Notfall Wohnen Warum so viele Menschen verzweifelt Wohnraum suchen - und was jetzt hilft - Diakonisches Werk Hamburg
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2019/2020 Magazin Notfall Wohnen Warum so viele Menschen verzweifelt Wohnraum suchen – und was jetzt hilft
Editorial 3 Inhalt Einfach wohnen – ein Privileg? Editorial 3 Einfach wohnen – ein Privileg? Schwerpunkt Wohnungsnot – wen sie am härtesten trifft und was jetzt zu tun ist Foto-Serie 4 Was Hoffnung macht: Kirchenkaten Reportage 6 Kein Zuhause in Sicht Forderungen 13 Akute Wohnungsnot: Das hilft Foto-Serie 14 Was Hoffnung macht: Stützpunkt für Obdachlose Kurz erklärt 16 Einfach wohnen? Schön wär’s ... Foto-Serie 20 Was Hoffnung macht: Neue Wohnung Diakonie JobPartner 22 Interview mit Cosma Lemmen Panorama 23 Meldungen 25 „Mit Herzblut und Professionalität“ Zahlen und Fakten 26 Diakonie Hamburg – Wer wir sind, was wir tun Liebe Leserin, lieber Leser, 28 Gewinn- und Verlustrechnung 2018 | Risikobericht nach 2013 berichten wir im diesjährigen Magazin zum zweiten Versorgung von vordringlich Wohnungsuchenden“ verabschie- Mal über Wohnungsnot in Hamburg. Wir tun dies, weil die Situ- det. Doch seine Maßnahmen werden dem Ausmaß der Krise ation weiterhin dramatisch ist und unsere Arbeit in vielen Be- nicht gerecht. Und die Situation der Betroffenen ist so prekär, Diakonie-Stiftungsverbund 29 Interview mit Jutta Fugmann-Gutzeit reichen sehr erschwert. Wenn Menschen über keine Wohnung dass wir keine Zeit haben, auf Besserung zu warten. oder nur über krankmachenden oder völlig unzureichenden Deshalb starteten wir im Bündnis für eine neue soziale Woh- Wohnraum verfügen, stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitar- nungspolitik Ende August die Kampagne #einfachwohnen zu- Organigramm/Kontakte 30 So ist das Diakonische Werk Hamburg aufgebaut | Kontakte und Links beiter mit leeren Händen da. sammen mit Stattbau Hamburg, Mieter helfen Mietern und dem In Hamburg werden so viele Wohnungen gebaut wie seit Caritasverband für Hamburg. Gemeinsam wollen wir dafür Jahren nicht mehr. Aber die Mieten steigen weiter. Und die Woh- sorgen, dass das Thema Wohnungsnot die Aufmerksamkeit Impressum 31 nungssuche bleibt schwierig. Am härtesten trifft es diejenigen, erhält, die es verdient. die es auf dem Wohnungsmarkt am schwersten haben. Eine Was Benachteiligte bei der Wohnungssuche erleben, warum Wohnung zu haben, darf aber kein Privileg sein! Tatsächlich ist so viele unversorgt bleiben und wie wir in Hamburg endlich das Haupthindernis, eine Wohnung zu bekommen: Armut. ausreichend Wohnraum für vordringlich Wohnungsuchende Haben Sie schon mal einem Kind erklären müssen, warum ein schaffen können, darüber lesen Sie mehr in unserer Reportage. Mensch bei Wind und Wetter in einem Hauseingang in einem Schlafsack liegt? Wie ging es Ihnen dabei? Für mich spricht aus Ihr dem Skandal der Obdachlosigkeit und der Wohnungsnot von so Titelfoto: Ciprian P. am Eingang zu seiner Kirchenkate. vielen Benachteiligten in unserer reichen Stadt eine große Härte Der Wohncontainer steht auf dem Grundstück einer und Unbarmherzigkeit im Umgang miteinander. Ich bin über- Hamburger Kirchengemeinde und ist eine Unterkunft zeugt: Wir könnten das ändern, wenn wir es wirklich wollen. auf Zeit für den vorher Obdachlosen. Seite 4/5 Zwar hat die Stadt Hamburg 2015 ein „Sofortprogramm zur Landespastor Dirk Ahrens
4 Wohnungsnot Foto-Serie 5 Was Hoffnung macht: Kirchen- katen Seit rund 20 Jahren gibt es in Hamburg die Kirchenkaten: kleine einfache Häuschen oder auch Container, von Kirchen- gemeinden aufgestellt und ver- mietet an obdachlose Menschen. 28 Kirchenkaten sind es insge- samt. Ciprian P. wohnt seit einigen Monaten in einer Kirchenkate bei einer Gemeinde im Norden Hamburgs. Der Container ist klein und karg. Ciprian P. hat sich gefreut, hier einziehen zu dürfen, bis zu zwei Jahre kann er bleiben. In dieser Zeit hofft er, eine Wohnung zu finden. Der gebür- tige Rumäne lebte seit Jahren in Hamburg auf der Straße. Er engagiert sich ehrenamtlich im Diakonie-Zentrum für Wohnungs- lose (DZW), der Tagesaufent- haltsstätte der Diakonie in der Bundesstraße. Über das DZW werden die Plätze in den Kirchenkaten vermittelt. DZW-Leiterin Melanie Mücher be- tont: „Angebote wie die Kirchen- katen als Übergang in eine rich- tige Wohnung sind sehr wichtig. Sie sind auch ein Zeichen, dass es Wege gibt, die herausführen aus der Obdachlosigkeit.“
6 Wohnungsnot Reportage 7 Kein Zuhause in Sicht Warum die Wohnungsnot anhält, wen sie am härtesten trifft und was jetzt hilft Es gibt nicht nur eine Wohnungsnot. Denn die anhaltende Knappheit an bezahlbarem Wohnraum bekommen Studenten, Azubis, Familien, Rentner und längst auch Durchschnittsverdiener zu spüren. Doch am härtesten trifft es Menschen in dieser Stadt, die sich in schwierigen Lebenssituati- onen befinden und eine Wohnung suchen. Dass ein großer Teil von ihnen keine findet, ist kein Einzelschicksal, sondern ein politisches Problem. Im Behördendeutsch heißen sie vordringlich Wohnungsuchende. Schon vor sechs Jahren haben wir im DiakonieMagazin über sie berichtet. Seitdem ist ihre Zahl weiter gestiegen. Einige von ihnen haben uns von ihren Mühen und ihrem Frust erzählt. Und wir haben erfahren, wie man ihnen konkret helfen kann. Jeden Morgen räumt Silke N. (Name geändert) ihre Sachen in einen kleinen Spind auf dem Flur. Dann zieht sie ihre Bettwäsche ab. Sie stopft Kissenbezug, Laken und Deckenbezug in einen Wäsche- sammler und nimmt sich aus einem Schrank eine neue Garnitur. Jeden Tag das Bett frisch zu bezie- hen, das gehört zu den Regeln im Harburg-Huus, wo Silke N. übernachtet. Dort legt man angesichts ständig wechselnder Gäste großen Wert auf Hygiene. Sie teilt sich ein helles, sauberes Zimmer mit zwei Stockbetten mit drei anderen Frauen. Spätestens um 11 Uhr muss sie das Haus verlassen. Erst heute Abend ab 18 Uhr darf sie wieder hinein. Silke N. ist Mitte 50 und seit Dezember wohnungslos. „Gestern war ich wieder bei einer Wohnungsbaugenossenschaft“, erzählt sie, „ich habe mich vor- gestellt und dann gefragt, ob sie mich auf die Liste der Interessenten setzen könnten. Die Frau am Empfang war richtig ruppig. Nein, auf die Liste käme ich nicht. Und es hätten sich schon viele andere Menschen in ähnlicher Lage gemeldet. Und damit war das Gespräch beendet.“ Wir begleiten sie in den Harburger Stadtpark, bei gutem Wetter so etwas wie ihr Wohnzimmer. Sie erzählt, dass sie sich in den letzten Monaten schon bei vielen Wohnungsunternehmen vorgestellt hat. Manchmal klangen die Absagen freundlicher, aber gefunden hat sie bisher nichts. Silke N. hat zwei Töchter allein erzogen. Als die Jüngere ihr Abitur in der Tasche hat, ins Ausland geht und sie plötzlich nur noch für sich selbst sorgen muss, fühlt sich ihr Leben leer an. Die Drei- zimmerwohnung scheint ihr viel zu groß. Und für den Job in der Gastronomie, der oft bis in die Morgenstunden ging, fehlt ihr die Kraft. Sie kündigt. Die Post öffnet sie nicht mehr. Die Hilfe ihrer Töchter lehnt sie ab. „Ich wusste genau, was passieren würde, aber ich konnte nicht anders“, erzählt sie. Die Ärzte diagnostizierten eine Depression. Es kam zur Zwangsräumung. „Ich hatte eine ganz schwere Zeit“, sagt sie rückblickend. Mittlerweile geht es ihr besser, sie sucht mithilfe des Jobcenters eine neue berufliche Perspektive. Aber auch dort hört sie: „Sie brauchen zuerst eine Wohnung.“ Silke N. durfte ihren Hund Spooky mitbringen Silke N. gehört zu den knapp 12.000 Haushalten in Hamburg, die als vordringlich wohnungsuchend in die Unterkunft Harburg-Huus. Seit Jahren gemeldet sind. „Was mir am meisten fehlt, ist eine Tür, die ich hinter mir schließen könnte“, sagt sie. begleitet er sie durch dick und dünn.
8 Wohnungsnot Reportage 9 Dauergäste in der Beratungsstelle Vermietern im Harburger Raum, mit der SAGA, Genossenschaf- Oliver B. spricht bei haltstitel hat und Arbeitslosengeld II bezieht, sucht schon seit #einfachwohnen Das Harburg-Huus ist eine Einrichtung des Deutschen Roten ten und auch privaten Vermietern. Trotzdem gelingt es kaum 2013 eine Wohnung. Seit sechs Jahren ist sie dabei nicht voran- über seine erfolglose Kreuzes. Von hier wurde Silke N. Kontakt zur Sozialen Bera- noch, Klienten in Wohnungen zu vermitteln. 2018 nur ein ein- Wohnungssuche. gekommen. Stadtteildiakonin Uschi Hoffmann macht ihr wenig tungsstelle in Harburg vermittelt, die von Diakonie und Heils- ziges Mal. Hoffnung. „Für Alleinerziehende aus einer Unterkunft heraus armee getragen wird. Dort treffen wir auch Bassam A. wieder, eine Wohnung zu finden, ist so gut wie aussichtslos.“ So zahlt den wir für das DiakonieMagazin 2018 interviewt hatten. Ein Ge- Dringlichkeitsscheine ohne Wert die Stadt jahraus jahrein für die öffentliche Unterbringung von schäftsmann, der nach der Insolvenz seine Wohnung verloren Diese Misere hat mehrere Ursachen. Erstens gibt es viel weniger Dina T.s Familie in einer krankmachenden Bleibe. Ein Vielfaches hat. Seitdem übernachtet er nach wie vor bei Freunden. Wer Sozialwohnungen, als in Hamburg eigentlich gebraucht würden. von dem Geld übrigens, das man bräuchte, um für sie und ihre weiß, wie lange die ihn noch dulden. Er ist krank und resigniert. Auf eine Sozialwohnung kommen inzwischen fünf Haushalte, Kinder eine normale Wohnung anzumieten. Aktuell leben rund „Es ist beunruhigend, wie wenig wir tun können für Woh- die Anspruch darauf hätten. Und Jahr für Jahr endet bei mehre- 5.500 Menschen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung, wohn- nungslose“, sagt Martina Scholthaus von der Beratungsstelle. ren Tausend Bestandswohnungen die Mietpreisbindung (Kurz berechtigte Zuwanderer nicht gerechnet. Die Sozialpädagogin macht eine Pause. „Wissen Sie, als ich hier erklärt, S. 16-19). So gehen deutlich mehr Wohnungen verloren, anfing, hatte ich noch gehofft, dass wir irgendwann überflüssig als neue fertiggestellt werden. sorgen. Auch die 13 Genossenschaften, die Kooperationsver- Leerstand mitten in Hamburg werden.“ Für Wohnungslose wie Silke N. oder Bassam A. sind normale träge unterzeichnet haben, erreichen die Zielzahlen. So konnten In diesem Haus hätten alle Platz: Silke N., Bassam A. und Dina T. Das Team versucht, wo immer es geht, Mietverhältnisse zu Sozialwohnungen ohnehin kaum erreichbar. Beide haben einen im letzten Jahr 3.738 vordringlich wohnungsuchende Haushalte mit ihrer Familie. In den 1990ern gebaut, steht es in einer ru- sichern und Zwangsräumungen abzuwenden. Aber manche Dringlichkeitsschein bzw. eine Dringlichkeitsbestätigung, was versorgt werden. Doch das Problem ist: Es gab im gleichen Zeit- higen Wohnstraße in Altona-Nord, mit Kita und Grundschule in Menschen kommen erst, wenn es dafür schon zu spät ist. bedeutet, dass sie Hilfe benötigen bei der Versorgung mit raum beinahe 12.000 Haushalte mit Dringlichkeitsschein, denen der Nähe und S-Bahn-Anschluss. Und es steht leer. Zwölf Woh- „Für unsere Klienten bräuchten wir vor allem Ein- bis Einein- Wohnraum (Kurz erklärt, S. 16-19). keine Wohnung vermittelt werden konnte. Es wird also eine nungen, in denen seit sechs Jahren niemand wohnt. Nachbarn halb-Zimmer-Wohnungen mit einem Mietpreis, der vom Job- Für sie gibt es ein Kontingent an Wohnungen, die sogenann- ganze Menge getan – aber bei Weitem nicht genug. haben es mehrmals dem Bezirk Altona angezeigt, 2013 das center akzeptiert wird“, erläutert Martina Scholthaus. Die Bera- ten WA-Wohnungen, die meisten davon bei der SAGA. Und die Das Diakonische Werk Hamburg macht seit Jahren auf das erste Mal. tungsstelle arbeitet eng zusammen mit der bezirklichen Fach- SAGA erfüllt seit Jahren ihre Verpflichtung, jährlich 2.000 vor- Problem aufmerksam und hat sich mit Caritas, Mieter helfen Pressetermin vor dem Haus: An der Fassade wird ein Transpa- stelle für Wohnungsnotfälle und ist gut vernetzt mit vielen dringlich wohnungsuchende Haushalte mit Wohnungen zu ver- Mietern und Stattbau im „Hamburger Bündnis für eine neue so- rent befestigt, Umzugskartons der Kampagne #einfachwohnen ziale Wohnungspolitik“ zusammengeschlossen. Weil sich die stapeln sich vor dem Eingang. Mehrere Reporter sind vor Ort. Lage in den letzten Jahren weiter zugespitzt hat, fordert das Diakonie-Chef Dirk Ahrens tritt vor eine TV-Kamera: „In einer Bündnis in der Kampagne #einfachwohnen ein konsequenteres Lage, wo Dringlichkeitsscheine nichts mehr wert sind, darf die und mutigeres Handeln der Stadt. Stadt keinen Leerstand dulden. Leerstehende Häuser wie dieses Bei der Auftaktveranstaltung von #einfachwohnen im August können direkt genutzt werden für vordringlich Wohnungsuchen- am Jungfernstieg spricht Oliver B., ein Betroffener. Er ist dazu de. Hier könnte die Stadt viel Geld sparen, weil sie für diese bereit, weil er findet, dass das Thema mehr Öffentlichkeit Menschen nicht neu bauen muss.“ Voraussetzung dafür sei braucht. Er war zwei Monate in Haft, weil er schwarzgefahren ist. aber, dass die Stadt Leerstandsmeldungen konsequent nach- Sein Fazit nach mehreren Monaten Wohnungssuche: „Niemand geht. Maximal vier Monate darf eine Wohnung leer stehen, sonst will an einem Haftentlassenen vermieten.“ Wenigstens fand er drohen Bußgelder. Bisher werden die aber nur selten verhängt. nach der Haft eine vorübergehende Unterkunft und Unterstüt- zung beim Fürsorgeverein. „Viele landen nach der Entlassung direkt auf der Straße“, erzählt er. Sechs Jahre Wohnungssuche Sehr schwierig ist die Wohnungssuche auch für Menschen in öffentlicher Unterbringung. Dina T. (Name geändert), die mit ihren Kindern auf der Veddel in einer städtischen Gemein- schaftsunterkunft lebt, wird vom Jugendamt regelrecht unter Druck gesetzt, endlich in eine gesündere Wohnung umzuziehen. Nichts würde sie lieber tun. In dem heruntergekommenen Alt- bau, in dem fördern & wohnen sie untergebracht hat, sind die Wände schimmelig, im Flur tropft Wasser durch die Decke, ein Leer stehende Wohnungen trotz Wohnungsnot: Ein Wohnzimmer auf der Straße: funktionstüchtiges Bad gibt es nicht. Ihre Kinder leiden unter Hier ein Haus in Altona, in dem seit sechs Auftaktveranstaltung der Kampagne Atemwegserkrankungen. Dina T., die einen sicheren Aufent- Jahren niemand mehr wohnt. #einfachwohnen am Jungfernstieg.
10 Wohnungsnot Reportage 11 Rund 1.200 leer stehende Wohnungen gibt es nach Schät- nungsbesichtigungen bekam sie aber doch. Sie fuhr dann zungen in Hamburg. Dirk Ahrens fordert ein Umdenken: „Wir kreuz und quer durch Hamburg und stellte sich den Vermietern können mit den leer stehenden Wohnungen allein das Problem vor. Stundenlang war sie unterwegs, geholfen hat es nicht: nicht lösen, aber es wäre ein wichtiger Schritt.“ „Die Leute wünschen dir viel Glück und das war’s.“ Wenn sie zurückkam von Besichtigungsterminen, fragte ihre Tochter: Wer auszieht, hat verloren „Mama, hast du eine Wohnung für uns gefunden?“ Ein Dreivier- Die Furcht vor der nächsten Mieterhöhung, vor Privatisierung teljahr macht sie das. Dann wird sie krank. „Ich hatte Schmerzen und Verdrängung gehört für viele in Hamburg zum Alltag, nicht im Nacken, am Rücken, überall. Ich habe geweint, war völlig am nur für Geringverdiener. Wohnungswechsel werden vermieden, Ende.“ Alle ihre Anstrengungen waren vergeblich. wo immer es geht. Wenn Frauen allerdings Gewalt durch ihren Esra L. hatte schließlich doch noch Glück. Das Frauenhaus Partner erleiden, haben sie keine Wahl. Sie müssen sich und ihre arbeitet mit Vivienda, einem Projekt der Lawaetz − wohnen & Kinder in Sicherheit bringen und aus der gemeinsamen Woh- leben gGmbH zusammen. Die Mitarbeiterinnen unterstützen nung fliehen. Fünf Frauenhäuser gibt es in Hamburg, sie sind voll Frauenhausbewohnerinnen und ihre Kinder im Auftrag der belegt, ein sechstes ist in Planung. Die meisten Frauen, die hier Sozialbehörde bei der Wohnungssuche, stellen Kontakt zu Ver- Hilfe erhalten, sind nach zwei bis drei Monaten in der Lage, sich mietern her und begleiten zu Terminen und Besichtigungen. auf Wohnungssuche zu begeben. Nach dem Abschluss eines Mietvertrages können sie die Frauen So wie Esra L. (Name geändert), die aus Tunesien stammt und noch einige Monate begleiten, stehen in allen Fragen zur Woh- mit ihren drei kleinen Kindern in Hamburg lebt. Sie erzählt: „An- nung beratend zur Seite und sind beim Bezug der Wohnung gefangen hatte ich mit Telefonanrufen, aber wenn du nicht per- behilflich. Den Vermietern bietet das Projekt zusätzliche finanzi- fekt Deutsch sprichst, wirst du schnell abgewimmelt.“ Esra L. elle Absicherungen an. 2019 hat Vivienda mehr als 60 Frauen ließ sich bei Formulierungen helfen und bewarb sich Woche für und ihre Kinder in Wohnungen vermittelt, meist an die SAGA, an Woche auf zehn oder sogar mehr Angebote per E-Mail. Sie er- Wohnungsbaugenossenschaften, aber auch an private Ver- Helmut Trummel von der Sozialen Beratungsstelle hielt meist gar keine Antwort. Ein paar Einladungen zu Woh- mieter. Aber bei mehr als 200 Plätzen in Frauenhäusern ist der Harburg und Silke N. waren gerade bei einem weiteren Wohnungsunternehmen – ohne Erfolg. Bedarf deutlich größer. Esra L. wohnt jetzt mit ihren drei notfälle kann bis zu einer gewissen Höhe Mietschulden über- Kindern in einer Dreizimmerwohnung in der Nähe des Hafens. nehmen und auch im Falle neuer Mietrückstände einspringen. Die Kleinen besuchen eine Kita, die Tochter geht zur Schule, Trotz dieser Sicherheiten kann ein Wohnungsunternehmen, auch demnächst macht Esra L. einen Deutschkurs. „Die Zusammen- wenn es eine passende freie Wohnung hat, ohne Angabe von arbeit mit Vivienda ist wirklich positiv“, sagt Stefanie Leich vom Gründen einen Bewerber mit Dringlichkeitsschein ablehnen. Frauenhaus der Diakonie. „Ohne dieses Programm gäbe es so Auch die SAGA, die die meisten WA-Wohnungen in Hamburg gut wie überhaupt keine Vermittlungen mehr.“ hat, Silke N.s ehemalige Vermieterin. Die Soziale Beratungs- stelle Harburg hat mitgeholfen bei den Behördengängen, auch Wohnungslose können nicht warten der Antrag auf ALG II ist durch. Silke N. rennt die Zeit davon. Sie Wir treffen Silke N. ein zweites Mal. Sie sieht müde aus. Sie muss schnell eine Wohnung finden. Helmut Trummel hat trotz kommt von einen weiteren Termin bei einem Wohnungsunter- der vielen Ablehnungen, die Silke N. inzwischen erhalten hat, nehmen, Helmut Trummel von der Sozialen Beratungsstelle hat immer noch Ideen, was sie versuchen können. Aber viele sind es sie begleitet. Obwohl sie alle Voraussetzungen für eine WA- nicht mehr. „Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass Sie ob- Wohnung erfüllt, wurde sie am Ende als Mieterin abgelehnt. dachlos werden“, mahnt Helmut Trummel. Ohne Begründung. Auch Helmut Trummel ist verärgert, das spürt man. „Perlen polieren“: Soziale Investoren werden aktiv So langsam kommt Silke N. die Hoffnung abhanden. Sie war Zwar werden in Hamburg zurzeit so viele Wohnungen gebaut mittlerweile schon bei so vielen Wohnungsunternehmen. Wie wie schon lange nicht mehr, aber kaum für vordringlich Woh- soll es jetzt weiter gehen? Sie setzen sich für ein kurzes nungsuchende oder für die rund 2.000 Obdachlosen. Es gibt Frauen, die aus dem Frauenhaus heraus Gespräch in ein Café, Helmut Trummel holt die Akte raus. jedoch einige Investoren, die hier tätig sind und die bereit und in eine Wohnung suchen, haben es schwer. Esra L. ist sehr froh, dass sie mit ihren drei Silke N. hat Mietschulden angehäuft, nicht gezahlte Miete der Lage sind, zukünftig mehr zu tun. Darunter solche, die kaum Kindern schließlich doch eine erhalten hat. plus Räumungskosten. Die bezirkliche Fachstelle für Wohnungs- jemand im Blick hat.
12 Wohnungsnot Reportage 13 Tobias Behrens von Baugemeinschaften, Wohn-Pflegegemeinschaften und neuer- „Die Stiftungen könnten in Zukunft gemeinsam größere Pro- Seit Jahren war schon über dieses Projekt nachgedacht der Stattbau Hamburg dings häufiger Wohnstifte. Fotos von bunten Neubauten hängen jekte realisieren“, hofft Tobias Behrens. Stiftungen zielen nicht worden. Das Finden eines geeigneten Grundstücks und die GmbH sieht großes Potenzial für einen hinter ihm, Projekte, zu deren Realisierung Stattbau in den letz- auf Rendite ab, sie fühlen sich dem Gemeinwohl verpflichtet. Finanzierung waren schwierig, trotz einer größeren Erbschaft, sozial ausgerichteten ten 35 Jahren beigetragen hat. Tobias Behrens findet: „Wenn die „Vielleicht beteiligen sie sich in Zukunft an Bauprojekten in Wil- die Hinz&Kunzt zugedacht worden war. Letztlich möglich wurde Wohnungsbau bei den Wohnstiftungen. traditionellen Wohnungsunternehmen zögern, dann können helmsburg oder etwa in Oberbillwerder. Warum nicht auch mit der Bau durch ein Geschäft unter Stiftungen. Die Amalie andere die dringend benötigten Impulse geben. Investoren, die 500 Wohnungen oder mehr? Ich halte das für gut möglich. Die Sieveking-Stiftung überlässt der Mara & Holger Cassens- das wirtschaftliche Potenzial und das Know-how haben: Da Stadt sollte sie einbinden in die Stadtentwicklung und viel stär- Stiftung ein Grundstück auf ihrem Gelände auf Erbpacht. sehe ich vor allem die gemeinnützigen Wohnstiftungen.“ ker berücksichtigen bei der Grundstücksvergabe. Denn was den Verkäufer von Hinz&Kunzt sind bei der Grundsteinlegung nicht Stiftungen für neue Projekte in erster Linie fehlt, ist Baugrund.“ anwesend, was Sozialpädagoge Stephan Karrenbauer bedau- Gemeinwohl statt Rendite ert. Schließlich entstehe hier ein Leuchtturmprojekt für Woh- Sie besitzen Immobilien in bester Lage. Aber manche müssen Grundstein für ein neues Zuhause nungslose. Aber das Haus ist erst in zwei Jahren bezugsfertig. dringend saniert und barrierefrei umgebaut werden. Die Stadt Mitten in St. Georg wird feierlich ein Grundstein gelegt. In die Ein schwer überblickbarer Zeitraum, finden seine Klienten. „Wer hat die Bedeutung der Stifte und Stiftungen erkannt und richtet Zeitkapsel geben die Beteiligten neben einer Tageszeitung auch weiß, ob ich das überhaupt noch erlebe“, sagt einer lakonisch. In der Initiative „Perlen polieren“ schließen sich gerade viele gerade eine Koordinierungsstelle für sie ein. Sie wird zunächst die aktuelle Ausgabe von Hinz&Kunzt. Gebaut wird hier die neue Die Wohneinheiten sollen möbliert und mit allem Notwendigen Hamburger Wohnstifte und Stiftungen zusammen, manche für einen Überblick über die Stiftungslandschaft sorgen. Denn Geschäftsstelle des Straßenmagazins und außerdem ein ge- ausgestattet werden, plant Stephan Karrenbauer: „Wenn es so sind schon seit über 150 Jahren tätig, um Alten, Menschen mit niemand weiß genau, wie viele Stiftungen es in Hamburg gibt meinschaftliches Wohnprojekt für 24 Verkäuferinnen und Ver- weit ist, dann sollen sich die neuen Bewohner direkt zu Hause Behinderung, mit psychischen Problemen oder Wohnungslosen und wie viel Wohnraum sie verwalten. Vorsichtige Schätzungen käufer. fühlen können, durchatmen und ausruhen“ ein Zuhause zu geben. Bisher mit hanseatischer Zurückhaltung. gehen von rund 10.000 Wohnungen aus, davon etliche auch bei Aber das soll sich ändern. den im Diakonischen Werk organisierten Stiftungen. An der Entstehung der Initiative ist die Stattbau Hamburg Zu den Wohnungen kommen Grundstücke, die teilweise noch GmbH maßgeblich beteiligt. Geschäftsführer Tobias Behrens Platz für Erweiterungen oder neue Gebäude bieten. Aber Exper- Akute Wohnungnot: Das hilft sitzt in seinem großen Besprechungsraum. Stattbau berät und ten sehen über mögliche Nachverdichtung im Bestand hinaus betreut kleinere Bauprojekte, darunter junge Genossenschaften, Sechs Vorschläge der Diakonie, um die Zahl der Wohnungsnotfälle ab sofort zu verringern noch deutlich größeres Potenzial. Was sofort hilft Was langfristig hilft Beim städtischen Wohnungsunternehmen SAGA muss jede Bei größeren Neubauprojekten muss jede zweite Wohnung zweite Neuvermietung an vordringlich Wohnungsuchende eine Sozialwohnung sein. gehen. Derzeit gilt die Vorgabe: Ein Drittel sollen Sozialwohnungen Das wären rund 4.500 Wohnungen pro Jahr statt bisher gut sein. 2018 lag der Anteil tatsächlich eher bei einem Viertel. 2.000. Die Hälfte der neu gebauten Sozialwohnungen soll an vor- Wohnungen, die mal für Wohnungsnotfälle gebaut worden dringlich Suchende gehen. waren, müssen auch für Wohnungsnotfälle zur Verfügung Überall da, wo die Stadt auf die Nutzung und Vergabe von stehen. Deshalb müssen die so genannten Freistellungsge- Grundstücken Einfluss nehmen kann, muss sie Investoren biete aufgehoben werden. Das sind Gebiete, in denen auch darauf verpflichten, dauerhaft Menschen in akuter Woh- Haushalte mit höherem Einkommen eine Sozialwohnung be- nungsnot mit Wohnraum zu versorgen. ziehen dürfen. Dadurch würden mehr als 500 Wohnungen pro Jahr für vordringlich Suchende frei – allein durch den üblichen Mieter- Bei der der Grundsteinlegung für das Hinz&Kunzt-Haus wechsel. in St. Georg: Johannes Jörn, Vorstand der Amalie Gegen Leerstand von Wohnraum und illegale Ferien- Sieveking-Stiftung, hält wohnungen muss die Stadt konsequenter vorgehen. Die die aktuelle Ausgabe des Straßenmagazins in der Wohnungen müssen dann an Notfälle vergeben werden. Hand. Sie wird gleich in die kupferne Zeitkapsel gelegt. Laut Schätzungen stehen in Hamburg bis zu 3.500 Woh- nungen leer – trotz Wohnraumschutzgesetz.
14 Wohnungsnot Foto-Serie 15 Was Hoffnung macht: Stützpunkt für Obdachlose Wer keine Wohnung hat, trägt sein Hab und Gut notgedrungen bei sich. Im „Stützpunkt“ in der Norderstraße können obdachlose Menschen tagsüber kostenlos ihr Gepäck einschließen. Die Caritas betreibt die Einrich- tung seit 2003 mit Unterstützung des Runden Tisches St. Jacobi, an dem Kaufleute, soziale Ini- tiativen und Behördenvertreter zusammenkommen. Außerdem arbeitet der „Stützpunkt“ eng mit der Straßensozialarbeit der Diakonie zusammen. Bis auf sonntags ist die Einrich- tung jeden Morgen und jeden Abend jeweils für zwei Stunden geöffnet. Die Schließfächer sind stark nachgefragt. Manche nut- zen ihr Schließfach nur wenige Tage, andere über Jahre. Auf Wunsch erhalten sie auch Sozialberatung und Begleitung zu Behördenterminen. Dazu „Stützpunkt“-Leiter Nikolas Borchert: „Viele unserer Tages- gäste sind so desillusioniert, dass sie sich mit ihrer Obdachlosigkeit abfinden. Arbeit finden sie – eine Wohnung dagegen kaum.“ Umso wichtiger, bei einer Wohnungs- besichtigung nur mit leichtem Gepäck zu erscheinen.
16 Wohnungsnot Kurz erklärt 17 Einfach wohnen? Schön wär’s ... Die Miete steigt und steigt Hamburg wächst – Hamburg baut. Doch viele Menschen, die dringend eine Wohnung suchen, haben davon Es gibt immer weniger Wohnungen mit einer Nettokaltmiete nichts. Es fehlen Sozialwohnungen, vor allem Wohnungen für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, unter 6 €/m². 2011 war noch jede dritte Wohnung so günstig die Hilfe brauchen. Deshalb haben Diakonie, Caritas, STATTBAU und Mieter helfen Mietern die Kampagne (32,7 %), 2017 nur noch jede neunte (11,5 %). #einfachwohnen gestartet. – Zahlen und Fakten im Überblick. Die Nettokaltmiete bei Wohnungsangeboten in Hamburg hat sich in den vergangenen zehn Jahren um 50 % erhöht. Beliebte Metropole Als bezahlbar gilt eine Wohnung, wenn Mieter weniger als 30 % ihres Haushaltseinkommens an den Vermieter über- Hamburg wächst durch Zuzug. Allein in den vergangenen sieben Jahren weisen müssen (Miete plus alle Betriebskosten, auch Heizung). stieg die Einwohnerzahl um 122.992 – oder gut 7 %. Auch beim städtischen Wohnungsunternehmen SAGA, das viele Sozialwohnungen vermietet, gehen die Nettokaltmieten nach oben 2010: 5,59 €/m² 2019: 6,64 €/m² Einwohner In den vergangenen zehn Jahren stieg die Durchschnittsmiete laut Mietenspiegel von 6,53 €/m² auf 8,44 €/m². 1,80 Mio. 1,75 Mio. (Nettokaltmiete = die reine Raummiete, ohne Heizung und andere Betriebskosten) 400.000 1.718.187 1.734.272 1.746.342 1.762.791 1.787.408 1.810.438 1.830.584 1.841.179 1,70 Mio. Wohnungen rauf – Sozialwohnungen runter Fast 56.000 neue Wohnungen sind in den vergangenen zehn Jahren in Hamburg gebaut worden. Allein 2018 167.000 wurden fast 11.000 Wohnungen fertig. 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Jahr Aber nicht einmal jede vierte war eine Sozialwohnung. Trotz Neubau nimmt die Zahl der Sozialwohnungen 80.000 insgesamt dramatisch ab. Denn jedes Jahr fällt ein Teil 956.476 946.199 der bisherigen Sozialwohnungen aus der Mietpreis- 938.592 931.236 bindung. Der Neubau gleicht das bei Weitem nicht aus. 923.840 917.234 911.164 907.863 In der gleichen Zeit hat auch die Zahl der Wohnungen zugenommen. Der Quotient Mitte der 1970er-Jahre gab es in Hamburg rund „Einwohner pro Wohnung“ verändert 400.000 Sozialwohnungen, im Jahr 2000 waren Wohnungen sich nur leicht (von 1,89 auf 1,92). es nur noch 167.000. Inzwischen ist die Zahl unter 80.000 gefallen. Von den fast 960.000 Wohnungen Ende 2018 sind schätzungsweise Auf diesem niedrigen Niveau prognostiziert der Senat 700.000 Mietwohnungen. Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 zumindest einen leichten Anstieg: Ab 2023 soll es wieder mehr als 81.000 Sozialwohnungen geben. Kurz erklärt Kurz erklärt Dringlichkeitsschein: Er bescheinigt: Jemand ist vordring- Drittelmix: Bei größeren Bauvorhaben sollen zu einem Drittel geför- Freistellungsgebiet: Hier dürfen Sozialwohnungen auch an Paragraf-5-Schein: Wer eine Sozialwohnung beziehen will, lich wohnungsuchend und kann Hilfe vom Amt beanspruchen. Die derte Wohnungen ( Sozialwohnung) entstehen. Darauf haben sich Haushalte vermietet werden, die besser verdienen, also über den braucht einen Wohnberechtigungsschein, den sogenannten Paragraf- Behörden sollen bei der Suche helfen und vermitteln im besten Fall Senat und Wohnungswirtschaft verständigt. Jeweils ein weiteres Einkommensgrenzen für einen Paragraf-5-Schein liegen. Frei- 5-Schein. Das Jahreseinkommen darf dann gesetzlich festgelegte eine Wohnung. Dafür können sie auf Wohnungen mitWA-Bindung Drittel wären dann frei finanzierte Mietwohnungen und Eigentumswoh- stellungsgebiete sind in Mümmelmannsberg, Neuallermöhe-West, Grenzen nicht überschreiten. Paragraf-5-Scheine stellt das Bezirksamt zurückgreifen. Für Menschen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung nungen. 2018 lag der Anteil der Sozialwohnungen bei knapp einem Steilshoop und Wilhelmsburg. Wohnungen in diesen Gebieten, die frei aus. Problem: Rund die Hälfte der Hamburgerinnen und Hamburger heißt der Nachweis: Dringlichkeitsbestätigung. Viertel; nach Wohnfläche betrachtet nur bei einem Fünftel. Darauf werden und eigentlich für vordringlich Wohnungsuchende vor- kann dem Einkommen nach eine Sozialwohnung beanspruchen – weist das Straßenmagazin Hinz&Kunzt hin. Forderung der Kampagne gesehen waren, könnten dann auch an diese vergeben werden. doch dafür gibt es bei Weitem nicht genug Wohnungen. #einfachwohnen: Bei Neubauten sollte sogar eine 50-Prozent-Quote gelten. Jede zweite neue Wohnung wäre dann eine Sozialwohnung.
18 Wohnungsnot Kurz erklärt 19 Weniger Wohnungen für Notfälle Fünf Berechtigte auf eine Wohnung Die Stadt kann bestimmte Wohnungen an Rund 370.000 Haushalte in Hamburg können eine Sozialwohnung Menschen mit Dringlichkeitsschein vergeben. 70.000 66.831 beanspruchen (Miete von 6,50 Euro/Quadratmeter). Sie liegen unter Wohnungen für vordringlich Suchende Diese Wohnungen haben eine sogenannte der entsprechenden Einkommensgrenze. 77.029 Sozialwohnungen WA-Bindung (für: Wohnungsamt). 60.000 gab es im Mai 2019. Das heißt: Auf eine Sozialwohnung kommen Ihre Zahl sinkt drastisch: etwa 5 Berechtigte. 50.000 Jedes Jahr fallen mehr als 40.000 36.610 Wer keine Sozialwohnung erhält, muss also auf dem freien Markt etwas finden – bei steigenden Mietpreisen. 1.000 Wohnungen aus 30.000 der Belegungsbindung. 20.000 Eine Einschränkung kommt noch hinzu: Von den gut 77.000 Sozial- 20.000 wohnungen liegen 13.736 in Freistellungsgebieten, das heißt, sie 10.000 können auch an Mieter mit höherem Einkommen vergeben werden. 2008 2018 Prognose für 2028 Woher kommt Ersatz? Warten trotz Dringlichkeitsschein 11.768 Haushalte mit Dringlichkeitsschein warteten 2018 auf eine Wohnung. Neu gebaut werden Wohnungen mit WA-Bindung kaum. 1.200 sollten in Haushalte ohne Wohnung trotz Dringlichkeitsschein 12.000 den vergangenen vier Jahren entstehen, hatte der Senat versprochen. Gebaut 10.000 wurden gerade einmal 40. Zum Vergleich: Insgesamt wurden in 8.000 diesem Zeitraum in Hamburg fast 35.000 Wohnungen fertiggestellt. 6.000 Die Stadt kann WA-Bindungen für 4.000 bestehende Wohnungen ankaufen. 11.765 11.768 Aber auch das gleicht den Wegfall 3.024 3.703 7.857 9.359 2.000 bisheriger WA-Wohnungen nicht aus. 2008 2009 2015 2016 2017 2018 Die Zielzahlen des Senats für WA- Wohnungen reichen nicht aus. Aber Quellen Beliebte Metropole: Statistikamt Nord, Angaben jeweils zum Jahresende; Einwohnerzahl = Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011; Miete steigt: Hinz&Kunzt Sept. 2019, Mietenwahnsinn in Zahlen, unter Verwendung von: Studien Gymnasium Ohmoor 2009 bis 2019, Bürger- selbst hinter diesen ungenügenden schaftsdrucksache 21/11277; Bürgerschaftsdrucksache 21/16990, S. 18; Sozialwohnungen/Prognose: Bürgerschaftsdrucksache 21/16990, S. 16. Zielzahlen bleibt der Senat zurück. Sozialwohnungen/Zahl: Statistikamt Nord, Angaben jeweils zum 1.1.; Weniger Wohnungen für Notfälle und Woher kommt Ersatz: Hinz&Kunzt Sept. 2019, Mietenwahnsinn in Zahlen, unter Verwendung der Bürgerschaftsdrucksachen 21/16620 und 21/9012; Fünf Berechtigte …: Bürgerschaftsdrucksa- che 21/16990, S. 14 ; Warten trotz Dringlichkeitsschein: Kampagne #einfachwohnen unter Verwendung der Bürgerschaftsdrucksachen 19/8515, 21/9012 und 21/16620. Kurz erklärt Kurz erklärt Sozialwohnung: Eine öffentlich geförderte Wohnung – etwa wenn Vordringlich wohnungsuchend: Behördenbezeichnung für WA-Bindung: WA steht für Wohnungsamt. Wohnungen mit Wohnungslos: Mindestens 22.400 Menschen in Hamburg sind der Bauherr von der Stadt einen günstigen Kredit bekommen hat. Im Menschen in Wohnungsnot, die dringend eine Wohnung brauchen, WA-Bindung vermittelt die Stadt an vordringlich Wohnung- ohne Wohnung. Dazu zählen auch viele Menschen in vorübergehenden Gegenzug gelten für Sozialwohnungen Obergrenzen bei der Miete. aber allein keine finden. Sie sollen Hilfe vom Amt bekommen. Der ent- suchende. Problem: Es gibt zu wenige dieser Wohnungen, und ihre Unterkünften. Die Diakonie geht aktuell von folgenden Zahlen aus: Allerdings nur für eine bestimmte Frist, etwa 20 Jahre. Danach läuft die sprechende Nachweis ist der Dringlichkeitsschein. Vordringlich Zahl sinkt noch. Jährlich laufen WA-Bindungen aus – weit mehr, als die mindestens 1.910 obdachlos auf der Straße lebende Menschen Bindung aus, die Wohnung ist keine Sozialwohnung mehr und die Wohnungsuchende sind zum Beispiel: Mieter, denen die Zwangsräu- Stadt neu hinzukauft. Neue Wohnungen mit WA-Bindung werden ca. 5.500 Menschen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung oder in Miete kann erhöht werden. Wer in eine Sozialwohnung zieht, braucht mung bevorsteht; Familien in prekären, beengten Wohnungen; Men- kaum gebaut. Bei der Neuvermietung stellen nur neun Genossen- Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe einen Paragraf-5-Schein. schen in Einrichtungen der Jugend- oder Behindertenhilfe, die in eine schaften und die städtische SAGA eine vereinbarte Zahl an Woh- ca. 15.000 wohnberechtigte Zuwanderer eigene Wohnung ziehen können und wollen; Alte oder Kranke, die bar- nungen für vordringlich Suchende bereit. Die Kampagne #einfach- rierefrei wohnen müssen; Bewohner in städtischen (Not-)Unterkünften; wohnen fordert: Mehr SAGA-Wohnungen und mehr Wohnungen Daneben gibt es eine Dunkelziffer wohnungsloser Menschen. Sie Haftentlassene; Obdachlose ... in den bisherigen Freistellungsgebieten sollen an Notfälle gehen. leben verdeckt auf der Straße oder z. B. als „Couchsurfer“ in wech- selnden Notbehelfen.
20 Wohnungsnot Foto-Serie 21 Was Hoffnung macht: Neue Wohnung Gabriel M. steht am offenen Fen- ster einer freundlichen Gemein- schaftsküche. Er lebt seit einigen Monaten zum Übergang bei der Neuen Wohnung. Die gemeinnüt- zige GmbH gehört zur Behrens- Stiftung; sie ist Diakonie-Mitglied und arbeitet zum Beispiel mit der Straßensozialarbeit der Diakonie zusammen. Männer und Frauen, die obdach- los waren, erhalten im Haus Be- ratung und Begleitung. Sie bleiben im Schnitt ein knappes Jahr, die meisten können danach in eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag ziehen. Teils im Be- stand der Behrens-Stiftung; teils bei weiteren Wohnungsunterneh- men, mit denen es Vereinba- rungen gibt. Die Stiftung hat ein Wohnhaus für ehemals Obdachlose in Altona errichtet, ein zweites Projekt in Schnelsen steht kurz vor Baube- ginn. Geschäftsführer Reiner Schäfer: „Wenn wir geeignete Grundstücke bekämen und andere sich anschließen, dann könnten wir sehr dazu beitragen, dass die Straßenobdachlosigkeit nachhaltig verringert wird und hoffentlich in fünf bis zehn Jahren niemand mehr auf der Straße schlafen muss.“
22 Diakonie JobPartner Interview Panorama 23 Personal in den Fokus nehmen Jobbörse und Karriereportal online – Hohe Reichweite für Stellenanzeigen – EU fördert Projekt zur Personalgewinnung Diakonie JobPartner: Das Diakonische Werk Hamburg un- Außerdem haben wir ein Bewerbermanagementsystem ein- Netz zusammensuchen, sondern findet hier alles leicht zugäng- terstützt die Mitgliedseinrichtungen bei der Personalgewin- geführt: Ein Softwaretool, mit dem Einrichtungen, wenn sie lich. Damit kann das Karriereportal punkten. nung. Die Leiterin der Stabsstelle, Cosma Lemmen, berichtet möchten, den ganzen Bewerbungsprozess abwickeln können. über die neusten Projekte. Vom Schalten der Stellenanzeige bis zum Beantworten der Mit EU-Mitteln startete jetzt das dreijährige Projekt Perso- Online-Bewerbungen oder der Terminvereinbarung. Und bei all nal im Fokus. Worum geht es dabei? Cosma Lemmen Wie viele Stellenanzeigen stehen in der Jobbörse? dem beraten und unterstützen wir die Träger – direkt am Telefon Hier unterstützen wir unsere Mitglieder bei dem Aufbau und der leitet die Stabsstelle Diakonie JobPartner im Diakonischen Cosma Lemmen: Als ich vorhin nachgesehen habe, lag die Zahl oder zum Beispiel mit kurzen Workshops, die sehr gut ange- Weiterentwicklung zeitgemäßer und passgenauer Personalge- Werk Hamburg. Vorher war bei knapp 400. Die Börse wächst, immer mehr diakonische Ein- nommen werden. winnung, vor allem durch Fortbildungen und individuelle Bera- die Diplom-Übersetzerin in richtungen in Hamburg nutzen unser Angebot und platzieren tung. Das kostenlose Angebot richtet sich an Führungskräfte verschiedenen Projekten der Fachkräfte- und Nachwuchs- hier ihre Stellenanzeigen. und an Mitarbeitende, die regelmäßig mit Bewerbungen zu tun gewinnung tätig und baute das Diakonie-Projekt JobPartner haben. Ziel ist, die Einrichtungen zu stärken für den hart um- Refugees auf (soziale Berufe als Perspektive für Geflüchtete). Warum hat die Diakonie Zeit und Geld für dieses neue Ange- kämpften Fachkräftemarkt. bot investiert? Diakonie JobPartner Personal zu gewinnen und zu halten ist im Sozialbereich zu einer Mehr zum Karriereportal: ist seit 2018 Stabsstelle im Diakonischen Werk Hamburg. zentralen Aufgabe geworden. Mit der gemeinsamen Jobbörse www.karriere.diakonie-hamburg.de Sie unterstützt Mitgliedseinrichtungen bei der Personal- kann sich die Diakonie als die große Arbeitgeberin präsentieren, gewinnung und entwickelt gemeinsame Maßnahmen. Das Team betreut das Karriereportal und die Jobbörse die sie ist. Immerhin die zweitgrößte in Hamburg, nach der Stadt. Mehr zu Personal im Fokus: und bietet Fortbildungen zu Recruiting-Themen an. www.diakoniehh.de/dm20-personal Zur Nachwuchsgewinnung werden z. B. Berufsmessen ausgerichtet und Schulkooperationen aufgebaut. »Ein wichtiges Thema im Krankenhaus ist das Schicht- Meldungen system und die Arbeitsbelastung. Es ist eine große Erleichterung zu wissen, dass unser Arbeitgeber sich damit auseinandersetzt und Lösungen findet. « Kinderrechte sichtbar machen Hamburg hilft weltweit Laura, stellv. Stationsleitung, Agaplesion Diakonieklinikum Zusammen mit Kindern und Jugendlichen hat die Diakonie Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr knapp 1,4 Mio. 2019 auf Kinderrechte aufmerksam gemacht. Auf Social- Euro Spenden und Kollekten aus Hamburg erhalten. Das Und wie profitieren Bewerberinnen und Bewerber? Media-Kanälen wurden Projekte aus Mitgliedseinrichtungen sind 70.000 Euro mehr als im Vorjahr. Das Geld fließt Sie finden mit einfachen Suchfunktionen, etwa einer Karte, viel- vorgestellt. Kinder konnten selbst erläutern, welches Recht an weltweite Projekte gegen Hunger, Armut und Ungerech- fältige Jobs im gesamten Stadtgebiet. Die Stellenanzeigen in ihnen am wichtigsten ist. Unterstützt wurde die Initiative tigkeit. Außerdem unterstützten Hamburgerinnen und »Bei der Diakonie werden Wünsche der Mitarbeitenden modernem Layout und übersichtlichem Aufbau sind auch vom vom Deutschen Kinderhilfswerk und der Hamburger Hamburger die Diakonie Katastrophenhilfe mit mehr als wahrgenommen und umgesetzt. Das empfinde ich als Smartphone optimal abrufbar. Bewerben kann man sich gleich Sozialbehörde. Ergebnisse werden am 20. November 2019 1 Mio. Euro. Hier gingen die meisten Spenden für die Opfer sehr wertschätzend. « online, mit wenigen Klicks. Damit machen wir den künftigen veröffentlicht, dem 30. Jahrestag der Ratifizierung der der Erdbeben und Tsunamis in Indonesien ein. Simon, Sozialpädagoge, Fachbereich Freiwilliges Fachkräften die Kontaktaufnahme so einfach wie möglich. UN-Kinderrechtskonvention.www.diakoniehh.de/dm20- www.brot-fuer-die-welt.de Engagement, Diakonisches Werk Hamburg kinderrechte www.diakonie-katastrophenhilfe.de Was ändert sich mit dem Karriereportal, das im November 2019 startet? Welche Vorteile haben die Mitglieder von der Jobbörse? Herzstück ist und bleibt die Jobbörse. Aber dazu kommen Infor- Sie schalten kostenlos und einfach ihre Stellenanzeigen über mationen über soziale Berufe, Ausbildungswege, die diako- unser zentrales System. Zu einigen großen Trägern gibt es eine nischen Berufs- und Fachschulen und welche beruflichen technische Schnittstelle, damit die Anzeigen automatisch bei Möglichkeiten die Diakonie Hamburg und ihre Mitgliedseinrich- uns ausgespielt werden und nicht extra eingepflegt werden tungen bieten. müssen. Und alles, was bei uns veröffentlicht wird, erscheint Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf den Nach- auch in der Stellenbörse der Diakonie Deutschland, das sorgt wuchs. Wer sich für eine Ausbildung bei der Diakonie interes- also für zusätzliche Reichweite. siert, muss die Informationen nicht mehr auf diversen Seiten im
24 Panorama Panorama 25 Meldungen „Mit Herzblut und Professionalität“ Diakonie-Chef informiert sich in der Altenpflege Kultursensibel kommunizieren Hebamme für Frauen ohne Papiere Landespastor Dirk Ahrens hat hingehört: Im Sommer besuchte er diakonische Einrichtungen der Altenpflege, traf Azubis und Vorstände, Fachkräfte und Pflegebedürftige, Projektmanager und Pflegedienstleitungen. So sieht Vielfalt aus: Das Diakonische Werk Hamburg hatte Bei Andocken, der Ärztlichen und Sozialen Praxis für zum Ideenwettbewerb für kultursensible Bildsprache auf- Menschen ohne Papiere, arbeitet jetzt auch eine Hebamme. gerufen – Ende September wurden die Gewinnerinnen und Sie verstärkt das Team von zwei Ärztinnen, einer Sozial- Erste Station: die Pflegediakonie rinnen und Bewohner. Vorgestellt Gewinner vorgestellt. In 42 Beiträgen hatten sich soziale beraterin und zwei medizinischen Fachkräften. Für Frauen, Hamburg-West/Südholstein. Mit werden unter anderem compu- Einrichtungen und Kreative mit Bildern von Migration und die ohne Aufenthaltserlaubnis in Hamburg sind, ist eine der stellvertretenden Geschäfts- teranimierte Spiele zur Aktivie- kultureller Vielfalt auseinandergesetzt, die auf stereotype Schwangerschaft oft mit Sorge und Stress verbunden. Bei führerin Katrin Zehl ist sich der rung und Mobilisierung. Botschaften verzichten. Der Wettbewerb gehört zum Andocken können sie vertraulich und anonym in die Sprech- Landespastor einig: Diakonische Nächster Halt im Diakonie EU-Projekt „Verschieden. Verstehen“, an dem auch die stunde kommen.www.diakoniehh.de/dm20-andocken Einrichtungen wollen Menschen Hospiz Volksdorf der Immanuel Diakonischen Werke in Schleswig-Holstein und Baden mit hoher sozialer Kompetenz, Albertinen-Gruppe. Geschäfts- beteiligt sind.www.diakoniehh.de/dm20-wettbewerb Weitblick und Empathie für die führer, Pflegedienstleitung und Ein solidarisches Europa Altenpflege finden – und binden. Sozialarbeiterin berichteten über „Ein Europa für alle“: Dafür demonstrierten am 19. Mai, eine Der Träger hat seit 2015 auch ihren Alltag: Die Mitarbeitenden Woche vor der Europawahl, mehrere tausend Menschen in Mitarbeitende aus dem Ausland: vor Ort brauchen einen besonde- Hamburg. Aufgerufen hatten auch die Diakonie in der Mittlerweile lernen und arbeiten ren Blick sowohl für die Gäste als Hansestadt und die Nordkirche. Landespastor Dirk Ahrens: hier 30 Pflegekräfte aus China auch für die Angehörigen und „Wir brauchen ein Europa, das nicht nur Märkte schützt, und Vietnam. ihre individuellen Bedürfnisse. sondern Menschen und Menschrechte. Ein solidarisches, Nächster Stopp: die Tagespfle- Das Wohnquartier Spannskamp ein soziales Europa.“www.diakoniehh.de/dm20-europa ge St. Georg der Diakonie Alten ist der letzte Stopp der Pflegerei- Eichen. Sie bietet ihren Gästen se. Im Gemeinschaftsraum einer Starkes Bündnis für die Pflege Atmosphäre im lebendigen Quar- Wohn-Pflege-Gemeinschaft stellt tier. An fünf Tagen in der Woche Vor Ort: Landespastor Dirk Ahrens (hinten Mitte) mit Nachwuchs- die Martha Stiftung drei innova- Die Diakonie Hamburg unterstützt die Allianz für die Pflege können Gäste in die Einrichtung kräften und Ausbildern im Hospital zum Heiligen Geist. tive Wohnformen für Menschen in der Hansestadt. Landespastor Dirk Ahrens übergab kommen und Gemeinschaft erle- mit Pflegebedarf vor. Dazu zählen Ende August Beitrittserklärungen von mehr als 80 Kranken- ben. Sie werden tagsüber betreut außerdem eine Pflegewohnung häusern, Pflegeheimen und Pflegediensten an Gesundheits- – und wohnen dennoch weiter in ihrer eigenen Wohnung. auf Zeit und eine Demenz-WG. Ein wichtiger Kooperationspart- senatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Die Behörde hatte das Um die Zukunft der Pflege geht es im Haus Billwerder Bucht ner: Die Diakonie Hamburg, die im Spannskamp Quartiersent- Bündnis im Frühjahr ins Leben gerufen. Arbeitgeber in der der Diakoniestiftung Alt-Hamburg. Ein hochmodernes Haus in wicklung und -management umsetzt und mit dem Projekt Ort für Kinder und Jugendliche in Trauer Allianz müssen u. a. nach Tarif zahlen und Personalvor- herausragender Lage mit spannendem Konzept: Mieterinnen SeniorPartner Diakonie Besuchs- und Begleitdienste sowie Be- gaben einhalten bzw. übertreffen.www.diakoniehh.de/ und Mieter des Servicewohnen können auch bei erhöhter Pfle- ratung für Ältere anbietet. Das Hamburger „Zentrum für Kinder und Jugendliche in dm20-pflegeallianz Trauer“ ist seit diesem Jahr in diakonischer Trägerschaft. gebedürftigkeit in ihrer Wohnung bleiben und werden ambulant Resümee des Landespastors: „Ich bin beeindruckt und erfreut, Der bisherige ehrenamtliche Vorstand zog sich aus Alters- (in Kooperation mit der Elbdiakonie) oder stationär aus dem ei- mit wie viel Herzblut, Professionalität und Ideenreichtum die gründen zurück. Das Zentrum für Beratung, Seelsorge und genen Haus versorgt. Mit Geschäftsführer Hanns-Joachim Menschen in unserer Diakonie den Herausforderungen in der Supervision im Diakonischen Werk Hamburg führt das Lukas-Kock tauscht sich der Diakonie-Chef über Robotik in der Pflege begegnen. So werden wir auch den Fachkräftemangel Angebot unverändert weiter – wie bisher in der Sophienallee Altenpflege aus, ohne die es in Zukunft nicht gehen wird. Ein und andere Herausforderungen bewältigen und immer mehr in Eimsbüttel. Beraten werden Kinder und Jugendliche, kontroverses Thema! Menschen für diesen tollen Beruf begeistern.“ die etwa einen Elternteil verloren haben, aber auch Kitas Am nächsten Tag ist Dirk Ahrens zu Gast im Hospital zum Mehr zur Altenpflege der Diakonie: www.pflege-und-diakonie.de und Schulen, die mit Todesfällen konfrontiert sind, kommen. Heiligen Geist. Ein Thema dort: Digitalisierung. Sie muss Service-Hotline: 0800 – 011 33 33 (rund um die Uhr) www.diakoniehh.de/dm20-trauer „menschlich“ sein – für Mitarbeitende ebenso wie für Bewohne- Arbeit in der Altenpflege der Diakonie: www.pflege-jobs.hamburg Twitter-Rückblick Twitter-Rückblick www.twitter.com/DiakonieHH www.twitter.com/DiakonieHH Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 8. Nov 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 25. Nov 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 12. Dez 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 18. Dez 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 25. Dez 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 22. Jan 2019 „In einer sich weiter differenzierenden Gesellschaft #InternationalerTagGegenGewaltAnMädchenUnd- Vier tote #obdachlose Menschen in #Hamburg, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Viele Menschen fühlen sich an den Weihnachts- Wir freuen uns, dass #Hamburg mit dem bundes- öffnen wir uns für Mitarbeitende, die keine Chris- Frauen Jede 3. Frau erlebt in ihrem Leben Gewalt. obwohl der Winter noch nicht einmal richtig begon- in #Hamburg die Arbeit der #Diakonie für den feiertagen besonders einsam. Dies versucht die weit ersten Landesrahmenvertrag zur Umsetzung ten sind, und schärfen gleichzeitig unser Profil.“ Stefanie Leich, Leiterin Frauenhaus der Diakonie nen hat. Offensichtlich schreckt das #Winternotpro- Zusammenhalt der Gesellschaft gewürdigt. Bei TelefonSeelsorge der Diakonie Hamburg aufzu- des #Bundesteilhabegesetzes vorangeht! Diakonie-Chef Ahrens auf der Mitgliederversamm- Hamburg, fordert: „Das Wichtigste wäre für mich gramm in dieser Form zu viele Menschen ab. Was seinem Besuch im Rauhen Haus habe er erleben fangen. lung 2018. Die ganze Rede: www.diakonie- aber eine gute Täterarbeit, um dauerhaft eine tun? www.diakonie-hamburg.de/de/presse/pres können, wie mitfühlend und warmherzig dort hamburg.de/de/ueber-uns/Landespastor … Veränderung zu erzielen.“ Menschen geholfen werde.
26 Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten 27 Diakonie Hamburg Wer wir sind, was wir tun Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. 364 Angebote in der Behindertenhilfe 34 Kooperationen mit Schulen 172 Angebote in besonderen Lebenslagen Denn der Glaube an Jesus Christus und praktizierte Nächsten- liebe gehören zusammen. Das Diakonische Werk Hamburg ist zum einen Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, zum anderen unterhalten wir selbst Hilfsangebote. Als Spitzenverband vertreten wir die Interessen von 344 Trägern, die bei uns Mitglied sind. Das Spektrum reicht von der Kita einer Kirchengemeinde bis zu großen Trägern wie der Evangelischen Stiftung Alsterdorf oder dem Rauhen Haus. Wir vertreten unsere Mitglieder in Verhandlungen mit Staat und Kostenträgern, beraten sie in rechtlichen, wirtschaftlichen und z. B. Wohnen, Werkstätten, Frühförderung, Angebote für ganztägige Betreuung (GBS) und Ganztagsschule (GTS) z. B. Wohnungslosenhilfe, Schuldnerberatung, Beratung für konzeptionellen Fragen und bieten Fortbildungen an. 139 Mit- Beratungsstellen Flüchtlinge, TelefonSeelsorge arbeitende leisten diese Verbandsarbeit. 352 Angebote in der Jugendhilfe 260 Angebote in der Altenpflege und -hilfe 62 sonstige Angebote Als Hilfswerk unterhalten wir selbst mehr als 20 Angebote für die Menschen in der Großstadt. Dazu gehören etwa die Telefon- Seelsorge, die Schuldnerberatung, das Diakonie-Zentrum für Wohnungslose, die Erziehungs-, Ehe-, Partnerschafts- und Lebensberatung oder das Frauenhaus. Im Hilfswerk arbeiten 159 Hauptamtliche. Weil unsere Hilfe Menschen weltweit gilt, beteiligen wir uns an der bundesweiten Aktion „Brot für die Welt“, unterstützen die Diakonie Katastrophenhilfe und fördern Projekte in Hamburgs Partnerstädten Dar es Salaam und St. Petersburg. z. B. Wohngruppen, sozialpädagogische z. B. Pflegeheime, Diakoniestationen, Service- Wohnen, z. B. Schulen und Weiterbildung, Stadtteildiakonie, Lebensgemeinschaften, Jugendsozialarbeit Seniorentreffs Betreuungsvereine, Rettungsdienste In Hamburg hat das Diakonische Werk innovative Projekte initi- iert wie etwa das Straßenmagazin Hinz&Kunzt, die passage 74 A ngebote für Gesundheitsdienstleistungen 106 Angebote in der Familienhilfe 172 Evangelische Kindertagesstätten gGmbH, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen eine berufliche Perspektive verschafft, oder die Zentrale Anlauf- stelle Anerkennung, die bei der Anerkennung ausländischer Ab- schlüsse hilft. Das Diakonische Werk Hamburg ist Mitglied der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband. Bundesweit gibt es etwa 30.000 diakonische Einrichtungen und Dienste mit rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitenden. Die Diakonie ist Deutsch- lands zweitgrößter Wohlfahrtsverband. z. B. Krankenhäuser, Hospize, Krankenpflege- z. B. Ehe-, Erziehungs- und Lebensberatung, „Mit Gott groß werden“ lautet das Motto in den Evangelischen Kitas Liste aller Mitgliederwww.diakoniehh.de/mitglieder Fachschulen, Suchtkrankenhilfe Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäuser Twitter-Rückblick Twitter-Rückblick www.twitter.com/DiakonieHH www.twitter.com/DiakonieHH Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 15. Feb 2019 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 5. Apr 2019 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 2. Mai 2019 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 12. Mai 2019 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 1. Jul 2019 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 2. Jul 2019 Auch die Diakonie Hamburg ist mit einem Stand Die Diakonie Hamburg unterzeichnet den Das unabhängige #Kitaprüf-Verfahren für alle 365 Tage im Jahr, 24/7 sind in #Hamburg über 2 Jahre #Prostituiertenschutzgesetz: Prostitution Last Minute in den #Freiwilligendienst? Es auf der @AKTIVOLIboer_HH in der @hkhamburg offenen Brief an Angela Merkel und fordert: #Kitas in HH nimmt Fahrt auf! Gut so! Wir machen 6.000 Diakonie-Mitarbeitende für Menschen da, zu legalisieren, Arbeits- und Lebensbedingungen gibt noch freie Stellen! Eine Möglichkeit sich vertreten. Wir informieren zu den vielfältigen Mög- !! einen Notfallplan für Bootsflüchtlinge !! seit 2012 unabhängige Qualitätssicherung die Hilfe im Alter brauchen. Am #TagderPflege zu verbessern und den Schutz vor Zwang und beruflich zu orientieren, neue Kompetenzen lichkeiten, sich bei der Diakonie und ihren Mitglieds- sichere Häfen !! keine Rückführungen (Ev. Gütesiegel BETA). Beide Qualitätsverfahren sagt die @diakonie allen Alltagsheldinnen und Menschenhandel zu stärken, unterstützen zu entwickeln und sich gleichzeitig sozial zu einrichtungen ehrenamtlich zu engagieren! nach Libyen mehr. sollten gut abgestimmt werden, damit in den Alltagshelden in der #Pflege: Ganz herzlichen wir. Das Gesetz löst diese Ziele aber nur zum engagieren, bieten das #FSJ und der #BFD Kitas nicht zweimal das gleiche geprüft wird. Dank für Euer Engagement! Teil und geht oft an der Lebensrealität vorbei. bei der Diakonie #Hamburg.
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