INNOVATIONS BERICHT2020 - Die Immobilienwirtschaft - ZIA

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INNOVATIONS BERICHT2020 - Die Immobilienwirtschaft - ZIA
Die Immobilienwirtschaft

                       INNOVATIONS
                       BERICHT2020
Die Immobilienwirtschaft

                           ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
                           4. INNOVATIONSBERICHT
INNOVATIONS BERICHT2020 - Die Immobilienwirtschaft - ZIA
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Inhalt

Seite 3    Grußwort des ZIA-Präsidenten

Seite 5    Vorwort von Martin Rodeck und Prof. Dr. Peter Russo

Seite 6    Gastbeiträge: Quo vadis, Innovation?

Seite 8    Die Jurymitglieder

Seite 10   Zukunftsthemen: Testimonials der Jurymitglieder

Seite 21   Best-Practice-Innovationen im Überblick

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INNOVATIONS BERICHT2020 - Die Immobilienwirtschaft - ZIA
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Grußwort des ZIA-Präsidenten

Meine sehr geehrten Leserinnen und Leser,

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                                                               Industrien und Wirtschaftszweigen wie etwa der Mobili-
                                                               tät und der Energie – mit einem entsprechend großen
                                                               Einfluss auf die Stadtgesellschaft und auf den sozialen
                                                               Bereich. In einem Jahr, das rückblickend voraussichtlich
                                                               als Krisenjahr in die Geschichte eingehen und als solches
                                                               wahrgenommen wird, wollen wir zeigen, dass aus der
                                                               Krise auch Chancen entstehen können – Möglichkeiten
der diesjährige ZIA-Innovationsbericht wird in einem           für etwas Neues. Kurzum: Lassen Sie uns aus dieser
außergewöhnlichen Jahr veröffentlicht. Corona hat und          Krise gemeinsam gestärkt hervorgehen.
wird seine Spuren hinterlassen – sowohl in der Wirt-
schaft als auch in der Gesellschaft. Umso mehr freut es        Der ZIA hat schon früh erkannt, dass Innovationen ent-
mich, dass auch unter diesen schwierigen Umständen             scheidend für die Zukunftsfähigkeit der Immobilienwirt-
zahlreiche Bewerbungen für Best Practice-Innovationen          schaft sind. Mit der Innovationsschmiede beim Tag der
eingegangen sind.                                              Immobilienwirtschaft, mit dem Innovationskongress,
                                                               mit der Gründung des Innovation Think Tank unter dem
Wie kommen wir aus dieser Krise, die zahlreiche Bran-          langjährigen Vorsitzenden Martin Rodeck, mit der Sys-
chen betrifft, wieder raus? Sicherlich, mit finanziellen       tempartnerschaft mit SAP und schließlich auch mit dem
Hilfen der Politik. Gewiss auch mit strukturellen Vor-         vorliegenden Innovationsbericht stellen wir das Thema
schlägen – etwa im Bereich der Büroflächennutzung und          seit mehreren Jahren in den Fokus unseres Handelns.
beim Quartiersansatz in der Stadtentwicklung. Ganz be-         Unser Selbstverständnis: Wir dürfen nicht die Getriebe-
sonders aber auch mit Ihren Ideen – den Best Practices,        nen, sondern müssen die Treiber von Innovationen sein.
die wir in diesem Innovationsbericht zusammengetragen
haben und vorstellen. Wenn Deutschland auf Innovation          Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieses Innovations-
angewiesen ist, dann ist die Innovationskraft für die          berichts viel Vergnügen, interessante Anregungen und
Immobilienwirtschaft überlebenswichtig. Die Krise darf         spannende Einblicke in eine Branche, die zweifelsohne
den Mut und die vielfältigen Ideen der Unternehmen in          innovativ ist.
Deutschland nicht abwürgen.
                                                               Herzlichst,
In diesem Jahr liegt der Fokus auf den sogenannten             Ihr Dr. Andreas Mattner
Schnittstellen-Innovationen. Diese bauen Brücken zwi-          Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Vorwort von Martin Rodeck und Prof. Dr. Peter Russo

Es freut uns sehr, dass wir Ihnen den nunmehr vierten         von Anfang an mit großem Interesse begleitet. Es freut
ZIA-Innovationsbericht präsentieren können. Dieser            uns sehr, dass wir – insbesondere in diesem heraus-
Innovationsbericht kommt in einer außergewöhnlichen           fordernden Jahr – eine Rekordzahl an Einreichungen
und herausfordernden Zeit. Die Corona-Pandemie hat            verzeichnen konnten. Sie waren dabei so vielfältig wie
die Welt fest im Griff und der Klimawandel zwingt uns         die Immobilienwirtschaft es selbst ist.
alle zum Neudenken und Hinterfragen. In einem solch
dynamischen Umfeld sind Innovationen umso wichtiger           Bewusst sind wir in diesem Jahr aber auch neue Wege
und geben wichtige Impulse zur Lösung der großen ge-          gegangen und haben Sie dazu aufgefordert Schnitt-
sellschaftlichen Herausforderungen. Der Wettbewerbs-          stellen-Innovationen zwischen der Immobilienwirtschaft
druck, der zudem auf den Unternehmen lastet, kann             und den Bereichen Energie, Mobilität und Stadtgesell-
dabei neue Kräfte entfalten und Innovationen befördern.       schaft einzureichen. Von vernetzten energieeffizienten
Als Vorsitzender des ZIA Innovation Think Tank und als        Quartieren, über den digitalen Zwilling bis hin zu klas-
Jury-Vorsitzender des Innovationsberichts haben wir           sischen Brancheninnovationen, kamen zahlreiche span-
die Trends und Entwicklungen der Immobilienwirtschaft         nende Bewerbungen zusammen. Diese wurden von einer

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Martin Rodeck, Vorsitzender der Geschäftsführung EDGE Technologies GmbH,
Vorsitzender des ZIA Innovation Think Tank
Prof. Dr. Peter Russo, Gründer und Geschäftsführer der TheFutureFactory
und Vorsitzender der Jury des ZIA-Innovationsberichts

großartigen Jury, bestehend aus Brancheninsidern, aber         Das ist umso wichtiger, da wir in Zeiten der großen
auch – und das ist wiederum ein Novum – branchen-              Herausforderungen die gesamte Branche ermutigen
fremden Jury-Mitgliedern aus Wissenschaft und Wirt-            wollen, mit ihren Innovationen sichtbarer zu werden
schaft mit Freude gelesen und bewertet. Gerade diesen          und somit die Innovationskraft der gesamten Immo-
externen Experten danken wir an dieser Stelle für ihr          bilienwirtschaft zu stärken. Lassen Sie uns diesen
Engagement.                                                    Weg weitergehen. Gestalten Sie diese Entwicklung
Es freut uns, dass neben dieser breiten Themenviel-            proakativ mit! Bewerben Sie sich auch im nächsten
falt auch alle Unternehmenszyklen, vom Startup über            Jahr für den dann fünften ZIA-Innovationsbericht und
kleine und mittelständische Unternehmen bis hin zu den         zeigen Sie uns, wie innovativ und spannend die Im-
großen etablierten Playern, abgedeckt waren. Sie zeigen        mobilienwirtschaft sein kann.
eindrücklich die Vielfalt, Lebendigkeit und Innovations-
freude der Unternehmen entlang der gesamten immobi-            Mit besten Grüßen und Wünschen,
lienwirtschaftlichen Wertschöpfungskette.                      Martin Rodeck und Peter Russo

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Gastbeiträge: Quo vadis, Innovation?

Wie schätzt ihr das                                             Was macht eurer Meinung
Innovationspotenzial der                                        nach ein innovatives
Immobilienwirtschaft ein?                                       Geschäftsmodell in der
                                                                Immobilienwirtschaft aus?

Robin Godenrath, Founding Partner & Managing Director,          Nikolas Samios, Managing Partner,
Picus Capital                                                   PropTech1 Ventures

Wir sind grundsätzlich der Überzeugung, dass in der             In den letzten Jahren hatten innovative Lösungen und
Immobilienwirtschaft ein enormes Innovationspotential           Digital-Produkte oft noch „Nice-to-have“-Charakter.
liegt, vor allem wenn wir den Unterschied zu anderen            Ebenso war die Beschäftigung mit externer Innovation,
Industrien und deren Grad an Digitalisierung betrach-           also auch PropTech- und ConstructionTech-Startups
ten. Allerdings sehen wir auch deutlich längere Zyklen          für viele Immobilienunternehmen oft noch spielerisch.
für die Annahme digitaler und innovativer Lösungen.             Bereits vor der Corona-Krise hat jedoch ein Reifeprozess
Während sich bei der Vermarktung bereits erste digitale         eingesetzt, der durch Corona noch deutlich beschleunigt
Lösungen etabliert haben (z. B. Immobilienportale oder          wurde: Digitalisierungsmaßnahmen, insbesondere sol-
digitale Maklermodelle), trifft dies insbesondere auf den       che, die eben digitale Handlungsfähigkeit und Effizienz-
Entwicklungs- und Produktionsbereich zu. Im Vergleich           steigerung kurzfristig in messbarer Form bringen, sind
zu anderen Industrien stellt die Datengrundlage hier            nun „Must-Haves“. Geschäftsmodelle, die das entspre-
eine erschwerte Ausgangssituation dar, was hauptsäch-           chend adressieren, sind also nicht nur innovativ, sondern
lich auf das Projektgeschäft zurückzuführen ist. Daher          auch wirtschaftlich mehr und mehr alternativlos.
sehen wir das Innovationspotential kurzfristig vor allem
darin, durch Plattform-Modelle und Prozessoptimierung
Transparenz über diese Daten zu schaffen, um basierend
darauf neue innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Welche Bedeutung haben PropT ech-Startups
für die Innovationskraft der
Immobilienwirtschaft?

Dennis Lips, Founding Partner & Managing Partner,
Anyon Holding GmbH

Wir bei Anyon sehen Startups als zentralen Innovations-         aufkommende Herausforderungen reagieren. Wir sind
treiber jeder Industrie, insbesondere im Bereich Immobi-        überzeugt, dass die Zukunft nur zusammen bestritten
lien. Andere Industrien sind bereits seit mehreren Jahren       werden kann, denn auch Startups können ohne Zusam-
im Wandel der Disruption, die Immobilienwirtschaft              menarbeit mit den etablierten Marktteilnehmern kaum
hingegen befindet sich noch in den Anfangszügen. Wir            Mehrwert leisten. Genau in dieser Zusammenarbeit
sehen, dass sich der Bedarf nach Innovation und auch            sehen wir unsere Aufgabe, um beide Parteien zusam-
die Geschwindigkeit der Umsetzung durch verändernde             menzubringen und auch für die Zukunft bestmöglich
Marktgegebenheiten und COVID-19 signifikant erhöhen             aufzustellen.
werden. Sämtliche Marktteilnehmer müssen in Zukunft
effizienter und besser arbeiten. Dies wird vor allem
durch Technologie gelingen.
Gerne wird hierzu auch das Gleichnis von Tanker und
Speedbooten herangezogen. Der Tanker – sinnbildlich
für die Immobilienwirtschaft – ist mächtig und groß,
aber verhältnismäßig träge, um sich neuen Gegeben-
heiten anzupassen. Speedboote hingegen – sinnbildlich
für Startups – können deutlich agiler auf kurzfristig

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JURY & TESTIMONIALS
DER JURYMITGLIEDER
– ZUKUNFTSTHEMEN

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Die Jurymitglieder

           Michael Alberg-Seberich                                      Christian Labonte
           Managing Director                                            Design Strategy & Design Experience
           Wider Sense GmbH                                             Audi AG

           Eike Becker                                                  Dr. Claudia Nagel
           Architekt                                                    Founder und CEO
           Eike Becker_Architekten                                      High Rise Ventures GmbH

           Dr. Stefan Bratzel                                           Martin Rodeck
           Direktor                                                     Vorsitzender der Geschäftsführung
           Center of Automotive Management                              EDGE Technologies GmbH

           Christian Feuerherd                                          Prof. Dr. Peter Russo
           Geschäftsführer                                              Managing Director
           Vattenfall Energy Solutions GmbH                             One Square Advisors

           Prof. Dr. Christian Glock                                    Alexander Ubach-Utermöhl
           Professur für Massivbau                                      Geschäftsführer
           Technische Universität Kaiserslautern                        blackprintpartners GmbH

           Gerald Kremer                                                Kai Zimprich
           CDO Global Real Estate                                       CIO Germany and Northern Europe
           Credit Suisse Asset Management                               Jones Lang LaSalle SE

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Schnittstelleninnovationen:
Zukunft der Immobilienwirtschaft im Kontext von Mobilität,
Infrastruktur, Energie etc.

Prof. Dr. Peter Russo, Managing Director,
One Square Advisors

Wir leben in einer Zeit der großen Transformationen.            Diese Entwicklung macht auch vor der Immobilienwirt-
Der Begriff der sog. „VUCA-Welt“ hat sich bei uns allen         schaft nicht Halt und darf demnach auch in der Betrach-
nachhaltig und nicht nur erst durch Corona eingebrannt.         tung von Innovationen nicht mit dem Fokus auf das bloße
Ein Erkennungsmerkmal dieser schnellen und nach-                Gebäude Halt machen. Deshalb gilt: wenn wir im ZIA
haltigen Veränderungen ist, dass Märkte wie wir sie             Innovation Think Tank über Innovationen sprechen, spre-
kennen, verschwimmen. Der Automobilmarkt wird zu                chen wir immer mehr vor allem auch über sogenannte
einem Markt von Mobilitätslösungen, in dem das Auto             „Schnittstellen-Innovationen“. Darunter verstehen wir
weiter seine Rolle spielen wird. Nur eben als eine von          solche Neuerungen, die sich an der Schnittstelle des
vielen Möglichkeiten für den Nutzer, sich von A nach B          Gebäudes und der Bereiche bewegen, die das Gebäude
zu bewegen. Der Markt der Energiewirtschaft transfor-           erst „erlebbar“ machen. Also: beispielsweise die Frage
miert sich von einem zentralen, oligopolistischen Anbie-        stellen wie Menschen besser und effizienter zu den Ge-
termarkt hin zu einem dezentralen Markt mit tausenden           bäuden kommen, wie sie besser bewirtschaftet werden
von Klein- und Kleinstanbietern von Energie und hin zu          oder wie besser in die notwendige Infrastruktur ein-
Netzwerken, die sich physisch oder virtuell zusammen-           gebettet werden können. Damit öffnen wir den Horizont
schließen, um gemeinsam Energie zu erzeugen und zu              deutlich und erfassen Entwicklungen, die eine Immobilie
verbrauchen.                                                    – gleich welchen Nutzen sie stiftet – in einem gesamt-
                                                                gesellschaftlichen Kontext betrachten und geben ihr
                                                                noch viel stärker die Bedeutung, die ihr auch zusteht.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Unter Tage – Arbeit im Datenschacht,
um wertvolle Rohstoffe nutzbar zu machen

Gerald Kremer, CDO Global Real Estate,
Credit Suisse Asset Management

Inzwischen wird oft über Daten als das neue Öl, gar als        massive Datenmengen auch für weniger affine Immobi-
Gold, insgesamt als wertvoller Rohstoff gesprochen.            lienleute verfügbar, verständlich und zugänglich. In Zu-
In der Immobilienwirtschaft gibt es eine ganze Menge           kunft werden wir auch Daten in der letzten Veredlungs-
dieses Rohstoffs: Finanzdaten, Transaktionsdaten, Ge-          stufe sehen: der Voraussage von Werten und Zuständen.
bäudedaten, Marktdaten, um nur einige zu nennen. Nur:
dieser Rohstoff muss mit viel Know-How, Organisations-         Doch noch sind in der Immobilienwirtschaft zu wenige
talent (Data Governance und Data Management), schwe-           Experten unter Tage unterwegs – Data Architects, Ma-
rem technischen Gerät (Datenbank- und Schnittstellen-          chine Learning Engineers, API Admins, Data Scientists
technologien, Analyseverfahren und Algorithmen) unter          beginnen gerade erst, in unserer Branche Fuß zu fassen.
Tage gewonnen, verarbeitet und verfeinert werden. Dann         Die Arbeit im Datenschacht ist hart und erfordert große
können daraus große Mehrwerte erschaffen werden, da            Ausdauer und Fachkenntnis – aber sie kann in der Im-
ja der Rohstoff für den Nutzer erst zugänglich gemacht         mobilienwirtschaft in Zukunft große Erträge generieren.
werden muss. Denn eine hohe Datenqualität und -ver-            Glück auf!
fügbarkeit ermöglichen risikominierte Entscheidungen,
automatisierte Datenanalyse und die Bereitstellung in
anschaulichen Auswertungen und Dashboards macht

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Nachhaltiger kreislaufgerechter Ressourceneinsatz

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Glock,
Technische Universität Kaiserslautern

Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Klimaschutz und             Wenn etwas nicht in unsere Planung passte, wurde es
Digitalisierung sind die Herausforderungen unserer Zeit,         keinesfalls aufwendig entsorgt, es wurde entweder um-
auch in den besonderen Zeiten der Corona-Pandemie.               gebaut oder komplett in seine Grundmodule zerlegt und
Der Immobilienbranche kommt hier eine zentrale Rolle             neuen Bedürfnissen angepasst. Aus den immergleichen
zu, denn der Ressourcenverbrauch bei Erstellung und              Teilen entstanden unzählige Bauwerke für unterschiedli-
Betrieb von Immobilien ist immens und große Innova-              che Nutzungen, mit 100 %iger Wiederverwertungsquote.
tionssprünge finden sich trotz Anstrengungen in den              Was haben wir seitdem verlernt?
letzten Jahrzehnten selten. Eine nachhaltige Kreislauf-
wirtschaft bleibt bei Bau und Umbau die Ausnahme. Es             Natürlich ist die echte Immobilienwelt komplexer, ob hin-
wird Zeit, Ressourcen effizient einzusetzen und die Mög-         sichtlich Nutzeranforderungen, Umsetzung, gesetzlicher
lichkeiten der Digitalisierung in diesem Sinne zu nutzen.        Rahmenbedingungen oder anderem. Aber es ist sicher
                                                                 mehr möglich, als heute umgesetzt wird. Wir können
Bemerkenswert ist diese Tatsache insbesondere vor                mehr Bestand erhalten oder umbauen, um Ressourcen
dem Hintergrund, dass der überwiegende Teil der Ver-             zu sparen. Wir können Neubauten so erstellen, dass de-
treter der Immobilienbranche im Kindesalter wohl meist           ren Materialien modular, trennbar und wiederverwertbar
nur den kreislaufgerechten Ressourceneinsatz kannte,             sind. Und genau an dieser Stelle die mächtigen Werk-
und dies sogar ohne digitale Unterstützung. Mit Lego             zeuge der Digitalisierung nutzen.
konnten wir als Kinder mit wenigen einfachen Grundmo-
dulen alles bauen und umbauen, was wir uns erdachten.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Krise als Chance –
Was jetzt kommen sollte

Eike Becker, Architekt,
Eike Becker_Architekten

Krisen sind auch in der Vergangenheit vielfach die Ge-        Gute Städte haben Utopien. Meine Utopie ist die klima-
burtshelfer für radikal Neues gewesen. Das könnte auch        neutrale, autofreie, soziale Stadt, in der unterschied-
diesmal so sein.                                              lichste Menschen friedlich und freundlich zusammenle-
                                                              ben. Dazu sollten die heutigen Städte dichter werden und
Der Blick auf die Städte, auf die Bedeutung von Wirt-         ihre öffentlichen Räume den veränderten Ansprüchen
schaftswachstum, die Vorstellung von Zeit, Mobilität,         anpassen: Autostraßen und Stellplätze müssen immer
Achtsamkeit, die öffentlichen Institutionen, die Ge-          weiter reduziert, Rad- und Fußgängerwege ausgebaut
schwindigkeit, mit der Entscheidungen getroffen und           und Plätze und Parks an veränderte Freizeitaktivitäten
Genehmigungen bearbeitet werden, hat sich verändert.          angepasst werden. Ich würde mich freuen, wenn wir
                                                              darüber diskutieren könnten.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Nachhaltigkeit 2.0 – jetzt!

Martin Rodeck, Vorsitzender der Geschäftsführung EDGE
Technologies GmbH, Vorsitzender des ZIA-Innovation Think Tank

Nachhaltigkeit ist ein beliebter Begriff in der Immobilien-        Vor allem muss die Stadt als Ganzes neu gedacht
wirtschaft, denn entsprechende Zertifikate haben sich              werden. In der Hamburger Hafencity wird derzeit ein
als gutes Marketinginstrument erwiesen. Doch dieses                Smart-City-Konzept umgesetzt, bei dem Politik, Verwal-
Nachhaltigkeitsverständnis greift zu kurz, wie Klima-              tung und private Entwickler Hand in Hand agieren und
wandel und die Coronakrise zeigen. Wer zum Beispiel                so einen ganz neuen Grad von Nachhaltigkeit möglich
CO2 -Emissionen wirklich signifikant reduzieren will,              machen. Hierin zeigt sich der Weg in eine gesündere und
muss den Klimakiller Beton infrage stellen und – wo                ökologisch verantwortliche Zukunft: Nachhaltigkeit 2.0
immer möglich – durch andere Baustoffe ersetzen, etwa              – jetzt!
mittels Holz-Hybrid-Bauweise.

Auch darf Nachhaltigkeit nicht allein ökologisch gedacht
werden. Die Pandemie zeigt, wie wichtig ein paralleler
Fokus auf die Nutzergesundheit ist. Gesunde, smarte
Büroflächen, die hybrides Arbeiten technologisch unter-
stützen, sind auch ökonomisch zukunftsfähiger als Bü-
ros mit herkömmlicher Technologie.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Soziale Innovationen:
eine ganz andere Chance für die Immobilienbranche

Michael Alberg-Seberich,
Managing Director, Wider Sense GmbH

Immobilien sind für Menschen da. Immobilien definieren,         Dies wird in Fachkreisen als soziale Innovation bezeich-
wie wir miteinander leben und arbeiten. Sie spiegeln            net. Diese Innovationen können auch Partnerschaften
somit auch die sozialen Herausforderungen unserer               der Immobilienunternehmen mit Schulen im Quartier
Gesellschaft wider. Je nach Quelle sind circa 20 % der          sein, der konzentrierte Einsatz von Sozialarbeit in der
Menschen in Deutschland von Armut und sozialer Aus-             Schuldenberatung oder die Kooperation mit Vereinen,
grenzung bedroht. Diese Menschen wohnen meist in                Sozialunternehmen bei der Heranführung von Mieterin-
Mietimmobilien. Gerade vor Ort, im Quartier, können             nen und Mietern an Apps, Energiesparen oder Beteili-
Menschen unterstützt werden, um deren Selbststän-               gung. Menschen rücken hier in den Mittelpunkt, damit
digkeit, gesellschaftliches Miteinander und auch die            Immobilien lebenswert bleiben.
ökonomische Selbstständigkeit zu stärken. Ein Beispiel
hierfür ist die Initiierung von Netzwerken im Stadtteil,
die Alleinerziehende zusammenbringen und mit ihnen
gemeinsam Lösungen für eine flexible, gute, sichere Kin-
derbetreuung entwickeln. Solche Netzwerke verändern
intentional die gesellschaftliche, soziale Praxis in der
Zusammenarbeit von Alleinerziehenden.

                                                           15
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Energie- und Immobilienwirtschaft –
innovative Sektorenkopplung für lebenswerte Orte

Christian Feuerherd, Geschäftsführer,
Vattenfall Energy Solutions GmbH

Auch wenn die Schlagzeilen derzeit mehr von der Corona-         Am Beispiel der Immobilienwirtschaft lässt sich das
Pandemie beherrscht werden, zeigen aktuelle Umfragen            besonders gut beobachten. Die anspruchsvollen CO2
das die Mehrzahl der Befragten in weiten Teilen Europas         Minderungsziele im Gebäudesektor lassen sich bis
den Klimawandel weiterhin für das dringendste globale           2030 auch mit der größten Innovationskraft allein kaum
Problem der heutigen Welt halten. Und genauso wie es in         bewältigen. Die Öffnung für sektorenübergreifende
der Pandemie um effektive Strategien zur Bekämpfung             Partnerschaften und die gegenseitige Bereitstellung von
des Virus geht, kommt es auch bei der Bekämpfung des            Innovationen können ein Schlüssel zur Erreichung an-
Klimawandels auf die richtige Strategie und deren zügige        spruchsvollster Ziele sein. Immobilien- und Energiewirt-
Umsetzung an. Zwei wichtige Bausteine dieser Strategie          schaft können dafür den Beweis antreten – gemeinsam
sind Innovationskraft und Partnerfähigkeit.                     auf dem Weg zu 70 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 2030.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Immobilienwirtschaft und Mobilität –
neue Quellen von Innovationen

Prof. Dr. Peter Russo, Managing Director,
One Square Advisors

Schon immer standen die Überlegungen um den Nutzen            miteinander vernetzen. Dieser Aspekt hat durch die
einer Immobilie, gerade im urbanen Raum, im Mittel-           Digitalisierung und die damit verbundenen neuen Mög-
punkt der Überlegungen der Entwickler und Erbauer             lichkeiten, Mobilität zu gestalten, weiter an Bedeutung
von Gebäuden. Eine Betrachtung, die bis heute nichts          gewonnen: neue Formen der Mobilität wie Sharing-Mo-
an ihrem Wert verloren hat. Gerade jedoch im urbanen          delle, lokal emissionsfreie Antriebe bei PKWs, Klein- und
Raum hat sich durch deren Wachstum eine große Her-            Kleinst-Elektrofahrzeuge und vieles mehr machen eine
ausforderung gebildet, nämlich die Frage, wie Menschen        völlig neue Beurteilung der Immobilien notwendig und
zu ihrem Arbeitsplatz, ihrem Wohnraum oder ihrer              eröffnen gleichzeitig neue Chancen der Gestaltung. Und
Freizeitaktivitäten kommen oder wie wir bestehende            damit: unermesslichen Spielraum für Innovationen.
und neu entstehende Quartiere in urbanen Räumen

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

PropTechs und die neue Nachhaltigkeit

Dr. Claudia Nagel, Founder und CEO,
High Rise Ventures GmbH

Aktuell treten wir in den zweiten Horizont der PropTech-        bessern. Klingt zunächst nach Energiemanagement und
Innovationen ein. In den vergangenen fünf Jahren ging es        hier gibt es mit Ecoworks, Einhundert Energie oder Asset
bei der Digitalisierung der Immobilienwirtschaft schwer-        IQ prominente Beispiele. Doch auch jenseits des Primär-
punktmäßig um wirtschaftliche Aspekte, also darum,              energiebedarfes gibt es vielseitige Innovationen wie zum
wie durch Digitalisierung Prozesse effizienter gestaltet        Beispiel Leaftech oder KUGU.
oder durch neue digitale Geschäftsmodelle die Wert-
schöpfung verbessert werden kann. Beispiele des ersten          Noch ein Ausblick auf den dritten Horizont: in spätesten
Horizonts gibt es viele, von A wie Architrave über K wie        drei Jahren werden wir Innovationen erleben, die es
KIWI bis S wie Simplifa.                                        schaffen, neben wirtschaftlichen und ökologischen auch
                                                                die soziale Nachhaltigkeit durch Digitalisierung in der
Im zweiten Horizont sehen wir PropTech-Lösungen,                Immobilienbranche stärker zu verankern.
die nach der wirtschaftlichen die ökologische Säule im
Fokus haben. Im Zentrum steht die Frage, wie digitale
Innovationen und Geschäftsmodelle helfen können,
Gebäude unter ökologischen Gesichtspunkten zu ver-

                                                           18
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Corona-Krise als Chance für digitale Innovationen?

Kai Zimprich, CIO Germany and Northern Europe,
Jones Lang LaSalle SE

Die Corona-Krise kann als Brennglas beschrieben wer-            keine wirklichen Alternative zu digitalen Videokonfe-
den, das bestehende Trends verstärkt oder beschleunigt.         renzlösungen und Besichtigungen über das Web haben,
Unternehmen, die sich digitalen Innovationen frühzeitig         solange persönliche Begegnungen eingeschränkt sind.
widmeten und diese in ihre Unternehmensstrategie                Die Corona-Krise unterstreicht, dass digitale Innovatio-
sowie ihren Arbeitsalltag integrierten, gehen sicherlich        nen „Enabler“ sind, die neue Geschäftsansätze genauso
besser positioniert aus der Krise hervor als diejenigen,        ermöglichen, wie sie Alternativen für bestehende bieten.
die das Thema nachgelagert handhabten.                          Digitale Innovationen sind per se aber kein Garant für
                                                                konstante Erfolge. Auch dieses wurde durch die Coro-
„Krisengewinner“ sind heute bereits diejenigen Unter-           na-Krise sichtbar. Galten insbesondere (digitale) Shared
nehmen, die kundenfreundliche Lösungen anbieten, um             Economy-Ansätze als ein wesentliches Zukunftsmodell,
den Prä-Corona-Status zumindest digital wiederherstel-          so setzen viele Menschen aufgrund eines gestiegenen
len zu können. Digitale Lösungen, wie Video-Konferen-           Sicherheitsbedürfnis wieder stärker auf Kontrolle und
zen oder Online-Besichtigungen, die neben notwendiger           Besitz.
Verfügbarkeit von Internet, Laptops und mobilen End-
geräten „Remote Working“ erst ermöglichen, führen zu            Solange Digitalisierung nicht zum Selbstzweck ver-
Veränderungen des gewohnten Arbeitsalltags hin zum              kommt, sondern sich auf Nutzerbedarfe fokussiert,
„New Normal“. Nutzer stehen digitalen Innovationen              sollte niemand die Potentiale von digitalen Innovationen
mehr denn je aufgeschlossen gegenüber, auch weil sie            unterschätzen – nicht nur im Rahmen der Corona-Krise.

                                                           19
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Zukunftsthema

Innovation in der Bau- und Immobilienwirtschaft –
eine Verantwortung in unsicheren Zeiten

Alexander Ubach-Utermöhl, Geschäftsführer,
blackprintpartners GmbH

Über viele Jahre hatte unsere Industrie in einem stei-          Dazu kommt, dass der European Green Deal unwei-
genden Marktumfeld die grundsätzliche Möglichkeit,              gerlich die Nachhaltigkeitsziele in den Fokus gerückt
proaktiv zu innovieren und Produkte und Dienstleistun-          hat und die Immobilienwirtschaft sich nun dem Druck
gen zukunftsfest zu machen. Mahnungen, dass Bran-               beugen und der Verantwortung als massiver CO² Emit-
chenfremde eindringen und Teile der Wertschöpfung               tent auch gerecht werden muss. Die gute Nachricht ist:
übernehmen könnten, wurden nicht ernst genommen                 Der Druck kommt vom europäischen Gesetzgeber, der
und dienten nicht als Motivation, risikobehaftete Inves-        unsere Gesundheit im Blick hat, und nicht von globalen
titionen in die Erhöhung der eigenen Innovationskraft in        Tech-Konzernen. Das darf jedoch nicht darüber hinweg-
signifikantem Umfang zu tätigen. Nun befindet sich die          täuschen, dass Gestaltung und Innovationskraft aus den
Industrie, geprägt durch die globale Pandemie, in einer         eigenen Reihen der Industrie kommen sollten.
ökonomisch angespannteren Situation, die vielfach eine
Stabilisierung des Kerngeschäftes erfordert.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

BEST-PRACTICE-
INNOVATIONEN
IM ÜBERBLICK

                          22
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Teilautomatisiert zum optimalen Energieversorgungskonzept für den Kunden

GOLDBECK GmbH
Kurzbeschreibung                                                       Jurybewertung
Das GOLDBECK-Energie-Optimierungs-System (GEOS)                Die zunehmende Komplexität bei der Planung und
wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer ITWM ent-              Umsetzung haustechnischer Anlagen führt in Neubau-
wickelt. Das Tool ermöglicht einen datengestützten             projekten zu einer unübersichtlichen Vielzahl von poten-
Variantenvergleich energetischer Versorgungskonzep-            ziellen Energieversorgungsvarianten. Goldbeck nutzt die
te. Mit GEOS können alle für den Kunden denkbaren              eigene Datenbasis, um zukünftige Projekte effizienter zu
Varianten für Energieversorgungskonzepte für ein zu            entwickeln und geht hier konsequent den Weg zu höhe-
errichtendes Gebäude berechnet werden. In einem Be-            rer Standardisierung weiter. Mit GEOS wurde zunächst
ratungsgespräch identifizieren die Berater anschließend        eine rein interne Lösung entwickelt, die aber aufgrund
gemeinsam mit dem Kunden die unter wirtschaftlichen,           der geographischen als auch Assetklassen-übergreifen-
komfortrelevanten und ökologischen Gesichtspunkten             den Marktdurchdringung von Goldbeck eine buchstäb-
optimale Lösung.                                               lich „nachhaltige“ Wirkung haben wird und als Vorbild
                                                               für andere Unternehmen dienen kann.

                                                               Mehr Infos: www.goldbeck.de

CRx: Die Anwendung zur Digitalisierung des Immobilientransaktionsgeschäftes

Commerz Real AG
Kurzbeschreibung                                                       Jurybewertung
Viele Ankaufsmöglichkeiten zu prüfen und bis zur               Eine Lösung, als One-Stop-Shop, die ganzheitlich den
Transaktion zu managen ist eine riesige Herausforde-           Immobilientransaktionsprozess unterstützt und für eine
rung. Dafür hat die Commerz Real mit dem CRx eine              cloudbasierte Steuerung des Transaktionsgeschäftes
cloudbasierte Software zur digitalen und kollaborativen        sorgt, ist ein kluges Beispiel für die umfassende Digitali-
Steuerung des Transaktionsgeschäftes entwickelt. CRx           sierung von Kernprozessen in der Immobilienwirtschaft.
ermöglicht Transaktions- und Portfolio Managern, rele-         Mit einer Öffnung für Dritte über ein Lizenzmodell hat
vante Daten zu nutzen und in einem nutzerfreundlichen          diese Innovation zudem Strahlkraft in die Branche und
User Interface zu bearbeiten, was zu mehr Transparenz          kann den Asset Managern messbar effizienteres Arbei-
und Geschwindigkeit im Transaktionsprozess führt. Die          ten ermöglichen.
Software wird intern genutzt und soll das Transaktions-
geschäft weiterer Assetmanager nachhaltig transfor-            Mehr Infos: www.commerzreal.com
mieren.

                                                          23
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Net Zero-Modernisierung und serielle Sanierung von Gebäuden

Ecoworks GmbH
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
Ecoworks realisiert die ersten seriellen Sanierungen in          Gebäude stoßen 30 % der CO2-Emissionen aus. Derzeit
Deutschland. Dabei werden Gebäude aus den 1950 bis               werden in Deutschland 95 % der Fertigung manuell auf
1980er Jahren in einem digitalisierten und industriali-          der Baustelle verrichtet. Facharbeiter sind ein Engpass.
sierten Bauprozess in kurzer Zeit auf den Net-Zero-Stan-         Steigende Modernisierungskosten und Projektabwick-
dard modernisiert. Sie erzeugen dann die benötigte               lungszeiten von über einem Jahr gehören zum Alltag.
Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom               Ecoworks bietet ein berechenbares Geschäftsmodell und
selbst über Photovoltaik. Die Sanierung erfolgt über eine        liefert Genehmigung, Arbeitsvorbereitung, Planung und
innovative zweite Gebäudehülle, in der bereits Fenster,          Ausführung aus einer Hand – eine wichtige Innovation
Lüftungsgeräte sowie Heizungs- und Warmwasserlei-                auf dem Weg zur Klimaneutralität der Immobilienwirt-
tungen integriert sind. Der Pilot in Hameln zeigt, dass          schaft.
CO2-neutrales Wohnen für alle möglich ist.
                                                                 Mehr Infos: www.ecoworks.tech

Digitalisierung der Trinkwasseranlage vom Keller bis zum Dach

ACTAQUA GmbH
Kurzbeschreibung                                                        Jurybewertung
PAUL ist ein System zur Digitalisierung der Trinkwasser-         Die ACTAQUA GmbH ist mit seinem System PAUL,
anlage vom Keller bis zum Dach. PAUL nimmt fortlaufend           welches digital fortlaufend den hydraulischen Abgleich
den hydraulischen Abgleich vor. Durch die Anbindung an           vornimmt und Keime und Ablagerungen beseitigt, ein
den PAUL-Leitstand wird die Trinkwasseranlage mit KI             Pionier in der Digitalisierung von Trinkwasseranlagen.
ständig analysiert und optimal eingestellt. PAUL kann            Damit bringt PAUL eine Innovation in einen oft vernach-
einzelnen Leitungen gezielt ansteuern, Ablagerungen              lässigten Bereich der Gebäudetechnik. Hier wird IoT
abbauen, Keime wie Legionellen abtöten und aus-                  Wirklichkeit mit dem schönen Nebeneffekt von bis zu
schwemmen. PAUL sorgt so bei vermindertem Personal-              25 % Energieeinsparung bei der Trinkwassererwärmung.
aufwand dauerhaft für Hygiene, revitalisiert Leitungen,
warnt bei Störungen, sichert Komfort und senkt den               Mehr Infos: www.paul-digitalisierung.de
Energieverbrauch um bis zu 25 %.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Mit elektronischer Mietvertragssignatur end-to-end digital vermieten

Immomio GmbH
Kurzbeschreibung                                                      Jurybewertung
Immomio ist die Lösung für die digitale Vermietung.            Der Vermietungsprozess ist bei vielen Unternehmen
Dank der rechtssicheren, digitalen Mietvertragssignatur        heute bereits hochgradig digital umgesetzt. Er endete
können Wohnungsunternehmen nun end-to-end digital              jedoch bisher immer bei der Signatur. Die elektronische,
vermieten. Durch eine innovative Mieter-Identifizierung        schnittstellenintegrierte und rechtsichere Mietvertrags-
per Banking-Login garantiert Immomio einen sicheren            signatur von Immomio ist ein weiterer innovativer Beleg
und medienbruchfreien Signaturprozess in wenigen Mi-           für die fortschreitende Automatisierung in der Immobi-
nuten. So verkürzen Vermieter ihren Vermietungsprozess         lienverwaltung und ein Best-Practice-Beispiel für unter-
um durchschnittlich elf Tage. Das Produkt hat Immomio          nehmensübergreifende Innovation.
in Zusammenarbeit mit der SCHUFA und Docusign ent-
wickelt.                                                       Mehr Infos: www.immomio.com

Klimaschutz durch innovative Wärmeversorgungsmodelle

Swb AG
Kurzbeschreibung                                                      Jurybewertung
Die swb AG, Bremen hat mit einem Kunden die Wärme-             Diese Innovation an der Schnittstelle zwischen Im-
versorgung auf neue technische und rechtliche Vertrags-        mobilienwirtschaft und Energieversorgung leistet einen
grundlagen gestellt. Die Besonderheiten: Klimaschutz           wichtigen Beitrag zur Energiewende und dem damit ver-
durch Verbindung der Fernwärmenetze – Reduzierung              bundenen Strukturwandel. Nicht zuletzt ist eine (noch)
der CO2-Intensität der Wärme. Transparenz der einge-           enge(re) Zusammenarbeit zwischen Immobilienwirt-
setzten Brennstoffe und Primärenergiefaktoren durch            schaft und Energieversorgung bei der Wärmeversorgung
regelmäßiges Berichtswesen. Einbau moderner Haus-              Grundlage und Voraussetzung dafür, die strukturelle
anschlussstationen mit Regel- und Auslesbarkeit, Recht         Schnittstelle zwischen Gebäude- und Versorgungsinf-
zur Anpassung der Parameter. Transparenz der Preis-            rastruktur technologisch, ökonomisch und ökologisch
änderungsregeln mit nachprüfbaren Indizes des statisti-        optimal zu verzahnen.
schen Bundesamtes. Flexibilität bei der Preisgestaltung
von Arbeits- und Leistungspreis. Anpassungsmöglich-            Mehr Infos: www.swb.de
keit der Gebäudeanschlusswerte nach energetischen
Sanierungen – dadurch Effizienzsteigerung.

                                                          25
4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Plattform-Lösung zur ganzheitlichen Abbildung der Besucherprozesse

essentry GmbH
Kurzbeschreibung                                                        Jurybewertung
essentry ist eine Besuchermanagement-Plattform,                  Millionen von Besuchern und Lieferanten betreten jeden
über die der Besucherprozess ganzheitlich abgebildet             Tag auf der ganzen Welt Firmengelände. Sie stellen eine
wird. Die eindeutige Verifikation der Identität des Be-          potenzielle Bedrohung für Organisationen und deren
suchers mittels einer Ausweisechtheitsüberprüfung und            Mitarbeiter, Produktionsanlagen und geistiges Eigentum
eines biometrischen Gesichtsabgleichs ermöglicht die             dar. Gleichzeitig erwarten Besucher ein unkompliziertes
Automatisierung des Zutrittsprozesses für Besucher.              und nahtloses Besuchserlebnis, wie sie es z. B. von
essentry bietet die höchsten Sicherheitsstandards bei si-        Flughäfen gewohnt sind. Das Produkt hat im Rahmen
gnifikantem Einsparpotential in einem vollumfänglichen           der COVID-19-Pandemie mit der Implementierung von
Service an. Die „all-in-one“ Lösung ist DSGVO-konform            Gesundheitsfragen und der optionalen automatischen
und integrierbar in Bestandsysteme. Somit ist essentry           Körpertemperaturmessung seine Anpassungsfähigkeit
das einzige System, das einen vollautomatisierten,               bewiesen. Weitere Einsatzmöglichkeiten jenseits der
hochsicheren, kosteneffizienten, nutzerfreundlichen und          Unternehmensimmobilien wie z. B. im Sport oder der
nahtlosen Zutrittsprozess für Besucher zu jeglichem Ge-          Kulturwirtschaft sind absehbar.
bäude ermöglicht.
                                                                 Mehr Infos: www.essentry.com

Cloud-Software
zur Erleichterung des Finanzmanagements bei komplexen Immobilienprojekten

Alasco GmbH
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
Bauprojekte controllen kann nur, wer schnell auf be-             Alasco ist die erste rein cloudbasierte und voll integrierte
lastbare Daten zugreifen kann. Unzählige Tabellenkal-            Kostenmanagementplattform für die Abwicklung von Im-
kulationen und händisches Prüfen von einer Vielzahl an           mobilienprojekten. Alle Projektbeteiligten können von je-
Rechnungen kosten wertvolle Zeit, die an anderer Stelle          dem beliebigen Ort und jederzeit auf alle Daten, auf einen
fehlt. Das digitale Finanzmanagement von Alasco schafft          „single point of truth“ zugreifen. Hinterlegte Workflows
Abhilfe: Mit der Cloud-Software arbeiten alle Projekt-           wie „Aufträge“, „Rechnungen“, etc. unterstützen das
beteiligten in einer Plattform und mit denselben Zahlen.         Prozessmanagement. Die Oberfläche ist ansprechend
So sind alle Finanzdaten immer aktuell und wichtige              und nutzerfreundlich konzipiert und individuell konfigu-
Entscheidungen können schnell und von überall aus ge-            rierbar. Weitere Prozesse des Projektgeschäftes wie z. B.
troffen werden.                                                  Terminplanung sollen zukünftig integriert werden.

                                                                 Mehr Infos: www.alasco.de

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Nachhaltig wachsender Erfolg mit volldigitalem Marketing

EDGE Technologies GmbH
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
EDGE fokussiert sich auf Nachhaltigkeit und Innovation           Die Herausforderungen im Unternehmensmarketing im
in der Immobilienbranche. Diese Kernelemente wurden              Zeitalter der Digitalisierung sind nicht geringer ge-
auch in die Marketingaktivitäten integriert und ein voll-        worden, im Gegenteil: eine Vielzahl von Kanälen, die
digitales Marketingkonzept entwickelt. So können in              bedient werden müssen und eine Vielzahl von Stake-
einem zentralen CRM-System Website-Tracking, Teil-               holder mit unterschiedlichsten Interessen, an die kom-
nehmermanagement sowie Interaktionsauswertungen                  muniziert werden muss. Die allermeisten immobilien-
vorgenommen und somit zielgerichtete, digitale Kom-              wirtschaftlichen Unternehmen betreiben damit einen
munikationsansätze abgeleitet werden. So konnten nicht           immensen Aufwand, der viel Zeit und Ressourcen ver-
nur eigene kommerzielle Prozesse optimiert werden,               schwendet. EDGE zeigt, dass es anders geht. Alle rele-
sondern auch den Einsatz von Ressourcen im Bereich               vanten Abteilungen arbeiten mit einem Toll, über das alle
Events und Kundeninteraktion minimiert sowie zugleich            Stakeholder über alle Kanäle für alle Zwecke gleicher-
die Reichweite der Kommunikationsaktivitäten erheblich           maßen angesprochen und bedient werden. Eine Innova-
gesteigert werden.                                               tion, die nicht nur für die Immobilienwirtschaft, sondern
                                                                 auch für andere Industrien Best-Practice sein kann.

                                                                 Mehr Infos: www.edge.tech

Best-Practice-Netzwerk für Deutschland

Initiative – Die Stadtretter
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
Die Städte und Gemeinden stehen vor massiven Her-                Das Problem der Verödung von Innenstädten ist erkannt
ausforderungen. Den Innenstädten droht weiterer Leer-            worden, jedoch versucht sich jede Stadt oder Kommune
stand. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklungen               an ihren eigenen Lösungen. „Die Stadtretter“ sind in die-
noch einmal verschärft. Lösungsansätze gibt es viele.            sem Zusammenhang etwas, was wir „Enabler“ nennen:
Doch der Austausch zwischen den Städten und Ge-                  Sie bringen Menschen auf ihrer Plattform zusammen
meinden fehlt. Ein Konzept, das in Süddeutschland                und erlauben ihnen, sich in zahlreichen Treffen – aktuell
funktioniert, kann auch im Norden ein Erfolg sein. Das           vor allem digital – über Best Practices in der Stadtent-
am 2. Juni 2020 gestartete Netzwerk „Die Stadtretter“            wicklung auszutauschen. Deshalb meint die Jury: auch
ist angetreten, um den deutschlandweiten Austausch               für unseren diesjährigen Innovationsbericht sind „Die
zwischen Städte und Gemeinden, Bestandshaltern, Pro-             Stadtretter“ ein Best-Practice.
jektentwicklern, Einzelhandel, Wirtschaftsunternehmen
und Lösungsanbietern zu fördern.                                 Mehr Infos: www.die-stadtretter.de

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Zukunftsfähige Lösungen zur Parkraumoptimierung

ParkHere GmbH
Kurzbeschreibung                                                       Jurybewertung
ParkHere ist ein Technologieunternehmen, das sich               Dass die derzeitige, kommerzielle Parkraumbewirt-
auf Parkraum-Lösungen spezialisiert hat. Bestehend              schaftung in höchstem Maß ineffizient ist, beweisen uns
aus IoT Hard- und Software-Produkten bietet ParkHere            nicht zuletzt die vielen Firmenparkplätze, die außerhalb
Unternehmen, Immobilien- und Parkraumbetreibern                 der Arbeit- oder Öffnungszeiten verwaist sind. ParkHere
einzigartige Lösungen, für eine effiziente und nach-            ermöglicht mit seiner Lösung nicht nur eine bessere bzw.
haltige Mobilität. Unternehmen wie Telefónica, Wacker           ordnungsgemäßere und effizientere Nutzung vorhande-
Neuson oder Giesecke + Devrient vertrauen bereits auf           ner Stellflächen, sondern erlaubt mit seiner Soft- und
die individuell konfigurierbare Komplettlösung und das          Hardware die Verknüpfung unterschiedlicher Mobilitäts-
Expertenwissen von ParkHere.                                    formen im urbanen Raum, z. B. Fahrgemeinschaften,
                                                                E-Scooter und viele mehr. Damit leistet das Unterneh-
                                                                men nach Meinung der Jury einen signifikanten Beitrag
                                                                dazu, unsere Städte angenehmer zu machen.

                                                                Mehr Infos: www.park-here.eu

Digitalisierungsschub für die Immobilienbranche und die öffentliche Verwaltung

DocEstate GmbH
Kurzbeschreibung                                                       Jurybewertung
DocEstate ist ein PropTech-Unternehmen mit Speziali-            Die Lebenszyklusphasen der Immobilie erfordern eine
sierung auf die Digitalisierung von Behördenabfragen im         Vielzahl an Behördenauskünften (z. B. Grundbuchaus-
Immobiliensegment. Sie ermöglichen online die digitale          zug, Baulastenauskunft etc.). Diese Auskünfte stellen
Beantragung und Bereitstellung offizieller Dokumente            eine valide Informationsquelle dar und sind für viele Ak-
(z. B. Baulasten-, Altlasten-, Denkmalschutzauskünfte           teure am Immobilienmarkt eine wichtige Grundlage zur
etc.) bei der öffentlichen Verwaltung, Baubehörden und          Feststellung und Beurteilung von Risiken bzw. Potenzia-
Ämtern. Daraus resultiert eine erhebliche Zeit- und Kos-        len eines Grundstücks. Derzeit ist die Beschaffung dieser
tenersparnis für Immobilieneigentümer und Branchen-             Dokumente sehr manuell, zeitintensiv und intransparent.
experten. Der Service wird flächendeckend im gesamten           DocEstate als Hybrid zwischen PropTech und GovTech
Bundesgebiet angeboten.                                         ermöglicht viele immobilienbezogene Behördenauskünf-
                                                                te auf höchstem Qualitätsstandard. Die Jury schätzt ins-
                                                                besondere das Innovationspotenzial an der Schnittstelle
                                                                zwischen Immobilienwirtschaft und Verwaltung.

                                                                Mehr Infos: www.docestate.com

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Anlagen im Gebäudebestand in Echtzeit überwachen, fernsteuern und optimieren

E.ON SE
Kurzbeschreibung                                                          Jurybewertung
Mithilfe der digitalen Immobilienmanagement-Lösung                Die Digitalisierung von Gebäuden im Allgemeinen und
E.ON Remote Property Management können technische                 Wohngebäuden im Speziellen erfordert die hersteller-
Anlagen im Gebäudebestand herstellerunabhängig und                unabhängige Vernetzung der einzelnen technischen An-
in Echtzeit fernüberwacht, ferngesteuert und optimiert            lagen und der Bereitstellung der relevanten Daten. Die
werden. Über eine Cloud hat man jederzeit Zugriff auf             Jury findet: Der digitale Heizungskeller ist der Startpunkt
alle Daten der zentralen Heizungsanlagen, Pumpen und              für die Transformation von bestehenden Wohngebäuden
Zähler sowie weiterer technischer Gebäudekomponen-                in sogenannte „Smart Buildings“. Die gesammelten
ten, wie beispielsweise Aufzüge und PV-Anlagen. Auch              Daten dienen dann als Grundlage, um das Gebäude
eine Integration von Submetering-Technologie in die In-           effizient und vorrausschauend zu steuern. Darauf auf-
frastruktur ist möglich. E.ON Remote eignet sich sowohl           bauend werden perspektivisch weitere haustechnische
für kleinere Gebäude, als auch für große Liegenschaften.          Anlagen eingebunden, die dann in Summe die Schaffung
Die Lösung ist für die Nachrüstung konzipiert, aber auch          neuer Angebote für die Nutzer ermöglichen sollen.
bei Modernisierung und Neubau einsetzbar.
                                                                  Mehr Infos: www.eon.de

Ein Ökosystem für die Bau- und Immobilienwirtschaft

Drees & Sommer SE
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
Ökosystem, statt Silos und Alleingänge: Mit Creators              In einer zunehmend digitalisierten Immobilienwirtschaft
wird ein Ökosystem für die Bau- und Immobilienwirt-               bedarf es neuer Formen der Kooperationen, bei denen
schaft geschaffen. Es ermöglicht den branchen-                    alle Partner gleichermaßen profitieren. Creators schafft
übergreifenden Austausch zwischen Startups, großen                ein solches Ökosystem, bestehend aus Startups, Corpo-
Corporates, SMEs, VCs und sonstigen Geldgebern                    rates und Universitäten. Damit leisten sie einen wichti-
sowie Wissensträgern. Creators organisiert Hackathons,            gen Beitrag einerseits zur Schaffung neuer Synergien
Accelerator-Programme, VR-Meetings im virtuellen                  und andererseits zum gemeinsamen Wissensaustausch
Raum und vieles mehr. Gemeinsam mit den Ökosys-                   und der Vernetzung der Branche zu Innovationsthemen.
tem-Partnern wird ein starkes Netzwerk geschaffen und
damit die Basis für gemeinsame Innovationen. Ziel ist,            Mehr Infos: www.creators-innovation.com
in partnerschaftlicher Atmosphäre (Pilot-) Projekte zu
realisieren, um innovative Ideen effizient voranzutreiben.

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Sanierungsstau in Bestandsgebäuden transparent machen

Plan4 Software GmbH
Kurzbeschreibung                                                      Jurybewertung
PLAN4 ist ein Start-up aus Freiburg, dass mit Gebäude-         Derzeit gibt es wenige ganzheitliche Lösungen auf dem
check eine Software entwickelt hat, die den Sanierungs-        deutschen Markt, die eine bautechnische Zustands-
stau in Bestandsgebäuden komplett ermittelt, trans-            bewertung von Bestandsimmobilien ermöglichen und
parent macht und bewertet. Das flexible Lizenzsystem           die Sanierungsmaßnahmen und Kosten ermitteln. Die
und software-as-a-service-Modell passt sich jedem              Jury findet: Der PLAN4-Gebäudecheck schließt genau
Projektbedarf an. Gebäudecheck ist mobil und kann              diese Lücke. Neben der Zeiteinsparung, die durch diese
in der Anwendung gegenüber herkömmlichen Lösun-                Lösung generiert wird, leistet der Gebäudecheck auch
gen bis zu 40 % Zeit einsparen. Die Software ermittelt         einen wichtigen Beitrag zu Einsparung von CO2.
effiziente Energie-Einsparpotentiale und legt damit den
Grundstein für optimierte Kosten- und CO2-Einsparung.          Mehr Infos: www.plan4software.de

KI-Anwendung zur Beschleunigung von Investitionsentscheidungen

Coac GmbH
Kurzbeschreibung                                                      Jurybewertung
Die Software „freiraum“ ist die digitale Lösung für            Für Immobilienunternehmen hat die schnelle und bes-
den Ankauf von Immobilien. Durch den Einsatz von               sere Datenaufnahme zur effektiven und effizienten
künstlicher Intelligenz und Data Analytics, werden In-         Objektbewertung einen hohen Stellenwert. Mithilfe von
vestitionsentscheidungen beschleunigt. Die webbasierte         „freiraum“ können Investment-Manager schneller stra-
Anwendung ermöglicht eine sichere und standardisierte          tegische Entscheidungen treffen und werden bei allen
Speicherung von Daten und kann in wenigen Stunden              wichtigen Prozessen im Akquisitionsprozess unterstützt.
zur Verfügung gestellt und zu skalierbaren Kosten ge-          Die Jury hebt in diesem Kontext insbesondere die voll-
nutzt werden. Durch offene Schnittstellen kann „frei-          automatisierte KI-Komponente hervor, die eine schnelle
raum“ sehr einfach in die bestehende Systemlandschaft          und effektive Datenextraktion ermöglicht.
integriert werden.
                                                               Mehr Infos: www.coac.de

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

Senkung der Energieverbräuche mittels Beleuchtungstechnologie und Sensorik

wtec GmbH
Kurzbeschreibung                                                        Jurybewertung
smartengine ist eine Infrastruktur für Gebäudeintelligenz        Eine Reduzierung des Stromverbrauchs für die Be-
und Lichtsteuerung, mit der Leuchten bzw. Sensoren               leuchtung um 60 % – 70 % durch eine Smart-Buil-
über herkömmliche Datenkabel mit Strom versorgt                  ding-Infrastruktur und ein positiver Einfluss auf die
werden. Durch die Technologie werden hohe Ener-                  LEED-Zertifizierung sind die messbaren Ergebnisse
gie-Einsparungen von bis zu 30 % im Betrieb erzielt. Die         dieser Technologie, bei der es gelungen ist, die Strom-
multifunktionalen Sensoren wurden durch Bluetooth-               versorgung und die Steuerung von LEDs in nur einem
Kommunikation über bi-direktionale Beacons, und Luft-            Datenkabel zusammen zu fassen. Darüber hinaus bietet
qualitäts-Sensorik ergänzt und liefern historische sowie         die Smartengine-Technologie die Möglichkeit, vielfältige
Echtzeit-Informationen. Über offene Schnittstellen kann          Sensorik zum Gebäudemonitoring einzubinden, um auf
smartengine Daten mit anderen Anwendungen der Ge-                dieser Datengrundlage die Gebäudesteuerung weiter zu
bäudetechnik austauschen und wird so im intelligenten            optimieren.
Gebäude zum „zentralen Nervensystem“. Auch im Be-
stand lassen sich Sensoren auf Basis der vorhandenen             Mehr Infos: www.wtec.ag
IT-Infrastruktur unkompliziert nachrüsten.

Intelligente Vernetzung durch eine offene IoT-Plattform

Sensorberg GmbH
Kurzbeschreibung                                                         Jurybewertung
Sensorberg stellt eine offene IoT-Plattform zur Digitali-        Sensorberg wird bereits in den Bereichen Co-Working,
sierung von Gebäuden dar – unabhängig davon, ob es               Selfstorage und Corporate Real Estate von einer Vielzahl
sich um Wohnen, Büro oder auch Logistik handelt. Die             an zufriedenen Kunden angenommen. Bereits heute
Anbindung diverser Smart Home-Applikationen und                  sind zahlreiche Technologie-, Integrations- und Hard-
Sensoren ist hierbei herstellerunabhängig. Die zahl-             ware-Partner im Sensorberg Eco-System. Die flexible
reichen Anwendungsfälle umfassen unter anderem die               Plattform ist modular aufgebaut und für diverse Use Ca-
Zugangskontrolle, Smart Metering, HVAC Steuerung und             ses anwendbar. Die offene IoT-Plattform unterstützt die
Kontrolle sowie das Raummanagement. Sensorberg bie-              Umsetzung digitaler Regeln und Prozessketten zum ef-
tet somit eine Lösung zur intelligenten Vernetzung und           fizienten Gebäudebetrieb und trägt so zu Nutzerkomfort,
setzt damit einen Standard für die Gebäudedigitalisie-           Effizienz und Ressourcenschonung bei. Überzeugend ist
rung und den nachhaltigen und ressourcenschonenden               zudem die maximale Ausfallsicherheit: alle relevanten
Gebäudebetrieb von morgen.                                       Übergabepunkte sind hierbei online- und offlinefähig.

                                                                 Mehr Infos: www.sensorberg.com

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4. Innovationsbericht der Immobilienwirtschaft

Best-Practice-Innovationen im Überblick

CO2-neutraler Gebäudebestand durch smarte Software-Lösung

EINHUNDERT Energie GmbH
Kurzbeschreibung                                                        Jurybewertung
Das Ziel der EINHUNDERT Energie GmbH ist der                     Mieterstrom aus PV-Anlagen ist seit einigen Jahren in
CO2-neutrale Gebäudebestand – ermöglicht durch eine              aller Munde und ein wichtiger Baustein zur Erreichung
Software-Plattform, die Energieflüsse aus Erneuerbaren           eines klimaneutralen Gebäudebestands in Deutschland.
Energieanlagen visualisiert und Verbräuche abrech-               EINHUNDERT Energie ermöglicht Immobilienunterneh-
net, PV-Anlagen plant und Wirtschaftlichkeitsanalysen            men und ihren Mietern mit der Lösung 100.solarhaus
durchführt. Auf der Plattform werden mittlerweile auch           einen Zugang zu diesem Baustein. Die digitale Analyse
Energieflüsse wie Strom (normaler Verbrauch sowie                und Vorplanung des Immobilienportfolios gehört dabei
e-Ladesäulen), Wasser und Wärme abgerechnet.                     genauso dazu wie die Umsetzung und der spätere Be-
                                                                 trieb. Eingebettet in ein digitales Ökosystem erhalten
                                                                 die Mieter größtmögliche Transparenz über die Strom-
                                                                 kosten, die Solarquote sowie die CO2-Einsparungen der
                                                                 „eigenen“ Anlage.

                                                                 Mehr Infos: www.einhundert-energie.de

Umfassende Digitalisierung und Vernetzung von Gebäudefunktionen

Thing Technologies GmbH
Kurzbeschreibung                                                        Jurybewertung
Thing Technologie ermöglicht mit seiner Softwarelösung           Die Digitalisierungslösung von Thing-it, sowie das Imple-
eine umfassende Digitalisierung und Vernetzung von               mentierungs- und Servicemodell wurden mehrfach erfolg-
Gebäudefunktionen. Mit einem Integrations- und Ser-              reich umgesetzt. Neben den allgemeinen Nutzenvorteilen
vicemodell werden Digitalisierungslösungen in neuen              der Gebäudedigitalisierung wie einer verbesserten Flä-
wie in bestehenden Gebäuden zuverlässig implementiert,           chenauslastung und eines nachhaltigen Energiemanage-
sicher betrieben und im laufenden Betrieb erweitert.             ments ermöglicht das Modell insbesondere eine hohe Ver-
Das Modell berücksichtigt den technischen Support,               fügbarkeit und Sicherheit der Digitalisierungslösung, die
die Systemerweiterung und das Lifecycle Management.              schnelle Umsetzung von Systemerweiterungen und eine
Bestandteile der Thing-it Lösung umfassen etwa Zutritts-         weitgehend einheitliche Digitalisierung über alle Standorte
kontrolle, Aufzugssteuerung, Energiemanagement und               hinweg für neue wie auch bestehende Gebäude („Retro-
Raummanagement. Sämtliche Funktionen sind über eine              fit“) und damit eine einheitliche Workplace Experience.
zentrale App zugänglich, indem die Plattform mit dem             Gleichzeitig wird die Umsetzung flexibler Bürokonzepte
zentralen Zutrittskontrollsystem, der Gebäudeleittechnik,        und damit eine verbesserte Flächenauslastung unterstützt.
Lichttechnik sowie verschiedenen Sensoren integriert ist.
                                                                 Mehr Infos: www.thing-it.com

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