JAHRGANG - HERAUSGEBER: TIERPARKVEREIN BERN
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2 EDITORIAL Tierparkkommission ERIKA SIEGENTHALER, VIZEPRÄSIDENTIN Liebe Tierliebende und -bewundernde dieses Reglements klar erkannt und die Vor- klassen über die Zukunft der Artenvielfalt lage mit über 90 % Ja-Anteil angenommen diskutieren und reden und arbeiten mitein- In letzter Zeit wurde ich immer wieder ge- – ein grossartiger und wertvoller Zuspruch. ander und das zeitgleich. fragt, was die «neu» geschaffene Tierpark- Die TPK bündelt nun also das vorher in der Die drei Jahre, während derer ich Vizepräsi- kommission – kurz TPK – so macht, wes- ganzen Stadt verzettelte Wissen an einem dentin der TPK sein durfte, haben mich ge- halb ich mir kurz Zeit nehmen möchte, diese Tisch und vereint alle Beteiligten, die im Pe- lehrt, wie wichtig und gewinnbringend diese Frage zu beantworten. rimeter Dählhölzli und BärenPark ein Wört- kurzen Wege sind. Der Tierpark ist schlag- Geben Sie in Google bitte einmal «TPK» ein, chen mitzureden haben. Denn bedenken kräftiger geworden, stärker, eigenständiger und Sie werden bereits sehr genau erfahren, Sie: Der Dählhölzliwald, in dem sich unser und dadurch mutiger. Und von diesem Mut, was wir NICHT machen. Der erste Treffer lie- Zoo befindet, gehört der Burgergemeinde verbunden mit Zuversicht, profitieren wir al- fert nämlich folgende Definition: «Total Par- Bern. Der BärenPark ist nicht nur eine Tier- le. Denn während früher ein «Bauernhof in ty Kill.» Nein, für einmal kann Google nicht anlage für Bären, sondern Touristenmagnet, der Stadt» ein administrativlastiges und völ- helfen, denn unsere TPK ist und tut genau der unser städtisches Wahrzeichen inmitten lig querstehendes städtisches Bauprojekt das Gegenteil dieser Umschreibung: Wir ar- der Hauptstadt beherbergt. dargestellt und enormen Koordinationsbe- beiten in und für die Realität und insbeson- Die vielen Tieranlagen bedürfen des spe- darf erfordert hätte, fühlt es sich heute nach dere für das Leben, das in dieser stattfindet. zifischen Bau-Know-hows, und die Anfor- einer sehr naheliegenden und natürlichen Die Tierparkkommission, eben TPK, ist das derungen und Kosten für derartige Bauten Weiterentwicklung des Tierparks Bern an, direkte Resultat der Volksabstimmung aus sind nicht ansatzweise mit denjenigen eines die durch gemeinsame Gespräche und die dem Jahr 2014, bei der die Berner Stimmbe- Hausbaus vergleichbar. Die TPK schlägt Einbindung aller Hauptbeteiligten entstan- völkerung gefragt wurde, ob dem Tierpark direkte Brücken zwischen Finanzierung und den ist. Die neuen Anlagen für Wolf und Kro- Bern mehr Kompetenzen zugestanden wer- Eigentum, zwischen städtischen Ämtern, kodil, die AareAlpen und der Dählhölzli-Lift den sollen und die bis dahin verzettelten Zu- Gemeinderat und dem Bauprojekt. Warum? sind konkrete Ergebnisse, auch unserer Ar- ständigkeiten in einer Kommission gebün- Wir sitzen alle gemeinsam an diesem Tisch beit in der TPK. delt werden dürfen. Bern hat den Mehrwert im Dählhölzli-Forum, an dem sonst Schul- In diesem UHU: 23 Jahresbericht Editorial des Präsidenten 34 Die Präsidentin AareAlpen 46 Besuch aus Rüschegg Lorem Ipsum 67 TierArt Lorem Ipsum 88 Poster Poster 10 Protokoll Mitgliederversammlung Lorem Ipsum 12 11 Berner Prachtkerle Lorem Ipsum 14 12 World Lorem Wildlife Ipsum Day im Dählhölzli BERNER PRACHTSKERLE REISEN 16 13 Jungtiere Lorem Ipsum TIERART 7 NACH SPANIEN 11 14 Ihre Leserfotos Titelbild: Flamingo | Alle Fotos, soweit nicht anders angegeben: RANDO
3 PRÄSIDENT Verantwor- tungsvoll durch Einsicht STEFAN FLÜCKIGER, PRÄSIDENT Liebe Tierparkfreundinnen und -freunde Ein Tierpark wirkt vielfältig. Einerseits bringt er uns Tiere, die wir in der Natur nicht (mehr) oder nur sehr schwer beobachten können, näher – andererseits er- möglicht er uns einen Einblick und Einsicht in natürli- che Abläufe – und wirkt auf unsere Werte und Wahr- nehmungen. Selbstverständlich sind wir betroffen, wenn im na- türlichen Kreislauf Karnivoren Herbivoren als Futter verzehren. Die Vorstellung, dass die schwachen und kranken Tiere die ersten Opfer in der Nahrungskette sind, widerspricht unserer anthropogenen Werthal- tung. Die Natur kennt dieses Wertsystem nicht. Sie ist so organisiert, dass die vitalsten Individuen einer Population überleben und sich fortpflanzen. Dies si- chert die Zukunft einer Art. Der Tierpark ermöglicht es uns, dies 1:1 mitzuverfolgen, zu beobachten und zu verstehen. Es war für mich eine besondere Freu- de, am hervorragend organisierten Patenschaftstag vom 6. Juni mitverfolgen zu können, wie kompetent und engagiert das Team des Tierparks den zahlrei- chen neugierigen Paten die Tierarten und ihre Verhal- tensweise näher brachte. Gekonnt bauten die Tierpfle- gerinnen und Tierpfleger eine Brücke zwischen dem natürlichen Tierverhalten, das letztlich dem Tierwohl dient, und unserem Wertsystem. Dies ist ein wichtiger Beitrag an unsere individuelle Einsicht. Eine Einsicht, die dringend nötig und nützlich ist, wenn wir die aktu- ellen politischen Diskussionen auf nationaler und kan- tonaler Ebene um Wildtiere verstehen wollen. Es macht Freude zu sehen, dass sich mit der Ausstel- lung TierArt hunderte von Kindern und Lehrpersonen mit der Lebensweise von Tieren auseinandergesetzt haben. Die Kunstobjekte können noch während einer beschränkten Zeit im Tierpark bestaunt werden. Mit der gewonnenen Einsicht werden diese Kinder der- einst gute Entscheidungen für die Natur und die Tier- welt fällen und damit Verantwortung übernehmen. Verantwortung können auch wir übernehmen. Mit der Patenschaft für ein Tier bietet der Tierparkverein die Möglichkeit die wertvolle Arbeit des Tierparks zu un- terstützen. Ich freue mich darauf, wenn ich in Kürze «Götti» von einem Zwergseidenäffchen werden darf.
4 FOKUSTHEMA Die AareAlpen BERND SCHILDGER, TIERPARKDIREKTOR Vor einem Jahr, im UHU 2/2017, berichteten wir ausführlich über unser neues Gross- den seit ihrem Bau 1937 mit Ausnahme projekt für Steinbock und Gämse – die AareAlpen. Nach nunmehr einem Jahr steht von kleinen Sanierungsarbeiten nie ver- die Finanzierung, und das Baugesuch ist eingereicht – auch dank dem Tierparkver- ändert. Höchste Zeit also, Steinbock und ein – herzlichen Dank! Gämse ein neues Zuhause zu schenken. Was bisher geschah: Yes – we can! Die Finanzierung für die be vom Stadtrat und die Baubewilligung. – 2014: Lancierung des Projektes «Alpi- neue Anlage AareAlpen ist gesichert. Nun Die heutigen Gehege am Aarehang gehö- ne Anlage für Steinwild» am Dählhölz- brauchen wir «nur» noch die Kreditfreiga- ren zu den ältesten im Dählhölzli. Sie wur- li-Fest und an der Tierparkgala. Steinbockanlage
– 2015: Aus den an der Gala gespende- neue, in die Landschaft integrierte Un- Die kleinsten Affen ten Mitteln wurde eine Projektstudie terstände und eine neue Zaunanlage im Einladungsverfahren durchgeführt, bilden das Grundgerüst der Gämsanla- kommen nach Bern gewonnen hat das Büro Weber und ge in einem standortgerechten, subal- Brönnimann. pinen Wald. – 2016/2017: In der Projektierungspha- – Anschliessend, Aare aufwärts, entsteht se wurde die Wettbewerbsidee vertieft eine für die Gäste begehbare Voliere und die Machbarkeit überprüft. Dazu für die bedrohte Alpenkrähe. Eine Fels- wurden Pläne gezeichnet, Kubaturen rückwand lehnt sich an den Aarehang gerechnet, mit den verschiedensten und wird augenlidartig überspannt von Instanzen verhandelt und Modelle ge- einem feinen Edelstahlnetz. Die knapp baut. an der Baumgrenze liegende Land- – 2017: Durch Drittmitteleinwerbung wie schaft ist hier schon deutlich alpiner. Flyer im BERNER BÄR, eigene Web- Murmeltier und Alpenkrähe teilen seite (www.steinbock-bern.ch), Radio- sich diesen Lebensraum, wobei die interviews, gezielte Ansprache von Murmeltiere durch unterirdische Gän- potenziellen Grossgeldgebern usw. ge auch in die Steinbockanlage gelan- Zoo Krefeld gelang es, CHF 2.175 Mio. Spenden zu gen können. gewinnen. Davon stammt 1 Mio. vom – Die Steinbockanlage, Höhepunkt der JÜRG HADORN, LEITER PROJEKTE Tierparkverein. Liebe TPV-Mitglieder, «AareAlpen», wird dominiert von ei- an dieser Stelle ein DANKESCHÖN nem kräftigen Felsrücken an der Hang- Bei der Dählhölzli-Benefizgala wurde für Ihre grosszügige Unterstützung! kante. Dieser ist für die Gäste be- Geld gesammelt, am Dählhölzli-Fest Mit der Auflösung bestehender Rück- gehbar und bietet durch Sehschlitze gefeiert und informiert und nun soll stellungen und von Mitteln des Ga- gleichzeitig spannende Beobachtungs- endlich gebaut werden. Tierparkver- bus-Fonds ist die Finanzierung der möglichkeiten als auch die obligaten ein, Gala und Gabus-Fonds ermögli- CHF 4.3 Mio. teuren Anlage nun gesi- Rückzugszonen für die Steinböcke. chen gemeinsam den Bau der neuen chert. Zwei mächtige, im Hang stehende Fels- Anlage im Vivarium – herzlichen Dank! – April 2018: Eingabe Baugesuch zinnen dienen als Klettergarten und Im Vivarium des Tierparks Bern, vis- – Juni 2018: Die Tierparkkommission ge- Unterschlupf für die geschickten Paar- à-vis der neuen Krokodilanlage, ent- nehmigt die Kreditvorlage zuhanden hufer. Auf dem Niveau des Uferwegs steht auf einer Fläche von 46 m2 ein Gemeinde- und Stadtrat. befindet sich eine grosszügige Ebene, neuer, möglichst natürlicher Lebens- die den kräftigen Geländestrukturen raum für Zwergseidenäffchen. Dieser Was noch kommen soll: den nötigen Vorraum bietet. In diesem wird dominiert von einem üppigen – Herbst 2018: Beschluss mit Kreditfrei- Bereich haben die Besuchenden tags- Pflanzenwuchs aus tropischen Bäu- gabe vom Stadtrat und Baubewilli- über die Möglichkeit, in einen mit nur men und erstreckt sich über sechs Me- gung. einem Seil abgesperrten Teil der Anla- ter Höhe bis direkt unter das Glasdach, – Oktober 2018: Umzug der Steinböcke ge zu gelangen und sich Auge in Au- damit die künftigen Bewohner mög- und Gämsen in ihr provisorisches Zu- ge mit dem eindrücklichen Hornträger lichst alle Regionen der Baumkronen hause während der Bauphase. wiederzufinden. erkunden und nutzen können. – November 2018: Spatenstich für die Die Gehegebegrenzungen werden neue Anlage. maximal zurückhaltend aus Webnet – August 2019: Eröffnung der neuen aufgebaut und verschwinden in der «AareAlpen». tropischen Flora der umgebenden Vi- variumsflächen. Auf dem Besucher- Und so solls werden: weg von Osten her kommend wird der Am Standort der heutigen Steinwild- und Blick zuerst auf einen kleinen Urwald- Gämsenanlage entsteht ein alpiner Le- bach gelenkt, der sich weiter unten in bensraum für einheimische Tierarten. einen Pool ergiesst. Eine Scheibe gibt Steinwild, Gämse, Alpenkrähe und Mur- schliesslich den Blick in eine faszinie- meltier werden in moderner, tiergerech- rende Unterwasserlandschaft frei und ter und pädagogisch spannender Art und ermöglicht die Beobachtung der skur- Weise für die Gäste des Tierparks erleb- rilen, aber äusserst beliebten Schlan- bar. Die Anlagen werden in Teilen für die genhalsschildkröten, die sich die An- Besuchenden begehbar sein. lage mit der kleinsten Affenart teilen. Insgesamt entstehen drei neue Kom- Auf der Nordseite wird der Lebens- partimente, die ineinander übergreifen. raum durch eine Nachbildung eines – Aare aufwärts, direkt nach der Biber- tropischen Uferabbruches begrenzt, anlage am Ufer, macht der neue Le- die das Rückgrat der Anlage bildet. bensraum für Gämsen den Auftakt. Ei- Hinter einer Kunstfelswand schliess- ne sanfte Sanierung der bestehenden lich befindet sich die rückwärtige Infra- Stützmauern mit künstlichem Fels, zwei struktur, die zum Handling der Zwerge benötigt wird.
6 TIERPARK Besuch aus Rüschegg Die Klassen 1 bis 3 aus Rüschegg besuchten zusammen mit ihrer Lehrerin Madeleine Steiner das Dählhölzli. Schön, dass es euch allen gefallen hat, und vielen Dank für die tollen Briefe! 2. Klasse 1. und 3. Klasse
7 TIERPARK TierART CORNELIA MAININI, LEITERIN ZOOPÄDAGOGIK Kreative Gestalten gestalten kreativ Kantons Bern sind in den letzten Monaten «Es war spannend, zu skizzieren, auszu- Gestalten unzählige Fabeltiere, Fantasietiere oder probieren und die sich bewegenden Tie- Entgegen dem Motto «Mehr Platz für we- auch nachgebildete Tiere entstanden, die re auf Papier zu verewigen», sagt Annali- niger Tiere» «leben» bis zum 14. August jetzt zum grössten Teil unter freiem Him- sa Spagnoli, die mit ihrer Sekundarklasse 2018 rund 2000 Tiere mehr im Dählhölzli- mel ausgestellt sind. Entstanden ist die- aus Mühleberg an der Aktion teilgenom- Zoo. Neben Flamingos, Wildkatzen, Le- se einzigartige Ausstellung in Zusammen- men hat. Neben der aktiven Auseinander- guanen oder Papageitauchern tummeln arbeit mit dem Verein lernwerk bern, der setzung mit der Tierwelt, hat die Aktion sich seit dem 1. Mai viele neue Kreaturen. sich ansonsten hauptsächlich um die Wei- aber quasi auch noch einen bildungspoli- Zum Glück belasten sie unser Futterbud- terbildung der Gestaltungslehrkräfte küm- tischen Hintergrund. «TierART soll aufzei- get nicht: Denn «Elmar aus Wolle», «der mert. gen, welch kreative Kraft und Vielseitigkeit schlafende Verdi», «Luli, Petiplast und Als Einstieg fürs Mitmachen bei «Tier- im Fach Gestalten liegt», sagt Ines Muralt, Jama», die «Jeansys» und all die anderen ART» kamen denn auch viele Schulklas- Vorstandsmitglied von lernwerk bern. Eine ernähren sich ausschliesslich von den Ahs sen in den Dählhölzli-Zoo, um sich von den ganzheitliche Bildung bestehe aus mehr und Ohs der grossen und kleinen Gäste. richtigen Tieren für ihre Gestaltungsarbei- als nur Mathematik, Deutsch und Fremd- «TierART» heisst die Aktion, mit der ten inspirieren und faszinieren zu lassen. sprachen. Erst kürzlich habe eine Studie 125 Schulklassen für einmal den Blick der Dank der grosszügigen Unterstützung des des WEF aufgezeigt, dass Topmanager Zoobesucher von den lebendigen Kreatu- Tierparkvereins konnten sie dies kostenlos Kreativität als eine der Schlüsselkompe- ren auf kreative Gestalten lenken. In Kin- tun. Ein herzliches Dankeschön an dieser tenzen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft dergärten und Schulzimmern des ganzen Stelle. ansähen. Die Ausstellung ist aber auch Sinnbild für das Nebeneinander von Mensch und Tier, von Kunst und Natur und vor allem auch für die Vergänglichkeit von Dingen. Bis zum Ende von «TierART» im August werden viele Werke von Moos überwach- sen sein oder von Feuchtigkeit aufge- weicht langsam zerfallen. All dies kümmert die lebendigen Bewohner des Tierparks Bern allerdings wenig. Neugierig be- schnuppern Ziesel oder Zwergmäuse die fantastischen Gäste in ihren Anlagen und Terrarien, und beim Felsenleguan hat man schon fast den Eindruck, als finde er es «lustig», die Pinguine in seinem Zuhause immer wieder von Neuem umzuwerfen. Mehr erfahren: TierART-Ausstellung im Dählhölzli-Zoo des Tierparks Bern bis zum 14. August 2018 zu den regulären Öffnungszeiten und Eintrittspreisen, www.tierpark-bern.ch
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung des Tierparkvereins Bern DIENSTAG, 3. APRIL 2018, 18 UHR, IM TIERPARK-RESTAURANT BERN. ANWESEND SIND 115 MITGLIEDER. TRAKTANDUM 1 TRAKTANDUM 8 Begrüssung und Wahl der Stimmenzähler Festsetzung der Jahresbeiträge 2019 Die Präsidentin des Tierparkvereins Bern begrüsst die Anwesenden um Der bisherige Mitgliederbeitrag wird auf Vorschlag des Vorstandes unver- Punkt 18 Uhr herzlich, und sie stellt fest, dass die Mitgliederversammlung ändert beibehalten. CHF 15.– für Einzelmitglieder, Einzelmitglieder auf Le- im UHU vom 1. März 2018 ordnungsgemäss aufgeboten wurde. Eine Ände- benszeit CHF 300.–; für Familienmitglieder (Eltern und Kinder) CHF 25.–; rung der Traktandenliste wird nicht gewünscht. Als Stimmenzähler schlägt auf Lebenszeit für Ehepaare und Partner CHF 500.–; Kollektivmitglieder die Vorsitzende Beat Messerli vor, der auch einstimmig gewählt wird. Ent- CHF 50.–. Der Vorschlag wird einstimmig angenommen. schuldigt haben sich die Mitglieder: Franz Weibel, Ursula Pauli, Hans Rue- di Haller, Hans Held, Jürg Krompholz , Marcel Güntert, Peter Sterchi, TRAKTANDUM 9 Manni Meier, Manuel und Nelly Zach. Antrag aus dem Mitgliederkreis Anträge sind keine eingegangen. TRAKTANDUM 2 Protokoll TRAKTANDUM 10 Das Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 4. April Wahl des Präsidenten und Vorstand 2017, im UHU 2/2017 publiziert, wurde von Mathias Zach verfasst. Die Der Vorstand schlägt Stefan Flückiger als zukünftigen Präsidenten vor. Präsidentin stellt dieses zur Diskussion. Dies wird nicht verlangt und S. Flückiger stellt sich kurz vor. Er wird anschliessend einstimmig gewählt. demnach mit Dank an den Verfasser einstimmig genehmigt. Der gesamte Vorstand wird einstimmig wiedergewählt. Sebastian Bentz fragt Stefan Flückiger, ob es nicht zu Interessenkollisionen kommen kann, TRAKTANDUM 3 wenn er in der Burgergemeinde Bern tätig und zugleich Präsident Tier- Jahresbericht der Präsidentin parkverein ist. Dieselbe Konstellation gab es schon vor zwölf Jahren, als Dieser wurde ebenfalls im UHU vom März 2018 publiziert. Er wird an- Franz Weibel Präsident war, und wie dazumal würde der Präsident in den schliessend einstimmig genehmigt. Ausstand gehen, falls es einen Interessenkonflikt geben würde. S. Bentz gibt sich mit der Antwort zufrieden. TRAKTANDUM 4 Jahresrechnung 2017 und Bericht der Kontrollstelle TRAKTANDUM 11 Mathias Zach, Geschäftsführer des Tierparkvereins Bern, erklärt aus- Ernennung von Ehrenmitgliedern führlich die Jahresrechnung des Vereins, ebenfalls publiziert im UHU E. Siegenthaler bedankt sich für die langjährige und tolle Arbeit, die Peter 1/2018. Die Rechnung weist ein Vermögen von CHF 1 469 669.43 aus. Krähenbühl während seiner 20-jährigen Tätigkeit im Vorstand des Tier- Die Rechnung wurde von Andreas Lehmann und Hanspeter Schertenleib parkvereins Bern geleistet hat. Sie schlägt ihn als Ehrenmitglied vor. Der revidiert. Hanspeter Schertenleib verliest den Revisorenbericht, der da- Vorschlag wir einstimmig mit grossem Applaus angenommen. nach einstimmig genehmigt wird. Peter Krähenbühl ergreift das Wort und erzählt einige Anekdoten aus sei- ner Arbeit im Vorstand und zeigt sich sehr erfreut über die Ernennung TRAKTANDUM 5 zum Ehrenmitglied. Décharge-Erteilung Die Décharge wurde an den Vorstand und den Revisoren einstimmig TRAKTANDUM 12 erteilt. Verschiedenes Da keine Fragen gestellt werden, dankt die Präsidentin dem Vorstand TRAKTANDUM 6 für seine professionelle Arbeit und freut sich auf ein weiteres, spannen- Tätigkeitsprogramm 2018 des Tierparkjahr. Der neue Präsident, Stefan Flückiger, greift zum Mikro- Das Programm wird von der Präsidentin vorgestellt. fon und dankt Erika Siegenthaler für die tolle Arbeit während ihrer Prä- Es beinhaltet folgende Tätigkeiten: sidentschaft und übergibt ein Geschenk für geleistete Dienste. Schluss – Viermaliges Erscheinen des UHU der Hauptversammlung war um 18.40 Uhr. Zum Abschluss des Abends – Zooreise nach Belgien referiert Stefan Hoby über die Aufgabe als neuer Tierarzt des Tierparks – Jazzmatinee am 6. Mai 2018 Bern. – Zookalender 2019 – Patentag am 6. Juni 2018 Anschliessend lädt die Präsidentin zum reichhaltigen Apéro ein. – Tierparkfest für Mitarbeiter Tierpark/TPV am 23. August 2018 Die Vizepräsidentin Der Geschäftsführer TRAKTANDUM 7 Budget 2018 Mathias Zach informiert ausführlich über das Budget 2018. Speziell zu er- wähnen ist, dass der Tierparkverein CHF 290 000.– an die neue Anlage der Zwergseidenäffchen aus dem Patenschaftfonds an den Tierpark spendet. Erika Siegenthaler Mathias Zach Bern, 6. April 2018 Das Budget wird einstimmig angenommen.
1111 FOKUSTHEMA DÄHLHÖLZLI Berner Prachtkerle reisen nach Spanien MARC ROSSET, KURATOR, STEFAN HOBY, TIERARZT, HAUSI BÄHLER, WISENTPFLEGER Der Wisent, das grösste Landsäugetier hege von ca. 500 und 700 ha sieht, ist der testens nach zwei Jahren ihre Verwandten Europas, wurde in den Zwanzigerjahren Begriff «Auswilderung» schon fast ange- verlassen, damit es nicht zu Inzucht oder des letzten Jahrhunderts in der Wild- bracht. Rangordnungskämpfen unter den männ- bahn ausgerottet, danach aus zwölf lichen Tieren kommt. Regelmässig er- verbliebenen Zootieren nachgezüch- Bei den beiden Jungbullen handelte es halten wir Rückmeldungen, dass unsere tet und seit Beginn des neuen Jahrtau- sich um zwei richtige Prachtkerle im Fle- Jungtiere im Vergleich besonders robust sends wieder in der Wildbahn angesie- gelalter von 19 und 23 Monaten. Vor dem und gross gewachsen sind. In der Phase delt. Der Tierpark Bern war von Beginn Transport prüfte der Zootierarzt deren Ge- der Angewöhnung an die neuen Lebens- weg dabei: Rund ein Dutzend Wisente sundheitszustand auf Herz und Nieren so- gefährten erweisen sie sich oft als sehr aus dem Dählhölzli durchstreift seither wie von Amtes wegen auch auf Tierseu- dominant. Die Gründe für die durchwegs wieder die Wälder Russlands, Rumäni- chen wie Blauzungenkrankheit, Brucellose positiven Rückmeldungen sind vermut- ens und Polens. und Rindertuberkulose. Dabei staunte er lich in der naturnahen Haltung und dem nicht schlecht über die benötigte Men- Heranwachsen in einer altersmässig gut Deutschland hat ein Wiederansiedlungs- ge Narkosemittel, welche die beiden 370 durchmischten Herde zu finden, in der sie projekt realisiert, die Schweiz diskutiert bzw. 430 kg schweren Halbstarken be- das Sozialverhalten in der Gruppe vom über eine Wiederansiedlung im Jura. nötigten. Zum Glück verliefen alle Unter- ersten Tag an mitbekommen. Ein weiterer Das «European Bison Conservation Cen- suchungen und Tests negativ, sodass die Grund sind die ausgewogene Ernährung ter» (EBCC) strebt weitere Wiederansied- Tiere mit bestem Wissen und Gewissen mit qualitativ gutem Raufutter, möglichst lungen an, so auch in Spanien. Dorthin – auf die lange Reise in den Süden geschickt vielen Futterästen, natürlichen Futterquel- in die Pyrenäen und in die Region Valencia – werden konnten. len des Waldgeheges (Blätter, Gräser, Bu- ging Anfang Mai je ein Bulle aus dem Ber- checkern, Eicheln usw.) und die speziell für ner Wisent-Wald. Offiziell ist hier nicht von Im Dählhölzli leben die Wisente seit die Jungtiere angepassten Durchgänge einer Auswilderung die Rede. Fernziel der 2008 in einem 5 ha grossen Waldgehe- im Stallbereich, wo sie in Ruhe zu ihrem Er- spanischen Kollegen ist aber genau dies, ge, das ihrem natürlichen Lebensraum gänzungsfutter in Form von Futterwürfeln und wenn man die Grösse der beiden Ge- sehr nahekommt. Jungtiere müssen spä- kommen.
12 DÄHLHÖLZLI World Wildlife Day im Dählhölzli MARTIN KREBS, MITGLIED DER TIERPARKKOMMISSION UND BERND SCHILDGER, DIREKTOR Am 3. März 2018 wurde weltweit der der Medienveranstaltung für die Vorstellung schätzten Gesamtbestand von 870 bis 1300 internationale Tag des Artenschutzes der Schweizer Aktivitäten, hat Führungen zu Tieren stark gefährdet. Umso mehr sind begangen. Dieser war den bedrohten Wildkatze, Luchs und Leopard angeboten Sadegh und Saphira wichtige Botschafter Grosskatzen wie Löwen, Tigern, Leo- und war an der Veranstaltung in der Heilig- für den Artenschutz. parden, Jaguaren und Luchsen gewid- geistkirche dabei. Diese wurde am Abend met. Auch der Tierpark Bern hat an den mit Katzenbildern von aussen beleuchtet. Aber auch in der Schweiz steht es nicht Veranstaltungen mitgemacht. gut um die Biodiversität. Griffige Strategien, Unsere beiden Luchse Mikesch und Sa- wie der Verlust gestoppt werden kann, feh- Grosskatzen gehören zu den faszinie- mira vertreten die grösste europäische Kat- len bisher, oder die Mittel zu deren Umset- rendsten Tieren der Welt. Deren Über- zenart. Nach deren erfolgreichen Wieder- zung sind zu knapp bemessen. Hauptaufga- leben in der Natur ist aber unter Druck, ansiedelung in der Schweiz vor rund 40 be der wissenschaftlich geführten Zoos, und weltweit geht der Bestand mit beunruhi- Jahren sind wieder gegen 300 Tiere in den damit auch des Tierparks Bern, ist es, durch gendem Tempo zurück. Gründe dafür sind Alpen und Jurawäldern heimisch. Die Wie- Kommunikation und Bildung auf die Ursa- der Verlust von Lebensraum, mangelnde deransiedlung des Luchses in der Schweiz chen des Aussterbens bedrohter Tiere auf- Beute, Konflikte mit den Menschen, Wil- ist damit erfolgreich geglückt. In Europa ist merksam zu machen und sich an weltweit derei und illegaler Handel. der Luchs allerdings nach wie vor gefähr- koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen det. Wiederansiedlungsprojekte im benach- zu beteiligen. Die Aktivitäten zum World Der diesjährige World Wildlife Day – seit barten Ausland, wie aktuell in Deutschland, Wildlife Day waren auch für den Tierpark dessen Ausrufung durch die UN im Jahr schaffen Abhilfe. Dazu werden auch Luchse Bern eine gute Gelegenheit, um auf die 2013 finden alljährlich am 3. März weltweit in der Schweiz eingefangen und umgesie- Notwendigkeit verstärkter Schutzmassnah- Veranstaltungen statt – stand im Zeichen delt. Weniger gut geht es den wild leben- men der Katzen in freier Wildbahn hinzu- der Schönheit und des Schutzes der Gross- den Artgenossen der beiden Persischen weisen. katzen. Der Tierpark Bern war Gastgeber Leoparden: Diese Art ist mit einem ge-
13 1 DÄHLHÖLZLI Jungtiere im 3 Dählhölzli BERND SCHILDGER, TIERPARKDIREKTOR 1 Waldren 2 Wolf 3 Moschus 4 Flamingo 5 Eider-Ente 4 2 5
14 IHRE SEITE Ihre Leserfotos BERND SCHILDGER, TIERPARKDIREKTOR Machen Sie mit! Sie haben etwas Spannendes, Lustiges oder Interessantes im Tierpark erlebt? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte, oder schicken Sie uns Ihr Bild! Schicken Sie Ihre Geschichte (max. 500 Zeichen) und /oder Ihr Bild einfach via E-Mail an: tierpark-bern@bern.ch Foto: Petra Sieber Foto: Alfred Lauper Impressum: Herausgeber: Tierparkverein Bern, Gestaltung: Stämpfli Kommunikation, Bern Mathias Zach, Gesamtherstellung: Stämpfli AG, Bern Gerechtigkeitsgasse 22, 3011 Bern Erscheinung: vierteljährlich www.tierparkverein.ch / info@tierparkverein.ch Auflage: 12 000 Exemplare Copyright: Tierparkverein Bern Redaktion: Prof. Dr. Bernd Schildger, Reproduktion mit Quellenangabe gestattet Erika Siegenthaler, Mathias Zach Mehr unter www.tierparkverein.ch
Tier des Jahres: Waldohreule BABETTE KARLEN, VORSTANDS-MITGLIED Grösse: ca. 36 cm / Flügelspannweite 95 cm Gewicht: 220 – 370 g (Weibchen) Farbe: hellbrauner Grund, schwarzbraun gestrichelt bis gefleckt Verbreitung: Europa bis China und Japan Foto: zwischen Wald / Kulturland / Magerwiesen Daniel Kunz und Hecken Jagdzeit: Dämmerung / Nacht Beute: Mäusearten, kleine Singvögel, Käfer Brut: in verlassenen Nestern von Greifvö- geln und Krähen, zwischen Ende März und Mitte April im Gelege 4 – 6 Eier (je nach Beuteangebot), Jungvögel schlüpfen nach 27 – 28 Tagen und klettern nach 3 Wochen geschickt im Geäst (leichte Beute für Mar- der!). Nach 10 Wochen jagen sie selbst. Lebenserwartung: bis 15 Jahre (Feinde: Greifvögel) und mehr. Übrigens: Die Federohren dienen der Mi- mik und nicht dem Hören! Meine erste Beobachtung war der kur- ze, dumpfe Balzruf «huh» in der Dämme- rung auf der grossen Linde! Dann der Sichtkontakt tagsüber, dank dem Kotfleck auf der Strasse! Im folgenden Sommer bis zu 8/10 Individuen ruhend im Geäst einer Birke. Im Winter dienen dicht stehende Foto: Rottannen als Schlafbäume. Petra Sieber Die Beobachtung hat etwas Mystisches! Es braucht deine eigene innere Ruhe und Zeit, um sie zu entdecken. Sie prüfen uns mit den aufgestellten Federohren, mit ih- ren grossen Augen und der leuchtend orangen Iris, dem abwechselnden Blinzeln der weissen Nickhaut oder einem plötz- lichen Kopfdrehen; ruhig, zufrieden und aufgeplustert oder interessiert und hoch aufgestellt. Versuchen wir doch, die Lebensräume Foto: Foto: dieser wunderschönen Eulenart zu erhal- Petra Sieber Eveline Kaiser ten!
16 ZUM SCHLUSS Aus der Geschäftsstelle MATHIAS ZACH, GESCHÄFTSFÜHRER Liebe Tierparkfreunde Der «Photo contest», zeig uns dein Schlussendlich vielen Dank für das Lieblingstier, ist seit dem 1. Mai beendet. Begleichen des Jahresmitgliederbeitrags Am Sonntag, 6. Mai, zelebrierten die Wol- Über 220 Fotos wurden hochgeladen und und herzlichen Dank für die vielen zusätzli- verines bei schönstem Wetter wiederum dies von ausserordentlich guter Qualität. chen Spenden. Falls die Rechnung abhan- einzigartige Jazzmusik. Vor Hunderten von Besuchen Sie die Tierparkverein-Websi- den gekommen ist, verschicken wir im Juli begeisternden Besuchern durften wir das te und staunen Sie auf Instagram über die eine Erinnerung. Konzert geniessen. Herzlichen Dank an die Vielfalt der Lieblingstiere. Die Siegerfotos Ich wünsche allen Leserinnen und Le- Wolverines Jazzband für ihren hochklassi- des Wettbewerbes werden wir im UHU 3 sern einen sonnigen Sommer. gen Auftritt. veröffentlichen. Anfang Juni erlebten unsere Reise- Das nächste Projekt, das wir vonsei- Mit freundlichen Grüssen aus der teilnehmer eine interessante und erleb- ten Verein finanziell unterstützen, ist die Geschäftsstelle nisreiche Tierparkreise nach Belgien. Ein Zwergseidenäffchen-Anlage im Vivarium. Mathias Zach, Geschäftsführer Reisebericht folgt im nächsten UHU, und Mehr auf der Website des Tierparkvereins ausserdem dürfen wir Ihnen die nächste Bern. Falls Sie die Anlage noch zusätzlich spannende Tier- und Erlebnisreise präsen- mit einer Spende unterstützen wollen, freut tieren. es die kultigen Äffchen ausserordentlich. EVENTS Sommerkultur- Freitag, 27. Juli 2018 dählhölzli- bühne im Dählhölzli Nacht im Fest 20. Juli 2018 Dählhölzli Samstag, 8. September 2018 10. AUGUST 2018 Vollmondabend mit Grill- und Barbetrieb. 21. September 2018
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