IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 - DIE BESTEN DES "13. IQ-JAHRGANGS" IM PORTRÄT - METROPOLREGION ...
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D I E UNTERSTÜT ZER DANKE ! Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland dankt den Partnern, Preisstiftern, Sponsoren und Juroren für die engagierte Begleitung und Unterstützung des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2017. Juroren Dr. Andreas Auerbach envia Mitteldeutsche Energie AG | Prof. Dr. Jörg Bagdahn Hochschule Merseburg | René Barthel Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Michael Bätz Ernst & Young GmbH | Klaus Berka Analytik Jena AG | Dieter Blechschmidt weinberg cam- pus e. V. | Wolfgang Brinkschulte Mitteldeutscher Rundfunk | Prof. Dr. Michael Bron Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI | Prof. Dr. Utz Dornberger Universität Leipzig | Ste- phan Drescher envia TEL GmbH | Dr. Ulrike Fiedler IDT Biologika GmbH | Prof. Dr. Peter Fritz Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften | Dr. Merle Fuchs TGZ Gera | Dr. Wilhelm Gerdes Cell.Copedia GmbH | Stefan Gneuß Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Denis Häder Wirtschaftsausschuss Stadtrat Halle (Saale) | Andreas Heinecke In- stitut für Angewandte Informatik e. V. | Kerstin Heinitz Siemens AG | Prof. Dr. Robert Holländer Universität Leipzig | Volker Höhnisch TÜV Thüringen e. V. | Dr. Susanne Hübner MLU-Gründerservice | Uwe Kamprath Stadt Halle (Saale) | Dr. Jens Katzek ACOD GmbH | Prof. Dr. Dieter Katzer Fraunhofer IWM | Dr. Michael Klaeger tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH | Jürgen Klaus GISA GmbH | Dr. Frank Köller Trinseo Deutschland GmbH | Prof. Dr. Frank Dieter Kopinke Helmholtz-Zentrum für Umweltfor- schung GmbH – UFZ | Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig HTWK | Prof. Dr. Micha- el Kubessa Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig HTWK | Dr. Randy Kurz BIO-NET LEIPZIG Technologietransfergesell- schaft mbH | Prof. Dr. Elmar Lukas Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | Prof. Wolfgang Lukas weinberg campus e. V. | Stefania Mandler Ernst & Young GmbH | Dr. Susanne Manhart Serumwerk Bernburg AG | Birgit Marxmeier Landeshauptstadt Magdeburg | Frank Mirtschin envia TEL GmbH | Klaus Mochalski Rhebo GmbH | Prof. Dr. Paul Molitor Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Dr. Chris- toph Mühlhaus Cluster Chemie/Kunststoffe | Thomas Müller Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie | Rainer Nitsche Landeshauptstadt Magdeburg | Uwe Pester Ernst & Young GmbH | Tim Reinicke KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Prof. Dr. Thomas Rödel Hochschule Merseburg | Dr. Petra Sachse Stadt Halle (Saale) | Dr. Klaus Schaffner Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Dr. Michael Schimansky Stadt Leipzig | Dr. Ulf-Marten Schmieder TGZ GmbH | Dr. Stefan Schneider KPMG AG Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft | Ingo Schoebe GISA GmbH | Reinhard Schröter IHK Halle-Dessau | Jan Seitenglanz SCHERDEL Marienberg GmbH | Prof. Dr. Hans-Joachim Selbitz IDT Biologika GmbH | Maik Simon MIBRAG GmbH | Kathrin Sommer Verband der Chemischen Industrie e. V. | Horst Stoye Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt | Antje Strom KPMG AG Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft | Dr. Sven Thiele Trinseo Deutschland GmbH | Jörn-Heinrich Tobaben Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH | Andreas Vierling Cluster IT Mitteldeutschland e. V. | Dr. Johannes Voigtsberger BMW Group Werk Leipzig | Dirk Vogel RKW Sachsen GmbH | Katja von der Burg Projecter GmbH | Thomas von der Heide Terrawatt Planungsgesellschaft mbH | Bettina Vossberg HighTech Startbahn GmbH | Arne Wasner MINAKEM LEUNA GmbH | Dr. Eric Weber SPINLAB – The HHL Accelerator | Marco Weicholdt Basislager Coworking | Almut Weinert IHK Ostthüringen zu Gera | Sirko Werner IHK zu Leipzig | Reinhard Wölpert Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH | Daniel Worch UNIVATIONS GmbH | Dr. Christian Ziche Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Preisstifter Clusterpreise Preisstifter Gesamtpreis Unterstützer 02 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
Am 20. Juni 2017 wurden bei der Preisverleihung im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt” in Zwickau die Sieger des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2017 ausgezeichnet. INHALT 02 DANK 08 CHEMIE / KUNSTSTOFFE 12 GESAMTSIEGER / STÄDTESIEGER an die Preisstifter, Sponsoren und inca-fiber GmbH NAVENTIK GmbH Juroren des IQ-Wettbewerbs 2017 Texlock GmbH Prof. Dr. med. Michael Tchirikov / Martin-Luther-Universität Halle- 03 INHALT 09 ENERGIE / UMWELT / SOLAR Wittenberg Die IQ-Broschüre im schnellen watttron GmbH Überblick Infrasolid GmbH 13 STÄDTESIEGER Texlock GmbH 04 DER IQ 2017 10 INFORMATIONSTECHNOLOGIE Vesputi UG Die wichtigsten Fakten zum CrowdArchitects GmbH 13. IQ-Wettbewerb exceeding solutions GmbH 14 DIE BESTEN Übersicht der Sieger aus 10 Jahren 06 DIE FINALISTEN 11 LIFE SCIENCES IQ Innovationspreis Mitteldeutschland Nominierte der Cluster Elevator Pitches oncgnostics GmbH MINT Engineering GmbH 15 IMPRESSUM 07 AUTOMOTIVE Naventik GmbH Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Fachliche Begleitung Kooperationspartner IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 03
D ER A KTUELLE WET TB E W E RB DER IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 In der Wirklichkeit angekommen Seit 13 Jahren widmet sich der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland der Innovationsförderung. Sein Erfolg zeigt sich am aktuellen IQ-Jahrgang, der geprägt ist von den Ideen einer jungen Gründerszene. Der 13. Jahrgang des IQ Innovationspreis Mit- sens- und Technologietransfer und das High- teldeutschland ist Geschichte. Damit ist die am Tech Startbahn Netzwerk. Darüber hinaus längsten etablierte und erfolgreichste Platt- unterstützt die Europäische Metropolregion form zur Innovationsförderung in der Region Mitteldeutschland als Mitinitiator die Online- wieder ein Jahr älter. Und zugleich jünger als Plattform startup-mitteldeutschland.de. Das je zuvor. Denn 27 Prozent der Bewerbungen Vorhaben will die Sichtbarkeit der mitteldeut- für den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland schen Gründerszene erhöhen und die regio- 2017 stammen von Startups, so viele wie noch nalen Akteure stärker miteinander vernetzen. nie. Die jungen Wachstumsunternehmen stel- Ein weiterer Trend ist der kontinuierlich stei- len auch vier der zehn diesjährigen Finalisten gende Anteil von Frauen unter den Gründern und zwei der drei lokalen IQ-Gewinner. und Führungskräften junger Wachstumsun- Diese Zahlen zeigen zwei grundsätzliche ternehmen. Er lag 2016 nach Angaben des 4. Trends. Zum einen nimmt die Bedeutung Deutschen Startup Monitors (DSM) bei mitt- der bundesweit rund 6.000 Startups für die lerweile 13,9 Prozent. Diese erfreuliche Ent- deutsche Wirtschaft zu. Zum anderen ent- wicklung lässt sich ebenfalls beim diesjährigen wickeln sich abseits der bekannten Leucht- IQ-Wettbewerb beobachten. So sind drei der türme in vielen Regionen eigenständige und Hanka Fischer, IQ-Projektleiterin zehn IQ-Finalisten Frauen. Auch die lokalen schnell wachsende Startup-Ökosysteme. IQ-Preise Leipzig und Magdeburg gingen Dies gilt auch für Sachsen, Sachsen-Anhalt jeweils an ein Startup, zu dessen Gründern und Thüringen, wo nach Angaben des 4. so zum Wachstum und zur Attraktivität der Frauen gehören. Deutschen Startup Monitors (DSM) 2016 Region bei. Um gezielt junge und innovative Der 2017er IQ-Jahrgang war geprägt von rund 450 Startups ihren Sitz hatten. Von Existenzgründer zu adressieren, kooperiert den marktreifen Entwicklungen innovativer der Innovationskraft und Dynamik der jun- der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland Startups aus der Region und wurde so auch gen Existenzgründer profitieren auch eta- bereits seit vergangenem Jahr auch mit Inku- zum Spiegelbild seines eigenen Erfolgs. Diese blierte Unternehmen. Denn rund 70 Prozent batoren und Accelerator-Programmen. Dazu positive Entwicklung macht bereits heute neu- der Startups arbeiten mit bereits am Markt gehören unter anderem SpinLab – The HHL gierig auf den kommenden IQ-Wettbewerb, befindlichen Akteuren zusammen und tragen Accelerator, das Univations Institut für Wis- der am 13. November 2017 in Leipzig startet. DER IQ 2017 IN ZAHLEN Sachsen - Anhalt 45 Thüringen 24 149 29 68 23 Andere BL Sachsen BEWERBUNGEN FINALISTEN Eingereichte Bewerbungen gesamt und Finalisten gesamt Bewerber nach Herkunft 04 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
D A S IQ- P RIN Z IP DER IQ-FAHRPLAN Bewerbungsschluss Online-Jury MÄRZ Cluster & Wirtschaftsprüfer MÄRZ /APRIL Bewerbungsstart NOVEMBER Preisverleihung JUNI/JULI Präsenz-Jury APRIL /MAI Cluster-Preise Automotive Elevator Pitch Chemie/Kunststoffe MAI Energie/Umwelt/Solarwirtschaft Informationstechnologie Life Sciences Lokale Jury MAI Lokale Preise IQ Innovationspreis Halle IQ Innovationspreis Leipzig Cluster-Prozess IQ Innovationspreis Magdeburg Lokaler Prozess Gesamtsieger IQ Innovationspreis Der Fahrplan des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland Unternehmen Energie/Umwelt/Solarwirtschaft 27 Privatpersonen 41 % Informationstechnologie 2% 61 Arbeitnehmer 7% Automotive Life Sciences 12 38 27 % 23 % 11 Chemie/Kunststoffe Wissenschaftliche Startups Einrichtungen Bewerber nach Cluster Bewerber nach Organisationsform IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 05
D I E FI NALIST EN I Q I N N O VAT I O N S P R E I S M I T T E L D E U T S C H L A N D 2 0 1 7 Die Bewerbungen zum 2017er IQ wurden in insgesamt 14 Jurysitzungen von 75 Juroren, darunter die Metropolregions-Geschäftsführer Reinhard Wölpert und Jörn-Heinrich Tobaben, detailliert geprüft. Stufen zum Erfolg Bevor die Gewinner bei der Preisverleihung im Rampenlicht stehen, haben die Juroren in einem mehr- stufigen Juryprozess das Sagen. Bereits die 29 Finalisten der Cluster Elevator Pitches profitieren davon. Rund ein Fünftel aller IQ-Bewerber schafft Feedback und wertvolle Anregungen für Halle und Magdeburg sind damit 14 Jurysit- es in die Cluster Elevator Pitches, in denen ihre nächsten Schritte. Im Ergebnis der Sit- zungen mit der Auswahl der Besten beschäf- sie ihre Innovationen persönlich vorstellen zungen werden die Erst- und Zweitplat- tigt. Eine derart große Anzahl an Jurysit- können. Im 13. IQ-Jahrgang haben die Ju- zierten aus den Clustern bestimmt, unter zungsterminen innerhalb eines Wettbewerbs roren 29 Bewerbungen dafür nominiert. denen im anschließenden Elevator Pitch der ist einzigartig unter allen Innovationswettbe- Nur an diesem Punkt des Wettbewerbs be- IQ-Gesamtsieger 2017 gekürt wird. Inklusi- werben. steht die Chance für die Innovatoren auf ve der drei lokalen IQ-Wettbewerbe Leipzig, www.iq-mitteldeutschland.de Automotive – BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Leichtbau mit strukturierten Werkstoffen (LsW) Neuartige hochbelastbare Fü- getechnologie zur Herstellung von Multi-Material-Bauweisen mit thermoplastischen Faserkunststoffverbunden (FKV) und Metallen bei einseitiger Zugänglichkeit der Fügestelle | LMS Development Concept® Automatische Defolierung | NAVENTIK GmbH Soft- warebasierte Technologie zur Satellitennavigation | pediaCONSULT Konditionierung von Kraftstoffen mittels C02 | Symate GmbH IoT-Plattform Detact® – Big Data für Produktionsprozesse – Life Sciences – HASOMED GmbH RehaIngest | Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg Fruchtwasserinfusion beim vorzeitigen Blasensprung | MINT Engineering GmbH Algenproduktion an Gebäudefassaden | oncgnostics GmbH GynTect 2.0 – die zweite Generation der zuverlässigen Gebärmutterhalskrebsdiagnostik | Redwave Medical Zentraler Blutdruck – die nächste Generation der Blutdruckmessung | Technische Universität Dresden Designer Rekombinasen für Genom-Chirurgie – Chemie/Kunststoffe – CarboSax GmbH Nachhaltige Herstellung von kostengünstigen Carbon- fasern für zukunftsweisende Leichtbaustrukturen | inca-fiber GmbH Galvanisches Metallisieren von Kohlenstofffasern | LKT Lausitzer Klärtechnik GmbH Faserverbund-basiertes Sanierungsverfahren | Texlock GmbH tex—lock: Das Fahrradschloss aus Hightech-Textilien | watttron GmbH cera2heat – das innovative Heizsystem für Thermoform-Prozesse – Informationstechnologie – CrowdArchitects GmbH Community-Plattform CrowdTV | exceeding solutions UG Testsystem für den Smart Meter Rollout | Fraunhofer Institut für Pho- tonische Mikrosysteme IPMS Li-Fi GigaDock | Preventicus GmbH Preventicus Heartbeats | Technische Universität Dresden Stimme 2.0 | Vesputi UG (haftungsbeschränkt) NETZ:MAP – Liniennetzpläne neu gedacht | Webdata Solutions GmbH blackbee – Suite of Solutions for Retailer and Brands – Energie/Umwelt/Solarwirtschaft – FLAXTEC GmbH Photovoltaik-Recycling | Fraunhofer-Center für Silizium- Photovoltaik CSP PIDchec | Fraunhofer-Institiut IWU Solar Curtain | Infrasolid Miniaturisierter Hochtemperatur-Infrarotstrahler (HIS) für die optische Detektion von Gasen mittels der nichtdispersiven Infrarottechnologie (NDIR) | Schubert&Langenbeck Solarthermische Kon- zentratoren Solar-Hybrid-Konzentrator TOBECK-e | watttron GmbH cera2heat – das innovative Heizsystem für Thermoform-Prozesse 06 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
C L U S T E R A U T OMOT IVE B T U C O T T B U S - S E N F T E N B E R G , FA C H G E B I E T L E I C H T B A U M I T N AV E N T I K G M B H – G E W I N N E R + G E S A M T S I E G E R S T R U K T U R I E R T E N W E R K S T O F F E N ( L S W ) – 2 . P L AT Z Peter Kalinowski, Michael Büttner (v. l. n. r.) Felix Kuke Auf dem richtigen Pfad Punktlandung Mit PATHFINDER rückt die Vision des autonomen Innovative Fügetechnologie für Verbundbauteile Fahrens mittels Satellitennavigation näher. eröffnet neue Perspektiven für den Leichtbau. Bereits seit einigen Jahren halten immer mehr Fahrerassistenzsysteme Bei Leichtbaukonzepten im Automobilbau und in der Luftfahrt spielen Einzug in moderne Autos. Doch sie sind nur Vorstufen für das autonome Multi-Material-Bauweisen aus Faserkunststoffverbunden (FKV) und Me- Fahren. Denn während zentimetergenaue HD-Karten und Umfeldüber- tallen eine entscheidende Rolle. Deren Verbindung mit Fügetechniken wachung per Kamera und Radar bereits Realität sind, fehlt es bislang an wie Kleben, Schrauben oder Nieten bringt viele Nachteile mit sich, etwa Lösungen für die hochgenaue und robuste Satellitennavigation (GNSS) die geringe Festigkeit der Verbindung, die Schädigung der Kunststofffa- zur Eigenlokalisierung des Autos. Denn besonders in urbanen Gebieten sern und aufwendige Arbeitsschritte. Die Brandenburgische Technische beeinflussen viele Fehlerquellen, wie die Abschattung durch Gebäude, Universität Cottbus-Senftenberg hat eine innovative Fügetechnologie die Genauigkeit aktueller GNSS-Receiver. Die Chemnitzer NAVENTIK für Verbundbauteile entwickelt. Sie basiert auf der Kombination des ther- GmbH bietet mit PATHFINDER eine softwarebasierte Technologie, momechanischen Bohrens mit dem Cold-Metal-Transfer-Schweißen. welche die Anforderungen zur Positionsbestimmung mittels Satelliten- Zuerst wird der FKV auf der Metallkomponente positioniert. Ein Infrarot- navigation erfüllt. Dabei wird die bisherige Receiver-Hardware durch Heizstrahler wärmt das FKV-Bauteil und den Schweißdraht vor. Die auf- „Software Defined Radio“ ersetzt, d. h. die gesamte Verarbeitung der geschmolzenen Kunststofffasern werden flexibel und können durch den Satellitendaten erfolgt in der Software. Alle vorhandenen Daten werden Schweißdraht zerstörungsfrei verdrängt werden. Beim Kontakt auf der in dem System fusioniert und ihre Qualität durch wahrscheinlichkeits- Metalloberfläche wird das Drahtende dort festgeschweißt. Es entsteht berechnende Filteralgorithmen bewertet. Durch diese Integritätsdaten ein Kurzschluss, der einen Schmelztropfen vom Draht abtrennt, welcher können Lokalisierungsfehler in Echtzeit eliminiert werden. So stehen die Verbindung sichert. Durch den kurzen Kontakt erfolgt nur ein sehr auch in Städten jederzeit genaue Positionsdaten zur Verfügung. Darü- niedriger Wärmeeintrag, was Verformungen verhindert. Das automati- ber hinaus eröffnet PATHFINDER neue Perspektiven für neue „Location sierte Verfahren ermöglicht hochfeste, mediendichte Verbindungen und Based Services”, die dem Fahrer Zusatzinformationen und Dienstleis- den Einsatz dünnerer Bauteile. Die Prozesszeit von wenigen Sekunden tungen bereitstellen. Aktuell laufen Forschungsprojekte mit Pilotkunden, vereinfacht die Produktion und spart Energie. Auf einer Demo-Anlage um PATHFINDER in deren Entwicklungsumgebungen zu integrieren. werden aktuell die Prozessparameter für verschiedene Werkstoffe Ende 2018 sollen die ersten Lizenzen verkauft werden. getestet. 2018 startet die Vermarktung der Innovation. www.naventik.de www.b-tu.de/fg-leichtbau PREISSTIFTER www.acod.de www.hsg.apleona.com IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 07
C LUSTER CHEMIE/KUN S TS TO F F E – PRO F. - J O HANNE S -N E L L E S -P R E I S INCA-FIBER GMBH – GEWINNER T E X L O C K G M B H – 2 . P L AT Z + G E W I N N E R I Q I N N O VAT I O N S P R E I S L E I P Z I G Toni Böttger, Dr. Falko Böttger-Hiller (v. l. n. r.) Alexandra Baum Die Kunst der Beschichtung Leicht, aber kein Luftschloss Ein chemisches Verfahren zum Metallisieren von Ein Fahrradschloss aus Hightech-Textilfasern Kohlenstofffasern eröffnet neue Einsatzgebiete. sorgt für Sicherheit bei geringem Gewicht. In der Luftfahrt und im Automobilbau ersetzen Carbonbauteile zuneh- Moderne Fahrräder werden immer leichter, ein hochwertiges Rennrad mend metallische Werkstoffe. Ihr großer Vorteil: Sie bieten hervorra- wiegt heute nur noch 7 Kilo. Doch wenn es um Diebstahlschutz geht, gende mechanische Eigenschaften bei geringem Gewicht. Andererseits gilt immer noch: entweder leicht oder sicher. So bringen gute Fahrrad- können sie Strom und Wärme nur schlecht leiten, was bestimmte An- schlösser aus Stahl mehrere Kilo auf die Waage, sind unhandlich und wendungen ausschließt. Bislang wurde deshalb versucht, Kohlenstofffa- wenig flexibel einsetzbar. Die perfekte Verbindung aus Sicherheit, Hand- sern mit Metallen wie Nickel zu beschichten. Doch Nickel ist teuer, ge- habung und Design hat das Leipziger Startup Texlock GmbH mit seinem sundheitsschädlich und durch seine Sprödigkeit schlecht zu verarbeiten. Fahrradschloss aus Hightech-Textilen entwickelt. Das tex-lock-Schloss Eine Lösung dafür hat die Chemnitzer inca-fiber GmbH entwickelt. Da- besteht aus einem Seil, aufgebaut aus mehreren Lagen textiler Garne. bei werden in einem galvanischen Prozess die Fasern durch eine Kupfer- Jede von ihnen weist besondere Eigenschaften wie Zug-, Schnitt- oder elektrolytllösung geführt. Durch das Anlegen eines Stromes wandern Feuerfestigkeit auf. Dank der Hightech-Fasern kann tex-lock Bolzen- positiv geladene Kupferionen zur Faseroberfläche und bilden einen schneidern, Sägen, Eisspray oder Feuer lange standhalten. Die weichen Metallfilm. Dank der Kombination aus leistungsstarker Elektrolytlösung Fasern sorgen für ein geringes Gewicht und hohe Flexibilität. So lässt sich und neu konstruierter Beschichtungsanlage ist es erstmals möglich, Fa- tex–lock bequem transportieren, ohne zu klappern oder den Fahrrad- serbündel, die aus tausenden, wenige Mikrometer dünnen Einzelfila- rahmen zu zerkratzen. Zum Markteinstieg wird das Fahrradschloss mit menten bestehen, gleichmäßig zu beschichten. Die kupferbeschichteten Ösen zum Verschließen mittels separatem Schloss angeboten. Eine Vari- Kohlenstofffasern sollen unter anderem für den integrierten Blitzschutz ante mit integriertem Verschluss soll später folgen. Zukünftig werden in von Flugzeugen und Rotorblättern von Windkraftanlagen zum Einsatz das Seil elektrisch leitfähige Garne integriert, um smarte Funktionen wie kommen. Das macht das Anbringen zusätzlicher Metallgitter überflüs- einen Alarm zu ermöglichen. Bis jetzt haben bereits 3.200 Kunden das sig, was Kosten und Gewicht spart. Darüber hinaus können integrierte tex-lock-Schloss über Crowdfunding und Vorbestellungen geordert. Die Sensoren mit Strom versorgt werden. Schon 2016 wurde eine Pilotanla- Auslieferung startet im Herbst. Bereits jetzt sind weitere Anwendungen ge aufgebaut, auf der Entwicklungsaufträge für Pilotkunden wie Airbus zur Sicherung von mobilen Elektronikgeräten, Camping-Equipment so- ausgeführt wurden. Ab 2020 soll die industrielle Produktion starten. wie Outdoor-Sportgeräten geplant. inca-fiber Ihr Spezialist für Kohlenstofffasern www.inca-fiber.de www.tex-lock.com PREISSTIFTER www.trinseo.com www.zukunftsstiftung-suedraum-leipzig.de 08 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
C L U S T E R E N E R G I E /U MW E LT /S OL A RW IRT SCH AFT W AT T T R O N G M B H – G E W I N N E R I N F R A S O L I D G M B H – 2 . P L AT Z Marcus Stein Dr. Marco Schossig, Benjamin Buchbach (v. l. n. r.) Gezielt heizen Kleine Spürnasen cera2heat erlaubt die punktgenaue Heizung von Miniaturisierter Hochtemperatur-Infrarotstrahler Flächen zur effizienten Verpackungsproduktion. ermöglicht die mobile Detektion von Gasen. Ob Joghurtbecher, Kaffeekapseln oder Blister für Zahnbürsten: In Europa Ob bei der Abgasanalyse industrieller Anlagen, in der Medizintechnik, werden jährlich rund 3,5 Mio. Tonnen thermogeformter Verpackungen im Verkehr oder der Sicherheitsüberwachung im Bergbau: Die Detekti- produziert. Bei der Herstellung wird eine Kunststofffolie zwischen zwei on brennbarer, giftiger und umweltschädlicher Gase ist immens wichtig. Heizplatten erwärmt und mit Druck in die Form gepresst. Durch die Dazu wird in einem Messkanal Infrarot(IR-)strahlung ausgesendet. Das gleichmäßige Erwärmung dehnt sich die Folie beim Ausformen unge- darin befindliche Gas absorbiert bestimmte Wellenlängen, die übrige wollt ungleichmäßig aus. Der Becher besitzt daher dicke Wände und ei- Strahlung wird transmittiert und der IR-Fingerabdruck des Gases durch nen dünnen Boden oder umgekehrt. Damit der Boden ausreichend sta- einen Detektor gemessen. Die Miniaturisierung von IR-Gassensoren bil ist, muss mehr Kunststoffmaterial eingesetzt werden. Genau dieses scheitert derzeit an der Verfügbarkeit von kleinen, robusten, leistungs- Problem löst das Heizsystem cera2heat der watttron GmbH aus Freital. starken und trotzdem sparsamen IR-Strahlungsquellen. Diese Probleme Dazu wurden die Heizflächen in 5 x 5 Millimeter große Felder (Heizpixel) löst das Dresdner Unternehmen Infrasolid mit dem Hochtemperatur- unterteilt, unter denen sich jeweils ein elektrischer Widerstand befin- Infrarotstrahler (HIS). Kern der Innovation ist ein wenige Mikrometer det. So können die Pixel individuell angesteuert und die Folie gezielt dicker, mäanderförmiger IR-Strahler aus einem hochschmelzenden Me- ungleichmäßig erhitzt werden. Dadurch passt sich das Fließverhalten tall, das hohe Betriebstemperaturen ermöglicht. Die nanostrukturierte der Kunststofffolie optimal an die gewünschte Form an, der Becher hat Oberfläche sorgt für einen hohen Emissionsgrad der Infrarotstrahlung, gleichmäßig dicke Wände und Boden. Mit Hilfe einer Software berech- während der freitragende Aufbau Wärmeverluste minimiert. Im Ergeb- net watttron das ideale Temperaturprofil für jede Verpackungsform. Im nis verringert sich das Bauvolumen um den Faktor 50 bei zehnfach hö- Ergebnis kann eine bis zu 30 Prozent dünnere Kunststofffolie eingesetzt herem Wirkungsgrad. Darüber hinaus sinkt der Energieverbrauch auf werden. Gleichzeitig reduziert sich der Energieverbrauch um rund 30 ein Fünftel. Somit wird erstmalig der Einsatz in tragbaren und mobilen Prozent. Neben der Verpackungsherstellung kann cera2heat auch in der Gasmessgeräten möglich, was neue Einsatzgebiete eröffnet. Der Proto- Pharmaindustrie, der Biotechnologie und der Mikroelektronik zur ge- typ wurde bereits bei Pilotkunden getestet. Die Herstellung erfolgt mit zielten Heizung von Kontaktflächen eingesetzt werden. Noch 2017 wird Standardverfahren der Mikroelektronik, wodurch die günstige Massen- cera2heat an Pilotkunden ausgeliefert. produktion möglich ist. Der Aufbau einer Fertigungslinie startet 2018. www.watttron.de www.infrasolid.com PREISSTIFTER www.enviam.de www.siemens.de IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 09
C LUSTER INFORMATIONS TE CHNO L O GI E CROWDARCHITECTS GMBH – GEWINNER E X C E E D I N G S O L U T I O N S G M B H – 2 . P L AT Z Katharina Meißner, Moritz Wasserek (v. l. n. r.) Prof. Dr. Uwe Heuert, Oliver Punk (v. l. n. r.) Nah an den Stars Intelligenztest CrowdTV bietet YouTubern eine unabhängige Ein neuartiges Testsystem erlaubt die Prüfung Community-Plattform für ihren Content. von Smart Metern vor der Markteinführung. YouTube ist für heutige Jugendliche längst wichtiger geworden als das Für die Messung des Gas-, Wasser- und Fernwärmeverbrauchs schreibt klassische, lineare Fernsehen. Allein in Deutschland gibt es über 3.000 das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ab 2018 den schritt- sogenannte Social Influencer mit mehr als 50.000 Fans auf YouTube, weisen Einbau sogenannter Smart Meter vor. Dabei handelt es sich um Instagram & Co. Ihren Wert als Markenbotschafter hat auch die Wer- Intelligente Messsysteme, bestehend aus digitalem Energiezähler und bewirtschaft erkannt. Die Influencer stehen wiederum vor der Heraus- zentraler Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway. Die- forderung, mehrere Plattformen gleichzeitig zu bedienen, die eigene ser empfängt, speichert und übermittelt die Messdaten des Zählers an Marke zu stärken und neue Einnahmequellen zu erschließen. Für diese die Marktteilnehmer. Neben der metrologischen Genauigkeit der Ver- Herausforderungen bietet das Erfurter Startup CrowdArchitects GmbH brauchsmessung stellt der Gesetzgeber hohe Anforderungen an die mit CrowdTV eine unabhängige Plattform zur Kommunikation mit ih- Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit der Datenübertragung. Die ren Fans und zur Vermarktung ihrer Inhalte. CrowdTV bündelt dazu Merseburger exceeding solutions GmbH hat ein Prüfsystem realisiert, die Inhalte mehrerer sozialer Netzwerke in einer individuell gestalteten mit dem sich erstmals die korrekte Funktion sämtlicher Komponenten App, wo diese von den Fans abgerufen werden können. Die Möglich- und Schnittstellen intelligenter Messsysteme testen lässt. Dazu gehö- keit, exklusive Inhalte nur für die App einzupflegen, macht die Platt- ren die Anwendung kryptografischer Verfahren und die Einhaltung der form zusätzlich attraktiv. Mittels Feedback-Funktion können Fans mit Kommunikationsprotokolle. Das modular aufgebaute System aus Soft- ihren Stars und untereinander in Interaktion treten, indem sie Videos, und Hardware stellt die jeweils benötigte Gegenstelle virtuell dar und Fotos, Text- und Sprachnachrichten schicken, was die Bindung weiter kann so die gesamte Prozesskette der Datenkommunikation in Echt- erhöht. Monetarisiert wird die Reichweite mittels Werbung und ziel- zeit testen. Die Testmaschine simuliert dabei sowohl „gutes“ als auch gruppenspezifischen Kooperationen. Dank des White-Label-Konzepts „schlechtes“ Verhalten der Komponenten. Für metrologische Tests ist kann die App schnell und kostengünstig für weitere Influencer genutzt die Anbindung elektrischer Mess- und Versorgungstechnik möglich. Ak- werden. CrowdTV bietet damit eine sehr gut funktionierende Infra- tuell beherrscht das schon im Einsatz befindliche System über 10.000 struktur für das „Fernsehen der Zukunft“. Aktuell nutzen bereits rund Testfälle. So können Smart Meter-Hersteller, Messstellenbetreiber und 30 Social Influencer das Angebot. Prüforganisationen die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen. www.crowd-architects.com www.exceeding-solutions.de PREISSTIFTER www.enviatel.de www.gisa.de 10 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
C L U S T E R L I F E SCIEN CES ONCGNOSTICS GMBH – GEWINNER M I N T E N G I N E E R I N G G M B H – 2 . P L AT Z Dr. Peter Haug, Kristin Eichelkraut (v. l. n. r.) Gunnar Mühlstädt Sichere Zeichen Der Acker an der Hauswand Ein molekularbiologischer Test revolutioniert die Ein neuartiger Photobioreaktor ermöglicht wirt- Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. schaftliche Algenproduktion im urbanen Raum. Gebärmutterhalskrebs zählt weltweit zu den häufigsten Krebserkran- Die über 500.000 Algenarten der Welt gelten als Rohstoff der Zukunft, kungen bei Frauen. Allein in Deutschland gibt es jährlich 5.000 Erkran- denn sie wachsen schnell und enthalten eine Vielzahl wertvoller Be- kungen. Andererseits erhalten pro Jahr etwa 200.000 Frauen eine auffäl- standteile wie Proteine, Vitamine, Lipide und Pigmente. Das macht sie lige Diagnose beim standardmäßigen „Pap-Test“. Dabei werden Zellen als Lebensmittel oder Bestandteil von Kosmetik und Arzneimitteln inte- vom Muttermund entnommen und mikroskopisch auf Veränderungen ressant. Bislang werden Mikroalgen vor allem in Gewässern gezüchtet, untersucht. Doch die Mehrzahl der so erkannten Vorstufen, sogenann- was den Prozess wenig steuerbar und die Ernte aufwendig macht. Die ter Dysplasien, heilen von selbst wieder aus. Einen zuverlässigen Nach- weltweit erste Anlage zur Produktion als Lebensmittel zugelassener Al- weis von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen hat die Jenaer gen im städtischen Raum hat die MINT Engineering GmbH aus Dresden oncgnostics GmbH mit dem Test GynTect entwickelt. Er basiert auf dem realisiert. Herzstück des Photobioreaktors sind spezielle Kunststoffröh- Nachweis chemischer Veränderungen in der DNA betroffener Zellen. Bei ren, in denen Wasser zirkuliert. Die darin lebenden Mikroalgen werden dieser DNA-Methylierung lagert sich eine Kohlenstoff-Wasserstoff-Ver- so gleichmäßig mit Sonnenlicht, Nährstoffen in Form von Pflanzendün- bindung an der DNA-Base Cytosin an. Regionen, in denen diese DNA- ger und CO2 aus eingepumpter Luft versorgt. Dabei können PH-Wert, Methylierung bei Gebärmutterhalskrebs gehäuft auftritt, werden mittels Temperatur und Nährstoffzufuhr automatisiert überwacht und gesteuert GynTect nachgewiesen. Dank der hohen Genauigkeit lässt sich so Ge- werden. Das senkt den Aufwand und garantiert eine gleichbleibende bärmutterhalskrebs frühzeitig und zuverlässig erkennen, was die Thera- Qualität. Die Bauform der Anlage ist flexibel anpassbar: von der In- piechancen erhöht und unnötige Operationen vermeidet. Letzteres ist door-Zucht über das Urban Farming an Gebäuden bis zu industriellen besonders für Frauen mit Kinderwunsch wichtig, denn eine Operation Großanlagen. Zukünftig kann das CO2 z. B. auch aus der Produktion steigert das Risiko späterer Fehl- und Frühgeburten. Gleichzeitig sinken von Brauereien und der Abwasserreinigung stammen und so zum Klima- die Kosten für das Gesundheitssystem. Im Herbst 2016 wurde GynTect schutz beitragen. Aktuell wird mit der Global Biomass Exchange ein di- europaweit zugelassen. Aktuell hat oncgnostics bereits eine Kooperati- gitaler Marktplatz für den Algenhandel aufgebaut. Darüber hinaus plant on zur Vermarktung auf dem chinesischen Markt geschlossen. Darüber MINT Engineering weitere Serviceangebote, etwa mobile Erntelösungen hinaus laufen Studien zum Nachweis weiterer Krebsarten. inklusive Transport des getrockneten Algenpulvers. www.oncgnostics.com www.mint-engineering.de PREISSTIFTER www.kmpg.de www.serumwerk.de IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 11
G ESA MT SIEGER/STÄD TE S I E GE R IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 – GESAMTSIEGER Autonome Pfadfinder Forscherteam wagt mit Innovation zur Fahrzeug-Lokalisierung den Schritt in die Selbstständigkeit. Zum zweiten Mal in der 13-jährigen Wettbe- zung durch das Hochschulgründernetzwerk werbsgeschichte – nach der SAMAG Werk- SAXEED. Aktuell laufen Forschungsvorhaben, zeugmaschinen GmbH aus Saalfeld im Jahr um den Prototyp der Software PATHFINDER in 2012 – wurde in diesem Jahr der Clustersieger die Entwicklungsumgebung von Pilotkunden Automotive auch mit dem Gesamtpreis des zu implementieren. Für das 3. Quartal 2017 IQ Innovationspreis Mitteldeutschland aus- ist der Abschluss der 1. Finanzierungsrunde gezeichnet. Die Gründer der Naventik GmbH mit mehreren Investoren geplant. Der Kapi- forschten bereits seit 5 Jahren an der TU talerlös fließt vor allem in den Aufbau eines Chemnitz auf dem Gebiet der Satellitennavi- weltweiten Patentschutzes und die Stärkung gation mit dem Ziel, die Technologielücke bei der vertrieblichen Aktivitäten. Ab 2018 wird der hochgenauen Fahrzeug-Lokalisierung auf- dann die Vermarktung von OEM-Lizenzen von zulösen und so einen entscheidenden Beitrag PATHFINDER sowie von flankierenden Dienst- zur Vision des autonomen Fahrens zu leisten. leistungen starten. Darüber hinaus durchläuft Im Januar 2017 gründete das vierköpfige Wis- das Chemnitzer Startup gerade das Accelera- Peter Kalinowski, Michael Büttner (v.l.n.r) – NAVENTIK GmbH senschaftlerteam sein eigenes Unternehmen. tor-Programm der Deutschen Bahn. Ziel ist es, Neben einer Anschubfinanzierung über das neue Anwendungsfelder für die Software auch Bundesförderprogramm „EXIST-Forschungs- im Bereich Schienenfahrzeuge und beim Ein- transfer“ erhielten sie dabei auch Unterstüt- satz von Drohnen zu entwickeln. www.naventik.de IQ INNOVATIONSPREIS HALLE – LOKALER WISSENSCHAFTSPREIS Lebensrettende Lösung Infusion von künstlichem Fruchtwasser erhöht Überlebenschancen bei vorzeitigem Blasensprung. Während der Schwangerschaft umgibt das enwachstum fördern, bei der Herstellung nicht Fruchtwasser den Fötus und schützt ihn vor verwendet. Die Lösung wird über ein unter der Stößen und Temperaturschwankungen. Darü- Haut implantiertes Port-System kontinuierlich ber hinaus dient es als Barriere gegen Infek- in die Amnionhöhle, in welcher der Embryo tionen. Bei einem vorzeitigen Blasensprung heranwächst, eingebracht. So werden Bakte- geht dieser Schutz verloren, was in 70 Prozent rien fortlaufend herausgespült. Zum Einsatz der Fälle innerhalb einer Woche zu einer Früh- kommt dabei ein neu entwickelter, extrem oder Fehlgeburt mit hoher Mortalität führt. Die dünner Katheter mit einem Ankermechanis- einzige Therapie bestand bislang in der Gabe mus oder doppelter Ballon-Konstruktion. Zwi- von Antibiotika an die Mutter. Aufgrund der schen dieser ist die Gebärmutter fixiert, um das Plazentaschranke, die ihren Blutkreislauf von Herausrutschen des Katheters zu vermeiden dem des Fötus trennt, sind diese jedoch kaum und die Punktionsstelle abzudichten. Die pa- wirksam. Einen neuen Therapieansatz hat Prof. tentierte Innovation ist bereits am Uniklinikum Dr. Michael Tchirikov, Direktor der Klinik für Halle im Einsatz. So konnten Schwangerschaf- Prof. Dr. med. Michael Tchirikov – Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Geburtshilfe am Uniklinikum Halle, entwickelt. ten durchschnittlich um 9 Wochen verlängert Dabei handelt es sich um eine Spüllösung, die werden, was die Chancen der Föten ent- dem natürlichen Fruchtwasser ähnelt. Dabei scheidend erhöht. Die Zulassung als Medizin- wurden dessen Bestandteile, die das Bakteri- produkt steht kurz bevor. www.uk-halle.de 12 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
S TÄ D T ESIEG ER IQ INNOVATIONSPREIS LEIPZIG Sicherheit leichtgemacht Ein neuartiges Fahrradschloss verbindet perfekt Sicherheit, Handhabung und Design. Alle 90 Sekunden verschwindet eines der Widerstandsfähigkeit aus. Nach rund zwei rund 72 Millionen Fahrräder in Deutschland. Jahren Entwicklungszeit starteten die beiden Das ist für die Besitzer umso ärgerlicher, weil Produkt-Designerinnen Alexandra Baum und der Durchschnittspreis eines neuen Fahr- Suse Brand im Frühjahr dieses Jahres mit ei- rades sich in den vergangenen Jahren fast ner Kampagne auf der internationalen Crow- verdreifacht hat, auch dank der steigenden dfunding-Plattform „Kickstarter“. Rund Zahl teurer E-Bikes. Bei der Sicherung ihrer 3.200 Kunden bestellten in deren Rahmen – Zweiräder haben Fahrradfahrer aber bislang teils mehrere – tex-lock-Schlösser vor. Deren nur die Wahl zwischen leichten, flexiblen und Außenhaut aus schmutzabweisendem Ma- dafür wenig widerstandsfähigen Schlössern terial ermöglicht vielfältige Designs und eine oder ihren sicheren Pendants, die schwer angenehme, edle Haptik. Aktuell wird das in- und schlecht handhabbar sind. Die zwei novative Schloss in 4 Farben und modernen Gründerinnen des Leipziger Startups Texlock Designs angeboten, weitere sollen folgen. GmbH haben dagegen mit ihrem Fahrrad- Neben der Nutzung als Diebstahlsicherung Alexandra Baum – Texlock GmbH schloss aus Hightech-Textilfasern eine zeit- für Fahrräder kann tex–lock zukünftig auch gemäße Lösung entwickelt. Das tex-lock für die Transport- und Ladungssicherung, bei zeichnet sich durch sein geringes Gewicht, Anwendungen in der Industrie oder Archi- die große Flexibilität und ausgezeichnete tektur zum Einsatz kommen. www.tex-lock.com IQ INNOVATIONSPREIS MAGDEBURG Alles auf einer Karte Eine innovative Software bündelt alle Informationen rund um den ÖPNV in einem System. An welchem Bahnsteig fährt meine Bahn? Ist Ticketautomaten, Abfahrtszeiten und die sie pünktlich? Wo bekomme ich ein Ticket Echtzeitpositionen von Fahrzeugen ange- her? Derzeit muss ein Fahrgast diese Infor- zeigt werden. Verkehrsbetriebe können mit mationen an vielen verschiedenen Stellen NETZ:MAP in wenigen Sekunden den Fahr- abrufen. Gerade Erstnutzer des ÖPNV sind gast direkt informieren, etwa zu Störungen damit schnell überfordert. Auch für Pendler und Umleitungen. Das stärkt die Kunden- sind aktuelle Infos etwa zur Pünktlichkeit zufriedenheit und erhöht das Vertrauen in von entscheidender Bedeutung für die Ak- den ÖPNV und die Nutzung von vernetzten zeptanz des Angebots. Mobilitätsangeboten. NETZ:MAP kann in Mit der Innovation „NETZ:MAP“ bietet die bestehende Webseiten und Apps integriert Vesputi UG aus Magdeburg ÖPNV-Nutzern werden und ist dank Responsive Design op- erstmals eine Plattform, die alle Informati- timal auf Tablets und Smartphones darstell- onen in einem Kontext gebündelt darstellt. bar. Der serienreife Prototyp der Innovation Zentrales Element der webbasierten Soft- wurde gemeinsam mit den Stadtwerken Hal- Bea Menhorn, René Meye – Vesputi UG ware ist eine eigens entwickelte Kartentech- le entwickelt. Für die Zukunft sind weitere nologie. Der Nutzer kann dabei nahtlos vom Features wie die Ticketbuchung und Infos zu Liniennetzplan zur realweltlichen Satelliten- Car-Sharing-Angeboten und E-Tankstellen karte wechseln, in der u. a. Standorte von geplant. www.netzmap.de IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 13
IQ -G ES CHICHTE DIE BESTEN Die IQ-Preisträger der vergangenen 10 Jahre Cluster Automotive Biotechnologie/ Chemie/ Energie/ Ernährungs- Informations- Solarwirtschaft** Life Sciences Kunststoffe Umwelt* wirtschaft technologie Stemke 2007 Kunststofftechnik Partec GmbHGS Harzlack Ltd. LISTaR GmbH LeHA GmbH metraTec GmbH GmbH HERZGUT Ortloff NetCon Solutions 2008 SIRS-Lab GmbHGS PURinvent GmbH Inocermic GmbH Landmolkerei Technologie GmbH AG Schwarza eG BioPlanta GmbH Qpoint Composite 2009 Namos GmbH MAZeT GmbH Viba Sweets GmbH DieMount GmbH GmbH Analytik Jena AGGS Leibniz-Institut für SONOTEC Innovative Freiberg 2010 probiodrug AGGS Polymerforschung Ultraschallsensorik Knick 'n' Clean ACX GmbH Mobility GbR Instruments GmbH Dresden e. V. Halle GmbH IFA-Technologies Styron Deutschland Technische 2011 Scil Proteins GmbHGS FiberCheck GmbH IronShark GmbH Q-CELLS SE GmbH GmbH Universität Dresden SAMAG – Saalfelder Soundjack / Kathi Rainer Thiele 2012 Werkzeugmaschi- IDT Biologika GmbH OMPG mbH LubriGlass GmbH Hochschule Anhalt GmbH nen GmbHGS Schuster RecoPhos Consult Green Heritage 2013 Kunststofftechnik OntoChem GmbH Melodicus GmbHGS Wasserkraft GmbH GmbH Otto-von-Guericke- Innovative Ober- Technische videostream360 2014 Universität InflaRx GmbHGS flächentechnologien Universität Dresden GmbH Magdeburg GmbH COLDPLASMATECH Fraunhofer-Institut 2015 BMF GmbH JenaBatteries GmbH Rhebo AG GmbHGS IFAM Dätwyler Sealing Loser Chemie GmbH autinity systems Universitätsklinikum 2016 Technologies JENETRIC GmbH GmbH Jena Deutschland GmbH Kumatec GmbHGS NAVENTIK CrowdArchitects 2017 oncgnostics GmbH inca-fiber GmbH watttron GmbH GmbHGS GmbH Mehr Informationen zum IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und den Preisträgern unter www.iq-mitteldeutschland.de *Das Cluster wurde ab 2012 umbenannt in Energie/Umwelt/Solarwirtschaft. **2010 und 2011 gab es einen eigenständigen Clusterpreis Solarwirtschaft. Danach wurde der Bereich in das Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft integriert. GS = Gesamtsieger 14 IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017
Impressionen Elevator Pitch des IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 Impressum Herausgeber Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH Schillerstraße 5 04109 Leipzig Telefon: 0341 60016-0 Telefax: 0341 60016-13 E-Mail: info@mitteldeutschland.com Web: www.mitteldeutschland.com Geschäftsführer: Jörn-Heinrich Tobaben, Reinhard Wölpert Redaktionsmanagement: trurnit Leipzig GmbH Kai Bieler Uferstraße 21 04105 Leipzig Telefon: 0341 2539780 Web: www.trurnit.de Art Direction: DIE AUSSICHT alexander.dornheim@dieaussicht.de Redaktion Hanka Fischer, Kai Bieler Lektorat Mirjam Becker Bildnachweise Tom Schulze Titelmotiv: Die WERFT Kommunikationsdesign IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2017 15
MITGLIEDER der METROPOLREGION MITTELDEUTSCHLAND Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur im Zentrum +JT5RG\KCNKUVHȜT-QJNGPUVQHHHCUGTP In der Europäischen Metropol- region Mitteldeutschland en- gagieren sich strukturbestim- mende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und 6 3 ,QJHQLHXUH $UFKLWHNWHQ 'UHVGHQ /HLS]LJ 3RWVGDP =ZLFNDX Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemein- samen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der traditionsreichen Wirt- schafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland. www.mitteldeutschland.com
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