Info-Magazin des Vereins zur Pflege internationaler Beziehungen e.V. Partnerschaftsverein Reinheim - Jumelage Cestas
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Info-Magazin
des Vereins zur Pflege
internationaler Beziehungen e.V.
Partnerschaftsverein Reinheim
Ausgabe 2020
Heft 1IN DIESEM HEFT:
GRUßWORT DES BÜRGERMEISTERS 4
GRUßWORT DES 1. VORSITZENDEN 5
RÜCKBLICK AUF VERANSTALTUNGEN DES
PARTNERSCHAFTSVEREINS 2020
VEREIN ZUR PFLEGE
MITGLIEDERVERSAMMLUNG AM 03.03.2020
6
INTERNATIONALER BEZIEHUNGEN E.V. DEUTSCH-FRANZÖSISCHER TAG AM
7
22.01.2020
PARTNERSCHAFTSVEREIN REINHEIM
NACHRICHTEN AUS DEN PARTNERSTÄDTEN
VEREINSMITGLIEDER: CA. 270 PERSONEN
WAS MACHEN WIR? ZUSAMMENFASSENDER BERICHT ZUR
9
CORONA-PANDEMIE
KONTAKTPFLEGE ZU DEN MENSCHEN UNSERER PART-
NERSTÄDTE CESTAS, FÜRSTENWALDE / SPREE, SANOK
UND LICATA IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER STADT CESTAS
REINHEIM DEUTSCHES FRÜHSTÜCK AM 12.01.2020 10
ONLINE-MEETING
ORGANISATION VON FAHRTEN ZU DEN PARTNER-
STÄDTEN
FÜRSTENWALDE
ORGANISATION VON GEMEINSAMEN 12
30 JAHRE STÄDTEPARTNERSCHAFT
VERANSTALTUNGEN & BEGEGNUNGSFAHRTEN
BEREITSTELLEN VON UNTERKÜNFTEN MIT BETREU-
UNG DER GÄSTE AUS DEN PARTNERSTÄDTEN SANOK
UNTERSTÜTZUNG VON KONTAKTEN ZWISCHEN NEUORGANISATION DER STÄDTEPARTNER- 18
VEREINEN AUS DEN PARTNERSTÄDTEN SCHAFT MIT REINHEIM
UNTERSTÜTZUNG DES JUGENDAUSTAUSCHS
JUGENDBEGEGNUNGEN WERDEN UNTERSTÜTZT LICATA
19
IN FORM VON NACHRUF FRANCO DELLA ROSA
TANDEMSPRACHKURSEN MIT JUGENDLICHEN AUS
CESTAS UNTER MITWIRKUNG DES „DEUTSCH-
VEREINSINTERNE ANGELEGENHEITEN
FRANZÖSISCHEN JUGENDWERKS“ & „COMITÉ DE
NEUE SATZUNG DES PARTNERSCHAFTS- 22
JUMELAGE DE CESTAS“
VEREINS
AUSTAUSCH VON JUGENDLICHEN DER STÄDTISCHEN
HILFSTRANSPORTE NACH SANOK – 23
JUGENDZENTREN (CLUB LEO L AGRANGE ,
RÜCKBLICK UND ZUKUNFT
CESTAS / JUZ, R EINHEIM )
WÜRDIGUNG VON ANNA M ALEK
SCHÜLERAUSTAUSCH ZWISCHEN DR.-KURT-
SCHUMACHER-SCHULE UND SCHULEN IN CESTAS
UND LICATA KURZMELDUNGEN 25
AUFENTHALT VON PRÄMIERTEN DEUTSCHSCHÜLERN IMPRESSUM, ANSPRECHPARTNER 26
AUS SANOK IN REINHEIM
BESUCHEN VON JUGENDLICHEN SPORTLERN / MU-
SIKGRUPPEN IN DEN PARTNERSTÄDTEN Externe Textbeiträge sind willkommen.
(Z.B. POSAUNENCHOR UEBERAU / KKM) Redaktionelle Änderungen vorbehalten.Europa und Corona – wir halten zusammen!
Hundertausende Infizierte, Tausende Tote, Wirtschaft heruntergefahren,
Reisen eingestellt, Tourismus am Boden. Die Corona-Pandemie trifft
Europa mit Wucht, und doch überall anders. Die Idee des einigen und
offenen Europas steht vor einer ganz besonderen Herausforderung. Die
EU will gemeinsames Handeln wieder zur Maxime in Europa machen.
Dazu hat die EU Maßnahmen angestoßen und durch aktive Hilfen die
Gemeinsamkeit gestärkt. Alle Mitgliedstaaten und die EU haben insge-
samt schon 2,7 Billionen Euro aufgewendet, um die Gesundheit der
Bürger, die Unternehmen und die Arbeitsplätze bestmöglich zu schüt-
zen. Dieses Vorgehen zeigt, dass die Idee des gemeinsamen Europas
auch in dieser, so schwierigen Zeit funktioniert.
Die EU unternimmt alle notwendigen Schritte, um die Gesundheit
der EU-Bürger zu schützen und dazu den verfügbaren Bestand an Schutzmaterialien zu erhöhen. Hierzu
wurden umfangeiche Anschaffungen getätigt. Nachdem während des Shutdowns die Grenzen geschlos-
sen wurden, sind im jetzigen Lockdown diese offen. Lediglich Kontrollen im Rahmen des lnfektionsschut-
zes finden statt und das ist nach den verheerenden Auswirkungen aus dem Frühjahr auch wichtig.
Doch auch wirtschaftliche Maßnahmen sind wichtig. Die EU unternimmt große Anstrengungen, um
diese auch wirtschaftlich schwierigste Situation für Europa seit dem Ende des 2. Weltkrieges gemeinsam
mit allen Ländern der EU bestmöglich zu meistern.
Zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung der Wirtschaft sind beschlossen, angefan-
gen von Liquiditätsmaßnahmen zur Unterstützung von besonders hart getroffenen kleinen und mittelstän-
dischen Unternehmen bis zu Solidaritätsfonds, die auf 800 Millionen Euro aufgestockt wurden und die
auch zur Unterstützung des Gesundheitswesens besonders betroffener Länder verwendet werden.
Besonders bewegt mich die gelebte Europäische Solidarität. Europa hält zusammen! Deutschland hat
300 Beatmungsgeräte nach Italien geliefert. Österreich hat 1,5 Millionen Schutzmasken nach Italien ge-
sandt. Tschechien hat Italien und Spanien jeweils 10 000 Schutzanzüge angeboten. Deutschlandweit
behandeln Städte und Bundesländer schwerkranke Patienten aus Italien und Frankreich und stellen ihre
eigenen Intensivbetten für italienische und französische Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Ärzte-
teams aus unterschiedlichen Ländern sind in besonders betroffene Regionen gereist, um vor Ort bei der
Behandlung der Menschen zu helfen. Sieben französische Intensivpatienten aus Mulhouse (Frankreich)
wurden zur Behandlung in das kleine Luxemburg ausgeflogen, Südtirol (Italien) hat Tirol (Österreich) per-
sönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt, während Tirol Krankenhausbetten für Patienten aus
Südtirol bereitstellt.
All das sind nicht nur Zeichen, sondern faktisch gelebte Solidarität.
Auch wir in Reinheim haben einen intensiven Kontakt zu all unseren Partnerstädten auch in dieser
Zeit. So haben wir bereits zu Beginn der Pandemie regelmäßig Kontakt mit den Partnerstädten gehabt
und dieser Kontakt hält unvermindert an, und das ist gut so. Wir halten zusammen und wir stehen zusam-
men! Wir werden gemeinsam auch diese Situation meistern und uns dann umso mehr auf ein Wiederse-
hen mit unseren Freunden in Cestas, Sanok, Licata und Fürstenwalde freuen und ich bin zuversichtlich,
dass dies auch im kommenden Jahr möglich sein wird.
Herzliche Grüße
Ihr Bürgermeister
Manuel Feick
4Ein Jahr voller neuer Herausforderungen
Bei der Mitgliederversammlung oder verschieben, darunter die
des Partnerschaftsvereins im 30jährige Jubiläumsfeier mit
März 2020 war noch nicht ab- Fürstenwalde und die Jugend-
sehbar, welche Veränderungen begegnungen mit Cestas und
das Jahr mit sich bringen wür- Sanok.
de. Die Satzungsänderung und Aber wie so oft bringen sol-
die Neuwahl des Vorstands wur- che Einschnitte auch positive
den von den Mitgliedern noch Veränderungen mit sich. So
einstimmig genehmigt, doch wie neuerdings Online-Anwen-
die anschließende Vorschau dungen im Arbeitsleben, in
auf die Aktivitäten im begonne- Schule und Studium Einzug
nen Geschäftsjahr erwiesen halten, so werden wir vereins-
sich einige Tage später schon intern und mit den Partnerstäd-
als Makulatur. ten verstärkt Video-Konferen-
Das Corona-Virus machte zen einsetzen. Die Kontakte
uns einen Strich durch die Rech- bleiben dadurch auch in Zu-
nung. In Abstimmung mit den kunft bestehen, auch wenn wir
Partnerstädten musste unsere uns schon auf persönliche Be- Reinhold Kegel
Stadtverwaltung alle vorgese- gegnungen im kommenden 1.Vorsitzender
henen Begegnungen absagen Jahr freuen.
Unternehmerfragen zur Corona-Krise
(EW) In den rückliegenden Jah An dieser Stelle bedanken wir und die offene Kommunikation
ren haben Unternehmer in den uns recht herzlich für die jahre- der Unternehmer mit dem Part-
Ausgaben des Info-Magazins lange, gute Zusammenarbeit nerschaftsverein Reinheim.
des Partnerschaftsvereins Rein-
heim Anzeigen geschaltet.
In Anerkennung der jahre-
langen Treue wollten wir in der
Corona-Krise diese Unterneh-
mungen finanziell unterstützen,
indem wir Ihre Anzeige in die-
ser Ausgabe teilweise kosten-
los schalten.
Damit die Leser dieses Info-
Magazins sich einen Überblick
über die gegenwärtige Situation
aus diversen Branchen in Rein-
heim und Groß-Bieberau ma-
chen können, bat Hardy Wetzel
im November d. J. um Antwor-
ten zu den Fragen („Wie waren
die wirtschaftlichen Auswirkun- Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unter-
gen der Corona-Krise für Ihr nehmen?
Unternehmen?“ und „Wie sehen Im Berufsalltag halten sich generell die Kunden an der AHA-Regel. / Die Normalität
Sie Ihre Zukunft?“) um kurze ist geblieben.
Statements. Diese finden Sie Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Durchweg positiv mit der Hoffnung, dass sich kein Mitarbeiter mit dem Corona-
unter den jeweiligen Anzeigen.
Virus infiziert.
5Mitgliederversammlung: Partnerschaftsverein mit neuem Vorstand
Bei der Mitgliederversammlung
des Partnerschaftsvereins (Ver-
ein zur Pflege internationaler
Beziehungen e.V.) konnte der
Vorsitzende, Bürgermeister
Manuel Feick, zahlreiche Mit-
glieder begrüßen. Dabei hob er
besonders die Wichtigkeit des
europäischen Gedankens und
der Pflege der Städtepartner-
schaften hervor. Bevor es zur
Tagesordnung ging, wurde zu-
nächst des im Herbst ver-
storbenen Rolf Reinhardt ge-
dacht, der sich sehr um den
Verein verdient gemacht hatte.
2. Vorsitzender Reinhold
Kegel und Beisitzer Erhard
Wetzel gaben dann einen aus- Neuer Vorstand (von links): 1. Vositzender Reinhold Kegel, Geschäftsführerin Rosemary
führlichen Bericht über die Rainals, Schatzmeisterin Helga Deichmann, Europa-Beauftragte Barbara von Saary,
zahlreichen Aktivitäten des ver- Pressesprecher Helmut Biegi, Bürgermeister und 2. Vorsitzender Manuel Feick.
gangenen Jahres. Dabei wurde Magazinen, der Homepage und sisch (Friederike von Boetticher)
die gute Zusammenarbeit mit bei den regelmäßigen Stamm- und Italienisch (Linda Licata-
dem Internationalen Büro und tischen auf dem Laufenden Hartmann).
dem Jugendzentrum der Stadt gehalten. Froh ist man auch Der Verein weist aktuell eine
Reinheim hervorgehoben. Die über die rege Beteiligung bei Mitgliederzahl von 280 auf, doch
Mitglieder wurden mit zwei Info- den Sprachkursen in Franzö- wurde bei der Power-Point-Prä-
sentation der hohe Altersdurch-
schnitt der Mitglieder aufge-
zeigt, was gerade den Kreis der
aktiven Helferinnen und Helfer
sehr eingrenzt.
Schatzmeisterin Helga Deich-
mann gab einen Überblick über
das Geschäftsjahr 2019 und
konnte nicht überall von schwar-
zen Zahlen berichten.
Der Vorstand wurde dann
auf Antrag der Revisoren ein-
stimmig entlastet.
Bevor es zum Tagesord-
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr nungspunkt Neuwahl des Vor-
Unternehmen?
Durch den Ausfall von Feierlichkeiten / div. Anlässe (Geburtstage, Ostern, Konfirmati- standes kam, wurde über die
on, Kommunion) umsatzmäßig stark getroffen. / Vermehrt haben Kunden Angst, ein Änderung der Vereinssatzung
Geschäft trotz aller Hygienemaßnahmen zu betreten. abgestimmt. Hintergrund war die
Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Ausgangslage, dass nach be-
Hoffentlich gibt es keinen zweiten Lockdown stehender Satzung der jeweilige
Bei Betrachtung der jetzigen Zahlen sieht die Entwicklung verhältnismäßig positiv Bürgermeister kraft Amtes auch
aus. / Wir sind nach wie vor optimistisch
gleichzeitig Vorsitzender des
6Partnerschaftsvereins ist. Dies Wetzel folgender Vorstand ein- Kirchner, Doris König, Manfred
ist nach Vereinsrecht kritisch zu stimmig neu gewählt: Mack, Sigrid Panzer, Eva
bewerten, da doch damit den 1. Vorsitzender: Reinhold Kegel Schneising, Petra Schulze-
Mitgliedern die Möglichkeit ge- 2. Vorsitzender: Manuel Feick Ganß, Heinz Wierer, Liliane
nommen wird, ihren Vorsitzen- Geschäftsführerin: Wildner, Erhard Wetzel.
den selbst wählen zu können. Rosemarie Rainals Delegierte Mitglieder sind nach
Dem Antrag, die Vereinssat- Schatzmeisterin: der neuen Satzung nur noch der
zung in diesem Punkt und bei Helga Deichmann Stadtverordnetenvorsteher und
der Anzahl der Delegierten zu Schriftführer/in: unbesetzt zwei Mitglieder des Magistrats.
ändern, wurde von den anwe- Pressereferent: Helmut Biegi Mit einem Ausblick auf das
senden Mitgliedern mit breiter Europa-Beauftragte: Jahr 2020 konnte der neue
Mehrheit zugestimmt. Barbara von Saary Vorsitzende Reinhold Kegel die
Im Anschluss wurde unter Beisitzer: harmonische Mitgliederver-
der Wahlleitung von Erhard Ingunn Dellmann, Christa sammlung beenden.
Deutsch-Französischer Tag 2020 in Reinheim
Anlässlich des Deutsch-Fran- Gaulle und Bundeskanzler Kon- Komödie „Monsieur Claude –
zösischen Tages, der jährlich rad Adenauer einen Freund- immer für eine Überraschung
bundesweit am 22. Januar be- schaftsvertrag unterzeichnet gut“ gezeigt. Unter den rund
gangen wird, hatten die Stadt haben, mit dem ein Wende- 100 Gästen waren auch Jacky
und der Partnerschaftsverein punkt in den Beziehungen zwi- Darnaudery, Präsident des Co-
Reinheim wieder zu einer Ver- schen den ehemals verfeinde- mité de Jumelage aus Cestas,
anstaltung eingeladen. Damit ten Nachbarländern eingeleitet und seine Frau Renée, die sich
soll daran erinnert werden, wurde. ebenfalls engagiert für gute
dass am 22. Januar 1963 lm Heinrich-Klein-Saal des partnerschaftliche Beziehungen
Staatspräsident Charles de Hofguts wurde die französische einsetzt. Sie weilen jedes Jahr
an diesem Gedenktag in Rein-
heim.
Vor Beginn des Films wur-
den die französischen Gäste
durch Reinhold Kegel, damals
2. Vorsitzender des Partner-
schaftsvereins, im Namen von
Bürgermeister Manuel Feick
herzlich begrüßt. Jacky Dar-
naudery fand sehr persönliche
Worte, als er auf die seit über
35 Jahren bestehende Städte
partnerschaft zwischen Rein-
heim und Cestas einging.
Still wurde es im Heinrich-
Klein-Saal, als der sonst so
quirlige Franzose leise erzählte,
dass seine beiden Großväter
mütterlicher- und väterlicher-
seits 1917 im 1. Weltkrieg star-
ben und dass umgekehrt auch
der Großvater von Reinhold Ke-
gel im gleichen Jahr, als Vater
von 7 Kindern, im Kriegsge-
schehen in Frankreich Kriegs-
opfer wurde.
7Deren Enkel standen nun
am deutsch-französischen Tag
2020 gemeinsam Arm in Arm
auf der Bühne; ergänzend er-
wähnte Jacky auch noch, dass
sein Vater im 2. Weltkrieg als
französischer Soldat in deut-
sche Gefangenschaft geriet und
von dort als Zwangsarbeiter bis
zum Kriegsende in einen Ort in
der Nähe vom Bodensee de-
portiert wurde. Wie sich heraus-
stellte, lag dieser Ort nicht weit
vom Geburtsort von Reinhold
Kegel entfernt, in der späteren
französischen Besatzungszone. Die Ehepaare Darnaudery und Kegel beim
Das Fazit von Gast und Gast- Deutsch-Französischen Abend
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?
Wir verzeichneten als Lebensmittelhändler im Zuge der Corona -Krise deutliche Umsatzzuwächse. Diese bewegen sich oberhalb der
Planungen für das laufende Geschäftsjahr. Unser zuverlässiges, freundliches Personal hat einen großen Anteil am Erfolg.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Der Einkaufswille der Kunden geht wohl weiter, da viele mehr Menschen Zeit zu Hause im Kreis der Familie verbringen. Wir sind für
das Weihnachts- und Neujahrsgeschäft gewappnet und hoffen die Kundenwünsche immer zu erfüllen. Für das Jahr 2021 planen wir
neben dem gesetzten Standard im gesamten Markt Großinvestitionen in Richtung Gesundheit und Umwelt. Zum Beispiel den Ein-
satz von umweltfreundlichen Kältemitteln in neuen Kühlschränken oder eine neue Klimaanlage im gesamten Markt. Es kann mit
unseren zufriedenen Kunden nur bergauf gehen.
8geber, Reinhold und Eva Kegel kommen. Sprachkurs des Partnerschafts-
sowie Jacky und Renée Dar- Bei diesen Gesprächen ging vereins, der nach den Richtli-
naudery: „Wir wollen mit dem es auch um die Planungen für nien und mit Förderung des
Wissen der Vergangenheit un- das begonnene Jahr. Deutsch-Französischen Jugend-
sere gemeinsame Zukunft ge- Der Fokus der deutsch- werks angeboten wird. lm jähr-
stalten, mit und für unsere Kin- französischen Austauschfahr- lichen Wechsel findet der Kurs
der", so der Appell an die Gäste. ten sollte 2020 besonders auf in Frankreich oder Deutschland
Jacky und Renée nutzten den Jugendbegegnungen lie- statt. Dieses Mal sollte er in
die Anwesenheit anlässlich die- gen. ln der Zeit vom 18. bis 24. Cestas stattfinden, begleitet
ses Gedenktages aber auch April wurden in Reinheim die von Friederike von Boetticher.
zur Pflege der Kontakte zu ih- Jugendlichen vom Club Léo Qualifizierte Sprachanimateure
ren vielen Freunden. Als Gäste Lagrange de Gazinet, wie im- und engagierte Betreuer stan-
am Reinheimer Neujahrsemp- mer unter Leitung von Jacky den in Cestas bereit.
fang mussten sie viele Hände und Renée Darnaudery, erwar- Das Corona-Virus machte
schütteln und „bises“ nach tet. Jutta Kirsch von der städti- leider einen Strich durch die
rechts und nach links verteilen, schen Kinder- und Jugendför- Rechnung, die genannten Ju-
von ihrem „Stützpunkt“ bei Fa- derung organisiert seit vielen gendbegegnungen mussten lei-
milie Kegel aus waren sie damit Jahren die Jugendbegegnun- der storniert oder verschoben
beschäftigt, an den Folgetagen gen zwischen den jungen Leu- werden. Die Planungen für
den zahlreichen Einladungen ten aus Cestas und Reinheim. 2021 sind jedoch schon im
zu „alten Bekannten“ nachzu- Beliebt ist der Tandem- Gange.
Sorge um Partnerstädte
(HB) Bereits beim Ausbruch überschritten wurde. soll. Dabei gelten unter ande-
der Corona-Pandemie im Früh- In der Woiwodschaft Karpa- rem Ausgangsverbote ab 21:00
jahr hat sich der Partnerschafts- tenvorland, zu der die polnische Uhr, die auch streng kontrolliert
verein große Sorgen um die Partnerstadt Sanok gehört, ist werden.
Gesundheit seiner Freunde in die Lage wesentlich angespann- Wie überall in Europa stei-
den Partnerstädten der Stadt ter. Die Inzidenz steigt täglich, gen auch in Italien die Infekti-
Reinheim gemacht. Eigentlich was dazu führt, dass das SPZOZ- onszahlen sehr rapide. Bisher
waren die Infektionszahlen in Krankenhaus in Sanok nur Pa- war Sizilien und damit die Part-
Fürstenwalde und Sanok (Polen), tienten mit bestätigter Infektion nerstadt Licata weniger betrof-
in Cestas (Frankreich) und Li- mit dem SARS-CoV-2-Virus ak- fen, doch inzwischen ist es
cata (Italien) im Frühjahr ver- zeptiert. Daher werden Per- auch dort so, dass in Sizilien
hältnismäßig gering, doch die sonen, die im Verdacht stehen pro Tag zwischen 600 und 820
Auswirkungen durch einen teil- oder nicht mit dem Virus infiziert Neuinfektionen registriert wer-
weise sehr restriktiven Lock- sind, nicht in das Krankenhaus den. Auch wenn die Lage zu-
down legten das gesellschaftli- aufgenommen. Mittlerweile hat nehmend Angst machen muss,
che Leben weitgehend lahm. sich die Lage mit einer Inzidenz zögern die örtlichen Behörden
Aktuell ist die Situation je- von über 600 dramatisch zuge- noch, einen erneuten Lockdown
doch, wie hier bei uns, erneut spitzt. zu verhängen.
besorgniserregend. Die reinen In der Region Gironde, zu der Über die örtlichen Kontakte
Infektionszahlen verändern sich Cestas zählt gab es eine Sieben- versucht der Vorstand des Part-
von Tag zu Tag und geben nur Tage-Inzidenz von deutlich über nerschaftsvereins weiterhin auf
einen Zwischenstand wieder. 100, was zu weitreichenden dem aktuellen Stand zu bleiben
Von allen Partnerstädten war in Konsequenzen führt. Die fran- und wünscht seinen Freunden
Fürstenwalde die Lage noch zösische Regierung hat den Ge- und auch allen Mitgliedern des
überschaubar. Die Sieben-Tage- sundheitsnotstand ausgerufen, Vereins, dass sie von einer In-
Inzidenz lag dort Ende Oktober der bis zum Februar im kom- fektion verschont bleiben.
bei 92, so dass die Warnstufe menden Jahr in Kraft bleiben
9Neues aus Cestas
Deutsch-Französischer Tag in Cestas
Wie jedes Jahr wurde auch im Januar 2020 zum Ge-
denken an die Unterzeichnung des Deutsch-
Französischen Freundschaftsvertrages am 22. Januar
1963 im Kulturzentrum ein „Deutsches Frühstück“ an
geboten. Ca. 200 Besucher erfreuten sich an gut gefüll-
ten Tellern sowie Getränken, darunter natürlich deut-
sches Bier. Bürgermeister Pierre Ducout begrüßte die
Gäste, darunter auch die Geschäftsführerin des Part-
nerschaftsvereins Reinheim, Rosemary Rainals..
Online-Meetings mit Reinheim
(RK) Die Kontakte zwischen
Reinheim und Cestas sind in-
zwischen so gefestigt, dass sie
auch durch ein Corona-Virus
nicht beschädigt werden kön-
nen. Als der Vorstand des Co-
mité de Jumelage (Verschwis-
terungskomitee) in Cestas sei-
ne Mitglieder in diesem Früh-
jahr zu einem „deutschen Tag“
mit Abendessen einladen woll-
te, machte die Pandemie einen
Strich durch die Rechnung.
Auch eine Verschiebung auf
einen anderen Tag in diesem
Jahr war nicht mehr möglich. Teilnehmer*innen des Online-Meetings zwischen Cestas und Reinheim
Ganz aufgeben wollte man
aber auch nicht. Da entstand stand: Am 11. November 1918 stützung der Kommunikation
die Idee eines Online-Treffens endete der 1. Weltkrieg. Auch Online-Meetings vorzusehen.
mit den deutschen Freunden. in diesem Jahr ehrte Staatsprä- Ein erster Test mit der Soft-
Als Zeitpunkt bot sich der Mo- sident Macron an diesem Fei- ware Zoom.us war erfolgreich.
nat November an, weil einer- ertag die „Helden“ des 1. Welt- Am Donnerstag, 12.11.2020,
seits inzwischen auch in kriegs im Pantheon von Paris, fand daraufhin die erste Video-
Deutschland die Gastronomie der nationalen Ruhmeshalle konferenz zwischen insgesamt
geschlossen war (kein Stamm- Frankreichs. 11 Vorstandsmitgliedern von
tisch mehr) und in Frankreich Das Comité de Jumelage Partnerschaftsverein und Co-
ein besonderer Feiertag bevor- hatte vorgeschlagen, zur Unter- mité de Jumelage statt. Aus
10Cestas: Jacques DARNAUDE- lagecestas.fr, Hélène DAVID, ten). Die Teilnehmer schalteten
RY, Präsident, Michèle BOUS- Verantwortliche der Kommissi- sich entweder von ihrem häus-
SEAU, stellv. Präsidentin, on Jugend, Christiane BONNA- lichen Computer oder vom Bü-
Stadträtin für Internationales, MOUR, Kassenwartin, Berna- ro im Rathaus in das Meeting
Bernard RIVET, stellv. Präsi- dette SEIS, Hauptamtliche Mit- ein. (Auf der vorherigen Seite
dent, Stadtrat, Philippe LARTI- arbeiterin. Aus Reinheim: Rein- „als Beweis“ ein Foto des ers
GUE, stellv. Präsident, Verant- hold Kegel, Helmut Biegi, Har- ten Online-Meetings in Galerie-
wortlicher für die Kommission dy Wetzel, Friederike von Boet- ansicht.) Weitere Konferenzen
„Animationen“, unter anderem ticher und Sandra Stegmayer sollen folgen.
für die Homepage http://jume- (Stabsstelle Städtepartnerschaf-
Frankreich und der 11. November
(RK) Der 11. November 1918, orts sogar Schulklassen daran ter den Jahreszahlen 1914-18
das Ende des Ersten Weltkrie- teilgenommen. – allein dies genügt, um zu ver-
ges, wird in Frankreich feierlich Fast in jeder französischen stehen, warum Frankreich den
begangen. Wie in der Vergan- Gemeinde gibt es das obligato- Waffenstillstand am Ende des
genheit haben auch diesmal an rische Kriegerdenkmal und die Ersten Weltkriegs bis heute
den Gedenkfeiern in 36.000 oft unvorstellbar langen Na- feiert und warum dieser Krieg
Gemeinden Frankreichs vieler- menslisten der Gefallenen un- in Frankreich "La Grande Guer-
re“ , der große Krieg genannt
wird – ein Krieg, der auf dem
flachen Land oft die gesamte
männliche Bevölkerung dezi-
miert und im Lauf von vier Jah-
ren ganze Landstriche verwüs-
tet hat.
Der Historiker Max Gallo
schreibt: „Dieses Gedenken ist
eines der am tiefsten verwur-
zelten in der Realität der fran-
zösischen Geschichte und ist
aktuell. Und vor allem: es gibt
keine französische Familie, die
nicht einen ganz persönlichen
Bezug zum Ersten Weltkrieg
hätte. Man muss bedenken:
Man hat damals fast vier Millio-
nen junge Leute mobilisiert, es
hat über zwei Millionen Ver-
wundete gegeben, die in den
Jahren nach dem Krieg weiter-
lebten.“
Durch den von Charles de
Gaulle und Konrad Adenauer
am 22. Januar 1963 unter-
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unter- zeichneten Freundschaftsver-
nehmen? trag sind aus Feinden Freunde
Umsatzeinbruch bedingt durch Schließung; trotzdem zufrieden. geworden.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Kaufverhalten durch Corona-Wellen ist verhalten / Corona wird uns in den nächsten
Monaten ständig begleiten.
1130 Jahre deutsche Wiedervereinigung
und 30 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Reinheim und Fürstenwalde
Am 03. Oktober 2020 feierte Städtepartnerschaft anzustre- ner Fürstenwalder Delegation.
Deutschland den 30. Jahrestag ben. Diverse Anfragen aus der „Sie durften nicht in Reinheim
der Wiedervereinigung und ein Reinheimer Stadtverwaltung an untergebracht werden, schon
Jahr zuvor gedachten Rein- Erich Honecker wurden jedoch gar nicht in Familien“, erinnert
heim und Fürstenwalde der 30. schon von der Ständigen Ver- sich der ehemalige Reinheimer
Wiederkehr des Beginns ihrer tretung der DDR in der damali- Stadtverordnetenvorsteher Ha-
Städtepartnerschaft. Anlass gen Bundeshauptstadt Bonn rald Heiligenthal (SPD).
genug für den Leiter der Land- abgelehnt. Schließlich halfen Wenige Monate später fuh-
kreis-Redaktion des „Darm- die Parteikontakte zwischen ren die Reinheimer nach Fürs-
städter Echo“, Thomas Bach, DKP und SED. Bei einem DKP- tenwalde. Mit dem Flugzeug
Erkundungen einzuholen, wie Parteitag in Wuppertal, bei dem ging es nach Berlin, dort mit
das damals war. In der Ausga- auch Renate Grieger aus Rein- der Bahn zum Grenzübergang
be vom 02.10.2020 veröffent- heim war, gab es schließlich Friedrichstraße. Von dort wur-
lichte er in einem ganzseitigen Grünes Licht für die Partner- den sie abgeholt und nach
Bericht den geschichtlichen schaft von Seiten der SED, von Fürstenwalde gefahren. Mit da-
Werdegang und die Schilde- der auch Funktionäre dort waren. bei auch zwei Mitarbeiter der
rung der beiden Zeitzeugen Fürstenwalde wurde zuge- Stasi. „Das wussten wir aber
Harald Heiligenthal, Ehren- teilt, ohne dass es dort viele damals nicht“, sagt Heiligen-
Stadtverordnetenvorsteher von wussten, wie sich der ehemali- thal. Als er nach dem Mauerfall
Reinheim, und Manfred Reim, ge Bürgermeister Manfred die Stasi-Akte des Besuchs der
langjähriger Bürgermeister von Reim erinnert. Er war damals Reinheimer Delegation bekam,
Fürstenwalde. Mit dem Einver- als Mitglied der NDPD Stadt- staunte er nicht schlecht, wie
ständnis von Thomas Bach ge- verordneter in Fürstenwalde. lückenlos die Reinheimer an
ben wir auszugsweise seinen Es folgte der erste Besuch ei- der Spree überwacht wurden.
Bericht wieder:
Die Geschichte der STÄDTE-
PARTNERSCHAFT Reinheim-
Fürstenwalde
Die Städtepartnerschaft zwi-
schen Reinheim und Fürsten-
walde, das etwa 40 Kilometer
östlich von Berlin liegt, war
gleichzeitig auch eine histori-
sche. Denn es war nicht nur die
fünfzigste, die zwischen einer
DDR-Kommune und einer west-
deutschen geschlossen wurde,
es war auch gleichzeitig die
letzte. Denn kurz nach Unter-
zeichnung der Partnerschafts-
verträge fiel 1989 die Mauer.
Seinen Ursprung hatte alles
in den achtziger Jahren mit ei-
nem Angebot der Reinheimer
DKP, die Jugendlichen einen
Aufenthalt in der DDR vermittel-
te. Daraus resultierte schließlich
ein Antrag fürs Parlament, eine
12„Dass sie einem nicht nachts die verordnetenversammlung“, er- die auch zur ersten Delegation
Haare auf dem Kopf gezählt ha- innert sich Manfred Reim. „Am in Fürstenwalde gehörte:
ben, war alles“, sagt Heiligenthal Eingang bekamen wir die Ver-
heute. tragsunterlagen, und als wir Auszug aus dem Interview mit
Der erste Eindruck von der den Saal verlassen wollten, Helga Deichmann von Liliane
neuen Partnerstadt war erschre- sollten wir Stadtverordneten sie Wildner (Heft 2019/1, Seite 19):
ckend: „Da waren noch die Ein- wieder abgeben. Das haben „Die Verschwisterung mit Fürs-
schusslöcher aus dem Zweiten nicht alle gemacht, ich auch tenwalde kam über die DKP in
Weltkrieg an den Häusern, die nicht.“ Die DDR vertraute ihren Ueberau zustande, kurz vor
hatte nie einer weggemacht“, eigenen Politikern offenbar dem Mauerfall wurde die Ur-
schildert Heiligenthal. nicht. kunde über die Städtepartner-
Schließlich wurde die Partner- Ergänzend geben wir noch schaft dort unterschrieben. In
schaftsurkunde in Fürstenwalde die Schilderung unserer dama- der Reinheimer Delegation war
unterzeichnet. „Es war eine au- ligen und jetzigen Schatzmeis- Helga Deichmann vertreten.
ßerordentliche Sitzung der Stadt- terin Helga Deichmann wieder, Sie wurde bei der Kontrolle am
Flughafen durch eine VOPO-
Frau „gefilzt“, da sie die Gast-
geschenke bei sich hatte. Die
westdeutsche Delegation wur-
de am Scharmützelsee in einer
Unterkunft einquartiert, die ver-
mutlich vorher militärischen
Zwecken gedient hatte. Die
Gruppe wurde auf Schritt und
Tritt bewacht. Ein ständiger
„Begleiter“ saß sogar nachts
vor Helgas Zimmertür. „Ich
weiß gar nicht, wann der ge-
schlafen hat“, kommentiert sie
im Rückblick. Zum Essen wur-
de alles aufgetischt, was sich
„normale“ DDR-Bürger damals
nicht leisten konnten ‒ als ob
es nie einen Mangel gegeben
hätte. Während des Aufenthalts
wurde die Reinheimer Gruppe
als vermisst gemeldet. Sie hat-
ten vier Tage keine Kontakte
nach Westen, da sie nicht tele-
fonieren durften ‒ Handys gab
es zu dieser Zeit noch nicht. Im
Hessischen Rundfunk kam da-
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr mals die Meldung, dass eine
Unternehmen?
Mit Beginn der Pandemie im März 2020 begann ein drastischer Abwärtstrend. / die Gruppe von Reinheimern, die
Gäste blieben aus. / Unsere Sonderlösung des Außerhausverkaufs über Lieferung und zur Unterzeichnung einer Städ-
Abholung von Speisen war sehr schleppend. / Ältere Menschen sind aus Angstgrün- tepartnerschaft in Fürstenwalde
den leider nicht gekommen. war, vermisst wurde. Durch
Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Nachfragen von Reinheimer
Positiv, da immer mehr junge Leute uns als Gäste aufsuchen. / Es wird von den Gäs- Seite über offizielle und inoffi-
ten angenommen, dass wir ständig alle Abstands- und Hygieneregeln einhalten und
Gastfreundschaft. / Einen weiteren Lockdown wünschen wir uns nicht, bezogen auf
zielle Kanäle klärte sich die An-
unsere Ziele. gelegenheit, nachdem die „Te-
lefonsperre“ aufgehoben war.
13Diese Städtepartnerschaft
war die letzte, die zur DDR-
Zeiten unterzeichnet wurde.
Die Gegenunterzeichnung in
Reinheim fand statt, nachdem
die Mauer gefallen war.
Reinheim schickte seinerzeit
zwei Busse nach Fürstenwal-
de, um die Delegation und wei-
tere Besucher abzuholen, da
sich sonst viele Teilnehmer die-
se Fahrt nicht hätten leisten
können.
In der Folgezeit lieferte
Reinheim vieles an „Mangel-
ware“ nach Fürstenwalde, un-
ter anderem Schreibmaschi-
nen, Kopiergeräte und sonsti-
ges Bedarfsmaterial. Von Rein-
heimer Seite gab es auch ad-
ministrative Unterstützung
durch Engelbert Wörz, der in-
zwischen in den Ruhestand
getreten war.“
Nach dem Mauerfall kam
schließlich das Signal aus
Fürstenwalde, dass die Part-
nerschaft trotzdem gerne bei-
behalten würde. Also gab es
Anfang 1990 noch eine Ver-
schwisterungsfeier in Rein-
heim. Danach war die Partner-
schaft ganz offiziell von beiden
Seiten besiegelt – und sie hält
bis heute. (tb)
Harald Heiligenthal und Man-
fred Reim blicken zurück:
Der Reinheimer Harald Heili-
genthal war einer der wenigen
Südhessen, die den 3. Oktober
1990 in der ehemaligen DDR
erlebt haben. Der ehemalige
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unterneh-
Stadtverordnetenvorsteher und men?
pensionierte Lehrer war zu In den ersten Monaten nach Anfang der Corona-Pandemie gab es aus der Kundschaft
Gast bei der Wiedervereini- zahlreiche Absagen in puncto Pflege und Beratung. / Viele notwendige Beratungsge-
gungsfeier in Reinheims Part- spräche (war eine Anordnung vom MDK) konnten wegen der Hygienebestimmungen
nicht durchgeführt werden. / Viele Patienten haben aus Angst vor einer Ansteckung
nerstadt Fürstenwalde. Die
die Körperpflege bzw. auch die hauswirtschaftliche Versorgung abgesagt.
Partnerschaft war gerade mal
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
ein Jahr alt, heute blicken die Absolutes Ziel ist, dass alle Mitarbeiter im Betrieb gesund bleiben und somit die Kund-
Menschen dort und hier auf 30 schaft optimal versorgt wird.
Jahre geeintes Deutschland
14zurück. Sowohl Heiligenthal publik dort gibt. Das wurde ent- gung eine „großartige Angele-
(71) als auch der damalige Bür- täuscht.“ Vor allem die Arbeits- genheit“: „Sie hat uns im Osten
germeister von Fürstenwalde, losigkeit, die heute noch in eini- wesentliche Vorteile gebracht,
Manfred Reim (76), ziehen gen Teilen der neueren Bun- auch von der Selbstständigkeit
zwar ein sehr differenziertes desländer groß ist, sei ein her, die aber auch anstrengend
Fazit dieser langen Zeit, sind Nährboden für Extremismus. war und ist, wenn man vorher
sich aber einig: Es gab und gibt „Wenn es gelungen wäre, Ar- ein fremdbestimmtes Leben
keine Alternative zur Wieder- beit dorthin zu bringen, dann geführt hat.“ Reisefreiheit, Mei-
vereinigung. wäre viel Misstrauen heute nungsfreiheit, die Verbesse-
„Ich habe noch niemanden nicht da“, sagt Heiligenthal. rung der Infrastruktur, wirt-
getroffen, der sich nicht über schaftlicher Wiederaufbau: Al-
die Wiedervereinigung gefreut Manfred Reim: Vorteile über les Vorteile, die das geeinte
hätte“, sagt Heiligenthal, räumt Vorteile Deutschland gebracht hat. „Ich
aber ein, dass die Erwartungen „Die Entwicklung ist hier nicht glaube auch, dass sich das kei-
vor allem im Osten sehr groß so gelaufen, wie es sich viele in ner mehr wegwünscht“, sagt
waren. „Sie sind davon ausge- der damaligen Euphorie vorge- Reim. „Aber jeder und alle kön-
gangen, dass es in kürzester stellt haben“, sagt auch Reim. nen nicht glücklich sein. Das
Zeit eine Kopie der Bundesre- Dennoch sei die Wiedervereini- geht nur sehr langsam, alleine
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?
Die angeordnete Gaststätten-Schließung im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus am 21.03.20 war über 2 Monate sehr
einschneidend / finanziell ein großer Einbruch / zum Glück haben wir unser Personal gehalten.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Wir hoffen, dass die schlimmste Phase der Pandemie bald überstanden ist und blicken sehr positiv ins neue Jahr. Wir halten durch
und machen das Beste daraus. Hier im Restaurant achten wir sehr konsequent auf die Abstands- und Hygieneregeln, damit unsere
Gäste immer ein gutes Gefühl im Restaurant haben.
15dam und Berlin. Im
Infomagazin 2019/2
haben wir ausführ-
lich darüber berich-
tet. Einige Fotos
aus dem damaligen
Bericht zeigen wir
zur Erinnerung
noch einmal.
Zum Zeitpunkt der
Jubiläumsfeier in
Fürstenwalde war
noch fest verein-
bart, die Gastgeber
aus der ostdeut-
schen Partnerstadt,
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unternehmen? übrigens zusam-
Das Geschäft war für 4 Wochen geschlossen. / In der Folgezeit Corona-bedingt Umsatzrückgang. / u.a. men mit ihrem
Haushaltswaren, Kammerchor, im
Dekoartikel, Tischwäsche wurden wegen Ausbleiben von div. feierlichen Anlässen sehr verhalten gekauft. folgenden Jahr
Wie sehen Sie Ihre Zukunft? zum Gegenbesuch
Wir hoffen auf die Durchführung des „Reinheimer Kerzenabends“ und setzen auf ein überdurchschnittliches nach Reinheim ein-
Weihnachtsgeschäft, da die neuen Weihnachtsartikel schon zum Verkauf angeboten werden / Hoffentlich zuladen. Leider hat
gibt es in der Corona-Pandemie-Phase bald positive Entwicklungen.
das Corona-Virus
dies verhindert, es
aus unserer Historie heraus.“ kurzweiligen Bus-Stadtrundfahrt muss zu einem späteren Zeit-
So könne das eher landwirt- unter dem Motto: „Darauf sind punkt nachgeholt werden.
schaftlich geprägte Thüringen wir stolz – 30 Jahre Veränderun-
nicht aus dem Stand auf das gen in und
Niveau eines industrialisierten um Fürs-
Bundeslandes wie Nordrhein- tenwalde/
Westfalen gehoben werden. Spree“
eingela-
Jubiläumsfeier „30 Jahre den.
Städtepartnerschaft“ Die
2019 in Fürstenwalde meisten
Am 14. September 2019 trafen Besucher
sich ca. 40 Gäste aus Rein- aus Rein-
heim mit ihren Gastgebern im heim ka-
„Fürstenwalder Hof“, um ge men im
meinsam das Partnerschaftsju- Rahmen
biläum zu feiern. Für den neu- einer von
en Reinheimer Bürgermeister Hardy
Manuel Feick war dies gleich- Wetzel
zeitig der Antrittsbesuch in organisier-
Fürstenwalde. Bereits am Vor- ten Grup- Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise
für Ihr Unternehmen?
mittag, bei optimalen Wetterbe- penreise, Die Umsätze blieben durchweg stabil, Dank der treuen, zufriedenen
dingungen, wurde die Reinhei- unter an- Stammkundschaft / im Sommer 2020 erreichten wir das 50-jährige
mer Delegation von den Herren derem mit Firmenjubiläum; leider konnten wir wegen der Corona-Auflagen das
Bürgermeister Matthias Ru- Tages- nicht groß feiern.
dolph und Galerieleiter Christi- ausflügen Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
an Köckeritz zu einer sehr nach Pots- Wir sind sehr zuversichtlich.
16Impressionen der Jubiläumsfahrt nach Fürstenwalde
17Kontakte zur Partnerstadt Sanok
(RK) Seit 25 Jahren besteht die dieser wiederum möchte mit bedient sie sich qualitativ hoch-
Städtepartnerschaft zwischen dem Partnerschaftsverein wertiger Übersetzungspro-
Reinheim und dem im Südos- Reinheim zusammenarbeiten. gramme.
ten Polens am Fluss San gele- Auch auf der Ebene der Das Corona-Virus hat inzwi-
genen Sanok. Im vergangenen Stadtverwaltungen existieren schen die Stadt Sanok mit vol-
Jahr wurde dieses Jubiläum direkte Verbindungen, sowohl ler Wucht getroffen (siehe Be-
zweimal gefeiert, zunächst mit zwischen den Bürgermeistern richt Seite 9), alle Aktivitäten
80 vor allem jugendlichen Gäs Tomasz Matuszewski und Ma- sind zurzeit auf die Eindäm-
ten aus Sanok in Reinheim, da- nuel Feick als auch eine Ebene mung dieser Pandemie fokus-
nach mit einer großen Gruppe tiefer. Sandra Stegmayer von siert. Alle Beteiligten hoffen,
von Sanok-Freunden zum Ge- der neu eingerichteten „Stab- dass im Jahr 2021 auf Basis
genbesuch in der polnischen stelle Städtepartnerschaften“ der vereinbarten Strukturen die
Partnerstadt. Es waren jeweils spricht zwar (noch) nicht pol- Kontakte mit neuem Schwung
sehr herzliche Begegnungen, nisch, für den Schriftwechsel wieder aktiviert werden.
wie die folgenden Bilder zeigen.
Für das laufende Jahr hatte
der Partnerschaftsverein wie-
der prämierte Deutschschüler
aus Sanok zu einem zweiwö-
chigen Aufenthalt nach Rein-
heim eingeladen, bei Übernah-
me der Fahrt- und Nebenkos-
ten. Reinheimer Jugendliche
wollten an einem Jugendcamp
in Sanok teilnehmen, betreut
von der städtischen Jugend-
betreuerin Jutta Kirsch.
Leider fielen beide Begeg-
nungen der Corona-Pandemie
zum Opfer. Doch hoffen alle
Beteiligten darauf, dass es kei-
ne endgültige Absage, sondern
nur eine Verschiebung auf das Bilder vom 25-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft:
Empfang im galizischen Dorf in Sanok (oben)
kommende Jahr war. Folklore beim Festakt (unten)
In beiden Partnerstädten
wurde auch der Wunsch artiku-
liert, bis dahin die Zeit zu nut-
zen und die Kontakte durch
organisatorische Maßnahmen
zu verstetigen. In Sanok bildete
sich ein Arbeitskreis, beste-
hend aus Deutschlehrerinnen
und anderen an Austauschen
mit Reinheim interessierten
Personen, zum Beispiel dem
Vizebürgermeister Grzegorz
Kornecki, der schon mehrmals
in Reinheim war. Sie haben
sich dem Kulturverein „Verbin-
det uns Sanok“ angeschlossen,
18Franco Dellarosa – Ein wahrer Europäer aus Sizilien
Nachruf auf Pasquale Dellarosa
(genannt Franco)
An Weihnachten 2019 verstarb nach kurzer
schwerer Krankheit völlig unerwartet unser lang-
jähriger sizilianischer Freund Franco Dellarosa
aus Licata.
Er war ein überzeugter Europäer, vielseitig in-
teressiert, offen für alles Neue, sehr gastfreund-
lich und liebenswert, immer zu einem Scherz be-
reit und ein Familienmensch durch und durch.
Ab dem Jahre 1999 begleitete Franco die
Verschwisterungsverhandlungen zwischen Lica-
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-
ta und Reinheim mit sehr viel Engagement und
Krise für Ihr Unternehmen? - Gut.
Freude. Zu der Zeit war er Stadtrat in Licata,
Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Gut.
später war er auch 2. Vorsitzender des dortigen
Partnerschaftsvereins.
Bereits bei unserer ersten Begegnung im Jahr
2000 verstanden wir uns – trotz der Sprachbarri-
eren - sehr gut. Wir unterhielten uns in einem
Mischmasch aus Italienisch, Deutsch, Spanisch
und Französisch. Manchmal fehlten uns die pas-
senden Worte, um all das auszusprechen, was
wir gerne sagen wollten, aber mit unseren Her-
zen überwanden wir diese sprachlichen Barrie-
ren immer ohne jedes Problem.
Von da an war Franco bei jeder weiteren Rei-
se nach Reinheim unser Gast, und umgekehrt
wurden wir bei allen Begegnungen in Licata ganz
herzlich in seiner Familie aufgenommen und ver-
wöhnt.
Neben den offiziellen fanden auch mehrere pri-
vate Treffen zwischen unseren Familien statt.
Zwischendrin tauschte man sich immer wieder
per Mail oder Telefon aus und nahm Anteil an allen
familiären Ereignissen, z.B. bei der Hochzeit der
Kinder oder der Geburt der Enkelkinder.
So entwickelte sich eine langjährige wunder-
bare Freundschaft, die von großer Herzlichkeit
und Gastfreundschaft geprägt war.
Wir sind sehr traurig über den plötzlichen Tod
von Franco. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Fa-
milie, vor allem seiner Frau Mela.
In unseren Herzen wird Franco einen festen Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-
Platz behalten. Krise für Ihr Unternehmen?
Starke Umsatzeinbußen von Mai bis Juni 2020. / Nach diesem
Der Partnerschaftsverein verliert in Franco Einbruch sind die Entwicklungen wieder positiv und lassen
Dellarosa einen zuverlässigen, sehr engagierten hoffen.
Partner, der die europäische Idee wahrhaft mit Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Leben füllte. Der Umgang mit dem Corona-Virus wird uns noch bis in das
Gisela und Klaus Schultze Jahr 2021 täglich begleiten. / Eine Prognose wäre sehr gewagt.
19Erinnerungen an Franco 2003 nahm ich die Gelegen- und sprang heraus. Ich staunte
heit wahr, Piazza Armerina nicht schlecht – vor mir stand
Franco hatte immer am ers- und die Villa del Casale zu Francos Schwiegersohn, der
ten Weihnachtsfeiertag und besuchen. Auf dem Rück- nichts ahnend auf dem Rück-
an den Osterfeiertagen aus weg fuhr ich durch abgelege- weg von der Arbeit war. Ich war
Licata angerufen. Stattdessen ne Dörfer und menschenlee- gerettet! Und der Name des
kam ein Anruf von Gisela und re Straßen. Es war die Mit- jungen Mannes? Angelo (Engel).
Klaus Schulze mit der Mittei- tagszeit, ganz wenige Autos Später in Licata angekommen,
lung, dass er am 25.12.2019 unterwegs. Ein mich überho- erledigte Franco alle Formalitä-
an einem Krebsleiden gestor- lender Autofahrer deutete ten für mich.
ben war. auf meine Reifen: einer war Ich habe Franco als sympa-
Wir haben viele wunderba- geplatzt! thischen, weltoffenen Men-
re Begegnungen mit ihm ge- Ein Anruf im Rathaus in schen erlebt. Bei zukünftigen
habt – er reiste auch gerne, Licata (etwa 20 Kilometer Begegnungen werde ich ihn
sprach fließend französisch, entfernt) genügte! Ich stieg sehr vermissen. Er war so oft
lud gerne zum Essen ein, vor aus und wartete. Plötzlich dabei. Seiner Familie gilt mein
allem in seinem Strandhaus überholte ein Autofahrer, Mitgefühl.
etwas außerhalb Licatas. legte den Rückwärtsgang ein Rosemary Rainals
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?
Bis jetzt hatten wir noch keine wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund der Corona-Krise. / Beim Lockdown im März-April gab es auf-
grund notwendiger Kinderbetreuung teilweise einen Personal-Engpass.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Wir gehen davon aus, dass wir die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise mit Verzögerung zu spüren bekommen. / Ein ge-
nerelles Problem ist weiterhin Personalkräftemangel..
20Begegnungen mit Franco
Wir lernten Franco della Rosa
im Juni 2011 anlässlich des 15-
jährigen Verschwisterungsjubi-
läums zwischen Reinheim und
Licata kennen. Der Partner-
schaftsverein Reinheim hatte
mit Gästen aus Cestas und Li-
cata einen Ausflug nach Wert-
heim organisiert, wo wir beim
Mittagessen auf der Burg Wert-
heim ins Gespräch kamen. In
Erinnerung ist uns auch noch
der Abend im Vereinsheim des
SG Ueberau, wo mit Musik und
Gesang der Ausklang des Jubi-
läumstreffens gefeiert wurde.
Schon wenige Wochen spä-
ter, im Juli des gleichen Jahres,
waren Richard und unser Sohn
Christian Teil einer Delegation
aus Reinheim beim Gegen-
besuch in Licata. Nach einer
Rundreise in Sizilien waren sie
Gäste in Francos Wohnung im
zweiten Stock seines neu er-
bauten Hauses im Zentrum der
Altstadt. Über der Gästewoh-
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise
nung lebte eine seiner Töchter für Ihr Unternehmen?
mit ihrem Mann. Im Corona-Lockdown für hessische Gaststätten leider keine Einnahmen.
Franco versorgte sie mit Kä- Alle Familienfeste und Feierlichkeiten sind entfallen oder wurden wegen der behördli-
se, Gemüse, Oliven und ande- chen Auflagen abgesagt.
ren Spezialitäten von der Insel. Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
In seiner Villa am Meer bekam Hoffentlich gibt es keinen zweiten Corona-Lockdown.
Christian zu seinem 20. Ge-
burtstag eine Torte mit Jahres-
zahl von der Familie. Sie ver- verständigung und -verwirrung res verstorben ist, was sicher-
brachten eine sehr schöne Zeit einüben. lich ein Schock für die ganze
miteinander, an die sie sich Anlässlich des 20-jährigen Familie war, der unser Mitge-
gerne erinnern. Verschwisterungsjubiläums mit fühl gilt, vor allem seiner Frau
Die nächste Begegnung mit Licata im Oktober 2016 waren und den beiden Töchtern. Wir
Franco war 2013 beim 30-jäh- wir bei einem anderen Ehepaar bedauern auch, dass der Kon-
rigen Verschwisterungsjubilä- untergebracht, das im Jahr vor- takt per e-mail oder Telefon
um mit Cestas, wo das Ehe- her bei uns eine Woche zu nicht mehr möglich ist. Die Ver-
paar Dellarosa ebenfalls bei Gast war. Natürlich trafen wir schwisterung mit Licata hat mit
unserer französischen Gastge- Franco auch dort und genos- dem Tod von Franco della Ro-
berin wohnte. Bei vielen köstli- sen mit ihm unter anderem ein sa einen herben Verlust erlit-
chen Essen auch mit anderen Eis in seiner Stamm-Eisdiele. ten. Wir werden ihn in guter Er-
französischen und deutschen Mit großem Bedauern muss- innerung behalten.
Teilnehmern konnten wir deutsch- ten wir zur Kenntnis nehmen, Liliane, Richard und
französisch-italienische Sprach- dass Franco Ende letzten Jah- Christian Wildner
21Links: Franco Dellarosa mit seiner Frau Carmela und
Gisela Schultze
Rechts: Franco mit Ehefrau sowie Liliane und Richard Wildner
Vereinsinterna: Satzungsänderung des PSV
Bei der Mitgliederversammlung weilige Bürgermeister. durch die Mitgliederversammlung
wurde § 7 der Vereinssatzung Vorstand im Sinne des § 26 BGB gewählt.
neu beschlossen. Die Änderun- sind der (die) Erste Vorsitzende, 3. Zu Vorstandssitzungen ist
gen sind nachfolgend darge- der (die) Zweite Vorsitzende, der schriftlich einzuladen. Die Be-
stellt: (die) Geschäftsführer/In, der (die) schlüsse werden mit einfacher
Schatzmeister/In, der (die) Mehrheit gefasst. Bei Stimmen-
§ 7 Vorstand – neu – Schriftführer/In und der (die) gleichheit entscheidet die Stimme
Pressereferent/In. des (der) Ersten Vorsitzenden.
1. Der Vorstand setzt sich zusam-
men aus: Vertretungsberechtigt sind jeweils 4. Dem Vorstand obliegt die
zwei dieser Personen. Überwachung der Tätigkeit des
dem (der) Ersten Vorsitzenden,
Delegierte Mitglieder sind der (der) Geschäftsführers/In.
dem (der) Zweiten Vorsitzenden,
dem (der) Geschäftsführer/In, Stadtverordnetenvorsteher und
dem (der) Schatzmeister/In, zwei Mitglieder des Magist- Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen
dem (der) Schriftführer/In, rats.sowie je ein Vertreter der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?
dem (der) Pressereferenten/In, der im Parlament vertrete- Während des ersten Lockdowns mussten viele
nen Fraktionen. Geschäfte schließen. Da unsere Branche eine
8 Beisitzern,
Grundversorgungsaufgabe bietet, blieb unser
einem/einer Jugendvertreter/in, 2. Der Vorstand, mit Aus-
Baustoffhandel geöffnet. Die Zeit, die sich gebo-
einem/einer Vertreter/in der Euro- nahme des (der) Ersten ten hat, haben viele Menschen genutzt, um rund
pa-Union Europabeauftragten und Vorsitzenden und der Dele- um das eigene Zuhause zu reparieren, sanieren,
Delegierten Mitgliedern. gierten Mitglieder, wird auf renovieren und dekorieren - das bescherte unse-
Der Erste Vorsitzende ist der je- die Dauer von zwei Jahren rer Branche einen sagenhaften Aufschwung und
großen Kundenansturm. Das bekamen leider
auch unsere Profi-Kunden zu spüren. Für die wir
keine gewohnten Kapazitäten mehr hatten. Einige
haben Ihren Bedarf woanders gedeckt und unse-
rem Unternehmen den Rücken gekehrt. Das wird
einiges an Kraft binden, um diese Kunden zurück
zu gewinnen.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Jetzt gehen wir erst mal in eine Erfahrungsgemäß
ruhigere Zeit und wir sind hoffnungsvoll posi-
tiv. Vorsichtig verfolgen wir die Rahmenbedin-
gungen für Unternehmen und hoffen, dass wir
von deren Unternehmensinsolvenzen verschont
bleiben. Das nächste Frühjahr wird zeigen, wie
stark die Folgen und Auswirkungen auch für un-
sere Branche sind.
22Interview mit Anna Malek lek und ihrem
Mann durch, die
(HB) Mit ihren 88 Jahren strahlt beide durch ihre
Anna Malek immer noch eine Sprachkenntnis-
besondere Vitalität aus, wenn se halfen, Barrie-
es um die deutsch-polnische ren zu überbrü-
Freundschaft und vor allen Din- cken. Mit zwei
gen, wenn es um die Hilfstrans- vollbeladenen
porte von Reinheim zur polni- Autos mit vollbe-
schen Partnerstadt Sanok geht. packten Anhän-
Die Redaktion des Info-Ma- gern, zunächst
gazins mit Reinhold Kegel und überwiegend mit
Helmut Biegi waren bei Anna Kleidern, ging es Besuchen Sie mal das
Malek zu Gast, um sie gerade rund 1400 Kilo-
zu den Hilfstransporten zu in-
terviewen. Sie selbst möchte
meter Richtung
Osten. Museum Reinheim
sich zwar aus diesem Engage- Später stellten
ment zurückziehen, plädiert das Rote Kreuz … zu Gast in der Vergangenheit
aber nach wie vor dafür, die und die Feuer-
Kirchstr. 41
Hilfstransporte, deren Tradition wehr LKWs zur
64354 Reinheim
bis ins Jahr 1993 zurückgeht, Verfügung, denn
fortzuführen. Voraussetzung ist es kamen viele
jedoch, dass dies von der Stadt- sonstige Hilfsgü- Öffnungszeiten:
politik in Sanok gewollt und un- ter, wie Decken, Sonntags 14:30 Uhr – 17:00 Uhr
terstützt wird. Matratzen, Roll- Eintritt: frei
Es war sicherlich eine beson- stühle oder Kran-
kenhausbetten Aktuelle Sonderausstellung: „Die Zwanziger“
dere Zeit, als diese Hilfstrans-
porte 1993 begannen, denn da- und vieles mehr Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
mals wurde in Sanok so gut wie dazu.
alles gebraucht. Christa Kirch- Anna Malek berichtet, als
ner, die damals für die Kleider- man die allgemeine Not in Sa-
kammer der Stadt Reinheim nok gesehen hat, war klar,
Anna Malek im Gespräch mit
zuständig war, führte dann den dass diese Transporte fortge-
Redaktionsmitglied des PSV-
ersten Transport mit Anna Ma- Infomagazins, Reinhold Kegel führt werden müssen. So sind
sie inzwischen 27 Jahre fortge-
führt worden, doch inzwischen
nicht mehr so häufig wie früher.
So kommen inzwischen die
LKWs aus Sanok, um bei ihr
die Gegenstände abzuholen,
die sie in ihrer eigenen Garage
zwischengelagert hatte. Für sie
war es auch selbstverständlich,
dass die Fahrer entsprechend
verköstigt und versorgt wurden.
Für sie ist damit jetzt Schluss,
doch würde sie sich wünschen,
dass beide Partnerstädte so-
weit im Austausch sind, dass
die organisatorische Abwick-
lung der Transporte sicherge-
stellt ist.
23Büro und Ausstellung:
Wie waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für Ihr
Darmstädter Straße 66
Unternehmen?
Ab Mitte März d. J. war der Kundenzulauf wie abgeschnitten / es durften u. a. keine Kaufpassage 64354 Reinheim
Kontaktlinsen mehr angepasst werden; nur Reparaturen waren erlaubt / Hausmes-
sen fanden nicht statt / viele Kunden hatten Angst ein Geschäft zu betreten / ab Mai
wurden Kunden gebeten Beratungstermine im Geschäft zu vereinbaren (auch onli-
ne), um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.
Wie waren die wirtschaftlichen
Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Auswirkungen der Corona-Krise
Derzeitig sind wir gut aufgestellt / viele Neukunden, die vermehrt auch auf Empfeh- für Ihr Unternehmen?
lungen kommen, schätzen den Service vor Ort und wollen nicht mehr in die Groß- Bisher war alles gut.
städte fahren / der Trend zu hochqualitativen Brillen und Arbeitsplatzbrillen für PC Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Arbeitsplätze (Homeoffice / Homeschooling) nimmt zu / Wir haben jetzt für unsere Gut.
Geschäftsräume in professionelle Luftreinger (gegen Viren und Aerosole) investiert.
Wie Anna Malek im Inter-
view darlegte, stammt sie
selbst nicht aus Sanok, ver-
brachte ihre Kindheit und Ju-
gend jedoch in Schlesien, be-
vor sie später ihrem Mann nach
Deutschland folgte. Hier war
sie zunächst bei der Firma
Schenk in Darmstadt in der
Personalabteilung beschäftigt,
bevor sie Anfang der siebziger
Jahre der damalige Bürger-
meister Engelbert Wörz zur
Stadtverwaltung nach Rein-
heim holte, wo sie bis zum Ru-
hestand in der Buchhaltung
beschäftigt war.
Als die Städtepartnerschaft
mit Sanok geplant war, wurde
sie wiederum vom Bürgermeis-
24Sie können auch lesen