INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR Nr. 2 / April 2014
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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR Nr. 2 / April 2014 Liebe Leserinnen und Leser, wir wollen alle, dass Wohnen bezahlbar bleibt. Ausreichend günstiger Wohnraum n Raumentwicklung trägt wesentlich dazu bei, den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten zu sichern. Expertise im Landtag Nordrhein- Mit der geplanten Mietpreisbremse möchte die Bundesregierung in den angespann- Westfalen gefragt: Thesen zum demografischen Wandel ten Mietwohnungsmärkten eine Abkühlung verschaffen und Marktexzesse vermei- Seite 2 den helfen. Dafür braucht es zeitnahe Daten und Fakten zur Entwicklung der regio- nalen Märkte. Die Analysen aus der Wohnungsmarktbeobachtung des BBSR geben n Stadtentwicklung Bund und Ländern viele Hinweise, wo es regional besonders brennt, und sie schaf- Soziale Stadt – Leitprogramm fen die Grundlagen für die Ausgestaltung der vorgesehenen Mietrechtsänderung. der Städtebauförderung Seite 4 Mit den kommunalen Wohnungsbeständen haben die Städte, Gemeinden und Land- n Wohnen und Immobilien kreise nach wie vor ein gutes Instrument in der Hand, um auch einkommensschwä- BBSR-Kommunalbefragung 2012 chere Haushalte mit Wohnraum zu versorgen. In einer Kommunalbefragung haben Seite 6 wir herausgefunden, wie die Städte die Bedeutung der kommunalen Wohnungen n Bauwesen einschätzen, wie sie ihre Bestände demografiefest gestalten und energetisch sa- Kosten energierelevanter Bau- nieren – ein Schwerpunktbeitrag dieses Hefts. und technischer Anlagenteile bei der energetischen Sanierung Mit ganz anderen Problemen als die wachstumsstarken Großstädte haben nach wie von Nichtwohngebäuden Seite 8 vor viele Kommunen in Ostdeutschland zu kämpfen. Vielerorts bleibt der Umgang mit Leerstand auf der Tagesordnung. Ein neues Gutachten liefert gute Gründe für die Weiterführung des Stadtumbaus im Rahmen der Städtebauförderung. Viel Spaß bei der Lektüre. Ihr Harald Herrmann
2 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Raumentwicklung Raumentwicklung Expertise im Landtag Nordrhein-Westfalen gefragt: Thesen zum demografischen Wandel Auf Anfrage der Präsidentin des Landtags • Der demografische Wandel vollzieht sich in Kontakt: Nordrhein-Westfalen (NRW) präsentierten starker Abhängigkeit von der strukturellen Dr. Steffen Maretzke Dr. Steffen Maretzke und Antonia Milbert am Stärke bzw. Schwäche einer Region. Referat I 1 6. Februar 2014 vor der Enquetekommission III • Regionale Strukturen ändern sich nur lang- Raumentwicklung Forschungsergebnisse des BBSR zum gesell- fristig und prägen deshalb auch zukünftig steffen.maretzke schaftlichen und demografischen Wandel. die regional unterschiedliche Betroffenheit @bbr.bund.de Hintergrund ist der Auftrag der Kommission, durch den demografischen Wandel. Antonia Milbert die Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte in • Da dem demografischen Wandel nur bedingt Referat I 6 Nordrhein-Westfalen unter den Bedingungen entgegengewirkt werden kann, sind frühzei- Raum- und Stadt- der Schuldenbremse und des demografischen beobachtung tige aktive Anpassungsmaßnahmen äußerst Wandels in der Dekade 2020–2030 zu bewer- antonia.milbert empfehlenswert. ten. Die Vortragenden stellten folgende Thesen @bbr.bund.de auf: • Demografische Schrumpfungs- und Alte- rungsprozesse erfassen zunehmend mehr Regionen. Kompensationseffekte durch Wanderungsgewinne können diese Auswir- kungen in immer weniger Regionen ausglei- chen. Auf Basis einer Typisierung der Stadt- und Münster Bielefeld Landkreise Nordrhein-Westfalens (vgl. Kar- te) zeigten Dr. Steffen Maretzke und Antonia Milbert, dass ihre Thesen den beobachtbaren Paderborn Entwicklungen der letzten Jahre entsprechen. In diesem Wissen kann davon ausgegangen Duisburg Dortmund werden, dass die heutigen regionalen Muster Essen Bochum des demografischen Wandels auch die der Krefeld Hagen Zukunft sein werden. Die demografische Alte- Düsseldorf Wuppertal rung wird in allen Regionen NRWs mit hoher Mönchen- gladbach Intensität weiterlaufen, insbesondere in den strukturschwächeren Kreisen. Langfristig ist Köln Siegen zu erwarten, dass sich die bestehenden re- Aachen gionalen Disparitäten zwischen den Wachs- Bonn tums- und Schrumpfungsregionen weiter verstärken. Des Weiteren referierten Dr. Steffen Maretzke © BBSR Bonn 2014 und Antonia Milbert über die vielen Regionen in NRW, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil sv-Be- Arbeitslose Brutto- schäftigter in Durchschnitts- Bevölkerungs- Anteil an Personen mit Migrationshintergrund je 100 wertschöpfung abhängige wissensorien- alter der entwicklung aufweisen. Der Integrationsbedarf wird sich je Erwerbs- Bevölkerung Erwerbsperso- tätigen 2011, tierten Dienst- 2011, 2000–2011, voraussichtlich nahezu flächendeckend aus- leistungen 2000 = 100 % nen Sept. 2012 in € 2011, in % in Jahren weiten, denn viele Regionen in NRW erwarten - ++ ++ + ++ bis 2030 weitere Außenwanderungsgewinne. o -- + + + Verschärft wird die Herausforderung des de- ++ - -- ++ + mografischen Wandels durch dominante Ster- + o o -- o beüberschüsse, die tendenziell weiter steigen. + - -- - -- Der künftige, vor allem demografisch begrün- -- o - - -- dete Handlungsbedarf in NRW lässt sich also regionsspezifisch aus dem Zusammenwirken Die Typisierung erfolgte auf Basis der Indikatoren Arbeitslosenquote, Kaufkraft je Einwoh- von Wachstums-, Schrumpfungs- und Alte- ner, Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in wissensorientierten Dienstleistungen, Breitbandanbindung, Durchschnittsalter der Bevölkerung rungsprozessen ableiten. Dies geht einher mit Die Ausprägung des Indikators ist: - - sehr ungünstig; - ungünstig; o durchschnittlich; besonderen Herausforderungen für die Hand- + günstig; + + sehr günstig lungsfelder Daseinsvorsorge, Fachkräfteent- Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBSR, eigene Berechnungen wicklung, Integration und Wohnungsmarkt. Geometrische Grundlage: BKG, Kreise 31.12.2011
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Raumentwicklung 3 „Den Landschaftswandel gestalten! – Bundesweite Übersichten“ Broschüre zum Landschaftswandel und Transformationsdruck 2030 Die Broschüre „Den Landschaftswandel Landschaften unterliegen zwangsläufig dem gestalten – Bundesweite Übersichten“ ist Wandel, ob natürlich oder menschengemacht. das erste Ergebnis der aktuellen Koopera- Deutschland verfügt über ein reiches Mosa- tion des Bundesamts für Naturschutz (BfN) ik an Kulturlandschaften, die schon immer und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und nutzungsbedingten Veränderungen unterla- Raumforschung (BBSR). Sie zeigt, wie Kul- gen. Neu sind jedoch Geschwindigkeit und turlandschaften verändert werden und wel- Tragweite des Wandels. Die Transformation che Regionen welche Trends kennzeichnen. der Landschaften wird bestimmt durch Fak- Die Ergebnisse werden dargestellt anhand toren wie die Energiewende, Agrarpolitik, von Karten, die den aktuellen Stand des Aus- Siedlungsexpansion und zunehmend auch baus erneuerbarer Energien sowie u.a. den durch die Siedlungsverdichtung sowie durch Landschaftswandel der letzten 15 Jahre wie- Schrumpfungs- und Wachstumsprozesse. Im dergeben (vgl. Karte). Zudem wurde eine flä- Projekt „Den Landschaftswandel gestalten!“, chendeckende Typisierung von Deutschlands aus dem die gleichnamige Broschüre hervor- Kulturlandschaften erarbeitet. Das BBSR und gegangen ist, werden Analysen erarbeitet, Kontakt: BfN wurden bei der Publikation unterstützt die Impulse und Handlungsempfehlungen für Dr. Fabian Dosch vom Team der Forschungsnehmer der TU die bundesweite Diskussion liefern. In drei Referat I 5 Dresden (Prof. Schmidt), der agl Hartz − Saad, Modellregionen werden Potenziale, Steue- Verkehr und Umwelt von Hage+Hoppenstedt Partner und der Uni- rungsmöglichkeiten und innovative Ansätze fabian.dosch@bbr.bund.de versität Kassel (Prof. Mengel). der Raum- und Landschaftsplanung bei der Gestaltung von Kulturlandschaften modellhaft erprobt und weiterentwickelt. Die Ergebnis- Weitere Informationen: se werden in Form dreier Broschüren veröf- Die Broschüre kann kosten- fentlicht und auf einer Tagung im Herbst 2014 frei bestellt werden bei: erörtert. gabriele.bohm@bbr.bund.de Titelbild der Broschüre Quelle: C. Schmidt, M. Hofmann, A. Dunkel (Bearb.) Ausgehend vom derzeitigen Stand werden in der Broschüre auch die Ausbauziele für erneuerbare Energien sichtbar gemacht. So ist bis 2030 auf ca. 46 % des Bundesgebiets ein erheblicher Transformationsdruck zu er- warten. Betrachtet man zusätzlich den er- folgten Landschaftswandel der vergangenen Landschaften mit gravierendem Landschaftswandel seit 1996 15 Jahre, könnten innerhalb der nächsten Generation etwa zwei Drittel der gewohnten sehr hoch hoch Landschaftsbilder der Bundesrepublik in ih- ren Grundzügen verändert werden. Raumord- nung und Landschaftsplanung müssen ihre gesetzlich gewährten Gestaltungsspielräume ausschöpfen, um Konflikte um die Nutzung von Kulturlandschaften auszubalancieren. Deshalb zeigt die Broschüre Wege auf, wie die Landschafts- und Raumplanung den Ausbau erneuerbarer Energien begleiten kann. Quelle: C. Schmidt, M. Hofmann, A. Dunkel (Bearb.)
4 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Stadtentwicklung Stadtentwicklung Soziale Stadt – Leitprogramm der Städtebauförderung In der Koalitionsvereinbarung heißt es: „Das Frieden beizutragen, indem Stadtteile lebens- Programm Soziale Stadt werden wir im werter gestaltet, soziale Spannungen abge- Rahmen der Städtebauförderung als Leit- baut, Parallelwelten verhindert, Integration programm der sozialen Integration weiter- gefördert und Zukunftsperspektiven beson- führen.“ Die Soziale Stadt hat das Zeug zum ders für Kinder und Jugendliche eröffnet wer- Leitprogramm: Es befasst sich mit der ge- den. Bereits seit Bestehen des Programms samtgesellschaftlichen Querschnittsaufgabe betreibt das BBSR kontinuierlich die Begleit- der gleichberechtigten Teilhabe und sozialen forschung zu diesem sozialräumlichen inte- Integration im stadträumlichen Kontext. grativen Ansatz der Städtebauförderung und schafft die Grundlagen zur Weiterentwick- Die neue Bundesbauministerin Dr. Hendricks lung des Programms. Im Fokus stehen derzeit hat angekündigt, das Programm finanziell die Vorbereitung der Evaluierung des Pro- besser auszustatten als bisher. Nach der gramms und die Modellvorhabenforschung. Mittelreduzierung im Jahr 2011 auf 28,5 Mio. Euro und der vergleichsweise geringfügigen Das Programm ist nach wie vor wertvoll: Erhöhung auf 40 Mio. Euro in den Jahren 2012 Die Quartiere vieler Städte in Deutschland und 2013 ist mit der geplanten Aufstockung sind zunehmend nach dem Sozialstatus ihrer der Mittel auf 150 Mio. Euro ein klares Signal Bewohner aufgeteilt und Probleme manifes- an Länder, Kommunen und alle Akteure ver- tieren sich räumlich. In Quartieren mit Woh- bunden, die sich für benachteiligte Stadtteile nungen im Niedrigpreissegment in schlech- einsetzen. ter Lage und mit unterdurchschnittlicher Infrastrukturausstattung leben vorwiegend Kontakt: Die positiven Wirkungen des inzwischen seit von Armut bedrohte Menschen, darunter Martina Kocks 15 Jahren installierten und über 600 Quartie- überdurchschnittlich viele mit Migrations- Referat I 4 re umfassenden Städtebauförderungspro- hintergrund. Die Soziale Stadt nimmt genau Regionale Strukturpolitik und gramms sind unbestritten. Dabei geht es auch diese benachteiligten Quartiere in den Blick Städtebauförderung um das übergeordnete Ziel, die Gesellschaft und schafft einen Rahmen für Aktionsräume. martina.kocks@bbr.bund.de insgesamt zu stabilisieren und zum sozialen Auch für die jüngste Entwicklung verstärkter Zuwanderung gering Qualifizierter aus ost- europäischen Ländern in bereits belastete Stadtteile, die einige Kommunen in Deutsch- land vor neue organisatorische und finanziel- le Probleme stellt, kann die Soziale Stadt ein wichtiger Stützpfeiler sein. Das integrierte Handeln im Sozialraum hat sich zur Bewälti- gung komplexer Aufgaben bewährt. Grundsätzlich kann das Programm jedoch die Probleme nicht alleine lösen. Mitstreiter aus weiteren Ressorts, aus Unternehmen und Zivilgesellschaft sind notwendig, um alle benachteiligten Stadtteile nachhaltig zu unterstützen. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Es (das Programm Soziale Stadt) bildet die Grundlage für eine ressortübergreifende Strategie ‚Soziale Stadt‘, mit der wir additiv Fördermittel aus Programmen anderer Res- sorts in Gebieten mit Integrationsanforde- rungen bündeln.“ Kooperationen mit den Res- sorts Arbeit und Soziales, Innen, Gesundheit sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend bieten sich in besonderer Weise an. Mit eini- gen Ressortprogrammen wurden bereits gute Das Programm Soziale Stadt nimmt benachteiligte Quartiere in den Blick Erfahrungen gemacht, an die angeknüpft wer- Foto: Christian Rogler/pixelio.de den kann.
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Stadtentwicklung 5 Wann sind Gemeinden arm? Im März 2014 überraschte das Statistische Gemeinden in Haushaltsnotlage – NRW Bundesamt mit der Meldung, dass sich im Jahr 2013 für die kommunalen Haushalte ein Finanzierungsüberschuss von insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro errechnet. Hinter dieser guten Nachricht steckt aber auch eine schlechte. 2013 haben die kommunalen Kassenkredite fast die 50 Mrd. Euro Grenze erreicht. Die- se beiden Nachrichten lassen erahnen, dass die kommunalen Finanzen durch gravierende regionale Ungleichgewichte geprägt sind. Auf der einen Seite Städte und Gemeinden, die zwar nicht reich sind, aber ihre kommunalen Aufgaben ohne größere Probleme bewältigen können oder gar durch Investitionsvorhaben wirtschaftliche Impulse setzen können. Auf der anderen Seite Städte und Gemeinden, denen jeglicher finanzieller Spielraum ab- handen gekommen ist. So habe die Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hes- sen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland mittlerweile Entschuldungs- programme für ihre kommunalen Gebietskör- perschaften aufgelegt. Die Frage nach der Haushaltsnot ist auch eine Frage der Städte- Kontakt: bauförderung. Denn der neue Koalitionsver- Dr. Markus Eltges trag formuliert: „… Wir stellen sicher, dass das BBSR untersuchen. Die Herausforderung Abteilungsleiter I auch Kommunen in Haushaltsnotlage nicht besteht darin, dass es keine bundeseinheit Raumordnung und von der Förderung ausgeschlossen sind.“ In- lichen Kriterien für die kommunale Haushalts- Städtebau wieweit hier Zusammenhänge bestehen, wird not und damit Armut gibt. markus.eltges@bbr.bund.de Wirtschaft und Stadtentwicklung: 20 neue Pilotprojekte starten Die Nationale Stadtentwicklungspolitik hat teverbund. Am 21. und 22. Mai treffen sich die sich mit einem offenen Projektaufruf „Stadt- Vertreter der Pilotprojekte zum ersten Mal, um entwicklung und Wirtschaft“ auf die Suche sich über ihre Konzepte auszutauschen. gemacht nach innovativen Formen der Ver- bindung zwischen Wirtschaft und Stadtent- Bislang wurde Wirtschaft im Kontext der wicklung. Aus über 160 Bewerbungen wurden Stadtentwicklung häufig auf Fragen der Wirt- Kontakt: schließlich 20 Projekte ausgewählt, die vom schaftsförderung, des Stadtmarketings und Stephan Willinger BBSR unterstützend begleitet werden. Alle der Gewerbeflächenpolitik begrenzt. In den Christiane Kalka Projekte verbinden ökonomische, soziale und letzten Jahren sind in diesem Feld jedoch Referat I 2 stadtentwicklungspolitische Perspektiven, neue Akteure entstanden, die sich in vielen Stadtentwicklung sind ressortübergreifend angelegt und gehen Fällen nicht mehr den traditionellen Sphären stephan.willinger neue Kooperationen ein. Das Spektrum der Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zuord- @bbr.bund.de Pilotprojekte ist vielfältig: Masterpläne ste- nen lassen, es haben sich Produktionsweisen christiane.kalka@bbr.bund.de hen neben Crowdfunding-Projekten, virtuelle geändert und routinierte Wege verschoben – Innenstadt-Portale neben Imkereien und ur- Anlass für die Nationale Stadtentwicklungs- baner Landwirtschaft. Die räumlichen Maß- politik, innovative Strategien in der Praxis zu Weitere Informationen: stabsebenen reichen vom Quartier über die beobachten und auf ihre Übertragbarkeit hin www.nationale-stadt- Gesamtstadt bis hin zum überregionalen Städ- zu überprüfen. entwicklungspolitik.de
6 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Wohnen und Immobilien Wohnen und Immobilien BBSR-Kommunalbefragung 2012 Kommunen in Deutschland verfügen traditi- aktualisieren. Die Befragung baute auf dem onell über kommunale Wohnungsbestände Forschungsprojekt „Strategien der Kommu- und -unternehmen zur Versorgung der Be- nen für ihre kommunalen Wohnungsbestän- völkerung mit angemessenem und bezahl- de“ auf, im Zuge dessen bereits 2009 eine barem Wohnraum. Heute steht weniger die Kommunalbefragung durchgeführt wurde. rein quantitative Versorgung mit Wohnraum im Vordergrund als vielmehr die Anpassung Themen der Befragung des Wohnungsangebotes an veränderte An- forderungen wie die Versorgung von einkom- Entsprechend der aktuellen Herausforde- mensschwachen Haushalten, die Erfüllung rungen setzte die Befragung inhaltliche klimapolitischer Ziele und die zunehmende Schwerpunkte in den Bereichen soziale Alterung der Bevölkerung. Diesen Herausfor- Wohnraumversorgung, Altersgerechtigkeit derungen müssen sich auch die Kommunen und energetische Modernisierung. Darüber stellen – und dies bei anhaltender Finanz- hinaus wurden Informationen zur Wohnungs- knappheit. Zugleich wurde die Bedeutung markt- und Finanzsituation in den Kommunen der kommunalen Wohnungsbestände für die sowie zur Bedeutung, zu Strukturmerkmalen Erfüllung wohnungs- und stadtentwicklungs- und zu Veränderungen des Umfanges des politischer Aufgaben in den letzten Jahren im kommunalen Wohnungsbestandes erfasst. Zusammenhang mit dem Verkauf kommunaler Wohnungen intensiv diskutiert. Knapp 2 Mio. kommunale Wohnungen erfasst Bundesweite Kommunalbefragung Von den angeschriebenen Städten, Gemein- Vor diesem Hintergrund hat das BBSR im Jahr den und Landkreisen haben 1 431 an der Befra- 2012 eine bundesweite Befragung aller Städ- gung teilgenommen, was einer Rücklaufquote te und Gemeinden ab 5 000 Einwohnern und von 44,5 % entspricht. Hinsichtlich des um- Kontakt: aller Landkreise zur kommunalen Wohnraum- fangreichen und komplexen Fragebogens, der versorgung und zu kommunalen Wohnungs- mitunter einen erheblichen Arbeitsaufwand Gudrun Claßen Referat II 13 beständen durchgeführt. Ziel der Befragung für die Kommunen implizierte, ist diese Rück- Wohnungs- und war es, einschlägige Grundlageninformatio- laufquote als sehr gut einzuschätzen. Immobilienwirtschaft nen zu erhalten sowie die Ergebnisse der vor- gudrun.classen@bbr.bund.de angegangenen Befragung zu vertiefen und zu Durch die Befragung wurden insgesamt knapp 2 Mio. kommunale Wohnungen erfasst, die sich im Eigentum von 785 Städten, Ge- meinden und Landkreisen befinden. Fast alle Wohnungen entfallen auf Städte und Gemein- den, nur wenige Wohnungen (knapp 53 000) in % 60 57 % sind in der Hand von Landkreisen. Der weitaus größte Anteil der Wohnungen (1,73 Mio. Woh- 50 nungen) entfällt auf Wohnungsunternehmen, 40 37 % an denen Kommunen direkt beteiligt sind. Da- 32 % 30 rüber hinaus befinden sich rund 196 000 Woh- 20 % nungen in indirekten Beteiligungen und knapp 20 69 000 Wohnungen im unmittelbaren Eigen- 12 % 11 % 11 % 10 7% 6% tum der Kommunen. Nach Gemeindegrößen- 2% 3% 3% klassen differenziert wird deutlich, dass sich 0 5 000 bis unter 10 000 bis unter 20 000 bis unter 50 000 bis unter 100 000 bis der kommunale Wohnungsbestand auf große 10 000 20 000 50 000 100 000 unter 200 000 200 000 und Städte und Gemeinden konzentriert (siehe Einwohner Einwohner Einwohner Einwohner Einwohner mehr Einwohner Abbildung). Städte und Gemeinden kommunale Wohnungen n = 1264 n = 1,95 Mio. Die erhobenen Informationen der Kommu- Verteilung der mit der Befragung erfassten Städte/Gemeinden und kommunalen nalbefragung werden derzeit umfassend Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen analysiert und die Ergebnisse demnächst Quelle: BBSR-Kommunalbefragung 2012 veröffentlicht.
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Wohnen und Immobilien 7 Analyse des Handels mit Mietwohnungsportfolios anhand der BBSR-Datenbank „Wohnungstransaktionen“ Seit Ende der 1990er Jahre finden in Deutsch- erwartungen die erworbenen Bestände nicht land verstärkt Immobilientransaktionen grö- gewinnbringend veräußern konnten, sondern ßerer Wohnungsbestände statt. Dabei treten zunächst in eine Bewirtschaftung der Woh- die öffentliche Hand, traditionelle Unterneh- nungen übergingen. Die gegenwärtige Erho- men der privaten Wohnungswirtschaft sowie lung des Marktes erleichtert eine Realisierung ausländische Investoren als Marktakteure der Investorenziele, was in einer erneuten Zu- auf. Um die Entwicklungen der Handelsaktivi- nahme des Verkaufsgeschehens resultiert, täten und in der Folge den Wandel der Anbie- die bis heute anhält. Dabei wählen Investoren terstrukturen auf dem Mietwohnungsmarkt seit kurzem auch verstärkt den Weg des Bör- zu beobachten, hat das BBSR die Datenbank sengangs als Ausstieg aus ihrem Investment. „Wohnungstransaktionen“ eingerichtet. Seit Der sukzessive Verkauf von Anteilen an der 1999 wird das Transaktionsgeschehen großer Börse führt zu einer diversifizierten Eigen Wohnungsportfolios ab 800 Wohneinheiten tümerstruktur mit einer Vielzahl von Anteils- bzw. der Verkauf von Wohnungsunternehmen eignern mit unterschiedlichen Interessen. in diesem Rahmen erfasst und analysiert. Aufgrund der Markterholung ist das Trans- Das Transaktionsverhalten für Mietwoh- aktionsvolumen im Jahr 2013 wieder auf das Kontakt: nungsportfolios hatte sich in den letzten Niveau von vor der Finanzmarktkrise angestie- Jonathan Franke Jahren deutlich gewandelt. Der Einbruch der gen. Die aktuellen Ergebnisse und Analysen Referat II 13 Verkaufstätigkeiten als direktes Ergebnis der zum Transaktionsgeschehen in Deutschland Wohnungs- und Finanzmarktkrise im Jahr 2008 hatte zur Fol- werden in Kürze in der Reihe BBSR-Analysen Immobilienwirtschaft ge, dass Investoren mit kurzfristigen Rendite KOMPAKT veröffentlicht. jonathan.franke@bbr.bund.de Stadtumbau in den neuen Ländern weiterhin unverzichtbar – Gutachten zeigt hohen Bedarf Die Weiterführung des Stadtumbaus in den ausgelaufene Altschuldenhilfe untersucht. neuen Ländern wird auch mittelfristig un- Insgesamt besteht kein Bedarf mehr an einer verzichtbar sein. Die Wohnungsleerstände allgemeinen Entlastung der Wohnungswirt- werden ohne weiteren Rückbau wieder deut- schaft. Vielmehr erscheinen in besonders lich zunehmen, allerdings in einer anderen betroffenen Regionen und Städten gezielte Verteilung. Anreize für diejenigen Eigentümer sinnvoll, die sich aktiv an der Aufwertung von Bestän- Mehr als drei Viertel des Wohnungsbestan- den und am weiteren Rückbau beteiligen. Das des in den neuen Ländern (ohne Berlin) befin- Gutachten empfiehlt die Einführung eines det sich in Städten und Regionen, die bis 2030 Investitionsbonus als Zuschussförderung weiter stark schrumpfen, meist mit einem für Eigentümer, die in einer von der Kommu- Rückgang der Haushalte um 10 % und mehr. ne festgelegten Gebietskulisse mit Aufwer- Das im Auftrag des BMUB und BBSR durch tungspriorität investieren. Ein erhöhter Bonus das IfS Berlin und die B.B.S.M. in Potsdam wird Eigentümern gewährt, die zielgerecht Kontakt: erstellte Gutachten „Anreizinstrumente für abreißen. Mathias Metzmacher Investitionen im Stadtumbau Ost – Alternati- Referat II 12 ven zur Altschuldenhilfe“ zeigt auf, wie hoch Das Gutachten schlägt außerdem vor, wie Wohnen und Gesellschaft der Bedarf an einer Unterstützung von Rück- die bewährten Instrumente des Stadtum- mathias.metzmacher bau und Aufwertung in Zukunft sein wird und baus in den neuen Ländern noch bedarfs- @bbr.bund.de welche instrumentellen Konsequenzen sich gerechter ausgestaltet und genutzt werden daraus ergeben. können, u.a. der Programmteil Sanierung, Sicherung und Erwerb von Altbauten im Pro- Weitere Informationen: Das Gutachten hat zudem den Bedarf und die gramm Stadtumbau Ost, die Wohnraumför- www.bbsr.bund.de mögliche Ausgestaltung alternativer Anreiz- derung der Länder sowie die städtebaulichen > Veröffentlichungen instrumente für die mit dem Jahresende 2013 Entwicklungskonzepte. > BBSR-Online-Publikation
8 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Bauwesen Bauwesen Kosten energierelevanter Bau- und technischer Anlagenteile bei der energetischen Sanierung von Nichtwohngebäuden Valide und differenzierte Kostenkennwerte zusammengetragen. Ziel der Datenauswer- für Sanierungsmaßnahmen im Baubereich tung war es, praxisnahe Möglichkeiten zur sind wesentlich für die Abschätzung der Erstellung belastbarer Kostenprognosen zu Wirtschaftlichkeit zukünftiger energetischer schaffen. Sanierungen und die präzise Kalkulation der entstehenden Gesamtkosten. Für den Die ausgewerteten Daten bzw. die daraus ab- Nichtwohnungsbau sind Kostenkennwerte geleiteten Kostenfunktionen erlauben Kosten- im Gegensatz zum Wohnungsbau jedoch nur schätzungen für Maßnahmen an der Gebäude- in begrenztem Maße verfügbar und unter hülle (Dämmung von Außenwänden und des Umständen nicht unmittelbar auf Verwal- oberen bzw. unteren Gebäudeabschlusses, tungsbauten, insbesondere Bundesbauten, Einbau neuer Fenster) sowie für anlagentech- anwendbar. nische Maßnahmen (Einbau von Wärmeerzeu- gungsanlagen mit Brennwert- und Holzkes- Auf Basis einer Analyse bereits abgerechne- seln, Solarkollektoren, Rohrleitungsnetzen, ter Sanierungsmaßnahmen aus dem Energie- Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, einsparprogramm für Bundesliegenschaften Heizkörpern). (EEP) wurde seitens des BBSR der Versuch unternommen, einen Katalog mit spezifi- Die Kostenstruktur einer energetisch wirksa- schen Kostenkennwerten, differenziert nach men (Sanierungs-) Maßnahme kann durch ein Voll- und energetisch bedingten Kosten, zu allgemeines Kostenmodell beschrieben wer- erzeugen. den, das sich aus den fixen, nicht energetisch wirksamen Kosten sowie einem variablen, Aufbauend auf der BBSR-Studie wurde in- energetisch wirksamen Kostenanteil zusam- Kontakt: nerhalb des Zukunft-Bau-Projektes „Kosten mensetzt. Die Voll- bzw. energetisch beding- Jörg Lammers energierelevanter Bau- und technischer An- ten Kosten sind abhängig vom Grad der ener- Referat II 7 lagenteile bei der energetischen Sanierung getischen Verbesserung (siehe Abbildung). Energieoptimiertes Bauen von Nichtwohngebäuden/Bundesliegenschaf- joerg.lammers@bbr.bund.de ten“ ein Großteil der zugänglichen Kostenda- Die aus dem allgemeinen Kostenmodell abge- ten der geförderten Sanierungsmaßnahmen leiteten spezifischen Funktionen ermöglichen des EEP und des Konjunkturprogramms II ge- die Berechnung der jeweiligen Sanierungskos- Weitere Informationen: sichtet und ausgewertet. Dabei wurden Daten ten einer bestimmten Maßnahme in Abhängig- www.forschungsinitiative.de zu etwa 170 Objekten aus elf Bundesländern keit von der energetischen Verbesserung. So können beispielsweise die durchschnittlichen, flächenspezifischen Vollkosten eines Wärme- dämmverbundsystems in Abhängigkeit von einer äquivalenten Dämmstoffstärke kalku- Energetische Verbesserung liert werden. Letztere kombiniert die Dicke gegenüber Ausgangszustand eines Isoliermaterials mit einer bestimmten energetischen Güte. Hierdurch können unter- Energetisch bedingte Kosten Variabler Kostenanteil der energetischen schiedliche Dämmstoffdicken und -qualitäten Verbesserung miteinander verglichen werden. Kosten Vollkosten Grundkosten für energetische Der Endbericht des Forschungsprojektes wird Verbesserung in Kürze auf der Internetplattform der For- schungsinitiative Zukunft Bau zu finden sein. Ohnehinkosten Maßnahmenkosten ohne energetische Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind Verbesserung außerdem in Form eines neuen Moduls der Planungs- und Kostendatenbank der Länder Grad der energetischen Verbesserung und des Bundes (PLAKODA) aufbereitet wor- Allgemeines, schematisches Kostemmodell energierelevanter Bau- und den. Dieses Modul ist ab der nächsten Aktu- technischer Anlagenteile alisierung des PLAKODA-Gesamtprogramms Quelle: iTG Dresden verfügbar.
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Bauwesen 9 Ressourceneffizienz im Bauwesen unterstützt Nachhaltigkeitsstrategie Im Juni 1992 wurden auf der Umweltkonfe- Um den Erkenntnisstand zu verbessern, tagt renz in Rio die Grundlagen der nachhaltigen im BMUB seit März 2013 regelmäßig der Run- Entwicklungsbestrebungen der Nationen de Tisch Ressourceneffizienz im Bauwesen. festgelegt. Zehn Jahre später stellte Deutsch- Ziel ist es, im Dialog mit den Akteuren des Bau- Kontakt: land seine nationale Nachhaltigkeitsstrategie wesens die Ressourceneffizienz im Bauwesen Claus Asam vor. Der schonende und effiziente Umgang mit zu steigern und realitätsnäher abzubilden. Das Referat II 6 Rohstoffen spielt dabei eine wichtige Rolle. BBSR unterstützt den Prozess mit aktuellen Bauen und Umwelt Forschungsprojekten. claus.asam@bbr.bund.de Die Indikatorenberichte des Statistischen Bun- desamts dokumentieren seit 2004 den Stand der nachhaltigen Entwicklung Deutschlands. Der Indikator Rohstoffproduktivität misst die Effizienz des Rohstoffeinsatzes und soll nach Vorgabe der Bundesregierung bis 2020 gegen- über 1994 verdoppelt werden. Er bezieht sich auf das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt zu erwirtschaftetem abiotischen Primärmaterial (im Inland aus der Natur entnommene sowie importierte Rohstoffe und Güter); land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse werden nicht betrachtet. Zudem werden die Güter, die hin- ter dem Material stecken, nicht differenziert. Abraum und Abfall der Güterherstellung au- ßerhalb Deutschlands bleiben ebenfalls unbe- rücksichtigt. Aufgrund dieser Betrachtungs- weise wird dem Bauwesen, das im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen naturgemäß mit großen Massen agiert, in zu pauschaler Weise Entwicklung der Rohstoffproduktivität in Deutschland seit 1994 die Hälfte des Indikators zugeschrieben. Quelle: Statistisches Bundesamt, Indikatorenbericht 2012 Neues aus dem Netzwerk der Effizienzhäuser Plus Mit 35 Modellhäusern hat das 2011 ins Leben „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ in gerufene Netzwerk der Effizienzhäuser Plus Berlin liegen erste Messergebnisse nach mittlerweile einen großen Pool aufbauen einem erfolgreichen Testlauf mit einer Test- können, um innovative Ansätze für höchste familie vor: In zwölf Monaten generierte die Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu er- Photovoltaikanlage 13 306 kWh, demgegen- proben. Zum Einsatz kommen vielfältige Bau- über stand ein gebäudebezogener Energiever- technologien in Kombination mit Energiege- brauch von 12 400 kWh. Der Überschuss von winnungssystemen. Das Netzwerk bildet die 906 kWh wurde für die Elektromobilität mitge- dritte Programmsäule der vom BBSR koordi- nutzt. Nach kleineren Umbauten zur Steige- nierten Forschungsinitiative Zukunft Bau und rung der Energieeffizienz geht das Pilotprojekt unterstützt deutschlandweit 35 Bauherren, ab Mai 2014 mit einer neuen Testfamilie in die deren neu errichtete oder sanierte Wohnge- zweite Betriebsphase. bäude mehr Energie produzieren, als für deren Betrieb notwendig ist. Das Netzwerk leistet Einen Einblick in die technologischen Entwick- damit einen Beitrag zur Verwirklichung eines lungen und erste Ergebnisse des Monitorings Kontakt: klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050. bietet die Broschüre „Wege zum Effizienzhaus Geschäftsstelle Forschungs- Plus“. Sie richtet sich an Architekten, Planer initiative Zukunft Bau Aktuell gehen die meisten Modellhäuser und Bauherren und kann über die Geschäfts- Referat II 3 in das erste Betriebsjahr. Zum Pilotprojekt stelle kostenfrei bezogen werden. zb@bbr.bund.de
10 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Veröffentlichungen Veröffentlichungen Städtische Öffentlichkeit – öffentliche den. Für öffentliche Auftraggeber bedeutet das PQ-Verfahren Stadträume weniger Zeitaufwand und Kostenersparnis, wenn sie ihrer Verpflichtung zur Eignungsprüfung durch den Zugriff auf die PQ-Liste nachkommen. Das PQ-Verfahren hat sich nach BBSR-Berichte KOMPAKT 01/2014 anfänglich zögerlichem Start inzwischen auf Bundesebene Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 weitgehend etabliert. Die BBSR-Veranstaltung „Evaluierung Kostenfrei zu beziehen bei: rita.kluetsch@bbr.bund.de des PQ-Systems“, dokumentiert in dieser Publikation, diente Stichwort: BBSR-Berichte KOMPAKT 01/2014 dem Erfahrungsaustausch nach sieben Jahren Präqualifika- tion. Das Erleben urbaner Öffentlichkeit in den Straßen, auf Plätzen und in Parks lassen Städte attraktiv erscheinen. Kommunen gestalten öffentliche Räume in zentralen Lagen, um ihr Image zu stärken. Das Ideal städtischer Öffentlichkeit zählt zum Leit- bild der „Europäischen Stadt“. Im kollektiven Gedächtnis eu- ropäischer Stadtgesellschaften gilt Öffentlichkeit als Garant für Demokratie und die Entwicklung einer Zivilgesellschaft. Öffentliche Räume haben somit stadtpolitische Bedeutung. Die Tagung „Städtische Öffentlichkeit – öffentliche Stadt- räume“ widmete sich einer Bestandsaufnahme im Span- nungsfeld von Theorie und Praxis. Welche Vorstellungen von Öffentlichkeit gibt es in den Städten? Inwieweit sind sie mit planerischen Konzepten öffentlicher Stadträume verknüpft? Und wer definiert sie? Diese und weitere Fragen waren Ge- genstand der Diskussion der Tagung. Für öffentliche Auftraggeber bedeutet das PQ-Verfahren Zeit- und Kostenersparnis Foto: Romelia/pixelio.de Zuletzt erschienen 13. Werkstattgespräch: Kunst am Bau, im Raum, am Platz, vor Ort – Über das Verhältnis von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum BMUB-Sonderveröffentlichung Hrsg.: BMUB, Berlin 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: KunstAmBau@bbr.bund.de Öffentlicher Raum bringt die Menschen einer Stadt zusammen Stichwort: 13. Werkstattgespräch Foto: Sturm/Weiske Der Markt für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland BBSR-Online-Publikation 01/2014 Evaluierung des PQ-Systems: Dokumentation Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 der Fachtagung Kostenfreier Download verfügbar auf: www.bbsr.bund.de Leitfaden zur Gründung eines EVTZ für Akteure der BBSR-Online-Publikation 03/2014 grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 BMVI-Sonderveröffentlichung Kostenfreier Download verfügbar auf: www.bbsr.bund.de Hrsg.: BMVI, Berlin 2014 Kostenfreier Download verfügbar auf: www.bbsr.bund.de Seit 2006 gibt es die sogenannte Präqualifikation von Bau- unternehmen. Die Unternehmen des Bauhaupt- und Bau- nebengewerbes haben die Möglichkeit, alle vorzulegenden Weitere Veröffentlichungen finden Sie unter: Eignungsnachweise gemäß § 6 VOB/A durch eine neutrale www.bbsr.bund.de > Veröffentlichungen Stelle prüfen zu lassen und in einer PQ-Liste geführt zu wer-
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – www.bbsr.bund.de 11 www.bbsr.bund.de Raumentwicklung Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ Urbane Strategien zum Klimawandel: Kommunale Strategien Die vierte Runde des Wettbewerbs „Menschen und Erfolge“ und Potenziale startet jetzt unter dem Motto „Orte der Kultur und Begeg- Welche Möglichkeiten haben Kommunen, um auf Folgen des nung – Ländliche Räume lebens- und liebenswert erhalten“. Klimawandels zu reagieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt Gesucht werden Menschen, die sich erfolgreich für eine des nun abgeschlossenen Forschungsvorhabens. In Modell- nachhaltige Infrastrukturversorgung in ländlichen Räumen vorhaben wurden hierzu Maßnahmen umgesetzt, die zudem engagieren. Denn Orte der Kultur und Begegnung prägen auch andere Probleme der Stadtentwicklung einbeziehen. wesentlich die Lebensqualität ländlicher Räume und bieten Besonderes Augenmerk lag darauf, welche öffentlichen und zugleich vielfältige Ansatzpunkte für ehrenamtliches und privaten Akteure sich einbringen und welche Planungsinstru- zivilgesellschaftliches Engagement. mente dabei zur Verfügung stehen. Analysen der Klimafolgen Programme > MORO > Initiativen sind bisher noch unsicher. Der Umgang mit dieser Unsicher- heit stellte sich als besonders schwierig heraus. Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel Programme > ExWoSt > Forschungsfelder Im Modellvorhaben der Raumordnung „Raumentwicklungs- strategien zum Klimawandel“ – kurz KlimaMORO – wurden in klimastadtraum.de – BBSR-Informationsportal zur acht Modellregionen regionale Klimaanpassungsstrategien Klimaanpassung in Stadtregionen entwickelt und erprobt. Im Fokus standen die Handlungsfel- Klimaschutz und Klimaanpassung sind Herausforderungen, der Küstenschutz, vorsorgender Hochwasserschutz, Biokli- die Kommunen und Regionen neben vielen anderen Pflicht- ma/Siedlungsklima und Klimaschutz. aufgaben zu bewältigen haben. Das Portal klimastadtraum.de Programme > MORO > Forschungsfelder vermittelt zu vielen Fragen dieses Themenfeldes Informa tionen an kommunale und regionale Akteure. Im Vordergrund stehen dabei Ergebnisse aus den Forschungsfeldern Stadt- Stadtentwicklung Klima, KlimaMORO sowie ImmoKlima, in welchen u.a. praxis- relevante Werkzeuge, gute Beispiele, Handlungshilfen des Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Bundes und der Modellvorhaben sowie zahlreiche Arbeitshil- Mit den Finanzhilfen im Programm „Aktive Stadt- und Orts- fen erarbeitet wurden. Das Portal erleichtert den Zugang zu teilzentren“ unterstützen Bund und Länder die Gemeinden bei verstreut liegenden Informationen und bietet methodischen der Bewältigung struktureller Schwierigkeiten in den zentra- und fachlichen Rat. Die Ergebnisse sind in Kurzfilmen zu den len Stadt- und Ortsbereichen. Nach sechs Jahren Laufzeit Forschungsfeldern und einzelnen thematischen Aspekten wird nun eine Zwischenevaluierung des Bund-Länder-Pro- dokumentiert, die über eine Web-Applikation modular und gramms durchgeführt. zielgerichtet abrufbar sind. Künftig werden Ergebnisse aus Themen > Stadtentwicklung > Städtebauförderung > Forschungsprojekte aktuellen Forschungsvorhaben eingespeist. www.klimastadtraum.de Regionale Baukultur und Tourismus Regionale Baukultur und Tourismus sind bisher weitgehend zwei Welten, zwischen denen es nur wenig Kommunikation und Austausch gibt. Das ist erstaunlich, denn beide könnten viel mehr von einer strukturierten und zielgerichteten Zu- sammenarbeit profitieren. Wie das genau aussehen könnte, ist Gegenstand des neuen Forschungsprojektes „Regionale Baukultur und Tourismus“. Programme > ExWoSt > Studien Unternehmen und Stiftungen für die soziale Quartiersentwicklung Die erste Erfahrungswerkstatt fand vom 5. bis 6. Juni 2013 in Nürnberg mit 17 Vertretern der acht Modellvorhaben statt. Da die Modellvorhaben erst Anfang 2013 ihre Arbeit aufgenom- men hatten und somit noch am Beginn ihrer Projekte standen, Screenshot des Informationsportals klimastadtraum.de diente die Veranstaltung den Teilnehmenden dazu, sich im Quelle: BBSR Zuge von Berichten, Gesprächsrunden, Diskussionen sowie Fachbeiträgen kennenzulernen und einen Überblick über die Ziele und Vorgehensweisen der anderen Modellvorhaben zu verschaffen. Programme > ExWoSt > Forschungsfelder
12 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – www.bbsr.bund.de Wohnen und Immobilien Bauen und Architektur Strategien der Anbieter von Mietwohnungen und Selbst Entwicklung eines Sanierungsindikators für den nutzer auf eine verminderte Nachfrage in sich entspannen- Wohnungs- und Nichtwohnungsbau den Wohnungsmärkten Bestandsmaßnahmen besitzen im Bausektor seit Jahren ein In den kommenden Jahren werden die meisten Regionen höheres Gewicht als Neubaumaßnahmen. Dies gilt sowohl für Deutschlands vom demografischen Wandel betroffen sein – den Wohnungsbau als auch für den Nichtwohnungsbau. Die mit erheblichen Auswirkungen auf die Nachfrage in den be- Studie soll die Machbarkeit einer unterjährigen Beobachtung troffenen Wohnungsmärkten. Wie reagieren die Anbieter von des Umfangs der Bestandsmaßnahmen untersuchen. Ziel ist Mietwohnungen und Selbstnutzer auf diese Veränderungen? die Entwicklung eines Indikators, der das Sanierungsvolumen Das Forschungsvorhaben untersucht die Verhaltensweisen zeitnah beschreibt und welcher mit Hilfe geeigneter Frühindi- verschiedener Anbietergruppen vor dem Hintergrund unter- katoren prognostiziert werden kann. schiedlicher Ausgangsbedingungen und zeigt die möglichen Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Wertschöpfungs- Folgen für die Wohnungsmärkte auf. Erste Zwischenergeb- kette Bau nisse liegen nun vor. Programme > ExWoSt > Studien Vorlage und Überprüfung der Eignungsnachweise nach § 6 VOB/A in der Praxis Starke Mietsteigerungen vor allem in guten Wohnlagen – Nach den Vorgaben der Vergabe- und Vertragsordnung für innerstädtische Unterschiede nehmen zu Bauleistungen (VOB/A) sind Bewerber oder Bieter vor der Die Neu- und Wiedervermietungsmieten sind in den vergan- Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen zwingend auf ihre genen Jahren deutlich gestiegen. Vor allem in den wachsen- Eignung für die zu vergebende Leistung zu überprüfen. Die den Großstädten wird der Abstand zu den ortsüblichen Ver- Aufgabe des vorliegenden Forschungsvorhabens bestand gleichsmieten größer. Das geht aus einer aktuellen Analyse darin, den Ablauf der Eignungsprüfung bei öffentlichen Ver- des BBSR für Berlin, Bonn, Frankfurt/Main, Hamburg, Hanno- gabestellen zu evaluieren, ggf. bestehendes Fehlverhalten ver, München und Kiel hervor. aufzudecken und Ursachen dafür zu identifizieren. Themen > Wohnen und Immobilien > Immobilienmarkt-Beobachtung > Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Rahmenbedingungen Projekte und Fachbeiträge Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit des Informations- portals Nachhaltiges Bauen Die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden der öffentli- chen Hand ist ein wichtiges Element in der Politik der Bundes- regierung. Um das hierfür geschaffene Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) besser nutzbar zu machen, wur- de dieses aus dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen ausgegliedert und mit Komfortfunktionen zur Verwaltung der Steckbriefe für die unterschiedlichen Gebäudetypen verse- hen. Weiterhin wurde ein Netzwerkbereich zur Verwaltung laufender Projekte einrichtet, um die Interaktivität zwischen der BNB-Redaktion und den Netzwerkkoordinatoren zu steigern. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Nachhaltiges Bauen, Bauqualität Datenanalyse bei Nichtwohngebäuden – Erfassung Insbesondere gute Wohnlagen sind in vielen Städten von Mietsteigerungen und Quantifizierung von Energieeinspar- und betroffen CO2-Minderungspotenzialen Foto: Alexander Schürt, BBSR Bislang ist der Gebäudebestand in seiner Gesamtheit in Deutschland nur unzureichend erfasst. Insbesondere für BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt Nichtwohngebäude fehlen in Bezug auf Quantität und ener- Das BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt wird seit 2007 getische Qualität verlässliche Zahlen. Innerhalb des Projek- halbjährlich im Auftrag des BMUB erhoben und befragt die tes wurde eine Typologie der Nichtwohngebäude als Grund- teilnehmenden Marktakteure zu den Immobilienmarktseg- lage für die mengenmäßige Abschätzung des Bestandes an menten Wohnen, Büro, Einzelhandel und Logistik. Aktuell Nichtwohngebäuden und deren energetische Qualitäten liegen die Ergebnisse der 12. Expertenbefragung (Erhebungs- entwickelt. zeitraum 1. Halbjahr 2013 bis 2. Halbjahr 2013) vor. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Nachhaltiges Bauen, Themen > Wohnen und Immobilien > Immobilienmarkt-Beobachtung > Bauqualität Projekte und Fachbeiträge
INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Gremienarbeit 13 Gremienarbeit Forschung zu Starkregen: Behördenleiter unterzeichnen Projektvereinbarung Starke Regenfälle mit Sturzfluten häufen sich, und damit auch die Schäden an Gebäuden, Straßen, Schienen und Versor- gungsnetzen. Raum- und Stadtplanung müssen sich darauf einstellen. Informationen, Argumente und Handlungsempfeh- lungen für kommunale Planungen soll ein neues Forschungs- projekt der Strategischen Behördenallianz Anpassung an den Klimawandel liefern: Die Leiter der Einrichtungen haben am 17.02.2014 im Umweltbundesamt Dessau die Vereinbarung über das neue Kooperationsprojekt unterzeichnet. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mithilfe von Radardaten die Unterzeichnung der Projektvereinbarung regionale Verteilung von starken Niederschlägen zu ermit- Foto: Christian Schlag, BBSR teln und daraus Handlungsoptionen für die Stadt- und Regi- onalplanung, für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe abzuleiten. Träger des Vorhabens sind neben dem BBSR das Auftaktsitzung der Allianz für eine Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, nachhaltige Beschaffung der Deutsche Wetterdienst (DWD), das Technische Hilfswerk und das Umweltbundesamt. Am 23.01.2014 fand im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Auftaktsitzung 2014 der Allianz für eine nach- Seit Mitte 2001 verfügt der Deutsche Wetterdienst über ein haltige Beschaffung statt. In der Allianz arbeiten unter dem flächendeckendes Radarverbundnetz für ganz Deutschland. Vorsitz der Bundesregierung (BMWi) Bund, Länder und Kom- Das kann nicht nur für Unwetterwarnungen genutzt werden. munen seit 2010 mit dem Ziel zusammen, den Anteil nachhal- Softwaregestützt sind auch langfristige Auswertungen zur tiger Produkte und Dienstleistungen beim Einkauf der öffent- räumlichen Verteilung von Extremniederschlägen möglich. lichen Hand substanziell zu erhöhen. In der Sitzung stellten Die Daten sind räumlich so hoch aufgelöst, dass kommunale die dazu eingerichteten Expertengruppen in den Bereichen Planer künftig anhand von Karten sogenannte „Hot Spots“ er- Elektromobilität, nachhaltiges Bauen, Öffentlicher Personen- kennen können – Orte in der eigenen Region also, wo es über nahverkehr, Ressourceneffizienz, Standards und Statistik/ Jahre gemittelt besonders häufig und stark geregnet hat. Die Monitoring den Stand der Arbeit sowie die Perspektiven für Wissenschaftler wollen in einem ersten Schritt die große Da- 2014 vor. Aufgrund der positiven Resonanz des Berichts des tenmenge auswerten und diese in einem zweiten Schritt für BMWi an den Chef des Bundeskanzleramtes vom 14.10.2013 die Kommunen so aufbereiten, dass sie Vorsorgemaßnahmen wird die Allianz ihre Arbeit in den Expertengruppen auch im zum Regenwasserrückhalt besser planen können. Auch wenn Jahr 2014 fortsetzen. sich damit nicht genau Ort, Dauer und Stärke von Extrem witterungen vorhersagen lassen und die zugrunde liegende Der Baubereich im Bundesministerium für Umwelt, Natur- Zeitreihe von zwölf Jahren sehr kurz ist: Räumliche Schwer- schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wird in der Al- punkte lassen sich daraus ableiten. lianz regelmäßig vertreten durch Andreas Rietz, Leiter des Referats Nachhaltiges Bauen im BBSR. Im Mittelpunkt sei- Das BBSR ist seit 2012 Mitglied der Strategischen Behörden- ner Präsentation stand die Einführung des aktualisierten allianz Anpassung an den Klimawandel. Neben der Forschung Leitfadens Nachhaltiges Bauen sowie die Umsetzung des wollen die beteiligten Einrichtungen vor allem die Umsetzung Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) in der Bun- der Ergebnisse in der Praxis unterstützen. Das gemeinsam desbauverwaltung. Hervorgehoben wurde der Ausbau des finanzierte Projekt „Erstellung einer dekadischen radarge- Netzwerkes Nachhaltiger Bundesbau sowie die Intensivie- stützten hochauflösenden Niederschlagsklimatologie für rung der Zusammenarbeit mit den Landesbauverwaltungen. Deutschland zur Auswertung der rezenten Änderung des Angekündigt wurde der weitere Ausbau der unterstützenden Extremverhaltens von Niederschlag (‚Radarklimatologie‘)“ Instrumente zur Nachhaltigkeitsbewertung in 2014, die über startet im April 2014. Erste Zwischenergebnisse werden im die Informationsplattform Nachhaltiges Bauen allgemein zu- Frühjahr 2015 vorliegen. gänglich zur Verfügung gestellt werden. Auch für 2014 ist ein eigenes Kapitel im Ergebnisbericht der Allianz vorgesehen. Kontakt: fabian.dosch@bbr.bund.de Kontakt: andreas.rietz@bbr.bund.de
14 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 2/2014 – Gremienarbeit/Veranstaltungen Fachausschuss Bodenkundliche Baubegleitung Die große Vielfalt der Vorträge zu den Themenfeldern Ener- im Bundesverband Boden gieeffizienz Plus, Energieeffiziente Sanierung sowie Nach- haltigkeit und Evaluierung spannte den Kongress breit- Baumaßnahmen bedeuten immer weitreichende Eingriffe in gefächert auf. Neben Beispielen für Plusenergieschulen unsere Böden. Diese können zwar nicht vermieden, aber doch (Gymnasium Diedorf, Grundschule Hohen Neuendorf) und erheblich gemindert werden. Der Bundesverband Boden e.V. energieeffiziente Sanierungen (Schule Sonthofen) stand der (BVB) hat sich im Fachausschuss Bodenkundliche Baubeglei- Prozess des nachhaltigen Planens, Bauens und Nutzens im tung viele Monate mit diesem Thema beschäftigt; dabei hat Zentrum. Aus dem BBSR gab es zwei Redebeiträge. DirProf. sich das BBSR als Mitglied des Fachausschusses intensiv in Harald Herrmann stellte die Forschungsinitiative Zukunft die Diskussionen eingebracht. Vertreter der baudurchführen- Bau vor, die neben anderen Themen insbesondere die For- den wie auch der bodenkundlichen Seite repräsentierten die schungsschwerpunkte Nachhaltiges Bauen und Bauqualität Sichtweisen von Bund, Ländern und Kommunen und der Pri- sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Fokus vatwirtschaft. Im Ergebnis wurde das BVB-Merkblatt „Bo- hat. Schulbau und Bauforschung gehen hierbei eine span- denkundliche Baubegleitung BBB – Leitfaden für die Praxis“ nende Synthese ein, die die Aspekte Lebenswirklichkeit, veröffentlicht, welches die fachlichen und rechtlichen Rah- Gestaltung und Bauen vereint. Heidemarie Schütz, Referat menbedingungen möglichen Bodenschutzes bei Baumaßnah- Nachhaltiges Bauen, stellte das Nachhaltigkeitsbewertungs- men darstellt und praktische Hinweise und Beispiele von der system für Unterrichtsgebäude mit seinen Besonderheiten Planung bis zum Abschluss gibt. Weitere Informationen und und Schwerpunkten vor. Mit dem Bewertungssystem steht Bestellmöglichkeit unter: www.ESV.info/978-3-503-15436-4 ein Handlungs- und Kontrollinstrument von der Planung bis zur Baufertigstellung zur Verfügung, das zugleich die Trans- Kontakt: bettina.stock@bbr.bund.de parenz und Nachvollziehbarkeit der Qualitäten sicherstellt. Auf dem Kongress „Schulen der Zukunft“ wurde erstmals die Fachtagung Recycling R`13 Informationsbroschüre „Nachhaltige Unterrichtsgebäude – Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ vorgestellt. Diese Der Verein Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwer- soll den unterschiedlichen Beteiligten als Grundlage für die tung e.V. (ABW) veranstaltete in Kooperation mit der Bun- Planung, Umsetzung und Qualitätskontrolle nachhaltiger Un- desgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V. (BGRB) und terrichtsgebäude dienen und kann unter www.bmub.bund. dem F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde Weimar (FIB) vom de/bestellformular oder publikationen@bundesregierung.de 19.–20.09.2013 die jährliche Fachtagung Recycling an der bestellt werden. Bauhaus-Universität Weimar. Auf der Tagung wurden aktu- elle Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Pra- Kontakt: julia.mueller@bbr.bund.de xis aus dem Bereich Verwertung von Abfällen, insbesondere Bau- und Abbruchabfällen, präsentiert und diskutiert. Der ABW e.V. fördert Lehre, Forschung und Weiterbildung im Be- reich der Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwer- tung. Die Tagungsbeiträge sind im Internet abrufbar unter: www.abw-recycling.de/de/paper-r13.html Kontakt: claus.asam@bbr.bund.de Veranstaltungen Nachhaltige Unterrichtsgebäude: Dr. Barbara Hendricks, Günther Hoffmann, Abteilungsleiter der Abteilung B des BMUB und Heinrich Bottermann, Generalsekretär der DBU beim Kongress Schulkongress auf der bautec 2014 „Schulen der Zukunft“ Foto: Michael Gottschalk, BMUB Auf der bautec 2014 veranstaltete das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am 18.02.2014 in Kooperation mit der Bundesstiftung Umwelt den Kongress „Schulen der Zukunft – nachhaltig, energieeffizient und leistungsfördernd“. Eröffnet wurde der Kongress durch Ministerin Dr. Barbara Hendricks, die u. a. die Bedeutung nachhaltiger Schulgebäude als Grundlage für ein Selbstver- ständnis für nachhaltiges Bauen und Nutzen betonte.
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