Intel Aktienanalyse Erfolgreicher Halbleiter-Turnaround, Neuerfindung, Cashcow oder Milliardengrab? Eine Perspektive - AlleAktien

 
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Intel
Aktienanalyse
Erfolgreicher Halbleiter-Turnaround, Neuerfindung,
Cashcow oder Milliardengrab? Eine Perspektive

von Michael C. Jakob

                                                11. Februar 2023
Intel Aktienanalyse Erfolgreicher Halbleiter-Turnaround, Neuerfindung, Cashcow oder Milliardengrab? Eine Perspektive - AlleAktien
Intel ist wohl einer der bekanntesten Her-
steller für Halbleiter in Privat-PCs. Bekannt
geworden ist der Technologiekonzern durch
seine CPUs, mit denen er lange Zeit den Markt
dominierte. In den letzten Jahren bekam Intel
aber immer mehr Konkurrenz: Apple setzte
auf eigene Chips und AMD schnappte sich
große Teile des CPU-Marktes. Was in Zukunft
von Intel zu erwarten ist, klären wir in dieser
Analyse.

                                                  ISIN                   US4581401001

                                                  WKN                    855681

                                                  Symbol                 INTC

                                                  Sektor                 Technology

                                                  Hauptsitz              Santa Clara, Kalifornien, USA

                                                  Kurs                   28 USD

                                                  Ausstehende Aktien     4.100 Mio.

                                                  Marktkapitalisierung   116,50 Mrd. USD

                                                  Bruttomarge            67,17 %

                                                  EBIT-Marge             4,1 %

                                                  Dividendenrendite      5,18 %

                                                  Datum                  10.02.2023

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Überblick:
Intel Aktienanalyse
 •   Über 5 % Dividendenrendite. Intel konnte seine Dividende in den letzten 8 Jahren er-
     höhen. Nun steht das Unternehmen vor einigen Herausforderungen. Die Dividende könn-
     te gekürzt werden.

 •   Intel ist im Umbruch. Viele der jahrelangen Partner von Intel sind nun ausschließlich
     bei TSMC. Intel möchte folgen und die modernsten Herstellungsverfahren zur Chip-
     produktion nutzen.

 •   Intel ist (noch) Marktführer im CPU-Segment. In den letzten 5 Jahren musste der Konzern
     aber immer mehr Marktanteile an seinen Wettbewerber AMD abgeben. Wir schauen uns
     heute an, wie die Zukunft bei Intel verlaufen könnte.

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1 Geschäftsmodell
  von Intel

1.1     Unternehmensgeschichte: Voller Fokus auf Prozessoren

      1968       Intel wird von Robert Noyce und Gordon Moore gegründet. Im Jahr 1968
                 gründeten Robert Noyce und Gordon Moore, zwei Wissenschaftler, die ge-
                 meinsam bei der Elektronikfirma Fairchild Semiconductor gearbeitet hat-
                 ten, die Intel Corporation. Noyce und Moore gründeten das Unternehmen
                 mit dem Ziel, Speicherchips zu entwickeln, die zu dieser Zeit sehr gefragt
                 waren. Sie wählten den Namen Intel, ein Kofferwort aus den Wörtern „integ-
                 rated“ (integriert) und „electronics“ (Elektronik), um ihren Schwerpunkt auf
                 die Entwicklung integrierter Schaltungen zu legen.

      1971       Intel stellt den ersten Mikroprozessor vor, den Intel 4004. 1971 brachte die
                 Intel Corporation den ersten Mikroprozessor der Welt auf den Markt, den
                 Intel 4004. Dieser Chip war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der
                 Computertechnik, da zum ersten Mal die zentrale Verarbeitungseinheit
                 (CPU) eines Computers auf einem einzigen Chip integriert wurde. Der Intel
                 4004 war ein 4-Bit-Mikroprozessor, der in PMOS-Technologie (p-type me-
                 tal-oxide-semiconductor) hergestellt wurde.

                 Die Entwicklung des 4004 begann 1968 im Rahmen eines Projekts

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zwischen Intel und dem japanischen Taschenrechnerhersteller Busicom.
         Busicom hatte Intel gebeten, eine Reihe kundenspezifischer Chips für
         seine Rechner zu entwickeln, aber die Intel-Ingenieure schlugen statt-
         dessen vor, einen einzigen Mikroprozessor zu verwenden, der die vielen
         benötigten kundenspezifischen Chips ersetzen könnte. Busicom stimmte
         dem Vorschlag zu, und Intel begann mit der Arbeit an dem 4004.

1980er   Intels 8086- und 80286-Prozessoren werden zur Grundlage für den IBM
         PC. In den 1980er Jahren leistete die Intel Corporation einen wichtigen
         Beitrag zur Entwicklung der PC-Industrie (Personal Computer). Eine der
         wichtigsten Entwicklungen in dieser Zeit war die Veröffentlichung der Pro-
         zessoren 8086 und 80286. Diese Prozessoren, die 1978 bzw. 1982 auf den
         Markt kamen, bildeten die Grundlage für den IBM PC und trugen dazu bei,
         den Personal Computer als Mainstream-Technologie zu etablieren.

         Der 8086 war der erste 16-Bit-Mikroprozessor, der mehr Speicher adres-
         sieren konnte als die vorherige Generation der 8-Bit-Prozessoren. Dies
         ermöglichte die Ausführung komplexerer Software, wie z. B. des Betriebs-
         systems Microsoft DOS. Der 80286, der vier Jahre später auf den Markt
         kam, war eine deutliche Verbesserung gegenüber dem 8086 und der erste
         Prozessor, der Speicherverwaltungs- und -schutzfunktionen enthielt. Da-
         durch war es möglich, mehrere Programme gleichzeitig auszuführen, was
         einen großen Fortschritt bei der Entwicklung von Multitasking-Betriebs-
         systemen wie Windows darstellte.

1990     Intel expandiert in neue Märkte wie Server und mobile Geräte. In den
         1990er Jahren leistete Intel weiterhin einen bedeutenden Beitrag zur
         Entwicklung der Personalcomputerindustrie. Eine der wichtigsten Ent-
         wicklungen in diesem Zeitraum war die Einführung der Pentium-Prozesso-
         ren. Der erste Pentium-Prozessor kam 1993 auf den Markt und bedeutete
         einen großen Leistungssprung im Vergleich zu früheren Prozessoren. Der
         Pentium-Prozessor war der erste Chip, der auf der x86-Architektur basier-
         te und er war so konzipiert, dass er mit der für frühere Intel-Prozessoren
         entwickelten Software kompatibel war.

         Der Pentium-Prozessor war auch der erste Chip, der mit der P5-Mikro-
         architektur hergestellt wurde und ebenfalls der erste seiner Art, der im
         0,8-Mikrometer-Verfahren hergestellt wurde. Die Pentium-Prozesso-
         ren wurden schnell zum Standard für Personal Computer und kamen
         in einer Vielzahl von PCs zum Einsatz, von Low-End-Systemen bis zu
         High-End-Workstations.

2008     Intel veröffentlicht seine erste Generation von Prozessoren auf Basis
         der Nehalem-Mikroarchitektur. Im Jahr 2008 war die Intel Corporation
         weiterhin ein führender Akteur in der Computerbranche. Eine der wich-
         tigsten Entwicklungen in diesem Zeitraum war die Einführung der Neha-
         lem-Mikroarchitektur, die in einer neuen Reihe von Prozessoren mit der
         Bezeichnung Intel Core i7 verwendet wurde. Die Nehalem-Mikroarchi-
         tektur stellte einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf Leistung und
         Energieeffizienz dar und war der erste Intel-Prozessor, der über einen

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On-Die-Speicher-Controller verfügte. Dies ermöglichte eine verbesserte
       Leistung und Energieeffizienz, da der Prozessor schneller und effizienter
       auf den Speicher zugreifen konnte.

       Ebenfalls im Jahr 2008 brachte Intel die ersten Prozessoren auf den Markt,
       die auf der 45-nm-Prozesstechnologie basierten, die kleinere und energie-
       effizientere Prozessoren ermöglichte. Dies war ein bedeutender Meilen-
       stein für das Unternehmen, denn es war das erste Mal, dass Intel die Größe
       seiner Prozessoren auf eine so geringe Größe reduzieren konnte.

2011   Intels Sandy Bridge-Mikroarchitektur wird vorgestellt, die erstmals einen
       Grafikprozessor auf demselben Chip wie die CPU enthält. Im Jahr 2011
       war die Intel Corporation weiterhin ein führender Akteur in der Computer-
       branche. Eine der wichtigsten Entwicklungen in diesem Zeitraum war die
       Veröffentlichung der Sandy Bridge-Prozessoren. Sandy Bridge war der
       Codename für die zweite Generation der Core-Prozessoren von Intel, die
       im Vergleich zu den vorherigen Prozessoren einen deutlichen Leistungs-
       sprung darstellten. Sandy Bridge-Prozessoren basierten auf der 32-nm-
       Mikroarchitektur und waren die ersten Prozessoren, die eine Grafikver-
       arbeitungseinheit (GPU) auf demselben Chip wie die CPU enthielten. Dies
       ermöglichte eine verbesserte Leistung und Energieeffizienz, da der Grafik-
       prozessor und die CPU Ressourcen gemeinsam genutzt werden und unter-
       einander direkt miteinander kommunizieren konnten.

2020   Intel stellt seine Tiger Lake Prozessoren der 11. Generation mit erheb-
       lichen Verbesserungen bei Leistung und Energieeffizienz vor. Im Jahr 2020
       war Intel weiterhin ein wichtiger Akteur in der Computerbranche. In diesem
       Jahr sah sich das Unternehmen aufgrund der COVID-19-Pandemie mit eini-
       gen Herausforderungen konfrontiert, die sich auf seine Geschäftstätigkeit
       und Lieferkette auswirkten. Dennoch hat das Unternehmen in diesem Jahr
       mehrere wichtige Entwicklungen und Ankündigungen gemacht. Im April
       2020 kündigte Intel an, in den Markt für diskrete Grafikkarten einzusteigen
       und eigene Grafikprozessoren zu entwickeln und zu produzieren. Dies war
       eine große Umstellung für das Unternehmen, das sich traditionell auf die
       Herstellung von Prozessoren konzentriert hatte. Im Juli 2020 kündigte Intel
       die Einführung seiner Intel Core Prozessoren der 11. Generation an, die auf
       seiner 10-nm-Prozesstechnologie basieren. Diese Prozessoren wurden
       für ultraportable Laptops und 2-in-1-Geräte entwickelt und sollten im Ver-
       gleich zu früheren Generationen erhebliche Verbesserungen bei Leistung
       und Akkulaufzeit bieten.

2021   Intel stellt seinen ersten diskreten Grafikprozessor, den Intel Xe, und
       seinen ersten diskreten Grafikprozessor für Rechenzentren, den Intel
       Xe-HPC, vor. Im Jahr 2021 war Intel weiterhin ein wichtiger Akteur in der
       Computerindustrie und sah sich mit einigen Herausforderungen aufgrund
       der weltweiten Chipknappheit konfrontiert. Dennoch hat das Unternehmen
       in diesem Jahr mehrere wichtige Entwicklungen und Ankündigungen
       gemacht. Im Januar 2021 gab Intel bekannt, dass es an seiner 7-nm-
       Prozesstechnologie arbeitet, die in seinen kommenden Prozessoren zum
       Einsatz kommen soll. Es wurde erwartet, dass diese Prozesstechnologie

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die Leistung und Energieeffizienz im Vergleich zu früheren Prozessor-
generationen verbessern würde. Im September 2021 gab Intel bekannt,
dass es mit der Auslieferung seiner Intel Core-Prozessoren der 11. Genera-
tion für PCs begonnen hat, die auf seiner 10-nm-Prozesstechnologie basie-
ren. Die Prozessoren sind für den Einsatz in Personalcomputern konzipiert
und bieten eine verbesserte Leistung, Sicherheit und Energieeffizienz.

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1.2     Mission: Verbesserung der Lebensqualität von allen

Zu den Core Values von Intel gehören „Kundenorientierung, Disziplin, Ergebnisorientierung,
Integration und ein großartiger Arbeitsplatz, Qualität und Risikobereitschaft“. Dies sind die be-
stimmenden Elemente dessen, was Intel als Unternehmen ausmacht.

Die Werte sind der Beweis dafür, dass Intel auf die Erwartungen seiner Kunden hört und seine
Aktivitäten an ihnen ausrichtet. Die Erfüllung dieser Werte ist ein Zeichen für das Engagement
des Unternehmens, die Herausforderungen zu meistern, die mit den Bedürfnissen aller Kunden
einhergehen. Auf diese Weise schreckt das Unternehmen nicht davor zurück, neue Experimente
zu wagen, die die Quelle der Qualitätsprodukte sind, auf die es heute auf dem Markt stolz ist.

      Delight our customers, employees, and
      shareholders by relentlessly delivering the
      platform and technology advancements that
      become essential to the way we work and live.
      — Mission Intel

Intel verfolgt mit seinem Mission Statement mehrere Ziele. Sie wollen mit ihren Produkten es-
senziell für das Leben und die Arbeit von allen sein. Das Unternehmen unterteilt die Aktivitäten
darunter in drei Segmente:

1. Improvement of lives

Das Unternehmen erfüllt dieses Element, indem es seine Produktentwicklung mit den Aus-
wirkungen auf das Leben der Benutzer verknüpft. So legt es beispielsweise großen Wert auf die
Entwicklung von Systemen und Geräten, die dem Benutzer bei allen Vorgängen maximale und
lohnende Erfahrungen bieten.

2. Exceeding expectations

Intel strebt eine Leistung an, die all seinen Stakeholdern und Kunden mehr bietet als nur die Pro-
dukte. Dieses Segment ist auch eng verknüpft mit dem ersten Segment, da es hier auch wieder
um die Verbesserung von Arbeits- und Lebensqualität geht.

3. Technological advancements

Intel möchte ein fortschrittliches Unternehmen sein und legt deshalb Wert darauf, seine Techno-
logie weiterzuentwickeln, um den neuesten Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

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1.3     Management: CEO mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der
        Technologiebranche

Pat Gelsinger ist der derzeitige CEO der Intel Corporation. Er verfügt über mehr als 40 Jahre
Erfahrung in der Technologiebranche, mit Schwerpunkt auf Halbleitern.

Bevor er CEO von Intel wurde, hatte Gelsinger im Laufe seiner Karriere verschiedene Führungs-
positionen inne. Er begann seine Karriere bei Intel im Jahr 1979 als Designer und Ingenieur
und stieg schnell zu einem der Top-Ingenieure des Unternehmens auf. In den späten 1990er
Jahren verließ Gelsinger Intel und wurde Chief Technology Officer (CTO) bei EMC. Im Jahr 2009
wurde er zum ersten President und Chief Operating Officer der EMC-Produktsparte Informa-
tion Infrastructure ernannt. Im Jahr 2012 wechselte Gelsinger als COO zu VMware, wo er für die
Produktentwicklung, das Engineering und den Vertrieb des Unternehmens verantwortlich war.
Im Jahr 2020 kehrte er als CEO zu Intel zurück, mit dem Ziel, die Technologie- und Produktions-
kapazitäten des Unternehmens zu verjüngen und es für zukünftiges Wachstum zu positionie-
ren. Seit seinem Amtsantritt als CEO hat Gelsinger die Vision entworfen, Intel zum führenden
Anbieter von fortschrittlichen Technologielösungen für eine Reihe von Branchen zu machen.
Dazu gehört eine erneute Konzentration auf die Fertigung und Technologieentwicklung sowie
verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung. Gelsinger hat auch die Bedeutung von
Vielfalt und Integration in der Belegschaft des Unternehmens hervorgehoben und Maßnahmen
ergriffen, um diese Themen bei Intel anzugehen.

Er hat einen Bachelor of Science in Elektrotechnik vom Rose-Hulman Institute of Technology
und einen Master of Science in Elektrotechnik von der Santa Clara University. Außerdem ist er
Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). In der Technologiebranche
genießt er aufgrund seines technischen Fachwissens und seiner Führungsqualitäten hohes
Ansehen.

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1.4     Aktionärsstruktur: Überwiegend in Hand von Privatanlegern

Die Aktien von Intel befinden sich hauptsächlich im Besitz von Privatpersonen, wobei Blackrock
und Vanguard die größten Einzelanleger sind. Diese beiden Vermögensverwaltungsgesell-
schaften halten erhebliche Anteile der Intel-Aktien und haben damit einen großen Einfluss auf
die Leistung und die künftige Ausrichtung des Unternehmens. Als führende Unternehmen in
der Investmentbranche spielen Blackrock und Vanguard eine entscheidende Rolle bei der Ge-
staltung des Aktienmarktes und der Bestimmung des Erfolgs einzelner Unternehmen wie Intel.

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1.5     Branchenanalyse: Die Halbleiterindustrie ist fast
        600 Mrd. USD groß

Die Corona Pandemie hat die Halbleiterindustrie gut überstanden. Man könnte sogar sagen,
dass sie davon profitiert hat. Den größten Marktanteil der Industrie hat Samsung, ein Hersteller
der selbst Smartphones vertreibt, aber auch Handydisplays für andere Smartphone Hersteller
herstellt. In den nächsten zehn Jahren soll sich die Halbleiterindustrie mehr als verdoppeln.

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Computer Chips sind das Grundgerüst für eine moderne Industrie. Viele Branchen und Sektoren
verwenden diese. Die folgende Grafik zeigt, welche Sektoren die größten Wachstumstreiber
sind.

Die Segmente Computing, Wireless Communication und Automotive sind die größten
Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie. Aktuell machen sie 70 % des Branchenwachstums
aus. Allein diese drei Segmente sollen bis 2030 800 Mrd. USD an Umsatz in der Halbleiter-
industrie generieren.

Am schnellsten wächst das Segment Automotive, dicht gefolgt von Industrial Electronics. So soll
insgesamt bis 2030 ein Wachstum von 7,2 % pro Jahr zu Stande kommen.

Mit aktuell 225 Mrd. USD ist Computing das größte Segment. Dieses wird vor allem von drei
Unternehmen umkämpft. Diese drei Unternehmen haben eine unterschiedliche Angebots-
palette, wie die nächste Grafik zeigt.

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Intel ist das Thema dieser Analyse. Seit mehreren Jahrzehnten wird Intel als der Marktführer für
CPUs angesehen. 2017 bekam der US-amerikanische Technologiekonzern aber große Konkur-
renz von AMD, da diese immer leistungsstärkere und preisgünstigere Alternativen zu Intel-Pro-
zessoren anboten. Intel befindet sich seit neuestem auch in dem Segment der GPUs, ist da aber
noch nicht stark etabliert.

AMD bietet das kompletteste Gesamtpaket an. Sowohl Prozessoren als auch Grafikkarten sind
von hoher Qualität. Einen Aufschwung hat AMD vor allem durch seine Ryzen-Prozessoren er-
fahren, mit denen man zum ersten Mal seit Jahren Intel den Rang ablaufen konnte. Seitdem
kämpfen Intel und AMD um Marktanteile im CPU-Segment. AMD kann bei vielen Nutzern vor
allem durch seine preiswerte Hardware punkten.

Nvidia ist wohl der bekannteste Hersteller für Grafikkarten. Was Nvidia so besonders macht, ist
die Integration von Software und Hardware. Gerade die Rechenkerne für künstliche Intelligenz
machen die NVIDIA Grafikkarten sehr beliebt. Im Gegensatz zu AMD sind diese zwar etwas teu-
rer, haben aber auch dementsprechend mehr Leistung - vor allem im Spitzensegment.

Eine Sache unterscheidet Intel grundlegend von AMD und NVIDIA. Intel designt und baut seine
Chips selber, wohingegen AMD und Invidia auf TSMC zurückgreifen. Die folgende Grafik zeigt,
wie die meisten Chiphersteller ihre Prozessoren herstellen.

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Über 90 % aller Chips kommen von TSMC. In der Welt der Halbleiter dreht sich alles um TSMC.
Der taiwanische Chipproduzent verwandelt Chipdesigns von großen Prozessor-Designern in
echte Siliziumchips. Alle Chips basieren auf sogenannten Transistoren, die wie kleine Schalter,
die 1 und 0 repräsentieren, in einer Prozessoreinheit funktionieren.

Apple ist Großabnehmer. Die bekanntesten Firmen, die auf die Herstellungsprozesse von TSMC
zurückgreifen, sind Samsung, AMD, NVIDIA, Apple, aber auch Qualcomm und Broadcom. Intel
findet man in dieser Liste nicht. Das liegt daran, dass Intel seine Chips noch selbst designt und
herstellt. In Zukunft möchte Intel aber auch die fortschrittlichen Herstellungsverfahren von
TSMC zu ihren Gunsten nutzen und Kunde bei TSMC werden.

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1.6     Geschäftsmodell von Intel in der Detailanalyse

Intel verkauft Prozessoren an Endverbraucher und PC-Bauer und erzielt seine Umsätze haupt-
sächlich in drei Bereichen.

47 % Client Computing

Für dieses Segment ist Intel besonders bekannt. Das Client-Computing-Segment hat Intel be-
kannt gemacht. Die bekanntesten Produkte dieses Umsatzbereiches sind wohl die Intel Core-
Prozessoren, auf die viele Nutzer seit Jahren setzen. Die Prozessoren von Intel findet man in
vielen Desktop und Laptop PCs wieder. Das Segment erfuhr vor allem in der Corona-Pandemie
einen großen Aufschwung, der in den letzten Monaten aber wieder stark abflachte.

33 % Data Center & AI

Intel bietet Prozessoren an, die besonders gut für die Verarbeitung von großen Datenmengen
und zur Berechnung von künstlicher Intelligenz geeignet sind. Die bekanntesten Prozessoren
dieser Sequenz sind wahrscheinlich die Intel Xeon Scalable-Prozessoren, mit denen sich ma-
schinelles Lernen und künstliche Intelligenz besonders gut umsetzen lässt.

15 % Network und Edge

Dieser Bereich umfasst alle Produkte und Dienstleistungen von Intel, die sich mit Servern und
Netzwerken befassen. Dazu gehören nicht nur Hardwareprodukte, sondern auch Software-
lösungen, die sich gut skalieren lassen.

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Das Prozessor-Line-Up von Intel ist äußerst vielseitig. Die wohl bekannteste Hardwarereihe des
US-amerikanischen Herstellers ist die Intel Core-Reihe. Sie zählt als das Flaggschiffmodell des
Herstellers und wird oft in PCs verbaut, mit denen Gaming oder andere intensive Berechnungen
betrieben werden. Aber auch für andere Anwendungsfälle gibt es Produkte von Intel. Die Xenon
Prozessoren sind zum Beispiel sehr gut für Server und allgemein in Unternehmen geeignet.

Mit seinen CPUs wurde Intel zum weltweiten Marktführer. Für mehrere Jahrzehnte hatten sie
den Platz auf dem Thron. Das erkannten auch andere Computerunternehmen, wie Apple. Die
beiden Hardwarefirmen vertreten unterschiedliche Standpunkte im Verkaufsprozess. Apple ver-
kauft das Gesamtpaket eines Computers, wohingegen sich Intel auf die einzelnen Prozessoren-
komponenten beschränkt.

Apple war jahrelang strategischer Partner von Intel. Content Creator und andere Apple-User
wussten, dass sie sich auf die Intel-Performance verlassen konnten. Das änderte sich 2020, was
die folgende Grafik zeigt.

                                                                                             17
Bis 2020 setzte jedes Desktopmodell von Apple (MacBook, iMac, Mac) auf die Prozessoren von
Intel. Heute kann man nur noch den Mac Pro neu mit einem Intel Prozessor kaufen. Aber auch
hier wird spekuliert, dass Apple sein eigenes „Apple-Silicon“ in spätestens ein paar Jahren ein-
setzen wird.

Warum wurde die Partnerschaft beendet? Apple glaubt, dass es mit einem eigenen Chipdesign
mehr Performance aus seinen Prozessoren herausholen kann. Das bestätigte sich spätestens,
als die Apple M1 Chips in die MacBook Airs kamen. Apple vertraut nun auf den Herstellungs-
prozess von TSMC. TSMC arbeitet mit wesentlich fortschrittlicheren Technologien, wie der
5-nm-Technologie, wobei Intel noch auf 7-nm setzt.

Die Größenangaben beziehen sich auf die Transistorengröße in einem Chip. Generell gilt hier: Je
kleiner die Transistoren, desto performanter der Chip, weil man mehr von ihnen darauf platzie-
ren kann.

                                                                                               18
Im CPU-Bereich hat Intel noch leicht die Nase vorn. AMD rückt aber immer näher. Aktuell hat
Intel noch 64 % Marktanteil im CPU-Markt. In den letzten Jahren gelang es AMD aber immer
mehr, Intel einzuholen. Vor allem die Zusammenarbeit mit TSMC und die fortschrittlicheren Her-
stellungsverfahren erlaubten es AMD, preiswerte CPUs anzubieten.

Spätestens mit TSMCs 5-nm-Verfahren ist klar: AMD hat Intel performance-technisch über-
holt. AMD hat aktuell die Preissetzungsmacht im CPU-Markt. Die Zusammenarbeit zwischen
TSMC und AMD funktionierte so gut, dass sie den jahrelangen Marktführer Intel vom Thron
stoßen konnten. Intel möchte sich diesen Rang zurückholen und will in Zukunft auch mit TSMC
zusammenarbeiten.

                                                                                            19
Intel wurde hardwaretechnisch abgehängt und setzt - wie Apple - auf Softwareintegration. Intel
Unison ist die neueste Softwarelösung von Intel. Mit dieser Cloud Lösung versucht man, ein altes
Problem zu lösen: das Synchronisieren von Smartphones mit einem Windows-PC. Intel macht
dieses Feature aber exklusiv für Nutzer mit einem PC oder Laptop, der einen Intel Evo-Prozessor
hat.

Fazit zum Geschäftsmodell

Wir sind skeptisch beim Geschäftsmodell von Intel - ein typischer Turnaround-Kandidat eben.
Man hat es in den letzten Jahren verpasst, innovativ zu werden und sich die Vormachtstellung im
CPU-Segment weiterhin zu sichern. Die kleineren Nebenprodukte, wie Intel Unison oder die Intel
GPU-Reihe, die noch nicht wirklich etabliert sind, sehen wir nur als kleine Erfolgsfaktoren. Intel
muss sein Geschäftsmodell, das eigentlich solide ist, wieder auffrischen und höhere Margen ein-
fahren. Intel ist mit der Kooperation mit TSMC auf einem guten Weg, dies auch umzusetzen. Bis
sich die von Intel angepeilte Zukunftsstrategie eingespielt hat, könnte es aber noch ein wenig
dauern.

                                                                                               20
2 Kennzahlen der Intel Aktie

2.1     AAQS: Intel erreicht 2 / 10 Punkten im AlleAktien Qualitätsscore

Intel erreicht 2 von 10 Punkten im AAQS. In den letzten Jahren lief es operativ sehr schlecht, was
sich in den Zahlen und schlussendlich auch im AAQS niederschlägt. Ohne einen so starken ope-
rativen Gewinneinbruch würde Intel mit Sicherheit mehr Punkte erzielen. Schafft Intel den Turn-
around, kann man sicher wieder mit einem AAQS von 6 bis 8 Punkten rechnen.

                                                                                                21
2.2     Umsatz- und Gewinnentwicklung: Starkes Wachstum und gute
        Marge, die unter Druck gerät

Umsatzwachstum

Intel ist in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 1,7 % pro Jahr gewachsen. Die Coronakrise
hat das Unternehmen gut überstanden. Allerdings hat Intel in 2022 und 2023 stark mit der Chip-
krise und dem makroökonomischen Umfeld zu kämpfen.

                                                                                              23
Operative Gewinnmarge

Die operative Gewinnmarge von Intel war bis 2022 konstant im Bereich um die 30 %. Für 2022
und 2023 wird mit wesentlich geringerem Gewinn gerechnet, was sich in der EBIT-Marge
ausdrückt.

Zahl der ausstehenden Aktien

Intel betreibt schon seit Jahren ein Aktienrückkaufprogramm. In den letzten 10 Jahren ist die An-
zahl der Aktien im Schnitt um 2,9 % pro Jahr gesunken. Das ist gut für die Rendite der Aktionäre.

                                                                                              24
2.3     Dividende: Solide Dividende, die gefährdet sein könnte

Dividende

Intel gibt es schon lange. Seit 29 Jahren zahlt der Technologiekonzern eine Dividende aus. Seit 8
Jahren ist sie kontinuierlich. Ob das aber so beibehalten werden kann, ist fraglich.

                                                                                              25
Dividendenrendite

Die Dividendenrendite von Intel war schon lange nicht mehr so hoch wie aktuell. Aufgrund des
Kurssturzes kann man die Aktie mit einer Dividendenrendite von über 5,1 % einsammeln.

Ausschüttungsquote

Die Ausschüttungsquote von Intel lag in den letzten Jahren bei soliden 35 %. Damit ist die Aktie
im Mittelfeld, allerdings auch weit über dem Sektormedian. Für 2023 wird sie voraussichtlich ex-
plodieren, sofern keine Dividendenkürzungen anstehen.

                                                                                              26
2.4     Bilanzanalyse: Hohe Verschuldung, die nur im Wachstum
                    funktioniert

            Intel ist mit 12.793 Mrd. USD Nettoschulden eher hoch verschuldet. Durch den starken Gewinn-
            einbruch kommt Intel aktuell auf ein Verhältnis von EBIT zu Nettoverschuldung von 5,47x. Für
            ein so großes und eigentlich etabliertes Unternehmen ist das zu hoch. Um im AlleAktien Quali-
            tätsscore zu punkten, benötigt man einen Wert von maximal 4.

            2.5     Kennzahlenvergleich mit AMD und Nvidia

                                            Intel                     AMD                      Nvidia

Logo

WKN                                855681                    863186                   918422

Marktkapitalisierung in Mrd. USD                    125,43                   138,81                     519,27

Usatz 2022 in Mrd. USD                               63,0                     16,43                      26,91

Umsatzwachstum 3J, p.a.                             -4,3 %                  22,83 %                     31,9 %

EBIT 2022 in Mio. USD                               2.336                     2.987                     10.604

EBIT- Marge 2021                                     4,1 %                   30,4 %                     39,4 ‚%

KUV 2023e                                             1,86                     3,09                      13,32

KGV 2023e                                            10,39                    10,65                      32,53

Dividendenrendite 2022                              5,18 %                     0%                       0,08 %

            Intel ist sowohl Chipdesigner als auch -produzent. Das hat seine Tücken. In Zukunft möchte man
            auch bei TSMC produzieren lassen, denn: Dort gibt es die modernsten Herstellungsverfahren,
            die viele Konkurrenten wie Apple, AMD und Nvidia nutzen, um Intel hinter sich zu lassen.

                                                                                                             27
Nvidia ist auf Wachstumskurs und ausschließlich auf Grafikprozessoren (GPUs) spezialisiert.
Das Unternehmen ist eigentlich nur Chipdesigner. Die eigentliche Produktion übernimmt - wie
bei vielen anderen - TSMC. Sie sind eindeutiger Marktführer in diesem Segment und bekommen
nur wenig Konkurrenz von den GPUs von AMD und Intel, wobei AMD der klar größere Konkur-
rent ist. Wer das Beste will, wählt Nvidia. Wer die beste Preisleistung will, wählt AMD. Im GPU-
Segment hängen die beiden Unternehmen Intel klar ab.

AMD bietet im Gegensatz zu Nvidia auch CPUs an. Damit erzielt das Unternehmen - wie Intel
- den Großteil seines Umsatzes. Bei den Endverbrauchern kann AMD seit dem Release der Ry-
zen-Prozessoren mit seiner Preisleistung punkten. Auch AMD ist nur Chipdesigner und lässt von
TSMC produzieren. Das hat seine Vorteile: AMD kann sein ganzes Kapital in das Design stecken,
von dem auch die innovative Chiparchitektur der Ryzen-Prozessoren profitiert hat.

                                                                                             28
3 Bewertung der Intel Aktie

3.1     Historische Bewertung im Vergleich

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)

je niedriger, desto günstiger

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Intel liegt aktuell bei etwa 2,3 und damit leicht unterhalb des
5-Jahre-Medians von 3. Anhand des historischen KUVs macht Intel also einen leicht unter-
bewerteten Eindruck.

                                                                                                 29
KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)

je niedriger, desto günstiger

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Intel lag in den letzten Jahren bei ca. 15,22. Das entspricht etwa
einer Differenz von 17,4 % zum Sektormedian, der mit 18,43 darüber liegt. Bezieht man die aktu-
ellen Gewinnprognosen und den Kurs mit ein, wird das KGV in naher Zukunft bei ca. 56 liegen.

3.2     AlleAktien-Lynch Einschätzung

siehe Grafik auf der nächsten Seite

                                                                                               30
3.3     AlleAktien DCF- und FMV-Modell: Bestmögliches Szenario

Um den fairen Wert einer Aktie zu ermitteln, eignet sich das DCF-Modell. Es hat eine simple
Annahme: Ein Unternehmen ist so viel wert wie alle Gewinne, die die Firma in der Zukunft er-
wirtschaftet. Die Idee dahinter ist, wie ein Unternehmer zu denken, dem eine Firma bis in die
Ewigkeit gehört. Allerdings muss man bei dem DCF-Modell immer bedenken, dass wir die Zu-
kunftsgewinne nur abschätzen können und dass 1 Mio. US-Dollar für uns heute einen viel hö-
heren Nutzen haben, als in 10 Jahren. Deshalb wird das DCF-Modell mit einem Diskontierungs-
faktor berechnet, der diese Einflüsse bereinigt.

Gemäß unserer Annahme entsteht beim DCF-Modell eine Renditeerwartung von 20 % und
beim FMV-Modell eine Renditeerwartung von 17 % pro Jahr.

                                                                                            32
3.4      Gutes Szenario: Renditeerwartung in Abhängigkeit vom
         Einstiegskurs

Je niedriger der Einstiegskurs, umso höher die langfristige Renditeerwartung

Einstiegskurs                                   Renditeerwartung pro Jahr

39 EUR                                          16,0 %

36 EUR                                          17,0 %

33 EUR                                          18,0 %

30 EUR                                          19,0 %

28 EUR                                          20,0 %

26 EUR                                          21,0 %

24 EUR                                          22,0 %

22 EUR                                          23,0 %

20 EUR                                          24,0 %

19 EUR                                          25,0 %

17 EUR                                          26,0 %

Aktuell gehen die Prognosen der Analysten noch nicht weit genug, um eine wirklich aussage-
kräftige Renditetabelle zu haben. Man weiß noch nicht, wie lange die schwierige Phase für Intel
anhält.

3.5      AlleAktien DCF- und FMV-Modell:
         mittelgutes, realistisches Szenario

Gemäß unserer Annahme entsteht beim DCF-Modell eine Renditeerwartung von 12 % und
beim FMV-Modell eine Renditeerwartung von 8 % pro Jahr.

                                                                                              34
3.6      Realistisches Szenario: Renditeerwartung in Abhängigkeit vom
         Einstiegskurs

Je niedriger der Einstiegskurs, umso höher die langfristige Renditeerwartung

Einstiegskurs                                  Renditeerwartung pro Jahr

49 EUR                                         6,0 %

44 EUR                                         7,0 %

40 EUR                                         8,0 %

37 EUR                                         9,0 %

34 EUR                                         10,0 %

31 EUR                                         11,0 %

28 EUR                                         12,0 %

26 EUR                                         13,0 %

23 EUR                                         14,0 %

21 EUR                                         15,0 %

20 EUR                                         16,0 %

3.7      AlleAktien DCF- und FMV-Modell:
         Schlechtes Szenario

Gemäß unserer Annahme entsteht beim DCF-Modell eine Renditeerwartung von 8 % und beim
FMV-Modell eine Renditeerwartung von 1 % pro Jahr.

                                                                                   36
3.8      Schlechtes Szenario: Renditeerwartung in Abhängigkeit vom
         Einstiegskurs

Einstiegskurs                                   Renditeerwartung pro Jahr

41 EUR                                          4,0 %

37 EUR                                          5,0 %

34 EUR                                          6,0 %

31 EUR                                          7,0 %

28 EUR                                          8,0 %

26 EUR                                          9,0 %

23 EUR                                          10,0 %

21 EUR                                          11,0 %

19 EUR                                          12,0 %

18 EUR                                          13,0 %

16 EUR                                          14,0 %

Fazit DCF-Modelle

Wie erwartet bepreist der Markt die Intel-Aktie irgendwo zwischen dem schlechten und dem
„mittelguten“/ realistischen Szenario. Eventuell haben wir bei letzterem immer noch zu optimis-
tisch gerechnet. Man merkt: Es herrscht viel Unsicherheit über die Zukunft von Intel.

                                                                                             38
Chancen
4 Chancen von Intel

4.1     Chance #1: Cloud Computing

       Das Wachstum des Cloud-Computing und die steigende Nachfrage nach Rechen-
       zentrumsdiensten könnten Intel erhebliche Chancen bieten. Das Know-how des Unter-
       nehmens im Bereich der Server- und Rechenzentrumstechnologien in Verbindung mit
       seinem breiten Produktportfolio ist eine gute Ausgangsposition, um einen erheblichen
       Anteil am Cloud-Computing-Markt zu erobern.

→ Auswirkungen auf den Umsatz: hoch

Durch die Eroberung eines bedeutenden Anteils am Cloud-Computing-Markt könnte Intel seine
Einnahmen und seine Rentabilität erheblich steigern. Der Erfolg auf dem Cloud-Computing-
Markt könnte Intel neue Möglichkeiten in verwandten Bereichen wie Rechenzentren und Cloud-
basierten Diensten eröffnen, die weiteres Wachstum und Expansion fördern könnten.

→ Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch

Aufgrund hoher Konkurrenz im Markt durch beispielsweise Amazon, Microsoft oder Google ist
es enorm schwierig, sich große Anteile am Markt zu sichern. Mit den richtigen Strategien und
Investitionen ist es jedoch möglich, dass Intel einen bedeutenden Anteil des Cloud-Computing-
Marktes erobern und das Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens erheblich steigern
kann.

                                                                                           39
4.2     Chance #2: Mobile Computing

        Das anhaltende Wachstum des Marktes für mobile Computer, insbesondere in den
        Schwellenländern, könnte für Intel erhebliche Chancen bieten. Das Know-how des
        Unternehmens im Bereich der Mikroprozessoren in Verbindung mit seiner Fähigkeit,
        Lösungen für eine breite Palette mobiler Geräte anzubieten, versetzt es in eine gute
        Ausgangsposition, um einen bedeutenden Anteil am Markt für mobile Computer zu
        erobern.

→ Auswirkungen auf den Umsatz: hoch

Durch die Eroberung eines bedeutenden Anteils am Markt für mobile Computer könnte Intel
seine Einnahmen und seine Rentabilität erheblich steigern. Die Einnahmen aus dem Mobile
Computing könnten es Intel ermöglichen, stärker in Forschung und Entwicklung zu investieren,
was dem Unternehmen helfen könnte, seine Technologieführerschaft zu behaupten und weiter-
hin Innovationen zu entwickeln.

→ Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch

Insgesamt gibt es zwar keine Garantie dafür, dass Intel auf dem Markt für mobile Computer
erfolgreich sein wird, aber das Unternehmen verfügt über die Ressourcen, das Fachwissen und
die Marktpräsenz, um effektiv zu konkurrieren. Mit den richtigen Strategien und Investitionen ist
es möglich, dass Intel einen beträchtlichen Anteil des Marktes für mobile Computer erobern und
das Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens erheblich steigern kann.

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Risiken
5 Risiken von Intel

5.1     Risiko #1: Starke Konkurrenz in der Branche

       Der Wettbewerb stellt für Intel ein Risiko dar, da die Halbleiterindustrie sehr wett-
       bewerbsintensiv ist und das Unternehmen einem intensiven Wettbewerb mit anderen
       Halbleiterherstellern und Technologieunternehmen ausgesetzt ist. Intels Konkurrenten
       könnten Produkte mit besserer Leistung, niedrigeren Preisen oder anderen Vorteilen
       anbieten, die Intels Marktanteil schmälern und sich negativ auf seine finanzielle
       Leistungsfähigkeit auswirken könnten.

→ Auswirkungen auf den Umsatz und das EBIT: hoch

Aufgrund von hoher Konkurrenz und Preiskämpfen zwischen den Unternehmen kann es passie-
ren, dass das Unternehmen günstiger werden muss, was das EBIT schmälern würde, oder alter-
nativ der Umsatz schrumpft, wenn das Unternehmen mit den Preisen nicht mitgehen kann.

→ Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch

                                                                                           41
Intel steht im Wettbewerb mit einer Reihe von anderen Technologieunternehmen und Halbleiter-
herstellern, darunter:

   •   Advanced Micro Devices (AMD)

   •   Qualcomm

   •   Broadcom

   •   Samsung Electronics

   •   Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC)

   •   Nvidia

   •   Texas Instruments

Diese Unternehmen konkurrieren mit Intel in verschiedenen Bereichen der Halbleiterindustrie,
darunter Mikroprozessoren, Grafikprozessoren und andere Halbleiterprodukte für eine Vielzahl
von Anwendungen, z. B.
Personal Computer, Server, mobile Geräte und Rechenzentren.

5.2     Risiko #2: Technologische Veränderungen

        Der technologische Wandel stellt für Intel ein Risiko dar, da die Halbleiterindustrie durch
        rasche technologische Fortschritte gekennzeichnet ist und Intel ständig Innovationen
        und Weiterentwicklungen vornehmen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das
        Unternehmen muss beträchtliche Investitionen in Forschung und Entwicklung tätigen,
        um mit den sich ändernden Technologien und Kundenanforderungen Schritt zu halten.
        Außerdem muss es seine Produkte und Prozesse an neue Technologietrends anpassen.

→ Auswirkungen auf den Umsatz: mittel

Gelingt es Intel nicht, in neue Technologien zu investieren oder diese effektiv zu übernehmen,
könnten seine Produkte veralten und das Unternehmen könnte Marktanteile und Einnahmen
an die Konkurrenz verlieren. Darüber hinaus können technologische Veränderungen zu un-
erwarteten Problemen oder Schwierigkeiten in den Fertigungsprozessen von Intel führen, was
zu Unterbrechungen in der Lieferkette führen und sich negativ auf die finanzielle Leistungs-
fähigkeit des Unternehmens auswirken könnte.

→ Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel

Intel ist weithin als eines der innovativsten Technologieunternehmen der Welt anerkannt. Das
Unternehmen blickt auf eine lange Forschungs- und Entwicklungsgeschichte zurück und in-
vestiert in großem Umfang in Forschung und Entwicklung, um neue Produkte und Technologien
zu entwickeln, die die Halbleiterindustrie voranbringen. Jedoch hat das Unternehmen in den
letzten Jahren vermehrt mit Problemen zu kämpfen.

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6 AlleAktien Ewigkeitsfaktor
Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit auf 70 %, dass es dem Unternehmen in 10 Jahren besser
geht als heute.

Intel befindet sich aktuell im Turnaround. Es ist schwer zu sagen, wie gut sich das Unternehmen
erholen kann. Wir denken aber, dass Intel in den nächsten Jahren wieder äußerst innovativ wird
und sich einige Marktanteile sichern kann. Wenn Intel allerdings weiterhin so schlecht arbeitet,
wie aktuell, sehen wir eine schwierige Zukunft vor Intel. Ein Turnaround mit hohem Potenzial.

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7 Fazit zur Intel-Aktie:
  Turnaround-Kandidat mit
  hohem Potenzial
Branche. Die Halbleiterindustrie hat in den letzten Jahren immer stärker an Fahrt aufgenommen.
Egal ob autonomes Fahren oder KI, alle Trendbereiche erfordern Rechenpower. Die Halbleiter-
branche ist aktuell ca. 620 Mrd. USD groß und soll sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.
Wir halten das für durchaus realistisch. Die innovativsten Firmen, wie in den letzten Jahren AMD
und Nvidia, werden hier sicher als Gewinner hervorgehen.

Geschäftsmodell / Strategie. Intel erzielt seine Umsätze hauptsächlich mit dem Verkauf von
Prozessoren. In diesem Markt gibt es eigentlich nur zwei Wettbewerber: Intel und AMD. Im Be-
reich der Grafikprozessoren gibt es drei: Intel, AMD und Nvidia. Intel war jahrelang Marktführer
im CPU-Bereich. AMD konnte Intel diesen Rang aber immer mehr ablaufen. Es sind zwar immer
noch mehr Intel-CPUs im Umlauf, die Neuverkäufe dominiert aber AMD und kann damit auch
die Preise setzen. Will Intel langfristig wieder zurückkommen, muss ein Turnaround in Form von
Innovation folgen.

Bewertung. Im AlleAktien Qualitätsscore erreicht Intel aktuell nur 2 von 10 Punkten. Gemäß
Peter Lynch ist Intel ein Turnaround-Kandidat. Das KGV liegt für das Jahr 2022 bei 11,99 und das
KUV bei 1,96. Das ist vor allem im Branchenvergleich eher niedrig. Im AlleAktien-DCF erreicht
Intel eine Renditeerwartung von 20 % pro Jahr und im AlleAktien-FMV-Modell eine Rendite-
erwartung von 17 % pro Jahr. Beide Modelle stehen unter der Annahme, dass Intel den Turn-
around bestmöglich bewältigt.

Chance #1. Cloud-Computing ist eines der am stärksten wachsenden Felder im Computing-Seg-
ment. Immer weniger Firmen setzen auf eigene, lokale Server. Immer mehr geht in die Cloud. Sie
ist ganz klar die Chance mit dem höchsten Potenzial.

Risiko #1. Die Halbleiterbranche ist extrem hart umkämpft und schnelllebig. Wer innovativ ist,
bleibt bestehen. Wer technologische Trends verpasst, wird gnadenlos von der Konkurrenz über-
holt. In den letzten Jahren hat sich Intel auf seinem Erfolg ausgeruht. Vor allem AMD konnte hin-
gegen mit Innovation und technologischem Fortschritt glänzen.

Perspektive / Anlegertyp. Die Intel Aktie ist so attraktiv wie noch nie. Intel hat großes Potenzial,
sich zu vervielfachen. Ob das passiert, hängt davon ab, ob oder wie gut der Turnaround funk-
tioniert. Wer an die Innovationsfreudigkeit von Intel in Zukunft glaubt, sollte diese Investitions-
chance nutzen.

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ÜBER DEN AUTOR Michael C. Jakob
Michael C. Jakob gilt als ein führender Experte für Qualitätsaktien, insb. für
Technologie-Aktien und Asien-Aktien. Michael C. Jakob ist regelmäßig in Wirt-
schaftswoche, WELT und Handelsblatt als professioneller Investmentexperte
eingeladen und begeistert mit tiefgehenden Aktienanalysen, unkonventionellen
Investment-Thesen und pointierten Vergleichen. Michael C. Jakob ist Gründer
von AlleAktien, einem der meinungsstärksten Researchhäuser in Deutschland.
AlleAktien ist bei zahlreichen Privatanlegern für „Deutschlands beste Aktienana-
lysen“ bekannt und dafür, die moderne Aktionärskultur seit 2019 mit aufgebaut
zu haben. Vor AlleAktien war er als Managementberater bei McKinsey&Company
und beim Vermögensverwalter UBS in Zürich. Zuvor absolvierte er sein Bachelor-
Studium der Informatik in 4 Semestern am KIT in Karlsruhe und seinen Master in
Management an der ETH Zürich und am Massachusetts Institute of Technology.

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Hochwertige Aktienanalysen
                                                                     BB Biotech Aktienanalyse

                                                                     Diversifizierter Fonds auf den Megatrend
 Gesundheit

 BB Biotech
 Aktienanalyse

                                                                     Biotechnologie
 Diversifizierter Fonds auf den Megatrend Biotechnologie

 von Michael C. Jakob, Friederich R. Heimbrecht

                                                  03. Fabruar 2023

                                                                     Brookfield Aktienanalyse

                                                                     Kanadas größter alternativer
 Finanzen

 Brookfield
 Aktienanalyse

                                                                     Vermögensverwalter mit erstklassigem
 Kanadas größter alternativer Vermögensverwalter mit
 erstklassigem Wachstum

 von Friederich R. Heimbrecht

                                                                     Wachstum

                                                   27. Januar 2023

                                                                     Colgate Palmolive Aktienanalyse

                                                                     Dividendenaristokrat mit über 200 Jahren
 Nichtzyklischer Konsum

 Colgate Palmolive
 Aktienanalyse

                                                                     Geschichte
 Dividendenaristokrat mit über 200 Jahren Geschichte

 von Alexander Germann

                                                   20. Januar 2023

                                                                     Morgan Stanley Aktienanalyse

                                                                     Die Investmentbank mit erstklassiger
 Finanzen

 Morgan Stanley
 Aktienanalyse

                                                                     Dividendenrendite
 Die Investmentbank mit erstklassiger Dividendenrendite

 von Michael C. Jakob

                                                   13. Januar 2023
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