Heimatglocken - kirche-tann.de

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Heimatglocken - kirche-tann.de
Heimatglocken
     Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden
                       Tann, Neuswarts, Habel
Juni - August 2020                                           seit 1914

                                                           Heimatglocken
                                                             jetzt auch
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 Kirche in Coronazeit       Kindergärten          Fragebogenaktion
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                                           Inhalt

         Inhaltsverzeichnis ……….……………..….. Seite 2
         Editorial …………………….……...……….Seite 3
         An(ge)dacht …………….……..…………... Seite 4
         Heimatglöckchen……………………………Seite 17

         Einblick
         Die Gemeinde im Internet..……....…………Seite 6
         Kirche in Coronazeiten..………………...… Seite 7

         Rückblick
         Weltgebetstag 2020—Simbabwe…...…...… Seite 9
         Kindergarten Schlitzenhausen...………....… Seite 11
         Kindergarten Tann…………………….....… Seite 14
         Mut und Musik an Pfingsten………………..Seite 18
         „Segen to go“……………………...………..Seite 18
         Eine „Festliche Fanfare“………………...….Seite 20
         Nachruf - Rolf Glitzenhirn………………….Seite 23

         Überblick
         Impressum …………………….…….……...Seite 2
         Gottesdienstplan…………………………….Seite 16
         Gedicht…………...…………………....……Seite 24
         Fragebogenaktion……………………...……Seite 25

    Impressum:
    Die HEIMATGLOCKEN erscheinen in der Regel vierteljährlich.
    Aufl.: 2.000. Nächste Ausgabe: September 2020
    Herausgeber: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Tann(Rhön)
    Redaktion: Pfrin. Heike Dietrich (V.i.S.d.P.), Ursula Simon, Peter Wolf
    Druck: Gemeindebriefdruckerei (Groß Oesingen)
    Satz u. Layout: Jonas Ruppert
    Bankverbindung der Kirchengemeinde:
    Kto.-Nr.: 200 12 92 VR-Bank Tann/Rhön BLZ 530 612 30,
    IBAN: DE34 5306 1230 0002 0012 92
    BIC: GENODEF1HUE
    Bild Titelseite: Peter Wolf
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                                   Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
seit Monaten verbreitet Corona auf der ganzen Welt Angst und Schrecken. Wir
erleben tiefe Einschnitte in unserem Alltag und werden durch die bestehende
Maskenpflicht bei jedem Einkauf daran erinnert. Auch in dieser Ausgabe der Hei-
matglocken kommen wir an dem Thema Corona nicht vorbei.
Nun kann man zu den verschiedenen Maßnahmen der Regierungen stehen wie
man will, das Verbreiten der Angst hat mir besonders Angst gemacht. Angst ist
immer ein schlechter Berater, mit Angst kann man manipulieren und Angst macht
krank.
Die Bibel überliefert uns in Johannes 16, Vers 33 die Worte von Jesus: In der
Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Demnach
gehört die Angst in diese Welt – und eine gewisse Portion Angst ist ja auch zu
unserem Schutz, denn ohne Angst würde aus Mut ganz schnell Übermut und aus
einer Herausforderung ein leichtsinniges Spiel.
Wir kennen alle eigene Situationen der Angst: Angst vor Neuem, Angst vor Ver-
änderungen, Angst vor Prüfungen, Angst ausgelacht zu werden, Versagensängste,
Verlustängste, Existenzängste und besonders im Älterwerden auch Angst vor der
Einsamkeit und Angst vor dem Tod.
Wohin gehen Sie, wenn Sie Angst haben?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in persönlichen Krisenzeiten nicht alleine sind, son-
dern Menschen zur Seite haben, die Ihnen zuhören und Ihnen neue Perspektiven
aufzeichnen.
Vor allem aber wünsche ich Ihnen Mut, sich mit allen Ihren großen und kleinen
Ängsten an Gott zu wenden, so wie einst der Beter in Psalm 23

                   Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
                 fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,
                      dein Stecken und Stab trösten mich.

Unzählige Male steht in der Bibel „Fürchte dich nicht“! Lassen Sie uns daran
festhalten, auch wenn das Miteinander in unserer Kirchengemeinde derzeit unter
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                               Editorial/An(ge)dacht

     Abstandsgeboten steht: Gott Vater, Jesus unserem Bruder und dem Heiligen
     Geist können wir ganz nahe kommen und immer wieder unsere Angst und unsere
     Sorge ins Gebet legen.
     Bleiben Sie behütet, besonnen und zuversichtlich!
     Herzlichst grüßt Sie im Namen des Heimatglocken-Redaktionsteams
     Ursula Simon

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                 Hier das Spendenkonto:
                 Evangelische Kirchengemeinde Tann
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                 Wir freuen uns sehr über Ihre Spende, aber auch über Ihre Anregun-
                 gen und Rückmeldungen.
                 Ihr Redaktionsteam sagt herzlich DANKE

                                       An(ge)dacht

    Kaum zu glauben? Kirche mal an-              ein Jahr, da war plötzlich alles an-
    ders!                                        ders ...“. Glauben, dass die Verordnun-
                                                 gen gut sind, glauben, dass es allen
    Liebe Gemeindeglieder,
    liebe Schwestern und Brüder im und           nützt, glauben, dass es wieder besser
                                                 wird – überall geht es um Glaubensfra-
    am Reich Gottes,
                                                 gen. Doch unser Glaube: Steht er oder
    Was können wir noch glauben? Das             wackelt er?
    ‚gesunde Maß‘ an Panik und Gelassen-
                                                 Man mag sie vermisst haben – unsere
    heit, die Sache ernstnehmen und die
                                                 Gottesdienste. Einigen steckt ihr Test-
    nötige Kraft, ‚das Ganze hier‘ womög-
    lich noch viele Monate mitmachen zu          ergebnis noch in den Gliedern.
                                                 „Hoffentlich passiert mir nichts.“
    können, sich nicht einschüchtern zu
    lassen und wahrscheinlich noch jahre-        Aber ... aber ... Abendmahl, Konfirma-
                                                 tionen, Jubiläen, einige Ungetaufte:
    lang davon erzählen: „Es war einmal
                                                 Was wird aus denen?
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                                An(ge)dacht

Während uns an Pfingsten die              ist da, die Kraft des Heiligen Geistes,
‚Auferstehung der Kirche‘ ein Anlass      und wer daran glaubt, der empfängt
zum Feiern gab (haben Sie ernsthaft       von Gott. Anders, aber nicht schlechter
dran gezweifelt?), galt die ganze Zeit    oder weniger.
über das eine Wort der Schrift: „Ich
                                          Eine Kirche, die auf Gottes Geist baut,
aber habe für dich gebeten, dass dein
                                          nicht auf eigenen Plänen, nicht auf ei-
Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22,32)
                                          gener Stärke, nicht auf berechenbaren
Jesus sagt das zu Petrus, und zwar vor
                                          Zahlen, sondern im Glauben. Jesus
der Krise. Denn er wusste, wie sehr der
                                          Christus hat sie so gewollt, und es ihr
Glaube Beistand und Zuspruch braucht.
                                          zugesagt. An die Adresse von Petrus
Aufrichten statt Wackeln oder Umfal-      lässt er auch uns ausrichten: „Und
len, das gibt es auch durch die vielen    wenn du dann umkehrst, so stärke dei-
kleinen Gesten, Begegnungen, Grüße,       ne Brüder.“ (noch Lukas 22,32)
Anteilnahmen (und diese oft ganz be-
                                          Liebe Schwestern und Brüder,
sonders), und doch ist sie da: die Ge-
meinschaft Gottes, die immer und im-      Schutz, Gesundheit, Planungssicherheit
mer wieder die „Kraft des Heiligen        – wir können viele Wünsche haben; ich
Geistes“ von oben empfängt, wenn sie      wünsche sie mir, jetzt und immer wie-
glaubt: Was Gott sagt, dazu steht er      der: diese Stärkung von Jesus Christus.
auch. Wenn’s so ist, dann steht’s gut     Dass wir ihm zutrauen, dass er fest
um uns, und wackelt nichts. Vieles        steht, er allein. Dass wir ihn nicht in
wird einem anders vorkommen, etli-        dieser Krise verraten und verleugnen.
ches ungewohnt: Es geht auch so. Fern-    Mehr ist es nicht. Anders, aber nichts
mündlich. In kleinem Kreis. Via Video.    wichtiger als das, die Kraft des Heili-
Und ich habe manchmal den Eindruck,       gen Geistes, der da ist, ganz gewiss.
dass eine kurze Nachricht „Ich bete für   Amen.
Sie“ intensiver und wertvoller kaum
sein könnte.                              Ich grüße Sie alle herzlich. Die, die ich
                                          sonst nur schwer erreiche, besonders:
Anders gesagt: Gottes Geist wirkt an      Seien Sie gesegnet und behütet, gerade
uns, seiner Kirche. Kein Corona kann      in nächster Zeit.
sie kleinkriegen. Aber alles andere       Möge uns der Glaube tragen und im
kommt aus seiner Kraft. Auch das, was     Gebet auch weiterhin einander verbin-
vielen momentan fehlt, was unsere Plä-    den.
ne durchkreuzt hat, oder was noch an      Ihr
Großveranstaltungen flachgefallen ist     Jonathan Stubinitzky
und für immer hinfällig geworden: Sie
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                                       Einblick
          Einblicke & Ausblicke - Die Gemeinde im Internet
    Bereits vor Beginn der Corona-            gefilmt und nach entsprechender Bear-
    Pandemie haben wir uns, als Gemein-       beitung auf den Internetseiten unter der
    deleitung, an die Aktualisierung unse-    Rubrik 'Gottesdienste' angeboten
    res Internetauftrittes kirche-tann.de     (meistens 1-2 Tage später). So kann
    gemacht. Uns war und ist es wichtig,      jeder teilhaben am Gottesdienstgesche-
    neben den herkömmlichen Printmedien       hen.
    auch über diesen Zugang unsere Ge-
                                              Unseren Internetauftritt können Sie via
    meinde mit den neuesten Informationen
                                              internetfähigem PC, Laptop, Tablet
    über das Gemeindegeschehen zu ver-
                                              oder Smartphone besuchen. Gerne neh-
    sorgen.
                                              men wir Anregungen Ihrerseits zur Ge-
    So waren wir dann auch in der Lage, in    staltung der Webseite oder Informati-
    der Zeit des Corona-Lockdowns, als die    onsangebotes entgegen, denn wir wol-
    Gottesdienste nicht mehr stattfanden      len Ihnen eine zeitgemäße und interes-
    und die Kindergärten nur noch eine        sante Gemeinde, auch medial, anbieten.
    Notbetreuung anbieten durften, auf den
                                              Die Heimatglocken werden wir in Zu-
    Internetseiten immer die aktuellsten
                                              kunft auch über unsere Webseite als
    Informationen zur Notbetreuung, An-
                                              pdf-Datei anbieten - gekürzt um daten-
    tragsformulare zur Notbetreuung, Vi-
                                              schutzrelevante, personenbezogene Da-
    deo-Gottesdienste der EKKW und die
                                              ten.
    Lesepredigten von Pfarrerin Dietrich
    und Pfarrer Stubinitzky, sowie corona-    Peter Wolf
    spezifische Infos anbieten zu können.
    Die Mitarbeiterinnen der Kindergärten
    haben wöchentlich, für die zuhause
    gebliebenen Kinder,
    'Beschäftigungsangebote für jeden Tag'
    erstellt und online als herunterladbare
    pdf-Datei angeboten. Auswertungen
    über die Zugriffe auf die vorgenannten
    Inhalte haben gezeigt, dass diese Ange-
    bote sehr gut angenommen wurden und
    unser Engagement der Pflege dieses
    Informationsangebots sich gelohnt hat.
    Derzeit befinden wir uns in den ersten
    Lockerungen bzgl. der Gottesdienste,
    die nur unter speziellen Auflagen abge-
    halten werden dürfen. Da hierdurch die
    Zahl der Besucher eingeschränkt wird
    und einige sich noch nicht trauen, die
    Gottesdienste zu besuchen, werden die
    Gottesdienste in der Stadtkirche Tann
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                                   Einblick
    Kirche in Coronazeiten – nicht mehr systemrelevant?
9 Wochen waren die Kirchen für alle       Menschen ersetzen können. Interessan-
Gottesdienste geschlossen. Abends um      terweise fanden die wichtigen Glau-
19.00 Uhr allein in der Kirche bei Glo-   bensgespräche an ganz erstaunlichen
ckengeläut und Gebet fragte ich mich      Orten statt, z.B. in der Talk-Show von
manchmal, was wohl von unserer Kir-       Markus Lanz, der mit einer deutschen
che, unseren Gemeinden und Gottes-        Schriftstellerin über die Grundfrage des
diensten bleibt, wenn die Coronakrise     Glaubens diskutierte: Woraus können
vorüber ist. Zum ersten Mal in der lan-   Menschen in der Krise noch Trost
gen Kirchengeschichte versammelten        schöpfen, wenn ihre Angehörigen lei-
sich die Menschen in ihrer Not nicht in   den und sterben? In unserem Katechis-
den Gotteshäusern, um die Sorgen und      mus heißt das: „Was ist dein einziger
Ängste vor Gott zu bringen und Trost      Trost im Leben und im Sterben?“ Doch
zu spüren.                                dann erzählt die Schriftstellerin, die
                                          von sich selbst sagt, sie sei nicht gläu-
Virologen, Naturwissenschaftler, Tech-
                                          big, wie sie in Hamburg unterwegs war
niker, Ökonomen waren überall präsent
                                          und an einer Kirche mit einem Banner
in den Medien und schlüpften in die
                                          am Kirchturm vorbeikam. Sie sagte:
Rolle säkularer Propheten. Im Ausnah-
                                          „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal
mezustand entdeckten die Menschen im
                                          in einem Fernsehstudio sitzen würde
Land und die Politiker, wie wichtig
                                          und sagen würde: Den klügsten Satz,
Ärzte und Pflegekräfte, Erzieherinnen,
                                          den ich heute gehört habe, war ein Bi-
Polizisten und Verkäuferinnen sind.
                                          belzitat von Paulus! Und zwar stand
Die Kirchen blieben geschlossen, wäh-
                                          darauf: Gott hat uns nicht gegeben
rend Bau- und Gartenmärkte wieder
                                          den Geist der Furcht, sondern der
früh öffneten und die Massen hinström-    Kraft, der Liebe und der Besonnen-
ten – alles mit Abstand, versteht sich.   heit. Dieser Satz hat mich umgehauen,
Für die Verantwortlichen war die Reli-    weil ich den Eindruck hatte, dass wir
gion zunächst ein Sicherheitsrisiko,      uns massiv vom Geist der Furcht leiten
denn alle hatten die Großveranstaltun-    lassen und nicht vom Geist der Kraft,
gen von evangelikalen Gemeinschaften      der Liebe und der Besonnenheit.“
vor Augen, die bei der Verbreitung des    Ich bin gläubig und entdecke tatsäch-
Virus wie ein Brandbeschleuniger ge-      lich in der Bibel immer wieder die Sät-
wirkt hatten.                             ze, die mir weiterhelfen, Kraft geben
Die Corona-Zeit, ein Stresstest für die   und voller Klugheit sind. Es ist wun-
Kirchen – vor allem durch die Frage:      derbar, wenn das Menschen heute mer-
Was ist den Menschen heute in unserer     ken, wie vom Evangelium eine befrei-
modernen Gesellschaft am Glauben          ende Kraft ausgeht, weil seine Bot-
noch wichtig? Sicher gab es wunderba-     schaft immer über das, was gerade ist,
re neue Internetangebote der Kirchen;     hinausgeht und auf Gott verweist, da-
aber eben auch die Erfahrung, dass die-   mit nicht nur unser Wirklichkeitssinn
se keine persönliche Begegnung mit        geschärft wird, sondern auch unser
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                                        Einblick

    Möglichkeitssinn. Denn genau das           unsere Kinder und Jugendlichen. Sie
    haben in der Krise auch viele Men-         helfen mehr Halt im Leben zu finden
    schen bemerkt: Wir leben nicht nur         und weniger der Beliebigkeit ausgesetzt
    vom Brot und von der medizinischen         zu sein.
    Versorgung allein, sondern auch vom
                                               „Was macht ihr eigentlich? Von euch
    guten Wort, das uns aus unserem Um-
                                               hört man ja wenig!“, sagte eine Frau zu
    uns-selbst-Kreisen befreit, von Kultur
                                               mir, die ich am Friedhof traf. Ja, alle
    und Kunst und Musik!
                                               öffentlichen Auftritte waren weggefal-
    Fast hatte das Virus – so könnte man       len; aber arbeitslos waren wir Pfarrer
    ketzerisch sagen – ein Gottesprädikat,     trotzdem nicht. Wir schrieben Predig-
    es war allgegenwärtig. So schrieb der      ten zum Auslegen, kamen abends zum
    Theologe Fulbert Steffensky. Mit sei-      Beten in die Kirche und verbrachten
    ner Allgegenwart hatte das Virus uns so    viel Zeit am Computer und am Telefon,
    in den Bann gezogen, dass es unser         denn jede Woche kamen neue Verord-
    Denken, unsere Wahrnehmung und             nungen für unsere „systemrelevanten“
    unsere Wünsche verformte. Wer in die-      Bereiche der Kirchengemeinde, die es
    sem Bannkreis der Angst steckt, kann       zu beachten galt: In den Kindergärten
    nicht mehr Herr seiner selbst sein.        und in der Diakoniepflegestation. Des-
    Schwer war vor allem der Alltag von        halb gilt unser Dank nun besonders
    Familien, alten Menschen und denen,        denen, die in dieser Zeit viel Arbeit und
    die ihre Arbeit verloren haben. Hier       Sorgen hatten:
    kam etwas zum Tragen, das ursprüng-
                                                   Den Kitas und ihren Leitungen:
    lich in den Kirchen und Klöstern zu
                                                      Frau Henfling in Tann und
    Hause ist: Das Ritual, feste Zeiten und
                                                      Wendershausen und Frau
    ein fester Tagesrhythmus als Gerüst, an
                                                      Beck-Rasche in Schlitzenhau-
    dem man sich festhalten kann, weil die
                                                      sen. Sie haben die Notgruppen
    alte Struktur weggebrochen war und
                                                      organisiert und die schrittweise
    man nun ganz auf sich alleine gestellt
                                                      Öffnung bis zum eingeschränk-
    war.
                                                      ten Regelbetrieb jetzt. Und al-
    „Formen und Rituale gürten den müden              len Mitarbeiterinnen, von de-
    Geist“, so heißt es. Also: Triff Abspra-          nen keine zuhause blieb, son-
    chen mit dir selbst, an die du dich bin-          dern die ihren Dienst taten.
    dest, so wie die Mönche in der Klausur            Den Eltern danken wir für ihr
    im Kloster Ritual und Ordnung gegen               Verständnis für die Einschrän-
    Spontanität und bloße Selbstverwirkli-            kungen und den Wegfall der
    chung setzten; zwei Eigenschaften, die            Betreuung und ihren großen
    bei uns immer hoch im Kurs standen,               Einsatz in dieser Zeit.
    jetzt aber weniger hilfreich waren.
    Vielleicht können wir etwas von dieser         Der Diakoniepflegestation, allen
    Einsicht in die Zeit nach Corona retten,           Schwestern und ihrer Leitung,
    denn sie sind besonders wichtig für                Herrn Heim und Frau Herbe-
Heimatglocken - kirche-tann.de
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                           Einblick / Rückblick
                                           Weltgebetstag 2020 –
       rich mit Frau Rohde-Kirchner
                                         Simbabwe – 06. März 2020
       für die Arbeit in den Häusern
       der alten Menschen, die ohne     Steh auf und geh!
       Einschränkung fortgesetzt wer-   Der Weltgebetstag ist die größte und
       den konnte.                      älteste weltweite ökumenische Frauen-
                                        bewegung. Jedes Jahr lassen wir uns
   Unserem Kantor Thomas Nüdling        begeistern von den Stärken der beteilig-
      und dem Kirchenchor Tann mit      ten Frauen, nehmen Anteil an ihren
      den vielen Helfern, die sich so   Sorgen und finden Ermutigung im
      schöne und Mut machende Ak-       Glauben. Die Frauen aus Simbabwe
      tionen ausdachten und umsetz-     luden uns 2020 zu dieser Feier ein.
      ten wie den „Segen to go“ und
      die „Konzerte auf der Kir-
      chentreppe“. Unzählige Stun-
      den ehrenamtlicher Arbeit sind
      hier eingeflossen. Viele Men-
      schen auch weit über die Gren-
      zen Tanns hinaus hatten ihre
      Freude daran.

   Herrn Peter Wolf, unserem neuen
      engagierten Mitglied im Kir-
      chenvorstand, der sich um den     Simbabwe (das bedeutet „Steinhaus“)
      Aufbau unserer Homepage ge-       ist ein Land im Süden Afrikas mit
      kümmert und alle wichtigen        schwieriger politischer Situation, Ar-
      Mitteilungen der Kitas für die    mut und vielfältigen Diskriminierungen
      Eltern immer aktuell gehalten     wie Polygamie und Zwangsverheira-
      hat, sowie Andachten und Got-     tung. Unzählige Frauen kämpfen für
      tesdienste für Daheimgebliebe-    ihre Rechte und eine Verbesserung der
      ne zugänglich gemacht hat.        Lebensumstände, die sehr schwierig
                                        sind, zumal dort viele Kinder ihre El-
   Zum Schluss an die vielen in unse-   tern durch AIDS verloren haben.
      rer Gemeinde, die auch weiter
      ohne Aufsehen ihre                In der kath. Kirche St. Michael, Eck-
      (ehrenamtliche) Arbeit fortge-    weisbach, trafen sich Frauen aus der
      setzt haben!                      Großgemeinde Hilders und dem Tanner
                                        Raum zu dieser Feier des gemeinsamen
Danke! Es ist schön, dass ihr da seid   weltweiten Gebetes. Die Musikgruppe
   und es macht Freude, mit euch zu-    „Allerlei“ aus Hilders unterstützte ge-
   sammen zu arbeiten!                  fühlvoll den Gesang der Frauen (und
                                        erfreulicherweise auch einiger Männer)
Pfarrerin Heike Dietrich                mit den Liedern des Weltgebetstagko-
Heimatglocken - kirche-tann.de
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                                    Rückblick

 mitees. Pfarrerin Dietrich hielt die An-   eingeschätzt wird. Bereits am 17.03.
 sprache zum Evangelium des Weltge-         hatte sich dann schon die ganze Welt
 betstages aus Johannes 5,2-9. Die Kol-     verändert! Doch folgen wir dem Motto:
 lekte galt den weltweit 100 Projekten      Steh auf und geh! Ein Ostergruß am 9.
 der Unterstützung von Frauen und Kin-      April vom Internationalen Weltgebets-
 dern.                                      komitee lautete: Habt keine Angst!
 Im Anschluss waren alle herzlich in das
 Scheppenbachhaus eingeladen. Zahlrei-
 che Gäste freuten sich über ein köstli-
 ches und reichhaltiges Buffet mit Spe-
 zialitäten, z.B. vom Affenbrotbaum
 Baobab aus dem Gastland. Die Tische
 und der Saal waren landestypisch deko-
 riert und die Frauengruppe um Uschi
 Spiegel mit Team hatte alle Hände voll
 zu tun.

                                            Das wollen wir beherzigen und freuen
                                            uns auf unseren nächsten gemeinsamen
                                            WGT am 05.03.2021 zur Einladung aus
                                            dem Land Vanuatu. Der Inselstaat
                                            liegt im südwestlichen Pazifik, umfasst
                                            83 Vulkan-Inseln und gehört zu Austra-
                                            lien-Ozeanien.
                                            Ursula Erk

 Diese harmonische, aber auch so ziem-
 lich letzte panikfreie Veranstaltung im
 größeren Rahmen durften wir am 06.
 März 2020 noch erleben. Es wurde
 bereits über das Corona-Virus gemun-               Fotos: Karin Klappstein
 kelt und dass es als „gering bis mäßig“
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                                    Rückblick
                       Kindergarten Schlitzenhausen
„Das soll endlich weggehen, das nervt        Corona kommt von den Fledermäu-
mich“                                        sen” (Clemens)
- Kinder über Corona                         “Ich weiß, dass Corona schon mal da
                                             war” (Thomas)
                   Wir alle sind momen-
                   tan konfrontiert mit      “Und dass er kleine Buckel hat, hat
                   einer Fülle an Infor-     meine Mama gelesen” (Marie)
                   mationen und Nach-        “Corona ist klein und kann man nur mit
                   richten über Corona.      einer Lupe sehen” (Thomas)
                   Die Situation scheint
                   sich quasi täglich zu
                   ändern. Gerade für        Was muss man beachten?
Kinder kann es beunruhigend und ver-         “Ist ansteckend, darum muss man
wirrend sein, was sie in den Medien          Mundschutz tragen” (Jonas)
oder im Gespräch mit anderen Men-
schen sehen bzw. hören. Das kann Aus-        “Da muss man getrennt sitzen” (Sven)
löser für Angst, Traurigkeit oder Stress     “Man darf sich nicht anfassen” (David)
sein. Daher ist es wichtig mit ihnen
über die Situation zu sprechen, ihnen        “Man muss Abstand halten“ (Clemens)
die wichtigsten Aspekte zu erklären          “Ich weiß nämlich, wenn man hustet
und ihre Fragen zu beantworten. Dies         oder knuddelt oder knutscht, dafür
hilft ihnen dabei, alles besser zu verste-   kommt das in den Bauch.” (Marie)
hen und damit umzugehen.
                                              “Das Coronavirus kann auch Men-
Um zu erfahren, was Kinder unserer           schen anstecken. Deswegen muss man
Einrichtung alles über das Corona-           Hände waschen.” (Eva)
Virus wissen, haben wir Gespräche mit
den Kindern geführt. Dabei haben sie
in diesem Zusammenhang auch ihre             Warum ist es so wichtig die Hände
Wünsche geäußert.                            mit Seife zu waschen?
Hier die Fragen und Antworten                “Weil da der Dreck dran hängt. Wegen
(Namen der Kinder verändert):                Corona muss man auch mit dem Coro-
                                             namittel oder was das ist draufschmie-
Was wisst ihr über Corona?                   ren, weil man alles anfasst was man
“ Ich weiß, dass man sich anstecken          nicht anfassen darf” (Jonas)
kann“ (Jan)                                  “Wenn der dreckig ist und noch Bakte-
“Das Corona ein Virus ist” (Eva)             rien nicht gewischt ist” (Florian)
“Corona kommt aus China. Das ist so          “Und wenn man nicht mit Seife wäscht,
ein kleiner Virus. Der macht Menschen        da kommen da so kleine Dinger”
krank und so. Und meine Mama denkt,          (Jonas)
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                                    Einblick

 “Weil Corona gerne auf den Händen        Wie ist es hier im Kindergarten für
 sitzt” (Eva)                             euch? Wie immer?
 “Wegen Corona” (Thomas)                  “Manchmal sind wir im Turnraum, we-
                                          gen Corona. Wir dürfen nämlich net so
 “Da werden die nicht sauber “ (Marie)    viele Leute, Kinder in die Gruppe ge-
 “Weil die dreckig sind” (Anne)           hen lassen” (Jonas)
                                          “Wenn du einen Freund hast in der an-
 Was passiert, wenn man die Hände         deren Gruppe und kannst ihn nicht se-
 mit Seife wäscht?                        hen ….aber jetzt ist er ja da. Und mor-
                                          gen komm ich wieder...kommt der Flo
 “Dann geht der Corona schneller          auch wieder?” (Jonas)
 weg” (Jan)
 “Weil, da können auch Corona drauf       Wie könnt ihr zu Freunden und
 sein. Ich hab da nämlich so ne Corona-   Großeltern Kontakt aufnehmen?
 werbung geguckt, da war ein Junge, der
 hat gesagt, Corona ist gerne auf den     “Und ich hab schon Video gemacht mit
 Händen” (Clemens)                        Omi und Opa” (Eva)
 “Dann bleibt Corona nicht auf den        “Ja jetzt können wieder zwei Familien
 Händen. Dann ist es erst runtergespült   zusammenführen” (Jonas)
 und im Abguss” (Clemens)                 “Abstand halten und spre-
                                          chen” (Clemens)
 Warum kann man sich nicht mit al-        “Nicht besuchen” ( David)
 len Freunden treffen? Oder Oma
 und Opa nicht sehen?                     “Und ich hab nen Video ge-
                                          macht” (David, Jan)
 “Wegen Corona” (Jan)
                                          “Mit dem Telefon mit meiner
 “Damit man sich nicht ansteckt” ( Eva)
                                          Oma” (Thomas)
 “Weil die können Corona ha-
                                          “War bei meiner Oma gegangen, hab
 ben” (Clemens)
                                          mit ihr gespielt” (Marie)
 “Weil man spielen wollen, muss man
                                          “Hab mit meiner Döte telefo-
 auch Abstand halten” (David)
                                          niert” (Thomas)
 “Man merkt erst später ob man Corona
                                          “Nämlich wo die Tante Geburtstag hat-
 hat” (Clemens)
                                          te, hab ich auch nur angerufen” (Marie)
 “Weil Corona noch da ist. Nur die Tan-
 ja darf mich besuchen und ich darf zu
 ihr” (Thomas)
 “Ich war ganz schön traurig.” (Jonas)
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                                     Einblick

Was wünscht ihr euch jetzt am meis-      Als Zeichen des Zusammenhalts und
ten?                                     zum Mut machen, Hoffnung geben,
                                         haben wir von der Kita Schlitzenhausen
“Dass das Zeug weg geht” (Jenny)
                                         am Radweg Günthers - Tann eine
“Wenn das Corona weg ist, darf ich       Steinschlange wachsen lassen. Sie be-
wieder bei meiner Oma schla-             steht derzeit aus über 100 Steinen und
fen” (Jonas)                             darf gerne weiter wachsen.
“Ich wünsch mir, dass das endlich wie-   Macht mit!!
der weg geht” (Clemens)
“Das soll endlich weggehen, das nervt
mich” (David)
“Dass Corona endlich weg
geht” (Thomas, Eva, Clemens)
“Ich weiß nicht” (Rosa)
“Ich will wissen, ob wir wieder in den
Kindergarten gehen dürfen” (Marie)
“Eine Puppi” (Anne)

                                         Text: Kinder & Team der ev. Kita
                                         Schlitzenhausen; Fotos: Katja Müller,
                                         Erzieherin
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                                   Rückblick
                   Evangelischer Kindergarten Tann

 Glück ist: Freunde wiedersehen und         präsentiert werden. In einem Ab-
 alles ist wie früher!                      schlussgespräch zwischen Schulkind,
                                            Eltern und Erzieherin wird noch einmal
                                            Rückschau auf Erlebnisse und Beson-
                                            derheiten der langen Kindergartenzeit
                                            gehalten, es darf vom Kind noch ein
                                            "Herzenswunsch" für die verbleibende
                                            Zeit geäußert werden und auch die El-
                                            tern sind gefragt bzgl. der Stärken und
                                            Interessen ihres Kindes. Alle teilen im
                                            Gespräch Vorfreude und Aufregung
 Die Freude bei Kindern, Eltern und         miteinander. Der ausgefüllte Fragebo-
 Erzieherinnen ist groß. Endlich sind wir   gen zum Gespräch findet seinen Platz
 wieder zusammen!                           in der Portfolio-Mappe.
 Alle Kinder haben seit Anfang Juni die     Diese prall gefüllten Ordner bergen
 Möglichkeit den Kindergarten bis zu        eigene Kunstwerke, Fotos, Schätze
 den Sommerferien tageweise zu besu-        und damit viele Kindergartenerinnerun-
 chen. Das bedeutet: Spielen, basteln       gen. Beim "Abschied von unseren Gro-
 und lachen – gemeinsame Zeit genie-        ßen" werden die Portfolio-Mappen,
 ßen!                                       Kalender, das "Armband zu den Perlen
                                            des Glaubens" und kleine Überraschun-
 Besonders aufgeregt sind unsere Vor-       gen übergeben. Unsere guten Wünsche
 schulkinder, denn schon bald ist die       und persönliche Fürbitten erhalten die
 Kindergartenzeit vorbei und der Schul-     Kinder in Form eines Schutzengels.
 anfang rückt immer näher. Bis dahin        Aber bevor diese Abschlussfeier im
 wird im Kindergarten noch einiges pas-     "kleinen schönen Rahmen" stattfindet,
 sieren. Es warten spannende Aufgaben,      ist noch Zeit für Lieblingsspiele mit
 wie z.B. die Fertigstellung des belieb-    Freunden und vieles mehr.
 ten Schulkind-Kalenders. In diesem
 Jahr waren 12 Geschichten und Bilder-      Dies gilt auch für die jüngeren Kinder-
 bücher die Basis, auf der die Kinder       gartenkinder, die gerne auf dem Außen-
 dann in ganz verschiedenen Techniken       gelände spielen und auf Spaziergängen
 ihre Kalenderbilder kreativ gestaltet      mit den Erzieherinnen Neues entde-
 haben. Auf die Ausführung warten           cken.
 noch ein "Sortierbild" zur "Raupe Nim-     Spannend ist auch die Pflege unseres
 mersatt" und ein "Schulkindporträt mit     Gemüsebeetes in Kooperation mit
 Ranzen" zum Bilderbuch "Der Ernst          Herrn Wolf von EDEKA. Schürzen und
 des Lebens".                               Kindergießkannen kommen täglich bei
                                            unseren kleinen Gärtnern zum Einsatz.
 Auch der zu Hause bereitstehende           Was wir wohl alles ernten werden?
 Schulranzen darf stolz im Kindergarten     Auf jeden Fall bereichert es unseren
15
                                 Rückblick

Frühstücks- und Mittagstisch.

Silvia Henfling

                         B.Gade © GemeindebriefDruckerei.de
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                                         Gottesdienstplan

Datum                  Uhrzeit   Gottesdienstorte                  Durch
21. Juni 2020          09:00 Uhr Habel                             Pfr. Stubinitzky
2. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
28. Juni 2020          09:00 Uhr Theobaldshof                      Pfr. Stubinitzky
3. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
                       11:00 Uhr Neuswarts                         Pfr. Stubinitzky
05. Juli 2020          09:00 Uhr Habel                             Pfr. Stubinitzky
4. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfr. Stubinitzky
12. Juli 2020          09:00 Uhr Theobaldshof                      Pfrin. Dietrich
5. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
                       11:00 Uhr Neuswarts                         Pfrin. Dietrich
19. Juli 2020          09:00 Uhr Habel                             Lektoren Fischer
6. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
26. Juli 2020          09:00 Uhr Theobaldshof                      Ander-Molnár
7. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Lektor Kirchner
                       11:00 Uhr Neuswarts                         Lektor Kirchner
02. Aug. 2020          09:00 Uhr Habel                             Pfr. Stubinitzky
8. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Pfr. Stubinitzky
09. Aug. 2020          09:00 Uhr Theobaldshof                      Lektor Kirchner
9. So. nach Tr.        10:00 Uhr Tann                              Lektor Kirchner
                       11:00 Uhr Neuswarts                         Lektor Kirchner
16. Aug. 2020          09:00 Uhr Habel                             Lektoren Fischer
10.S.n.T. Israelson.   10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
23. Aug. 2020          09:00 Uhr Theobaldshof                      Klappstein
11. So. nach Tr.       10:00 Uhr Tann                              Pfrin. Dietrich
                       11:00 Uhr Neuswarts                         Pfrin. Dietrich
30. Aug. 2020          10:00 Uhr Tann - Kirchspielgottesdienst     Pfr. Stubinitzky
12. So. nach Tr.

         Änderungen vorbehalten/werden im Tanner Stadtanzeiger bekannt gegeben.
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Heimatglöckchen
18
                                    Rückblick
                          Mut und Musik an Pfingsten
 Zwei Mal „Musik auf der Kir-                Froh darüber, dass endlich auch das
 chentreppe“ in Tann                         kulturelle Leben wieder ein Stück weit
                                             möglich geworden ist, kamen viele Zu-
 Pfingsten ist ein Tag des Mutes. Dies-
                                             hörer vor die Stadtkirche und lauschten
 bezüglich leistete laut Bibel der Heilige
                                             den Beiträgen stehend.
 Geist vor 2000 Jahren in Jerusalem
 ganze Arbeit – und am Pfingstsonntag-       Und alle waren sich einig: Es waren
 abend auch bei uns in Tann. Seit über       gelungene Konzerte. Die Organisatoren
 50 Jahren nämlich findet in der dorti-      konnten trotz Beschränkungen ein neu-
 gen Stadtkirche normalerweise ein gro-      es Format bestmöglich ausloten und
 ßes Chor- und Orchesterkonzert statt.       umsetzen. Das abwechslungsreiche und
 Weil das aber wegen der Corona-             damit kurzweilige Programm mit steter
 Pandemie in diesem Jahr nicht möglich       Mischung aus Bläserwerken, Liedern
 war, hat die Tanner Kirchenmusik den        und Texten erfreute die Zuhörer.
 Esprit und den Mut gehabt, zu besonde-
 ren Musikveranstaltungen einzuladen,
 damit das Pfingstfest auch in diesem
 Jahr nicht sang- und klanglos ver-                   „Segen to go“
 streicht.
                                             Segensaktion des Kirchenchores
                                             läuft seit März
                                             „Das sind ja gleich drei Überraschun-
                                             gen auf einmal!“ Mit diesem Slogan
                                             warb vor einigen Jahren eine Schokola-
                                             denfirma für ihr eiförmiges Überra-
                                             schungsobjekt für Kinder. Drei Dinge
                                             auf einmal bietet auch der Kirchenchor
                                             Tann seit März mit seiner Aktion
                                             „Segen to go“: In Bild, Wort und Mu-
             Foto: Klaus Fladung             sik kann man sich den Segen Gottes
                                             zusprechen lassen.
 Vor der Stadtkirche – also open air –
 fand zwei Mal eine „Musik auf der Kir-      Geschuldet war der Ursprung des
 chentreppe“ statt. In herrlicher Kulisse    „Segen to go“ der Corona-Pandemie
 musizierten Sopranistin Anna Ziert und      und dem damit verbundenen Gottes-
 Kantor Thomas Nüdling (Klavier) so-         dienstverbot: „Wenn die Menschen
 wie das Blechbläserensemble „Brass7“        zum Segen nicht in die Kirche kommen
 und wechselten sich mit Impulsen zu         können, dann kommt der Segen eben
 Pfingsten durch Pfarrerin Heike Diet-       zu ihnen“, erklärt Kantor Thomas Nüd-
 rich (erste Veranstaltung) und Prof. Dr.    ling.
 Christoph Gregor Müller (zweite Ver-        Und wie es sich für einen Chor gehört,
 anstaltung) ab.                             passiert das auf musikalische Art und
19
                                  Rückblick
                                 „Segen to go“
Weise. Dafür sind auf verschiedenen        bach und Schlitzenhausen haben dazu
Karten jeweils ein Bild, ein Text und      die Karten mit Regenbogen-Bildern
ein Hinweis (QR-Code, Link und Stich-      gestaltet.
wörter) zu einem Segenslied auf dem
                                           Die „Segen to go“-Kärtchen kann man
Youtube-Kanal „KiMuTann“ angege-
                                           sich zu den Öffnungszeiten der Tanner
ben. Beim Anschauen, Lesen, Beten,
                                           Stadtkirche dort und in weiteren Kir-
Anhören und Meditieren werden die
                                           chen Tanns abholen; über das Pfarramt
frohe Botschaft und der Mut machende
                                           Tann kann man sie sich auch zuschi-
Zuspruch mit vielen Sinnen greifbar
                                           cken lassen (Telefon: 06682-266;
und konkret erlebbar.
                                           E-Mail: Kirchenchor.Tann@gmx.de).
„Gerade in Zeiten, in denen Kontakte
                                           Ein Tipp am Schluss: Die „Segen to
zu anderen Menschen auf das absolut
                                           go“-Karten sind auch eine schöne Bei-
Nötige zu reduzieren sind, tut es doch
gut zu wissen, dass jemand da ist, der     gabe zu einem Geschenk oder Brief.
mit uns geht und der auf uns achtet“, so
betont Susanna Leubecher. Von dieser
Zusage fühlten sich viele Menschen
angesprochen: So haben die regionale
Presse und auch das Hessische Fernse-
hen ausführlich über die Idee berichtet.
Nicht ohne Wirkung: So wurde der
„Segen to go“ aus ganz Deutschland
erbeten und vielen Menschen zuge-
schickt. Mittlerweile sind mehr als
3000 gedruckte Karten in Umlauf; auch
auf digitalem Wege wurde der Segen
verteilt.
Und weil die Aktion so gut angenom-
men wurde, wird sie nicht nur fortge-
setzt, sondern auch stetig aktualisiert.
Gab es anfangs zunächst vier Segens-
karten, so ist deren Menge nun auf
zwölf gestiegen. Mit neuen Karten, Bil-
dern, Texten und Liedern kann jeder
sich auch fortan den Segen immer wie-
der neu zusprechen lassen.
                                                      Foto: Thomas Nüdling
Zudem hat Kantor Thomas Nüdling im
April selbst zwei neue Segenslieder
komponiert und mit Anna Ziert aufge-
nommen. Die Kindergärten Eckweis-
20
                                   Rückblick
       Eine „Festliche Fanfare“ für den Kirchenchor Tann
 Thomas Nüdling widmet dem Tan-             klanglos verstreichen soll“, ergänzt
 ner Chor seine neueste Komposition         Thomas Nüdling.
                                            Und genau das waren Anlass und An-
                                            trieb für ihn, um Pfingsten für die 70
 „Kleine Geschenke erhalten die
                                            Sängerinnen und Sänger des Kirchen-
 Freundschaft“, so lautet ein altes
                                            chores eben doch musikalisch zu ma-
 Sprichwort. Und es stimmt. Denn wenn
                                            chen: So hat er in Zeiten des Lock-
 man Geschenke macht, kommt man
                                            downs eine „Festliche Fanfare“ auf der
 miteinander in Kontakt. In Zeiten von
                                            Basis biblischer Texte komponiert.
 Corona und der damit verbundenen
                                            Sängerin Imka Heinzeroth hat sie in ein
 Kontaktbeschränkungen ist das aller-
                                            frisches Layout verpackt und für den
 dings schwierig. Besonders Gruppen
                                            Druck gesorgt. Das Besondere daran:
 und Vereine haben darunter sehr zu
                                            Die Fanfare ist dem „Kirchenchor
 leiden – so auch der Kirchenchor Tann.
                                            Tann“ gewidmet. Um das zu verdeutli-
 Mit dem „Segen to go“ konnte dessen        chen, hat Nüdling jeder Sängerin und
 Musik aber bisher weiterklingen, und       jedem Sänger eine persönliche Wid-
 viele Sänger und Zuhörer waren erfreut     mung in den Notendruck geschrieben
 über die veröffentlichten Aufnahmen,       und die Noten signiert. „Sobald es
 die mittels Segenskarten durch ganz        möglich ist, wollen wir die Fanfare ge-
 Deutschland wanderten.                     meinsam singen und aufführen“, moti-
                                            viert er seinen Kirchenchor in einem
 Zu Ostern hatte Kantor Thomas Nüd-
                                            Begleitschreiben.
 ling allen Sängern einen Gruß geschrie-
 ben und mit einem Präsent jedem per-       Die Sängerinnen und Sänger ahnten
 sönlich vorbeigebracht:                    nichts von dieser Überraschung. Antje
 „Normalerweise kommen die Sänger zu        Dänner war sehr gerührt; die frisch ge-
 mir – dieses Mal war es umgekehrt“         druckten Noten in den Händen haltend
 sagt er und verbrachte unterstützt von     sagt sie: „Das ging unter die Haut.“
 Sängerin Kerstin Schuch mit dieser         Von einer Freude und Ehre, die dem
 Aufgabe den Ostersonntag auf Fahrten       Kirchenchor damit bereitet würde,
 durch das Ulstertal.                       spricht Carola Brommer. Die meisten,
                                            darunter auch Verena Gass, Tatjana
 Als besonders schmerzvoll erwies sich
                                            Seydel und Klaus Fladung, freuen sich
 aber nun das Pfingstfest:
                                            jetzt noch mehr auf das hoffentlich bal-
 „Normalerweise ist das DER Konzert-
                                            dige Singen im Chor und das Erklingen
 termin in unserem Kalender und wir
                                            der neuen Komposition.
 gestalten seit Jahrzehnten ein großes
 Chor- und Orchesterkonzert“, sagt          Und da kommt die Frage an den Kom-
 Susanna Leubecher, Sprecherin des          ponisten: Wie klingt die „Festliche
 Kirchenchores. „Unglaublich, dass am       Fanfare“? Thomas Nüdling verrät: „Sie
 Fest der vielen Sprachen die universelle   ist ein glänzendes und knalliges Werk
 Sprache der Musik nicht zum Klingen        für Chor, Orgel und Pauken und bildet
 kommen und das Pfingstfest sang- und       damit einen akustischen Gegenklang
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                                   Rückblick

zur Corona-Stille.“ Sie sei dem Kir-
chenchor auf den Leib geschrieben und
würde, da ist sich Nüdling sicher, nicht
nur den Sängern, sondern auch den Zu-
hörern und dem lieben Gott Freude be-
reiten. Wann genau sie uraufgeführt
wird, weiß Nüdling noch nicht: „Aber
sie wird das erste Werk sein, das wir
proben, sobald es wieder möglich ist.“

             Foto: Uwe Seitz               Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de

                                            Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche
                                                        Bibelgesellschaft, Stuttgart
                                                    Grafik: © GemeindebriefDruckerei
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                                       Rückblick
                                  IN MEMORIAM
     „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir
       haben geglaubt und erkannt, du bist der Sohn des lebendigen Gottes.“
                       (Johannesevangelium Kapitel 6, 68-69)

                                 Rolf Glitzenhirn
                                  Diakon und Pfarrer i.R.

             * 11.08.1931 in Marburg/Lahn + 18. Mai 2020 in Tann (Rhön)

 1969 kam Rolf Glitzenhirn als Vikar nach Tann und war ab 1971 bis 1995 als
 Gemeindepfarrer zuständig für den Bezirk 1 Tann mit Neuswarts. Viele, viele
 Familien hat er in dieser Zeit in Freud und Leid begleitet. Ungezählt sind auch
 seine Konfirmandenstunden, die Konfirmanden- und Jugendfreizeiten, die Senio-
 rennachmittage, Jugendkreise, Gesprächskreise, Bibelabende und persönlichen
 Hausbesuche. Die große Renovierung unserer Stadtkirche mit all der zusätzlichen
 Bau-Arbeit fiel in seine Amtszeit als geschäftsführender Pfarrer. Selbst im
 Ruhestand sorgte er sich um seine Tanner Kirchengemeinde.
 Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Tann und des amtierenden
 Kirchenvorstandes verneigen wir uns in Dankbarkeit für alles segensstiftende
 Wirken.
 Wir werden Herrn Pfarrer i. R. Rolf Glitzenhirn stets ein ehrendes Gedenken be-
 wahren.

 Jürgen Herberich                   Heike Dietrich          Jonathan Stubinitzky
 Kirchenvorstands-Vorsitzender          Pfarrerin                  Pfarrer
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                                  Rückblick
                                   Nachruf
Rolf Glitzenhirn ist tot. Er starb am      benen immer die Jugendarbeit und die
18.5.2020 nach kurzer schwerer Krank-      Ehrfurcht vor der Natur. Beides gut
heit im Alter von 88 Jahren. Geboren       verbinden ließ sich auf den von ihm
und aufgewachsen in Marburg ver-           initiierten Jugendfreizeiten, sei es im
schlug es ihn nach Stationen in Hepha-     Gebirge oder am Meer, von denen auch
ta, Worms und Kronberg im Jahr 1969        immer ein Stückchen Lebensweisheit
in die Rhön, wo er über 25 Jahre seinen    hängen blieb. „Wenn du den Spitzmei-
Dienst in der Pfarrstelle Tann 1 versah    len (einen Dreitausender in der
und fast noch einmal so lang vom Joss-     Schweiz) erklimmen willst, musst du
berg aus „i.R.“ regen Anteil am Leben      gleichmäßig einen Schritt vor den an-
„seiner“ Gemeinde nahm, immer unter-       deren setzen, sonst bleibst du auf der
stützt von seiner Frau Rosi, mit der er    Strecke.“
im Jahr 2012 Goldene Hochzeit feiern
                                           Wie von seinem Sohn Dierk auf dem
konnte.
                                           Friedhof in bewegenden Worten skiz-
Seine Wurzeln in der diakonischen Ar-      ziert, war Rolf Glitzenhirn nicht nur ein
beit haben das Reden und Handeln von       ausdauernder Prediger, der fundiertes
Rolf Glitzenhirn zeitlebens entschei-      Wissen in vielen Bereichen an andere
dend geprägt. „Köpfchen wertlos ohne       weitergeben wollte, sondern manchmal
Händchen“ – dieser frühere Werbeslo-       auch ein Zweifelnder. „Vielleicht ist ja
gan der Diakonie könnte auch über sei-     der Mensch der einzige Fehler in Got-
nem Wirken stehen. Anpacken, wo Be-        tes großartiger Schöpfung?“ – mit sol-
darf besteht. Egal ob es galt, bei der     chen Fragen von der Kanzel aus hat er
Renovierung der Stadtkirche das Turm-      schon vor Jahren die inzwischen so
gerüst zu erklimmen, in aller Herrgotts-   drängenden Probleme der Welt thema-
frühe Kröten zu sammeln und sie sicher     tisiert – und zugleich in seinem Garten
über die Bundesstraße zu bringen oder      ein kleines Paradies für Flora und Fau-
in turbulenten Zeiten Gründungsmit-        na geschaffen.
glied des Trägervereins „Haus Noah“
                                           Vielen ein guter Freund, ein Mahner,
zu werden, um Dutzenden Menschen
                                           aber auch Versöhner, verlässlicher Va-
mit Handicap ihr vertrautes Umfeld in
                                           ter, liebevoller Großvater, engagierter
Tann zu erhalten.
                                           Menschen- und Naturschützer – uner-
Grenzüberschreitend leistete er Hilfe      wartet schnell ist er gegangen und hin-
bei der Sanierung des Gemeindehauses       terlässt eine große Lücke.
in Dermbach und bei der Etablierung
                                           In Dankbarkeit verabschieden wir uns
des Himmelfahrtsgottesdienstes am
                                           von ihm.
Gläser, Grundsteine für eine jahrzehn-
telange Freundschaft mit dem Superin-
tendenten und späteren Bischof von                            Christina Krenzer
Thüringen, Roland Hoffmann.
Besonders am Herzen lag dem Verstor-
24
                                  Gedicht
                              Sinneswandel
 Die Uhr hat längst schon zwölf geschlagen,   Anna Maria Hofmann, geb.
 denn Zeichen waren ja offenbar.              Schott, wurde als Müllerstochter
 Nun gilt: Gemeinsamkeit zu tragen,           in Neukirchen/Haunetal im Sept.
 unnötiger Überfluss wird rar.                1945 geboren. Die Schöpferkraft
                                              der Natur inspirierte sie bereits
 Welche außergewöhnliche Zeit!                damals zum Schreiben. 1969 hei-
 Einschnitte des täglichen Lebens.            ratete sie den Gastwirt und Orga-
 Sind wir zum Sinneswandel bereit,            nist Karl Hofmann und verwöhnte
 so ist keine Stunde vergebens.               als Gastwirtin in Raboldshausen
                                              die Gäste nicht nur mit leckerem
 Wohl unvorstellbar, aber doch wahr,          Essen, sondern auch mit eigenen
 begab sich die Menschheit ins Wanken.        Liedtexten und Vorträgen, die
 Sehr viele scheinen nun in Gefahr.           auch auf Schallplatten veröffent-
 Von Nöten ist beten und danken.              licht wurden. Der Gedichtband
                                              „Worte, die das Herz berühren“ ist
 Chancen sehen, sich orientieren              unter ISBN 978-3-89514-731-9 im
 und nur in Maßen konsumieren.                Buchhandel erhältlich.
 Denn Wandel darf man nicht verschieben
 Es gilt: Barmherzigkeit zu üben.             Ostern 2009 haben mein Mann
                                              und ich bei einer Fahrradtour im
 Hilfreiches, humanes Verhalten,              Gasthof in Raboldshausen eine
 von ethisch ersehntem Gleichgewicht,         herzliche Aufnahme gefunden.
 scheint die Erde noch zu erhalten,           Am Ostersonntagmorgen erlebten
 hoffend auf weltweites Friedenslicht.        wir Karl Hofmann beim Osterfest-
                                              gottesdienst als engagierten Orga-
 Horchend, wenn Glocken rufend klingen.       nist und Chorleiter. Daher kommt
 Sich seelisch wieder zu besinnen.            die Verbindung zu Frau Anna Ma-
 Geschenktes Lebensgut auch bringen.          ria Hofmann, die dieses Gedicht
 In Ehrfrucht die Choräle singen.
                                              „Sinneswandel“ am 22.03.2020 zu
                                              Beginn der Corona-Krise ge-
 Den Hilferuf zum Himmel senden,
                                              schrieben hat.
 denn große Lieb‘ kann alles wenden.
 Die Weisungen sind uns geblieben:
 Sie stehen im Segensbuch geschrieben.
                                                    Ursula Simon
 Anna Maria Hofmann
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                             Fragebogenaktion

                                Die Antworten:
1. Zu Beginn war es für mich wie in        selbst hatte auch diese Situationen. Am
einem Film. Es hat sich einfach nicht      Anfang war es für mich ebenfalls
real angefühlt was da in der Welt pas-     Stress. Innerlicher Stress durch gefühlt
siert. Ich habe angefangen es anzuneh-     täglich wechselnde Bestimmungen an
men wie es ist. Habe viele Gespräche       der Arbeit, kleine Kinder die betreut
mit meiner Familie, Freunden und Kol-      werden mussten und das alltägliche
leginnen darüber geführt. Gespräche        Leben. Zu Beginn der Pandemie habe
tun einfach gut. Man muss miteinander      ich jedoch auch die Zeit mit unseren
reden. Über das eigene Empfinden, die      Kindern anders wahrgenommen. Es
Ängste... So konnte ich besser damit       war positiv für uns mal nicht immer
umgehen. Ändern kann ich leider            auf die Uhr schauen zu müssen, Wir
nichts, ich kann nur behutsam mit der      konnten unsere gemeinsame Zeit ganz
Situation umgehen und versuchen mich       anders nutzen. Es war eine positive
und meine Familie zu schützen. Auch        intensive gemeinsame Zeit. Was ich
wenn anfangs die ganzen Bestimmun-         gelernt habe und auch weiterhin an
gen sehr befremdlich waren, man ar-        Erfahrung mitnehme, nicht immer in
rangiert sich mit der Zeit damit. Den-     allem perfekt sein zu müssen. Zeit ge-
noch bleibt die Angst immer mit dabei      meinsam zu verbringen und im Haus-
und die Frage: Was ist, wenn es dich       halt auch mal alle fünfe gerade sein
oder ein Familienmitglied trifft?          lassen. Nebensächliche Dinge laufen
                                           nicht weg. Gemeinsame Zeit jedoch
2. In der ganzen bisherigen Corona-        schon und die gibt dir auch keiner
Zeit musste man Erfahrungen machen         mehr wieder. Weniger meckern und
und sich mit Dingen auseinanderset-        nörgeln und dankbar sein für all das
zen, die nicht immer schön waren. Vie-     was ich habe. Eine intakte gesunde Fa-
le Menschen wurden Stresssituationen       milie, die immer füreinander da ist.
ausgesetzt, die sie zuvor nicht kannten.   Freunde, auf die man immer zählen
Familien waren mit der Kinderbetreu-       kann, auch wenn man sich nicht immer
ung neben dem Beruf beschäftigt. Ich       sieht und ein tolles Team an der Arbeit.
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                              Fragebogenaktion

 3. An meinem Glauben hat sich nichts      1. Gott sei Dank - alle gesund! Wir ha-
 geändert. Ich vertraue weiterhin da-      ben gelernt, was uns als Familie wirk-
 rauf, dass Gott seine schützende Hand     lich wichtig ist. Gemeinsame Zeit posi-
 über uns hält und uns vor noch schlim-    tiv gestalten, trotz weniger "Angebote"
 meren Dingen bewahrt und uns alle         von außen.
 diese Zeit überstehen lässt.
                                           2. Nach dieser Erfahrung wollen wir
                                           uns mehr darauf konzentrieren, was
 Berufsstand: Erzieherin
                                           wirklich wichtig ist und geringere An-
 Alter:36
                                           sprüche haben.
 1. Ich habe die Corona-Krise bis jetzt    3. Unser Gottvertrauen haben wir jeder
 gut überstanden. Die erste Woche nach     unterschiedlich weiterentwickelt.
 dem Lockdown war etwas gewöh-
 nungsbedürftig, aber durch meinen Be-     Beruf: Gemeindepädagogin
 ruf kam der Alltag sehr schnell wieder    Alter: 40 Jahre
 zurück.
 2. Durch die Beschränkungen konnte        1. Sehr gut, dank der hervorragenden
 ich viele meiner Hobby's und Ehrenäm-     Wissenschaftler und Politiker unseres
 ter nicht ausführen, was natürlich aber   Landes, die uns sehr fürsorglich und
 Freiraum für die Familie gebracht hat.    "behütet" geleitet haben.
 Wir waren sehr viel in der Natur Wan-
 dern oder Fahrradfahren auch Gesell-      2. Weiter wie bisher mit Achtsamkeit,
 schaftsspiele sind wieder angesagt.       Respekt, Demut und Dankbarkeit durch
 Dies will ich versuchen in der Zukunft    mein Leben gehen, Gutes tun und hel-
 bei zu behalten auch wenn die Corona-     fen, wo ich kann, und da wo ich nicht
 Krise wieder vorbei ist.                  helfen kann, wenigstens keinen Scha-
                                           den verursachen.
 3. Für mich ist der christliche Glaube
 eine tragende und bergende Kraft, die     3. Es hat mich in meinem Glauben ge-
 mir hilft auch mit den                    stärkt.

 dunklen Seiten des Lebens fertig zu       Beruf: Rentnerin
 werden. Ich habe ein großes Urvertrau-    Alter: ungenannt
 en, dass mich Gottes Hand durchs Le-
 ben führt. Ich weiß aber auch, dass ich
 nicht automatisch von allem Leid ver-     1. Besondere Freude hatte ich, als am
 schont werde, nur weil ich an Gott        Karfreitag eine gedruckte Predigt mit
 glaube. Es ist vielmehr so, dass mir      einer Osterkerze vor meiner Haustür
 mein Glaube hilft, mit Leid fertig zu     auf dem Tisch lagen. Das zeigte mir die
 werden.                                   Verbundenheit mit der Gemeinde -
                                           ebenso das abendliche Läuten der
 Berufsstand: Bürokaufmann
 Alter: 42
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                              Fragebogenaktion

Kirchenglocken um 19:00 Uhr. Die 15        serer Firma weiter arbeiten durften und
Minuten Innehalten von der - meist         uns nicht die Existenz genommen wur-
Gartenarbeit - zum Gebet (Lob-Dank-        de. Das wäre sehr belastend und krank-
Fürbitte) wurden für mich eine wichti-     machend für alle. Trotzdem war die
ge Zeit der Gemeinschaft mit Gott und      Zeit sehr anstrengend, weil wir mit ext-
der Gemeinde.                              remen Veränderungen und ständig neu-
                                           en gesetzlichen Vorgaben umgehen
2. -
                                           mussten und müssen. Eine große Unsi-
3. Vermisst habe ich die Gottesdienste     cherheit ist täglich da: Kommen alle
in unserer Kirche und den Hauskreis.       Kollegen gesund zur Arbeit, kommen
Ansonsten war ich dankbar mein Leben       die Lieferungen pünktlich, können die
wie gewohnt weiterleben zu können.         Kunden zahlen und wollen neue Kun-
Ich habe öfter meine Verwandten und        den bedient werden.
Freunde angerufen und bekam auch           Das Homeschooling war für uns be-
mehr Anrufe - sogar aus Südafrika!         rufstätige Eltern ein großer Kraftakt.

Beruf: Pensionärin                         Andererseits hatten wir mehr Familien-
Alter: 79 Jahre                            zeit, da viele berufliche Verpflichtun-
                                           gen und die privaten Hobby- und Eh-
                                           renamtstermine weggefallen sind. Wir
1. Rückblickend können wir sagen,          haben besonders die gemeinsamen
dass wir trotz den Einschränkungen         Nachmittage sehr genossen. Wir sind
und trotz aller Pro- und Kontra-           auch mehr in der Rhön unterwegs, die
Aussagen in den Medien, gut durch          wunderschöne Ecken hat. Wir leben
diese Krise gekommen sind. Unsere          hier im Paradies!
täglichen Videokonferenzen mit Kin-
dern und Enkeln waren für uns alle in      2. Wir haben das Online-Meeting mehr
dieser Zeit eine Bereicherung und ha-      genutzt und uns vorgenommen, künftig
ben unseren Familienverbund gestärkt.      weniger Termine zu machen.
2. Mehr Zeit füreinander haben.            3. Die Kirche war ebenfalls vor große
3. Dankbarkeit für Gottes Bewahrung.       Herausforderungen gestellt – wie alle.
Vermisst haben wir die sonntäglichen       Viele Pfarrer und Gemeinden sind viral
Gottesdienste und die Gemeinschaft         gegangen und haben tolle Ideen umge-
untereinander.                             setzt. So war in meinem stressigen All-
                                           tag sogar mal der Besuch eines Gottes-
Beruf: Rentnerin & Rentner                 dienstes zwischendurch möglich.
Alter: ungenannt
                                           Beruf: Geschäftsführerin
                                           Alter: 40 Jahre
1. Ich bin sehr dankbar, dass wir in un-
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                                Fragebogenaktion

 1. Ich trauere um meine Schwester, die       noch eine zweite Welle kommt und die
 zu Beginn der Corona-Pandemie ver-           Corona-Krise überwunden ist.
 storben ist. In dieser schwierigen Zeit
 fällt es dem Menschen besonders              3. Die vergangenen Wochen haben mir
 schwer eine würdige Bestattung zu ge-        gezeigt, dass auch außerhalb des ge-
 stalten.                                     wohnten Rahmens Gottesdienste per
                                              TV oder Radio intensive Verbindungen
 2. Das kleine Glück findet man jetzt
                                              ermöglichen, sowie unvermutete Akti-
 täglich auf der Straße, besonders in den
                                              vitäten, erstaunliche Hilfsangebote und
 Städten. Fremde Menschen, die gegen-
                                              die gut angenommene Aktion des Kir-
 seitig Rücksicht nehmen, sich mit ei-
                                              chenchores mit dem vielfältigen „Segen
 nem kleinen Lächeln fast entschuldi-
                                              zum Mitnehmen“.
 gen, und damit sagen wollen: „ Ich ma-
 che keinen Bogen um sie, weil ich sie
                                              Beruf: Rentner
 nicht mag, es sind die neuen Umstände,
                                              Alter:86 Jahre
 die mich dazu veranlassen“. Und das
 zeigt Empathie, trotz oder wegen der
                                              1. Bis jetzt bin ich gut durch die Pande-
 schwierigen Zeiten. So kann man sich
                                              mie gekommen, was mir fehlt sind die
 auch näher kommen.
                                              Kontakte, mal mit Freundinnen Kaffee
 3. Wir gewinnen eine neue Aufmerk-           trinken oder abends mal nett ausgehen.
 samkeit.                                     Probleme macht mir die Maske, aber
                                              die wird uns noch lange erhalten blei-
 Beruf: ungenannt                             ben.
 Alter: ungenannt
                                              2. Angst vor der Ansteckung hab ich
 1. Ich bin bisher wohl deshalb ganz gut      nicht, ich vertraue auf Gott und wenn
 durch die Corona-Krise gekommen,             meine Stunde kommt, bestimmt nur er,
 weil ich Kontakte zu Außenstehenden          ob Corona Virus oder Herzinfarkt.
 auf ein Minimum reduziert habe und           3. Ich glaube auch fest daran, dass Gott
 außer viel Lesen zu Hause täglich eine       ein Zeichen gesetzt hat um die Men-
 bis 1 ½ Stunden im Wald, Feld und            schen wach zu rütteln und dass er seine
 Flur an der frischen Luft war.               Welt retten möchte. Ich bete und hoffe,
                                              dass ihm das gelingt.
 2. Das viel bewusstere Wahrnehmen
 von Natur, Stille, Vogelgesang und           Beruf: Rentnerin
 Glockenläuten gehört auch zu den posi-       Alter: 64 Jahre
 tiven Erfahrungen, die ich gern auch in
 Zukunft mit mehr Respekt und Ach-            1. Es gab einige Rückschläge, dennoch
 tung erleben will. Ich werde vorläufig       auch einige Lichtblicke. Ich finde es
 nichts an diesem Modus ändern, jeden-        erstaunlich zu was für kreativen Alter-
 falls solange nicht, bis klar ist, ob doch
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                             Fragebogenaktion

nativen, z.B. Online-Vorlesungen, oder     Unsere Familie hatte bisher Glück nicht
Autokinos, und teilweise aufwendigen       wissentlich an Covid19 erkrankt oder
Kompromissen alle Menschen fähig           angesteckt zu sein. Eine 14tägige Qua-
und bereit sind um die Risikogruppen       rantäne haben wir trotzdem hinter uns,
zu schützen.                               das psychisch sehr belastend war. Man
                                           wird vorsichtiger und beäugt seine Mit-
2. Die kleinen unscheinbaren Dinge         menschen kritisch. Unwohlsein in Räu-
mehr wertschätzen, wie z.B. in ein Res-    men oder beim Anfassen von Türklin-
taurant gehen oder sich unbeschwert        ken, Hautprobleme durch häufiges
mit Freunden treffen zu können.            Händewaschen, das Engegefühl der
                                           Atemwege durch Gesichtsmasken.
3. Ich glaube weiterhin, dass Gott einen   Trotzdem mal mehr Zeit haben für sich
Plan hat, allerdings wird er in diesen     und die Familie, neue Wege der Kom-
Zeiten noch undurchschaubarer als oh-      munikation, des Lernens, der Beschäfti-
nehin schon. Ich vertraue aber darauf,     gung, der Arbeit zu finden hatte auch
dass er uns den richtigen Weg zeigen       Vorteile. Gerade diese selbstgemachte
wird.                                      Hektik, sich einzuschränken auch mal
                                           nicht alles zu Hause zu haben und sei-
Beruf: Studentin                           nen Einkauf zu planen, zu realisieren,
Alter: 20 Jahre                            dass es in solchen Zeiten ein großer
                                           Vorteil ist, auf dem Land zu wohnen,
1. Ich bin gesundheitlich gut durch die    finde ich positiv.
aktuelle Zeit gekommen, allerdings         Die Bilder der vielen Verstorbenen, der
merkt man die Einschränkungen sehr.        trauernden Angehörigen, der Abtrans-
So zögern sich z.B. einige Dinge im        port der Särge durch das Militär hat
Studium heraus und können nicht im         mich sehr berührt und ich nahm daran
Zeitplan abgehandelt werden. Auch          Anteil in christlichem Sinn, oft auch
achte ich sehr darauf meine Großeltern     wenn mich ab 19:00Uhr die läutenden
nicht zu gefährden.                        Glocken daran erinnerten. Ich denke
                                           durch christlicheren Glauben und Mit-
2. Ich möchte in Zukunft generell bes-     menschlichkeit kann man so eine au-
ser auf solche Ausnahmesituationen         ßergewöhnliche Situation besser ver-
vorbereitet sein, da ich nicht denke,      kraften und verarbeiten.
dass dies die letzte sein wird.
                                           Beruf: Krankenschwester
3. Mein Glaube wurde durch die letzten     Alter: 40 Jahre
Vorkommnisse nicht beeinflusst.
                                           Das Heimatglocken-Team bedankt
Beruf: Student                             sich bei allen, die sich die Zeit genom-
Alter: 24 Jahre                            men haben uns Ihre persönlichen
                                           Erfahrungen mitzuteilen!
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