1q15)                                                  CHF 1 Mio.
 140

 130

 120

 110

 100

  90
       1q15    1q16   1q17      1q18     1q19     1q20      1q21
                      EFH                         STWE
                             Quelle: SRED, Raiffeisen Economic Research                             Quelle: Meta-Sys, Raiffeisen Economic Research

                                                                          Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 14
Marktsegmente
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 bestimmt. Die wichtigsten sind die Erreichbarkeit mit öffent-             für ein Einfamilienhaus (Neubau, 5 Zimmer, eine Kubatur
 lichem und privatem Verkehr, der Steuerfuss und die im Ort                von 750m³ und eine Grundstückfläche von 400m²) und eine
 vorhandene Infrastruktur. Aber auch Faktoren wie Seenähe                  Eigentumswohnung (Neubau, 4 Zimmer und 100m² Wohn-
 oder die Sonnenscheindauer fliessen in diese Makrolage ein.               fläche) in Abhängigkeit von ihrer zeitlichen Distanz zum
 Kurzum hat die Makrolage den Anspruch, alle Entschei-                     nächsten grossen Zentrum geschätzt. Dabei wurde die je-
 dungskriterien, welche die Attraktivität einer Gemeinde für               weils schnellstmöglich Verbindung, mit öffentlichem Ver-
 Bewohner bestimmen, abzubilden. Daraus ergibt sich ein                    kehr oder mit individuellem Privatverkehr, von einem Ob-
 umfassendes Standortrating einer Gemeinde. Trotz ihres tie-               jektstandort ins nächste grosse Zentrum gewählt. In unten-
 fen Preises sind viele EFH an schlechten Makrolagen Laden-                stehender Grafik ist der Zusammenhang beispielhaft für Ge-
 hüter. Sie werden häufig, ohne verkauft zu werden, wieder                 meinden im Einzugsgebiet der Stadt Zürich dargestellt. Die
 vom Netz genommen.                                                        Ergebnisse sind eindrücklich: Bei Einfamilienhäusern bezahlt
 Lage, Lage, Lage                                                          man, alle anderen Faktoren konstant gehalten, für einen um
                                                                           eine Minute kürzeren Pendelweg nach Zürich rund CHF
 Zwar sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren quer
                                                                           21'000 mehr. Bei der Eigentumswohnung kostet eine Mi-
 durchs ganze Land massiv gestiegen. Jedoch war die
                                                                           nute Zeit CHF 15'500.
 Preisdynamik in den attraktivsten und damit ohnehin schon
 teuren Gemeinden noch deutlich akzentuierter als in den e-                Kompromisse ebnen den Weg ins Eigenheim
 her unattraktiven und somit günstigen Kommunen. In Ge-                    Auch nach Corona bleibt damit die Erreichbarkeit der Zen-
 meinden mit guter Makrolage sind die Preise seit 2015 um                  tren eine der gewichtigsten Determinanten des Immobilien-
 32% gestiegen, in Gemeinden mit mittlerer Makrolage um                    preises. Homeoffice und Homeshopping haben an diesem
 26% und in solchen mit schlechter Lage um 21%. (vgl. Ab-                  Zusammenhang bislang erst wenig geändert. Gut möglich,
 bildung unten). Trotz mittlerweile enorm hoher Preise in den              dass sich künftig diesbezüglich aber noch grössere Anpas-
 attraktiven Gemeinden, scheinen Herr und Frau Schweizer                   sungsprozesse einstellen werden. Zumal die Eigenkapital-
 (noch) kaum bereit zu sein, auf etwas weniger attraktive Ge-              und Tragbarkeitsanforderungen in den zentralen Lagen
 meinden auszuweichen und dafür einen grossen Batzen ein-                  mittlerweile nur noch für sehr vermögende oder einkom-
 zusparen. Nur äusserst selten scheinen die meisten Käufer                 mensstarke Haushalte erfüllbar sind. Normalverdiener müs-
 bereit, von der Idee eines Eigentumsobjektes in ihrer                     sen künftig jedenfalls vermehrt Kompromisse eingehen und
 Wunschgemeinde abzusehen.                                                 mit einem 20 Minuten längeren Pendelweg liessen sich rund
 Der Preis der Zeit                                                        um Zürich über CHF 400'000 einsparen. Vielleicht findet ei-
                                                                           ner der erwähnten Ladenhüter an den «schlechteren» Lagen
 Dabei liesse sich mit vermeintlich kleinen Abstrichen bei der
                                                                           ja bald doch noch einen Käufer, den die Realität eingeholt
 Makrolage beim Eigenheimkauf sehr viel Geld einsparen.
                                                                           hat. Wer dagegen zu keinen Kompromissen bereit ist, dem
 Wir haben dies beispielhaft für das anschauliche Kriterium
                                                                           bleibt auch künftig nur das Träumen vom eigenen Haus.
 Erreichbarkeit ausgerechnet. Dafür haben wir die Preise

          Transaktionspreis STWE nach Makrolage                                     Preise nach Reisezeit nach Zürich

Transaktionspreisindex für Stockwerkeigentum, 100 = 1.                    Transktionspreis in Abhängigkeit der Reisezeit nach Zürich,
Quartal 2015 (1q15), nach Qualität der Lage der Gemeinde                  in Mio. CHF, schnellste Verbindung mit ÖV oder Auto
                                                                          2.5
 140
                                                                            2
 130
 120                                                                      1.5

 110                                                                        1

 100                                                                      0.5

   90                                                                       0
        1q15 1q16 1q17 1q18 1q19 1q20 1q21                                        0-10       10-20      20-30   30-40             40-50
                   schlechte Makrolage                                           Minuten    Minuten Minuten Minuten              Minuten
                   mittlere Makrolage                                                         Einfamilienhaus
                   gute Makrolage                                                             Stockwerkeigentum
                         Quelle: SRED, Raiffeisen Economic Research                            Quelle: SRED, BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                      Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 15
Marktsegmente
_______

 Büroflächen
 Unter den vielen durch Covid-19 beschleunigten Disruptionsprozessen gehört Homeoffice zu den wichtigs-
 ten. Vor allem grössere Firmen müssen sich mit den Chancen und Risiken verstärkter Telearbeit auseinan-
 dersetzen. Das Büro als Arbeitsort hat aber keinesfalls ausgedient. Den hybriden Arbeitsmodellen dürfte
 in klassischen Bürojobs die Zukunft gehören, was für den Büroflächenmarkt nicht folgenlos bleiben wird.

 Die komplette Auflösung der Grenzen zwischen Privatleben                           Die Anwesenheit am Arbeitsplatz nimmt zu
 und Arbeitsplatz gehört für unzählige Schweizer Angestellte                        Mittels Mobilitätsdaten von Google lässt sich die Anwesen-
 zu den prägendsten Coronaerfahrungen. Die Feststellung,                            heit der Schweizer Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz im
 dass die Trennung von Arbeitsinhalt und Arbeitsort in sehr                         Verlauf der Covid-Pandemie eindrücklich aufzeigen (siehe
 vielen Bürojobs relativ problemlos funktioniert hat, ist den                       untere Grafik). Zum Höhepunkt des ersten Lockdowns im
 betroffenen Arbeitgebern und Arbeitnehmern natürlich                               Frühling 2020 sank die Mobilität am Arbeitsplatz schweiz-
 nicht entgangen. Während Büroangestellte auch nach über-                           weit auf bis zu 40% des Vorkrisenniveaus. Zwischen den
 standener Krise auf den Erhalt der dazugewonnenen Le-                              winterlichen Pandemieschüben stieg sie dann wieder auf
 bensqualität hoffen, haben Unternehmen Optimierungspo-                             über 80%. Im zweiten Coronawinter sank sie, auch durch
 tential bei alteingesessenen Konzepten erkannt. Die Krise                          die Homeoffice-Pflicht bedingt, wieder deutlich. Danach be-
 hat allerdings auch gezeigt, dass der Arbeitsplatz am Ar-                          gann sie wiederum relativ rasch zu steigen, bis sie sich vor
 beitsort durchaus seine Vorzüge hat. Der soziale Austausch                         und nach den Sommerferien auf 80 - 90% des Vorkrisenni-
 mit den Arbeitskollegen, ein einfacherer Informationsfluss                         veaus einpendelte. Der Drang zur Rückkehr an den Arbeits-
 oder die Infrastruktur sind einige Gründe, die für das Büro                        platz – ob freiwillig oder befohlen – war also auch nach län-
 sprechen.                                                                          geren Phasen mit durchaus positiven Homeoffice-Erfahrun-
 Weiterhin viel Homeoffice in Bürobranchen                                          gen relativ stark. Obwohl sehr viele Büroangestellte nach
 Die unten aufgeführten Umfragedaten zeugen davon, dass                             wie vor häufig zuhause arbeiten können, hat deren Anwe-
 sich vor allem in den klassischen Bürobranchen die Arbeits-                        senheit am Arbeitsplatz wieder deutlich zugenommen. Die
 welt nachhaltig verändert hat. Während beispielsweise im                           Mobilitätsdaten zeugen auch von deutlichen regionalen Un-
 Unterrichtswesen nach dem ersten Lockdown, mit ge-                                 terschieden. Der aufgeführte Vergleich zwischen den Kan-
 schlossenen Bildungseinrichtungen, die meisten relativ                             tonen Thurgau und Zürich stellt dies exemplarisch dar. In Zü-
 schnell wieder am normalen Arbeitsplatz tätig waren, hat                           rich, mit einer etwa doppelt so hohen Bürobeschäftigungs-
 sich in typischen Bürobranchen der Anteil Heimarbeiter auf                         quote, liegen die täglichen Besuche am Arbeitsplatz nach
 sehr hohem Niveau eingependelt. Selbst in den relativ ent-                         wie vor knapp über 80%, während die Thurgauer diesen
 spannten Pandemiephasen gaben rund 70% der Befragten                               Sommer bereits wieder fast so oft am Arbeitsplatz waren
 aus der Finanzindustrie, Medienbranche oder IT an, zumin-                          wie vor dem Ausbruch des Coronavirus.
 dest teilweise weiterhin von zuhause aus zu arbeiten.

             Homeoffice nach Branchen                                                                               Arbeitsplatzmobilität

Anteile der Beschäftigten im Homeoffice, nach Bran-                                Anzahl Besuche an Arbeitsstätten, indexiert,
chen und Pandemiephase                                                             100 = Median 03. Januar – 6. Februar 2020
         Konstruktion,   Erziehung,    Finanzen,     Medien,       Technik,         110
         Baugewerbe      Unterricht      Recht     Journalismus   Informatik        100
 100%
                                                                                     90
 80%
                                                                                     80
 60%                                                                                 70
                                                                                     60
 40%
                                                                                     50
 20%                                                                                 40
                                                                                     30
  0%
                                                                                          01.03.2020
                                                                                                       01.04.2020
                                                                                                                    01.05.2020
                                                                                                                                 01.06.2020
                                                                                                                                              01.07.2020
                                                                                                                                                           01.08.2020
                                                                                                                                                                        01.09.2020
                                                                                                                                                                                      01.10.2020
                                                                                                                                                                                                   01.11.2020
                                                                                                                                                                                                                01.12.2020
                                                                                                                                                                                                                             01.01.2021
                                                                                                                                                                                                                                          01.02.2021
                                                                                                                                                                                                                                          01.03.2021
                                                                                                                                                                                                                                                       01.04.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                    01.05.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                 01.06.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                              01.07.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           01.08.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        01.09.2021
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                                                                  Okt 20

        Nur im Homeoffice      Teilweise im Homeoffice     Kein Homeoffice
                                                                                                                          Schweiz                                                                               Zürich                                                            Thurgau
                         Quelle: SRG, sotomo, Raiffeisen Economic Research                                                                                                           Quelle: Google, Raiffeisen Economic Research

                                                                               Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 16
Marktsegmente
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 Grosse Firmen sind stärker betroffen                                          neuen Arbeitsplatzkonzepte beschäftigt. Obwohl mittel-
 Auch mehr als eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Pande-                       fristig mit einer Erhöhung der Flächen für physische Begeg-
 mie erfreut sich Heimarbeit noch immer sehr grosser                           nungen und den sozialen Austausch gerechnet werden
 Beliebtheit. So wollen SRG Umfragen zufolge aktuell rund                      kann, werden diese die Einsparmöglichkeiten mittels inten-
 87% der von Homeoffice betroffenen Arbeitnehmer dies                          siverer Arbeitsplatzkonzepte, wie z.B Hotdesking oder
 auch in Zukunft weiterführen. Dabei gibt es einen deutli-                     Desksharing, nicht kompensieren können. Es muss daher
 chen Zusammenhang zwischen der Grösse des Unterneh-                           vor allem bei grösseren Arbeitgebern mittelfristig mit einer
 mensstandortes und der Homeoffice-Präferenzen. Unten                          wesentlichen Reduktion der benötigten Fläche pro Mitar-
 aufgeführte Umfrageergebnisse zeigen, dass sich bei-                          beiter gerechnet werden.
 spielsweise in der Immobilienbranche mit der Grösse des                       Sinkende Nachfrage, steigende Leerstände
 Unternehmensstandort das Bedürfnis nach breitem und                           Dieser zu erwartenden Nachfragereduktion steht ein deut-
 regelmässigem Homeoffice deutlich verstärkt. Aber nicht                       licher Beschäftigungszuwachs in klassischen Bürotätigkei-
 nur die Präferenzen sind in grösseren Firmen auf allen Ka-                    ten gegenüber. So hat die Zahl der Beschäftigten in typi-
 derstufen deutlich stärker ausgeprägt, auch die Möglich-                      schen Bürobranchen in den letzten 10 Jahren jährlich um
 keiten und Anreize begünstigen die Fortführung der Heim-                      etwa 1.7% zugenommen. Selbst in der Pandemie ist diese,
 arbeit. Die bereits bestehende Infrastruktur und Kultur des                   mit einem nur leichten Rückschlag 2020, weitergestiegen.
 dezentralen Zusammenarbeitens sowie grössere finanzi-                         Zudem steigen auch in anderen Branchen im Rahmen der
 elle Mittel erklären den relativ problemlosen Umgang grös-                    Digitalisierung und Tertiarisierung der Anteil der Bürobe-
 serer Unternehmen mit der neuen Arbeitswelt. Zudem sind                       schäftigten deutlich an. Obwohl der Zuwachs neuer Büro-
 gerade in grösseren Büros, auch bei hohen Schwankungen                        arbeiter beachtlich ist, wird auch dieser kaum die Einspar-
 der tatsächlichen Anwesenheiten, mit den richtigen Kon-                       möglichkeiten der grösseren Büromieter auffangen kön-
 zepten deutliche Effizienzgewinne möglich. Zwar dürfte                        nen. Um beispielsweise eine 10% Senkung der Flächen-
 künftig auch in kleineren Firmen deutlich häufiger dezent-                    nachfrage pro Mitarbeiter in klassischen Bürobranchen
 ral gearbeitet werden, grössere Umbrüche am Büroflä-                          kompensieren zu können, müsste die Beschäftigung fast 7
 chenmarkt sind aber hauptsächlich Seitens der grossen                         Jahre im gleichen Tempo weitersteigen. Mittelfristig muss
 Abnehmer von Büroflächen zu erwarten.                                         daher mit einer stagnierenden bis sinkenden Nachfrage
 Hybride Arbeitsmodelle reduzieren Flächenbedarf                               nach Büroflächen gerechnet werden. In Kombination mit
 Bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern haben sich in den letz-                    den ohnehin schon hohen Büroleerständen dürfte sich die
 ten Monaten deutliche Präferenzen für hybride Arbeitsmo-                      Situation für Vermieter solcher Flächen somit weiter er-
 delle gebildet. Daher wird es auch künftig eine Nachfrage                     schweren. Vor allem ausserhalb der besten Lagen werden
 nach attraktiven, den neuen Bedingungen entsprechenden                        neue Nutzungskonzepte, wie die Vermietung grösserer
 Büroflächen geben. Momentan zeigen sich die Büromieter                        Flächen an mehrere Mieter oder gar die Umnutzung alter
 noch sehr zurückhaltend und sind mit der Auslotung ihrer                      Bürogebäude zu Wohnraum, an Bedeutung gewinnen.

           Homeoffice und Unternehmensgrösse                                            Entwicklung der Beschäftigung

Längerfristige Homeoffice-Präferenzen in der Immobili-                        Entwicklung der Anzahl Beschäftigten in bestimmten
enbranche, nach Grösse des Firmenstandortes                                   Branchen, indexiert, 1992 = 100
                          2%         2%                                       225
  100%                               2%                        4%
             7%
             7%                      3%          20%           7%
                         24%                                                  200
   80%                               18%                       15%
             19%
                                     10%         16%                          175
                         10%
   60%       9%
                                                 16%           32%            150

             33%                     49%                                      125
   40%                   49%                                   4%
                                                 36%                          100
   20%                                                         33%
             21%                                                               75
                         10%         15%
                                                                                    1992
                                                                                    1993
                                                                                    1994
                                                                                    1995
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                                                                                    1998
                                                                                    1999
                                                                                    2000
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                                                                                    2002
                                                                                    2003
                                                                                    2004
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                                                                                    2011
                                                                                    2012
                                                                                    2013
                                                                                    2014
                                                                                    2015
                                                                                    2016
                                                                                    2017
                                                                                    2018
                                                                                    2019
                                                                                    2020
                                                                                    2021

                                                  8%            4%
    0%        5%         5%          2%           4%            1%
             Bis 5       6-10      11- 25        26-50      Mehr als 50
          Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter   Mitarbeiter              Typische Bürotätigkeiten           Industrie
     kann nicht       möchte nicht      sporadisch          1 Tag HO                 Sonstige Dienstleistungen          Erziehung und Unterricht
     1.5-2 Tage       2.5-3 Tage        3.5-4 Tage          Immer                    Gesundheits- und Sozialwesen

                    Quelle: SVIT, zimraum, Raiffeisen Economic Research                                     Quelle: BFS, Raiffeisen Economic Research

                                                                          Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 17
Fokus
_______

 Herausforderungen im Wohnungsbau
 Boomt der Immobilienmarkt, floriert meist auch das Baugewerbe. Trotz voller Auftragsbücher sind die
 Margen aber tief und die Baupreise stagnieren - mit Ausnahme der Baustoffpreisexplosionen der letzten
 Monate. Aber auch sich verstärkende Verdichtungstendenzen und Sättigungserscheinungen am Mietwoh-
 nungsmarkt konfrontieren das Baugewerbe mit Herausforderungen.

 Das Baugewerbe ist eine gewichtige Schweizer Branche                        Einfluss auf den Geschäftsgang im Baugewerbe aus. Denn
 mit einer grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung. So ar-                   wenn auf dem Markt Liegenschaften knapp sind, steigt
 beiten mit knapp 360'000 Beschäftigten fast 7% aller                        der Anreiz für die Produktion neuer Objekte. Dieser Zusam-
 Schweizer Arbeitnehmer in diesem extrem heterogenen                         menhang lässt sich eindrücklich anhand der unten links
 Wirtschaftszweig. Zusammen tragen die vielfach kleinen                      stehenden Grafik aufzeigen. In den letzten 30 Jahren ha-
 rund 48’000 Firmen zu etwa 5% der eidgenössischen                           ben sich die Immobilienpreise praktisch parallel zur Ent-
 Wirtschaftsleistung bei. Diese bereits eindrücklichen Zah-                  wicklung der Bauausgaben entwickelt. So sind die Preis-
 len beinhalten aber nur die direkt zur Bauwirtschaft gehö-                  rückgänge im Nachgang der Immobilienkrise der 1990er
 renden Unternehmen. Viele andere Branchen sind in der                       Jahre mit sinkenden Bauausgaben einhergegangen. Erst
 Wertschöpfungskette mit der Bauindustrie eng verbun-                        als sich vor der Jahrtausendwende die Preise langsam wie-
 den. Zu nennen wären Architekten, Ingenieure, Baustoff-                     der erholten und die Rekordleerstände langsam schmol-
 zulieferer oder Hersteller von Baumaschinen. Zu den am                      zen, erfuhren auch die Bauausgaben wieder einen Anstieg.
 stärksten mit dem Baugewerbe verflochtenen Wirtschafts-                     Dieser Anstieg hat bis zum Ende des letzten Jahrzehnts an-
 zweigen gehört natürlich auch die Immobilienbranche,                        gehalten. Mittlerweile hat er sich jedoch etwas verlang-
 und damit indirekt die Finanzindustrie. Marktverschiebun-                   samt.
 gen im Immobilienwesen wirken sich zwangsläufig auf das                     Grosse Bedeutung des Wohnungsbaus
 Geschäft des Baugewerbes aus – und umgekehrt.
                                                                             Wie für die Immobilienwirtschaft, spielt auch für das Bau-
 Bau- und Immobilienwesen sind eng verbunden                                 wesen die Bereitstellung von Wohnraum eine grosse Rolle.
 Der Schweizer Immobilienmarkt boomt nun bereits seit ge-                    Die Aufschlüsselung der Bauausgaben nach Hoch- und
 raumer Zeit. Im durch die tiefen Zinsen getriebenen Anla-                   Tiefbauarbeiten verrät, dass in den letzten Jahren zwischen
 genotstand sind Immobilien, ob selbstgenutzt oder ver-                      75% und 80% aller Investitionen im Neubau, Umbau und
 mietet, gefragte, knappe Güter. Die Preise von Eigenhei-                    Unterhalt von Gebäuden getätigt wurde. Ein sehr grosser
 men und Renditeobjekten kennen daher seit der Jahrtau-                      Teil dieses Geld ist dabei in Wohnliegenschaften geflossen.
 sendwende eigentlich nur die Richtung nach oben. Dieser                     Die Umsätze im Hochbau zeigen, dass in den letzten Jah-
 florierende Immobilienmarkt übt dabei einen erheblichen                     ren über 60% der Bauaktivität auf den Wohnungsbau,

          Immobilienpreise und Bauausgaben                                             Bautätigkeit nach Segmenten

Bauausgaben in Mrd. CHF zu laufenden Preisen und Ei-                        Umsätze im Hochbau nach Segment, jeweils April bis
genheimpreise, indexiert (1990 = 100)                                       Juni, in Mrd. CHF
  70                                                            150           2.5
  60
                                                                120
  50                                                                           2
  40                                                            90
  30                                                                          1.5
                                                                60
  20
                                                                30             1
  10
   0                                                            0             0.5

                                                                               0
                 Bauausgaben Umbau, Erweiterung, Abbruch
                                                                                    2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
                 Bauausgaben Neubau
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                 Preise Wohneigentum (r.S.)

             Quelle: BFS, Wüest Partner, Raiffeisen Economic Research                                 Quelle: SBV, Raiffeisen Economic Research

                                                                        Immobilien Schweiz | 4. Q 2021 | S. 18
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