Individualismus - treibende kulturelle Kraft für Kompetenzen und Arbeitsmarkterfolg
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FORSCHUNGSERGEBNISSE Katharina Hartinger, Sven Resnjanskij, Jens Ruhose und Simon Wiederhold* Individualismus – treibende kulturelle Kraft für Kompetenzen und Arbeitsmarkterfolg Das Spannungsfeld zwischen persönlicher Freiheit IN KÜRZE und kollektivem Zusammenhalt beschäftigt Ge sellschaften auf der ganzen Welt und prägt unse ren Zeitgeist (Dionne 2012). Gerade die weltweite Individualismus beschreibt ein gesellschaftliches Wertesystem, Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie das die Freiheit und Leistung des Einzelnen in den Vorder- polar isiert Gesellschaften auf gemeinschaftliche grund stellt. Weite Verbreitung findet es vor allem im angel- Maßnahmen reagieren, die die Unabhängigkeit des sächsischen Raum, aber beispielsweise auch in Deutschland Einzelnen einschränken. So war in manchen Län dern zu Beginn der Pandemie eine kollektive Kon und den Niederlanden. Die sozialen und ökonomischen Ef- taktverfolgung schnell möglich, in anderen Ländern fekte von Individualismus werden aktuell kontroverser denn sorgten dagegen Maßnahmen wie die Maskenpflicht je diskutiert. Allerdings hat sich die empirische Forschung zu für Proteste und Ausschreitungen. Ökonomische Stu diesem Thema bislang vor allem auf die Auswirkungen von dien – beispielsweise von Bazzi und Koautoren (2020; Individualismus auf gesamtgesellschaftliche Zielgrößen – bei- 2021) – zeigen, dass diese unterschiedlichen Reaktio spielsweise Wirtschaftswachstum, Umverteilung und Pande- nen teilweise kulturell geprägt sind und auf regionale Unterschiede im Individualismus zurückgeführt miebekämpfung – fokussiert. Anhand von OECD-Daten aus werden können. Individualismus bezeichnet hierbei dem größten internationalen Kompetenztest für Erwachsene eben jene Kulturdimension, die Freiheit und per- (PIAAC) untersuchen wir nun erstmals die Rolle von Indivi- sönliche Leistungen betont – sie gilt als wichtigste dualismus auf der individuellen Ebene. Wir finden, dass indi Ursache interkultureller Unterschiede weltweit vidualistischere Personen höhere kognitive Kompetenzen (Heine 2007). haben. Außerdem erwerben sie höhere Bildungsabschlüsse Gleichzeitig verdeutlicht die ökonomische For schung aber, dass Individualismus durchaus auch und nehmen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Wei- positive Auswirkungen hat: Gorodnichenko und terbildungsaktivitäten im Erwachsenenalter teil. Auf dem Ar- Roland (2012; 2017) zeigen in mehreren Studien, beitsmarkt verdienen individualistischere Personen zudem dass individualistischere Länder ein höheres Wirt höhere Löhne und sind seltener arbeitslos. Unsere Ergebnisse schaftswachstum aufweisen. Eine Hauptursache für zeigen daher, dass Individualismus ein wichtiger persönlicher diese Beobachtung ist die höhere Innovationskraft Erfolgsfaktor ist, auch wenn dieses Wertesystem negative ge- individualistischer Gesellschaften, die das kreative Herausstechen des Einzelnen mit höherem sozialen samtgesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Status belohnen. Angesichts der gegenläufigen Effekte von Indi vidualismus auf der gesellschaftlichen Ebene stellt INDIVIDUALISMUS ALS ÖKONOMISCH RELEVANTE sich die Frage, wie Individualismus auf den individu- KULTURDIMENSION ellen ökonomischen Lebensweg wirkt. Diese wichtige Frage ist bisher jedoch nicht erforscht. Wir schließen Zunächst möchten wir ein grundlegendes Verständnis diese Forschungslücke in einer aktuellen Studie, die von Individualismus und dessen Wirkung auf persönli den Effekt von Individualismus auf den individuellen chen ökonomischen Erfolg vermitteln. Individualismus Bildungs- und Arbeitsmarkterfolg untersucht. Der vor ist eine von sechs zentralen Kulturdimensionen, die liegende Beitrag fasst die Studienergebnisse zusam auf Geert Hofstede (2001) zurückgehen. Individualis men (siehe Hartinger et al. 2021 für eine detaillierte tische Gesellschaften sind dabei als Gesellschaften Darstellung des Forschungsprojekts). mit losen Bindungen zwischen den einzelnen Mit gliedern definiert (Hofstede 2001). Diese Mitglieder * Katharina Hartinger, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, streben danach, aus der Masse ihrer Mitmenschen Dr. Sven Resnjanskij: ifo Institut; Prof. Dr. Jens Ruhose, Christian-Al herauszustechen und sich durch Talente und Leis brechts-Universität zu Kiel, Prof. Dr. Simon Wiederhold, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Details zu den hier berichteten Un tungen abzuheben. Darüber hinaus legen Personen tersuchungen und Ergebnissen finden sich in Hartinger et al. (2021). in individualistischeren Gesellschaften viel Wert auf ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021 51
FORSCHUNGSERGEBNISSE METHODIK DER STUDIE Die Ansprüche an Daten und Schätzstrategie sind weitere relevante Charakteristika des Heimatlandes hoch, wenn man den kausalen Effekt einer Kultur (beispielsweise Bildungsinstitutionen oder andere dimension auf individuelle kognitive Kompetenzen Kulturdimensionen) gibt, die mit Individualismus zu schätzen will. Eine etablierte Strategie zur Bestim sammenhängen und den geschätzten Effekt auf den mung kultureller Effekte ist der sogenannte epidemio- ökonomischen Erfolg verzerren. Wir adressieren dieses logische Ansatz. Er beruht auf der gut dokumentierten Problem durch zwei methodische Erweiterungen, die Annahme, dass Migranten ihre Kultur in ihr Zielland es uns erlauben, Migranten aus demselben Herkunfts- mitbringen (Fernández 2007). Dies erlaubt es, Migran land im selben Zielland zu vergleichen und somit po ten mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund tenziell verzerrende Eigenschaften des Herkunftslan innerhalb desselben Ziellandes zu vergleichen, in dem des konstant zu halten. Das gelingt uns, indem wir sie sich mit den gleichen Bildungs- und Arbeitsmarkt Variation in Individualismus auf der Sprachen- und institutionen konfrontiert sehen. Dadurch lassen sich Personenebene verwenden (vgl. Box »Messung von In die Effekte von Kultur von denen der institutionellen dividualismus«). In Bezug auf die Sprachenebene ver und ökonomischen Rahmenbedingungen trennen. gleichen wir beispielsweise Migranten, die aus Tune Wir verwenden den epidemiologischen Ansatz für sien nach Israel ausgewandert sind und sich dennoch Migranten der ersten Generation (ca. 15 000 Beobach in ihrem Individualismus-Niveau – indiziert durch ihre tungen) und der zweiten Generation (ca. 13 000 Be Muttersprache (Arabisch als kollektivistische im Ver obachtungen) in 22 Zielländern. Die internationalen gleich zu Französisch als individualistische Sprache) – PIAAC-Daten enthalten allerdings keine Informationen unterscheiden. Außerdem konstruieren wir ein eigenes zum Geburtsland der Eltern, weshalb wir für Migranten Individualismus-Maß, basierend auf Erkenntnissen aus der zweiten Generation nur auf Basis der Herkunfts der Psychologie, das auf der Personenebene variiert. sprache auf den kulturellen Hintergrund schließen Dadurch können wir Unterschiede im Individualismus können. Aufgrund des geringeren Fehlers bei der zwischen Migranten auf persönlicher Ebene ausnutzen Zuordnung des kulturellen Hintergrundes sind die und sogar den Effekt von Individualismus für Einhei Analysen für Migranten der ersten Generation unser mische (bei denen es also keine Variation hinsichtlich Hauptmodell – die Ergebnisse im vorliegenden Beitrag des Herkunftslandes oder der Herkunftssprache gibt) beziehen sich immer auf dieses Modell, sofern nichts analysieren. Die Betrachtung von Individualismus als anderes erwähnt wird. individuell gemessenes Persönlichkeitsmerkmal er Bei der Berechnung des Zusammenhangs zwi möglicht es uns also auszuschließen, dass die von uns schen Individualismus und ökonomischem Erfolg ha geschätzten Effekte nur für Migranten gelten. ben wir Unterschiede aufgrund von Geschlecht und In zusätzlichen Robustheitstests verwenden wir Alter herausgerechnet. Außerdem vergleichen wir auch noch Variation in den kognitiven Kompetenzen nur Migranten, die im selben Jahr ins Zielland ein über die Zeit in den nur für Deutschland verfügba gewandert sind und vom selben Herkunftskontinent ren PIAAC-Panel-Daten (»PIAAC-L«) sowie einen In stammen. strumentalvariablenansatz, um weitere Bedenken der Der epidemiologische Ansatz kann nicht völlig empirischen Validität zu adressieren. ausschließen, dass es neben Individualismus auch Freiheit, Unabhängigkeit und ihre Privatsphäre. Am tergegeben wird (Bisin und Verdier 2001), bekommen anderen Ende von Hofstedes Individualismus-Spekt Kinder aus individualistischeren Familien die entspre rum finden sich kollektivistische Gesellschaften, die chenden Werte wie Eigenleistung und Unabhängig Harmonie und Loyalität fördern und den Einzelnen keit bereits früh im Leben vermittelt. Außerdem ist motivieren, sich dem Kollektiv anzupassen. In indi es plausibel, dass individualistischere Eltern selbst vidualistischen Gesellschaften werden also solche einen besonders hohen Wert auf die Förderung der Leistungen mit hohem sozialen Status belohnt, die Talente ihrer Kinder legen und auch bereits früh in den Einzelnen herausstechen lassen – zum Beispiel deren Bildung investieren, um ihren Kindern einen durch neuartige Erfindungen –, in kollektivistischen Wettbewerbsvorteil zu ermöglichen. Gesellschaften hingegen sind es Handlungen, die im Auch unabhängig vom familiären Umfeld ist ein Einklang mit den Zielen der Gruppe stehen. Effekt von Individualismus auf ökonomische Entschei Hieraus ergeben sich die wichtigsten Kanäle, dungen zu erwarten. Denn für Selbsterfüllung und durch die Individualismus ökonomische Entscheidun persönlichen Erfolg in einer Wissensgesellschaft sind gen beeinflusst. Da Individualismus – wie auch andere hohe kognitive Kompetenzen fast immer unerlässlich. kulturelle Merkmale – von Eltern an ihre Kinder wei Entweder gelten Kompetenzen selbst als Alleinstel 52 ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021
FORSCHUNGSERGEBNISSE MESSUNG VON INDIVIDUALISMUS Das in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ver Außerdem entwickeln wir ein neuartiges Individu breitetste Maß für Individualismus stammt von Geert alismus-Maß auf der Personenebene. Die PIAAC-Daten Hofstede (2001) und hat seinen Ursprung in IBM-Be erlauben uns, mit Hilfe von sieben Fragen des Hinter fragungen aus den 1970er Jahren. Seitdem wurde es grundfragebogens das persönliche Individualismus-Ni auf Basis weiterer Umfragedaten erweitert. Es handelt veau der Befragten zu messen. Das Maß bildet die Prä sich um ein arbeitsplatzbezogenes Maß, das individu ferenz für Freiheit und Herausforderungen am Arbeits alistische Werte wie Freiheit und die Suche nach Her platz ebenso wie in der Freizeit ab und berücksichtigt ausforderungen abbildet. Dabei ist dieses Maß nur auf dazu noch den von Individualisten präferierten ana Länderebene verfügbar. In unserer Studie folgen wir lytischen kognitiven Stil (Nisbett et al. 2001). Diverse der bisherigen Literatur und berichten hauptsächlich Validierungsanalysen zeigen, dass unser Individualis Ergebnisse für dieses Individualismus-Maß. mus-Maß auf aggregierter Ebene hoch mit etablierten Ein weiteres Individualismus-Maß nutzt die Tat Maßen wie dem Hofstede-Maß korreliert ist. sache, dass sich Sprache und Kultur parallel entwi Die Kombination unterschiedlicher Individualis ckeln, weshalb bestimmte Eigenschaften von Sprachen mus-Maße erlaubt es uns, verschiedene Quellen der auch als Kulturindikatoren genutzt werden. Darauf Variation in Individualismus zwischen Personen aus aufbauend entwickeln Kashima und Kashima (1998) zunutzen. Wir finden über alle Maße hinweg systema ein Individualismus-Maß, indem sie Sprachen je nach tisch sehr ähnliche Effekte von Individualismus auf Fokus auf den Handelnden (individualistisch) oder die kognitive Kompetenzen. Handlung (kollektivistisch) klassifizieren. lungsmerkmal, oder sie dienen zumindest als Werk bekannte PISA-Test, richtet sich aber explizit an Er zeug zum Erreichen von Karrierezielen. Zudem gilt wachsene im erwerbsfähigen Alter (16–65 Jahre). Ge Individualismus bei Hofstede (2001) als Kultur des messen werden arbeitsmarktrelevante Kompetenzen lebenslangen Lernens – ein kontinuierliches Inves in Mathematik, Lesen und technologieorientiertem tieren in das eigene Wissen ist also ein fundamentales Problemlösen. Wir konzentrieren uns in unserer Studie Kennzeichen individualistischer Kulturen. auf mathematische Kompetenzen, die die Fähigkeit Während diese Kanäle einen positiven Effekt von messen, die mathematischen Anforderungen des (Be Individualismus auf den Bildungserfolg nahelegen, rufs-)Alltags zu meistern, beispielsweise das Verstehen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass indi und Interpretieren von Statistiken.1 Da PIAAC in mehr vidualistische Kulturen häufig weniger umverteilen als 30 Ländern durchgeführt wurde, gelten unsere Er und Defizite in der gesamtgesellschaftlichen Ko gebnisse nicht nur für ein bestimmtes Land, sondern operation aufweisen. Dies könnte zum Beispiel die dokumentieren international gültige Aussagen zu den Qualität der Bildungsinstitutionen verringern und Effekten von Individualismus. somit zu einem negativen Zusammenhang zwischen Aus methodischer Sicht ist es eine große Heraus Individualismus und Bildung führen. Theoretische forderung, den kausalen Effekt von Individualismus Erwägungen lassen also keinen klaren Schluss zu, – oder jeder anderen Kulturdimension – auf ökonomi ob Individualismus einen positiven oder negativen sche Erfolgsgrößen zu schätzen. Insbesondere muss Effekt auf den individuellen ökonomischen Erfolg hat. der Effekt von Individualismus vom Einfluss weiterer Daher untersuchen wir diese Frage in einem nächsten Aspekte des ökonomischen und institutionellen Um Schritt empirisch. felds einer Person getrennt werden (ein Beispiel wäre hier die Qualität des Schulsystems). Hierfür verwen DIE STUDIE den wir eine Kombination verschiedener empirischer Ansätze, die jeweils Personen mit unterschiedlichem Das Hauptaugenmerk unserer Studie liegt darauf, wie Individualismus-Niveau innerhalb desselben Landes Individualismus auf kognitive Kompetenzen wirkt. Im vergleichen, um das aktuelle Umfeld konstant zu hal ökonomischen Kontext sind kognitive Kompetenzen ten (vgl. Box »Methodik der Studie«). In der Litera ein wichtiger Indikator der individuellen Produkti tur ist es dabei üblich, dass man Migranten, die aus vität – sie können also besonders gut vorhersagen, unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, sich aber wie leistungsstark eine Person in der Arbeitswelt ist im gleichen Zielland aufhalten, in der empirischen (Hanushek et al. 2015). Um kognitive Kompetenzen zu Analyse nutzt. messen, verwenden wir Daten aus PIAAC, dem größ ten internationalen Kompetenztest der OECD (2013). 1 Wir finden sehr ähnliche Ergebnisse für die beiden anderen Kom PIAAC funktioniert nach demselben Prinzip wie der petenzmaße. ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021 53
FORSCHUNGSERGEBNISSE Abb. 1 men und sollte daher nicht in Isolation betrachtet Der Effekt von Individualismus auf die kognitiven Kompetenzen werden. Bereits gut untersucht ist beispielsweise der Zusammenhang zwischen kulturell geprägten Zeit Hofstede IDV-Maß präferenzen (auch Langzeitorientierung genannt) und Migranten (1. Generation) 0,29 Schülerleistungen (Figlio et al. 2019), auch in Kombi Migranten (2. Generation) 0,23 nation mit Risikopräferenzen (Hanushek et al. 2021). Wie schlägt sich Individualismus also im direkten Persönliches IDV-Maß Vergleich mit diesen Kulturdimensionen? Wenn wir Migranten (1. Generation) 0,29 zehn ökonomisch potenziell relevante weitere Kul Migranten (2. Generation) 0,29 turaspekte gemeinsam mit Individualismus betrach ten, zeigt sich, dass Individualismus bei Weitem den Einheimische 0,26 stärksten Effekt auf kognitive Kompetenzen hat. Ei 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 nige andere Kulturaspekte wie Langzeitorientierung Erhöhung der kognitiven Kompetenzen (in Standardabweichungen) sind auch in unserer Analyse signifikant, was die be Anmerkungen: Die Abbildung zeigt einen positiven Effekt von Individualismus auf die kognitiven Kompetenzen. Dabei stehende Literatur bestätigt. Aber Individualismus werden die Ergebnisse des epidemiologischen Ansatzes auf Basis des Hofstede zweiten Generation) und des persönlichen Maßes (für Migrantenvder ersten und zweiten Generation sowie für Einheimische) dargestellt. Das Maß bleibt durchweg die stärkste kulturelle Determinante für die kognitiven Kompetenzen basiert auf den gemessenen Mathekompetenzen in den PIAACDaten. Angegeben ist jeweils der Effekt einer Erhöhung von Individualismus um eine Standardabweichungen auf die ebenfalls von kognitiven Kompetenzen im Erwachsenenalter. standardisierten kognitiven Kompetenzen. Die Fehlerindikatoren zeigen +/– einen Standardfehler um den Regressionskoeffizienten an. Positive Effekte von Individualismus auf kogni Quelle: Darstellung der Autor*innen auf Basis der Ergebnisse in den tive Kompetenzen zeigen sich auch, wenn wir andere Tabellen 1 und 4 in Hartinger et al. (2021). © ifo Institut Quellen kultureller und persönlicher Unterschiede in Individualismus nutzen (vgl. Box »Methodik der Stu INDIVIDUALISMUS UND KOGNITIVE die«). Unsere Ergebnisse belegen daher konsistent, KOMPETENZEN dass individualistischere Personen ein höheres Kom petenzniveau aufweisen. Dies steht im Einklang mit Abbildung 1 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Streben nach intellektuellen Herausforderungen Individualismus und kognitiven Kompetenzen für und hervorragenden persönlichen Leistungen. Migranten der ersten und zweiten Generation. Wir finden einen großen und statistisch signifikanten Individualismus und Bildungsentscheidungen im Effekt von Individualismus auf kognitive Kompeten Verlauf des Lebens zen. Für Migranten der ersten Generation führt ein Anstieg in Individualismus – hier gemessen mit Hilfe In vielen kulturökonomischen Studien bleibt Kultur des Hofstede-Maßes – um eine Standardabweichung letztlich als Black Box zurück – sie beeinflusst öko zu einem Anstieg in den Kompetenzen einer Person nomisches Handeln, doch die Wirkungskanäle bleiben um 0,29 Standardabweichungen. Standardabweichun verborgen. Unsere Daten erlauben es uns aber zu un gen sind eine weit verbreitete Einheit für Kompeten tersuchen, welche Entscheidungen und Verhaltens zen in der bildungsökonomischen Literatur. In PIAAC weisen dem positiven Effekt von Individualismus auf entspricht eine Standardabweichung recht genau kognitive Kompetenzen zugrunde liegen. einer von insgesamt fünf Kompetenzstufen. Um die Ein naheliegender Mechanismus ist, dass indivi Effektgröße intuitiver zu verstehen, kann man sich dualistische Familien mehr in die Schulbildung der beispielsweise einen durchschnittlichen Österreicher Kinder investieren und dies zu einem höheren Kompe vorstellen (Österreich liegt knapp über dem interna tenzniveau führt. In der Tat steigen bei einer Erhöhung tionalen Individualismus-Durchschnitt), der plötzlich des Individualismus-Werts um eine Standardabwei genauso individualistisch wird wie ein durchschnitt chung die Zahl der absolvierten Bildungsjahre um licher Amerikaner (weltweiter Individualismus-Spit 0,6 Jahre und die Wahrscheinlichkeit, einen Univer- zenreiter). In diesem Fall würden die kognitiven sitätsabschluss zu erwerben, um 7 Prozentpunkte Kompetenzen des Österreichers um eine halbe Stan an. Daher ist es wenig überraschend, dass der Kanal dardabweichung steigen. Dies entspricht ungefähr der formalen Bildung fast ein Drittel (32%) des Indivi dem Kompetenzanstieg zwischen Sekundarstufe 1 dualismus-Effekts auf kognitive Kompetenzen erklären und 2 in den internationalen PIAAC-Daten. Wie die kann (vgl. Abb. 2). weiteren Ergebnisse in Abbildung 1 zeigen, ist der Zu Doch es gibt noch weitere Wirkungskanäle: Dass sammenhang zwischen Individualismus und Kompe Individualismus in der Tat die »Kultur des lebenslan tenzen für Migranten der zweiten Generation ähnlich gen Lernens« (Hofstede 2001) ist, wird durch unsere stark ausgeprägt. Auch unsere Analysen mit dem per Ergebnisse ebenfalls bestätigt. Denn auch nachdem sönlichen Individualismus-Maß zeigen sehr ähnliche der formale Bildungsprozess abgeschlossen ist, in Effekte auf die kognitiven Kompetenzen – und dies vestieren individualistischere Personen weiter in ihre sowohl in der Stichprobe der Migranten als auch in Kompetenzen. So kann 13% des Kompetenzeffekts der Stichprobe der Einheimischen. von Individualismus auf Lernaktivitäten im Erwach Allerdings befindet sich Individualismus in einem senenalter zurückgeführt werden. Diese Aktivitäten komplexen Wertesystem mit anderen kulturellen Nor haben wir im unteren Teil von Abbildung 2 noch ein 54 ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021
FORSCHUNGSERGEBNISSE mal in weitere Kategorien unterteilt. Es zeigt sich, Abb. 2 dass individualistischere Personen häufiger Weiter Mechanismen des Individualismus-Effekts auf die kognitiven Kompetenzen bildungsangebote am Arbeitsplatz und in der Freizeit (a) Relative Wichtigkeit verschiedener Mechanismen in Anspruch nehmen – oft auch ganz gezielt, um ihre Formale Bildung Lebenslanges Lernen Andere Einflüsse Kompetenzen zu erhöhen. Diese Lernbereitschaft auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen 32% [0,00] 13% [0,00] 55% [0,00] wird auch in Form von informellen Lernaktivitäten 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 sichtbar. So steigt mit dem Individualismus-Niveau Erklärter Anteil des Effekts von Individualismus auf die kognitiven Kompetenzen in % auch die Häufigkeit, mit der Personen Zeitungen und (b) Relative Wichtigkeit verschiedener Tätigkeiten im Zuge des lebenslangen Lernens Fachpublikationen lesen und sich so neuen intellektu Weiterbildungen am Arbeitsplatz Andere Weiterbildungen Lesen von Fachzeitschriften ellen Stimuli aussetzen. In der Praxis bedeutet dies, Lesen von Zeitungen Lesen von Büchern dass individualistischere Personen eher auf der Su 10% [0,02] 21% [0,00] 23% [0,00] 13% [0,07] 33% [0,00] che nach intellektuellen Herausforderungen sind und Weiterbildungsangebote stärker in Anspruch nehmen, 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 was letztlich ihre kognitiven Kompetenzen erhöht. Anteil am Mechanismus des lebenslangen Lernens in % Individualismus ist also keinesfalls als Jugend Anmerkungen: Die Abbildung zeigt die Zerlegung des positiven Effektes von Individualismus auf die kognitiven Kompetenzen in verschiedene Mechanismen. Dabei werden die Ergebnisse des epidemiologischen Ansatzes auf phänomen zu sehen, das nur formale Bildungsent Basis des Hofstede Maßes für Migranten der ersten Generation dargestellt (vgl. auch oberen Teil in Abb. 1). In Ab scheidungen beeinflusst. Vielmehr prägt es die Einstel bildung 2(a) werden jeweils die Anteile der Mechanismen am gesamten IndividualismusEffekt angegeben. Abbil dung 2(b) zeigt die relativen Anteile bezogen auf den Mechanismus des lebenslangen Lernens. In eckigen Klammern lung gegenüber kontinuierlichem Lernen, Lernstrate sind die pWerte der jeweiligen Anteile ausgewiesen. Siehe Hartinger et al. (2021) für die Details und Annahmen der gien und der Bereitschaft zur Weiterbildung im Beruf zugrunde liegenden ökonometrischen Methodik der hier gezeigten Mediationsanalyse. Quelle: Darstellung der Autor*innen auf Basis der Ergebnisse des Mediationsmodells und Alltag über den gesamten Lebenszyklus hinweg. in Abbildung 6 in Hartinger et al. (2021). © ifo Institut Tatsächlich können wir beobachten, dass der positive Effekt von Individualismus auf kognitive Kompetenzen men pro Arbeitsstunde) einhergeht. Steigt Individu mit dem Alter immer ausgeprägter wird. Da Indivi alismus wieder um die übliche Standardabweichung, dualismus fundamental den Wunsch nach Selbstbe steigt der Lohn der Person im Durchschnitt um 8,4% stimmung und Selbstverwirklichung beschreibt, ist es – in Deutschland entspricht das knapp 1,50 Euro pro nur folgerichtig, dass der Effekt von Individualismus Stunde. Gleichzeitig sinkt das Arbeitslosigkeitsrisiko stärker wird, je mehr eigenständige Entscheidungen um 1,9 Prozentpunkte, ein ebenfalls deutlich positi eine Person treffen kann. Im Kindes- und Jugendalter ver Effekt, der einem Rückgang um 20% bezogen auf sind solche Entscheidungsmöglichkeiten noch stark die durchschnittliche Arbeitslosenquote in unseren limitiert. Je stärker sie dann aber zum Tragen kom Daten entspricht. Individualismus zahlt sich für den men, desto deutlicher wird der positive Effekt von Einzelnen also auch auf dem Arbeitsmarkt aus. Auf die Individualismus. Dies könnte bedeuten, dass Individu Wahrscheinlichkeit, sich selbständig zu machen, hat alismus auch einen gewissen Entscheidungsfreiraum Individualismus dagegen keinen messbaren Einfluss. benötigt, um als Motivator für Bildungsinvestitionen Während das Bild vom individualistischen Entrepre wirken zu können. Abb. 3 INDIVIDUALISMUS UND ARBEITSMARKTERFOLG Der Effekt von Individualismus auf verschiedene Arbeitsmarktindikatoren Kognitive Kompetenzen sind für Ökonomen nicht nur Erhöhung der jeweiligen Arbeitsmarktindikatoren in % / Prozentpunkten (pp) per se interessant, sondern fungieren auch als ein 15 wichtiger Produktivitätsindikator auf dem Arbeits markt. Daher schließt sich die Frage an, welche Ar 10 beitsmarkteffekte von Individualismus zu erwarten sind. Höhere Kompetenzen und der fundamentale 5 Fokus auf persönliche Karriereziele und Selbstver 8,4% –1,9 pp 0,0 pp wirklichung sprechen zunächst für einen positiven 0 2,2 pp 15,4% Arbeitsmarkteffekt von Individualismus. Gleichzeitig Individualismus kann individuelle Selbstverwirklichung auch zu Kom effekt auf ... ... das ... ... ... die petenzanstiegen in Bereichen führen, denen kein be ... den Risiko der Wahrschein Wahrschein Intensität sonderer monetärer Ertrag gegenübersteht – eine Kar Arbeitslohn Arbeitslosigkeit lichkeit der lichkeit, einen abstrakter Selbständigkeit Forschungsberuf Tätgkeiten im riere als Künstler oder Backpacker seien hier als Bei auszuüben Beruf spiele genannt. Daher ist es wiederum eine empirische Anmerkungen: Die Abbildung zeigt den Effekt von Individualismus auf verschiedene Arbeitsmarktindikatoren. Dabei Frage, wie sich Individualismus sowohl auf die Be werden die Ergebnisse des epidemiologischen Ansatzes auf Basis des HofstedeMaßes für Migranten der ersten Generation dargestellt. Die prozentuale Änderung des Arbeitslohns wird auf Basis des zugrunde liegenden schäftigungschancen als auch das erzielte Einkommen Regressionsmodells mit dem Effekt auf den logarithmierten Lohn approximiert. Die IndividualismusEffekte auf das auswirkt. Abbildung 3 illustriert den Zusammenhang Risiko der Arbeitslosigkeit sowie auf die Wahrscheinlichkeiten der Selbständigkeit und der Ausübung eines Forschungsberufes sind in Prozentpunkten ausgewiesen. Der IndividualismusEffekt auf die Intensität abstrakter zwischen Individualismus und Arbeitsmarkterfolg. Tätigkeiten im Beruf ist in Standardabweichungen berechnet. Angegeben ist jeweils der Effekt einer Erhöhung des T IndividualismusWertes um eine Standardabweichung auf den jeweiligen Arbeitsmarktindikator. Hier zeigt sich, dass Individualismus mit signifikant Fehlerinikatoren zeigen +/– einen Standardfehler um den Regressionskoeffizienten an. höheren Löhnen (gemessen als Bruttoerwerbseinkom Quelle: Darstellung der Autor*innen auf Basis der Ergebnisse in Tabelle 7 in Hartinger et al. (2021). © ifo Institut ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021 55
FORSCHUNGSERGEBNISSE neur ein anderes Ergebnis erwarten ließe, könnte es konkreten Kontext von Bildung und Arbeit – ökono eine Ursache für dieses Nullergebnis sein, dass wir misch hochrelevant, aber natürlich keinesfalls die mit unseren Daten nicht zwischen verschiedenen Ar einzigen wichtigen Lebensbereiche. Was mögliche ten der Selbständigkeit und den Beweggründen dafür negative Effekte von Individualismus auf kollektives unterscheiden können. Entscheidungsverhalten, soziale Partizipation, politi Eine Erklärung für die günstigen Arbeitsmarkt sche Präferenzen und Lebenszufriedenheit angeht, be effekte in Bezug auf Lohn und Arbeitslosigkeit liegt steht noch weiterer Forschungsbedarf. Unsere Studie darin, dass Individualismus die Berufswahl beein ist daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem flusst. Im Einklang mit dem individualistischen Stre ganzheitlichen Verständnis der Bedeutung von Kultur ben nach Herausforderungen und Innovation zeigt für menschliche Entscheidungen. Dieses ist die Grund sich nämlich, dass Individualisten signifikant häufi lage dafür, Bildungs- und Arbeitsmarktinstitutionen ger Berufe mit forschungsnahen Tätigkeiten ausüben. bestmöglich auf kulturelle Unterschiede abstimmen Diese sind dann üblicherweise durch einen hohen An zu können. teil an abstrakten Aufgaben geprägt. Individualistische Personen arbeiten also lieber in Berufen mit vielen LITERATUR kreativen und mathematisch-analytischen Aufgaben Acemoglu, D. und D. Autor (2011), »Skills, Tasks and Technologies: Im als in repetitiven, auf Routinen basierten Berufen. plications for Employment and Earnings«, in: D. Card und O. Ashenfelter (Hrsg.), Handbook of Labor Economics 4B, Elsevier, Amsterdam, New Typischerweise werden diese Berufe relativ hoch ent York, 1043–1171. lohnt und weisen auch eine geringere Wahrschein Bazzi, S., M. Fiszbein und M. Gebresilasse (2020), »Frontier Culture: The lichkeit auf, durch neue Technologien ersetzt zu wer Roots and Persistence of ›Rugged Individualism‹ in the United States«, Econometrica 88(6), 2329–2368. den (Acemoglu und Autor 2011). Wie auch bereits von Bazzi, S., M. Fiszbein und M. Gebresilasse (2021), »›Rugged Individua Gorodnichenko und Roland (2017) für die USA gezeigt lism‹ and Collective (In)Action during the COVID-19 Pandemic«, Journal wurde, ist dieses Ergebnis zudem besonders im ge of Public Economics 195, 104357. samtökonomischen Kontext relevant, da Innovationen Bisin, A. und T. Verdier (2001), »The Economics of Cultural Transmission and the Dynamics of Preferences«, Journal of Economic Theory 97(2), oft als wichtigster Kanal gesehen werden, über den 298–319. Individualismus langfristiges Wirtschaftswachstum Dionne, E. J. (2012), Our divided political heart. The battle for the Ameri- positiv beeinflusst. can idea in an age of discontent, Bloomsbury, New York, Berlin. Fernández, R. (2007), »Women, Work, and Culture«, Journal of the Euro- pean Economic Association 5(2–3), 305–332. FAZIT Figlio, D., P. Giuliano und U. Özek (2019), »Long-Term Orientation and Educational Performance«, American Economic Journal: Economic Po- Die vorliegende Studie beleuchtet erstmals die bisher licy 11(4), 272–309. unerforschten ökonomischen Effekte von Individualis Gorodnichenko, Y. und G. Roland (2012), »Understanding the Individua lism-Collectivism Cleavage and Its Effects: Lessons from Cultural Psycho mus auf individueller Ebene. Wir zeigen, dass Individu logy«, in: M. Aoki, T. Kuran und G. Roland (Hrsg.), Institutions and Com- alismus eine wichtige Determinante des Bildungs- und parative Economic Development, Palgrave Macmillan, London, 213–236. Arbeitsmarkterfolgs ist. Individualistischere Personen Gorodnichenko, Y. und G. Roland (2017), »Culture, Institutions, and the Wealth of Nations«, Review of Economics and Statistics 99(3), 402–416. haben höhere kognitive Kompetenzen und investie Hanushek, E. A., L. Kinne, P. Lergetporer und L. Woessmann (2021), »Cul ren über den gesamten Lebenszyklus hinweg mehr in ture and Student Achievement: The Intertwined Roles of Patience and (Weiter-)Bildung. Diese höheren Kompetenzen zahlen Risk-Takin«, Economic Journal, im Erscheinen. sich dann auf dem Arbeitsmarkt aus, wo individualis Hanushek, E. A., G. Schwerdt, S. Wiederhold und L. Woessmann (2015), »Returns to Skills around the World: Evidence from PIAAC«, European tischere Personen signifikant mehr verdienen, selte Economic Review 73, 103–130. ner arbeitslos sind und eher in zukunftsfähigen und Hartinger, K., S. Resnjanskij, J. Ruhose und S. Wiederhold (2021), »Indi forschungsorientierten Berufen zu finden sind. Dabei vidualism, Human Capital Formation, and Labor Market Success«, CESifo Working Paper Nr. 9391, Oktober. ist Individualismus wichtiger für die Erklärung von Heine, S. (2007), Cultural Psychology, Norton, New York. Kompetenzunterschieden als jede andere kulturelle Dimension, die in der bisherigen Literatur betrachtet Hofstede, G. (2001), Culture’s Consequences: Comparing Values, Beha- viors, Institutions and Organizations Across Nations, SAGE Publications, wurde. Thousand Oaks. Natürlich ist es nicht unser Anliegen, mit dieser Kashima E. S. und Y. Kashima (1998), »Culture and Language«, Journal of Studie verschiedene Kulturen zu bewerten oder gar in Cross-Cultural Psychology 29(3), 461–486. »gut« oder »schlecht« zu unterteilen. Vielmehr möch Nisbett, R. E., K. Peng, I. Choi und A. Norenzayan (2001), Culture and Systems of Thought: Holistic versus Analytic Cognition, Psychological ten wir zu einem besseren Verständnis beitragen, wie Review 108(2), 291–310. sich kulturelle Unterschiede auf den persönlichen Le OECD (2013), OECD Skills Outlook 2013: First Results from the Survey of bensweg auswirken. Unsere Studie beschränkt sich Adult Skills, Organisation for Economic Cooperation and Development, Paris. hierbei auf eine ökonomische Perspektive und den 56 ifo Schnelldienst 12 / 2021 74. Jahrgang 8. Dezember 2021
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