Internationalisierung und Steuerung metropolitaner Wohnungsmärkte - CORE
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Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 403 Internationalisierung und Steuerung Tom Becker Markus Hesse metropolitaner Wohnungsmärkte Das Beispiel Luxemburg 1 Einführung Der Luxemburger Wohnungs- und Immobi Standort Luxemburg ist u. a. mitbedingt lienmarkt hat sich in der jüngeren Vergan- durch Knappheiten bzw. hohe Preise am lo- genheit sehr dynamisch entwickelt. Zudem kalen Wohnungsmarkt, denen auf der Nach- ist er durch einen bemerkenswert hohen frageseite zunehmend durch Expansion in Grad an Internationalität gekennzeichnet. das grenznahe Ausland ausgewichen wird. Dieser Umstand geht zunächst auf die er- Auf beide Problemlagen – die wachsenden folgreiche Transformation des früheren sozial- und wirtschaftsräumlichen Verflech- Stahlstandorts zu einem Zentrum europä- tungen wie auch die Knappheiten auf dem ischer Institutionen sowie zu einem glo- Wohnungsmarkt – hat der luxemburgische balen Cluster der Finanzwirtschaft und Staat reagiert und gemeinsam mit Gemein- Finanzplatz zurück. Dies hat dem Land und den und Gemeindeverbänden einige durch- vor allem seiner Hauptstadt gemessen an aus unkonventionelle Steuerungsversuche den gut 490 000 bzw. knapp 90 000 Einwoh- entworfen. Die entsprechenden Instrumen- nern einen erheblichen Bedeutungsüber- te, sowohl planerische als auch marktwirt- schuss verschafft. Darüber hinaus leben in schaftliche Strategien, zielen in ihrer Mehr- dem Land außerordentlich viele Migranten zahl auf die beschleunigte Mobilisierung von (davon ca. 65 % in der Hauptstadt), begin- Wohnungsmarktangeboten ab, u. a. durch nend mit der Einwanderung von Italienern die räumliche Differenzierung der Imple- und Portugiesen ab den 1960er Jahren bis mentation nach landesplanerischen Zielvor- hin zu den kosmopolitanen Funktionseliten gaben sowie durch den Abschluss bilateraler des Europa- und Bankensektors. Luxemburg Vereinbarungen zwischen Staat und Gebiets- ist schließlich anziehungsstarkes Zentrum körperschaften („Pacte logement“). der Großregion/Grande Région (neben dem Großherzogtum bestehend aus Wallonien, Vor diesem Hintergrund gibt der Beitrag ei- Lothringen, Saarland und Rheinland-Pfalz), nen Überblick über die staatlich-kommu- das in den letzten Jahren überproportional nalen Interventionen auf dem zunehmend stark gewachsen ist und enge Verflechtun- europäisierten Wohnungsmarkt Luxem- gen aufweist.1 burgs. Dazu wird insbesondere das laufen- de Wohnungsmarktmonitoring der luxem- Die eher klein- und mittelständischen burgischen Regierung ausgewertet. Das Strukturen der luxemburgischen Woh- Wohnungswesen stellt zugleich ein wich- nungswirtschaft konnten mit dem rapiden tiges Handlungsfeld der staatlichen und Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum kommunalen Nachhaltigkeitspolitiken dar. der vergangenen Jahre kaum mithalten; zu- Es ist insofern ein typisches Konfliktfeld mindest steht der hohen Nachfrage nach für Strategien in Richtung Nachhaltigkeit, Wohnraum ein sich nur langsam auswei- als es die konkurrierenden Zieldimensio- tendes Angebot gegenüber. Während in den nen von Steuerung der Raumentwicklung größeren Städten des Landes, d. h. neben Tom Becker, einerseits und Ausweitung des (finanzier- Prof. Dr. Markus Hesse der Hauptstadt insbesondere im 30 000 baren) Wohnraumangebots andererseits Universität Luxemburg Einwohner zählenden Esch-sur-Alzette, ein miteinander verbindet. Ob und inwieweit Arbeitsgruppe Geographie und durchaus nennenswerter Mietwohnungs- dieses Konfliktfeld auflösbar ist, wird sich Raumplanung markt existiert, herrscht in den zahlreichen erst langfristig zeigen. Die bereits heute Campus Walferdange Route de Diekirch kleineren Gemeinden Wohneigentum vor. ergriffenen Maßnahmen können jedoch 7201 Walferdange Diese Bestände können nur sehr begrenzt dahingehend bewertet werden, ob die for- Luxemburg zusätzliche Nachfragemengen absorbieren. mulierten Strategien ihrem Ziel auf diesem E-Mail: tom.becker@uni.lu Auch die ausgeprägte Pendlermobilität am Wege entscheidend näher rücken können. markus.hesse@uni.lu
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 404 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg 2 Der Standort Luxemburg – Kontext Arbeitsplätze im tertiären Sektor nieder, und Spezifika wobei Finanzdienstleistungen und unter- nehmensorientierte Dienste den größten Das Großherzogtum Luxemburg und die Teil ausmachen. Hauptstadt Luxemburg-Stadt stehen bei- Zum anderen konnte sich diese Entwick- spielhaft für eine bisher sehr erfolgreiche lung nur aufgrund der stetigen Internatio- wirtschaftliche Transformation, die auf ei- nalisierung Luxemburgs an sich vollziehen, ner umfassenden Diversifizierung von der wozu seit den 1960er Jahren eine starke eisenschaffenden Industrie über europä- Migration, der Ausbau zum europäischen ische Institutionen zum globalen Finanz- Finanzplatz sowie eine enge Verflechtung markt beruhte. Die außerordentlich dyna- mit den Nachbarregionen beigetragen ha- mische Entwicklung Luxemburgs ist durch ben. So waren 2009 215 500 Einwohner des zwei Besonderheiten gekennzeichnet: Zum Landes (ca. 45 %) nicht-luxemburgischer einen fand sie in einem vergleichsweise Staatsangehörigkeit; auch setzt sich diese kleinen Gebiet statt, das heute ca. 493 000 Gruppe aus sehr unterschiedlichen Mig- Einwohner (2009) und 348 700 Beschäftig- rationsmilieus zusammen. Luxemburg ist te (2008) umfasst.2 Sie schlägt sich insbe- zugleich Teil eines großen grenzüberschrei- sondere in einer hohen Zahl qualifizierter tenden Arbeitsmarkts, der die französische Abbildung 1 Region Lothringen, das belgische Wallo- Grenzgängerströme in der Großregion 2007–2008 nien, die deutschen Länder Saarland und Rheinland-Pfalz sowie Luxemburg umfasst (Abb. 1). Dieser Arbeitsmarkt wird auf eine Größenordnung von ca. 200 000 Erwerbstä- tigen geschätzt, von denen ca. die Hälfte aus Lothringen kommt und drei Viertel in Lu- xemburg arbeitet (Abb. 2). Täglich pendeln über 140 000 Grenzgänger nach Luxemburg ein (zur Hälfte aus Frankreich, jeweils zu ei- nem Viertel aus Belgien und Deutschland), ein überwiegender Teil davon nach Luxem- burg-Stadt. Dessen Tagesbevölkerung ver- doppelt sich dadurch nahezu.3 Trotz geringer Größe steht Luxemburg-Stadt insofern in einer Reihe mit anderen Stadtre- gionen, die für sich das Etikett der Metro- pole beanspruchen. Das Beispiel Luxem- burg zeigt jedoch, dass Metropolfunktionen nicht mehr klassisch an das Territorium der Metropole gebunden sind, sondern den jeweiligen Wachstumsdynamiken folgend sehr spezifisch lokalisiert sein können. Die- sen Wandel haben Kollegen auch als Pro- zess der „Metropolisierung“ klassifiziert.4 Dabei geht es nicht um die Entwicklung der Großstadtregionen per se zu Metropolregio nen, auch nicht um ein „upscaling“ ein- zelner Standorte im Städtesystem. Es geht vielmehr darum, dass Globalisierung und neue Informationstechnologien zur Neu- justierung städtischer Zentralitäten geführt haben. Als Konsequenz hat sich ein metro- politaner Raum neu konstituiert, was Stadt- regionen auch unabhängig von ihrer Größe Quelle: Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle/Observatoire interrégional du metropolitane Attribute verleiht. Die Globa- marché de l’emploi (IAB/OIE): Die Arbeitsmarktsituation in der Großregion. 6. Bericht der Arbeitsmarktbeobachtungsstelle an den 11. Gipfel der Exekutive der lization and World-City (GaWC)-Klassifika- Großregion. – Saarbrücken 2009 tion der Universität Loughboro hat Luxem-
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 405 burg auf dem Delta-level „Di” positioniert, Abbildung 2 auf der Basis von „relativ starker Evidenz für Entwicklung des Grenzgängeranteils an der Gesamtbeschäftigung im Großherzogtum Luxemburg 1995 bis 2008 world city-formation“. Es liegt damit auf ei- ner Ebene mit Vergleichsstädten wie Dublin, Anzahl der Helsinki, Lyon oder Wien – also weitaus grö- Beschäftigten ßeren Städten.5 350 000 In der Alltagspraxis setzt die quasi-metro- 300 000 politane Entwicklung Luxemburgs viele Be- teiligte (Erwerbstätige, Wohnbevölkerung, 250 000 Einpendler, Stadtplaner, Unternehmen etc.) einem wachsenden Stress aus: Mobilität 200 000 kostet Zeit, Geld und Nerven; die Vorhal- tung von Wohnraum, Infrastruktur, Erreich- 15 0000 barkeit ist langwierig und teuer. Zudem ist 100 000 das institutionelle Regelwerk in Luxemburg – trotz der eher flachen Hierarchie zwischen 50 000 Staat und Kommunen – denkbar kom- plex. Eine regionale Planungsebene gibt es 0 noch nicht; Konflikte entstehen zwischen 1995 2000 2002 2004 2006 2008 sektoralen Planungen und räumlicher Ge- Jahr samtplanung ebenso wie zwischen Staat Gesamtbeschäftigung Franzosen Deutsche Grenzpendler Belgier und Gemeinden. Der Wohnungsmarkt ist schwierig, der Nachholbedarf bei der An- Quelle: STATEC passung der Verkehrsinfrastruktur größer als anderswo. Es gehört wenig Phantasie zu Abbildung 3 der Vorstellung, dass die im weiteren Sinne Entwicklung des Wohnungsbestands im Großherzogtum Luxemburg planerische, d. h. in die Zukunft gerichte- zwischen 1947 und 2001 te raumbezogene Bewältigung dieser Her- ausforderungen nicht nur sehr komplex ist, Anzahl sondern auch schwieriger erscheint als an- der Wohnungen dernorts. 180 000 160 000 3 Der Luxemburger Wohnungsmarkt 140 000 120 000 Dank der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung und nicht zuletzt wegen der 100 000 ausgeprägten Internationalisierung des lu- 80 000 xemburgischen Arbeitsmarkts ist die Bevöl- kerung des Großherzogtums in den vergan- 60 000 genen 30 Jahren sehr stark angewachsen. 40 000 Wie die nachfolgenden Eckdaten zeigen, konnte der Luxemburger Wohnungs- und 20 000 Immobilienmarkt diesem Bevölkerungszu- 0 wachs nur bedingt gerecht werden. Auch 1947 1960 1970 1981 1991 2001 Jahr führten die neuen Entwicklungsdynamiken Sämtliche Gemeinden zu großen lokalen und regionalen Unter- Stadt Luxemburg schieden. 2001 lebten die damals rund 440 000 Ein- Quelle: STATEC wohner landesweit in etwa 172 000 Woh- nungen (Abb. 3). Die durchschnittliche 19 % gestiegen (1991: 145 000 Wohnungen). Haushaltsgröße betrug demnach 2,6 Per- 2001 machten Einfamilienhäuser 61 % und sonen.6 Zwischen 1991 und 2001 ist der be- Appartements 35 % des gesamten bewohn- wohnte Wohnungsbestand im Großherzog- ten Wohnbestands aus. Besonders die Zahl tum wegen der starken Immigration und der Appartementbewohner ist von 1991 bis sich verändernder Lebensformen um fast 2001 mit 35 % sehr stark angewachsen.7
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 406 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg Abbildung 4 meinden. In Luxemburg-Stadt ist der Anteil Fertiggestellte Wohneinheiten 1970–2002 nach Typen des Geschosswohnbaus zwischen 1971 und 2000 auf mehr als 75 % gestiegen.12 Anzahl der Wohnungen Einer der Gründe für den Anstieg der Zahl 3 500 von Appartementhäusern und den Rück- 3 000 gang von Eigenheimen ist zweifelsohne der anhaltende Preisanstieg von Baugrundstü- 2 500 cken seit Mitte der 1990er Jahre. Baugrund- 2 000 stücke werden für Durchschnittsverdie- 1 500 ner-Haushalte immer unerschwinglicher. Besonders in den urbanen und periurba- 1 000 nen Räumen lassen sich solch hohe Grund- 500 stückspreise nur durch die Errichtung von Appartements gewinnbringend decken. Vie- 0 les spricht zudem dafür, dass Grundstücks- 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 eigentümer in Erwartung weiter steigender Wohnungen gesamt Einfamilienhäuser Appartements Preise und immer höherer Gewinne nicht geneigt sind, ihre Baugrundstücke kurzfris- Quelle: STATEC tig zu veräußern. Die jährliche Wohnbauleistung war in den letzten 30 Jahren starken Schwankungen Hohe Grundstückspreise und die daraus ausgesetzt (Abb. 4). Nach einem Höchst- resultierende Geschossbauweise haben ih- stand Mitte der 1970er Jahre mit ungefähr rerseits aber auch einen positiven Impact 3 400 Wohnungen pro Jahr fiel die Zahl auf den Nutzeffekt des Baulands. Sie haben rasch auf ein Rekordtief von ungefähr 1 340 in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Wohnungen im Jahr 1985. Die jährliche Bebauungsdichte in den urbanen und pe- Wohnbauleistung zog danach rasch an und riurbanen Räumen, von einigen Ausnah- erreichte 1993 einen Rekord von ungefähr men abgesehen, generell weiter gestiegen 3 400 Wohneinheiten. Allerdings schwankt ist. Im landesweiten Durchschnitt werden die Zahl neuer Wohneinheiten seit diesem 525 m² pro Wohneinheit (WE) verbraucht, Zeitpunkt zwischen 2 000 und 3 000 pro das entspricht einer Bebauungsdichte von Jahr.8 Laut einer 1991 vom Bureau LIP ver- etwa 19 WE/ha. In den ländlichen Gebie- öffentlichten Wohnungsbedarfsstudie 1991– ten Luxemburgs hingegen liegt die Bebau- 2001 hätten in Luxemburg jährlich mindes- ungsdichte eher um die 13 WE/ha.13 Was tens 3 200 neue Wohneinheiten geschaffen die räumliche Verteilung der jährlich fertig werden müssen, um den stetig wachsenden gestellten Wohneinheiten betrifft, gab es Wohnbedarf zu decken.9 Dieses Ziel konnte in den vergangenen 30 Jahren keine mar- im vorgegebenen Zeitraum nicht erreicht kanten Veränderungen: Der urbane und werden. der periurbane Raum im Zentrum und Sü- den Luxemburgs stehen für 70 % der neuen Der Einfamilienhausbau ist in den vergan- Wohneinheiten. Nach wie vor sind es also genen 30 Jahren langfristig zurückgegangen die am stärksten urbanisierten Regionen, und hat seit Anfang der 1990er Jahre sogar die die meisten neuen Wohneinheiten ver- neue Tiefstwerte erreicht. Sein Anteil an den zeichnen.14 fertig gestellten Wohnungen sank zwischen 1989 und 2006 kontinuierlich von knapp Hinsichtlich der Besitzformen wird der 1 500 auf unter 1 000 Häuser. Dies ist inso- luxemburgische Wohnungs- und Immo- fern überraschend, als das Einfamilienhaus bilienmarkt seit den 1960er Jahren vom laut Umfragen immer noch die bevorzugte Wohneigentum dominiert. Rund 92 % aller Wohnform darstellt.10 Abgesehen von eini- Häuser und Wohnungen gehören Privat- gen Schwankungen in den 1990er Jahren personen. Dieser hohe Eigentümeranteil hat sich die Neubauleistung im Geschoss- beruht zum Großteil sicherlich auf dem ver- wohnbau (Appartmentwohnungen) dage- gleichsweise hohen Lebens- und Einkom- gen seit den 1980er Jahren fast verdreifacht mensstandard in Luxemburg, der es vielen und erreichte in den letzten Jahren fast 60 % Privatpersonen ermöglicht, den Wunsch an den fertig gestellten Wohnungen.11 Am nach einem Eigenheim zu verwirklichen. höchsten war dabei die Steigerung in den Rund 29 % dieser sich in Privateigentum südlich der Stadt Luxemburg gelegenen Ge- befindlichen Wohnungen werden vermie-
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 407 Beispiel eines neuen Appartementwohnbaus in Bereldange Beispiel einer neuen Wohnsiedlung mit Eigenheimen in Gonderange Fotos:Tom Becker tet (im Vergleich zu 57 % in Deutschland sen und ihren Wohnsitz in die umliegenden und 38 % in Frankreich). 2001 waren 67 % Grenzregionen verlegt.18 Etwa 34 % von ih- der Haushalte Eigentümer der von ihnen nen sind nach Belgien, 40 % nach Frank- bewohnten Wohnung. Im europäischen reich und 26 % nach Deutschland gezogen. Vergleich liegt Luxemburg damit im Mittel- Ungefähr 23 % dieser Wegzügler waren Lu- feld. Mit 39 % ist der Anteil der zu vermie- xemburger, 28 % Franzosen, 23 % Belgier, tenden Häuser im europaweiten Vergleich 9 % Portugiesen und 8 % Deutsche. Der mit relativ hoch (nur 25 % in Frankreich).15 Abstand größte Teil der Arbeitnehmer, die Wohnungseigentümer bewohnen vorzugs- ihren Wohnsitz verlagerten, lebte zuvor in weise Einfamilienhäuser mit Wohnflächen den urbanen und periurbanen Räumen von über 100 m², während Mieterhaushalte im Zentrum und Süden Luxemburgs. Die überwiegend in Appartements mit Wohn- meisten von ihnen ließen sich in oder in flächen zwischen 50 und 125 m² leben. Nur der Nähe von urbanen Zentren wie Arlon ein Viertel der Wohnungen in der Größe ab (Belgien), Metz und Thionville (Frankreich) 100 m² wird vermietet.16 Die meisten Miet- sowie Trier, Saarburg und Prüm (Deutsch- wohnungen oder -häuser befinden sich in land) nieder. Die Befragung über die Be- den urbanen und periurbanen Räumen im weggründe für einen solchen Umzug hat er- Zentrum und im Süden Luxemburgs sowie geben, dass etwa 50 % der Befragten wegen entlang der Hauptverkehrsachsen (Auto- der hohen Wohnungspreise ins Grenzgebiet bahn, Landstraßen und Schienenverkehr). gezogen sind;19 besonders die Luxemburger Die Mietpreise dort sind relativ hoch und und Portugiesen gaben dies als Hauptgrund liegen im Durchschnitt zwischen 5,20 € und an. Die meisten Arbeitnehmer zogen um, 7,21 €/m², also deutlich höher als in den um Hauseigentümer zu werden. Neben den hohen Immobilienpreisen könnten für viele eher rural geprägten Räumen mit Mieten ausländische Arbeitnehmer auch kulturelle zwischen 2,69 € und 4,69 € (Stand 2001).17 und sprachliche Gründe von Bedeutung für Der Wunsch nach einem Eigenheim sowie den Umzug gewesen sein. Während 78 % die hohen Grundstücks- und Wohnungs- der Befragten ihren Umzug als Verbesserung preise sind die Hauptursachen dafür, dass ihrer Wohnsituation sahen, gaben knapp eine kleine, wenn auch nicht unbedeuten- 67 % an, sie seien nicht zufrieden mit den de Gruppe von Arbeitnehmern aus Luxem- längeren Fahrwegen zwischen dem neuen burg wegzieht und sich im nahegelegenen Zuhause und dem Arbeitsplatz. Fast 78 % Grenzgebiet niederlässt – bei weiterer Be- aller Arbeitnehmer hätten es vorgezogen, in schäftigung im Großherzogtum. Es handelt Luxemburg zu bleiben, aber nur 10 % der sich hierbei um ein noch junges Phänomen, zwischen 2001 und 2007 ausgewanderten das seit Ende der 1990er Jahre immer mehr Personen lebten 2008 wieder dort, darunter an Dynamik gewonnen hat. Zuverlässige vor allem Portugiesen und Luxemburger.20 Angaben über die Anzahl solcher Arbeit- Als Hauptursache dieser unfreiwillig erfolg- nehmer gibt es bisher kaum. Laut einer ten Migration werden überwiegend die ho- Studie durch das CEPS/INSTEAD aus dem hen Immobilienpreise vor Ort genannt. Jahr 2008 haben etwa 9 500 Arbeitnehmer zwischen 2001 und 2007 Luxemburg verlas-
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 408 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg Mit dieser neuen grenzüberschreitenden 2021 mit einer Neubauleistung von durch- Wohnmobilität sind sozio-ökonomische schnittlich etwa 2 800 Wohnungen jährlich, und infrastrukturelle Probleme unter- um die im Pendlerszenario vorgesehene schiedlicher Art verbunden: Die Pendler- Einwohnerzahl von 511 000 Einwohnern zu ströme nach Luxemburg steigen stetig, was erreichen. Um eine optimale Wohnraum- mangels eines effizienten grenzüberschrei- versorgung für alle Bürger gemäß des Ein- tenden öffentlichen Verkehrs bereits heute wohnerszenarios zu garantieren, müsste zu einem hohen Verkehrsaufkommen auf die jährliche Neubauleistung sogar etwa den Straßen führt und auch weiter führen 3 400 Wohnungen betragen.22 Unabhängig wird. Der positive Effekt auf die luxembur- von den IVL-Entwicklungsszenarien rech- gischen Wohnungs- und Immobilienpreise net das statistische Amt in Luxemburg (STA- infolge der grenzüberschreitenden Wohn- TEC) in seiner Projektion des Wohnungsbe- mobilität ist als eher gering einzuschätzen. darfs für den gleichen Zeitraum aber mit Dagegen wird das Bauland in Grenznähe maximal 519 000 Einwohnern in 2020. Dies zu Luxemburg immer teurer. Für viele die- würde sogar bedeuten, dass jährlich etwa ser Grenzgänger, vor allem aber bei den 4 800 neue Wohnungen geschaffen werden Luxemburgern, stellt sich auch die Frage, müssten, um den Bedarf abzudecken.23 in welchem Land sich eigentlich ihr Alltag Unabhängig davon, auf welche Trend- abspielt und wo ihre Kinder zur Schule ge- fortschreibung man sich stützt: Es ist of- hen sollen. Luxemburgische Gemeinden fensichtlich, dass der Bedarf an neuem sind nämlich nicht dazu verpflichtet, die Wohnraum wegen der zu erwartenden so- im nahen Ausland lebenden Kinder in ihren zioökonomischen Entwicklung des Groß- Schulen aufzunehmen. herzogtums weiter steigen wird. Die aktuel- Aufgrund kleinerer Haushalte und eines wei- le Wohnbauleistung reicht daher bei weitem teren Wirtschafts- und Bevölkerungswachs- nicht aus, und auch die zunehmende grenz- tums werden auch in den kommenden Jah- überschreitende Wohnmobilität bietet hier ren immer mehr Wohnungen benötigt. Das keine nachhaltige Lösung. Allerdings sind Integrative Verkehrs- und Landesplanungs- die Baulandreserven und das entsprechen- konzept (IVL) bietet zwei mögliche Szenari- de Entwicklungspotenzial in Luxemburg en, um den wachsenden Wohnungsbedarf begrenzt. Derzeit sind rund 10,3 % der sich zu decken: Nach dem sog. Pendlerszenario im Bauperimeter befindlichen Zonen noch werden 75 % der bis 2021 zu besetzenden unbebaut und könnten für die Errichtung Arbeitsplätze von Pendlern gedeckt werden. weiterer Wohnungen genutzt werden.24 Die Zahl der Pendler wird danach markant Ungefähr 58 % davon befinden sich in den steigen, während die Anzahl der Einwohner drei am stärksten urbanisierten Regionen auf 511 000 steigen wird. Der grenzüber- Luxemburgs (Zentrum Süd: 33 %, Zentrum schreitende Pendelverkehr wird zunehmen; Nord: 10 %, Süden: 15 %).25 Im Durchschnitt gleichzeitig müsste weniger Siedlungsflä- verfügen die luxemburgischen Gemeinden che in Luxemburg geschaffen werden. Das über 23,38 ha Bauland für Wohnzwecke, sog. Einwohnerszenario sieht vor, dass die wobei Luxemburg-Stadt mit Abstand über Mehrzahl der neuen Arbeitnehmer sich in die meisten Baulandreserven verfügt (ins- Luxemburg niederlassen wird, wodurch die gesamt über 210 ha). Die beiden wichtigen Einwohnerzahl auf 561 000 ansteigen wür- urbanen Zentren Esch/Alzette in Süden und de. Lediglich 40 % der Arbeitsplätze würden Diekirch-Ettelbrück im Norden verfügen von Grenzgängern besetzt. Dies hätte zur hingegen nur über wenige Freiflächen.26 Folge, dass der Pendelverkehr abnehmen Die Bebauung freier, sich im Perimeter be- würde, dadurch aber mehr Wohnraum ge- findlicher Baureserven ist sicherlich wichtig, schaffen werden müsste.21 um Engpässen in der Wohnungsversorgung Was die Ausmaße des zukünftigen Woh- kurzfristig vorzubeugen. Dazu müssten die- nungsbedarfs betrifft, liegen jedoch unter- se Flächen allerdings schnell, d. h. in weni- schiedliche Berechnungen vor, basierend ger als zwei Jahren mobilisiert werden kön- auf den im IVL vorgegebenen Szenarien nen. Dies trifft nur für 33 % der unbebauten (Pendlerszenario und Einwohnerszenario). Grundstücke zu – größtenteils Baulücken Der Vorentwurf zum Sektorplan Wohnen oder Baulandflächen, für die schon sog. (Plan directeur sectoriel logement – PSL) „Plans d’Aménagement Particuliers (PAP)“ rechnet in seiner Trendfortschreibung bis verabschiedet wurden, vergleichbar mit
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 409 den Bebauungsplänen in Deutschland. Die Konstellationen im Sinne einer modernen restlichen zwei Drittel des sich im Perimeter Governance-Konzeption. Die Planungsho- befindlichen Baulands können nur länger- heit liegt bei den Kommunen; ihnen steht fristig erschlossen werden, da mehr als zwei im zweistufigen politischen System Luxem- Jahre nötig sind, um die erforderlichen Pro- burgs nur der Staat als weiterer öffentlicher zeduren abzuschließen.27 Akteur gegenüber. Die Spezifik der Luxem- burger Situation weist ihm die Aufgabe zu, die verschiedenen Einzelpolitiken im Rah- 4 Markt und Plan – Strategien und men der Raumordnungspolitik zu koordi- Steuerungsansätze nieren. Die staatlichen Planwerke haben bereits eine intensive Diskussion über die Die dynamische sozioökonomische Ent- Zielkorridore der Entwicklung und deren wicklung Luxemburgs hat in den vergan- Konkretisierung auf der nationalen und genen Jahren den Ruf nach einer Koordi- lokalen Ebene ausgelöst. Dies verwundert nierung der unterschiedlichen Sektoren im nicht, bedenkt man das Kräfteverhältnis Zuge einer raumbezogenen Planungsstra- zwischen den vielen kleinen, aber formal tegie verstärkt. Dazu wurden verschiedene starken Gemeinden im Großherzogtum (die rechtliche bzw. strategische Planwerke und in der jüngeren Vergangenheit auch einen Instrumente eingerichtet, insbesondere überproportional hohen Anteil am Bevölke- der räumliche Gesamtplan „Programme rungszuwachs getragen haben) und der – de Directeur de l’Aménagement du Territoire“, facto, zumindest theoretisch – hohen Ein- der zurzeit in verschiedenen Sektorplänen griffstiefe der Raumplanung auf nationaler zu Themenfeldern wie Transport, Wohnen, Ebene. Auch die wachsende Bedeutung der Gewerbe und Freiraum/Landschaft konkre- europäischen Entwicklung bzw. die EU-Po- tisiert wird.28 Zu beachten sind außerdem litikagenda spielen dabei eine Rolle. formal weniger rigide, rechtlich unverbind- Eine zumindest programmatisch ausfor- liche Dokumente wie das IVL von 2004, das mulierte Wohnungsbaupolitik wird im primär konzeptionellen Charakter hat. Die Großherzogtum mindestens seit 1989 aktiv Planwerke folgen einer sektorübergreifen- betrieben; damals stellte die Regierung of- den Logik und treten vor dem Hintergrund fiziell eine Knappheit in der Wohnungsver- wachsender räumlicher Disparitäten zwi- sorgung fest. 1990 wurde ein erstes Maß- schen dem altindustrialisierten Süden, der nahmenbündel zur Bekämpfung dieser unter besonderem Entwicklungsdruck ste- Probleme präsentiert. Allerdings dauerte henden Hauptstadt und dem eher ländlich es bis zur Entwicklung eines Handlungs- geprägten nördlichen bzw. östlichen Lan- programms Wohnen („Programme d’action desteil mit dem Anspruch einer integrierten Logement“) dann weitere elf Jahre. In der Entwicklung auf.29 Zwischenzeit erhielt die Wohnungspolitik Der Wohnungssektor ist für Luxemburg zudem ein eigenes Ministerium, das zeit- eine komplexe Herausforderung – wegen weilig auch für Raumplanung und Städte- der disparitären Raumentwicklung inner- bau zuständig war. Am 21. September 2006 halb des Großherzogtums, des wachsen- trat das Mietgesetz in Kraft („Loi sur le bail den Grades an internationaler Verflechtung à usage d’habitation“), mit dem der starke und auch mit Blick auf die hohen Preise Anstieg der Mieten begrenzt werden sollte. für Grundstücke und Wohneigentum bzw. Per Gesetz wurden 2003 außerdem kleinere die hohen Mieten.30 Die Notwendigkeit zur und mittlere Gemeinden besser als zuvor stärkeren Steuerung dieses Handlungs- mit Fördermitteln für den subventionierten felds ist unbestritten. Je nach Strategie und Wohnungsbau ausgestattet, um die wach- Instrument treten jedoch auch innere Wi- senden Engpässe auf dem Wohnungsmarkt dersprüche zwischen und innerhalb dieser zu beseitigen.31 Einzelpolitiken auf. So gerät etwa das Ziel Gegenwärtig sind in der luxemburgischen einer preiswerten, sozial inklusiven Versor- Wohnungspolitik vor allem zwei konkrete gung mit Wohnraum schnell in Konflikt mit Instrumente bzw. Planwerke von Bedeu- den ökologischen Nachhaltigkeitszielen. tung: der 2008 eingeführte Pacte logement Das spezifische „policy making“ auf dem (PL – Wohnungspakt), sowie der Sektor- Gebiet des Wohnungswesens ist charakteri- plan Wohnen (Plan directeur sectoriel lo- siert durch Mehrebenen- und Multiakteurs- gement, PSL), dessen Vorentwurf im April
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 410 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg 2009 vorgestellt wurde.32 Unabhängig von Bauleistung soll erhöht und der Zugang zu dieser zeitlichen Abfolge kann man den Wohnungen sichergestellt werden. Schließ- PL als ein in den übergeordneten Rahmen lich soll (5) dieses Handlungsfeld koordi- des PSL eingeordnetes Teilinstrument der niert und angemessen kommuniziert wer- luxemburgischen Wohnungsbaupolitik be- den. greifen. Der Vorentwurf des PSL ist derzeit Zwei wichtige Randbedingungen sind dabei Gegenstand eines sog. Strategic Environ- zu berücksichtigen: mental Assessment (SEA) sowie umfang- reicher Konsultationen der Öffentlichkeit.33 Zum einen will der PSL das Baulandange- Die politische Beschlussfassung, mit der im bot in den landesplanerisch ausgewiesenen Jahr 2010 gerechnet wird, soll ein Rahmen- Vorranggebieten in den urbanen Räumen konzept definieren, dessen Realisierung im und dem Stadtumland (periurbane Räume) Zuge weiterer Schritte verbindlich gemacht des Großherzogtums ausweiten. Zu diesem werden soll. Auf diese Weise wird der PSL Zweck legt er 39 Wohnvorranggemeinden in zum entscheidenden Vehikel der Woh- diesen Gebieten fest, die sich wegen ihrer nungspolitik – zunächst einmal unabhängig strukturellen, funktionalen und räumlichen davon, ob seine Ziele auch auf der kommu- Vorraussetzungen besonders für eine ver- nalen Ebene geteilt werden. stärkte Entwicklung des Wohnbaus eignen. Zur Definition dieser Gemeinden wurden Der PSL begreift die Wohnungspolitik als fünf Kriterien herangezogen: Entwicklungs- einen wichtigen Bestandteil der Landespla- potenzial (d. h. vor allem Baulandreserve), nung, wonach die Ausweitung des Wohn- Erreichbarkeit insbesondere im öffentli- raumangebots in Einklang mit raumord- chen Verkehr, Multifunktionalität (Infra- nerischen Zielen erfolgen soll. Er versteht strukturausstattung, Mischung), Dichte und sich entsprechend als ein Instrument, das Urbanität sowie Wohn- und Lebensqualität. die generellen Aussagen des „Programme Das Vorgehen bei der Festlegung dieser 39 Directeur de l’Aménagement du Territoire“ Gemeinden ist in Abbildung 5 skizziert. Die verräumlicht und den strukturellen, räum- Interaktion von Staat und Gemeinde, die lichen und organisatorischen Rahmen für in diesem Schema kurz angedeutet wird den künftigen Wohnungsbau definiert.34 (“Staat informiert und prüft, Gemeinde Insofern ist sein Steuerungsanspruch relativ agiert als Partner”), ist in der Praxis natur- hoch. Die PSL-Ziele sind in fünf Handlungs- gemäß konfliktträchtiger, als es hier formu- feldern zusammengefasst: (1) Der Wohnbau liert ist. Das hier auf regionaler Maßstab- soll räumlich und regional gesteuert wer- sebene erfolgte „Screening” der Gemeinden den, (2) Bauland soll aktiviert und effizient wird vor Ort ergänzt um die Identifikation genutzt werden, (3) Bautätigkeit soll boden- geeigneter Entwicklungsgebiete und Bau- sparend und nachhaltig erfolgen, (4) die flächen sowie eine entsprechende Anpas- sung der gemeindlichen Flächennutzungs- Abbildung 5 Ablaufschema der Festlegung von Siedlungsschwerpunkten pläne (Plans d’Aménagement Générale, PAG). Weitere planerische Instrumente zur Mobilisierung des Flächenpotenzials sind Baulandverträge und -verpflichtungen. Zum anderen ist die Ausstrahlung des Lu- xemburger Wohnungs- und Arbeitsmarkts in das benachbarte Ausland zu berücksich- tigen. Dieser Aspekt ist jedoch in der Praxis wesentlich schwieriger umzusetzen und wurde daher auch noch nicht weiter kon- kretisiert. Hierzu heißt es im PSL lediglich, dass „die Wohnbaupolitik mangels unmit- telbarer Zuständigkeit in erster Linie Koor- dinations- und Kooperationsinstrumente entwickeln und einsetzen muss, um die Wohnungsmarktregion gesamthaft betrach- ten zu können.”35 Für eine solche schritt- weise Entwicklung einer gemeinsamen Quelle: PSL, S. 38 Wohnungsmarktregion bietet sich die Gran-
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 411 de Région/Großregion mit ihren bereits dichtungen, wie dies im konkreten Fall des etablierten grenzüberschreitenden Koope- Kirchbergs seit langem in der Diskussion ist, rationen an. Speziell die Entwicklung des stellt allerdings eine sehr komplexe Aufgabe neuen Universitäts- und Forschungsstand- dar. orts Esch-Belval im Süden Luxemburgs an Zur Behebung dieser Probleme diskutiert der französischen Grenze wird zunehmend die Stadtverwaltung verschiedene Maßnah- auch unter dem Aspekt der Entwicklung ei- men. Sie sind insbesondere auf die Rückge- ner gemeinsamen Wohnungsmarktregion winnung zweckentfremdeten Wohnraums, mit der französischen Nachbarregion Loth- die Reaktivierung von Leerständen, eine ringen bzw. dem Planungsgebiet des nördli- aktive Bodenvorratspolitik in Zusammenar- chen Lothringen betrachtet. beit mit anderen öffentlichen Trägern (etwa Die Wohnungspolitik steht auch im Zent- dem Fonds du Logement oder der Sociéte rum der Stadtentwicklungspolitik einzel- Nationale des Habitations à Bon Marché)39, ner Städte. Dies gilt für die Hauptstadt Lu- gezielte Neubaumaßnahmen sowie die In- xemburg, aber auch für andere Gemeinden nenverdichtung als Vorrangprinzip gerich- wie die zweitgrößte Stadt Esch-sur-Alzette tet. Auch sollen die städtebaulichen Quali- oder Differdange, ebenso den kommuna- täten des Wohnstandorts Luxemburg weiter len Verbund Nordstad im Norden des Lan- entwickelt werden. Als Teil der traditionel- des. „Die Schaffung und der Erhalt hoch- len Baukultur wird dabei die Bauform des wertigen städtischen Wohnraums stellt städtischen Reihenhauses, d. h. der beidsei- eine der zentralen Herausforderungen der tig angebauten Bürgerhäuser in Blockrand- Stadtentwicklung für die Stadt Luxem- bebauung angesehen. burg dar.“ Dies hat sich beispielsweise die Zusätzlich zu den planerischen Überlegun- Hauptstadt in ihrem Stadtentwicklungs- gen und Festlegungen der Luxemburger konzept von 2005 zum Ziel gesetzt.36 Mit Wohnungspolitik ist mit dem Pacte loge- Blick auf die bis 2020 erwartete Steigerung ment (PL) ein Instrument der monetären der Einwohnerzahl von 78 000 (Basis 2003) Anreize zur Mobilisierung von Bauland ein- auf 105 000 Einwohner wurde ein Bedarf geführt worden, das auf einer Vereinbarung an zusätzlichen Wohneinheiten in einer zwischen Staat und Gemeinden basiert. Mit Größenordnung von 13 000 (Einwohner Unterzeichnung des PL gehen die Kommu- szenario des IVL) bzw. 7 600 (Pendlersze- nen dem Staat gegenüber die Verpflichtung nario) erwartet. Mittlerweile hat sich die ein, aktive Maßnahmen gegen die steigen- Bevölkerung der Hauptstadt auf 88 586 er- den Wohnimmobilienpreise zu ergreifen, höht, ohne dass in einem entsprechenden vor allem durch Bestandszuwächse im Woh- Umfang bereits die avisierten zusätzlichen nungsbau, mit denen – vom Basisjahr 2007 Wohneinheiten errichtet worden wären.37 an gerechnet – ein Bevölkerungswachstum Dabei ist der Wohnungsmarkt der Haupt- von über 15 % innerhalb von zehn Jahren stadt durch einige spezifische Probleme ge- absorbiert werden kann. Außerdem sol- kennzeichnet, die mit ihrer herausragenden len auf diesem Wege eine stärkere soziale Rolle als internationaler Wirtschaftsstandort Durchmischung der Gemeinden sowie eine einhergehen. Dazu zählt die Zweckentfrem- effizientere Nutzung der Ressource Boden dung von Wohnraum für Büros bzw. Dienst- erreicht werden. Mit dem Rahmenkonzept leistungsnutzungen, etwa in innenstadtna- des PL bekommen die Kommunen be- hen Vierteln wie Limpertsberg oder Belair. stimmte Rechte zugewiesen, um damit aktiv Wohnungspolitik machen zu können. Dazu Auch in der Innenstadt herrscht ein laten- gehören u. a. ein gemeindliches Vorkaufs- ter Druck auf den Wohnungsmarkt durch recht für Immobilien, die Sicherstellung Einzelhandel und Gastronomie. Schließlich einer langfristigen Finanzierung durch Erb- sind bei großen Entwicklungsprojekten in bau- und Erbpachtrecht oder das Recht zur der Vergangenheit einseitig die Interessen Einführung zusätzlicher fiskalischer oder des tertiären Sektors berücksichtigt worden. administrativer Maßnahmen (etwa die Ein- Dies gilt etwa für den Ausbau des Euro- führung einer kommunalen Sonderabgabe pa- und Bankenviertels auf dem Kirchberg, auf Immobilien bzw. die Befreiung davon). wo ca. 20 500 Menschen arbeiten, aber nur 2 000 wohnen.38 Die nachträgliche Anrei- Im Oktober 2009 hatten 101 der 116 Ge- cherung solcher monostrukturierten Stand- meinden Luxemburgs den Pacte logement orte um Wohnnutzungen sowie Nachver- unterzeichnet, darunter mit der Hauptstadt,
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 412 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg Esch/Alzette, den Nordstad-Kommunen 5 Ausblick Diekirch und Ettelbruck, Differdange und Dudelange die größten Gemeinden des Lan- Die Entwicklung des Luxemburger Woh- des. Konkret gewährt der Staat den Gemein- nungsmarkts ist in der jüngeren Vergan- den eine Prämie von mindestens 4 500 € genheit gekennzeichnet durch starken pro Einwohner oberhalb eines jährlichen Wachstumsdruck infolge der zunehmenden Bevölkerungszuwachses von 1 % zwischen internationalen Einbindung der Region. Die 2007 und 2017 – und zwar allen Gemein- damit verbundenen Anforderungen sind den des Pakts, während die Vorranggemein- auch verglichen mit anderen Stadtregionen den eine um 50 % erhöhte Fördersumme atypisch hoch. Dies gilt sowohl bezogen auf erhalten. Die entsprechenden Volumina die Bereitstellung angemessenen Wohn- machen nach Angaben des Wohnungsbau- raums als auch auf die Produktion städti- ministeriums aber nur einen sehr kleinen scher/städtebaulicher Qualitäten. Mit Blick Teil der Zuwendungen des Staates an die auf die nahe Zukunft stellen sich vor diesem Gemeinden aus und sind in ihrer Wirkung Hintergrund einige Fragen an die Akteure daher nicht zu überschätzen. Aufgrund des der Wohnungspolitik und Wohnungswirt- stetigen Wachstums der Gemeinden sowie schaft im Großherzogtum. der Knappheit der im Bestand ausgewiese- nen Baulandreserven wird zudem bereits Zunächst kaum zu beantworten ist derzeit im Sektorplan Wohnen über eine Weiterent- die Frage nach der zukünftigen Relevanz wicklung des PL nachgedacht. Die Beteili- der bisherigen Prognosen zum weiteren gung wäre dann bspw. auch für Gemein- Wachstum der Wohnraumnachfrage. An- den möglich, die ein geringeres Wachstum gesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise, als die geforderten 15 % in zehn Jahren die auch den Finanzplatz und Industrie- erreichen, oder solchen, die im Rahmen standort Luxemburg nicht verschont hat, ist der Überarbeitung ihres Flächennutzungs- natürlich die Absicherung der bisher domi- plans (PAG) eine Entwicklungsstrategie zur nanten Wachstumsszenarien in Zweifel ge- Mobilisierung von Bauland vorlegen. Au- zogen. Kurzfristig hatte die Krise Ende 2008 ßerdem wird angedacht, die 2003 einge- bereits zu einer deutlichen Zunahme des richtete nationale Beobachtungsstelle für Wohnraumangebots geführt40, ohne dass Wohnraum (Observatoire de l’habitat) auch sich allerdings parallel dazu auch die Preis- für ein intensiveres Controlling der Planzie- lage spürbar entspannt hat. Insofern dürfte le des PL einzusetzen. die latente Knappheit auf dem Wohnungs- markt weiter Bestand haben. Über mögli- Zusätzlich zu den mengenorientierten Zie- che mittelfristige Folgen der Krise für den len des Sektorplans Wohnen und des Pacte Arbeitsmarkt, die Attraktivität des Standorts logement wird in dem Sektorplan verstärkt Luxemburg und die damit einhergehenden auf die Verbesserung städtebaulicher und Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt baulicher Qualitäten gesetzt. Dazu zählen lässt sich derzeit nur spekulieren. die Orientierung an siedlungsstrukturellen Kriterien wie Innenentwicklung, Dichte Unabhängig vom Ausgang der Krise bleibt und Mischung. So werden in den Vorrang- der Handlungsdruck auf die Akteure groß. gemeinden Dichtewerte von 15–25 WE/ Wie die vorstehende Analyse gezeigt hat, ha und in Siedlungsschwerpunkten bis zu sind konzeptionelle Strategien, Pläne und 30 WE/ha anvisiert. Abweichungen davon Programme zwar vorhanden – überdies sollen nur dann genehmigungsfähig sein, verfügt das Land mit seinem Observatoire wenn sie im Flächennutzungsplan durch de l’habitat über ein vorzügliches Monito- „nachvollziehbare Argumente begründet ring –, aber an viele Voraussetzungen ge- werden” (Sektorplan Wohnen, Kap. 3.10.3). knüpft. Entsprechend harren sie noch ihrer Außerdem soll künftig den Möglichkeiten verbindlichen politischen Umsetzung. Je des ökologischen bzw. energiesparenden verbindlicher diese Festlegungen aber sind, Bauens eine zentrale Bedeutung zukom- umso strittiger werden sie gesellschaftspo- men. Dies könnte etwa ein entsprechend litisch verhandelt: zwischen verschiedenen abgestufter Förderschlüssel sein, wie er Interessengruppen, politischen Ressorts, zum Beispiel mit den österreichischen planerischen Maßstabsebenen. Zugleich „Ökopunkten” entwickelt wurde. Dies sind gilt es, veränderte qualitative Aspekte der allerdings durchweg erst Vorschläge im Ent- Entwicklung der Wohnungsnachfrage zu be- wurfsstadium. rücksichtigen. Einige davon werden bereits
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 413 in den einschlägigen Planwerken genannt, turen ohne größere Wirkung bleiben. Eine etwa der Trend zur weiteren Verkleinerung stärkere Nachfrageorientierung erscheint der Haushaltsgrößen und zur Veränderung gerade auch mit Blick auf die verschiede- der Lebensstile u. ä., ohne dass bereits klar nen Migrationsmilieus erforderlich, die aus wäre, wie diesen Fragen in der Praxis kon ganz unterschiedlichen Gründen (Budget, struktiv begegnet werden kann. Dauer, temporäre Erwerbstätigkeit) eher für den Miet- als den Eigentumsmarkt in Frage Sehr wahrscheinlich wird der Prozess der kommen. Speziell die im Bereich der euro- Internationalisierung – wenn nicht Metro päischen Institutionen, der unternehmens- polisierung – Luxemburgs bzw. seiner nahen Dienstleistungen und der Finanz- Hauptstadt weiter fortschreiten. Dies gilt wirtschaft sowie in der Forschung Tätigen nicht nur unter der Bedingung, dass sich sind häufig entweder mit Zweitwohnsitz in der Finanzmarkt erholt, sondern auch mit Blick auf das Standbein „Europa“ oder die Luxemburg ansässig oder aber temporär an rezente Schwerpunktsetzung des Staates im diesen Standort gebunden, fragen also an- Bereich von Wissenschaft und Forschung. dere „Produkte“ nach, als der Eigentums- markt bietet. Der Sektor Wissenschaft und Forschung wird künftig eine besondere Rolle für die wirt- Die Umsetzung der in den einschlägigen schaftliche Entwicklung wie für die räum- Planwerken avisierten Strategien zum Aus- lichen Strukturen des Landes spielen. Und bau des Angebots bei gleichzeitiger räumli- mit Blick auf Studierende, Lehrende und cher Steuerung auf Vorranggebiete berühren Forschende ist offensichtlich, dass er stark den institutionellen Kern des luxemburgi- internationalisiert ist. Damit verbinden sich schen Planungssystems: Wie viel staatliche spezifische Anforderungen aus der Sicht Lenkung „von oben“ ist notwendig, wie von Teilmärkten der Wohnungswirtschaft: viel regionale Selbstorganisation „von un- So wird die für den Beginn des kommenden ten“ wünschenswert bzw. realistisch, um Jahrzehnts avisierte Verlagerung der Einzel- die auftretenden Konflikte konstruktiv zu standorte der Universität an den Standort lösen? Die Lösung muss nicht zwingend die Esch-Belval (und die damit verbundene An- Einführung einer dritten, regionalen Pla- siedlung weiterer öffentlicher Forschungs- nungsebene sein, gerade angesichts der ge- zentren an diesem Standort) zwangsläufig ringen Größe des Landes. Ein erster Schritt zur einer räumlichen Umschichtung der wäre die Etablierung von Kooperationen Nachfrage nach Wohnraum führen. Als be- in Wohnungsmarktregionen der Entwick- sondere Herausforderung dürfte in diesem lungsschwerpunkte Hauptstadt, Südregion Zusammenhang die Befriedigung der Nach- und Nordstad, um die anstehenden Proble frage nach studentischem Wohnen gelten, me gemeinsam (d. h. interkommunal und die bisher schon in Luxemburg als Problem sektorübergreifend) anzugehen. Auch stellt gesehen wird – sowohl wegen der hohen sich die Frage, welche öffentlichen Förder- Mietpreise als auch angesichts des relativ institutionen auf dem Wohnungsmarkt ge- begrenzten Angebots auf dem Markt grö- braucht werden und wie diese konstitutiert ßerer Mietwohnungen. Gerade der Ausbau sind. dieses Marktsegments könnte helfen, einen Da die sukzessive bauliche Ausweitung des wichtigen Standortnachteil der noch jungen Wohnraumangebots viel Zeit in Anspruch Universität auszugleichen, nämlich die ho- nimmt, finanziell aufwändig ist und au- hen Mietpreise vor Ort. ßerdem zahlreiche planerische Konflikte Jenseits der spezifischen Anforderungen aufwirft, stellt sich auch die Frage, ob nicht einzelner Teilmärkte ist der Luxemburger organisatorische Lösungen schneller und Wohnungsmarkt durch einen Grundkon- preiswerter zum Ziel führen – etwa eine flikt gekennzeichnet, der sich zwischen Kampagne zum Dachausbau oder zur Ver- dem eher ortsbezogenen, stark auf Eigen- mietung nicht selbst genutzten/benötigten tumsbildung basierenden Angebot und Eigentums (wie Souterrains), aber auch der der tendenziell eher auf Mietwohnungen Wohnungstausch zwischen Nachfragergrup- fokussierenden Nachfrage eröffnet. Sollte pen unterschiedlicher Altersklassen, Wohn- sich dieser Mismatch zwischen Nachfrage standards etc. Die Anpassung an ein zuneh- und Angebot verstetigen, werden die bis- mend internationales Publikum verändert herigen planerischen Überlegungen und zwangsläufig auch die Kultur des Vermie- auch die bereits entwickelten Anreizstruk- tens: Nur durch eine stärkere Öffnung des
Tom Becker, Markus Hesse: Internationalisierung und Steuerung metropolitaner 414 Wohnungsmärkte – Das Beispiel Luxemburg Marktes können zusätzliche Potenziale im lisierung einher geht schließlich auch ein Bestand mobilisiert werden, nur dann kön- Sprachproblem – oder positiv formuliert: nen die Planzahlen auch nur annähernd die Herausforderung, mehrsprachige Nach- realisiert werden. Mit dieser Internationa- fragesegmente adäquat zu bedienen.
Informationen zur Raumentwicklung Heft 5/6.2010 415 Anmerkungen (1) (13) (28) OECD (Hrsg.): Luxembourg. Territorial Re- Ministère du Logement: La consommation fon- Zurzeit liegen nur die Vorentwürfe dieser vier views. – Paris 2007 cière au Luxembourg entre 1997 et 2004. – Lu- Sektorenpläne vor. Die endgültigen Sektorplä- xembourg 2006. = La Note de l’Observatoire de ne sind noch in der Ausarbeitung. (2) l’Habitat, Nr. 7, S. 5 Daten nach STATEC (Service central de la (29) statistique et des études économiques), dem (14) Ministère de l’Intérieur: Programme Directeur Statistischen Dienst des Großherzogtums Ministère du Logement: L`évolution, a.a.O., S. 4 d’Aménagement du Territoire. – Luxemburg 2004; Ministère de l’Intérieur; Ministère des (3) (15) Transports; Ministère des Bâtiments publics; Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstel- Ministère du Logement: Le parc locatif et les lo- Ministère de l’Environnement : Ein Integratives le/Observatoire interrégional du marché de yers en 1991 et 2001. – Luxemburg 2004. = La Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept, l’emploi (IAB/OIE): Die Arbeitsmarktsituation in Note de l’Observatoire de l’Habitat, Nr. 2, S. 1 a.a.O., S. 53–54 der Großregion. 6. Bericht der Arbeitsmarkt- beobachtungsstelle an den 11. Gipfel der Exe- (16) (30) kutive der Großregion. – Saarbrücken 2009 Le Gouvernement du Grand Duché du Luxem- Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungstelle: bourg : Vorentwurf zum Plan Sectoriel Logement, Die Arbeitsmarktsituation, a.a.O (4) a.a.O. Vgl. Decoville, A.: Métropolisation et résis- (31) tance des territoires : l’exemple luxembour- (17) Kiffer, C.: 1989-2009: 20 années de politique geois. L’Espace Politique 4 (2008) 1, mis en Ministère du Logement: Le Parc locatif, a.a.O., du logement au Grand Duché du Luxembourg ligne le 11 mai 2009 (http://espacepolitique. S. 12 – Rétrospective et perspectives. Unveröff. Ma- revues.org/index694.html); Schulz, C.: Die (18) nuskript „Metropolisierung“ Luxemburgs. In: Periphere Brosius, J.; Carpentier, S.: La mobilité résiden- Zentren oder zentrale Peripherien? Kulturen (32) tielle transfrontalière des actifs du Luxembourg Le Gouvernement du Grand Duché du Luxem- und Regionen Europas zwischen Globalisie- vers les pays voisins. Présentation d’une étude rung und Regionalität. Hrsg.: W. Amann, G. bourg : Vorentwurf zum Plan Sectoriel Loge- menée par CEPS/INSTEAD. In: Die grenzüber- ment, a.a.O.; Pacte Logement Mein, R. Parr. – Heidelberg 2008, S. 89–97 schreitende Wohnmobilität und ihre Auswirkun- (5) gen auf die Gemeinde. Tagungsunterlagen des (33) Taylor, P.: World City Network: a global urban zweiten Gemeindetags der Grossregion, Echter- Das Strategic Environmental Assessment analysis. – London 2003 nach 22. Oktober 2008. – Luxemburg 2009. = (SEA), zu Deutsch: Strategische Umweltprü- Forum Europa, S. 19–20 fung (SUP), ist ein durch eine EG-Richtlinie (6) (2001/42/EG) eingeführtes, systematisches Die letzten verfügbaren Daten zum Wohnungs- (19) Prüfungsverfahren, mit dem die Umweltas- bestand beziehen sich auf die Ergebnisse der Brosius, J.; Carpentier, S.: La Mobilité résidenti- pekte bei strategischen Planungen und dem Volkszählung aus dem Jahr 2001; Daten nach elle transfrontalière, a.a.O., S. 28–30 Entwurf von Programmen untersucht werden STATEC (20) müssen. (7) Ebda., S. 33-37 (34) Ministère du Logement: Le parc de logements (21) Le Gouvernement du Grand Duché du Luxem- habités entre 1991 et 2001. – Luxembourg Ministère de l’Intérieur ; Ministère des Transports ; bourg : Vorentwurf zum Plan Sectoriel Loge- 2003. = La Note de l’Observatoire de l’Habitat, Ministère des Bâtiments publics ; Ministère de ment, a.a.O., S. 8 Nr. 1, S. 1-3 l’Environnement : Ein Integratives Verkehrs- und (35) (8) Landesentwicklungskonzept. – Luxemburg 2004, Ebda., S. 28 Ministère du Logement: L’évolution de la con- S. 53–54 struction de logements au Luxembourg entre (36) (22) Ville de Luxembourg: Stadtentwicklungskon- 1970 et 2002 – Luxemburg 2005. = La Note Le Gouvernement du Grand Duché du Luxem- de l’Observatoire de l’Habitat, Nr. 5, S.2 zept. Stadtentwicklung Stadt Luxemburg – Teil bourg : Vorentwurf zum Plan Sectoriel Logement, 3. – Luxembourg, September 2005, S. 11 (Be- (9) a.a.O., S.10–11 arb.: Bureau Zilm) LIP Consulting: Untersuchungen zum Woh- (23) nungswesen in Luxemburg. – Luxemburg (37) Langers, J.: Projection des besoins en logements Stand 2009, STATEC 1991 2005-2020. – Luxemburg 2007. = Economie et (10) statistiques STATEC, Nr. 19, S. 6 (38) Ministère du Logement: Préférences et satis- Stand 2009, Fonds Kirchberg (24) faction résidentielle des habitants du Luxem- Der Bauperimeter bestimmt, welche freien Flä- (39) bourg – un aperçu. – Luxemburg 2009. = La chen innerhalb und bzw. um eine bestehende Der Fonds du Logement (Wohnungsbaufonds) Note de l’Observatoire de l’Habitat, Nr. 12, Siedlung herum bebaut werden dürfen und wel- ist eine öffentliche Einrichtung im Bereich der S.1–2 che unbebaut bleiben müssen. Wohnungshilfe und des sozialen Wohnungs- (11) baus. Die Société Nationale d’Habitation à (25) Bon Marché (Nationale Gesellschaft für preis- Le Gouvernement du Grand Duché du Lux- Stand 2004, Ministère du Logement: Potentiel embourg: Vorentwurf zum Plan Sectoriel Lo- werteres Wohnen) ist eine Art sozialer Bauträ- foncier constructible, a.a.O., S. 6 ger von Ein- und Mehrfamilienhäusern. gement. – Luxemburg 2009 (26) (40) (12) Stand 2007, Ministère du Logement: Le potentiel Ministère du Logement: L`évolution, a.a.O., S. Ministère des Classes moyennes, du Tourisme foncier constructible théorique pour l’habitat au et du Logement: Rapport d’activité 2008. –Lu- 5 Luxembourg en 2007. – Luxemburg 2009. = La xemburg 2009, S.13 Note de l’Observatoire de l’Habitat, Nr. 13, S. 3 (27) Ministère du Logement: Potentiel foncier const- ructible, a.a.O., S. 6
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