Informationen zu den Konzerten der Residenzwoche München 2018

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Informationen zu den Konzerten der Residenzwoche München 2018

Sa 13.10., 20 Uhr, Cuvilliès-Theater

Eröffnungskonzert der Residenzwoche München 2018

Marie-Sophie Pollak, Sopran
Lauriane Follonier, Hammerflügel
Accademia di Monaco
Joachim Tschiedel, Leitung

Eine „musikalische Akademie“, wie sie am Münchner Hof als festliches Ereignis gegeben wurde,
eine gemischte Folge von Arien, Instrumentalkonzerten und sinfonischen Orchesterstücken.
Mozart wurde 1790 auf der Rückreise von der Kaiserkrönung in Frankfurt vom Kurfürsten
eingeladen, eine Akademie anlässlich des Besuchs des Königs von Neapel zu gestalten. Er
spielte mit hoher Wahrscheinlichkeit sein „Krönungskonzert“ KV 459, das er im Gepäck hatte.
Die Auszüge aus Idomeneo und die Arie KV 490, die eine Umarbeitung einer Arie aus
Idomeneo zu einer Konnzertarie darstellt, sind Hommage an den Ort: Im Cuvilliés-Theater
wurde diese opera seria Mozarts im Jahr 1781 uraufgeführt.

Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Ouvertüre zur Oper „Idomeneo“ (München 1781)
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie KV 490 „Non temer amato bene“ mit Violine solo
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert KV 459 „Krönungskonzert“
Antonio Salieri (1750-1825): Ouvertüre zur Oper "La scuola de’ gelosi"
Antonio Salieri: Rezitativ und Rondò der Gräfin „Or ei con Ernestina – Ah sia già“
aus der Oper "La scuola de’ gelosi"
Wolfgang Amadeus Mozart: Chaconne aus dem Ballett zu „Idomeneo“
Vicente Martín y Soler (1754-1806): Cavatina der Lilla „Dolce mi parve un di“
aus der Oper "Una cosa rara"
Vicente Martín y Soler (1754-1806): Arie der Angelica „Son ancora tenerella“ aus der Oper "Il
burbero di buon cuore"
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zum Ballett „Les petits riens“ KV 299b
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie KV 369 (München 1781)

Künstler
Marie-Sophie Pollak, in Bietigheim-Bissingen geboren, studierte an der Hochschule für Musik
und Theater München bei Prof. Gabriele Fuchs und schloss ihr Diplom mit Auszeichnung ab.
Noch während ihres Studiums debütierte sie bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik,
denen sie in mehreren Produktionen verbunden blieb. Es folgten Konzert- und
Opernengagements im In- und Ausland. Regelmäßig ist Marie-Sophie Pollak bei namhaften
Festivals, u.a. LuganoMusica, Potsdamer Musikfestspiele Sanssouci, Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik, Münchener Biennale, Trans-Sibirian Art Festival Novosibirsk, zu hören und
stand bereits auf Bühnen wie der Tonhalle Düsseldorf, Wiener Musikverein, Wiener
Konzerthaus, Prager Rudolfinum, Herkulessaal München, Konzerthaus Berlin, Hamburger
Staatsoper, Auditorio Nacional de Madrid sowie dem Théatre du Chatêlet in Paris. Während
ihrer noch jungen Karriere arbeitete sie bereits mit Dirigenten wie Kent Nagano, Thomas
Hengelbrock, Jean-Christophe Spinosi, Hans-Christoph Rademann, Václav Luks und Alessandro
de Marchi. Besonders verbunden ist Marie-Sophie Pollak der Elbphilharmonie Hamburg. Ihrem
Debüt im Oktober 2017 in Haydns “Die Jahreszeiten” unter der Leitung von Kent Nagano
folgen mehrere Konzerte, unter anderem das Silvesterkonzert 2018.
Marie-Sophie Pollak ist Bundespreisträgerin 2006 des Wettbewerbs „Jugend Musiziert“ und war
Finalistin beim Internationalen Gesangswettbewerb für Barockoper „Pietro Antonio Cesti“. Sie
wurde zweimal mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet, wird zudem von der
Organisation Yehudi Menuhin Live Music Now gefördert und ist Stipendiatin der Christl und
Klaus Haack-Stiftung.

Lauriane Follonier, geboren in Venthône (Schweiz), studierte Klavier in Neuchâtel bei Marc
Pantillon und in München, wo sie 2011 die Klaviermeisterklasse bei Prof. Gitti Pirner abschloss.
es schloss sich ein Studium im Fach Master für Alte Musik mit dem Schwerpunkt
Hammerklavier bei Prof. Christine Schornsheim an.
Lauriane Follonier erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. gewann sie 2004 „La Joute musicale
d’Espace 2“, dem sich eine CD-Produktion im Studio Ansermet und eine
Radiodirektübertragung eines Rezitals im Jahre 2008 anschloss. Im gleichen Jahr vertrat sie
die französische Schweiz beim Preis der öffentlich-rechtlichen frankophonen
Rundfunkanstalten. Lauriane Follonier konzertiert regelmäßig in der Schweiz und in
Deutschland. 2005 gastierte sie als Kammermusikerin in Venezuela, 2009 mit einem
Solorezital in der Tschechischen Republik, 2010 mit ihrem Trio auf Samos (Griechenland).
In der Saison 2010/2011 war sie – im Wechsel mit Silke Avenhaus – als Pianistin bei der
„Ludwig II.“-Produktion an den Münchner Kammerspielen engagiert.
Ihr Orchesterdebüt gab sie in der Schweiz mit dem Orchester des Conservatoriums Sion 1998,
in Deutschland im Juli 2006 mit dem Kammerorchester der Hochschule München. Im
November 2010 trat sie mit dem Doppelkonzert von Francis Poulenc in der Victoria Hall in Genf
auf, 2012 mit dem zweiten Konzert von Brahms im Herkules-Saal in München.

Die Accademia di Monaco gründete sich im Oktober 2014 und spielt auf historischen
Instrumenten. Unter der Leitung von Konzertmeisterin Mary Utiger, Professorin für Barockgeige
an der Hochschule für Musik und Theater München und Joachim Tschiedel, stellvertretender
Leiter des Masterstudiengang Musiktheater an der Bayerischen Theaterakademie, spielen
Studierende und Absolventen des Studios für historische Aufführungspraxis der Hochschule
sowie Profi-Gäste im Sinne einer „musikalischen Patenschaft“. Das Orchester ist in seiner
Ausrichtung einzigartig in Deutschland. Mit der Konzeption von innovativen Programmen wird
versucht, die Musik des Barock und der Klassik in neuen Zusammenhängen zu sehen. Im Juni
2017 erscheint die erste CD des Orchesters "Arien für Nancy Storace" bei Coviello Classics.

Joachim Tschiedel ist stellvertretender Leiter des Masterstudiengangs Musiktheater an der
Bayerischen Theaterakademie August Everding und dort für alle musikalischen Einstudierungen
im Musiktheater verantwortlich. Herausragende Dirigate der letzten Jahre: LE NOZZE DI
FIGARO, COSÌ FAN TUTTE, DIE GÄRTNERIN AUS LIEBE, EUGEN ONEGIN und LA
CENERENTOLA. Besonders zu erwähnen: das begeisternde Spiel der Hofkapelle München bei
Mozarts COSÌ FAN TUTTE, was zu wertvollen Erfahrungen und neuen Erkenntnissen über das
historisch informierte Musizieren führte. In der Produktion von Mozarts FIGARO mit dem
Münchner Kammerorchester die Rezitative am Hammerklavier spielend, wurde diese von der
Fachzeitschrift Opernwelt zur Inszenierung des Jahres nominiert.
Nach dem Dirigierstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am
Main und Engagements an den Theatern von Eisenach und Dessau schloss sich der
Aufbaustudiengang Kultur- und Medienmanagement, Hochschule für Musik und Theater
Hamburg, an. Es folgten Gastdirigate beim Rundfunksinfonieorchester Berlin, an der
Hamburgischen Staatsoper, bei der Staatlichen Philharmonie Halle, beim Stuttgarter
Kammerorchester, dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und den Münchner
Symphonikern. Bei der Produktion LA FINTA GIARDINIERA im November 2011 dirigierte er das
Münchener Kammerorchester, der Münchner Merkur schrieb: „Einen schöneren, erfüllteren
Mozart gibt es in München derzeit nicht zu hören.”
Mit Ulf Schirmer und dem Münchner Rundfunkorchester verbindet Joachim Tschiedel im
Rahmen der Musiktheaterproduktionen an der Bayerischen Theaterakademie eine
außergewöhnlich enge Zusammenarbeit: Co-Dirigat von Peter Eötvös’ Oper DREI
SCHWESTERN in der hoch gelobten Inszenierung von Rosamund Gilmore. Mit dieser Oper
debütierte er im Juli 2011 an der Staatsoper Berlin bei der Staatskapelle.
Im März 2012 leitete er erneut das Werkstatt-Opernprojekt an der Theaterakademie, nach
RADAMES von Eötvös und PELLEAS von Debussy/Brook, LA VIDA BREVE von Manuel de Falla in
einer viel beachteten eigenen instrumentalen Fassung.
Im Juni 2012 dirigierte Joachim Tschiedel mit Janaceks tiefgründiger Oper DAS SCHLAUE
FÜCHSLEIN wiederum das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, im November das
Münchner Rundfunkorchester mit Donizettis
I PAZZI PER PROGETTO und Strasnoys LE BAL und im März 2013 erneut die Hofkapelle
München mit Simon Mayrs ADELASIA ED ALERAMO.
Im Oktober 2013 leitete er die viel beachtete Premiere von Händels IMENEO mit dem
Barockorchester der Hochschule für Musik und Theater München.
2014 erfolgte gemeinsam mit der Geigerin Mary Utiger die Gründung des
Originalklangensembles Accademia di Monaco, das inzwischen einer regen Konzerttätigkeit
nachgeht und von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert wird. Im Juni 2017 erschien die
erste CD des Orchesters „Arien für Nancy Storace“ bei Coviello Classics. Im November 2017
spielte die Accademia di Monaco unter Joachim Tschiedel Franz Xaver Sterkels Oper „Il
Farnace“ (1782) am Stadttheater Aschaffenburg in einer szenischen Produktion.

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So 14.10., 18.30 h, Antiquarium

Residenzwoche für alle

Das Bayerische Jugend-Barockorchester spielt mit Überraschungsgästen aus den anderen
Konzerten der Residenzwoche Musik von Georg Muffat, Evaristo Felice dall´Abaco, Georg
Philipp Telemann u.a.
Leitung: Johannes Heim

Das Bayerische Jugend-Barockorchester wurde im Oktober 2014 gegründet. Es ist das erste
Jugendorchester in Süddeutschland auf historischen Instrumenten.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb über das Konzert vom 18. September 2016 in Schloss
Schleißheim: „Sie beherrschen (…) die Eleganz, die rhythmische Raffinesse und die Virtuosität
barocker Musik. Deutlich sind im seidigen, aber stets ausreichend volltönenden Ensembleklang
die Stimmengeflechte zu erkennen, die Linien werden lebendig ausgeformt. Die Tutti sind
einwandfrei intoniert, die Dynamik ist markant, ohne plakativ zu werden. Das ergibt ein
homogenes Gesamtbild. Hier zuzuhören, ist ein Genuss. Hier mitzuspielen ein wohl mindestens
ebenso großer.“

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Mi 17.10., 20 h, Schwarzer Saal

InVocare

Sophie Charlotte Nachtsheim und Mirjam Striegel, Sopran
Stefan Steinemann, Altus
Andrés Montilla-Acurero, Tenor
Jan Kuhar, Bass

Madrigale und Chansons von Orlando di Lasso, Ivo de Vento, Cipriano de Rore u.a.
Madrigale als besonders kunstvoll vertonte Lyrik sind ein unerschöpflicher Schatz der
Renaissance und des frühen Barock. Verzweiflung, Sehnen, Wut, Erlösung – alle Regungen des
Herzens finden in den Stimmen ihren tiefsten Ausdruck. Das junge Vokalensemble Invocare,
Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis, gibt sein Debüt in München.
Programm
Orlando di Lasso: Hort zu ein news Gedicht
Ivo de Vento: Vil haß und neid | O Welt wie gar bistu verkert
Cipriano de Rore: Susann un jour | Alma Susanna
Orlando di Lasso: Susannen frumb (Susann un jour)
Anton Gosswin: Wer frisch will sein, der sing mit mir
Ivo de Vento: Welcher will seyn frölich und frisch | Gut Singer und ein Organist |
Ein furmann der fortkommen wil | Nur närrisch seeyn ist mein manier
Cipriano de Rore: Ancor che col partire
Orlando di Lasso: Hai, Lucia | Alla lapia calia | Lucia, celu | Tutto lo dì mi dici |
Saccio 'na cosa | Madonna mia, pietà
Ludwig Senfl: Ach Elslein
Aus dem Viersprachendruck von Orlando di Lasso:
       Italienisches Madrigal: Spesso in poveri
       Französischer Chanson: Si du malheur
       Deutsches Lied: Es tut sich als verkehren
       Lateinisches Madrigal: Domine secundum actum meum
Cipriano de Rore: O sonno
Ivo de Vento: So wünsch ich dir ein gute Nacht

Künstler
Stefan Steinemann, geboren im Jahr 1992, begann seine musikalische Laufbahn bereits im
Alter von 5 Jahren bei den Augsburger Domsingknaben. Dort erhielt er auch seinen ersten
Instrumentalunterricht in Klavier und Orgel.
2012 begann Stefan Steinemann sein Studium an der Hochschule für Musik und Theater,
München. Neben kath. Kirchenmusik bei Prof. Bernhard Haas (Orgel) und Michael Gläser
(Spezialisierung Chorleitung) studiert er seit 2014 zudem Gesang bei Prof. Monika Riedler im
Stimmfach Altus. er vervollständigte seine Studien an der Schola Cantorum, Basel im Master-
Studiengang AVES (Advanced Vocal Ensemble Studies) bei Evelyn Tubb und Anthony Rooley.
Schwerpunkt war die Erarbeitung weltlicher Vokalwerke der Renaissance im englischen und
italienischen Sprachraum.
Zudem erweitert er regelmäßig seine Kenntnisse durch Meisterkurse wie z.B. bei Jean Guillou,
Zsigmond Szathmáry, Aude Heurtematte, Andrés Cea Galán, Daniel Roth, Jon Laukvik und
Francesco Finotti.
Im Rahmen seiner regen Konzerttätigkeit in In- und Ausland beschäftigt sich Stefan
Steinemann vor allem mit Werken barocker Meister, als auch speziell mit Musik der
Renaissance und des Mittelalters. So war er Gast in der Philharmonie Ljubljana und bei
zahlreichen Festivals wie der Münchner Residenzwoche, den Audi Sommerkonzerten oder den
Europäischen Festwochen, Passau.
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Do 18.10., 20 h, Antiquarium

Ludwig Senfl - Musicus Intonator der Hofkapelle Wilhelms IV.

I Fedeli
Ivo Haun, Tenor | Josué Meléndez, Zink
Johanne Maitre, Schalmei, Pommer
Catherine Motuz und Simen van Mechelen, Posaune
Nora Hansen, Dulzian
Maria Morozova-Meléndez, Orgel u. Spinett

Motetten und Lieder von Ludwig Senfl (1490-1543), Heinrich Isaac, Josquin Desprez u.a.
Ludwig Senfl führte die Münchner Hofkapelle in der ersten Hälfte des 16. Jh. auf weithin
beachtetes Niveau und begründete ihren Ruhm, den Orlando di Lasso später vollendete.

Künstler
I Fedeli ist ein Ensemble, das sich auf Musik des 16. und 17. Jahrhunderts spezialisiert. Es
wurde von Josué Meléndez und Nora Hansen gegründet, mit dem Ziel das Beste des
Repertoires für Zink in verschiedenen Kombinationen wieder zu beleben und einem breiten
Publikum zu präsentieren. Für Musik des 16. Jahrhunderts tritt I Fedeli in der für diese Zeit
typischen Bläserbesetzung (Zink, Tenorzink, Pommer, Posaune, Dulzian) auf, die als
Stadtpfeifer, Piffari, Ministriles und Town Waits in ganz Europa und der Neuen Welt verbreitet
waren. Durch ihre vielfältigen Aufgaben in der Kirche, auf privaten Festen und öffentlichen
Anlässen war ihr Repertoire breit gefächert und beinhaltete sowohl instrumentale als auch
vokale Werke. In dieser Formation gewann das Ensemble den ersten Preis des International
Young Artist Presentation 2009 in Antwerpen. Im 17. Jahrhundert bestanden diese
Bläsergruppen vornehmlich aus Zinken und Posaunen und fanden, neben ihren ursprünglichen
Aufgaben, auch Verwendung in der neu aufkommenden Form der Oper. In beiden
Kombinationen arbeitet I Fedeli auch mit bestehenden Vokalensembles zusammen, wie
Singstimmen Baselland, Ensamble Latinoamericano, Bacchanto und Cantus Cölln (Konrad
Junghänel). Daneben realisiert I Fedeli Projekte in größerer Besetzung unter Einbeziehung
spezialisierter Sänger, Viola da Gamba, Lirone, Cembalo, Orgel, Harfe, Theorbe, Geigen …

Der künstlerische Leiter Josué Meléndez begann seine musikalischen Studien in Costa Rica
am Conservatorio Castella. Von 1991-1996 studierte er an der Escuela Nacional de Música,
Universität von Mexiko und gründete das erste Festival für Alte Musik Mexikos; Festival Santo
Domingo de Música Antigua, wo er L’Orfeo von Claudio Monteverdi und viele andere Projekte
dirigierte. 1997 zog Josué nach Den Haag wo er zwei Blockflöten-Diplome am Koninklijk
Conservatorium abschloss, darunter eines mit Auszeichnung für Neue Musik. Von 2002 bis
2006 studierte er Zink an der Schola Cantorum Basiliensis bei Bruce Dickey. Seitdem arbeitet
er als Zinkenist und Blockflötist weltweit in Konzerten und CD-Aufnahmen mit führenden
Ensembles der Alten Musik, wie Concerto Palatino, La Fenice, Les Cornets Noirs, Musica Fiata,
Oltremontano, Nederlandse Bach Vereniging und mit renommierten Dirigenten wie Ton
Koopman, Jordi Savall, Gabriel Garrido, Rinaldo Alessandrini, Claudio Cavina, Phillip
Herreweghe, Paul van Nevel, Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken u.a. Josué Meléndez ist
Spezialist für barocke Improvisation und unterrichtet an den Sommerakademien von Nepi und
Urbino

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Fr 19.10., 20 h, Allerheiligen-Hofkirche

Poesie und Revolution

Anna Karmasin, Sopran
Rie Kimura, Klavier
Lena Hilsdorf und Hardy Punzel, Sprecher

Komponisten suchten in den Jahren vor 1918 nach einem neuen Ausdruck in der Musik,
politisch engagierte Dichter und Denker träumten von einer neuen Gesellschaft und versuchten
sie dann in der Münchner Räterepublik 1918/19 zu schaffen.
Lieder von Rudi Stephan (1887-1915), Alban Berg, Arnold Schönberg; Texte von Ernst Toller,
Kurt Eisner, Erich Mühsam u.a.

Künstler
Die Münchner Sopranistin Anna Karmasin studierte Opern- und Konzert-Gesang am Tiroler
Landeskonservatorium in Innsbruck und der Hochschule für Musik und Theater München sowie
der Bayerischen Theaterakademie. Im Januar 2018 schloss sie ihr Studium mit dem Master im
Fach Liedgestaltung ab.
Sie war Stipendiatin des Deutschlandstipendiums, der Christl und Klaus Haak-Stiftung, und des
Vereins CM e.v. zum Aufbau junger aufstrebender Musiker.
Die vielseitige Sängerin stand unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz als
Euridice (Monteverdi / L’Orfeo sowie Gluck / Orfeo ed Euridice), Pamina (Zauberflöte), Adele
(Fledermaus), Susanna (Figaros Hochzeit), Peri (Das Paradies und die Peri) und Kunigunde
(Candide) auf der Bühne.
Sie sang im Herkulessaal der Münchner Residenz und in der Philharmonie München,
konzertierte mit den Nürnberger Symphonikern und auch - unter dem Dirigat von Valery
Gergiev - mit den Münchner Philharmonikern, sowie - geleitet von Krzysztof Urbański - bei
„Klassik am Odeonsplatz“.
Lieder- und Arien-Abende gab die junge Sopranistin in München, Berlin, Mailand und Paris,
begleitet unter anderem von Rie Kimura, Liese Klahn-Albrecht und Gerold Huber. Ihr
Engagement im Fach Neue Musik verbindet sie seit einigen Jahren mit dem Ensemble Blauer
Reiter, das sie demnächst auf Tournee nach New York und Boston begleiten wird. Sie
interpretierte unter anderem Schönberg’s „Pierrot Lunaire“, oder auch Matthias Pintscher’s
„Lieder und Schneebilder“. Im Bereich der Filmmusik wird Anna Karmasin 2018 zum
wiederholten Male an der Seite der Bayerischen Filmfoniker zu hören sein, unter anderem beim
Filmfest München in der Philharmonie am Gasteig.

Rie Kimura wurde in Osaka geboren und begann mit Alter von 5 Jahren Klavier zu spielen. Sie
studierte an der Hochschule für Musik ihrer Heimatstadt bei Prof. Shinya Okahara, Ikuyo
Nakamichi sowei Prof. Klaus Schilde. 2012 zog sie nach Deutschland und absolvierte ihr
Masterstudium Liedgestaltung bei Prof. Helmut Deutsch und Prof. Fritz Schwinghammer an der
Hochschule für Musik und Theater, München, und schloss 2014 mit Bestnoten ab.
Rie Kimura ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, wie z.B. Student Music concours of Japan
(2003, 2. Preis), Chinesische-Mauer Wettbewerb (2007, 1. Preis), 54. Nishinihon International
Music Competition (2009, 1. Preis) und beim 49th International Antonin Dvorak Singing
Competition (2014, 2. Preis mit Mezzosopran Dorothea Spilger).

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Sa 20.10., 17 h, Max-Joseph-Saal

Zum Tee bei Josephine Lang

Anna Feith, Sopran
Sylvia Ackermann, Flügel von Ignaz Bösendorfer 1849

Musikalischer Salon mit Liedern der Münchner Komponistin Josephine Lang (1815-1880), die
mit Clara Schumann befreundet war und deren Lieder Fanny Hensel und ihr Bruder Felix
Mendelssohn-Bartholdy sehr schätzten.
Zur entspannten Folge von Liedern und Klaviermusik im Max-Josef-Saal wird im Foyer Tee und
Gebäck gereicht.

Programm
Josephine Lang: op. 12 "Sechs Lieder"
Am Wasserfall | Nachts | Abermals am See | O wärst du da | Der Herbst | Die wandernde
Wolke
Felix Mendelssohn-Bartholdy: op. 34 "6 Gesänge"
Minnelied | Auf Flügeln des Gesanges | Frühlingslied | Suleika | Sonntagslied | Reiselied
Josephine Lang: op. 14 "Sechs Deutsche Lieder"
Die Mathildenhöhle | Am Flusse | Gedenke mein | An den See | Vögelein | Auf dem See in
tausend Sterne
Felix Mendelssohn-Bartholdy: op. 86 Nr. 3/4/5
Die Liebende schreibt | Allnächtlich im Traume | Der Mond | WoO 4 "Zwei Romanzen" | Keine
von der Erde Schönen | Schlafloser Augen Leuchte
Josephine Lang: op. 8 "3 Lieder"
Schmetterling | In die Ferne | Ewige Nähe

Künstler
Anna Feith war bereits ab 2007 Jungstudentin bei Prof. Monika Bürgener an der Hochschule
für Musik Würzburg, wo sie 2009 ihr Gesangsstudium begann und 2014 mit dem Diplom
Musiktheater abschloss. In dieser Zeit hat sie bei zahlreichen Projekten der Opernschule unter
der Leitung von Prof. Holger Klembt stetig Bühnenerfahrungen gesammelt. Solistisch war sie
u.a. in "Cosi fan tutte" von W. A. Mozart als Despina, als Euridice in L. Rossis "L`Orfeo" und als
Aricie in "Hippolyte et Aricie" von J.-Ph. Rameau zu hören. In "La finta giardiniera" von W. A.
Mozart war sie in der Partie der Sandrina zu erleben.
Mit dem Master Konzertgesang rundete sie ihr Studium in Würzburg ab.
Anna Feith war wiederholt bei den „Tagen der Alten Musik Würzburg“ zu hören , beim Bach-
Kantaten-Club Würzburg, wie auch bei Konzerten des Monteverdichores Würzburg unter der
Leitung von Matthias Beckert. Hier sang sie den Solosopranpart in "The Kingdom" von E. Elgar
und die deutsche Erstaufführung von F. Martin`s "Le mystère de la nativité".
Mit ihrem Ensemble "Le Ninfe di Meno" mit Viola da gamba und Laute verbindet sie ihre
Begeisterung für das Musizieren im Ensemble und die hoch expressive Musik des 16. und 17.
Jahrhunderts.
Außerdem legt Anna Feith Wert auf Ensemblegesang und ist Mitwirkende u. a. inm
Vokalensemble der Bayerischen Orchesterakademie Barock, dem Vokalwerk Nürnberg wie auch
dem Vocalconsort Berlin. Ihre klangliche Flexibilität und stimmliche Anpassungsfähigkeit beim
gemeinsamen Musizieren bewies sie zudem bei zwei verschiedenen CD-Aufnahmen für das
Label NAXOS mit Werken von G. Donizetti und G. S. Mayr, wo sie solistisch, im Quartett, im
Doppelquartett und chorisch mitwirkte.
Darüber hinaus sang sie in einem externen Solistenchor an der Komischen Oper Berlin bei der
deutschen Erstaufführung "Geschichten aus dem Wiener Wald" von HK Gruber und
unterstützte die Chorsolisten der Komischen Oper bei "Die Zauberflöte" von W. A. Mozart in
Peking.
Sa 20.10., 21.30 h, Antiquarium

Nachtkonzert

Christian Elin, Saxophon und Bassklarinette
Friederike Heumann, Viola da gamba und Lirone

Kompositionen von Christian Elin (geb. 1976), Diego Ortiz, Marin Marais, Sieur de Sainte
Colombe
Berührende Klänge in einem einzigartigen Raum: in der ganz besonderen Atmosphäre des
nächtlichen Antiquariums Musik der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert.

Programm
Marin Marais                      Sonnerie de S.te Geneviève du Mont de Paris
(1656-1728)                       Bearbeitung für Sopransaxophon und Viola da Gamba

Christian Elin                    La Chiesetta
(*1976)                           für Viola da Gamba und Baßklarinette

Sieur de Sainte Colombe           Concert Xe – Les Couplets
(ca. 1640-1700)                   Bearbeitung für Bassklarinette und Viola da Gamba

Christian Elin                    L'incantesimo del profumo di legno
                                  für Viola da Gamba/Lirone und Baßklarinette
                                  (Uraufführung)

Diego Ortiz                       Recercada I
(1510-1570)                       Improvisation über Passamezzo antico

Christian Elin                    Cycles – Part I
                                  für Sopransaxophon solo

Cyprien de Rore /                 Diminution über Ancor che col partire
(ca. 1515-1565)                   Bearbeitung für Sopransaxophon und Viola da Gamba
Richardo Rognoni
(ca. 1550-1620)

Sieur de Sainte Colombe           Chaconne
(ca. 1640 – 1700)                 für Viola da gamba sola
                                  (Manuskript, Bibliothèque municipale de Tournus)
Christian Elin                     Recercada primeira
                                   für Viola da Gamba und Bassklarinette

Künstler
Christian Elin musiziert als Solosaxophonist regelmäßig in bedeutenden Sinfonieorchestern,
wie zum Beispiel beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner
Philharmonikern und der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. In jüngster Vergangenheit
arbeitete er mit Dirigenten wie Kirill Petrenko, Peter Eötvös, Hans Zender und Johannes
Kalitzke zusammen. 2014 wirkte er an der von der Fachzeitschrift "Opernwelt" zur "Produktion
des Jahres" gewählten Oper "Die Soldaten" an der Bayerischen Staatsoper mit.
Jüngste Höhepunkte seiner solistischen Konzerttätigkeit waren die französische Erstaufführung
seines Werkes „WAVES“ für Sopransaxophon und Streichorchester mit dem Orchestre
symphonique de Mulhouse in Strasbourg sowie die Uraufführung des Saxophonkonzertes "Cri
muet" von Enjott Schneider mit dem Orchestre de Chambre Nouvelle Europe in Paris.
Konzertreisen führten ihn zu renommierten europäischen Festivals wie Ars Musica Brüssel,
Bregenzer Festspiele, MaerzMusik Berlin, Musica Viva München; außerdem gastierte er im
Amsterdamer Concertgebouw, dem Wiener Konzerthaus, dem Konzerthaus Berlin, der Alten
Oper Frankfurt, dem ZKM Karlsruhe und im IRCAM Paris.
Das Repertoire Christian Elins umfasst neben ausgesuchten Bearbeitungen alter Musik alle
Stilepochen seit der Erfindung seines jungen Instruments. Ein besonderer Schwerpunkt liegt
dabei auf der Musik zeitgenössischer Komponisten: So entstanden in Zusammenarbeit mit
Komponisten wie Rihards Dubra, Manfred Stahnke, Enjott Schneider, Peter Michael Hamel,
Minas Borboudakis u.a. viele neue Solowerke für Saxophon.
Christian Elins eigene Kompositionen liegen inzwischen auf drei CDs vor: „streaming“ (2009)
mit Solokompositionen, über die der Komponist Erkki-Sven Tüür sagte: „Wunderschön,
atmosphärisch und poetisch“, „Back to yourself“ (2012), eingespielt gemeinsam mit der
italienischen Pianistin Anna D‘Errico und “Some kind of Blues” (2017) im Duo mit Maruan
Sakas.
Neben seiner Tätigkeit als klassischer Musiker arbeitet Christian Elin auch grenz- und
genreübergreifend und integriert in seinen Programmen regelmäßig Improvisationen: Elemente
aus indischer Musik, Jazz, Minimal Music und klassischer Avantgarde finden hier Eingang in
seine eigene unverwechselbare Klangsprache. Seine Begeisterung für interkulturelle
musikalische Begegnungen führte ihn zu gemeinsamen Projekten mit dem amerikanischen
Sarod-Virtuosen Ken Zuckerman, dem spanischen Percussionisten Pedro Estevan und dem
indischen Tablaspieler Anindo Chatterjee.
Für seine künstlerische Arbeit erhielt er 2013 den Bayerischen Kunstförderpreis. Aus der
Jurybegründung: „Christian Elins Improvisationen auf dem Sopransaxophon, technisch
herausfordernd aber spielerisch leicht ausgeführt, sowie sein Umgang mit musikalischen
Einflüssen anderer Kulturen sind herausragend.“ Weitere Auszeichnungen waren unter
anderem ein erster Bundespreis beim Wettbewerb "Jugend musiziert" sowie Förderungen durch
die Kulturstiftung des Bundes, der Musikakademie Basel, dem Europäischen Zentrum der
Künste Dresden-Hellerau und der Yehudi-Menuhin-Stiftung. In der Saison 2004/05 war er
Stipendiat der Internationalen Ensemble-Modern-Akademie.

Friederike Heumann studierte Viola da gamba an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jordi
Savall und Paolo Pandolfo. Sie schloss ihre Ausbildung mit einem Solistendiplom für Alte Musik
ab. Anschließend war sie Stipendiatin an der Cité Internationale des Arts in Paris und lebte dort
mehrere Jahre als freischaffende Musikerin. Als Solistin und als Gast von Ensembles wie
Hesperion XXI und Le Concert des Nations (Jordi Savall), Concerto Vocale (René Jacobs), Le
Concert d´Astrée (Emmanuelle Haïm), Les Arts Florissants (William Christie), Ensemble Café
Zimmermann, Le Poème Harmonique, Lucerne Festival Orchestra (Claudio Abbado), Royal
Concertgebouw Orchestra, Montréal Symphony Orchestra und Deutsches Symphonie-Orchester
Berlin (Kent Nagano), Bayerische Staatsoper München, Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks, Berliner Barocksolisten u.a. ist sie in ganz Europa, Kanada, Brasilien, Japan, den
USA und Israel zu hören.
Mit ihrem Ensemble Stylus Phantasticus ist sie Gast vieler internationaler Festivals, sowohl mit
Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts, als auch unter Mitwirkung von Gesangssolisten wie
u.a. María Cristina Kiehr, Victor Torres, Claire Lefilliâtre, Andreas Scholl, Damien Guillon,
Roberta Invernizzi und Furio Zanasi.
Unter Friederike Heumanns künstlerischer Leitung erschienen bei Accent 2010 “Hortus Musicus
– der Musikgarten des Johann Adam Reincken”, sowie 2007 „L´Harmonie des Nations“ – Musik
aus der Zeit des Kurfürsten Max Emanuel. Diese Aufnahme wurde mit dem “Diapason d´or”
und den “4 clés de Télérama” ausgezeichnet. Auch frühere Aufnahmen sind von der
internationalen Kritik mit großer Begeisterung und vielen Auszeichnungen aufgenommen
worden (Diapason d’Or, Choc du Monde de la Musique, 10 de Répertoire/Classica, 5 Étoiles de
Goldberg, 4 clés de Télérama ffff ):
„Solo a viola di gamba col basso“ – Sonaten für Viola da gamba von Carl Philipp Emanuel Bach
(Alpha 2005); „Ciaccona – il mondo che gira“ mit Kammermusik von Dietrich Buxtehude (Alpha
2004); „Why not here“, Musik für zwei Lyra-viols, mit ihrer Duopartnerin Hille Perl (2004);
„Zeichen im Himmel“, die erste Einspielung von Musik Philipp Heinrich Erlebachs, mit Stylus
Phantasticus und Victor Torres (Alpha 2002), das Soloalbum „Il vero Orfeo” (Accent 2012):
Arcangelo Corellis op. V in Bearbeitung und Imitation.
Beim internationalen Wettbewerb “Premio Bonporti” in Rovereto wurde Friederike Heumann mit
dem Ensemble Le Nuove Musiche mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Friederike Heumann unterrichtet Viola da gamba und Kammermusik an dern Musikhochschulen
in Würzburg und München sowie auf zahlreichen internationalen Meisterkursen.
So 21.10., 11 h, Max-Joseph-Saal

Kinderkonzert mit Biedermeier-Tanz

Die „Münchner Francaise“ ist auch etwas für Kinder! Solisten des Bayerischen Jugend-
Barockorchesters spielen für die jungen Debütanten, Tanzmeisterin Katharina Mayer zeigt die
Schritte und Figuren. Empfohlen ab 8 Jahren.

Kostenlose Einlasskarten sind ab Sa 6.10.2018 im Foyer des Residenzmuseums erhältlich.

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So 21.10., 16 h, Max-Joseph-Saal

Tanztee

Münchner Francaise für Erwachsene

Katharina Mayer, Tanzmeisterin
Solisten des Bayerischen Jugend-Barockorchesters

Die „Münchner Francaise“ hat sich aus den höfischen Contredances und Quadrillen entwickelt
und wurde ab ca. 1840 beliebter Tanz des Münchner Bürgertums, traditionell auf die
„Fledermaus-Quadrille“ von Johann Strauss getanzt.
In den Tanzpausen wird im Foyer Tee und Gebäck gereicht.
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