Heimatglocken - kirche-tann.de
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Heimatglocken Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Tann, Neuswarts, Habel Juni - August 2020 seit 1914 Heimatglocken jetzt auch online unter: kirche-tann.de Kirche in Coronazeit Kindergärten Fragebogenaktion Seite 7 ab Seite 11 Seite 25
2 Inhalt Inhaltsverzeichnis ……….……………..….. Seite 2 Editorial …………………….……...……….Seite 3 An(ge)dacht …………….……..…………... Seite 4 Heimatglöckchen……………………………Seite 17 Einblick Die Gemeinde im Internet..……....…………Seite 6 Kirche in Coronazeiten..………………...… Seite 7 Rückblick Weltgebetstag 2020—Simbabwe…...…...… Seite 9 Kindergarten Schlitzenhausen...………....… Seite 11 Kindergarten Tann…………………….....… Seite 14 Mut und Musik an Pfingsten………………..Seite 18 „Segen to go“……………………...………..Seite 18 Eine „Festliche Fanfare“………………...….Seite 20 Nachruf - Rolf Glitzenhirn………………….Seite 23 Überblick Impressum …………………….…….……...Seite 2 Gottesdienstplan…………………………….Seite 16 Gedicht…………...…………………....……Seite 24 Fragebogenaktion……………………...……Seite 25 Impressum: Die HEIMATGLOCKEN erscheinen in der Regel vierteljährlich. Aufl.: 2.000. Nächste Ausgabe: September 2020 Herausgeber: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Tann(Rhön) Redaktion: Pfrin. Heike Dietrich (V.i.S.d.P.), Ursula Simon, Peter Wolf Druck: Gemeindebriefdruckerei (Groß Oesingen) Satz u. Layout: Jonas Ruppert Bankverbindung der Kirchengemeinde: Kto.-Nr.: 200 12 92 VR-Bank Tann/Rhön BLZ 530 612 30, IBAN: DE34 5306 1230 0002 0012 92 BIC: GENODEF1HUE Bild Titelseite: Peter Wolf
3 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit Monaten verbreitet Corona auf der ganzen Welt Angst und Schrecken. Wir erleben tiefe Einschnitte in unserem Alltag und werden durch die bestehende Maskenpflicht bei jedem Einkauf daran erinnert. Auch in dieser Ausgabe der Hei- matglocken kommen wir an dem Thema Corona nicht vorbei. Nun kann man zu den verschiedenen Maßnahmen der Regierungen stehen wie man will, das Verbreiten der Angst hat mir besonders Angst gemacht. Angst ist immer ein schlechter Berater, mit Angst kann man manipulieren und Angst macht krank. Die Bibel überliefert uns in Johannes 16, Vers 33 die Worte von Jesus: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Demnach gehört die Angst in diese Welt – und eine gewisse Portion Angst ist ja auch zu unserem Schutz, denn ohne Angst würde aus Mut ganz schnell Übermut und aus einer Herausforderung ein leichtsinniges Spiel. Wir kennen alle eigene Situationen der Angst: Angst vor Neuem, Angst vor Ver- änderungen, Angst vor Prüfungen, Angst ausgelacht zu werden, Versagensängste, Verlustängste, Existenzängste und besonders im Älterwerden auch Angst vor der Einsamkeit und Angst vor dem Tod. Wohin gehen Sie, wenn Sie Angst haben? Ich wünsche Ihnen, dass Sie in persönlichen Krisenzeiten nicht alleine sind, son- dern Menschen zur Seite haben, die Ihnen zuhören und Ihnen neue Perspektiven aufzeichnen. Vor allem aber wünsche ich Ihnen Mut, sich mit allen Ihren großen und kleinen Ängsten an Gott zu wenden, so wie einst der Beter in Psalm 23 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Unzählige Male steht in der Bibel „Fürchte dich nicht“! Lassen Sie uns daran festhalten, auch wenn das Miteinander in unserer Kirchengemeinde derzeit unter
4 Editorial/An(ge)dacht Abstandsgeboten steht: Gott Vater, Jesus unserem Bruder und dem Heiligen Geist können wir ganz nahe kommen und immer wieder unsere Angst und unsere Sorge ins Gebet legen. Bleiben Sie behütet, besonnen und zuversichtlich! Herzlichst grüßt Sie im Namen des Heimatglocken-Redaktionsteams Ursula Simon Gefällt Ihnen unser Gemeindebrief, die „Heimatglocken“? Hier das Spendenkonto: Evangelische Kirchengemeinde Tann IBAN DE34 5306 1230 0002 0012 92 BIC GENODEF1HUE Wir freuen uns sehr über Ihre Spende, aber auch über Ihre Anregun- gen und Rückmeldungen. Ihr Redaktionsteam sagt herzlich DANKE An(ge)dacht Kaum zu glauben? Kirche mal an- ein Jahr, da war plötzlich alles an- ders! ders ...“. Glauben, dass die Verordnun- gen gut sind, glauben, dass es allen Liebe Gemeindeglieder, liebe Schwestern und Brüder im und nützt, glauben, dass es wieder besser wird – überall geht es um Glaubensfra- am Reich Gottes, gen. Doch unser Glaube: Steht er oder Was können wir noch glauben? Das wackelt er? ‚gesunde Maß‘ an Panik und Gelassen- Man mag sie vermisst haben – unsere heit, die Sache ernstnehmen und die Gottesdienste. Einigen steckt ihr Test- nötige Kraft, ‚das Ganze hier‘ womög- lich noch viele Monate mitmachen zu ergebnis noch in den Gliedern. „Hoffentlich passiert mir nichts.“ können, sich nicht einschüchtern zu lassen und wahrscheinlich noch jahre- Aber ... aber ... Abendmahl, Konfirma- tionen, Jubiläen, einige Ungetaufte: lang davon erzählen: „Es war einmal Was wird aus denen?
5 An(ge)dacht Während uns an Pfingsten die ist da, die Kraft des Heiligen Geistes, ‚Auferstehung der Kirche‘ ein Anlass und wer daran glaubt, der empfängt zum Feiern gab (haben Sie ernsthaft von Gott. Anders, aber nicht schlechter dran gezweifelt?), galt die ganze Zeit oder weniger. über das eine Wort der Schrift: „Ich Eine Kirche, die auf Gottes Geist baut, aber habe für dich gebeten, dass dein nicht auf eigenen Plänen, nicht auf ei- Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22,32) gener Stärke, nicht auf berechenbaren Jesus sagt das zu Petrus, und zwar vor Zahlen, sondern im Glauben. Jesus der Krise. Denn er wusste, wie sehr der Christus hat sie so gewollt, und es ihr Glaube Beistand und Zuspruch braucht. zugesagt. An die Adresse von Petrus Aufrichten statt Wackeln oder Umfal- lässt er auch uns ausrichten: „Und len, das gibt es auch durch die vielen wenn du dann umkehrst, so stärke dei- kleinen Gesten, Begegnungen, Grüße, ne Brüder.“ (noch Lukas 22,32) Anteilnahmen (und diese oft ganz be- Liebe Schwestern und Brüder, sonders), und doch ist sie da: die Ge- meinschaft Gottes, die immer und im- Schutz, Gesundheit, Planungssicherheit mer wieder die „Kraft des Heiligen – wir können viele Wünsche haben; ich Geistes“ von oben empfängt, wenn sie wünsche sie mir, jetzt und immer wie- glaubt: Was Gott sagt, dazu steht er der: diese Stärkung von Jesus Christus. auch. Wenn’s so ist, dann steht’s gut Dass wir ihm zutrauen, dass er fest um uns, und wackelt nichts. Vieles steht, er allein. Dass wir ihn nicht in wird einem anders vorkommen, etli- dieser Krise verraten und verleugnen. ches ungewohnt: Es geht auch so. Fern- Mehr ist es nicht. Anders, aber nichts mündlich. In kleinem Kreis. Via Video. wichtiger als das, die Kraft des Heili- Und ich habe manchmal den Eindruck, gen Geistes, der da ist, ganz gewiss. dass eine kurze Nachricht „Ich bete für Amen. Sie“ intensiver und wertvoller kaum sein könnte. Ich grüße Sie alle herzlich. Die, die ich sonst nur schwer erreiche, besonders: Anders gesagt: Gottes Geist wirkt an Seien Sie gesegnet und behütet, gerade uns, seiner Kirche. Kein Corona kann in nächster Zeit. sie kleinkriegen. Aber alles andere Möge uns der Glaube tragen und im kommt aus seiner Kraft. Auch das, was Gebet auch weiterhin einander verbin- vielen momentan fehlt, was unsere Plä- den. ne durchkreuzt hat, oder was noch an Ihr Großveranstaltungen flachgefallen ist Jonathan Stubinitzky und für immer hinfällig geworden: Sie
6 Einblick Einblicke & Ausblicke - Die Gemeinde im Internet Bereits vor Beginn der Corona- gefilmt und nach entsprechender Bear- Pandemie haben wir uns, als Gemein- beitung auf den Internetseiten unter der deleitung, an die Aktualisierung unse- Rubrik 'Gottesdienste' angeboten res Internetauftrittes kirche-tann.de (meistens 1-2 Tage später). So kann gemacht. Uns war und ist es wichtig, jeder teilhaben am Gottesdienstgesche- neben den herkömmlichen Printmedien hen. auch über diesen Zugang unsere Ge- Unseren Internetauftritt können Sie via meinde mit den neuesten Informationen internetfähigem PC, Laptop, Tablet über das Gemeindegeschehen zu ver- oder Smartphone besuchen. Gerne neh- sorgen. men wir Anregungen Ihrerseits zur Ge- So waren wir dann auch in der Lage, in staltung der Webseite oder Informati- der Zeit des Corona-Lockdowns, als die onsangebotes entgegen, denn wir wol- Gottesdienste nicht mehr stattfanden len Ihnen eine zeitgemäße und interes- und die Kindergärten nur noch eine sante Gemeinde, auch medial, anbieten. Notbetreuung anbieten durften, auf den Die Heimatglocken werden wir in Zu- Internetseiten immer die aktuellsten kunft auch über unsere Webseite als Informationen zur Notbetreuung, An- pdf-Datei anbieten - gekürzt um daten- tragsformulare zur Notbetreuung, Vi- schutzrelevante, personenbezogene Da- deo-Gottesdienste der EKKW und die ten. Lesepredigten von Pfarrerin Dietrich und Pfarrer Stubinitzky, sowie corona- Peter Wolf spezifische Infos anbieten zu können. Die Mitarbeiterinnen der Kindergärten haben wöchentlich, für die zuhause gebliebenen Kinder, 'Beschäftigungsangebote für jeden Tag' erstellt und online als herunterladbare pdf-Datei angeboten. Auswertungen über die Zugriffe auf die vorgenannten Inhalte haben gezeigt, dass diese Ange- bote sehr gut angenommen wurden und unser Engagement der Pflege dieses Informationsangebots sich gelohnt hat. Derzeit befinden wir uns in den ersten Lockerungen bzgl. der Gottesdienste, die nur unter speziellen Auflagen abge- halten werden dürfen. Da hierdurch die Zahl der Besucher eingeschränkt wird und einige sich noch nicht trauen, die Gottesdienste zu besuchen, werden die Gottesdienste in der Stadtkirche Tann
7 Einblick Kirche in Coronazeiten – nicht mehr systemrelevant? 9 Wochen waren die Kirchen für alle Menschen ersetzen können. Interessan- Gottesdienste geschlossen. Abends um terweise fanden die wichtigen Glau- 19.00 Uhr allein in der Kirche bei Glo- bensgespräche an ganz erstaunlichen ckengeläut und Gebet fragte ich mich Orten statt, z.B. in der Talk-Show von manchmal, was wohl von unserer Kir- Markus Lanz, der mit einer deutschen che, unseren Gemeinden und Gottes- Schriftstellerin über die Grundfrage des diensten bleibt, wenn die Coronakrise Glaubens diskutierte: Woraus können vorüber ist. Zum ersten Mal in der lan- Menschen in der Krise noch Trost gen Kirchengeschichte versammelten schöpfen, wenn ihre Angehörigen lei- sich die Menschen in ihrer Not nicht in den und sterben? In unserem Katechis- den Gotteshäusern, um die Sorgen und mus heißt das: „Was ist dein einziger Ängste vor Gott zu bringen und Trost Trost im Leben und im Sterben?“ Doch zu spüren. dann erzählt die Schriftstellerin, die von sich selbst sagt, sie sei nicht gläu- Virologen, Naturwissenschaftler, Tech- big, wie sie in Hamburg unterwegs war niker, Ökonomen waren überall präsent und an einer Kirche mit einem Banner in den Medien und schlüpften in die am Kirchturm vorbeikam. Sie sagte: Rolle säkularer Propheten. Im Ausnah- „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mezustand entdeckten die Menschen im in einem Fernsehstudio sitzen würde Land und die Politiker, wie wichtig und sagen würde: Den klügsten Satz, Ärzte und Pflegekräfte, Erzieherinnen, den ich heute gehört habe, war ein Bi- Polizisten und Verkäuferinnen sind. belzitat von Paulus! Und zwar stand Die Kirchen blieben geschlossen, wäh- darauf: Gott hat uns nicht gegeben rend Bau- und Gartenmärkte wieder den Geist der Furcht, sondern der früh öffneten und die Massen hinström- Kraft, der Liebe und der Besonnen- ten – alles mit Abstand, versteht sich. heit. Dieser Satz hat mich umgehauen, Für die Verantwortlichen war die Reli- weil ich den Eindruck hatte, dass wir gion zunächst ein Sicherheitsrisiko, uns massiv vom Geist der Furcht leiten denn alle hatten die Großveranstaltun- lassen und nicht vom Geist der Kraft, gen von evangelikalen Gemeinschaften der Liebe und der Besonnenheit.“ vor Augen, die bei der Verbreitung des Ich bin gläubig und entdecke tatsäch- Virus wie ein Brandbeschleuniger ge- lich in der Bibel immer wieder die Sät- wirkt hatten. ze, die mir weiterhelfen, Kraft geben Die Corona-Zeit, ein Stresstest für die und voller Klugheit sind. Es ist wun- Kirchen – vor allem durch die Frage: derbar, wenn das Menschen heute mer- Was ist den Menschen heute in unserer ken, wie vom Evangelium eine befrei- modernen Gesellschaft am Glauben ende Kraft ausgeht, weil seine Bot- noch wichtig? Sicher gab es wunderba- schaft immer über das, was gerade ist, re neue Internetangebote der Kirchen; hinausgeht und auf Gott verweist, da- aber eben auch die Erfahrung, dass die- mit nicht nur unser Wirklichkeitssinn se keine persönliche Begegnung mit geschärft wird, sondern auch unser
8 Einblick Möglichkeitssinn. Denn genau das unsere Kinder und Jugendlichen. Sie haben in der Krise auch viele Men- helfen mehr Halt im Leben zu finden schen bemerkt: Wir leben nicht nur und weniger der Beliebigkeit ausgesetzt vom Brot und von der medizinischen zu sein. Versorgung allein, sondern auch vom „Was macht ihr eigentlich? Von euch guten Wort, das uns aus unserem Um- hört man ja wenig!“, sagte eine Frau zu uns-selbst-Kreisen befreit, von Kultur mir, die ich am Friedhof traf. Ja, alle und Kunst und Musik! öffentlichen Auftritte waren weggefal- Fast hatte das Virus – so könnte man len; aber arbeitslos waren wir Pfarrer ketzerisch sagen – ein Gottesprädikat, trotzdem nicht. Wir schrieben Predig- es war allgegenwärtig. So schrieb der ten zum Auslegen, kamen abends zum Theologe Fulbert Steffensky. Mit sei- Beten in die Kirche und verbrachten ner Allgegenwart hatte das Virus uns so viel Zeit am Computer und am Telefon, in den Bann gezogen, dass es unser denn jede Woche kamen neue Verord- Denken, unsere Wahrnehmung und nungen für unsere „systemrelevanten“ unsere Wünsche verformte. Wer in die- Bereiche der Kirchengemeinde, die es sem Bannkreis der Angst steckt, kann zu beachten galt: In den Kindergärten nicht mehr Herr seiner selbst sein. und in der Diakoniepflegestation. Des- Schwer war vor allem der Alltag von halb gilt unser Dank nun besonders Familien, alten Menschen und denen, denen, die in dieser Zeit viel Arbeit und die ihre Arbeit verloren haben. Hier Sorgen hatten: kam etwas zum Tragen, das ursprüng- Den Kitas und ihren Leitungen: lich in den Kirchen und Klöstern zu Frau Henfling in Tann und Hause ist: Das Ritual, feste Zeiten und Wendershausen und Frau ein fester Tagesrhythmus als Gerüst, an Beck-Rasche in Schlitzenhau- dem man sich festhalten kann, weil die sen. Sie haben die Notgruppen alte Struktur weggebrochen war und organisiert und die schrittweise man nun ganz auf sich alleine gestellt Öffnung bis zum eingeschränk- war. ten Regelbetrieb jetzt. Und al- „Formen und Rituale gürten den müden len Mitarbeiterinnen, von de- Geist“, so heißt es. Also: Triff Abspra- nen keine zuhause blieb, son- chen mit dir selbst, an die du dich bin- dern die ihren Dienst taten. dest, so wie die Mönche in der Klausur Den Eltern danken wir für ihr im Kloster Ritual und Ordnung gegen Verständnis für die Einschrän- Spontanität und bloße Selbstverwirkli- kungen und den Wegfall der chung setzten; zwei Eigenschaften, die Betreuung und ihren großen bei uns immer hoch im Kurs standen, Einsatz in dieser Zeit. jetzt aber weniger hilfreich waren. Vielleicht können wir etwas von dieser Der Diakoniepflegestation, allen Einsicht in die Zeit nach Corona retten, Schwestern und ihrer Leitung, denn sie sind besonders wichtig für Herrn Heim und Frau Herbe-
9 Einblick / Rückblick Weltgebetstag 2020 – rich mit Frau Rohde-Kirchner Simbabwe – 06. März 2020 für die Arbeit in den Häusern der alten Menschen, die ohne Steh auf und geh! Einschränkung fortgesetzt wer- Der Weltgebetstag ist die größte und den konnte. älteste weltweite ökumenische Frauen- bewegung. Jedes Jahr lassen wir uns Unserem Kantor Thomas Nüdling begeistern von den Stärken der beteilig- und dem Kirchenchor Tann mit ten Frauen, nehmen Anteil an ihren den vielen Helfern, die sich so Sorgen und finden Ermutigung im schöne und Mut machende Ak- Glauben. Die Frauen aus Simbabwe tionen ausdachten und umsetz- luden uns 2020 zu dieser Feier ein. ten wie den „Segen to go“ und die „Konzerte auf der Kir- chentreppe“. Unzählige Stun- den ehrenamtlicher Arbeit sind hier eingeflossen. Viele Men- schen auch weit über die Gren- zen Tanns hinaus hatten ihre Freude daran. Herrn Peter Wolf, unserem neuen engagierten Mitglied im Kir- chenvorstand, der sich um den Simbabwe (das bedeutet „Steinhaus“) Aufbau unserer Homepage ge- ist ein Land im Süden Afrikas mit kümmert und alle wichtigen schwieriger politischer Situation, Ar- Mitteilungen der Kitas für die mut und vielfältigen Diskriminierungen Eltern immer aktuell gehalten wie Polygamie und Zwangsverheira- hat, sowie Andachten und Got- tung. Unzählige Frauen kämpfen für tesdienste für Daheimgebliebe- ihre Rechte und eine Verbesserung der ne zugänglich gemacht hat. Lebensumstände, die sehr schwierig sind, zumal dort viele Kinder ihre El- Zum Schluss an die vielen in unse- tern durch AIDS verloren haben. rer Gemeinde, die auch weiter ohne Aufsehen ihre In der kath. Kirche St. Michael, Eck- (ehrenamtliche) Arbeit fortge- weisbach, trafen sich Frauen aus der setzt haben! Großgemeinde Hilders und dem Tanner Raum zu dieser Feier des gemeinsamen Danke! Es ist schön, dass ihr da seid weltweiten Gebetes. Die Musikgruppe und es macht Freude, mit euch zu- „Allerlei“ aus Hilders unterstützte ge- sammen zu arbeiten! fühlvoll den Gesang der Frauen (und erfreulicherweise auch einiger Männer) Pfarrerin Heike Dietrich mit den Liedern des Weltgebetstagko-
10 Rückblick mitees. Pfarrerin Dietrich hielt die An- eingeschätzt wird. Bereits am 17.03. sprache zum Evangelium des Weltge- hatte sich dann schon die ganze Welt betstages aus Johannes 5,2-9. Die Kol- verändert! Doch folgen wir dem Motto: lekte galt den weltweit 100 Projekten Steh auf und geh! Ein Ostergruß am 9. der Unterstützung von Frauen und Kin- April vom Internationalen Weltgebets- dern. komitee lautete: Habt keine Angst! Im Anschluss waren alle herzlich in das Scheppenbachhaus eingeladen. Zahlrei- che Gäste freuten sich über ein köstli- ches und reichhaltiges Buffet mit Spe- zialitäten, z.B. vom Affenbrotbaum Baobab aus dem Gastland. Die Tische und der Saal waren landestypisch deko- riert und die Frauengruppe um Uschi Spiegel mit Team hatte alle Hände voll zu tun. Das wollen wir beherzigen und freuen uns auf unseren nächsten gemeinsamen WGT am 05.03.2021 zur Einladung aus dem Land Vanuatu. Der Inselstaat liegt im südwestlichen Pazifik, umfasst 83 Vulkan-Inseln und gehört zu Austra- lien-Ozeanien. Ursula Erk Diese harmonische, aber auch so ziem- lich letzte panikfreie Veranstaltung im größeren Rahmen durften wir am 06. März 2020 noch erleben. Es wurde bereits über das Corona-Virus gemun- Fotos: Karin Klappstein kelt und dass es als „gering bis mäßig“
11 Rückblick Kindergarten Schlitzenhausen „Das soll endlich weggehen, das nervt Corona kommt von den Fledermäu- mich“ sen” (Clemens) - Kinder über Corona “Ich weiß, dass Corona schon mal da war” (Thomas) Wir alle sind momen- tan konfrontiert mit “Und dass er kleine Buckel hat, hat einer Fülle an Infor- meine Mama gelesen” (Marie) mationen und Nach- “Corona ist klein und kann man nur mit richten über Corona. einer Lupe sehen” (Thomas) Die Situation scheint sich quasi täglich zu ändern. Gerade für Was muss man beachten? Kinder kann es beunruhigend und ver- “Ist ansteckend, darum muss man wirrend sein, was sie in den Medien Mundschutz tragen” (Jonas) oder im Gespräch mit anderen Men- schen sehen bzw. hören. Das kann Aus- “Da muss man getrennt sitzen” (Sven) löser für Angst, Traurigkeit oder Stress “Man darf sich nicht anfassen” (David) sein. Daher ist es wichtig mit ihnen über die Situation zu sprechen, ihnen “Man muss Abstand halten“ (Clemens) die wichtigsten Aspekte zu erklären “Ich weiß nämlich, wenn man hustet und ihre Fragen zu beantworten. Dies oder knuddelt oder knutscht, dafür hilft ihnen dabei, alles besser zu verste- kommt das in den Bauch.” (Marie) hen und damit umzugehen. “Das Coronavirus kann auch Men- Um zu erfahren, was Kinder unserer schen anstecken. Deswegen muss man Einrichtung alles über das Corona- Hände waschen.” (Eva) Virus wissen, haben wir Gespräche mit den Kindern geführt. Dabei haben sie in diesem Zusammenhang auch ihre Warum ist es so wichtig die Hände Wünsche geäußert. mit Seife zu waschen? Hier die Fragen und Antworten “Weil da der Dreck dran hängt. Wegen (Namen der Kinder verändert): Corona muss man auch mit dem Coro- namittel oder was das ist draufschmie- Was wisst ihr über Corona? ren, weil man alles anfasst was man “ Ich weiß, dass man sich anstecken nicht anfassen darf” (Jonas) kann“ (Jan) “Wenn der dreckig ist und noch Bakte- “Das Corona ein Virus ist” (Eva) rien nicht gewischt ist” (Florian) “Corona kommt aus China. Das ist so “Und wenn man nicht mit Seife wäscht, ein kleiner Virus. Der macht Menschen da kommen da so kleine Dinger” krank und so. Und meine Mama denkt, (Jonas)
12 Einblick “Weil Corona gerne auf den Händen Wie ist es hier im Kindergarten für sitzt” (Eva) euch? Wie immer? “Wegen Corona” (Thomas) “Manchmal sind wir im Turnraum, we- gen Corona. Wir dürfen nämlich net so “Da werden die nicht sauber “ (Marie) viele Leute, Kinder in die Gruppe ge- “Weil die dreckig sind” (Anne) hen lassen” (Jonas) “Wenn du einen Freund hast in der an- Was passiert, wenn man die Hände deren Gruppe und kannst ihn nicht se- mit Seife wäscht? hen ….aber jetzt ist er ja da. Und mor- gen komm ich wieder...kommt der Flo “Dann geht der Corona schneller auch wieder?” (Jonas) weg” (Jan) “Weil, da können auch Corona drauf Wie könnt ihr zu Freunden und sein. Ich hab da nämlich so ne Corona- Großeltern Kontakt aufnehmen? werbung geguckt, da war ein Junge, der hat gesagt, Corona ist gerne auf den “Und ich hab schon Video gemacht mit Händen” (Clemens) Omi und Opa” (Eva) “Dann bleibt Corona nicht auf den “Ja jetzt können wieder zwei Familien Händen. Dann ist es erst runtergespült zusammenführen” (Jonas) und im Abguss” (Clemens) “Abstand halten und spre- chen” (Clemens) Warum kann man sich nicht mit al- “Nicht besuchen” ( David) len Freunden treffen? Oder Oma und Opa nicht sehen? “Und ich hab nen Video ge- macht” (David, Jan) “Wegen Corona” (Jan) “Mit dem Telefon mit meiner “Damit man sich nicht ansteckt” ( Eva) Oma” (Thomas) “Weil die können Corona ha- “War bei meiner Oma gegangen, hab ben” (Clemens) mit ihr gespielt” (Marie) “Weil man spielen wollen, muss man “Hab mit meiner Döte telefo- auch Abstand halten” (David) niert” (Thomas) “Man merkt erst später ob man Corona “Nämlich wo die Tante Geburtstag hat- hat” (Clemens) te, hab ich auch nur angerufen” (Marie) “Weil Corona noch da ist. Nur die Tan- ja darf mich besuchen und ich darf zu ihr” (Thomas) “Ich war ganz schön traurig.” (Jonas)
13 Einblick Was wünscht ihr euch jetzt am meis- Als Zeichen des Zusammenhalts und ten? zum Mut machen, Hoffnung geben, haben wir von der Kita Schlitzenhausen “Dass das Zeug weg geht” (Jenny) am Radweg Günthers - Tann eine “Wenn das Corona weg ist, darf ich Steinschlange wachsen lassen. Sie be- wieder bei meiner Oma schla- steht derzeit aus über 100 Steinen und fen” (Jonas) darf gerne weiter wachsen. “Ich wünsch mir, dass das endlich wie- Macht mit!! der weg geht” (Clemens) “Das soll endlich weggehen, das nervt mich” (David) “Dass Corona endlich weg geht” (Thomas, Eva, Clemens) “Ich weiß nicht” (Rosa) “Ich will wissen, ob wir wieder in den Kindergarten gehen dürfen” (Marie) “Eine Puppi” (Anne) Text: Kinder & Team der ev. Kita Schlitzenhausen; Fotos: Katja Müller, Erzieherin
14 Rückblick Evangelischer Kindergarten Tann Glück ist: Freunde wiedersehen und präsentiert werden. In einem Ab- alles ist wie früher! schlussgespräch zwischen Schulkind, Eltern und Erzieherin wird noch einmal Rückschau auf Erlebnisse und Beson- derheiten der langen Kindergartenzeit gehalten, es darf vom Kind noch ein "Herzenswunsch" für die verbleibende Zeit geäußert werden und auch die El- tern sind gefragt bzgl. der Stärken und Interessen ihres Kindes. Alle teilen im Gespräch Vorfreude und Aufregung Die Freude bei Kindern, Eltern und miteinander. Der ausgefüllte Fragebo- Erzieherinnen ist groß. Endlich sind wir gen zum Gespräch findet seinen Platz wieder zusammen! in der Portfolio-Mappe. Alle Kinder haben seit Anfang Juni die Diese prall gefüllten Ordner bergen Möglichkeit den Kindergarten bis zu eigene Kunstwerke, Fotos, Schätze den Sommerferien tageweise zu besu- und damit viele Kindergartenerinnerun- chen. Das bedeutet: Spielen, basteln gen. Beim "Abschied von unseren Gro- und lachen – gemeinsame Zeit genie- ßen" werden die Portfolio-Mappen, ßen! Kalender, das "Armband zu den Perlen des Glaubens" und kleine Überraschun- Besonders aufgeregt sind unsere Vor- gen übergeben. Unsere guten Wünsche schulkinder, denn schon bald ist die und persönliche Fürbitten erhalten die Kindergartenzeit vorbei und der Schul- Kinder in Form eines Schutzengels. anfang rückt immer näher. Bis dahin Aber bevor diese Abschlussfeier im wird im Kindergarten noch einiges pas- "kleinen schönen Rahmen" stattfindet, sieren. Es warten spannende Aufgaben, ist noch Zeit für Lieblingsspiele mit wie z.B. die Fertigstellung des belieb- Freunden und vieles mehr. ten Schulkind-Kalenders. In diesem Jahr waren 12 Geschichten und Bilder- Dies gilt auch für die jüngeren Kinder- bücher die Basis, auf der die Kinder gartenkinder, die gerne auf dem Außen- dann in ganz verschiedenen Techniken gelände spielen und auf Spaziergängen ihre Kalenderbilder kreativ gestaltet mit den Erzieherinnen Neues entde- haben. Auf die Ausführung warten cken. noch ein "Sortierbild" zur "Raupe Nim- Spannend ist auch die Pflege unseres mersatt" und ein "Schulkindporträt mit Gemüsebeetes in Kooperation mit Ranzen" zum Bilderbuch "Der Ernst Herrn Wolf von EDEKA. Schürzen und des Lebens". Kindergießkannen kommen täglich bei unseren kleinen Gärtnern zum Einsatz. Auch der zu Hause bereitstehende Was wir wohl alles ernten werden? Schulranzen darf stolz im Kindergarten Auf jeden Fall bereichert es unseren
15 Rückblick Frühstücks- und Mittagstisch. Silvia Henfling B.Gade © GemeindebriefDruckerei.de
16 Gottesdienstplan Datum Uhrzeit Gottesdienstorte Durch 21. Juni 2020 09:00 Uhr Habel Pfr. Stubinitzky 2. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 28. Juni 2020 09:00 Uhr Theobaldshof Pfr. Stubinitzky 3. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 11:00 Uhr Neuswarts Pfr. Stubinitzky 05. Juli 2020 09:00 Uhr Habel Pfr. Stubinitzky 4. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfr. Stubinitzky 12. Juli 2020 09:00 Uhr Theobaldshof Pfrin. Dietrich 5. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 11:00 Uhr Neuswarts Pfrin. Dietrich 19. Juli 2020 09:00 Uhr Habel Lektoren Fischer 6. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 26. Juli 2020 09:00 Uhr Theobaldshof Ander-Molnár 7. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Lektor Kirchner 11:00 Uhr Neuswarts Lektor Kirchner 02. Aug. 2020 09:00 Uhr Habel Pfr. Stubinitzky 8. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfr. Stubinitzky 09. Aug. 2020 09:00 Uhr Theobaldshof Lektor Kirchner 9. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Lektor Kirchner 11:00 Uhr Neuswarts Lektor Kirchner 16. Aug. 2020 09:00 Uhr Habel Lektoren Fischer 10.S.n.T. Israelson. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 23. Aug. 2020 09:00 Uhr Theobaldshof Klappstein 11. So. nach Tr. 10:00 Uhr Tann Pfrin. Dietrich 11:00 Uhr Neuswarts Pfrin. Dietrich 30. Aug. 2020 10:00 Uhr Tann - Kirchspielgottesdienst Pfr. Stubinitzky 12. So. nach Tr. Änderungen vorbehalten/werden im Tanner Stadtanzeiger bekannt gegeben.
17 Heimatglöckchen
18 Rückblick Mut und Musik an Pfingsten Zwei Mal „Musik auf der Kir- Froh darüber, dass endlich auch das chentreppe“ in Tann kulturelle Leben wieder ein Stück weit möglich geworden ist, kamen viele Zu- Pfingsten ist ein Tag des Mutes. Dies- hörer vor die Stadtkirche und lauschten bezüglich leistete laut Bibel der Heilige den Beiträgen stehend. Geist vor 2000 Jahren in Jerusalem ganze Arbeit – und am Pfingstsonntag- Und alle waren sich einig: Es waren abend auch bei uns in Tann. Seit über gelungene Konzerte. Die Organisatoren 50 Jahren nämlich findet in der dorti- konnten trotz Beschränkungen ein neu- gen Stadtkirche normalerweise ein gro- es Format bestmöglich ausloten und ßes Chor- und Orchesterkonzert statt. umsetzen. Das abwechslungsreiche und Weil das aber wegen der Corona- damit kurzweilige Programm mit steter Pandemie in diesem Jahr nicht möglich Mischung aus Bläserwerken, Liedern war, hat die Tanner Kirchenmusik den und Texten erfreute die Zuhörer. Esprit und den Mut gehabt, zu besonde- ren Musikveranstaltungen einzuladen, damit das Pfingstfest auch in diesem Jahr nicht sang- und klanglos ver- „Segen to go“ streicht. Segensaktion des Kirchenchores läuft seit März „Das sind ja gleich drei Überraschun- gen auf einmal!“ Mit diesem Slogan warb vor einigen Jahren eine Schokola- denfirma für ihr eiförmiges Überra- schungsobjekt für Kinder. Drei Dinge auf einmal bietet auch der Kirchenchor Tann seit März mit seiner Aktion „Segen to go“: In Bild, Wort und Mu- Foto: Klaus Fladung sik kann man sich den Segen Gottes zusprechen lassen. Vor der Stadtkirche – also open air – fand zwei Mal eine „Musik auf der Kir- Geschuldet war der Ursprung des chentreppe“ statt. In herrlicher Kulisse „Segen to go“ der Corona-Pandemie musizierten Sopranistin Anna Ziert und und dem damit verbundenen Gottes- Kantor Thomas Nüdling (Klavier) so- dienstverbot: „Wenn die Menschen wie das Blechbläserensemble „Brass7“ zum Segen nicht in die Kirche kommen und wechselten sich mit Impulsen zu können, dann kommt der Segen eben Pfingsten durch Pfarrerin Heike Diet- zu ihnen“, erklärt Kantor Thomas Nüd- rich (erste Veranstaltung) und Prof. Dr. ling. Christoph Gregor Müller (zweite Ver- Und wie es sich für einen Chor gehört, anstaltung) ab. passiert das auf musikalische Art und
19 Rückblick „Segen to go“ Weise. Dafür sind auf verschiedenen bach und Schlitzenhausen haben dazu Karten jeweils ein Bild, ein Text und die Karten mit Regenbogen-Bildern ein Hinweis (QR-Code, Link und Stich- gestaltet. wörter) zu einem Segenslied auf dem Die „Segen to go“-Kärtchen kann man Youtube-Kanal „KiMuTann“ angege- sich zu den Öffnungszeiten der Tanner ben. Beim Anschauen, Lesen, Beten, Stadtkirche dort und in weiteren Kir- Anhören und Meditieren werden die chen Tanns abholen; über das Pfarramt frohe Botschaft und der Mut machende Tann kann man sie sich auch zuschi- Zuspruch mit vielen Sinnen greifbar cken lassen (Telefon: 06682-266; und konkret erlebbar. E-Mail: Kirchenchor.Tann@gmx.de). „Gerade in Zeiten, in denen Kontakte Ein Tipp am Schluss: Die „Segen to zu anderen Menschen auf das absolut go“-Karten sind auch eine schöne Bei- Nötige zu reduzieren sind, tut es doch gut zu wissen, dass jemand da ist, der gabe zu einem Geschenk oder Brief. mit uns geht und der auf uns achtet“, so betont Susanna Leubecher. Von dieser Zusage fühlten sich viele Menschen angesprochen: So haben die regionale Presse und auch das Hessische Fernse- hen ausführlich über die Idee berichtet. Nicht ohne Wirkung: So wurde der „Segen to go“ aus ganz Deutschland erbeten und vielen Menschen zuge- schickt. Mittlerweile sind mehr als 3000 gedruckte Karten in Umlauf; auch auf digitalem Wege wurde der Segen verteilt. Und weil die Aktion so gut angenom- men wurde, wird sie nicht nur fortge- setzt, sondern auch stetig aktualisiert. Gab es anfangs zunächst vier Segens- karten, so ist deren Menge nun auf zwölf gestiegen. Mit neuen Karten, Bil- dern, Texten und Liedern kann jeder sich auch fortan den Segen immer wie- der neu zusprechen lassen. Foto: Thomas Nüdling Zudem hat Kantor Thomas Nüdling im April selbst zwei neue Segenslieder komponiert und mit Anna Ziert aufge- nommen. Die Kindergärten Eckweis-
20 Rückblick Eine „Festliche Fanfare“ für den Kirchenchor Tann Thomas Nüdling widmet dem Tan- klanglos verstreichen soll“, ergänzt ner Chor seine neueste Komposition Thomas Nüdling. Und genau das waren Anlass und An- trieb für ihn, um Pfingsten für die 70 „Kleine Geschenke erhalten die Sängerinnen und Sänger des Kirchen- Freundschaft“, so lautet ein altes chores eben doch musikalisch zu ma- Sprichwort. Und es stimmt. Denn wenn chen: So hat er in Zeiten des Lock- man Geschenke macht, kommt man downs eine „Festliche Fanfare“ auf der miteinander in Kontakt. In Zeiten von Basis biblischer Texte komponiert. Corona und der damit verbundenen Sängerin Imka Heinzeroth hat sie in ein Kontaktbeschränkungen ist das aller- frisches Layout verpackt und für den dings schwierig. Besonders Gruppen Druck gesorgt. Das Besondere daran: und Vereine haben darunter sehr zu Die Fanfare ist dem „Kirchenchor leiden – so auch der Kirchenchor Tann. Tann“ gewidmet. Um das zu verdeutli- Mit dem „Segen to go“ konnte dessen chen, hat Nüdling jeder Sängerin und Musik aber bisher weiterklingen, und jedem Sänger eine persönliche Wid- viele Sänger und Zuhörer waren erfreut mung in den Notendruck geschrieben über die veröffentlichten Aufnahmen, und die Noten signiert. „Sobald es die mittels Segenskarten durch ganz möglich ist, wollen wir die Fanfare ge- Deutschland wanderten. meinsam singen und aufführen“, moti- viert er seinen Kirchenchor in einem Zu Ostern hatte Kantor Thomas Nüd- Begleitschreiben. ling allen Sängern einen Gruß geschrie- ben und mit einem Präsent jedem per- Die Sängerinnen und Sänger ahnten sönlich vorbeigebracht: nichts von dieser Überraschung. Antje „Normalerweise kommen die Sänger zu Dänner war sehr gerührt; die frisch ge- mir – dieses Mal war es umgekehrt“ druckten Noten in den Händen haltend sagt er und verbrachte unterstützt von sagt sie: „Das ging unter die Haut.“ Sängerin Kerstin Schuch mit dieser Von einer Freude und Ehre, die dem Aufgabe den Ostersonntag auf Fahrten Kirchenchor damit bereitet würde, durch das Ulstertal. spricht Carola Brommer. Die meisten, darunter auch Verena Gass, Tatjana Als besonders schmerzvoll erwies sich Seydel und Klaus Fladung, freuen sich aber nun das Pfingstfest: jetzt noch mehr auf das hoffentlich bal- „Normalerweise ist das DER Konzert- dige Singen im Chor und das Erklingen termin in unserem Kalender und wir der neuen Komposition. gestalten seit Jahrzehnten ein großes Chor- und Orchesterkonzert“, sagt Und da kommt die Frage an den Kom- Susanna Leubecher, Sprecherin des ponisten: Wie klingt die „Festliche Kirchenchores. „Unglaublich, dass am Fanfare“? Thomas Nüdling verrät: „Sie Fest der vielen Sprachen die universelle ist ein glänzendes und knalliges Werk Sprache der Musik nicht zum Klingen für Chor, Orgel und Pauken und bildet kommen und das Pfingstfest sang- und damit einen akustischen Gegenklang
21 Rückblick zur Corona-Stille.“ Sie sei dem Kir- chenchor auf den Leib geschrieben und würde, da ist sich Nüdling sicher, nicht nur den Sängern, sondern auch den Zu- hörern und dem lieben Gott Freude be- reiten. Wann genau sie uraufgeführt wird, weiß Nüdling noch nicht: „Aber sie wird das erste Werk sein, das wir proben, sobald es wieder möglich ist.“ Foto: Uwe Seitz Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Grafik: © GemeindebriefDruckerei
22 Rückblick IN MEMORIAM „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, du bist der Sohn des lebendigen Gottes.“ (Johannesevangelium Kapitel 6, 68-69) Rolf Glitzenhirn Diakon und Pfarrer i.R. * 11.08.1931 in Marburg/Lahn + 18. Mai 2020 in Tann (Rhön) 1969 kam Rolf Glitzenhirn als Vikar nach Tann und war ab 1971 bis 1995 als Gemeindepfarrer zuständig für den Bezirk 1 Tann mit Neuswarts. Viele, viele Familien hat er in dieser Zeit in Freud und Leid begleitet. Ungezählt sind auch seine Konfirmandenstunden, die Konfirmanden- und Jugendfreizeiten, die Senio- rennachmittage, Jugendkreise, Gesprächskreise, Bibelabende und persönlichen Hausbesuche. Die große Renovierung unserer Stadtkirche mit all der zusätzlichen Bau-Arbeit fiel in seine Amtszeit als geschäftsführender Pfarrer. Selbst im Ruhestand sorgte er sich um seine Tanner Kirchengemeinde. Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Tann und des amtierenden Kirchenvorstandes verneigen wir uns in Dankbarkeit für alles segensstiftende Wirken. Wir werden Herrn Pfarrer i. R. Rolf Glitzenhirn stets ein ehrendes Gedenken be- wahren. Jürgen Herberich Heike Dietrich Jonathan Stubinitzky Kirchenvorstands-Vorsitzender Pfarrerin Pfarrer
23 Rückblick Nachruf Rolf Glitzenhirn ist tot. Er starb am benen immer die Jugendarbeit und die 18.5.2020 nach kurzer schwerer Krank- Ehrfurcht vor der Natur. Beides gut heit im Alter von 88 Jahren. Geboren verbinden ließ sich auf den von ihm und aufgewachsen in Marburg ver- initiierten Jugendfreizeiten, sei es im schlug es ihn nach Stationen in Hepha- Gebirge oder am Meer, von denen auch ta, Worms und Kronberg im Jahr 1969 immer ein Stückchen Lebensweisheit in die Rhön, wo er über 25 Jahre seinen hängen blieb. „Wenn du den Spitzmei- Dienst in der Pfarrstelle Tann 1 versah len (einen Dreitausender in der und fast noch einmal so lang vom Joss- Schweiz) erklimmen willst, musst du berg aus „i.R.“ regen Anteil am Leben gleichmäßig einen Schritt vor den an- „seiner“ Gemeinde nahm, immer unter- deren setzen, sonst bleibst du auf der stützt von seiner Frau Rosi, mit der er Strecke.“ im Jahr 2012 Goldene Hochzeit feiern Wie von seinem Sohn Dierk auf dem konnte. Friedhof in bewegenden Worten skiz- Seine Wurzeln in der diakonischen Ar- ziert, war Rolf Glitzenhirn nicht nur ein beit haben das Reden und Handeln von ausdauernder Prediger, der fundiertes Rolf Glitzenhirn zeitlebens entschei- Wissen in vielen Bereichen an andere dend geprägt. „Köpfchen wertlos ohne weitergeben wollte, sondern manchmal Händchen“ – dieser frühere Werbeslo- auch ein Zweifelnder. „Vielleicht ist ja gan der Diakonie könnte auch über sei- der Mensch der einzige Fehler in Got- nem Wirken stehen. Anpacken, wo Be- tes großartiger Schöpfung?“ – mit sol- darf besteht. Egal ob es galt, bei der chen Fragen von der Kanzel aus hat er Renovierung der Stadtkirche das Turm- schon vor Jahren die inzwischen so gerüst zu erklimmen, in aller Herrgotts- drängenden Probleme der Welt thema- frühe Kröten zu sammeln und sie sicher tisiert – und zugleich in seinem Garten über die Bundesstraße zu bringen oder ein kleines Paradies für Flora und Fau- in turbulenten Zeiten Gründungsmit- na geschaffen. glied des Trägervereins „Haus Noah“ Vielen ein guter Freund, ein Mahner, zu werden, um Dutzenden Menschen aber auch Versöhner, verlässlicher Va- mit Handicap ihr vertrautes Umfeld in ter, liebevoller Großvater, engagierter Tann zu erhalten. Menschen- und Naturschützer – uner- Grenzüberschreitend leistete er Hilfe wartet schnell ist er gegangen und hin- bei der Sanierung des Gemeindehauses terlässt eine große Lücke. in Dermbach und bei der Etablierung In Dankbarkeit verabschieden wir uns des Himmelfahrtsgottesdienstes am von ihm. Gläser, Grundsteine für eine jahrzehn- telange Freundschaft mit dem Superin- tendenten und späteren Bischof von Christina Krenzer Thüringen, Roland Hoffmann. Besonders am Herzen lag dem Verstor-
24 Gedicht Sinneswandel Die Uhr hat längst schon zwölf geschlagen, Anna Maria Hofmann, geb. denn Zeichen waren ja offenbar. Schott, wurde als Müllerstochter Nun gilt: Gemeinsamkeit zu tragen, in Neukirchen/Haunetal im Sept. unnötiger Überfluss wird rar. 1945 geboren. Die Schöpferkraft der Natur inspirierte sie bereits Welche außergewöhnliche Zeit! damals zum Schreiben. 1969 hei- Einschnitte des täglichen Lebens. ratete sie den Gastwirt und Orga- Sind wir zum Sinneswandel bereit, nist Karl Hofmann und verwöhnte so ist keine Stunde vergebens. als Gastwirtin in Raboldshausen die Gäste nicht nur mit leckerem Wohl unvorstellbar, aber doch wahr, Essen, sondern auch mit eigenen begab sich die Menschheit ins Wanken. Liedtexten und Vorträgen, die Sehr viele scheinen nun in Gefahr. auch auf Schallplatten veröffent- Von Nöten ist beten und danken. licht wurden. Der Gedichtband „Worte, die das Herz berühren“ ist Chancen sehen, sich orientieren unter ISBN 978-3-89514-731-9 im und nur in Maßen konsumieren. Buchhandel erhältlich. Denn Wandel darf man nicht verschieben Es gilt: Barmherzigkeit zu üben. Ostern 2009 haben mein Mann und ich bei einer Fahrradtour im Hilfreiches, humanes Verhalten, Gasthof in Raboldshausen eine von ethisch ersehntem Gleichgewicht, herzliche Aufnahme gefunden. scheint die Erde noch zu erhalten, Am Ostersonntagmorgen erlebten hoffend auf weltweites Friedenslicht. wir Karl Hofmann beim Osterfest- gottesdienst als engagierten Orga- Horchend, wenn Glocken rufend klingen. nist und Chorleiter. Daher kommt Sich seelisch wieder zu besinnen. die Verbindung zu Frau Anna Ma- Geschenktes Lebensgut auch bringen. ria Hofmann, die dieses Gedicht In Ehrfrucht die Choräle singen. „Sinneswandel“ am 22.03.2020 zu Beginn der Corona-Krise ge- Den Hilferuf zum Himmel senden, schrieben hat. denn große Lieb‘ kann alles wenden. Die Weisungen sind uns geblieben: Sie stehen im Segensbuch geschrieben. Ursula Simon Anna Maria Hofmann
25 Fragebogenaktion Die Antworten: 1. Zu Beginn war es für mich wie in selbst hatte auch diese Situationen. Am einem Film. Es hat sich einfach nicht Anfang war es für mich ebenfalls real angefühlt was da in der Welt pas- Stress. Innerlicher Stress durch gefühlt siert. Ich habe angefangen es anzuneh- täglich wechselnde Bestimmungen an men wie es ist. Habe viele Gespräche der Arbeit, kleine Kinder die betreut mit meiner Familie, Freunden und Kol- werden mussten und das alltägliche leginnen darüber geführt. Gespräche Leben. Zu Beginn der Pandemie habe tun einfach gut. Man muss miteinander ich jedoch auch die Zeit mit unseren reden. Über das eigene Empfinden, die Kindern anders wahrgenommen. Es Ängste... So konnte ich besser damit war positiv für uns mal nicht immer umgehen. Ändern kann ich leider auf die Uhr schauen zu müssen, Wir nichts, ich kann nur behutsam mit der konnten unsere gemeinsame Zeit ganz Situation umgehen und versuchen mich anders nutzen. Es war eine positive und meine Familie zu schützen. Auch intensive gemeinsame Zeit. Was ich wenn anfangs die ganzen Bestimmun- gelernt habe und auch weiterhin an gen sehr befremdlich waren, man ar- Erfahrung mitnehme, nicht immer in rangiert sich mit der Zeit damit. Den- allem perfekt sein zu müssen. Zeit ge- noch bleibt die Angst immer mit dabei meinsam zu verbringen und im Haus- und die Frage: Was ist, wenn es dich halt auch mal alle fünfe gerade sein oder ein Familienmitglied trifft? lassen. Nebensächliche Dinge laufen nicht weg. Gemeinsame Zeit jedoch 2. In der ganzen bisherigen Corona- schon und die gibt dir auch keiner Zeit musste man Erfahrungen machen mehr wieder. Weniger meckern und und sich mit Dingen auseinanderset- nörgeln und dankbar sein für all das zen, die nicht immer schön waren. Vie- was ich habe. Eine intakte gesunde Fa- le Menschen wurden Stresssituationen milie, die immer füreinander da ist. ausgesetzt, die sie zuvor nicht kannten. Freunde, auf die man immer zählen Familien waren mit der Kinderbetreu- kann, auch wenn man sich nicht immer ung neben dem Beruf beschäftigt. Ich sieht und ein tolles Team an der Arbeit.
26 Fragebogenaktion 3. An meinem Glauben hat sich nichts 1. Gott sei Dank - alle gesund! Wir ha- geändert. Ich vertraue weiterhin da- ben gelernt, was uns als Familie wirk- rauf, dass Gott seine schützende Hand lich wichtig ist. Gemeinsame Zeit posi- über uns hält und uns vor noch schlim- tiv gestalten, trotz weniger "Angebote" meren Dingen bewahrt und uns alle von außen. diese Zeit überstehen lässt. 2. Nach dieser Erfahrung wollen wir uns mehr darauf konzentrieren, was Berufsstand: Erzieherin wirklich wichtig ist und geringere An- Alter:36 sprüche haben. 1. Ich habe die Corona-Krise bis jetzt 3. Unser Gottvertrauen haben wir jeder gut überstanden. Die erste Woche nach unterschiedlich weiterentwickelt. dem Lockdown war etwas gewöh- nungsbedürftig, aber durch meinen Be- Beruf: Gemeindepädagogin ruf kam der Alltag sehr schnell wieder Alter: 40 Jahre zurück. 2. Durch die Beschränkungen konnte 1. Sehr gut, dank der hervorragenden ich viele meiner Hobby's und Ehrenäm- Wissenschaftler und Politiker unseres ter nicht ausführen, was natürlich aber Landes, die uns sehr fürsorglich und Freiraum für die Familie gebracht hat. "behütet" geleitet haben. Wir waren sehr viel in der Natur Wan- dern oder Fahrradfahren auch Gesell- 2. Weiter wie bisher mit Achtsamkeit, schaftsspiele sind wieder angesagt. Respekt, Demut und Dankbarkeit durch Dies will ich versuchen in der Zukunft mein Leben gehen, Gutes tun und hel- bei zu behalten auch wenn die Corona- fen, wo ich kann, und da wo ich nicht Krise wieder vorbei ist. helfen kann, wenigstens keinen Scha- den verursachen. 3. Für mich ist der christliche Glaube eine tragende und bergende Kraft, die 3. Es hat mich in meinem Glauben ge- mir hilft auch mit den stärkt. dunklen Seiten des Lebens fertig zu Beruf: Rentnerin werden. Ich habe ein großes Urvertrau- Alter: ungenannt en, dass mich Gottes Hand durchs Le- ben führt. Ich weiß aber auch, dass ich nicht automatisch von allem Leid ver- 1. Besondere Freude hatte ich, als am schont werde, nur weil ich an Gott Karfreitag eine gedruckte Predigt mit glaube. Es ist vielmehr so, dass mir einer Osterkerze vor meiner Haustür mein Glaube hilft, mit Leid fertig zu auf dem Tisch lagen. Das zeigte mir die werden. Verbundenheit mit der Gemeinde - ebenso das abendliche Läuten der Berufsstand: Bürokaufmann Alter: 42
27 Fragebogenaktion Kirchenglocken um 19:00 Uhr. Die 15 serer Firma weiter arbeiten durften und Minuten Innehalten von der - meist uns nicht die Existenz genommen wur- Gartenarbeit - zum Gebet (Lob-Dank- de. Das wäre sehr belastend und krank- Fürbitte) wurden für mich eine wichti- machend für alle. Trotzdem war die ge Zeit der Gemeinschaft mit Gott und Zeit sehr anstrengend, weil wir mit ext- der Gemeinde. remen Veränderungen und ständig neu- en gesetzlichen Vorgaben umgehen 2. - mussten und müssen. Eine große Unsi- 3. Vermisst habe ich die Gottesdienste cherheit ist täglich da: Kommen alle in unserer Kirche und den Hauskreis. Kollegen gesund zur Arbeit, kommen Ansonsten war ich dankbar mein Leben die Lieferungen pünktlich, können die wie gewohnt weiterleben zu können. Kunden zahlen und wollen neue Kun- Ich habe öfter meine Verwandten und den bedient werden. Freunde angerufen und bekam auch Das Homeschooling war für uns be- mehr Anrufe - sogar aus Südafrika! rufstätige Eltern ein großer Kraftakt. Beruf: Pensionärin Andererseits hatten wir mehr Familien- Alter: 79 Jahre zeit, da viele berufliche Verpflichtun- gen und die privaten Hobby- und Eh- renamtstermine weggefallen sind. Wir 1. Rückblickend können wir sagen, haben besonders die gemeinsamen dass wir trotz den Einschränkungen Nachmittage sehr genossen. Wir sind und trotz aller Pro- und Kontra- auch mehr in der Rhön unterwegs, die Aussagen in den Medien, gut durch wunderschöne Ecken hat. Wir leben diese Krise gekommen sind. Unsere hier im Paradies! täglichen Videokonferenzen mit Kin- dern und Enkeln waren für uns alle in 2. Wir haben das Online-Meeting mehr dieser Zeit eine Bereicherung und ha- genutzt und uns vorgenommen, künftig ben unseren Familienverbund gestärkt. weniger Termine zu machen. 2. Mehr Zeit füreinander haben. 3. Die Kirche war ebenfalls vor große 3. Dankbarkeit für Gottes Bewahrung. Herausforderungen gestellt – wie alle. Vermisst haben wir die sonntäglichen Viele Pfarrer und Gemeinden sind viral Gottesdienste und die Gemeinschaft gegangen und haben tolle Ideen umge- untereinander. setzt. So war in meinem stressigen All- tag sogar mal der Besuch eines Gottes- Beruf: Rentnerin & Rentner dienstes zwischendurch möglich. Alter: ungenannt Beruf: Geschäftsführerin Alter: 40 Jahre 1. Ich bin sehr dankbar, dass wir in un-
28 Fragebogenaktion 1. Ich trauere um meine Schwester, die noch eine zweite Welle kommt und die zu Beginn der Corona-Pandemie ver- Corona-Krise überwunden ist. storben ist. In dieser schwierigen Zeit fällt es dem Menschen besonders 3. Die vergangenen Wochen haben mir schwer eine würdige Bestattung zu ge- gezeigt, dass auch außerhalb des ge- stalten. wohnten Rahmens Gottesdienste per TV oder Radio intensive Verbindungen 2. Das kleine Glück findet man jetzt ermöglichen, sowie unvermutete Akti- täglich auf der Straße, besonders in den vitäten, erstaunliche Hilfsangebote und Städten. Fremde Menschen, die gegen- die gut angenommene Aktion des Kir- seitig Rücksicht nehmen, sich mit ei- chenchores mit dem vielfältigen „Segen nem kleinen Lächeln fast entschuldi- zum Mitnehmen“. gen, und damit sagen wollen: „ Ich ma- che keinen Bogen um sie, weil ich sie Beruf: Rentner nicht mag, es sind die neuen Umstände, Alter:86 Jahre die mich dazu veranlassen“. Und das zeigt Empathie, trotz oder wegen der 1. Bis jetzt bin ich gut durch die Pande- schwierigen Zeiten. So kann man sich mie gekommen, was mir fehlt sind die auch näher kommen. Kontakte, mal mit Freundinnen Kaffee 3. Wir gewinnen eine neue Aufmerk- trinken oder abends mal nett ausgehen. samkeit. Probleme macht mir die Maske, aber die wird uns noch lange erhalten blei- Beruf: ungenannt ben. Alter: ungenannt 2. Angst vor der Ansteckung hab ich 1. Ich bin bisher wohl deshalb ganz gut nicht, ich vertraue auf Gott und wenn durch die Corona-Krise gekommen, meine Stunde kommt, bestimmt nur er, weil ich Kontakte zu Außenstehenden ob Corona Virus oder Herzinfarkt. auf ein Minimum reduziert habe und 3. Ich glaube auch fest daran, dass Gott außer viel Lesen zu Hause täglich eine ein Zeichen gesetzt hat um die Men- bis 1 ½ Stunden im Wald, Feld und schen wach zu rütteln und dass er seine Flur an der frischen Luft war. Welt retten möchte. Ich bete und hoffe, dass ihm das gelingt. 2. Das viel bewusstere Wahrnehmen von Natur, Stille, Vogelgesang und Beruf: Rentnerin Glockenläuten gehört auch zu den posi- Alter: 64 Jahre tiven Erfahrungen, die ich gern auch in Zukunft mit mehr Respekt und Ach- 1. Es gab einige Rückschläge, dennoch tung erleben will. Ich werde vorläufig auch einige Lichtblicke. Ich finde es nichts an diesem Modus ändern, jeden- erstaunlich zu was für kreativen Alter- falls solange nicht, bis klar ist, ob doch
29 Fragebogenaktion nativen, z.B. Online-Vorlesungen, oder Unsere Familie hatte bisher Glück nicht Autokinos, und teilweise aufwendigen wissentlich an Covid19 erkrankt oder Kompromissen alle Menschen fähig angesteckt zu sein. Eine 14tägige Qua- und bereit sind um die Risikogruppen rantäne haben wir trotzdem hinter uns, zu schützen. das psychisch sehr belastend war. Man wird vorsichtiger und beäugt seine Mit- 2. Die kleinen unscheinbaren Dinge menschen kritisch. Unwohlsein in Räu- mehr wertschätzen, wie z.B. in ein Res- men oder beim Anfassen von Türklin- taurant gehen oder sich unbeschwert ken, Hautprobleme durch häufiges mit Freunden treffen zu können. Händewaschen, das Engegefühl der Atemwege durch Gesichtsmasken. 3. Ich glaube weiterhin, dass Gott einen Trotzdem mal mehr Zeit haben für sich Plan hat, allerdings wird er in diesen und die Familie, neue Wege der Kom- Zeiten noch undurchschaubarer als oh- munikation, des Lernens, der Beschäfti- nehin schon. Ich vertraue aber darauf, gung, der Arbeit zu finden hatte auch dass er uns den richtigen Weg zeigen Vorteile. Gerade diese selbstgemachte wird. Hektik, sich einzuschränken auch mal nicht alles zu Hause zu haben und sei- Beruf: Studentin nen Einkauf zu planen, zu realisieren, Alter: 20 Jahre dass es in solchen Zeiten ein großer Vorteil ist, auf dem Land zu wohnen, 1. Ich bin gesundheitlich gut durch die finde ich positiv. aktuelle Zeit gekommen, allerdings Die Bilder der vielen Verstorbenen, der merkt man die Einschränkungen sehr. trauernden Angehörigen, der Abtrans- So zögern sich z.B. einige Dinge im port der Särge durch das Militär hat Studium heraus und können nicht im mich sehr berührt und ich nahm daran Zeitplan abgehandelt werden. Auch Anteil in christlichem Sinn, oft auch achte ich sehr darauf meine Großeltern wenn mich ab 19:00Uhr die läutenden nicht zu gefährden. Glocken daran erinnerten. Ich denke durch christlicheren Glauben und Mit- 2. Ich möchte in Zukunft generell bes- menschlichkeit kann man so eine au- ser auf solche Ausnahmesituationen ßergewöhnliche Situation besser ver- vorbereitet sein, da ich nicht denke, kraften und verarbeiten. dass dies die letzte sein wird. Beruf: Krankenschwester 3. Mein Glaube wurde durch die letzten Alter: 40 Jahre Vorkommnisse nicht beeinflusst. Das Heimatglocken-Team bedankt Beruf: Student sich bei allen, die sich die Zeit genom- Alter: 24 Jahre men haben uns Ihre persönlichen Erfahrungen mitzuteilen!
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