ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+

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ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+
S T Ä D T E B A U F Ö R D E R U N G MARKT PARKSTEIN

ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+
ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+
Markt Parkstein
Vertr. d. Fr. 1. Bürgermeisterin Schiffmann
Schlossgasse 5
D-92711 Parkstein

Tel. 09602.61639-0
Fax. 09602.61639-29
info@parkstein.de
www.parkstein.de

Regierung der Oberpfalz
Sachgebiet Planung, Bauordnung und Städtebau
Ansprechpartner
Hr. LBD Rudolf Fröschl
Fr. BDin Regina Harrer
Emmeramsplatz 8
D-93047 Regensburg
Tel. 0941.5680-420
Fax. 0941.5680-499
poststelle@reg-opf.bayern.de
www.regierung.oberpfalz.bayern.de

Wirtschaftsgeografische Bearbeitung:

iq-Projektgesellschaft
Dr. Robert Leiner
Luisenstr. 37
D-80333 München

Tel. 089.380-77313
Fax. 089.2180-4099
info@iq-projektgesellschaft.de
www.geographie.uni-muenchen.de

Städtebauliche Bearbeitung:
JURETZKA ARCHITEKTEN GMBH
Dipl. Ing. Univ. Architekt | Stadtplaner BDA
Armin Juretzka
Mooslohstraße 111
D-92637 Weiden
Tel. 0961.470684-0
Fax. 0961.470684-29
info@juretzka-architekten.de
www.juretzka-architekten.de

Verkehrsplanerische Bearbeitung:

Obermeyer Planen + Beraten GmbH
Ansprechpartner
Dipl. Ing. Helmuth Ammerl
Hansastraße 40
D-80686 München

Tel. 089.5799-0
Fax. 089.5799-910

info@opb.de
www.opb.de

Herausgeber, Bezug:
Markt Parkstein

Bearbeitung, Gestaltung:
IQ Projektgesellschaft
JURETZKA ARCHITEKTEN GMBH

Fotos / Bilder / Pläne:
Markt Parkstein,
JURETZKA ARCHITEKTEN
IQ Projektgesellschaft
Regionaler Planungsverband Oberpfalz-Nord

Druck:
Stand 22.09.2014 / 29.04.2016
ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+
zzuJURETZKA ARCHITEKTEN
                                                                         ISEK – MARKT PARKSTEIN 2020+

                                       STÄDTEBAUFÖRDERUNG
                                       MARKT PARKSTEIN
                                       INTEGRIERTE STÄDTEBAULICHE ENTWICKLUNGSKONZEPTION
                                       MARKT PARKSTEIN 2020+

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ISEK - MARKT PARKSTEIN 2020+
zzuJURETZKA ARCHITEKTEN
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    INHALTSVERZEICHNIS / GLIEDERUNG

A    ERGEBNISSE DER BESTANDSANALYSE (SWOT-ANALYSE)                                6
    A1    RAHMENBEDINGUNGEN AM MAKROSTANDORT                                      7
     A 1.1    RAUM- UND SIEDLUNGSSTRUKTUR                                         7
     A 1.2    DEMOGRAPHIE UND WOHNEN                                             14
     A 1.3    WIRTSCHAFT                                                         15
    A2    RAHMENBEDINGUNGEN AM MIKROSTANDORT                                     18
     A 2.1    DEMOGRAPHIE UND WOHNEN                                             18
     A 2.2    NUTZUNGSSTRUKTUR                                                   19
     A 2.3    WOHN- UND LEBENSQUALITÄT                                           20
    A3    STÄDTEBAU                                                              22
     A 3.1    STÄDTEBAULICHE VORUNTERSUCHUNG AB 1992                             24
     A 3.2    STÄDTEBAU                                                          29
     A 3.2.1    LANDSCHAFTS- UND SIEDLUNGSRAUM                                   29
     A 3.2.2    VERKEHR / STÄDTEBAU UND VERKEHRSPLANUNG                          42
     A 3.2.3    GRÜN- UND FREIFLÄCHEN                                            56
     A 3.2.4    GEBÄUDE                                                          62
     A 3.2.5    WOHNUMFELD                                                       70
     A 3.2.6    BARRIEREFREIHEIT                                                 73
     A 3.3    ENERGIE                                                            74

B    LEITBILD UND MASTERPLAN DER ORTSENTWICKLUNG                                 78
    B1    SELBSTVERSTÄNDNIS IN DER REGION UND
           AUSSENDARSTELLUNG
    B2    ÖRTLICHES LEITBILD                                                     83
     B 2.1     WOHN- UND LEBENSQUALITÄT                                          84
     B 2.2     WIRTSCHAFT UND TOURISMUS                                          88
     B 2.3     ZUSAMMENLEBEN, FREIZEIT UND VEREINE                               91
    B3    RÄUMLICHES LEITBILD (MASTERPLAN)                                       95
     B 3.1     STÄDTEBAUFÖRDERUNG SEIT 1992                                      95
     B 3.2     STÄDTEBAU                                                         96
     B 3.2.1     LANDSCHAFTS- UND SIEDLUNGSRAUM                                  96
     B 3.2.2     HANDLUNGSFELD VERKEHR                                          102
     B 3.2.3     GRÜN- UND FREIFLÄCHEN                                          120
     B 3.2.4     HANDLUNGSFELD GEBÄUDE UND BAUSTRUKTUR                          126
     B 3.2.5     HANDLUNGSFELD WOHNUMFELD                                       132
     B 3.2.6     BARRIEREFREIHEIT                                               135
     B 3.3     ENERGIE                                                          135
    B4    MITWIRKUNG UND BETEILIGUNG                                            138

C    PROJEKTE                                                                   141
    C1   GRUNDLEGENDE PROJEKTE                                                  141
    C2   LEBENSQUALITÄT UND BÜRGERSCHAFTLICHES
         ENGAGEMENT                                                             147
    C3   WIRTSCHAFT UND AUßENDARSTELLUNG                                        152
    C4   LEBEN IN PARKSTEIN                                                     155
    C5   STÄDTEBAU UND WOHNUMFELD                                               159

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D    IMPLEMENTIERUNG                                                               176
    D1    FUNKTION DES OEK PARKSTEIN 2020+                                         176
    D2    INSTITUTIONALISIERUNG                                                    177
     D 2.1     KONZEPTIONELLE AUFGABEN UND
               ANFORDERUNGEN                                                       178
     D 2.2     UMSETZUNGSBEZOGENE AUFGABEN
               UND ANFORDERUNGEN                                                   180
    D3    HANDLUNGSPROGRAMM                                                        182

    ANLAGEN

    -     WIRTSCHAFTSGEOGRAPHISCHE BEARBEITUNG
    -     VERKEHRSPLANERISCHE BEARBEITUNG

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A ERGEBNISSE DER BESTANDSANALYSE (SWOT-ANALYSE)

  Die Position und Funktion des Marktes Parkstein im regionalen Kontext sowie
  auch die örtliche Gestaltung der räumlichen Ordnung der unterschiedlichen
  Nutzungen (Wohnen, Arbeiten, …) ergeben sich in einem marktwirtschaftli-
  chen System aus Entscheidungen und Handlungen der unterschiedlichen Ak-
  teure. Zu diesen zählen nicht nur die Wirtschaft (produzierende und dienstleis-
  tende Unternehmen), sondern auch die privaten Haushalte (Einzelpersonen,
  Lebensgemeinschaften/Ehepaare, Familien) sowie die öffentlichen Institutio-
  nen. Die Akteure dieser drei Gruppen wählen für ihre unterschiedlichen
  Grunddaseinsfunktionen, Bedürfnisse und Aktivitäten die jeweiligen Standorte
  im Wesentlichen danach aus, welche Eignung und Effizienz diese für die be-
  absichtigte Nutzung erwarten lassen.

  Vor diesem Hintergrund stehen einzelne Kommunen oder Wirtschaftsräume
  mit ihrem jeweiligen Angebot und Potenzial für bestimmte Nutzungen sowie
  der Qualität dieses Angebotes zueinander im Standortwettbewerb. Letztlich ist
  dann die Ausprägung der harten und weichen Standortfaktoren maßgeblich
  dafür, welche Anziehungskraft sie ausüben und welches Entwicklungspotenzial
  sich ihnen dadurch bietet. Dem Standortwettbewerb sind die einzelnen Kom-
  munen und Wirtschaftsräume in einem marktwirtschaftlichen System zwangs-
  weise ausgesetzt. Sie können sich im Wettbewerb allerdings dadurch Vorteile
  gegenüber ihren Wettbewerbern verschaffen, indem sie eine auf ihre spezifi-
  schen Stärken und ihr endogenes Potenziale ausgerichtete Standortentwick-
  lung vor dem Hintergrund der Bedürfnisse der anvisierten Zielgruppen betrei-
  ben. Zielgruppen sind in diesem Zusammenhang ansässige und externe Un-
  ternehmen sowie Unternehmensgründungen, die ansässige und externe Be-
  völkerung sowie Besucher und Institutionen.

  Wirkungszusammenhänge der räumlichen Entwicklung

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     Das aktuelle räumliche, organisatorische und funktionale Gefüge im Groß-
     raum Weiden i. d. OPf. wie auch innerhalb des Marktes Parkstein ist nicht
     kurzfristig entstanden. Es ist vielmehr Folge eines langfristigen Entwicklungs-
     prozesses. Ein Wandel dieser kommunal- und regionalspezifischen räumli-
     chen, organisatorischen und funktionalen Strukturen ist nicht kurzfristig mög-
     lich. Das Prinzip der Persistenz (Beharrung) wirkt nicht nur auf materielle
     Strukturen, sondern ist auch für immaterielle Einflussgrößen wie das örtliche
     und regionale Bewusstsein und das städtische und regionale Image gültig.
     Die aktuellen Gegebenheiten beeinflussen damit sowohl das Verhalten der
     Bevölkerung und der handelnden Akteure in Parkstein und der Region als
     auch die Bewertung des Standortes Parkstein durch externe Akteure.

     Grundlage aller strategischen Überlegungen zur künftigen Entwicklung des
     Marktes Parkstein ist deshalb eine möglichst realistische Einschätzung zu sei-
     ner Standortqualität bzw. zu seinen komparativen Standortvorteilen. Erst aus
     der Kenntnis der Standortvorteile (Stärken) und Standortnachteile (Schwächen)
     in den einzelnen Handlungsfeldern vor dem Hintergrund der Anforderungen
     und Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen und Akteure lassen sich Hand-
     lungsoptionen bewerten (Chancen und Risiken) und letztlich lässt sich erst da-
     raus ein zielführender Handlungsrahmen für die Weiterentwicklung des Mark-
     tes Parkstein bestimmen.

     Das übergeordnete Untersuchungsgebiet für das Integrierte Ortsentwicklungs-
     konzept Parkstein 2020+ umfasst das Siedlungsgebiet des Ortes Parkstein mit
     direktem Umgriff.

 A 1 RAHMENBEDINGUNGEN AM MAKROSTANDORT

     Die überörtlichen Rahmenbedingungen eines Marktes beeinflussen – ebenso
     wie die bisherigen planerischen Entscheidungen – seine die künftigen Entwick-
     lungsmöglichkeiten des Marktes Parkstein. Sie stellen weitgehend permanent
     oder zumindest langfristig wirkende Gegebenheiten dar, die den grundlegen-
     den funktionalen Charakter der Kommune prägen. Als übergeordnete Stand-
     ortfaktoren bestimmen sie die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes Parkstein im
     regionalen Kontext und insbesondere auch dessen Versorgungsfunktion.

     Dementsprechend sind auch die überörtlichen raumbezogenen Grundlagen
     Gegebenheiten des Marktes Parkstein einerseits als Potenzialfaktoren der
     künftigen Entwicklung aufzufassen, andererseits stellen sie aber auch grundle-
     gende Größen dar, die die Entwicklungsperspektiven des Marktes begrenzen.

A 1.1 RAUM- UND SIEDLUNGSSTRUKTUR

     Topographische Gegebenheiten
     Das Gemeindegebiet des Marktes Parkstein liegt im Naturraum nordöstliche
     Oberpfälzer Senke in der Weidener Bucht, inmitten des Naturparks „Nördli-
     cher Oberpfälzer Wald“.

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Parkstein bietet mit dem die Umgebung überragenden markanten Basaltkegel
(595 m über NN) eine geologische Besonderheit und eine weithin sichtbare
Landmarke. Der Kegel zählt zu den Vulkanruinen, er bildete sich im Tertiär.
Die heute vor allem an der Basaltwand an der Südostseite des Parksteins
sichtbaren kristallinen Säulen bildeten sich durch Verwitterung des umliegen-
den weichen Gesteines.

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Regionale Einordung
Der Markt Parkstein liegt in Bayern in der Planungsregion 6, Oberpfalz Nord
in Landkreis Neustadt/ Waldnaab.
Im Osten von Parkstein verläuft die überregionale Entwicklungsachse Regens-
burg – Weiden – Hof, die regionale Entwicklungsachse Weiden – Pressath
verläuft im Süden.
Eine Zentrumsfunktion hat Parkstein dem Regionalplan zufolge nicht zu erfül-
len.

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Verkehr
Parkstein ist über die Kreisstraße NEW 2 und die B 22 an die Autobahn A 93
angebunden. Der Ausbau der NEW 2 mit der Umgehung der Ortschaft Buch
führte zu einer verbesserten Anbindung an die A 93. Die Kreisstraße NEW 2
führt mitten durch den historischen Ortskern, mit Anbindung im Südwesten an
die B 470.

Die ÖPNV-Erschließung beschränkt sich hauptsächlich auf die Schulzeiten,
ein Projekt mit einer Verbindung nach Weiden vormittags und nachmittags
wurde kaum angenommen.

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Der Markt Parkstein hat aus Eigenmitteln einen Geh- und Radweg nach Wei-
den erstellen lassen, Innerorts finden sich topographisch bedingt keine aus-
gewiesenen Radwege.

Das Wanderwegenetz um Parkstein wurde vor kurzem neu strukturiert und
umfasst 68 km.

Natur- und Landschaftsschutz
Seit 1937 ist der 6 ha große, unbebaute Bereich des Basaltkegels als Natur-
schutzgebiet ausgewiesen, was die Wichtigkeit des Parksteins für Ökologie
und Landschaft zeigt.

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Parkstein liegt im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, das Gemeindege-
biet von Parkstein ist vom Landschaftsschutzgebiet Manteler und Hessen-
reuther Wald umgeben, das im Regionalplan als landschaftliches Vorbehalts-
gebiet aufgeführt ist. Die Belange des Naturschutzes und der Landespflege
erhalten damit besonderes Gewicht.

Die geringe Entfernung des Marktes Parkstein zur Stadt Weiden i. d. OPf. so-
wie zur Stadt Neustadt a. d. Waldnaab ist das entscheidende lagebezogene
Charakteristikum und prägt den Raumtyp, dem der Markt Parkstein zuzuord-
nen ist. Hieraus ergeben sich die wesentlichen räumlichen und raumstruktu-
rellen Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken, die nachfol-
gend zusammengefasst sind.

STÄRKEN

Lage im Stadt- und Umlandbereich des Oberzentrums Stadt Weiden
i. d. OPf.

Sehr gute Erreichbarkeit höherwertiger Zentren durch die Lage im 15-Minuten
Einzugsbereich der Stadt Weiden i. d. OPf.

Mittelbare Lage an der Entwicklungsachse Weiden i. d. OPf. – Wunsie-
del/Marktredwitz bzw. der A93

Basaltkegel als Landmarke und Besuchspunkt.

Hügellandschaft mit hohem landschaftlichem und kleinklimatischem Wert.

SCHWÄCHEN

Lage im strukturschwachen ländlichen Raum ohne direkte Zuordnung zu einer
Entwicklungsachse.

Entzugseffekte und Kaufkraftabflüsse in die direkt angrenzenden höherwerti-
gen Zentren, keine eigene zentralörtliche Funktion und keine höherwertige
Nahversorgung (Lebensmittelmärkte).

Barrierewirkung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr und geringes Bevöl-
kerungs-/ Marktpotenzial im Einzugsgebiet

Taktung und Vernetzung des ÖPNV

CHANCEN

Bindung an den Impulsgeber Stadt Weiden i. d. OPf. und Entwicklung als
suburbaner Wohnstandort

Beschreibung einer spezialisierten eigenen Position im Stadtum-
land/Großraum Weiden i. d. OPf. und Differenzierung als Entwicklungsstra-
tegie

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RISIKEN

Sogwirkung der zentralen Orte Neustadt a. d. Waldnaab und Weiden i. d.
OPf. in der Grundversorgung

Bindung an den Impulsgeber Stadt Weiden i. d. OPf.

Schrumpfungsregime innerhalb des Großraumes

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A 1.2   DEMOGRAPHIE UND WOHNEN

        Die demographische Ausgangssituation ist geprägt von einer demographisch
        vergleichsweise jungen Bevölkerung, was den demographischen Wandel
        deutlich verzögert und auch in seiner Intensität schwächt. Dies verschafft dem
        Markt Parkstein zwar einen längeren Handlungszeitraum, um sich auch den
        demographischen Wandel vorzubereiten, diesen gilt es aber auch entspre-
        chend zu nutzen. Mit dem Übergang von einer wachsenden, hin zu einer
        schrumpfenden Bevölkerung ist als neue Anforderung verbunden, auch diesen
        Wandel zu gestalten statt sich weiterhin lediglich in der Handlungslogik einer
        Steuerung des Wachstums zu bewegen. Nachfolgend sind die überörtlich
        entwicklungsrelevanten Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken
        im Bereich Demographie und Wohnen dokumentiert.

        STÄRKEN

        Überdurchschnittlich positive Bevölkerungsentwicklung in der Vergangenheit.

        Positiver Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und positiver Wan-
        derungssaldo im Zeitraum der letzten 10 Jahre.

        Demographisch vergleichsweise junge Bevölkerung.

        SCHWÄCHEN

        Bindung an den regionalen demographischen Trend mit Übergang von einer
        wachsenden hin zu einer rückläufigen Bevölkerungszahl.

        CHANCEN

        Alterung quantitativ bedeutender als der prognostizierte Bevölkerungsrück-
        gang.

        neue Form der Ortsentwicklung(splanung) unter den Anforderungen einer äl-
        ter werdenden und stagnierenden/schrumpfenden Bevölkerung.

        RISIKEN

        Verharren in der Entwicklungslogik eines Wachstumsregimes.

        überdurchschnittlich stärker Anstieg des Wohnraums im Vergleich zur Bevöl-
        kerungsentwicklung.

        Verlust der Wohnnutzung als Nachfolgenutzung bei nutzungsbezogenen Leer-
        ständen.

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A 1.3   WIRTSCHAFT

        Zwischen der Bevölkerungsentwicklung und der Wirtschaftsentwicklung einer
        Kommune existieren tiefgreifende Verflechtungen. Sorgt wirtschaftlicher Auf-
        schwung für örtliche Arbeitsplätze mit der Aussicht auf Zuzug und Bevölke-
        rungswachstum, so beeinflussen demographische Veränderungen ihrerseits
        auch die wirtschaftliche Entwicklung. Eine sinkende Einwohnerzahl geht einher
        mit einem abnehmenden Kaufkraftvolumen und damit einem rückläufigen
        Marktpotenzial. Hiervon sind vor allem die lokal und regional ausgerichteten
        Wirtschaftszweige wie Einzelhandel, Handwerk, Gastronomie und die perso-
        nenorientierten Dienstleistungen stark betroffen.

        Gerade für mögliche Wanderungsgewinne spielt ein wachsendes örtliches Ar-
        beitsplatzangebot die entscheidende Rolle. So vermindern zusätzliche Be-
        schäftigungsmöglichkeiten vor Ort einerseits die Abwanderung und fördern
        andererseits die Zuwanderung sowohl aus dem Umland als auch aus weiter
        entfernten Gebieten, sofern eine entsprechende Verfügbarkeit von Wohnbau-
        flächen und eine ausreichende Attraktivität als Wohnstandort gegeben sind.

        STÄRKEN

        Positive Beschäftigungsentwicklung am Wohnort und Arbeitsort Parkstein mit
        deutlicher Zunahme der Arbeitsplatzzentralität.

        Wirtschaftssektorale Beschäftigungsstruktur mit weit überdurchschnittlichem
        Anteil im produzierenden Gewerbe.

        Basaltkegel und Naturpark als thematisches Potenzial.

        SCHWÄCHEN

        wenig Breite im gewerblichen/industriellen Besatz.

        rückläufige Entwicklung der Gästeankünfte und Gästeübernachtungen sowie
        der Auslastung der Gästebetten.

        CHANCEN

        Zunahme der Tagbevölkerung durch Einpendlerüberschuss und demographi-
        schen Wandel.

        Standort für unternehmensbezogene Dienstleistungen.

        RISIKEN

        Schmale Basis der positiven Wirtschaftsentwicklung.

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Billeter-Maß im regionalen Vergleich

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  A 2 RAHMENBEDINGUNGEN AM MIKROSTANDORT

        Die Bestandsanalyse zum Mikrostandort des Marktes Parkstein richtet den
        Blick auf die räumlichen und städtebaulichen Strukturen sowie die Funktions-
        verteilung innerhalb des Hauptortes Parkstein. Die Beschreibung und Bewer-
        tung der raumstrukturellen und funktionsräumlichen Ausgangslage sowie die
        Charakterisierung und Beurteilung der städtebaulichen Situation bilden eben-
        so wie die Wahrnehmungen und Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger
        die Grundlage für die Ableitung des örtlichen Handlungsbedarfs.

        Lebenserwartung der Bevölkerung in den Wohngebieten

A 2.1   DEMOGRAPHIE UND WOHNEN

        Die Wohnfunktion war in der Vergangenheit gerade bei Kommunen wie Park-
        stein, die im Stadt- und Umlandbereich eines Oberzentrums liegen, der we-
        sentliche Motor des Siedlungsflächenwachstums. Parkstein profitiert hiervon
        bis heute und bietet gerade als Wohnstandort für Familien gute Vorausset-
        zungen. Mit dem großräumig stattfindenden demographischen Wandel steigt
        allerdings das Risiko, dass das Bevölkerungswachstum im Umland insgesamt
        zurückgeht und gerade der Zuzug von Familien ausbleibt. Folgen dieser Ent-
        wicklung wären fehlende Sanierung und Widerbesetzung und damit Leerstand
        des ursprünglich von Familien genutzten Wohnraums.

        STÄRKEN

        hohe Eigentümerquote.

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        SCHWÄCHEN

        erhöhter Anteil an Seniorenhaushalten im Ortskern und in Parkstein Süd so-
        wie erhöhter Wiederbesetzungsbedarf bei der Wohnfunktion im Ortskern so-
        wie in Parkstein Süd.

        Anteil „überdimensionierter Wohnraum“ vergleichsweise hoch (20 %).

        CHANCEN

        Innenentwicklungsstrategie und Nutzung des Zuzugs für die Revitalisierung
        der bestehenden Wohngebiete.

        Weiterentwicklung der Wohnstandortqualität für die wachsende Gruppe der
        Senioren.

        RISIKEN

        Erschließung immer neuer Wohnbauflächen statt Revitalisierung des Bestan-
        des.

        Unzureichende Standortqualität für Senioren.

        Ausbleibender Zuzug von Familien.

A 2.2   NUTZUNGSSTRUKTUR

        Die räumliche Verteilung der unterschiedlichen Nutzungen zeigt zum einen
        die aktuelle Standorteignung, zum anderen werden aber auch gewachsene
        Strukturen sichtbar, die ortsbildprägend und identitätsstiftend sind. Wesentli-
        ches Charakteristikum ist ein funktionsfähiges Ortszentrum, das sich wahr-
        nehmungsbezogen durch Kompaktheit und Dichte sowie den Besatz mit sym-
        bolträchtigen Einrichtungen (Kirche, Rathaus, Gasthaus), auszeichnet. Nut-
        zungsbezogen sind die Aufenthalts- und Begegnungsfunktion sowie die
        Kommunikations- und Informationsfunktion (Treffpunkt, Veranstaltungsort)
        wesentlich für die Funktionsfähigkeit als Ortszentrum. Fehlende Standorteig-
        nung oder ausbleibende Nachfrage für einzelne Nutzungen drücken sich als
        Leerstand aus und sind ein Indiz für einen anstehenden Nutzungswandel.

        STÄRKEN

        Konzentration der Nutzungen außerhalb des Wohnens auf den Kernbereich
        und die Ortsmitte.

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        SCHWÄCHEN

        Leerstand und Leerstandsrisiko im Ortskern am stärksten.

        Zahlreiche Baulücken in den Wohngebieten

        überdimensionierter Wohnraum bzw. geringer Besatz in zahlreichen Einfamili-
        enhäusern

        Sanierungsbedarf

        CHANCEN

        Innenentwicklungspotenzial für Wohnen und andere Nutzungen.

        Flächenbedarf für die Gewerbeentwicklung

        RISIKEN

        Ausbleiben der Gebäudesanierung und der Revitalisierung der Wohngebiete.

        Bedrohung des geschlossenen Siedlungskörpers durch Lücken und Leerstand.

A 2.3   WOHN- UND LEBENSQUALITÄT

        Die örtliche Wohn- und Lebensqualität lässt sich nur aus der Wahrnehmung
        durch die Bürgerinnen und Bürger bewerten. Deren Bedürfnisse und Ansprü-
        che prägen die Standortanforderungen denen die Ausstattung in Parkstein
        gegenübersteht. Die materielle Ausstattung ist dabei nur eine Komponente
        von Wohn- und Lebensqualität. Besondere Bedeutung kommt auch den im-
        materiellen Gegebenheiten zu, die das Aussehen, die Gestaltung, das Image
        und das soziale Zusammenleben charakterisieren.

        STÄRKEN

        Starker örtlicher Zusammenhalt und Organisationsgrad.

        Überörtliche Lage/Erreichbarkeit, naturräumliche und dörfliche Qualitäten.

        Dörfliche Sozialstrukturen und starker örtlicher Zusammenhalt mit tragfähigen
        Vereinsstrukturen.

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SCHWÄCHEN

Einkaufsmöglichkeiten und fehlende Treffpunkte/Aufenthaltsbereiche im
Freien

Verkehr (Parken im Wohngebiet und Verkehrsbelastung), Gestaltung von
Straßenraum/Bürgersteig,       Verkehrssicherheit  sowie   Treffpunk-
te/Aufenthaltsbereiche insbesondere für die Jugend

Nutzungsbezogene Defizite in der Funktionsfähigkeit und Attraktivität der
Ortsmitte

Defizite in der Ausstattung für Senioren

CHANCEN

Weiterentwicklung des Ortskerns zum Treffpunkt

Agieren der Bürgerschaft als Gestaltungs-und Verantwortungsgemeinschaft

RISIKEN

Rückgang des Vereinswesens

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