Infrastruktur für erfolgreiches Studieren Studierendenwerke als Standortfaktor! - Präsentation DSW Wirtschaft und Recht am 15.6.13
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Infrastruktur für erfolgreiches Studieren Studierendenwerke als Standortfaktor! Präsentation DSW Wirtschaft und Recht am 15.6.13 Jürgen Allemeyer Geschäftsführer STW Hamburg
Demographie begegnen - Wissensgesellschaft stärken Immer mehr Fachkräfte fehlen > Wege zum Studium eröffnen Ziele: • Hochschulabsolventenquote: ca. 35 % eines Altersjahrgangs • Studienanfängerquote: ca. 40 % eines Altersjahrgangs Realität • Von 100 Schulanfängern beginnen 37 und schließen nur 21 ein Studium erfolgreich ab. • Studienanfängerquote: ca. 34 % (OECD 2007: 56 %) • Von 100 Akademikerkindern studieren 83, von 100 Nichtakademikerkindern nur 23.
Der Weg zum Studium – ohne Unterstützung geht es nicht Die soziale Herkunft entscheidet, wie der Bildungstrichter zeigt. Akademikerkinder studieren! Nichtakademikerkinder eher nicht! Selbst eine steigende Abiturquote (HH 2010: 49 %, plus 51 % seit 2001) bedeutet nicht mehr Mut zum Studium. Finanzierungsfragen: Kosten des Studiums, Verzicht auf Einkommen und Schulden stehen im Weg. Die Studierquote zu erhöhen bedeutet zwingend, die Nichtakademikerkinder besonders aus bildungsfernen und einkommensschwachen Familien zu mobilisieren. BAföG, günstige Lebenshaltungskosten (günstige Wohnungen, günstiges Essen) und geringe Studienkosten sind dafür entscheidend.
Einkommenssituation Die Mehrheit der Studierenden (55%) verfügt über weniger als 900 €. Je jünger die Studierenden, desto geringer das Einkommen: In den ersten Semestern (
Ausgaben der Studierenden im Vergleich Hamburg - Bund Miete 345 281 197 Ernährung 159 laufende Ausgaben 113 für einen Pkw 111 Freizeit, Kultur und 68 Sport 59 Krankenversicherung 62 63 Hamburg 51 Kleidung 51 Bund Telefon-/ Internet, 42 TV-/Radiogebühren 35 öffentl. 41 Verkehrsmittel 33 33 Lernmittel 38 0 175 350
Finanzierung des Studiums Die Eltern: 81% zahlen für das Studium ihrer Kinder; im Schnitt ca. 440 €. Der Job: 70 % der Studierenden arbeiten im Schnitt knapp 10 Stunden pro Woche und verdienen dabei ca. 460 €. Der Staat (BAföG) unterstützt 27 % der Studierenden mit im Schnitt 490 €. Kredite und Stipendien: Ca. je 5 % beziehen ca. 350 €.
Soziale Hierarchie Gehobener und hoher Familienhintergrund bedeuten finanzielle Sicherheit durch Elternleistungen. Niedriger und mittlerer Familienhintergrund bedeuten finanzielle Unsicherheit, Zwang, dazu zu verdienen und möglichst günstig zu leben, weniger Zeit fürs Studium, auch mit BAföG.
Die Zukunft sichern! Erfolgreiche Standortpolitik braucht erfolgreiche Wissenschafts- und Bildungspolitik Erfolgreich der Demographie trotzen heißt: mehr Studierende – mehr Absolventen – mehr Fachkräfte! Erfolg im nationalen und internationalen Wettbewerb braucht Infrastruktur!
Infrastruktur sichern – drei Säulen Forschung > Hochschulen Lehre > Hochschulen Soziale und wirtschaftliche Infrastruktur >>> Studierenden-/ Studentenwerke
Finanzierbarkeit des Studiums Die abgesicherte Studienfinanzierung ist der zentrale Faktor… … bei der Entscheidung für ein Studium, … für Studienunterbrechungen und … Studienabbrüche.
Der Weg zum Erfolg Einkommensquellen stärken • Eltern • BAföG, Stipendien, Kredite • Jobs Ausgaben begrenzen: • Wohnen • Essen • Studiengebühren etc.
Studentenwerke in Deutschland
Daten und Fakten 58 Studentenwerke in Deutschland betreuen ca. 1,9 Mio. Studierende an 350 Hochschulen an ca. 200 Hochschulorten Gegründet 1919/1920 als Studentenhilfe 1934 aufgelöst - 1945 wieder aufgebaut 01.11.1990: 10 Neugründungen in den neuen Bundesländern Gemeinnützige Unternehmen (A.ö.R.): gesetzlicher Versorgungs-Unterstützungs- auftrag für Studierende
Leistungsbereiche Hochschulgastronomie (Mensen und Cafes) Wohnanlagen mit Integrationsleistung Studienfinanzierung (BAföG, Stipendien, Kredite, Notfonds) Sozial- und psych. Beratung Familienservice (Kindergärten) Internationales Kultur
Entwicklung Einnahmen (alle STW) 900 Millionen € 860 800 761 700 687 612 628 600 500 476 400 300 240 200 211 181 185 165 164,5 129 139,1 143 100 91 96 70 0 1992 1997 2000 2003 2006 2009 16 Erträge aus Umsatzerlösen, Mieten u.a. Landeszuschüsse/Finanzhilfen zum lfd. Betrieb Erträge aus S emesterbeiträgen
Wie müssen sich Service- und Beratungsan- gebote der Studentenwerke künftig ausrichten? Konsequente Dienstleistungsorientierung gegenüber • Studierenden • Hochschulen Orientierung an internationalen Benchmarks (USA, Asien) Permanente Anpassung und Differenzierung ihres Leistungsangebotes • Produktdiversifizierung, Entwicklung neuer Produkte • Servicezeiten • individuelle Serviceangebote für Profilbildung der Hochschulen wettbewerbsfähiges Preis-Leistungs-Verhältnis sichern Soziale und wirtschaftliche Förderung der Studierenden garantieren 17
„Organisations“diskussionen Aufgaben an die Hochschulen übergeben? > eigene Baustellen (Bologna etc.) > andere Kernkompetenzen (STW: unternehmerische Umsetzung sozialen Auftrages, Hochschule: Forschung/Lehre) > Zugriff auf Ressourcen Aufgaben privat organisieren? > gemeinnützige Mittelverwendung geht verloren. > Solidargemeinschaft StW entfällt > Orientierung an Rendite und nicht an Hochschulbedarf und Interessen der Studierenden > Wirtschaftlichkeit vor Versorgungsauftrag > Keine Leistungen aus einer Hand. > Unrentable Standorte und kostenlose Leistungen gefährdet.
Das Studierendenwerk Hamburg
Wie alles begann Am 12. April 1922 wird der Verein Hamburger Studentenhilfe zur Unterstützung bedürftiger Studenten gegründet. Zunächst gibt es eine Wohnungsvermittlungsstelle Verkaufsabteilung für Gegenstände des täglichen Bedarfs zu niedrigen Preisen eine Altbüchervermittlung.
Das Studierendenwerk heute Umsatzvolumen: ca. 40 Mio. Beschäftigte: ca. 460 Rechtsform: Anstalt öffentlichen Rechts Rechtsgrundlage: Studierendenwerksgesetz Auftrag: soziale und wirtschaftliche Versorgung der Studierenden über Einrichtungen und Dienst- leistungen Finanzierung: Einnahmen, Zuschüsse der Stadt, Semesterbeiträge der Studierenden Das Studierendenwerk Hamburg ist für ca. 65.000 Studierende zuständig.
„Unsere“ Hochschulen Universität Hamburg HafenCity Universität Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg TU Hamburg-Harburg Hochschule für bildende Künste Hamburg Bucerius Law School Hochschule für Musik und Theater Dienstleistungskooperationen mit: HSBA Kühne Logistics University (KLU) Asklepios Medical School MSH Medical School Hamburg Brand Academy
Unsere Studierenden (lt. DSW Sozialerhebung 2009): Der Homo studiosus in Hamburg … ist 25,8 Jahre alt, im 7,3. Semester, in der Mehrzahl weiblich (51 %). … wohnt überwiegend in einer eigenen Wohnung oder WG (77 %, bei den Eltern: 22 %). … hat zu 59 % einen gehobenen bzw. hohen Familienhintergrund (60 % aller Eltern verfügen über Hochschulreife und/oder 51 % über ein Hochschulstudium). … muss überdurchschnittlich viel Geld vor allem für Miete und Ernährung ausgeben … und dafür überdurchschnittlich viel arbeiten und Geld verdienen.
Der Homo studiosus in Hamburg II …ist zeitlich sehr eingebunden: 36,1 Stunden fürs Studium und 10 Stunden Erwerbstätigkeit. …ist zu 85 % Mensa-Nutzer/in (Bund: 78 %). …hat Beratungsbedarf zu • Finanz- und Sozialrechtsfragen • Orientierungsproblemen und Sinnfragen • studienbezogenen Auslandsaufenthalten • Persönlichkeits- und/oder Arbeitsproblemen • Depressionen und Ängsten.
Services für Studierende und Hochschulen Sozialberatung, Studienfinanzierung Kinderbetreuung, Internationales Hochschul- gastronomie Wohnen
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Wohnen in einer Studierendenwohnanlage Mehr als 3.900 Plätze in 23 Wohnanlagen laden ein All-Inclusive-Miete ab 233 €/Monat (Standardzimmer, mit vielen Zusatzleistungen) Kontakte knüpfen!: Wohnen in Flurgemeinschaften, Appartments oder WG‘s Welcome-Tutorenprogramm für internationale Studierende Notunterkünfte im WS Unsere Vision: Studienplatz mit Wohnung Günstige Apartments für jeden (neuen) Studierenden
Herkunft Anzahl VR China/Taiwan 145 Russland 81 Türkei 76 Polen 76 Kamerun 74 Ukraine 65 Unsere internationalen Frankreich 50 Vietnam 49 Mieter/innen nach Bulgarien 44 Spanien 34 Nationalitäten Nord- u. Südkorea 34 Italien 33 Marokko 32 Indien 27 Tunesien 22 Indonesien 21 Iran 20 Mexiko 20 Syrien 17 GB/Nordirland 17 Belarus 16 Litauen 15 sonstige Ausländer 425
Wohnformen und Wohnwünsche
Wohnen ohne StW? Mietinteresse: nicht Versorgung sondern Rendite Mieten orientieren sich am Markt und nicht an Kosten bzw. Geldbeutel der Studierenden Mieten steigen: Beispiel Neubau: STW: ca. 350,- brutto, Neubau privat: ab 400 € kalt, Studenten als Assettklasse entdeckt (Fonds) Mietsicherheit? Ausl. Studierende und gering Verdiener im Aus Studium beginnt mit Wohnungssuche statt Studieren
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Studienfinanzierung … Vergabe Stipendien, BAföG, Studienkredite! Beratungszentrum Studienfinanzierung (BeSt) Hilfe im Finanzierungsdschungel - unabhängige Beratung zu Stipendien, BAföG, und Studienkrediten Unsere Vision: Studieren scheitert nicht am Geld!
Einkommensquellen im Vergleich 81 Elternleistungen 81 87 70 eigener Verdienst 72 65 27 BAföG 16 29 Vor Studium 18 14 erworben/angespart 20 von anderen 15 Hamburg 2009 16 Verwandten/Bekannten 21 Hamburg 2006 ... Bund 2009 41 unbare Einnahmen 47 52 0 % 100 Auswahl; Mehrfachnennungen möglich
Und ohne STW: BAföG vom Amt – Flexibilität ? Orientiert am Bedarf oder öffentlichen Haushalt? ergänzende Finanzierungen nicht im Blick Kredit von der Bank: keine unabhängige Beratung (Lehmann……) Stipendien: allein im Stipendiendschungel Keine Finanzberatung: > er kam als Kreditinteressent und ging als BAföG Empfänger – das ist vorbei. > Orientierung an Provision, Rendite etc. – nicht an persönlichen Möglichkeiten
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Soziales & Internationales Beratungszentrum Soziales & Internationales (BeSI) Sozialberatung zu sozialen, persönlichen und wirtschaftlichen Probleme Studieren International, Studieren mit Handicap Notfonds Finanzielle Unterstützung für Studierende in besonderen Lebenslagen ConAction – Jobs mit Mehrwert Soziales Engagement, Kreativität und Kompetenz im Studium – Arbeit in sozialen Einrichtungen Unsere Vision: Erfolgreich studieren in jeder Lebenslage
Informations- und Beratungsbedarf. Wo drückt die Studierenden der Schuh?
Daten aus der Sozialberatung Studierende (80 %) Interessierte (15%) 843 Beratungen 123 Intensivberatungen 605 Telefon/Mail Beratung 60 % weiblich, 40 % männlich Zielgruppen: Allgemein (32 %), International (30 %), Handicap (20 %) Kind (18 %)
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Studieren und Arbeiten mit Kind • 5 Kitas • Flexible Kinderbetreuung • Beratung der Eltern Unsere Vision: Kinder im Studium sind eine Chance – keine Last!
Und ohne STW: Keine Sozialberatung, da bisher kostenlos. Keine flexible Betreuung, da nicht im Kita- System vorgesehen. Keine sozialen Projekte, da nicht finanziert Familie und Studium: Warten auf der Warteliste Kein Notfonds zur Existenzsicherung.
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Hochschulgastronomie Für Studierende und Hochschulbeschäftigte Qualität und faire Preise „Eat and meet“ „Curry Wurst“ und vegetarisch/vegan Öffnungszeiten bedarfsgerecht 13 Mensen und 18 Cafés, bis zu 21.000 Gäste pro Tag Unsere Vision: Gastronomie als Ort der kulinarischen und kommunikativen Begegnung
Mensen: Jeder Zweite ist bereits „Stammnutzer“ 100% 34 Stammgäste 41 41 50 Sporadische 35 Nutzer 36 37 35 Nichtnutzer 31 23 22 15 0% Hamburg Hamburg Bund Bund 2009 2006 2009 2006
Was ist besonders wichtig bei der Nutzung der Mensen u. Cafés?
Und ohne STW: Preise steigen Vergleich gastronomisches Angebot für Studierende: Nudelgericht (höherwertig, mit Spargel) mit Soße und Salat STW: 2,60 Euro, Freier Markt: 6,50 Euro Wasser STW (0,3): 0,60 Euro, freier Markt: 1,80 Euro Kleine Standorte schließen (in HH: 3 - 4). Öffnungszeiten orientiert an Einnahmen und nicht an Bedarf. Raumnutzung nur mit Verzehr.
Rechtlich/politische Aspekte • Versorgungsauftrag: Studierendenwerksgesetz • Gemeinnützigkeit: Steuerrecht und Satzung > Catering, Preisunterschiede, Kundendefinition, BGA s,… • Solidargemeinschaft versus Individualisierung • Tarifrecht und Wettbewerb • Ordnungspolitik: Europa und Wettbewerbsschutz, Beihilfen?, Markt und Gemeinnützigkeit,
Studierendenwerk Hamburg Partner der Studierenden und Hochschulen Orientierung geben …..Probleme lösen Alles aus einer Hand – wir machen den Weg frei! Wir kennen Ihre Wünsche – wir sind für Sie da! Für eine erfolgreiches Studium!
© Jürgen Allemeyer Studierendenwerk Hamburg Juni 2013
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