Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz

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Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz
Internationale Ökonomie I

        Vorlesung 5:
Das Standard-Handels-Modell

     Dr. Dominik Maltritz
Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz
Vorlesungsgliederung
1.   Einführung
2.   Der Welthandel: Ein Überblick
3.   Das Riccardo-Modell: Komparative Vorteile und Produktivität
4.   Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative
     Vorteile und Einkommen
5. Das Standard-Handels-Modell
6. Internationaler Handel bei unvollständigem Wettbewerb
7. Internationale Faktorbewegungen
8. Außenhandelspolitik und ihre Instrumente
9. Politische Ökonomie der Handelspolitik
10. Handelspolitik und spezifische Probleme in
    Entwicklungsländern
11. Aktuelle Streitfragen der Handelspolitik
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Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz
Vorbemerkung

(Zwei) Länder handeln miteinander, weil sie (beide) sich
   dadurch besser stellen können (Handel ist kein
   Nullsummenspiel!).

Gründe:
   1) Ausnutzen der Unterschiede (Vorteile):
         „Jeder tut das was er am besten kann“
         Arten von Unterschieden: Ressourcenausstattung
                                   Produktivität

   2) Handel führt zu größeren Märkten
        -> Höhere Effizienz
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Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz
Wichtige Beziehungen im Standard-Modell

1) Zusammenhang zwischen Transformationskurve und
    relativer Angebotskurve
2) Zusammenhang zwischen relativen Preisen und relativer
    Nachfrage
3) Weltgleichgewicht (des Handels) als Intersektion von
    relativem Angebot und relativer Nachfrage
4) Zusammenhang zwischen Terms of Trade und Wohlfahrt
    der Volkswirtschaft

   Definition: Terms of Trade =
   Preis des Gesamtexports zu Preis des Gesamtimports

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Produktionsmöglichkeiten bei Substitution

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Produktionsmöglichkeiten und relatives Angebot

Produktionswert:   V = PC ⋅ Q C + PF ⋅ Q F

                        V PC
Isowertlinie:      Q F = − ⋅ QC
                        PF PF

Graphik:

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Relative Preise und Produktion

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Relative Preise und Nachfrage
„Budget-Restriktion“ der Volkswirtschaft:
   Wert des Konsums = Wert der Produktion
         PC DC + PF DF = PC QC + PF QF = V

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Änderung der relativen Preise und Nachfrage

                          Terms of Trade (ToT) =
                          Exportpreis zu Importpreis

                          -> Anstieg der ToT ist gut
                          für das Land

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Bestimmung der Terms of Trade

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Wirkung von Wachstum bei Welthandel

Fragen:
   Ist Wachstum im Ausland gut oder schlecht für Inland?
   Wirkt sich inländisches Wachstum stärker oder weniger
   stark positiv (für Inland) aus, wenn Handel möglich ist?

Verschiedene Möglichkeiten des Wachstums:
   Wachstum im Inland versus Ausland
   Wachstum bei Exportgütern oder bei Importgütern
   Wachstum durch mehr Ressourcen oder bessere
   Technologien

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Wachstum und Transformationskurve(n)

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Wachstum und Weltmarktgleichgewicht

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Wirkung von Wachstum
Fragen:
   Ist Wachstum im Ausland gut oder schlecht für Inland?
   -> Gut, wenn exportlastig (aus Sicht des Auslands), da es
   inländische ToT verbessert
   -> Schlecht, wenn importlastig (aus Sicht des Auslands), da
   es inländische ToT verschlechtert
   Wirkt sich inländisches Wachstum stärker oder weniger
   stark positiv (für Inland) aus, wenn Handel möglich ist?
   Wachstum importlastig: ToT werden besser ->
   Handelsgewinne werden höher -> positiver Effekt des
   Wachstums verstärkt
   Wachstum exportlastig: ToT werden schlechter ->
   Handelsgewinne werden geringer -> positiver Effekt des
   Wachstums geschmälert
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Tatsächliche Entwicklung der Terms of Trade
Durchschnittliche jährliche Veränderung der Terms of Trade

                       1986 - 1995        1996 - 2005

 Industrieländer           0,8               -0,1

 Entwicklungsländer       -0,4               -1,1

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Verschiebung der Nachfragekurve

Wichtige Gründe für Verschiebung der Nachfragekurve:
- Änderung von Präferenzen
- Internationale Transferzahlungen

Dogmenhistorisch bedeutend: Keynes-Ohlin-Debatte
-> Gegenstand: Belastung der deutschen Volkswirtschaft
   durch Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg
   -> Keynes: Zur Finanzierung der Reparationszahlungen
   muss Exportüberschüsse erwirtschaften, was mit
   Verschlechterung der deutschen ToT einhergeht -> die
   negative Wirkung der Zahlungen verstärkt -> „schlimmer“
   als der reine Zahlungsbetrag
   -> Ohlin: ToT verschlechtern sich nicht (zwangsläufig)
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Transfers und Nachfrage
In der Realität unterscheiden sich Länder hinsichtlich ihrer
    marginalen Ausgabenneigung -> Jedes Land gibt
    unterschiedlichen Anteil seines Einkommens für Textilien und
    für Lebensmittel aus
Spezialfall: Ausgabenaufteilung ist in beiden Ländern gleich
Wenn unterschiedlich: Transfer von einem Land in anders bewirkt,
  dass sich die Nachfrage nach Gütern ändert
  Beispiel:
  Inland hat höhere marginale Ausgabenneigung für Textilien
  -> mehr Textilien nachgefragt für gegebenes Einkommen
  (80:20)
  -> Ausland: mehr Lebensmittel (40:60)
  Transfer von 1 Mrd von Inland nach Ausland
  -> Nachfrage: vorher 800 : 200 Mio -> Jetzt 400:600 Mio
  -> Verschiebung der Nachfrage durch Transfer                     17
Transfereffekte auf die Terms of Trade

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Wirkung von Zöllen und Subventionen
Handelspolitische Maßnahmen, wie Zölle und Subventionen,
  beeinflussen die Terms of Trade

Ziel: z.B. Änderung der Einkommensverteilung und Förderung
   inländischer Industrien

Wirkung: Preisdifferenz zwischen Weltmarktpreisen und
   inländischen Preisen
   -> Wirkung auf Angebot und Nachfrage
   -> Wirkung auf ToT durch diesen Einfluss,
    aber keine direkte Beeinflussung, da ToT durch
   Welthandelspreise bestimmt!

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Wirkung eines Zolls auf Terms of Trade

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Wirkung einer Exportsubvention auf ToT

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